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Title:
METHOD FOR EMULATING A THREE-PHASE BRUSHLESS DC MOTOR USING A LOAD EMULATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/165848
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for emulating a three-phase, brushless DC motor using a load emulator (1) is shown and described, wherein the load emulator (1) is connected in a three-phase manner via the load terminals (2) thereof to the supply terminals (3) of a motor control unit (4) and the load emulator has emulator power electronics (5) and an emulator control unit (6) for controlling the emulator power electronics (5), wherein the emulator control unit (6) determines the supply terminals (3) that are actuated by the motor control unit (4) and the supply terminals (3) that are not actuated, and the emulator power electronics (5) are actuated by the emulator control unit (6) in such a way that phase currents i emulate calculated by the emulator control unit (6) on the basis of a motor model (8) flow in the supply terminals (3) that are actuated by the motor control unit (4) and a phase voltage v emulate calculated by the emulator control unit on the basis of a motor model (8) is applied to the supply terminal (3) that is not actuated by the motor control unit (4). A reliable commutation detection is ensured in that the transition of a supply terminal j of the motor control unit (4) from the non-actuated state S PH (j)=1 into the actuated state S PH (j)=0 is detected when the magnitude of the differential voltage v diff (j) between the output voltage v inv (j) measured at the supply terminal j of the motor control unit (4) and the calculated phase voltage v emulate (j) for a predetermined first duration t 1 is greater than a predetermined voltage threshold v TH ,, and in that, once the state transition of the supply terminal j of the motor control unit from the non-actuated state S PH (j)=1 into the actuated state S PH (j)=0 has been detected, the emulator control unit (6) actuates the emulator power electronics (5) in such a way that the phase current i emulate (j) calculated by the emulator control unit (6) flows via the supply terminal j which is now actuated by the motor control unit (4).

Inventors:
HOLTHAUS NILS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/059073
Publication Date:
November 05, 2015
Filing Date:
April 27, 2015
Export Citation:
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Assignee:
DSPACE GMBH (DE)
International Classes:
H02P7/06; G05B17/02
Foreign References:
DE102005048464A12007-04-26
US20090033259A12009-02-05
US20100039120A12010-02-18
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors mit einem Lastemulator (1), wobei der Lastemulator (1) dreiphasig über seine Lastan- Schlüsse (2) an die Speiseanschlüsse (3) einer Motorsteuerung (4) angeschlossen ist und der Lastemulator (1) eine Emulatorleistungselektronik (5) und eine Emulatorsteuerung (6) zur Steuerung der Emulatorleistungselektronik (5) aufweist, wobei die Emulatorsteuerung (6) die von der Motorsteuerung (4) angesteuerten Speiseanschlüsse (3) und nicht angesteuerten Speiseanschlüsse (3) ermittelt, und die Emulatorleis- tungselektronik (5) durch die Emulatorsteuerung (6) so angesteuert wird, dass in den durch die Motorsteuerung (4) angesteuerten Speiseanschlüssen (3) von der Emulatorsteuerung (6) auf Grundlage eines Motormodells (8) berechnete Phasenströme iemuiate fließen und auf den von der Motorsteuerung (4) nicht angesteuerten Speiseanschluss (3) eine von der Emulatorsteuerung auf Grundlage eines Motormodells (8) berechnete Phasenspannung vemuiate aufgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang eines Speiseanschlusses j der Motorsteuerung (4) vom nicht ange- steuerten Zustand in den angesteuerten Zustand dann erkannt wird, wenn der Betrag der Differenzspannung VdtffQ) zwischen der an dem Speiseanschluss j der Motorsteuerung (4) gemessenen Ausgangsspannung VmvQ' und der berechneten Phasenspannung VemuiateQ' für eine vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer ist als ein vorbestimmter Spannungsschwellwert vm

