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Title:
METHOD FOR DRY ABSORPTION OF CO¿2? IN ANAESTHETIC APPARATUSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/045837
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for the absorption of carbon dioxide from the tidal air in anaesthetic apparatuses is described, whereby a respiratory lime is used, which is essentially free from sodium and potassium hydroxide, is essentially free of water, is free of a humectant and contains at least 20 % dry lithium hydroxide and/or lithium peroxide and further ingredients, which can be earth alkali hydroxides and/or inert adjuncts. The use of lithium hydroxide and/or lithium peroxide, in said method, is further disclosed and an anaesthetic device, which uses the disclosed method.

Inventors:
FOERSTER HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/012701
Publication Date:
June 28, 2001
Filing Date:
December 14, 2000
Export Citation:
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Assignee:
CHEMETALL GMBH (DE)
FOERSTER HARALD (DE)
International Classes:
A61M16/22; B01J20/04; (IPC1-7): B01J20/04; A61M16/22
Domestic Patent References:
WO2000016894A12000-03-30
WO1998023370A11998-06-04
WO1999027988A11999-06-10
Foreign References:
DE19740736A11999-03-18
EP0530731A11993-03-10
DE19729739A11999-01-14
Other References:
DATABASE BIOSIS [online] BIOSCIENCES INFORMATION SERVICE, PHILADELPHIA, PA, US; February 2000 (2000-02-01), FOERSTER H ET AL: "The use of lithiumhydroxide for carbon dioxide absorption during sevoflurane anaesthesia prevents formation of Compound A.", XP002163018, Database accession no. PREV200000298488
H. FÖRSTER: "Is lithium hydroxide an alternative carbon dioxide absorbent", ANESTHESIOLOGY (HAGERSTOWN), vol. 91, no. 3A, 1999, Annual Meeting of the American Society of Anesthesiologists; Dallas , Texas , USA; October 9-13 , 1999, pages A1206, XP000992290, ISSN: 0003-3022
Attorney, Agent or Firm:
Uppena, Franz (Marken & Lizenzen Troisdorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Absorption von Kohlendioxid in der Atemluft in Narkosegeräten, dadurch gekennzeichnet, daß ein Atemkalk eingesetzt wird, der im wesentli chen frei ist von Natriumund Kaliumhydroxid, im wesentlichen frei ist von Wasser, frei ist von einem Feuchthaltemittel und mindestens 20 % wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid enthält, wobei weitere Inhaltsstoffe Erdalkalihydroxide und/oder inerte Hilfsstoffe sein können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Atemkalk min destens 50 % wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Atemkalk min destens 80 % wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid enthalt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Atemkalk als Kohlendioxidabsorptionsmittel ausschließlich wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid enthält.
5. Verfahren zur Absorption von Kohlendioxid der Atemluft in Narkosegeräten, dadurch gekennzeichnet, daß ein Atemkalk eingesetzt wird, der im wesentli chen frei ist von Natriumund Kaliumhydroxid, im wesentlichen frei ist von Wasser, frei ist von einem Feuchthaltemittel und mindestens 20 % wasserfreies Lithiumhydroxid enthält, wobei weitere Inhaltsstoffe Erdalkalihydroxide und/oder inerte Hilfsstoffe sein können.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Atemkalk min destens 50 % wasserfreies Lithiumhydroxid enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Atemkalk min destens 80 % wasserfreies Lithiumhydroxid enthäit.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Atemkalk als Kohlendioxidabsorptionsmittel ausschließlich wasserfreies Lithiumhydroxid ent hält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Lithiumhydroxid in granulierter oder tablettierter Form vorliegt, wobei das Granulat einen mittleren Teilchendurchmesser d50 von 1 bis 15 mm und die Tabletten einen Durchmesser und eine Höhe von 1 bis 15 mm aufweisen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Atemluft mitgeführte Feuchtigkeit vor der Kohlendioxidabsorption konden siert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Atemkalks 90 °C nicht übersteigt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Narkosegas Sevofluran verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gaskreislauf bis 1,5 Liter Frischluft pro Minute zugeführt werden.
14. Verwendung von Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
15. Narkoseatemgerät, bei dem ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Anwendung kommt.
16. Narkoseatemgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß in Flußrichtung vor dem Kohiendioxidabsorber eine Kühlfalle zur Kondensation von in der Atemluft befindlicher Feuchtigkeit angebracht ist.
17. Narkoseatemgerät nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekenn zeichnet, daß in Flußrichtung hinter dem Kohlendioxidabsorber ein separates Gefäß, das einen pH abhängigen Indikator enthält, angebracht ist.
Description:
Trockenabsorptionsverfahren von C02 in Narkosegeräten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Absorption von Kohlendioxid der Atemluft in Narkosegeräten, die Verwendung von Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid in diesem Verfahren und ein Narkoseatemgerät, bei dem das Verfahren zur Anwendung kommt.

