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Title:
METHOD FOR DOSING A SUBSTITUATE GENERATED BY MEANS OF A BLOOD TREATMENT DEVICE, AND DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/135379
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for dosing a substituate generated by means of a blood treatment device (100), wherein the dosing is effected by means of a hydraulic system (1) of the blood treatment device (100), wherein the hydraulic system (1) has at least one dialysis liquid admission line (3) opening into a dialyser (5), and at least one substituate line (9), and wherein the size of the fraction that passes through the second filter stage (F05) is regulated or controlled by acting on at least one delivery device (11, 12, 31) and/or at least one flow limiter (Vdia, Vsub, 21) and/or a flow divider valve (37) which are each present or act in the dialysis liquid admission line (3) and/or the substituate line (9) and/or in the branch line (35) connecting the dialysis liquid admission line (3) to the substituate line (9). The invention further relates to a control device, a blood treatment device (100) and a medical functional device. It also relates to a digital storage medium, a computer program product and also a computer program.

Inventors:
GRONAU SOEREN (DE)
HAECKER JUERGEN (DE)
MUELLER RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/000747
Publication Date:
September 19, 2013
Filing Date:
March 13, 2013
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/34
Foreign References:
DE19700466A11998-07-16
EP0930080A11999-07-21
EP0763367A11997-03-19
EP0694312A21996-01-31
US20030073945A12003-04-17
DE102010032179A12012-01-26
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
Bobbert & Partner Patentanwälte (DE)
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Claims:
Verfahren zum Dosieren, Erzeugen oder Bereitstellen eines mittels einer Blutbehandlungsvorrichtung (100) erzeugten Substituats, wobei das Dosieren mittels einer Hydraulik (1) der Blutbehandlungsvorrichtung (100) erfolgt, wobei die Hydraulik (1) neben einer ersten Filterstufe (F04) und einer zweiten Filterstufe (F05) wenigstens eine in eine Dialysatkammer eines

Dialysators (5) mündende

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) und wenigstens eine Substituatleitung (9) aufweist, und welche optional ferner eine die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) mit der Substituatleitung (9) verbindende

Abzweigleitung (35) , welche optional in die zweite

Filterstufe (F05) mündet, aufweist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:

Fördern eines ersten Fluids durch die erste

Filterstufe (F04) hindurch in die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) unter

Erzeugen einer in den Dialysator (5) einbringbaren Dialysierflüssigkeit;

Leiten eines Anteils der Dialysierflüssigkeit in eine Substituatleitung (9), welche sich an die zweite Filterstufe (F05) anschließt oder hiermit in Fluidkommunikation steht, unter Erzeugen eines in einen extrakorporalen Blutkreislauf (200)

einbringbaren Substituats bei Durchtritt des

Dialysats durch die zweite Filterstufe (F05) ; und Regeln oder Steuern der Größe des Anteils der

Dialysierflüssigkeit , welcher die zweite

Filterstufe (F05) durchtritt, oder des Anteils, welcher nach Filterung an der zweiten

Filterstufe (F05) vorgesehen ist über die

Substituatleitung (9) in eine medizinische

Funktionsvorrichtung (200) oder in das

extrakorporal geführte Blut eines Patienten

eingeführt zu werden, wobei das Regeln oder Steuern durch Einwirken auf wenigstens eine

Fördervorrichtung (11, 12, 31) und/oder wenigstens eine Flussbegrenzungseinrichtung (Vdia, Vsub, 21) und/oder ein Flussteilerventil (37), welche jeweils in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) und/oder der Substituatleitung (9) und/oder in der die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) mit der Substituatleitung (9) verbindenden

Abzweigleitung (35) vorliegen oder auf diese wirken, erfolgt.

Verfahren nach Anspruch 1, wobei das auf diese Weise erzeugte Substituat ohne weitere Maßnahmen und/oder ohne Verändern seiner Zusammensetzung und/oder ohne Verändern seiner Förderung, welche einem Dosieren des in den extrakorporalen Blutkreislauf (200) eingebrachten oder einzubringenden Substituats dienten, in den

extrakorporalen Blutkreislauf (200) eingebracht wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter umfassend den Schritt:

Regeln oder Steuern der Größe des Anteils, welcher die zweite Filterstufe (F05) durchtritt oder in dieser filtriert wird, basierend auf

voreingestellten Angaben zum gewünschten Substituatfluss oder Substituatvolumen oder

basierend auf während der Behandlung ermittelten Daten, aus welchen in einem Schritt des Verfahrens Angaben über den erforderlichen Substituatfluss errechnet werden, wobei das Regeln oder Steuern ein Einwirken auf wenigstens eine

Fördervorrichtung (11, 12, 31) und/oder wenigstens eine Flussbegrenzungseinrichtung (Vdia, Vsub, 21) und/oder ein Flussteilerventil (37), welche jeweils in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) und/oder der Substituatleitung (9) und/oder in einer die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) mit der Substituatleitung (9) verbindenden Abzweigleitung (35) vorliegen oder wirken, umfasst oder hierin besteht.

4. Steuer- oder Regelvorrichtung (300), konfiguriert

und/oder programmiert zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 im Zusammenwirken mit einer Blutbehandlungsvorrichtung (100).

5. Blutbehandlungsvorrichtung (100) mit einer

Hydraulik (1), wobei die Hydraulik (1) wenigstens eine erste Filterstufe (F04) und eine zweite

Filterstufe (F05) hat, sowie wenigstens eine

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) und wenigstens eine Substituatleitung (9), sowie optional wenigstens eine die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) und die Substituatleitung (9) verbindende Abzweigleitung (35), aufweist, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (100) ausgestaltet und/oder konfiguriert und/oder vorbereitet ist zum Durchführen des Dosierverfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3.

6. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach Anspruch 5, welche wenigstens eine Steuer- oder Regelvorrichtung nach

Anspruch 4 aufweist.

7. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die zweite Filterstufe (F05) in die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) eingefügt ist; wobei in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) stromabwärts der zweiten Filterstufe (F05) ein

Proportionalventil (Vdia) angeordnet ist; und wobei in der Substituatleitung (9) stromabwärts der zweiten Filterstufe (F05) ein Proportionalventil (Vsub) oder eine Drossel (21) angeordnet ist.

8. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5 bis 7, wobei die zweite Filterstufe (F05) in die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) eingefügt ist; und wobei in der Substituatleitung (9) stromabwärts der zweiten Filterstufe (F05) eine Druckpumpe (12)

angeordnet ist.

9. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach Anspruch 8, wobei in der Substituatleitung (9) stromabwärts der

Druckpumpe (12) ein Temperatursensor (23) und/oder ein Partikelfilter (25) angeordnet ist und/oder eine

Bypassleitung (27) von der Substituatleitung (9) abgeht.

10. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5 bis 9, wobei die zweite Filterstufe (F05) in die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) eingefügt ist; und wobei in der Substituatleitung (9) stromabwärts der zweiten Filterstufe (F05) eine Volumenpumpe (31)

angeordnet ist.

11. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach Anspruch 10, wobei in der Substituatleitung (9) stromaufwärts der

Volumenpumpe (31) ein Substituatdrucksensor (29), und/oder stromabwärts der Volumenpumpe (31) ein

Partikelfilter (25) und/oder ein Drucksensor (15), angeordnet ist.

12. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5 bis 11, wobei in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) und/oder in der Substituatleitung (9) wenigstens ein Flusssensor (19a, 19b) angeordnet ist.

13. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach Anspruch 5 oder 6, wobei von der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) an einem Abzweigungspunkt (35a) eine Abzweigleitung (35) abgeht, welche stromabwärts des Abzweigungspunkts (35a) in die zweite Filterstufe (F05) mündet, wobei aus der zweiten Filterstufe (F05) die Substituatleitung (9) hervorgeht; und wobei im Abzweigungspunkt (35a) und damit stromaufwärts der zweiten Filterstufe (F05) ein Flussteilerventil (37) angeordnet ist. 14. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5, 6 oder 13, wobei von der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) an einem

Abzweigungspunkt (35a) eine Abzweigleitung (35) abgeht, welche stromabwärts des Abzweigungspunkts (35a) in die zweite Filterstufe (F05) mündet, wobei aus der zweiten Filterstufe (F05) die Substituatleitung (9) hervorgeht; wobei in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) stromabwärts des Abzweigungspunkts (35a) ein

Proportionalventil (Vdia) angeordnet ist, und/oder wobei in der Abzweigleitung (35) stromaufwärts der zweiten Filterstufe (F05) ein Proportionalventil (Vsub) oder eine Drossel (21) angeordnet ist. 15. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5, 6, 13 oder 14, wobei von der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) an einem

Abzweigungspunkt (35a) eine Abzweigleitung (35) abgeht, welche stromabwärts des Abzweigungspunkts (35a) in die zweite Filterstufe (F05) mündet, wobei aus der zweiten Filterstufe (F05) die Substituatleitung (9) hervorgeht; und wobei in der Abzweigleitung (35) stromabwärts des

Abzweigungspunkts (35a) eine Vordruckpumpe (11)

angeordnet ist.

16. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach Anspruch 15, wobei stromabwärts der in der Abzweigleitung (35) gelegenen Vordruckpumpe (11) ein Temperatursensor (23) angeordnet ist .

17. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5, 6 oder 13 bis 16, wobei von der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) an einem

Abzweigungspunkt (35a) eine Abzweigleitung (35) abgeht, welche stromabwärts des Abzweigungspunkts (35a) in die zweite Filterstufe (F05) mündet, wobei aus der zweiten Filterstufe (F05) die Substituatleitung (9) hervorgeht; und wobei in der Abzweigleitung (35) stromabwärts des

Abzweigungspunkts (35a) eine Volumenpumpe (31)

angeordnet ist, und wobei optional stromabwärts der Volumenpumpe (31) aber stromaufwärts der zweiten

Filterstufe (F05) ein Abzweigleitungsdrucksensor (16) vorgesehen ist.

18. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5, 6 oder 13 bis 17, wobei von der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) an einem

Abzweigungspunkt (35a) eine Abzweigleitung (35) abgeht, welche stromabwärts des Abzweigungspunkts (35a) in die zweite Filterstufe (F05) mündet, wobei aus der zweiten Filterstufe (F05) die Substituatleitung (9) hervorgeht; und wobei stromaufwärts des Abzweigungspunkts (35a) eine Vordruckpumpe (11) angeordnet ist, und/oder wobei von der zweiten Filterstufe (F05) eine Flushleitung (28) abgeht .

19. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5, 6 oder 13 bis 18, wobei in der

Substituatleitung (9) und/oder in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (3) stromabwärts des Abzweigungspunkts (35a) und/oder stromabwärts der zweiten Filterstufe (F05) und/oder in der

Abzweigleitung (35) wenigstens ein Flusssensor (19a, 19b, 19c) angeordnet ist.

20. Blutbehandlungsvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 5 bis 19, welche als Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder

Hämodiafiltrationsvorrichtung ausgestaltet ist.

21. Medizinische Funktionsvorrichtung, welche zur

gemeinsamen Verwendung mit einer

Blutbehandlungsvorrichtung (100) gemäß einem der

Ansprüche 5 bis 20 vorgesehen ist, welche eine

Substituatleitung und einen Substituatport aufweist, wobei der Substituatport vorgesehen ist, um von der Hydraulik (1) der Blutbehandlungsvorrichtung (100) erzeugtes Substituat zu empfangen, wobei die

medizinische Funktionsvorrichtung keine Vorrichtung aufweist, welche angeordnet und/oder vorgesehen ist, für eine Dosierung des von der Substituatleitung in eine Blut führende Leitung übertretenden Substituats.

22. Medizinische Funktionsvorrichtung nach Anspruch 21, ausgestaltet als Blutkassette oder als extrakorporaler Blutschlauch oder Blutschlauchsatz. Digitales Speichermedium, insbesondere m Form einer Diskette, CD oder DVD oder EPROM, mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen, konfiguriert, um derart mit einem programmierbaren Computersystem zusammenzuwirken, dass die maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 veranlasst werden .

Computerprogramm-Produkt mit einem auf einem

maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte des

erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der

Ansprüche 1 bis 3, wenn das Computerprogramm-Produkt auf einem Rechner abläuft.

Computerprogramm mit einem Programmcode zur

Veranlassung der maschinellen Schritte eines

erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der

Ansprüche 1 bis 3, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Dosieren eines mittels einer Blutbehandlungsvorrichtung erzeugten Substituats

Vorrichtungen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum

Dosieren, Erzeugen oder Bereitstellen eines mittels einer Blutbehandlungsvorrichtung erzeugten Substituats gemäß

Anspruch 1. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Steuereinrichtung gemäß Anspruch 4 sowie eine

Blutbehandlungsvorrichtung zum Durchführen des

erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 5. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung eine medizinische

Funktionsvorrichtung gemäß Anspruch 21, ein digitales

Speichermedium gemäß Anspruch 23, ein Computerprogramm- Produkt gemäß Anspruch 24 sowie ein Computerprogramm gemäß Anspruch 25. Aus der Praxis sind extrakorporale

Blutbehandlungsvorrichtungen und -verfahren bekannt, bei welchen dem extrakorporalen Blutkreislauf ein Substituat zugegeben wird. Dieses Substituat wird regelmäßig online, d. h. während der Blutbehandlungssitzung und in aller Regel mittels der Blutbehandlungsvorrichtung selbst, hergestellt. Hierzu wird ein Teil der in aller Regel ebenfalls online hergestellten Dialysierflüssigkeit , nachdem diese durch die Membran eines ersten Filters oder einer ersten Filterstufe durchgetreten ist, veranlasst, auch durch die Membran eines zweiten Filters oder einer zweiten Filterstufe durchzutreten. Nach Durchlaufen dieser zweiten Filtration (Sterilfiltration) kann das auf diese Weise gewonnene Substituat an einer

Prädilutionsstelle und/oder an einer Postdilutionsstelle des

BESTÄTIGUNGSKOPIE extrakorporalen Blutkreislaufs stromaufwärts bzw.

stromabwärts des Dialysators oder Blutfilters zum Inhalt des extrakorporalen Blutkreislaufs hinzugefügt werden.

An die Genauigkeit, mit welcher das Substituat dem Inhalt des extrakorporalen Blutkreislaufs hinzudosiert wird, werden Anforderungen gestellt. Daher weisen Vorrichtungen des

Standes der Technik, wie sie aus der Praxis bekannt sind, eine hochgenau arbeitende Dosiervorrichtung zum Dosieren des Substituats auf, welche ganz (z. B. in Form einer

Membranpumpe in einer Blutkassette ) oder teilweise (z. B. in Form eines Pumpschlauchsegments für eine Rollenpumpe an einem herkömmlichen Blutschlauchsatz oder integriert in eine

Blutkassette) Teil des zur Blutbehandlung verwendeten

Blutschlauchsatzes sind.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein weiteres Verfahren zum Dosieren, Erzeugen oder Bereitstellen eines online erzeugten Substituats vorzuschlagen. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine entsprechende

Steuereinrichtung, eine entsprechende

Blutbehandlungsvorrichtung, eine entsprechende medizinische Funktionsvorrichtung, ein digitales Speichermedium, ein

Computerprogramm-Produkt sowie ein Computerprogramm

vorzuschlagen .

