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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND ELEVATOR DOOR SYSTEM FOR OPTIMIZING PASSENGER TRANSPORT BY MEANS OF AN ELEVATOR INSTALLATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/086204
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and to a door system (2) for optimizing passenger transport by means of an elevator installation (1), which elevator installation comprises a car (3) for transporting passengers (16, 16a, 16b) between a starting floor (13) and a destination floor (14, 15), the door system (2) having at least one landing door (4) and one car door (5), which are opened in the case of a stop at the destination floor (14) and/or when a car call button (6) is pressed at the starting floor (13) and remain closed during the travel of the car (3). When the car call button (6) is pressed at the starting floor (13), the landing door (4) and the car door (5) are closed if the number of times the car call button (6) is pressed at the starting floor (13) since a door closing button (7) in the car (3) has been pressed is greater than a specified reference value, if the load of the car (3) exceeds a predefined limit value, and/or if a pressing of another car call button (6a) at another floor (15) or at the destination floor (14) or if the pressing of the door closing button (7) is assigned a priority for use of the elevator installation that is higher than that of the pressing of the car call button (6) at the starting floor (13).

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Inventors:
ZHANG FAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/077185
Publication Date:
May 09, 2019
Filing Date:
October 05, 2018
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B13/14
Domestic Patent References:
WO2008110025A12008-09-18
Foreign References:
JP2013124144A2013-06-24
JPS5883373U1983-06-06
JP2015020871A2015-02-02
JP2014181124A2014-09-29
US20040055828A12004-03-25
JP2016088647A2016-05-23
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Steuerung eines Türsystems (2) einer Aufzugsanlage (1 ), welche eine Kabine (3) zum Transport von Passagieren (16, 16a, 16b) zwischen einem Startstockwerk (13) und einem Zielstockwerk (14) umfasst, wobei das Türsystem (2) zumindest eine Schachttür (4) und eine Kabinentür (5) aufweist, die während der Fahrt der Kabine (3) geschlossen bleiben und die bei einem Halt der Kabine nach dem Erreichen des Zielstockwerks (14) und/oder bei einer Betätigung einer Kabinenruftaste (6) während eines Halts der Kabine im Startstockwerk (13) geöffnet werden ,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Schliessvorgang der Schachttür (4) und der Kabinentür (4) trotz Betätigung der Kabinenruftaste (6) im Startstockwerk (13) vollzogen wird, wenn mindestens eine schliesserzwingende Bedingung erfüllt ist, wobei als eine erste schliesserzwingende Bedingung definiert ist, dass

eine Anzahl der Betätigung der Kabinenruftaste (6) im Startstockwerk (13) nachdem eine Betätigung einer Türschließtaste (7) in der Kabine (3) erfolgte grösser als ein vorgegebener Referenzwert ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem

zusätzlich zu der ersten schli es serzwingenden Bedingung eine zweite schliesserzwingende Bedingung definiert ist, dass die Belastung der Kabine (3) einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem

zusätzlich zu der ersten und/oder zweiten schli es serzwingenden Bedingung eine dritte schliesserzwingende Bedingung definiert ist, dass eine Betätigung einer anderen Kabinenruftaste (6a) in einem anderen Stockwerk (15) oder im Zielstockwerk (14) oder die Betätigung der Türschließtaste (7) mit einer höheren Priorität für Benutzung der Aufzugsanlage als die Priorität der Betätigung der Kabinenruftaste (6) im Startstockwerk (13) vergeben wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem

die Belastung der Kabine (3) durch ein Überwachungsmittel (12) derart überwacht wird, dass ein aktuelles Gewicht der Kabine (3) durch ein Lastmessgerät (8) ermittelt wird, und/oder ein Besetzungszustand der Kabine (3) durch ein Sensormittel (9) ermittelt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Priorität der Betätigung der anderen Kabinenruftaste (6a) und/oder die Priorität der Betätigung der Türschließtaste (7) entweder vorbestimmt wurden oder aktuell vergeben werden.

6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem

das Verfahren einem Zeitplan und/oder einem Ereignisplan gemäß automatisch und/oder manuell aktiviert und/oder deaktiviert wird.