und dass nach Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand die Emulatorsteuerung (6) die Emulatorleistungselektronik (5) so ansteuert, dass über den nunmehr durch die Motorsteuerung (4) angesteuerten Speiseanschluss j der von der Emulatorsteuerung (6) berechnete Phasenstrom iemuiateQ) fließt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannungsschwellwert VTH SO bemessen ist, dass er größer ist als die während eines konstanten Schaltzustandes der Motorsteuerung (4) und damit der Emulatorleistungselektronik (5) zu erwartende maximale Abweichung zwischen der berechneten Phasenspannung VemuiateQ) in der Phase des nicht angesteuerten Speiseanschlusses j und der tatsächlich zurückgemessenen Spannung VmvQ' am nicht angesteuerten Speiseanschlusses j, insbe- sondere wird für den Spannungsschwellwert vmein fünftel der Zwischenkreisspan- nung vocMnk der Motorsteuerung (4) gewählt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbe- stimmte erste Zeitspanne ti größer gewählt wird als die Dauer zu erwartender tran- sienter Spannungsverzerrungen, insbesondere durch elektromagnetische Einstrahlung bedingte Spannungsverzerrungen, die umgebungs- und aufbauabhängig sein können, und/oder dass die vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer gewählt wird als die Latenz der Spannungseinprägung durch die Emulatorsteuerung (6) und die Emulatorleis- tungselektronik (5), insbesondere wobei die erste Zeitspanne ti im einstelligen Bereich von Mikrosekunden gewählt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung (4) vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand strombasiert dann erkannt wird, wenn der berechnete Phasenstrom iemuiate über den Lastanschluss k des Lastemulators (1) und damit über den korrespondierenden Speiseanschluss k als Null erfasst wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die strombasierte Erkennung des Zustandswechsels der Motorsteuerung (4) eines Speiseanschlusses k vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand dann eingesetzt wird, wenn zum Zeitpunkt der Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung (4) vom nicht angesteuerten Zustand SPH(J)=1 in den angesteuerten Zustand SPH(J)=0 die Beträge der berechneten Phasenströme iemuiate der angesteuerten Speiseanschlüsse k, 1 über einem Stromschwellwert im liegen.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromschwellwert im vorgegeben wird zu

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung (4) vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand die Emulatorleistungselektronik (5) so angesteuert wird, dass die anderen Anschlüsse k, 1 der Emulatorleistungselektronik (5) über eine induktive Entkopplung auf eine vorgegebene Spannung Umtermedtate gesetzt werden und wobei der Übergang eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung (4) vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand spannungsbasiert dann erkannt wird, wenn nach abklingen des Stroms über den Speiseanschluss k bzw. den Lastanschluss k der Emulator- leistungselektronik (5) die von der Emulatorsteuerung (6) zurückgemessene Spannung am Speiseanschluss k über eine vorbestimmte zweite Zeitspanne k gleich der vorgegebene Spannung Uintermediate lSt.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Spannung Uintermediate im Bereich der von der Motorsteuerung (4) geschalteten Gleichspannung UDC ist, insbesondere gleich der halben Zwischenkreisspannung voc_Lmk der Motorsteuerung ist.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbe- stimmte zweite Zeitspanne k so groß bemessen ist, dass auch bei niedrigen Lastströmen eine sichere Unterscheidung zwischen einem durchgängig angesteuerten Speiseanschluss und einem zuvor angesteuerten, dann aber nicht mehr angesteuerten Speiseanschluss möglich ist, insbesondere wobei k im Bereich von 10 Mikrosekunden gewählt ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulatorsteuerung (4) den Lastanschluss k der Emulatorleistungselektronik (5), der als nicht von der Motorsteuerung (4) angesteuert erkannt worden ist, so ansteuert, dass die von der Emulatorsteuerung (6) auf Grundlage des Motormodells (8) berechnete Phasenspannung vemuiate aufgegeben wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass von der Emulatorsteuerung (6) die Erkennung des Übergangs eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung (4) vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuer- ten Zustand im Regelfall spannungsbasiert erfolgt, wenn zum Zeitpunkt der Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung (4) vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand die Beträge der berechneten Phasenströme iemuiate der angesteuerten Speiseanschlüsse k, 1 unter einem Stromschwellwert i liegen.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass von der Emulatorsteuerung (6) ein Motoraufstart dadurch detektiert wird, dass sich zunächst alle Speiseanschlüsse j der Motorsteuerung (4) im nicht angesteuerten Zustand SPH(J)=1 befinden und nachfolgend nach Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung (4) vom nicht angesteuerten Zustand SPHQ'J=1 in den angesteuerten Zustand SPH(J)=0 die Emulatorleistungselektronik (5) so angesteuert wird, dass die anderen Anschlüsse k, 1 der Emulatorleistungselektronik (5) über eine induktive Entkopplung auf eine vorgegebene Spannung Umtermedtate gesetzt werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass von der Emulatorsteuerung (6) ein Motoraufstart mit drei angesteuerten Speiseanschlüssen j der Motorsteuerung (4) nachfolgend dadurch erkannt wird, dass der Betrag der Differenzspannungen VdiffQ) zwischen allen an den Speiseanschlüssen (3) der Motorsteuerung (4) gemessenen Ausgangsspannungen Vi„v(j) und allen jeweils korrespondierenden berechneten Phasenspannungen VemuiateQ' für eine vorbestimmte dritte Zeitspanne größer ist als ein vorbestimmter Spannungsschwellwert vm-