Um beim Einsatz von halogenierten Narkotika, wie z. B. Halotan, Enfluran, Isofluran, Desfluran und Sevofluran unerwünschte und für den Patienten gefährlichen Neben- reaktionen der Narkotika mit dem Kohlendioxidabsorptionsmittel (Atemkalk) zu ver- meiden, wird in der DE 19740736 A1 vorgeschlagen, einen Atemkalk zu verwenden, der frei ist von Natrium-und Kaliumhydroxid und der überwiegend aus Erdalk- lihydroxid, bevorzugt Calciumhydroxid, besteht. Ferner wird vorgeschlagen, Lithium- hydroxid als Hilfsstoff zuzusetzen. Genaue Einsatzmengen werden in der DE 19740736 A1 nicht angegeben. Weiterhin wird beschrieben, daß es zweckmäßig sei, die Feuchtigkeit des Atemkalks regelmäßig zu überprüfen und einen Wassergehalt des Atemkalks sicherzustellen.

In der WO 98/23370 wird ein Kohlendioxid-Absorber für den Gebrauch in der Anäs- thesie angegeben, der mindestens ein pharmazeutisch akzeptables Hydroxid enthält, welches im wesentlichen frei von Natrium-und/oder Kaliumhydroxid ist, und der ein Feuchthaltemittel in einer Menge, die für die Kohlen- dioxidabsorption effektiv ist, enthalt. Als bevorzugtes Hydroxid wird Calciumhydroxid beschrieben.

Beim Einsatz der beschriebenen Atemkalke ist vorgesehen, daß diese einen gewis- sen Wasser-oder Feuchtigkeitsgehalt haben sollen, der vor Inbetriebnahme des Ab- sorbers eingestellt und während des Absorber-Betriebes überwacht wird. Durch die Reaktion von Wasser mit dem Atemkalk kann es aber in nachteiliger Weise zu uner- wünschen Temperaturerhöhungen kommen. Weiterhin sinkt die C02-

Aufnahmekapazität des Atemkalks mit zunehmendem Wassergehalt, weil u. a. die Porenstruktur des Atemkalks durch zu viel Wasser zerstört wird und dadurch die Oberfläche des Atemkalks in nachteiliger Weise verringert wird. Oftmals sind die Bestandteile des Atemkalks hygroskopisch, und durch einen zu hohen Wassergehalt wird der Atemkalk in einen breiähnlichen Zustand überführt und damit unbrauchbar.

Fachleute sprechen auch von einem"Absaufen"des Atemkalks.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere ein Verfahren zur'Absorption von Kohlendioxid der Atemluft in Narkosegeräten zu schaffen, das unter den gewählten Verfahrensbedingungen un- erwünschte Nebenreaktionen mit halogenierten Narkotika vermeidet, keine übermä- ßige Temperaturerhöhung durch Reaktion von zusätzlich zugeführtem Wasser mit dem Atemkalk aufweist und keine vorzeitige Erschöpfung der C02- Aufnahmekapazität des Atemkalks durch zusätzlich zugeführtes Wasser zuläßt.

Die Aufgabe wird durch ein in den unabhängigen Ansprüchen 1 und 5 beschriebenes Verfahren gelöst. Die Unteransprüche 2 bis 4 und 6 bis 13 bilden das erfindungsge- mäße Verfahren weiter. Der Anspruch 14 gibt die Verwendung von Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid in dem erfindungsgemäßen Verfahren an. Die Ansprüche 15 bis 17 geben ein Narkoseatemgerät an, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung kommt.

Entgegen der bisher veröffentlichten Lehrmeinung, eine gewisse Menge Wasser im Atemkalk sei u. a. zur Unterdrückung von unerwünschten Nebenreaktionen notwendig oder zumindest zweckmäßig, wurde überraschend gefunden, daß bei der Verwen- dung eines Atemkalks, der im wesentlichen frei ist von Natrium-und Kaliumhydroxid, der im wesentlichen frei ist von Wasser, der frei ist von einem Feuchthaltemittel und der mindestens 20 % wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid enthält, ein Wasserzusatz nicht notwendig ist.