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird ferner durch eine Steuereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 4, durch eine Blutbehandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des

Anspruchs 5 sowie durch eine medizinische

Funktionsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 21 gelöst. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird zudem gelöst durch ein digitales Speichermedium, ein Computerprogramm-Produkt sowie ein Computerprogramm gemäß den Ansprüchen 23, 24 und 25. Alle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile lassen sich in bestimmten erfindungsgemäßen

Ausführungsformen ungeschmälert auch mit den vorstehend genannten erfindungsgemäßen Vorrichtungen erzielen.

Erfindungsgemäß wird somit ein Verfahren zum Dosieren,

Erzeugen oder Bereitstellen eines mittels einer

Blutbehandlungsvorrichtung erzeugten Substituats

vorgeschlagen. Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt dabei mittels einer Hydraulik oder eines Hydraulikabschnitts (im Folgenden kurz: Hydraulik) der Blutbehandlungsvorrichtung. Die Hydraulik weist wenigstens eine in die Dialysatkammer eines Blutfilters oder eines Dialysators (im Folgenden kurz: Dialysator) mündende oder dem Dialysator Dialysierflüssigkeit zuführende Dialysierflüssigkeitszulaufleitung auf. Die

Hydraulik weist ferner wenigstens eine Substituatleitung sowie eine erste Filterstufe und eine zweite Filterstufe auf.

Die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung führt dem Dialysator unverbrauchte Dialysierflüssigkeit zu, wohingegen die weiter unten erwähnte Dialysatablaufleitung verbrauchte

Dialysierflüssigkeit , auch als Dialysat bezeichnet, aus dem Dialysator abführt.

Die Substituatleitung führt Substituat, welches dem Inneren oder dem Inhalt eines bei der Blutbehandlung verwendeten Blutkreislaufs (im Wesentlichen Blut) zur Volumensubstitution zugeführt wird, oder sie ist hierzu vorgesehen.

Optional kann die Hydraulik ferner eine Abzweigleitung aufweisen, welche die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung mit der Substituatleitung verbindet. Dies erfolgt optional unter Einschaltung der zwischen der Abzweigleitung und der

Substituatleitung liegenden, im Folgenden als zweite

Filterstufe bezeichneten Filterstufe. Die Abzweigleitung mündet in die zweite Filterstufe, ist mit dieser verbunden und/oder führt unverbrauchte Dialysierflüssigkeit in diese hinein. Der hierin anstelle von „Filterstufe" auch verwendete Begriff „Filter" kann als Synonym zur Filterstufe verstanden werden. Eine Filterstufe kann wiederum aus mehreren Filtern bestehen.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ein Fördern eines ersten Fluids durch die erste Filterstufe, welche der zweiten Filterstufe in Strömungsrichtung vorgelagert ist, hindurch (oder ein Filtern des ersten Fluids) und in die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung hinein. Dabei verlässt das Fluid die erste Filterstufe als eine in einen Dialysator einbringbare und/oder eingebrachte Dialysierflüssigkeit . Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ferner ein (aktives oder passives) Leiten eines Anteils (eines Flussanteils oder eines Volumenanteils) der Dialysierflüssigkeit in die

Substituatleitung hinein, welche sich an eine zweite

Filterstufe anschließt oder stromabwärts hiermit in

Fluidkommunikation steht, beispielsweise indem sich die

Substituatleitung an die zweite Filterstufe anschließt oder von dieser gespeist wird.

Beim Durchtritt durch die zweite Filterstufe wird ein in einen extrakorporalen Blutkreislauf einbringbares und/oder eingebrachtes Substituat erzeugt. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ferner ein Regeln oder Steuern des Anteils der die erste Filterstufe verlassenden Dialysierflüssigkeit (oder der Größe dieses Anteils), welcher in der zweiten Filterstufe gefiltert wird oder deren Membran durchtritt, oder des Anteils, welcher nach Filterung an der zweiten Filterstufe über die Substituatleitung in eine medizinische Funktionsvorrichtung geführt wird oder

vorgesehen ist, in das extrakorporal geführte Blut eines Patienten geführt zu werden.

Das Regeln oder Steuern des Anteils der Dialysierflüssigkeit oder des Substituats, der jeweils die zweite Filterstufe durchtritt oder in die Funktionsvorrichtung (oder in einen extrakorporalen Blutkreislauf) geführt wird, geschieht, indem auf wenigstens eine Fördervorrichtung und/oder wenigstens eine Flussbegrenzungseinrichtung und/oder ein

Flussteilerventil eingewirkt wird, welche jeweils in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung, der Substituatleitung und/oder der Abzweigleitung vorliegen oder auf diese wirken.

Das Einwirken kann durch bekannte Maßnahmen zum Betätigen von Flussbegrenzungsvorrichtungen oder Fördereinrichtungen erfolgen .

Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung, welche auch als

Regeleinrichtung ausgestaltet sein kann, ist vorgesehen, eingerichtet, programmiert und/oder konfiguriert zum Steuern oder Regeln einer Blutbehandlungsvorrichtung zum oder beim Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens bei

Zusammenwirken mit der Blutbehandlungsvorrichtung. Hierzu ist sie bei ihrem Gebrauch mit den zu steuernden oder zu

regelnden Bauteilen der Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung verbunden oder steht mit diesen in Wirk- und/oder Signalverbindung.

Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung weist eine Hydraulik auf, welche wenigstens eine

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und wenigstens eine

Substituatleitung aufweist. Die Hydraulik kann optional wenigstens eine wie oben beschriebene Abzweigleitung

aufweisen. Die Blutbehandlungsvorrichtung ist ausgestaltet, vorgesehen und/oder konfiguriert zum Durchführen des

erfindungsgemäßen Dosierverfahrens. Hierzu erforderliche Einrichtungen weist sie in bestimmten Ausführungsformen auf oder ist mit solchen jeweils in Wirk- und/oder

Signalverbindung verbunden.

Die erfindungsgemäße medizinische (d. h. für medizinische Zwecke vorgesehene) Funktionsvorrichtung ist zur gemeinsamen Verwendung mit einer erfindungsgemäßen

Blutbehandlungsvorrichtung vorgesehen. Sie weist eine eigene Substituatleitung und einen Substituatport oder -anschluss auf, wobei der Substituatport vorgesehen ist, um von der Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung erzeugtes Substituat aus der Substituatleitung der Hydraulik zu empfangen. Die medizinische Funktionsvorrichtung weist keine Vorrichtung auf, welche angeordnet und/oder vorgesehen ist für eine

Dosierung des von der Substituatleitung der

Funktionsvorrichtung in eine Blut führende Leitung der

Funktionsvorrichtung übertretenden Substituats.

Das erfindungsgemäße digitale Speichermedium, insbesondere in Form einer Diskette, CD oder DVD, mit elektronisch

auslesbaren Steuersignalen kann derart mit einem

programmierbaren Computersystem zusammenwirken, dass die maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.

Das erfindungsgemäße Computerprogramm-Produkt weist einen auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm-Produkt auf einem

Rechner abläuft, auf.

Der Begriff „maschinenlesbarer Träger", wie er hierin

verwendet wird, bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger, wie eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte und dergleichen sein.

Das erfindungsgemäße Computerprogramm weist einen

Programmcode auf zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft.

Für das digitale Speichermedium, das erfindungsgemäße

Computerprogramm-Produkt und das erfindungsgemäße

Computerprogramm gilt, dass alle, einige oder manche der maschinell durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.

Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des

Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll eine erfindungsgemäße Ausführungsform erläutern. Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und Ausführungsformen.