7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem

der Referenzwert, Grenzwert, die Priorität, der Zeitplan und/oder der Ereignisplan automatisch und/oder manuell aktualisiert, aktiviert und/ oder deaktiviert werden.

8. Türsystem (2) für eine Aufzugsanlage (1), die eine Kabine (3) zum Transport von Passagieren (16, 16a, 16b) zwischen einem Startstockwerk (13) und einem Zielstockwerk (14) umfasst, wobei das Türsystem (2) zumindest eine Schachttür (4) und eine Kabinentür (5) aufweist, die bei einem Halt am Zielstockwerk (14) und/oder bei einer Betätigung einer Kabinenruftaste (6) im Startstockwerk (13) geöffnet werden und während Fahrt der Kabine (3) geschlossen bleiben können,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Schachttür (4) und die Kabinentür (5) derart steuerbar sind, dass die Schachtür (4) und/oder die Kabinentür (4) trotz Betätigung der Kabinenruftaste (6) im Startstockwerk (13) geschlossen werden, mindestens eine schliesserzwingende Bedingung erfüllt ist,

wobei als eine erste schliesserzwingende Bedingung definiert ist, dass ein elektronischer Zähler (10) des Türsystems (2) eine Anzahl der Betätigung der Kabinenruftaste (6) im Startstockwerk (13) grösser als einen vorgegebenen Referenzwert gezählt hat, nachdem eine Betätigung einer Türschließtaste (7) in der Kabine (3) erfolgte.

9. Türsystem (2) nach Anspruch 8, bei dem

als eine zweite schliesserzwingende Bedingung definiert ist, dass ein Überwachungsmittel (12) des Türsystems (2) eine Überschreitung eines vorbestimmten Grenzwerts für eine Belastung der Kabine (3) festgestellt hat,

10. Türsystem (2) nach Anspruch 8 oder 9, bei dem

als eine dritte schliesserzwingende Bedingung definiert ist, dass eine Betätigung einer anderen Kabinenruftaste (6a) in einem anderen Stockwerk (15) oder im Zielstockwerk (14) oder die Betätigung der Türschließtaste (7) eine höhere Priorität für Benutzung der Aufzugsanlage als die Priorität der Betätigung der Kabinenruftaste (6) im Startstockwerk (13) hat.

11. Türsystem (2) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem

das Überwachungsmittel (12) die Belastung der Kabine (3) derart überwacht, dass das Überwachungsmittel (12) ein Lastmessgerät (8) zur Überwachung eines aktuellen Gewichts der Kabine (3) und/oder ein Sensormittel (9) zur Überwachung eines Besetzungszustands der Kabine (3) aufweist.

12. Türsystem (2) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei dem

die Priorität der Betätigung der anderen Kabinenruftaste (6a) und/oder die Priorität der Betätigung der Türschließtaste (7) entweder vorbestimmbar sind aktuell vergeben werden können.

13. Türsystem (2) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, bei dem

die Priorität personenspezifisch und/oder Stockwerkspezifisch vergeben werden kann.

14. Türsystem (2) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, bei dem

das Türsystem (2) einem Zeitplan und/oder einem Ereignisplan gemäß automatisch und/oder manuell aktivierbar und/oder deaktivierbar ist.

15. Türsystem (2) nach einem der Ansprüche 8 bis 14, bei dem

der Referenzwert, die Priorität, der Grenzwert, der Zeitplan und/oder der Ereignisplan automatisch über eine Kommunikation (17) zwischen dem Überwachungsmittel (12) und einer Fernzentrale (18) automatisch und/oder manuell aktualisierbar sind.

Description:
Verfahren und Aufzugstürsystem zur Optimierung eines Passagiertransports mit einer Aufzugsanlage

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türsteuerungsverfahren sowie ein Türsystem zur Optimierung eines Passagiertransports mit einer Aufzugsanlage.

Eine Aufzuganlage weist typischerweise wenigstens eine Kabine auf, welche zum Transport von Passagieren in einem Aufzugsschacht eines Gebäudes zwischen Stockwerken in vertikale Richtung bewegt werden kann. Die Kabine weist dabei im Allgemeinen zumindest eine Kabinentür auf, die mit einer Schachttür in einem Stockwerk gleichzeitig zu schließen und zu öffnen ist.