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbestimmte dritte Zeitspanne größer ist als die vorbestimmte zweite Zeitspanne k gemäß Anspruch 7, insbesondere wobei die vorbestimmte dritte Zeitspanne mindestens um die Latenzzeit zwischen einem Zustandswechsel von dem nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand und der für die Einprägung der entsprechenden zu emulierenden Spannung größer ist als die vorbestimmte zweite Zeitspanne k gemäß Anspruch 7.

15. Emulatorsteuerung (6) zur Steuerung einer Emulatorleistungselektronik (5) zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors, wobei mit der Emulatorsteuerung (6) die von einer Motorsteuerung (4) angesteuerten Speiseanschlüsse (3) und nicht angesteuerten Speiseanschlüsse (3) ermittelbar sind, und die Emulatorleistungselektronik (5) durch die Emulatorsteuerung (6) so ansteuerbar ist, dass in den durch die Motorsteuerung (4) angesteuerten Speiseanschlüssen (3) von der Emulator- Steuerung (6) auf Grundlage eines Motormodells (8) berechnete Phasenströme iemuiate fließen und auf den von dem Motorsteuerung (4) nicht angesteuerten Speiseanschluss (3) eine von der Emulatorsteuerung (6) auf Grundlage eines Motormodells (8) berechnete Phasenspannung aufgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei bestimmungsgemäßem Einsatz der Emulatorsteuerung (6) der Übergang eines Speiseanschlusses j der Motorsteuerung (4) vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand dann erkannt wird, wenn der Betrag der Differenzspannung VdiffQ) zwischen der an dem Speiseanschluss j der Motorsteuerung (4) gemessenen Ausgangsspannung VmvQ' und der berechneten Phasenspannung VemuiateQ' für eine vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer ist als ein vorbestimmter Spannungs- schwellwert vm

und dass nach Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung (4) vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand die Emulatorsteuerung (6) die Emulatorleistungselektronik (5) so ansteuert, dass über den nunmehr durch die Motorsteuerung (4) angesteuerten Speiseanschluss j der von der Emulatorsteuerung 86) berechnete Phasenstrom iemuiate fließt.

16. Emulatorsteuerung (6) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulatorsteuerung (6) konkret so ausgestaltet ist, dass sie bei bestimmungsgemäßem Ein- satz das Verfahren gemäß dem Kennzeichnungsteil wenigstens eines Anspruchs der Ansprüche 2 bis 14 ausführt.

Description:
Verfahren zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors mit einem Lastemulator

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors mit einem Lastemulator, wobei der Lastemulator dreiphasig über seine Lastanschlüsse an die Speiseanschlüsse einer Motorsteuerung angeschlossen ist und der Lastemulator eine Emulatorleistungselektronik und eine Emulatorsteuerung zur Steuerung der Emulatorleistungselektronik aufweist, wobei die Emulatorsteuerung die von der Motorsteuerung angesteuerten Speiseanschlüsse und nicht angesteuerten Speiseanschlüsse ermittelt, und die Emulatorleistungselektronik durch die Emulatorsteuerung so angesteuert wird, dass in den durch die Motorsteuerung angesteuerten Speiseanschlüssen von der Emulatorsteuerung auf Grundlage eines Motormodells berechnete Phasenströme iemuiate fließen und auf den von der Motorsteuerung nicht angesteuerten Speiseanschluss eine von der Emulatorsteuerung auf Grundlage eines Mo- tormodells berechnete Phasenspannung v emu iate aufgegeben wird. Die Erfindung betrifft ferner auch die Emulatorsteuerung eines Lastemulators, die so ausgestaltet ist, dass sie das zuvor beschriebene Verfahren zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors in Zusammenhang mit einer Emulatorleistungselektronik ausführen kann.