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale aufweisen.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist das

Dosieren des Substituats ein maschinelles Erzeugen,

Freigeben, Bewirken des Abtrennens oder Zurverfügungstellen eines konkreten Substituatflusses (etwa in Milliliter pro Minute) oder eines konkreten Volumens an

Substituatflüssigkeit . Der auf diese Weise mittels der

Hydraulik festgelegte Substituatfluss oder das auf diese Weise festgelegte Substituatvolumen entspricht in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen enem Fluss oder Volumen, welcher bzw. welches die Hydraulik verlassend in eine mit der Blutbehandlung zum Zweck der Blutbehandlungssitzung

verbundene medizinische Funktionsvorrichtung eintritt, beispielsweise über einen Substituatport der Hydraulik.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Fördereinrichtung eine Pumpe, eine Druckpumpe, eine

Flusspumpe oder eine Volumenpumpe oder dergleichen.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die

Flussbegrenzungseinrichtung eine Drossel, ein

Flussteilerventil, ein Proportionalventil, ein

Schlauchquetschventil oder dergleichen.

In einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens oder der erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung sind alle zum Dosieren des tatsächlich in den extrakorporalen Blutkreislauf eingebrachten Substituats ausschließlich Bestandteil der Hydraulik oder hierin eingebettet. Dies gilt insbesondere für die im Zusammenhang mit den hierin

beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen genannten Fördereinrichtungen wie eine Pumpe, eine Druckpumpe, eine Flusspumpe oder eine Volumenpumpe oder dergleichen. Dies gilt insbesondere auch für die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen genannten Flussbegrenzungseinrichtungen wie eine Drossel, ein

Flussteilerventil, ein Proportionalventil, ein

Schlauchquetschventil oder dergleichen.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die zweite Filterstufe in die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung eingefügt, sodass die gesamte Menge an Dialysierflüssigkeit , welche dem Dialysator zugeführt wird, zuvor auch durch die zweite Filterstufe geströmt ist, gleich ob sie hierin

gefiltert wurde oder nicht.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik eine zweite Filterstufe in der Abzweigleitung der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung oder als Endpunkt der Abzweigleitung auf oder mündet in diese hinein.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Flushleitung auf. Unter einer „Flushleitung" wird erfindungsgemäß eine Leitung verstanden, welche am Ausgang der Dialysierflüssigkeitskammer der zweiten Filterstufe ansetzt. Diese kann exemplarisch mit der

Dialysatablaufleitung des Dialysators verbunden sein. Eine Flushleitung kann erfindungsgemäß auch als Spülleitung,

Durchspülleitung oder Freispülleitung bezeichnet oder

verwendet werden. In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Bypassleitung auf, abgehend von der Substituatleitung zum Flush. Diese kann exemplarisch mit der Dialysatablaufleitung des Dialysators verbunden sein.

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird unter „Flush" ein nur kurzzeitiges Spülen, Freispülen oder

Durchspülen verstanden. Dieses kann zum Entfernen von Luft oder Partikeln aus dem Filter gedacht sein. Ein hierzu geöffnetes Ventil kann anschließend geschlossen werden, und die Substitution kann fortgesetzt werden.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik ein Flussteilerventil in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung stromabwärts oder „nach" der ersten Filterstufe auf.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik ein Proportionalventil in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung stromabwärts oder nach der zweiten Filterstufe auf.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik ein Proportionalventil in der Substituatleitung stromabwärts der zweiten Filterstufe auf.

In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik (wenigstens) ein Proportionalventil vor der zweiten Filterstufe und/oder nach der zweiten Filterstufe auf.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Vorrichtung zum Messen des Flusses (Flussmessung) in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung auf. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Vorrichtung zum Messen des Flusses in der Abzweigleitung und stromaufwärts oder „vor" der zweiten Filterstufe auf.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Vorrichtung zum Messen des Flusses in der Substituatleitung und stromabwärts der zweiten

Filterstufe auf.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die

Hydraulik wenigstens eine Vordruckpumpe in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und nach der ersten

Filterstufe, aber stromaufwärts eines Abzweigungspunkt, an welchem eine Abzweigleitung von der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung abgeht und/oder

stromaufwärts der zweiten Filterstufe auf.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Vorrichtung zum Messen des

Vordrucks (Vordruckmessung) in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und stromaufwärts der zweiten Filterstufe auf.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Vordruckpumpe in der Abzweigleitung und stromaufwärts der zweiten Filterstufe auf.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Druckpumpe in der Substituatleitung und stromabwärts der zweiten Filterstufe auf. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Volumenpumpe in der Abzweigleitung und stromaufwärts der zweiten Filterstufe auf.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Volumenpumpe in der Abzweigleitung und stromaufwärts der zweiten Filterstufe auf.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens einen Temperatursensor stromabwärts der Druckpumpe oder der Volumenpumpe auf.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Vorrichtung zum Überwachen des Drucks (Drucküberwachung) stromabwärts der Volumenpumpe auf.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens eine Vorrichtung zum Messen des

Vordrucks (Vordruckmessung) stromaufwärts der Volumenpumpe auf .

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens einen Partikelfilter in der

Substituatleitung stromaufwärts oder stromabwärts der

Volumenpumpe auf.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Hydraulik wenigstens einen Blutdetektor in der

Substituatleitung auf.

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird das mittels der Hydraulik wie hierin beschrieben erzeugte

Substituat ohne weitere Maßnahmen, welche einem Dosieren des in den extrakorporalen Blutkreislauf eingebrachten oder einzubringenden Substituats dienen oder dienen könnten, in das in dem extrakorporalen Blutkreislauf vorliegende Blut eingebracht .

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen umfasst das Verfahren weiter ein Regeln oder Steuern der Größe des

Anteils der Dialysierflüssigkeit , welcher die zweite

Filterstufe durchtritt, basierend auf voreingestellten

Angaben zum gewünschten Substituatfluss oder

Substituatvolumen oder basierend auf während der Behandlung ermittelten Daten, aus welchen in einem Schritt des

Verfahrens Angaben über den erforderlichen Substituatfluss errechnet werden. Dabei besteht das Regeln oder Steuern in einem Einwirken auf wenigstens eine Fördervorrichtung und/oder wenigstens eine Flussbegrenzungseinrichtung und/ode ein Flussteilerventil, welche jeweils in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und/oder der

Substituatleitung und/oder in der Abzweigleitung vorliegen oder wirken, oder umfasst ein solches Einwirken.

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Blutbehandlungsvorrichtung eine Steuer- oder Regelvorrichtu auf, welche konfiguriert ist zum Durchführen des

erfindungsgemäßen Dosierverfahrens .

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen der

Blutbehandlungsvorrichtung ist die zweite Filterstufe in die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung eingefügt und/oder wird von der gesamten dem Dialysator zugeführten

Dialysierflüssigkeit durchströmt. Dabei ist in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung stromabwärts der zweiten Filterstufe ein Proportionalventil angeordnet. Ferner ist in der Substituatleitung stromabwärts der zweiten Filterstufe ein Proportionalventil oder eine Drossel angeordnet.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen sind die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen genannten Fördereinrichtungen wie eine Pumpe, eine Druckpumpe, eine Flusspumpe oder eine

Volumenpumpe oder dergleichen sowie die ebenfalls im

Zusammenhang mit den hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen genannten Flussbegrenzungseinrichtungen wie eine Drossel, ein Flussteilerventil, ein Proportionalventil, ein Schlauchquetschventil oder dergleichen konfiguriert, angesteuert, geregelt oder genutzt zum Dosieren des

Substituats, insbesondere basierend auf Angaben über den gewünschten Substituatfluss oder das gewünschte

Substituatvolumen .

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Substituatleitung stromabwärts der zweiten Filterstufe eine Druckpumpe angeordnet.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen sind in der Substituatleitung stromabwärts der Druckpumpe ein

Temperatursensor und/oder ein Partikelfilter angeordnet.