Ein Passagier, der mit einer Aufzugsanlage in einem Gebäude zwischen mehreren Stockwerken fahren möchte, kann einen Beförderungswunsch durch Betätigen einer Kabinenruftaste oder dergleichen in einem Stockwerk eingeben. Der Beförderungswunsch kann weiterhin in Form eines Zielrufes erfolgen, bei dem beispielsweise über ein LOP (Landing Operation Panel) oder ein COP (Car Operation Panel) das Zielstockwerk gewählt wird, in welches der Benutzer befördert werden möchte. Auf Basis empfangener Beförderungswünsche kann eine Aufzugssteuerung dann das Verfahren einer verfügbaren Aufzugskabine steuern. Dabei sind insbesondere die Wartezeiten derjenigen Passagiere, die auf eine Beförderung in einem

Stockwerk warten, zu minimieren. Zu minimieren sind ebenfalls noch die Fahrzeit aktuell beförderter Passagiere in der Aufzugskabine oder anderer Passagiere in anderen Stockwerken.

Probleme und Kapazitätsengpässe ergeben sich aber besonders zu den Spitzenzeiten, wo z.B. Hunderte von Menschen morgens den Eingangsbereich eines Hochhauses betreten und höher gelegene Stockwerke erreichen wollen, und am Feierabend, wo eine große Zahl von Personen zum untersten Stockwerk zu gelangen wünschen, um das Gebäude zu verlassen bzw. um eine öffentliches Verkehrsmittel zu erreichen. Ein Szenario ist vorzustellen: eine Aufzugskabine wird bereits voll oder maximal belastet und sollte jetzt ein Stockwerk verlassen. Eine weitere Person beeilt sich noch, diese Kabine zu erreichen und drückt die Kabinenruftaste in diesem Stockwerk.

Dann wird die schließende oder gerade geschlossene Kabinentür und Schachttür wieder aufgemacht. Jedoch kann die vollbelastete Kabine diese Person nicht mehr aufnehmen. Auch wenn die Person sich in die Kabine eingedrängt hat, muss sie wahrscheinlich wieder aus der Kabine austreten, denn ein Alarmsignal wird wegen Überschreiten eines zulässigen maximalen Fahrgewichts der Kabine generiert. Gleichzeitig warten noch andere Passagiere in anderen

Stockwerken, die in diese Kabine einsteigen möchten. Es kommt z.B. ein anderer Fall vor: wenn eine Person, die zu einem Termin gleich verspätet kommen würde, in eine leere Kabine eingetreten und gleich eine Türschließtaste in der Kabine gedrückt hat. Die Schachttür und die Kabinentür haben bereits angefangen, sich zu schließen. Eine andere Person ist dann angekommen und drückt die Kabinenruftaste außerhalb der Kabine. Die gerade geschlossenen oder schließenden Türen werden wieder geöffnet und lassen die Person eintreten. Die zuerst in die Kabine eingetretene Person drückt die Türschließtaste nochmal, damit die Kabine schnell wie möglich wegfahren kann. Dazu kommt es jedoch nicht, weil just in diesem Moment eine dritte Person die Kabinenruftaste gedrückt hat. Wenn dieser Vorgang sich unglückich erweise mehrmals wiederholt, werden die meisten Personen in der Kabine genervt, insbesondere diejenige Person, die zuerst in die Kabine eingestiegen ist. Zudem ist sie nun zu dem wichtigen Termin schon zu spät gekommen.

Es sind verschiedene Lösungen zur Erhöhung der Transportkapazität bekannt, um solche „Spitzenlasten" in Spitzenzeiten bewältigen zu können. In der WO2008110025A1 wird eine Erhöhung der Geschwindigkeit oder Beschleunigung der Aufzugskabinen oder eine Verkürzung bzw. Optimierung der Türoffenzeiten offenbart. Jedoch führen die offenbarten Maßnahmen zu keiner wirklich spürbaren Erhöhung der Transportkapazität, wodurch die oben geschilderten Probleme gelöst werden könnten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Passagiertransport mit einer Aufzugsanlage, insbesondere in den Spitzenzeiten, zu optimieren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 , eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 bzw. Aufzugsanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 gelöst.

Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Steuerung eines Türsystems einer Aufzugsanlage vorgesehen, bei dem eine Aufzugskabine Passagiere zwischen einem Startstockwerk und einem Zielstockwerk transportiert, wobei das Start- und Zielstockwerk sich auf eine einzelne Fahrt der Kabine beziehen. D.h., ein Zielstockwerk gilt als ein Startstockwerk für eine nächste Fahrt der

Kabine. Eine Fahrt der Kabine in eine Fahrrichtung (aufwärts oder abwärts) kann mehrere Zielstockwerke (Zwischenzielstockwerke) bzw. Startstockwerke (Zwischenstartstockwerke) haben. Das Türsystem weist zumindest eine Schachttür und eine Kabinentür auf, die bei einem Halt am Zielstockwerk und/oder bei einer Betätigung einer Kabinenruftaste im Startstockwerk geöffnet werden und während der Fahrt der Kabine geschlossen bleiben. Befinden sich die

Schachttür und die Kabinentür im Schliessvorgang oder wurde der Schli es s Vorgang eben abgeschlossen und die Kabine steht kurz vor der Abfahrt in Richtung Zielstockwerk, dann wird ein durch Betätigen der Kabinenruftaste im Startstockwerk ausgelöster Öffnungsbefehl unterdrückt, wenn eine bestimmte schliesserzwingende Bedingung erfüllt ist.

So bleiben die Türen trotz Betätigung der Kabinenruftaste geschlossen wenn a) eine Anzahl der Betätigung der Kabinenruftaste im Startstockwerk grösser als ein vorgegebener Referenzwert ist, nachdem erstmalig eine Betätigung einer Türschließtaste in der Kabine erfolgte, wenn b) die

Belastung der Kabine einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet, und/oder wenn c) eine Betätigung einer anderen Kabinenruftaste in einem anderen Stockwerk oder im Zielstockwerk oder die Betätigung der Türschließtaste mit einer höheren Priorität für Benutzung der Aufzugsanlage (z.B. Kabinenhalt) als die Priorität der Betätigung der Kabinenruftaste im Startstockwerk vergeben wird. Sobald ein Passagier eine Kabine betreten und eine Türschließtaste betätigt hat, beginnen die Kabinentür bzw. die Schachttür sich zu schließen. Dann ist es erfmdungsgemäss so, dass die geschlossenen oder sich schließenden Türen nur beschränkte Male bzw. unter bestimmten Kriterien wieder aufzumachen sind, wenn ein später angekommener Passagier eine Kabinenruftaste außerhalb der Kabine drückt.

Dank diesem Verfahren können die Fahrtzeit und die Wartezeit für Passagiere umfassend optimiert werden, insbesondere für Passagiere innenhalb einer Aufzugskabine bzw. für auf diese Aufzugskabine wartende Passagiere in anderen Stockwerken, die nicht das momentane Haltstockwerk der Aufzugskabine sind. Darüber hinaus werden die Passiere, die in Eile sind, nicht von den mehrmaligen und bei vollen Kabinen auch sinnlos wiederholten Türschließen- und

Türöffnungsbewegungen aufgehalten und genervt.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Belastung der Kabine durch ein Überwachungsmittel derart überwacht, dass ein aktuelles Gewicht der Kabine durch ein Lastmessgerät ermittelt wird, und/oder ein Besetzungszustand der Kabine durch ein Sensormittel ermittelt wird. Wird eine Aufzugskabine schon voll belastet, oder wenn in der Aufzugskabine kein Platz mehr zu finden ist, wird die Kabinentür und Schachttür nicht wieder aufgemacht, obwohl eine gerade angekommene Person die Kabinenruftaste außerhalb der Kabine gerückt hat. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Prioritäten der