Verfahren zur Nachbildung elektrischer Lasten mit Hilfe von Lastemulatoren dienen dazu, Motorsteuerungen unter Laborbedingungen zu testen, ohne dass an den Steuerungen ein "echter" elektrischer Antrieb - hier in Form eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors - anzuschließen wäre. Die elektrische Last, also der dreiphasi- ge bürstenlose Gleichstrommotor, wird vielmehr von dem Lastemulator nachgebildet. Die Motorsteuerung besteht oft aus einem Steuergerät mit einer Leistungsendstufe in Form eines Umrichters. Das Steuergerät erzeugt Stromrichtersteuerdaten, die zur geeigneten Ansteuerung der Leistungsschalter des Umrichters dienen, die üblicherweise mittels Halbleiterschaltelementen (IGBT, IGCT usw.) realisiert sind. Im vorliegend be- trachteten Anwendungsfall arbeitet der Umrichter der Motorsteuerung als Wechselrichter, er weist also als Energiequelle eine Gleichspannungsquelle auf und treibt eine Last mit Wechselspannung.

Der Lastemulator wird oft in Form eines Hardware-in-the-Loop-Simulators realisiert, also durch einen Simulationsrechner, der mathematische Modelle der zu simulierenden Umgebung - hier die Last in Form des bürstenlosen Gleichstrommotors - mit numerischen Verfahren berechnet und seinerseits über eine leistungselektronische Endstufe - die Emulatorleistungselektronik - verfügt, die über die Lastanschlüsse des Lastemulators mit den korrespondierenden Speiseanschlüssen der Motorsteuerung verbunden werden kann. Das auf dem Lastemulator implementierte Verfahren zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors sorgt im Ergebnis dafür, dass die Motorsteuerung über ihre Speiseanschlüsse elektrisch so belastet wird, als wäre sie mit dem echten Antrieb verbunden.

Bürstenlose Gleichstrommotoren arbeiten - anders, als es der Name vermuten lässt - wie permanent erregte Drehstrom-Synchronmaschinen und sind aufgrund der bürstenlosen Konstruktion verschleiß- und wartungsarm. Im industriellen Umfeld, wie beispielsweise im automotiven Bereich, werden bürstenlose Gleichstrommotoren oft als Antriebe von Nebenaggregaten verwendet, wie z. B. Pumpenantriebe (Öl, Kraftstoff) und Stellantriebe (Schaltgetriebe, Kupplungen, Leuchtweitenregulierungen, Ventile/Klappen).

Bei blockkommutiert angesteuerten bürstenlosen Gleichstrommotoren werden von der Motorsteuerung immer zwei der drei Motorphasen angesteuert - zwei der drei Speiseanschlüsse der Motorsteuerungen sind dann angesteuert - und die dritte Phase der dreiphasigen Drehstromwicklung wird durch die Motorsteuerungen nicht angesteuert, der entsprechende Speiseanschluss der Motorsteuerung ist dann ebenfalls nicht angesteuert. Durch periodisches Umschalten der Drehstromwicklungen durch die Motorsteuerung wird ein magnetisches Drehfeld erzeugt. In der von der Motorsteuerung nicht angesteuerten Phase des bürstenlosen Gleichstrommotors sinkt der Phasenstrom ab und kommt bald vollständig zum Erliegen. Die nicht angesteuerte Phase des bürstenlosen Gleichstrommotors wird oft auch als unbestromte Phase bezeichnet, wobei - wie zuvor erläutert - die Zustände des nicht-Angesteuertwerdens und des Un- bestromtseins zeitlich auseinander fallen können. Wenn eine Phase des bürstenlosen Gleichstrommotors von der Motorsteuerung nicht mehr angesteuert wird, ist die Folge, dass der Phasenstrom in der nicht mehr angesteuerten Phase letztlich, aber nicht zwingend sofort nach der Kommutierung, zum Erliegen kommt und die Phase also tatsächlich unbestromt ist.