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen geht eine Bypassleitung von der Substituatleitung ab. Diese kann mit der Dialysatablaufleitung verbunden sein.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die zweite Filterstufe in die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung eingefügt oder wird von der Dialysierflüssigkeit durchströmt (d. h. sie ist entsprechend angeordnet) . Dabei ist in der Substituatleitung stromabwärts der zweiten Filterstufe eine Volumenpumpe angeordnet.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Substituatleitung stromaufwärts der Volumenpumpe ein

Substituatdrucksensor angeordnet. In einigen

erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist stromabwärts der Volumenpumpe ein Partikelfilter und/oder ein Drucksensor angeordnet .

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und/oder in der

Substituatleitung wenigstens ein Flusssensor angeordnet.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen geht von der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung wie oben beschrieben an einem Abzweigungspunkt eine Abzweigleitung ab, welche stromabwärts des Abzweigungspunkts in die zweite Filterstufe leitet, mündet oder dieser Fluid zuführt, wobei die

Substituatleitung aus der zweiten Filterstufe - insbesondere direkt oder indirekt - hervorgeht. In diesen

Ausführungsformen liegt die Substituatleitung stromabwärts der zweiten Filterstufe. Die Substituatleitung beginnt nicht schon vor oder stromaufwärts der zweiten Filterstufe. Die zweite Filterstufe wird nicht von jenem Anteil der

Dialysierflüssigkeit durchströmt, welcher dem Dialysator zugeführt wird.

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist im

Abzweigungspunkt und damit stromaufwärts der zweiten

Filterstufe ein Flussteilerventil angeordnet. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung stromabwärts des

Abzweigungspunkts wenigstens ein Proportionalventil

angeordnet .

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Abzweigleitung stromaufwärts der zweiten Filterstufe

wenigstens ein Proportionalventil oder wenigstens eine

Drossel angeordnet.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Abzweigleitung stromabwärts des Abzweigungspunkts eine

Vordruckpumpe angeordnet.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Abzweigleitung stromabwärts einer in der Abzweigleitung gelegenen Vordruckpumpe ein Temperatursensor angeordnet.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Abzweigleitung stromabwärts des Abzweigungspunkts eine

Volumenpumpe angeordnet .

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Abzweigleitung stromabwärts der Volumenpumpe, aber

stromaufwärts der zweiten Filterstufe ein

Abzweigungsdrucksensor vorgesehen .

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Abzweigleitung stromaufwärts des Abzweigungspunkts eine Vordruckpumpe angeordnet.

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen geht von der zweiten Filterstufe eine Flushleitung ab. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist in der Substituatleitung und/oder in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung stromabwärts des

Abzweigungspunkts und/oder stromabwärts der zweiten

Filterstufe und/oder in der Abzweigleitung wenigstens ein Flusssensor angeordnet.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Blutbehandlungsvorrichtung als HämodialyseVorrichtung,

Hämofiltrationsvorrichtung oder Hämodiafiltrationsvorrichtun ausgestaltet .

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die medizinische Funktionsvorrichtung ausgestaltet als

Blutkassette oder als extrakorporaler Blutschlauch oder Blutschlauchsatz .

In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die medizinische Funktionsvorrichtung ein Einweg- oder

Wegwerfartikel .

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen gilt das zum „Dosieren" Gesagte auch für ein „Erzeugen" oder

„Bereitstellen" .

In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist das

Einbringen des Substituats in den extrakorporalen Kreislauf nicht Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weisen die erfindungsgemäßen Vorrichtungen die zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen Einrichtungen, Bauteile und Komponenten auf, insbesondere Ventile Fördereinrichtungen wie beispielsweise Pumpen, Leitungen, Regeleinrichtungen, Steuereinrichtungen, usw.

Wo immer hierin von einem Sensor wie einem Druck-,

Temperatur- oder Flusssensor die Rede ist, wird

erfindungsgemäß jede Vorrichtung verstanden, welche zum

Ermitteln oder Messen des jeweiligen Parameters geeignet und eingesetzt wird.

Wo immer hierin von einer Substituatleitung oder einem

Substituat die Rede ist, so kann erfindungsgemäß hierunter auch eine Leitungsanordnung zum Erzeugen einer anderen, insbesondere hochreinen, Flüssigkeit verstanden werden. Diese kann beispielsweise als Spülflüssigkeit zum Reinigen oder zur Desorption von beladenen Adsorberkartuschen (über welche beispielsweise im Rahmen einer Blutbehandlung Blutplasma geleitet wird) vorgesehen oder verwendet werden. Derartige Spülflüssigkeiten, welche ebenfalls wie hierin beschrieben erzeugt werden können, werden üblicherweise nicht als

Substituate bezeichnet. Aufgrund des Vorstehenden soll die vorliegende Erfindung daher nicht auf Substituat beschränkt sein. Jede andere wie hierin beschrieben hergestellte oder dosierte Flüssigkeit fällt - wie die hierfür verwendeten erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen - ebenfalls unter die vorliegende Erfindung. Die vorliegende Erfindung kann daher beispielsweise auch verwendet werden, um eine für den Blutkontakt geeignete Spülflüssigkeit für die Abreinigung oder Desorption von beladenen Adsorberkartuschen zu dosieren.

Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen. Ein Vorteil kann darin bestehen, dass in Ausgestaltungen, in denen neben der vorliegenden Erfindung auch noch eine

herkömmliche Dosiervorrichtung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt und einleitend erwähnt ist, zum Einsatz kommt, aufgrund der bereits durch die erfindungsgemäße

Hydraulik erfolgenden Dosierung des Substituats die

Prozesssicherheit erhöht werden kann. Fehler der

herkömmlichen Dosiervorrichtung können nicht zu einer

Überdosierung an Substituat führen.

Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass eine

Dosiereinrichtung bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen oder deren Einsatz nicht mehr vorgesehen sein muss. Die

erforderliche Dosierung erfolgt in der gewünschten

Genauigkeit bereits durch die Hydraulik der

Blutbehandlungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung. Dies spart die Kosten, welche für das Vorsehen einer eigens zum Dosieren des Substituats vorgesehenen Dosiereinrichtung angesetzt werden müssen. Ferner kann dies den Aufwand für Montage, Kalibrierung, Überwachung und Wartung der

erfindungsgemäß nicht mehr erforderlichen Dosiervorrichtung sowie die hierbei jeweils anfallenden Kosten einsparen helfen .

Durch die Verlagerung des Schritts der Dosierung des

Substituats auf die Blutbehandlungsvorrichtung kann die

Dosiergenauigkeit ferner auf verlässlichere Weise

sichergestellt werden, als dies mit Lösungen des Standes der Technik, bei welchen die Dosierung teilweise oder ganz auf Seiten eines Blutschlauchsatzes oder einer Blutkassette, also Einwegartikeln, verlagert ist. Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass mittels der vorliegenden Erfindung mit einer hohen Genauigkeit oder gar mit einer höheren Genauigkeit als bislang gefördert werden kann, was das geförderte Volumen betrifft. Ein Grund hierfür kann darin liegen, dass einige der Toleranzen, welche jede für sich die Genauigkeit mindern können, wegfallen können. Dies trifft beispielsweise auf die Compliance des

Substituatschlauchs und/oder auf die Federkraft der

Rollenpumpe zu.

Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung, in welcher identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den zum Teil stark vereinfachten Figuren gilt:

Fig. 1 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform;

Fig. 2 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform;

Fig. 3 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform;

Fig. 4 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer vierten erfindungsgemäßen Ausführungsform; Fig. 5 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer fünften erfindungsgemäßen Ausführungsform; Fig. 6 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer sechsten erfindungsgemäßen Ausführungsform;

Fig. 7 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer siebten erfindungsgemäßen Ausführungsform; und

Fig. 8 zeigt schematisch vereinfacht und in Ausschnitten die Hydraulik der Blutbehandlungsvorrichtung in einer achten erfindungsgemäßen Ausführungsform.