Betätigung der anderen Kabinenruftaste im anderen Stockwerk oder im Zielstockwerk und/oder der Betätigung der Türschließtaste entweder vorbestimmt oder z.B. nach einem Notfall und/oder Haltbedarf aktuell vergeben. Die Priorität kann personenspezifisch und/oder Stockwerkspezifisch vergeben werden. Eine Vergabe bzw. Zuordnung der Prioritäten ist beispielsweise von einem Bedarf (z.B. von Behinderten), einem VIP (Very Important Person) bzw. einem wichtigen

Stockwerk abhängig. In einem Hochhaus (Skyscraper) mit hunderten von Etagen ist mit tausenden Bewohnern zu rechnen. Es belastet eine Aufzugsanlage besonders in der Spitzenzeit (rush hour) j eweils morgens und abends jedes Werktages. Dabei sind häufig nicht alle Etagen gleichmäßig besetzt oder ausgenutzt. Somit wird die Aufzugsanlage ebenfalls nicht rund um die Uhr eines Tages gleichmäßig benutzt werden. Somit ist es vorteilhaft, wenn das erfmdungsgemässe Verfahren einem Zeitplan und/oder einem Ereignisplan gemäß automatisch und/oder manuell aktiviert und/oder deaktiviert werden kann. Ein Ereignisplan ist z.B. ein Terminplan oder Besetzungsplan. Der Besetzungsplan gibt dabei an, an wen und wie das Hochhaus verkauft und vermietet wird. Vorteilhafterweise werden der Referenzwert, die Priorität, der Grenzwert, der Zeitplan und/oder der Ereignisplan in einer Speichereinheit vorgespeichert und automatisch und/oder manuell aktualisiert. Die Aktivierung kann z.B. mittels eines Steuerungs-/Überwachungssystems einer Aufzugsanlage selbst oder durch eine Fernzentrale über eine Kommunikationsverbindung automatisch bzw. vor Ort durch eine manuelle Eingabe von einem Techniker erfolgen.

Erfindungsgemäß wird noch ein Türsystem für eine Aufzugsanlage vorgesehen, welche eine Kabine zum Transport von Passagieren zwischen einem Startstockwerk und einem Zielstockwerk umfasst, wobei das Türsystem zumindest eine Schachttür und eine Kabinentür aufweist, die bei einem Halt am Zielstockwerk und/oder bei einer Betätigung einer Kabinenruftaste im Startstockwerk geöffnet werden und während der Fahrt der Kabine geschlossen bleiben. Bei der

Betätigung der Kabinenruftaste im Startstockwerk sind die Schachttür und die Kabinentür derart steuerbar, dass die Schachtür und/oder die Kabinentür geschlossen werden, wenn a) ein elektronischer Zähler des Türsystems eine Anzahl der Betätigung der Kabinenruftaste im Startstockwerk grösser als einen vorgegebenen Referenzwert gezählt hat, nachdem eine Betätigung einer Türschließtaste in der Kabine erfolgte, wenn b) ein Überwachungsmittel des

Türsystems eine Überschreitung eines vorbestimmten Grenzwerts für eine Belastung der Kabine festgestellt hat, und/oder wenn c) eine Betätigung einer anderen Kabinenruftaste in einem anderen Stockwerk oder einem Zielstockwerk oder die Betätigung der Türschließtaste eine höhere Priorität für Benutzung der Aufzugsanlage als die Priorität der Betätigung der Kabinenruftaste im Startstockwerk hat, wobei der Referenzwert, die Priorität und/oder der Grenzwert in einem

Speichermittel des Türsystems gespeichert sind.

Weiterhin wird eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage mit einem oben dargestellten Türsystem vorgesehen, mit dem ein erfindungs gemäß es Verfahren durchgeführt werden kann.

Nachfolgend wird eine vorteilhafte Aus führungs form der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind. Die Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder gleichwirkende Merkmale.

Es zeigen:

FIG 1 Eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Türsystems für eine Aufzugsanlage,

FIG 2 Ein Ausführungsbeispiel für Durchführung eines erfindungsgemäßen

Türsteuerungsverfahrens für eine Aufzugsanlage.

Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Türsystem 2 für eine Aufzugsanlage 1 , die eine Kabine 3 zum Transport von Passagieren 16, 16a, 16b in eine Fahrrichtung F zwischen einem Startstockwerk 13 und einem Zielstockwerk 14 umfasst. Das Türsystem 2 weist zumindest eine Schachttür 4 und eine Kabinentür 5 auf, die während Fahrt oder Standby-Zustand der Kabine 3 geschlossen bleiben und erst geöffnet werden, wenn die Kabine 3 das Zielstockwerk 14 erreicht und die Passagiere 16b aus der Kabine 3 aussteigen, oder wenn jemand 16 in die Kabine 3 einsteigen möchte und hierfür zuvor eine Kabinenruftaste 6 im Startstockwerk 13 gedrückt hat.

Eine Türschließ taste 7 ist in der Kabine 3 vorhanden, welche normalerweise einem Zieleingabepaneel, wie z.B. COP (in Fig. l nicht dargestellt), zugehört. Das Türsystem 2 weist weiterhin einen elektronischen Zähler 10 auf. Der Zähler 10 ist zum Zählen der Schließen-Öffnen- Vorgänge der beiden Türe nach einer Betätigung die Türschließtaste 7 vorgesehen, wenn die Kabine 3 in einem Startstock 13 hält und für eine Bewegung nach einem Zielstockwerk 14 bereit ist. Zudem weist das Türsystem 2 ein Überwachungsmittel 12 zur Überwachung einer Kabinenbelastung auf. Das Überwachungsmittel 12 umfasst ein Lastmessgerät 8 zur Ermittlung eines aktuellen Gewichts der Kabine 3 und ein Sensormittel 9 zur Überwachung eines Besetzungszustands der Kabine 3. Ein Sensormittel 9 ist z.B. eine Kamera, eine Videokamera, eine Infrarotkamera oder ein Tiefensensor. Das Überwachungsmittel 12 kann in oder außerhalb der Kabine 3 zugeordnet werden. Zusätzlich zur Gewichtbelastung berücksichtigt das Überwachungsmittel 12 noch den Besetzungszustand der Kabine 3, ob genügend freier Raum oder Platz in der Kabine 3 mindestens für eine weitere Person verfügbar ist. Dabei kann eine Kabine 3 auch vollbelastet werden, auch wenn nur eine Person in der Kabine 3 ist, die aber z.B. einen großen Karton oder viel Gepäck mitnimmt.

Bei einer Betätigung der Kabinenruftaste 6 im Startstockwerk 13 werden die Schachttür 4 und die Kabinentür 5 derart gesteuert, dass die beiden Türen geschlossen werden, wenn der Zähler 10 gezählt hat, dass eine Anzahl der Betätigung der Kabinenruftaste 6 im Startstockwerk 13 grösser ist als einen vorgegebenen Referenzwert, oder wenn das Überwachungsmittel 12 eine Überschreitung eines vorbestimmten Grenzwerts für eine Belastung der Kabine 3 festgestellt hat. Der Grenzwert betrifft hier z.B. ein maximales Zuladegewicht, eine maximale Anzahl von Passagieren in der Kabine 3 oder einen Besetzungszustand, wie z.B. eine verfügbare Fläche bzw. einen freien Raum der Kabine 3. Die Schachttür 4 und die Kabinentür 5 können ebenfalls geschlossen werden, wenn ein anderer Passagier 16a eine andere Kabinenruftaste 6a in einem anderen Stockwerk 15 oder ein Passagier 16b die Türschließtaste 7 bestätigt hat, wobei der andere Passagier 16a oder der Passagier 16b eine höhere Priorität für Benutzung der Aufzugsanlage als die Priorität des Passag ers 16 im Startstockwerk 13 hat. Das gleiche gilt, wenn der andere Passagier 16a im Zielstockwerk 14 wäre.