In der nicht angesteuerten Phase des bürstenlosen Gleichstrommotors wird jedoch eine Gegenspannung induziert, deren Erfassung für die Ansteuerung des bürstenlosen Gleichstrommotors von erheblicher Bedeutung ist, da aus ihr der Lagewinkel des Rotors bestimmbar ist und die Motorsteuerung so auch ohne einen separaten Winkelgeber den Zeitpunkt der nächsten Kommutierung, also den Zeitpunkt der Umschaltung von nicht angesteuerten Speiseanschlüssen zu angesteuerten Speiseanschlüssen und umgekehrt ermitteln kann. Deshalb ist auch bei der Emulation von blockkommutierten bürstenlosen Gleichstrommotoren die Nachbildung der in der nicht angesteuerten Phase induzierten Gegenspannung essentiell, damit die Motorsteuerung auch ohne Winkelgeber den Zeitpunkt der nächsten Kommutierung bestimmen kann. Aber auch bei mit einem Winkelgeber ausgestatteten bürstenlosen Gleichstrommotoren ist die Berechnung der Gegenspannung im Rahmen der Emulation wichtig, da nur so die physikalischen Verhältnisse des emulierten Motors und damit die Anschlusswerte richtig berechnet und nachgebildet werden können.

Die Emulatorleistungselektronik umfasst zur Beaufschlagung der Speiseanschlüsse der Motorsteuerung mit entsprechenden elektrischen Anschlusswerten Spannungsquellen und Stromquellen, die meist über Entkopplungsinduktivitäten mit den Lastanschlüssen der Emulatorleistungselektronik verbindbar sind. So kann durch entsprechendes Verbinden der Spannungsquellen und Stromquellen mit den Lastanschlüssen der Emula- torleistungselektronik darauf reagiert werden, ob ein Lastanschluss im Falle des nicht angesteuerten Zustandes durch die Motorsteuerung nur mit einer induzierten Gegenspannung beaufschlagt wird oder ein Lastanschluss im Falle des angesteuerten Zustandes durch die Motorsteuerung stromführend ist. Durch die zwischen den Lastanschlüssen und den Spannungs- bzw. Stromquellen vorgesehenen Entkopplungsinduktivitäten wird eine unverzögerte Wirkungsentfaltung der durch die geschalteten Spannungs- bzw. Stromquellen vorgegebenen elektrischen Anschlusswerte auf die Lastanschlüsse verhindert.

Da eine qualitativ hochwertige Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleich- strommotors mit einem Lastemulator nur dann möglich ist, wenn der Zeitpunkt der Kommutierung zuverlässig auch unter wechselnden Betriebsbedingungen erkannt wird, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors mit einem Lastemulator so anzugeben, dass eine zuverlässige Kommutierungserkennung gewähr- leistet ist.

Die zuvor hergeleitete Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Verfahren in einem ersten Schritt zunächst dadurch gelöst, dass der Übergang eines Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand S PH (J)=1 in den angesteuerten Zustand S PH (J)=0 dann erkannt wird, wenn der Betrag der Differenzspannung VdtffQ) zwischen der an dem Speiseanschluss j der Motorsteuerung gemessenen Ausgangsspannung VmvQ ' und der berechneten Phasenspannung VemuiateQ ' für eine vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer ist als ein vorbestimmter Spannungsschwellwert v ■

Der beschriebenen Erkennung des Übergangs eines Speiseanschlusses der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand liegt die Überlegung zugrunde, dass bei diesem Übergang der betroffene Speiseanschluss nicht mehr durch geöffnete Halbleiterschalter in der Motorsteuerung von der Gleichspannungs- quelle der Motorsteuerung quasi "abgetrennt" ist, sondern durch wieder geschlossene Halbleiterschalter mit der Spannungsquelle der Motorsteuerungen verbunden ist und somit die gemessene Ausgangsspannung an dem betreffenden Speiseanschluss der Motorsteuerung wieder aktiv beeinflusst und damit verändert wird. Das dadurch ver- ursachte Auseinanderfallen der gemessenen Spannung an dem Speiseanschluss und der durch das Motormodell berechneten Phasenspannung, die ja immer noch unter der Annahme des alten, unangesteuerten Zustandes vollzogen wird, ist ein zuverlässiger Indikator für eine Änderung des Schaltzustandes der Motorsteuerung und wird entsprechend genutzt. Die Fokussierung auf den Speiseanschluss der Motorsteuerung der zunächst nicht angesteuert ist, ist deshalb sinnvoll, weil dieser Speiseanschluss beim nächsten Kommutierungsereignis zwingend in den angesteuerten Zustand übergehen muss, also zwingend einem Zustandswechsel unterliegt.