Fig. 1 zeigt schematisch vereinfacht die erfindungsgemäße Hydraulik 1 einer erfindungsgemäßen

Behandlungsvorrichtung 100, mittels welcher das

erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist, und einen nur schematisch angedeuteten Blutkreislauf 200 als Beispiel einer medizinischen FunktionsVorrichtung . Die Hydraulik 1 weist eine

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3, auch als

„Dialysatleitung" bezeichnet, auf, welche online, d. h.

mittels der Behandlungsvorrichtung 100 erzeugte

Dialysierflüssigkext zu einem Blutfilter oder Dialysator 5 führt. Als Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 wird hierin die gesamte durchströmte Leitung verstanden, welche sich von einer Einmündung 3a stromabwärts eines auch als die erste Filterstufe bezeichneten ersten Filters F04 bis zum Eintritt der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 an einer Eintrittsstelle 3b in den Dialysator 5 erstreckt.

An den Dialysator 5 schließt sich eine

Dialysatablaufleitung 7 an, welche die Dialysierflüssigkeit aus dem Dialysator 5 abführt. Die mittels der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 dem Dialysator 5

zugeführte Dialysierflüssigkeit passiert vor ihrem Eintritt in den Dialysator 5 zusätzlich zum ersten Filter F04 ferner einen auch als zweite Filterstufe bezeichneten zweiten Filter F05. Der zweite Filter F05 ist in die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 eingefügt und wird von der Dialysierflüssigkeit durchströmt. Dialysat kann den zweiten Filter F05 längs der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 durchströmen, ohne gefiltert zu werden.

Im zweiten Filter F05 wird dadurch im Folgenden auch als „Substituat" bezeichnetes Filtrat erzeugt, dass als ein

Anteil der Dialysierflüssigkeit durch die Membran oder

Sterilmembran des zweiten Filters F05 filtriert,

hindurchgeführt oder hindurchgepresst und in eine

Substituatleitung 9 geführt wird. Aus der Substituatleitung 9 kann das auf diese Weise erzeugte Substituat beispielsweise über einen Substituatport H32 einem extrakorporalen

Blutkreislauf 200, welcher teilweise auf einer nicht

dargestellten Blutkassette verlaufen kann, zugeführt werden. Dies kann optional in Prädilution und/oder Postdilution erfolgen. Der extrakorporale Blutkreislauf 200, welcher in den hier anhängenden Figuren nur schematisch angedeutet ist, weist wenigstens eine Blutablaufleitung 200a auf, welche mit dem Dialysator 5 verbunden ist, eine Blutzulaufleitung 200b, welche ebenfalls mit dem Dialysator 5 verbunden ist, und einen Abschnitt 200c, welcher in direkter Fluidverbindung mit der Substituatleitung 9 steht.

In die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 ist optional eine Klemme oder ein Ventil V24 eingefügt. In die

Dialysatablaufleitung 7 ist optional eine Klemme oder ein Ventil V25 eingefügt. In die Substituatleitung 9 ist zwischen dem zweiten Filter F05 und dem Substituatport H32 optional eine Klemme oder ein Ventil V31 eingefügt.

An den Substituatport H32 schließt sich eine

Verbindungsleitung 10 an. Sie verbindet die

Substituatleitung 9 mit der Dialysatablaufleitung 7. Weitere, ebenfalls nur optional vorgesehene Ventile V32 und V33 sind in Fig. 1 in der Verbindungsleitung 10 gezeigt. Ebenfalls optional sind ferner ein Retentionsventil V22, ein

Bypassventil V26 und ein Spülport H33 vorgesehen.

Zwischen dem ersten Filter F04 und dem zweiten Filter F05 können, jeweils optional, eine Vordruckpumpe 11 und ein

Dialysatvordrucksensor 13 vorgesehen sein. Ebenso können in der Substituatleitung 9 ein Substituatdrucksensor 15 und ein Blutdetektor 17, jeweils optional, vorgesehen sein. Von einem „Vordruck" ist erfindungsgemäß dann die Rede, wenn das betreffende Bauteil - wie etwa die Vordruckpumpe 11 oder der Dialysatvordrucksensor 13 - stromaufwärts des zweiten Filters F05 angeordnet ist oder wirkt. Zum Dosieren des Substituatflusses oder -volumens sind in der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform ein erstes Proportionalventil Vdia, welches in die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 eingefügt ist, und ein zweites Proportionalventil Vsub, welches in die Substituatleitung 9 eingefügt ist, vorgesehen. Es sei angemerkt, dass es sich bei den Elementen Vdia und Vsub nur beispielsweise um Proportionalventile handelt. Sie können auch auf andere, dem Fachmann bekannte Weise als geeignete Fluss- oder Strömungsbegrenzungseinrichtungen ausgestaltet sein. Die Ventilstellung oder Ventilstellungen werden in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform derart gesteuert oder geregelt, dass die gewünschte Flussteilung zwischen dem Dialysatflüssigkeitsstrom in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 und dem Substituatstrom in der Substituatleitung 9 erzielt wird.

Für den Fall, dass sichergestellt werden können soll, dass der Dialysatvordruck, welcher beispielsweise mit dem

Dialysatvordrucksensor 13 gemessen werden kann, nicht unter einen definierten oder vorbestimmten Druckwert abfällt, kann die Ventilstellung eines der beiden Proportionalventile Vdia und Vsub oder die Ventilstellungen beider

Proportionalventile Vdia und Vsub entsprechend eingestellt oder geregelt werden. Dieser vorbestimmte Druckwert kann derart bestimmt werden, dass sowohl in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 als auch in der

Substituatleitung 9 jeweils definierte Flüsse sichergestellt werden können. Eine optional vorgesehene obere

Druckbegrenzung kann durch die Hydraulik erfolgen. Bei

Unterschreiten eines Mindestdrucks kann als

Sicherheitsmaßnahme optional das Schließen der

Substituatleitung 9, beispielsweise mittels des Ventils V31, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann ein gewünschter Vordruck durch eine Pumpe, beispielsweise durch die optional vorhandene Vordruckpumpe 11, erzeugt oder sichergestellt werden.

Optional sind zur Überwachung der erzielten oder der

gewünschten Flussteilung ferner in der

Substituatzulaufleitung 3 ein Flusssensor 19a und/oder in der Substituatleitung 9 ein Flusssensor 19b vorgesehen. Dabei liegt der Flusssensor 19a stromabwärts des Ventils Vsub, der Flusssensor 19b liegt stromabwärts des Ventils Vdia. Es wird angemerkt, dass entgegen der hier beschriebenen,

exemplarischen Ausführungsform erfindungsgemäß einer, manche oder alle der Flusssensoren ungeachtet der Lage der übrigen Flusssensoren alternativ auch stromauf ärts der

Proportionalventile liegen können, solange sie stromabwärts der Abzweigstelle von Dialysat und Substituat oder dem

Abzweigpunkt der Abzweigleitung liegen.

Die gewünschte Flussteilung kann optional mittels

entsprechender Druckmessungen und der hierzu optional

vorgesehenen Druckmessvorrichtungen überwacht und

sichergestellt werden. Für diesen Fall kann es vorteilhaft möglich sein, auf die optional vorhandenen Flusssensoren 19a und 19b zu verzichten.

Wird, wie in weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung vorgesehen, das Ventil Vsub als

Schlauchquetschventil ausgeführt, so kann darauf verzichtet werden, in der Substituatleitung 9 auch ein Ventil V31 vorzusehen. In einem solchen Fall kann vorteilhaft ein

Flusssensor eingesetzt werden. Mit ihm kann eine gewünschte Förderratengenauigkeit von beispielsweise 10% leicht

überprüft und ggf. entsprechend nachgeregelt werden. Die zur Fig. 1 gemachten Erläuterungen treffen, wo für den Fachmann als sinnvoll erkannt, auch auf die folgenden Figuren zu. Dies gilt insbesondere für die in Fig. 1 gezeigten

Bauteile, ihre Bezeichnungen und ihre Funktionen.