Die Priorität beziehen sich auf ein personenspezifisches bzw. Stockwerkspezifisches Nutzungsrecht auf die Auszugsanlage. Sie kann z.B. verschiedenen Passagieren oder Stockwerken unterschiedlich zugeordnet werden. Eine Zuordnung einer höheren Priorität wird beispielsweise einem Manager eines Unternehmens oder einem Behinderten, die in dem Gebäude arbeiten oder wohnen, oder einem Stockwerk, welches an wichtige Kunden vermietet wird, zugestanden. Neben der Zuordnung kann die Priorität ebenfalls nach einem Notfall aktuell vergeben werden. Der Referenzwert, die Priorität bzw. der Grenzwert können in einem Speichermittel 11 des Türsystems 2 gespeichert werden.

Das Verfahren kann nach einem Zeitplan von Spitzenzeiten, einem Terminplan von VIP- Passagieren oder einem Besetzungsplan (z.B. Raumplan) automatisch oder manuell aktiviert und deaktiviert werden. D.h., das Verfahren muss nicht rund um die Uhr und an jedem Tag aktiviert bleiben. Die Aktivierung kann durch eine Fernzentrale 18 über eine Netzwerkverbindung 18 mit dem Überwachungsmittel 12 automatisch bzw. vor Ort durch einen Techniker manuell durgeführt werden.

Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für Durchführung eines er fmdungs gemäßen Verfahrens für eine Aufzugsanlage 1.

Das Türsystem 2 wird aktiviert 19, um einen Passagiertransport mit einer Aufzugsanlage 1 zu optimieren. Falls eine Betätigung 20 einer Türschließtaste 7 in der Aufzugskabine 3, eine Betätigung 21 einer Kabinenruftaste 6 im Startstockwerk oder eine Betätigung 22 einer Kabinenruftaste 6a in einem anderen Stockwerk vom Türsystem 2 wahrgenommen wurde, wird das Türsystem 2 dann in den nächsten Verfahrensschritten 24, 25 und 26 überprüfen 23, ob eine

Anzahl der Betätigung 21 grösser als ein vorgegebener Referenzwert (z.B. 3) ist, ob eine Belastung der Kabine 3 einen vorbestimmten Grenzwert (z.B. 8 Personen) überschreitet, oder ob die Betätigung 22 oder die Betätigung 20 mit einer höheren Priorität für Benutzung der Aufzugsanlage aufweist als die der Betätigung 21. Wenn eine von den drei Bedingungen erfüllt wird, werden die Kabinentür 5 und die Schachttür 4 geschlossen 27 und die Kabine 3 fährt weg. Falls alle drei Bedingungen nicht erfüllt sind, werden die Türe wieder geöffnet 28. Die drei Verfahrens schritten 24, 25 und 26 sind jedoch flexibel zu kombinieren bzw. können gemeinsam oder jeweils separat geprüft werden.

Es wird daraufhingewiesen, dass mögliche Merkmale und Vorteile von Aus führungs formen der Erfindung hierin teilweise mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren und teilweise mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Türsystem 2 beschrieben sind. Ein Fachmann wird erkennen, dass die einzelnen Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, modifiziert oder ausgetauscht werden können und dass insbesondere für das Verfahren beschriebene Merkmale analog auf das Türsystem 2, und umgekehrt, übertragen werden können, um zu weiteren Aus führungs formen der Erfindung zu gelangen.

Bezugszeichenliste

1 Aufzugsanlage

2 Türsystem

3 Kabine

4 Schachttür

5 Kabinentür

6 Kabinenruftaste im Startstockwerk

6a Kabinenruftaste im anderen Stockwerk/Zielstockwerk

7 Türschließtaste

8 Lastmessgerät

9 Sensormittel

10 Elektronischer Zähler

1 1 Speichermittel

12 Überwachungs mittel

13 Startstockwerk

14 Zielstockwerk

15 Ein anderes Stockwerk

16 Passagier im Startstockwerk

16a Passagier in einem anderen Stockwerk

16b Passagier in der Kabine

17 Kommunikation

18 Fernzentrale

19 Aktivierung des Türsystems

20 Betätigung der Türschließtaste

21 Betätigung der kabinenruftaste 6

22 Betätigung der kabinenruftaste 6a

23 Prüfen

24 Anzahlprüfen

25 Belastungsprüfen

26 Priorität-ZNotfall-Prüfen

27 Türschließen

28 Türöffnen

F Fahrrichtung der Kabine