In einem weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass nach Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand die Emulatorsteuerung die Emulatorleistungselektronik so ansteuert, dass über den nunmehr durch die Motorsteuerung angesteuerten Speiseanschluss j der von der Emulatorsteuerung berechnete Phasenstrom iemuiate fließt. In der Praxis erfährt das von der Emulatorsteuerung umfasste Motormodell bei Erkennung eines Kommutierungsvorganges eine Strukturumschaltung hinsichtlich der mit dem Speiseanschluss j verbundenen Phase des Motors, so dass eine Berechnung entsprechend angepasst wird. Die Emulatorsteuerung schaltet dann insbesondere in der Emulatorleistungselektronik auf den betroffenen Lastanschluss eine Stromquelle, damit in der entsprechenden Phase der berechnete Phasenstrom eingestellt werden kann. Da mit dem berechneten Phasenstrom der positive und negative Vorzeichenbereich abgedeckt werden soll, fungiert die Stromquelle der Emulatorleistungselektronik auch als Stromsenke. Wenn im Folgenden die Rede von einer Stromquelle ist, umfasst diese daher auch immer die Funktionalität einer Stromsenke.

Für die zuverlässige Erkennung des Übergangs eines Speiseanschlusses vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand ist eine geeignete Wahl des vorbestimmten Spannungsschwellwertes v wesentlich. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Spannungsschwellwert vm so bemessen ist, dass er größer ist als die während eines konstanten Schaltzustandes der Motorsteuerung und damit der Emulatorleistungselektronik zu erwartende maximale Abweichung zwischen der berechneten Phasenspannung v emu iate in der Phase des nicht angesteuerten Speiseanschlusses j und der tatsächlich zurückgemessenen Spannung VmvQ ' am nicht angesteuerten Speiseanschlusses j. Die vorgenannten Abweichungen sind in erster Linie durch Überschwingungen aufgrund von kapazitiven Effekten bei Spannungssollsprüngen zu erwarten. Sie sind in der Regel abhängig von dem Spannungshub, der für die unange- steuerte bzw. unbestromte Phase emuliert werden muss; die Abweichung ist damit abhängig von der Zwischenkreisspannung der Motorsteuerung. Aus diesem Grunde ist insbesondere vorgesehen, dass der Spannungsschwellwert vm als ein Bruchteil der Zwischenkreisspannung voc_Lmk der Motorsteuerung gewählt wird, vorzugsweise klei- ner als die Hälfte der Zwischenkreisspannung voc_Lmk gewählt wird, ganz bevorzugt zu einem Fünftel der Zwischenkreisspannung voc_Lmk der Motorsteuerung gewählt wird.

Hinsichtlich der Wahl der vorbestimmten ersten Zeitspanne ti ist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer gewählt wird als zu erwartende transiente Spannungsverzerrungen und/oder dass die vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer gewählt wird als die Latenz der Spannungseinprägung durch die Emulatorsteuerung und die Emulatorleistungselektronik, vorzugsweise sollte die vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer gewählt werden als die größte der beiden vorgenannten Zeitdauern. Die zu erwartenden transienten Span- nungsverzerrungen können durch elektromagnetische Einstrahlungen bedingt sein, die ihrerseits umgebungs- und aufbauabhängig sind und vor Ort entsprechend ermittelt werden müssen. Bei der Nachbildung von dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotoren, die in Nebenaggregaten im automotiven Bereich Anwendung finden, liegt die Zeitspanne ti erfahrungsgemäß im einstelligen Bereich von Mikrosekunden.

Während das Schicksal der nicht angesteuerten und damit schlussendlich unbestrom- ten Phase bei dem nächsten Kommutierungsvorgang eindeutig ist - die Phase bzw. der Speiseanschluss der Motorsteuerung wechselt vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand -, ist das Schicksal eines zuvor angesteuerten Speiseanschlus- ses ungewiss, denn der Speiseanschluss kann beim nächsten Kommutierungsvorgang angesteuert bleiben, er kann aber auch in den nicht angesteuerten Zustand wechseln. Es muss demnach herausgefunden werden, welcher Speiseanschluss der Motorsteuerung, der zuvor im angesteuerten Zustand gewesen ist, in den nicht angesteuerten Zustand wechselt bzw. im angesteuerten Zustand verbleibt.