Zum Steuern oder Regeln der oben genannten Komponenten der Hydraulik 1 zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Blutbehandlungsvorrichtung 100 eine

erfindungsgemäße Regel- oder Steuervorrichtung 300 auf oder ist hiermit in Signal- oder Wirkverbindung verbunden.

Fig. 2 zeigt wiederum schematisch vereinfacht und nur in Ausschnitten die Hydraulik 1 der

Blutbehandlungsvorrichtung 100 in einer zweiten

erfindungsgemäßen Ausführungsform. In dem in Fig. 2 gezeigten Aufbau ist anstelle des optional als Proportionalventil ausgestalteten Ventils Vsub an der Stelle, an welcher das Ventil Vsub in Fig. 1 gezeigt ist, wiederum rein optional eine Drossel 21 vorgesehen. Im Übrigen kann der Aufbau der Fig. 2 jenem der Fig. 1 entsprechen.

Die mit Bezug auf Fig. 2 offenbarte erfindungsgemäße

Ausführungsform, in welcher nur ein Proportionalventil, nämlich das Ventil Vdia vorgesehen ist, bietet sich vor allem dann an, wenn sichergestellt werden kann, dass der

Druckabfall über der Substituatleitung 9 oder dem gesamten Substituat zweig stets höher ist als über der

Dialysxerflüssigkeitszulaufleitung 3 oder dem gesamten

Dialysatzweig . Ist dies der Fall, was bei einer

Hämodiafiltrationsbehandlung stets anzunehmen ist, da

andernfalls kein Dialysat mehr fließen würde und die

Behandlung zu einer Hämofiltrationsbehandlung werden würde, lässt sich wie in Fig. 2 gezeigt ein Proportionalventil einsparen .

Es wird davon ausgegangen, dass der Druckabfall über dem Substituatzweig in aller Regel höher sein sollte als über dem Dialysatzweig, da die in der

Dialysierflüssigkeits zulaufleitung verbleibende

Dialysierflüssigkeit den zweiten Filter F05 longitudinal passiert, der in den Substituat zweig abgeführte Teil der Dialysierflüssigkeit jedoch durch die Membran des zweiten Filters F05 hindurch gepresst werden muss.

Ferner befindet sich im Substituat zweig in aller Regel ein auf einem Disposable wie einer Blutkassette oder dem

extrakorporalen Blutkreislauf vorliegendes, hier nicht gezeigtes Rückschlagventil, zum Verhindern eines Rückstroms. Dieses Rückschlagventil weist einen Öffnungsdruck auf, um die Sperrfunktion des Rückschlagventils sicherzustellen. Daher ist der Druckabfall über dem Substituatzweig höher. Der

Öffnungsdruck kann exemplarisch mehr als 100 mbar betragen.

Soll sichergestellt werden, dass der Druckabfall über dem Substituatzweig höher ist als der Druckabfall über dem

Dialysierflüssigkeitszweig, so kann der Substituatzweig wie in Fig. 2 gezeigt mit einer Drossel 21 versehen werden. Bei deren Auslegung kann der maximal zulässige Substituatström sowie der maximale oder maximal zulässige Dialysatvordruck berücksichtigt werden. Fig. 3 zeigt eine dritte erfindungsgemäße Ausführungsform.

Die Erläuterungen hierzu entsprechen im Wesentlichen jenen zu den Fig. 1 und 2. Gegenüber den Darstellungen der Fig. 1 und 2 ist jedoch anstelle der stromaufwärts des zweiten Filters F05 liegenden Vordruckpumpe 11 eine stromabwärts des zweiten Filters F05 liegende Pumpe 12 in der

Substituatleitung 9 angeordnet. Zudem können optional

stromabwärts der beispielsweise als Druckpumpe ausgestalteten Pumpe 12 ein Temperatursensor 23 und/oder ein

Partikelfilter 25 vorgesehen sein. Basierend auf den vom Temperatursensor 23 gelieferten Temperaturwerten kann

sichergestellt werden, dass das dem Blutkreislauf 200

zugeführte Substituat nicht unzulässig stark erwärmt wurde, was durch die Wirkung der vorgelagerten Pumpe 12 erfolgt sein könnte. Sollte eine unzulässig starke Erwärmung festgestellt werden, so kann das erwärmte Substituat ganz oder teilweise mittels einer optional vorgesehenen Bypassleitung 27 durch Öffnen eines angeordneten Bypassventils Vbp abgeleitet werden.

Fig. 4 zeigt wiederum schematisch vereinfacht und nur in Ausschnitten die Hydraulik 1 der

Blutbehandlungsvorrichtung 100 in einer vierten

erfindungsgemäßen Ausführungsform.

In der Ausführungsform der Fig. 4 ist stromabwärts des zweiten Filters F05 in der Substituatleitung 9 optional ein Substituatvordrucksensor 29 vorgesehen. Anstelle einer in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 vorgesehenen

Vordruckpumpe 11 ist bei der Ausführungsform der Fig. 4 in der Substituatleitung 9 eine Volumenpumpe 31 vorgesehen.

Diese liegt hier stromabwärts des zweiten Filters F05 und - falls vorhanden - stromabwärts des

Substituatvordrucksensors 29. Auch in der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform kann optional ein Partikelfilter 25 vorgesehen sein. Dieser kann

stromabwärts der Volumenpumpe 31 angeordnet sein. Zudem weist die Substituatleitung 9 einen Substituatsensor 15 auf. Dieser liegt stromabwärts der Volumenpumpe.

Die im Folgenden diskutierten Fig. 5 bis 8 zeigen weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen, welche sich von jenen der Fig. 1 bis 4 darin unterscheiden, dass der zweite Filter F05 nicht Teil der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 ist.

Tatsächlich wird der zweite Filter F05 anders als zu den Fig. 1 bis 4 diskutiert nicht auch von jener Dialysierflüssigkeit durchströmt, welche in den Dialysator 5 eintritt. Der zweite Filter F05 wird in den Anordnungen der Fig. 5 bis 8 allein von jenem Anteil der online mittels des ersten Filters F04 erzeugten Dialysierflüssigkeit durchströmt, welcher zu

Erzeugung von Filtrat oder Substituat verwendet wird. Dies erfolgt in den Anordnungen der Fig. 5 bis 8 dadurch, dass zwischen der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 3 und dem zweiten Filter F05 eine an einem Abzweigungspunkt 35a beginnende Abzweigleitung 35 vorgesehen ist. Fig. 5 zeigt wiederum schematisch vereinfacht und nur in Ausschnitten die Hydraulik 1 der

Blutbehandlungsvorrichtung 100 in jeweils einer fünften erfindungsgemäßen Ausführungsform. Anders als in den vorangegangenen Figuren dargestellt sorgt ein am Abzweigungspunkt 35a vorgesehenes Flussteilerventil 37 dafür, dass der den ersten Filter F04 durchströmende

Volumenfluss , welcher optional durch eine Vordruckpumpe 11 gefördert wird, im gewünschten Verhältnis in einen Dialysatstrom und in einen Abzweig- oder Substituatstrom aufgeteilt wird. Mittels integrierter Druckwaagen kann dieses Flussverhältnis unabhängig vom jeweiligen Gegendruck

aufrechterhalten werden. Zur Sicherstellung der Funktion kann die vor dem Flussteilerventil 37 optional vorgesehene

Vordruckpumpe 11 den zum Betrieb des Flussteilerventils 37 erforderlichen Vordruck bereitstellen. Die Anordnung der Fig. 5 weist eine Flushleitung 28 auf. Diese enthält ein Spülventil VF1.