Der Begriff"im wesentlichen frei von"ist hier so zu verstehen, daß die genannten Stoffe als Verunreinigungen im Atemkalk vorhanden sein können, nicht aber als In- haltsstoffe zugegeben werden. Bei wasserfreiem Lithiumhydroxid handelt es sich um ein weitgehend von Kristallwasser befreites Lithiumhydroxid, d. h. um Lithium- hydroxid, das Wasser in einer Menge von kleiner 2 % als Verunreinigung enthält.

Das additiv oder alternativ verwen-dete Lithiumperoxid kann als Verunreinigung ei- nen Restwassergehalt von kleiner 1 % aufweisen. Die Verunreinigung des Atemkalks durch Natrium-und Kaliumhydroxid liegt bei kleiner 2 %.

Weitere Inhaltsstoffe können sein Erdalkalihydroxide (absorbieren ebenfalls C02), z. B. Ca (OH) 2, eingesetzt als grobes Pulver oder als Granulat, und/oder inerte Hilfs- stoffe (Füllstoffe) wie z. B. Silicagel.

Durch die Verwendung des hier beschriebenen wasserfreien Atemkalks wird das Ab- sorptionsverfahren vereinfacht, denn es kann auf die Einstellung und Überwachung des Wassergehaltes des Absorptionsmittels verzichtet werden, ohne daß schädliche Nebenreaktionen eintreten.

Bevorzugt enthält der Atemkalk mindestens 50 %, besonders bevorzugt 80 %, wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid. Am meisten bevorzugt enthält der Atemkalk als Kohiendioxidabsorptionsmittel ausschließlich wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithiumperoxid.

Das Lithiumhydroxid wird bevorzugt in granulierter oder tablettierter Form eingesetzt, wobei das Granulat einen mittleren Teilchendurchmesser d50 von 1 bis 15 mm und die Tabletten einen Durchmesser und eine Höhe von 1 bis 15 mm aufweisen.

Die in der Atemluft mitgeführte Feuchtigkeit kann vor Durchleiten durch den Absorber mittels eine Kühlfalle auskondensiert werden.

Die Temperatur des Atemkalks sollte 90 °C, bevorzugt 80 °C, nicht überschreiten.

Nötigenfalls kann dies durch Anbringen von Kühlblechen an dem Absorberbehälter, der den Atemkalk enthält, sichergestellt werden.

Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren für das Narkosegas Se- vofluran sowie alle anderen gebräuchlichen halogenierten Inhalationsanästhetika, wie z. B. Halotan, Enfluran, Isofluran und Desfluran. Bei den bisher bekannten C02- Absorptionsverfahren in Narkoseatemgeräten konnte es bei Nichteinhalten der ge- forderten Feuchtigkeitsbedingungen zu unerwünschten und gefährlichen Reaktionen (z. B. Bildung von CO) zwischen Sevofluran, bzw. den anderen gebräuchlichen halo- genierten Inhalationsanästhetika, und dem Atemkalk kommen. Bei dem hier be- schriebenen erfindungsgemäßen Verfahren kommt es nicht zu diesen Reaktionen.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es ohne Gefahr des Eintretens von uner- wünschen Nebenreaktionen möglich, auch im sogenannten"low-flow-Bereich"zu arbeiten, d. h., dem Gaskreislauf im Narkosegerät werden nur bis 1,5 Liter Frischluft pro Minute zugeführt. Dieses ist insbesondere beim Einsatz des Narkosegases Se- vofluran vorteilhaft.

Ein erfindungsgemäßes Narkoseatemgerät (in der Zeichnung 1 ist ein Beispiel für das Kreisteil in einem Narkoseatemgerät angegeben) enthält einen Kohlendioxidab- sorber, der einen Atemkalk enthält, der im wesentlichen frei ist von Natrium-und Ka- liumhydroxid, der im wesentlichen frei ist von Wasser, der frei ist von einem Feucht- haltemittel und der mindestens 20 % wasserfreies Lithiumhydroxid und/oder Lithium- peroxid enthält, wobei weitere Inhaltsstoffe Erdalkalihydroxide und/oder inerte Hilfs- stoffe sein können.

Bevorzugte Ausführungsformen des Narkoseatemgerätes enthalten einen wasser- freien Atemkalk, wie er in der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben wurde.

Eine Erschöpfung des verwendeten Atemkalks läßt sich z. B. über die Messung des CO2-Patialdruckes im Gaskreislauf des Narkosegerätes feststellen. Eine weitere Möglichkeit, die Erschöpfung des verwendeten Atemkalks festzustellen besteht darin, in Flußrichtung hinter dem Kohlendioxidabsorber ein separates Gefäß mit einem pH- abhängigen Indikator anzubringen.