Anders als die vorangegangenen Figuren weist die Fig. 5 einen dritten, nur optional vorgesehenen Flusssensor 19c auf, welcher in der Abzweigleitung 35 angeordnet ist. Der dritte Flusssensor 19c kann optional zum ersten Flusssensor 19a oder zum zweiten Flusssensor 19b oder zu beiden Flusssensoren 19a und 19b vorgesehen sein. Erfindungsgemäß genügt es auch, nur einen der Flusssensoren 19a, 19b und 19c vorzusehen oder beliebige Kombinationen hiervon, beispielsweise an den in Fig. 5 gezeigten Stellen der Hydraulik 1.

Fig. 6 zeigt in Anlehnung der Fig. 5 wiederum schematisch vereinfacht die Hydraulik 1 in einer sechsten

erfindungsgemäßen Ausführungsform.

Die Flussteilung wird in Fig. 6 wiederum mit zwei

Proportionalventilen Vdia und Vsub wie dargestellt

nachgebildet. Die hiermit einhergehenden Vorteile umfassen die verringerte mechanische Komplexität und eine verbesserte Reinigungsmöglichkeit durch Personal und/oder Maschine.

Fig. 7 zeigt eine siebte erfindungsgemäße Ausführungsform. Bei ihr ist - vorzugsweise in der Abzweigleitung 35 eine Vordruckpumpe 11 vorgesehen, welche mit Hilfe eines oder mehrerer der Flusssensoren 19a, 19b und 19c zum Erzielen des gewünschten Substituatflusses geregelt werden kann. Die

Druckpumpe oder Vordruckpumpe 11 kann beispielsweise eine Zahnradpumpe mit Bypass oder eine Zentrifugalpumpe sein.

Da beispielsweise eine Zentrifugalpumpe das Substituat merklich erwärmen kann, kann optional zur Überwachung von dessen Temperatur ein Temperatursensor 23 stromabwärts der Vordruckpumpe 11 vorgesehen sein. Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass bei Erkennen einer

Temperaturüberschreitung oder bei Überschreiten eines

vorbestimmten Temperaturgrenzwertes das zu warme Substituat über das Spülventil VF1 und die Flushleitung 28 abgeführt wird. Zu diesem Zweck kann das Ventil V31 ganz oder teilweise geschlossen werden.

Fig . 8 zeigt die erfindungsgemäße Hydraulik 1 einer

erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 200 gemäß einer achten erfindungsgemäßen Ausführungsform.

Bei dieser Ausgestaltung ist eine Volumenpumpe 31 - vorzugsweise in der Abzweigungsleitung 35 - vorgesehen. Sie kann einen definierten Substituatfluss erzeugen. Die

Volumenpumpe oder Flusspumpe 31 kann beispielsweise als eine Zahnradpumpe ohne Bypass, eine Membranpumpe, eine

Schlauchrollenpumpe oder auch als eine Drehschieberpumpe ausgestaltet sein.

Bei dieser oder vergleichbaren Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindung kann zur Begrenzung des Drucks in der Abzweigleitung 35 je nach verwendetem Pumpentyp eine

Drucküberwachung mittels einer geeigneten Druckmessvorrichtung wie beispielsweise dem

Abzweigleitungsdrucksensor 16 vorgesehen sein.

Einige der Merkmale der in den Figuren dargestellten

erfindungsgemäßen Ausführungsformen gehen aus der folgenden Tabelle hervor.

Merkmal Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4 Fig. 5 Fig. 6 Fig. 7 Fig. 8 herkömmliche Schaltung

der zweiten Filterstufe in

Dialysierflüssigkeitszulauf- ja ja ja ja nein nein nein nein leitung

zweite Filterstufe in

Abzweigleitung der

Dialysierflüssigkeitszulauf- nein nein nein nein ja ja ja ja leitung

Flushleitung am Ausgang

der Dialysatkammer der

zweiten Filterstufe nein nein nein nein ja ja ja ja

Bypassleitung abgehend

von der Filtratleitung zum nein nein ja nein nein nein nein nein Flush

Flussteilerventil in

Dialysierflüssigkeitszulauf- leitung nach erster nein nein nein nein ja nein nein nein Filterstufe

Proportionalventil in

Dialysierflüssigkeitszulauf- leitung nach zweiter ja (opt.) ja nein nein nein ja (opt.) nein nein Filterstufe

Proportionalventil in

Substituatleitung nach

zweiter Filterstufe ja (opt.) nein nein nein nein nein nein nein

Flussmessung in

Dialysierflüssigkeitszulauf- ja (opt.) ja (opt.) ja (opt.) nein ja (opt.) ja (opt.) ja (opt.) nein leitung

Flussmessung in

Abzweigleitung nein nein nein nein ja (opt.) ja (opt.) ja (opt.) nein vor der zweiten Filterstufe

Flussmessung in

Substituatleitung

a ja (opt.) ja (opt.) nein ja (opt.) ja (opt.) ja (opt.) nein nach der zweiten j

Filterstufe Vordruckpumpe in

Dialysierflüssigkeitszulauf- leitung nach der ersten ja ja nein nein ja ja nein nein Filterstufe

Vordruckmessung in

Dialysierflüssigkeitszulauf- leitung nach der ersten ja ja nein nein nein nein nein nein Filterstufe

Vordruckpumpe in

Abzweigleitung nein nein nein nein nein nein ja nein vor der zweiten Filterstufe

Druckpumpe in

Substituatleitung nach der nein nein ja nein nein nein nein nein zweiten Filterstufe

Volumenpumpe in

Abzweigleitung nein nein nein nein nein nein nein ja vor der zweiten Filterstufe

Volumenpumpe in

Abzweigleitung

nein nein nein

nach der zweiten ja nein nein nein nein Filterstufe

Temperatursensor nach

Druckpumpe nein nein ja nein nein nein ja nein

Drucküberwachung nach

Volumenpumpe nein nein nein ja nein nein nein ja

Vordruckmessung vor

Volumenpumpe nein nein nein ja nein nein nein nein

Partikelfilter in

Substituatleitung nach nein nein nein ja nein nein nein nein Volumenpumpe

Blutdetektor in

Substituatleitung (generell ja ja ja ja ja ja ja ja optional)

Bezugszeichenliste

1 Hydraulik der Behandlungsvorrichtung 100

3 Dialysierflüssigkeits Zulaufleitung

3a Einmündung

3b Eintrittsstelle

5 Dialysator oder Filter

7 Dialysatablaufleitung

9 Substituatleitung

10 Verbindungsleitung

11 Vordruckpumpe

12 Pumpe

13 Dialysatvordrucksensor

15 Substituatdrucksensor

16 Abzweigleitungsdrucksensor

17 Blutsensor

19a erster Flusssensor

19b zweiter Flusssensor

19c dritter Flusssensor

21 Drossel

23 Temperatursensor

25 Partikeifilter

27 Bypassleitung

28 Flushleitung

29 Substituatvordrucksensor

31 Volumenpumpe

35 Abzweigleitung

35a Abzweigungspunkt

37 FlusSteilerventil

100 BehandlungsVorrichtung

200 extrakorporaler Blutkreislauf 200a Blutablaufleitung

200b Blutzulaufleitung

200c Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs 200 mit direkter Fluidverbindung zur Substituatleitung 9

300 Steuer- oder Regeleinrichtung

V22 Retentionsventil

V24 Klemme oder Ventil

V25 Klemme oder Ventil

V26 Bypassventil

V31 Ventil in der Substituatleitung

VF1 Flushventil Vbp Bypassventil

Vdia Ventil in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung

Vsub Ventil in der Substituatleitung

F04 erster Filter

F05 zweiter Filter

H32 Substituatport

H33 Spülport