Gemäß einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Übergang eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand strombasiert dann erkannt wird, wenn der berechnete Phasenstrom iemuiate über den Lastanschluss k des Lastemulators und damit über den korrespondierenden Speiseanschluss k als Null erfasst wird. Diesem Kriterium liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Strom in einer über einen zunächst angesteuerten Speiseanschluss der Motorsteuerung mit Spannung versorgten Phase fließt, dieser Phasenstrom aber in dem nicht mehr angesteuerten Zustand des Speiseanschlusses letztendlich zum Erliegen kommt. In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass die zuvor beschriebene strombasierte Erkennung des Zustandswechsels der Motorsteuerung eines Speiseanschlusses k vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand dann eingesetzt wird, wenn zum Zeitpunkt der Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand SPH(J)=1 in den angesteuerten Zustand SPH(J)=0 die Beträge der berechneten Phasenströme iemuiate der angesteuerten Speiseanschlüsse k, 1 über einem Stromschwellwert im liegen. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass ein kleiner, über einen angesteuerten Speiseanschluss fließender Phasenstrom versehentlich als Nullstrom identifiziert wird. Durch das Kriterium des Stromschwellwertes i lassen sich derartige Fehler bei der Erkennung des Zustandswechsels vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand vermeiden; die strombasierte Kommutierungserkennung ist vorzugsweise dann sicher anwendbar, wenn bei einer großen Last große Phasenströme vorliegen, bei sehr kleiner Last und nur ganz geringen Phasenströmen besteht die Gefahr einer Fehlinterpretation.

Einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung des Verfahrens liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine sinnvolle Wahl des Stromschwellwertes von der Anstiegszeit des simulierten Stroms in den Motorwicklungen und damit von deren simulierter Induktivität abhängt. Um zu verhindern, dass die durch die bei einer Blockkommutierung typischen dreiphasigen pulsweitenmodulierten (PWM) Spannungen entstehenden und auch simulierten Stromrippel die Erkennung der restlichen Kommutierungsphasen verfälschen, wird um den - berechneten - Nullstrom der besagte Stromschwellwert im definiert. Dieser Stromschwellwert ist so zu setzen, dass bei einem PWM-

Tastverhältnis von 50 % - dies ist der Fall mit minimalem Strom im Bereich des Nullstromes - zwischen den beiden bis zur Kommutierung angesteuerten und damit bestromten Phasen die Stromrippel keinen Nulldurchgang haben dürfen. Mit anderen Worten: Es muss zum Zeitpunkt der Kommutierungserkennung noch ein simulierter Mindeststrom durch die entsprechenden Induktivitäten der beiden angesteuerten und damit bestromten Phasen fließen, so dass durch die Stromrippel kein Stromnulldurchgang erfasst wird. Da der Spannungshub auf die Induktivitäten der beiden bis zur Kommutierung angesteuerten und damit bestromten Phasen in Reihe wirkt, und somit auch der Strom über diese Induktivitäten in Reihe fließt, muss für die Spezifikation des Schwellwertes die doppelte im Modell angenommene Phaseninduktivität LPH zugrunde gelegt werden. Damit ergibt sich als vernünftige und bevorzugte Wahl für den Stromschwellwert im, wobei T die PWM-Spannungsperiode der Motorsteuerung ist:

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Übergang eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand alternativ spannungsbasiert erkannt. Hierzu ist vorgesehen, dass nach Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand S PH (J)=1 in den angesteuerten Zustand S PH (J)=0 die Emulatorleistungselektronik so angesteuert wird, dass die anderen Anschlüsse k, 1 der Emulatorleistungselektronik über eine induktive Entkopplung auf eine vorgegebene Spannung Umtermedtate gesetzt werden. Der Übergang eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand wird spannungsbasiert dann erkannt, wenn nach Abklingen des Stroms über den Speiseanschluss k bzw. den Lastanschluss k der Emulatorleistungselektronik die von der Emulatorsteuerung zurückgemessene Span- nung am Speiseanschluss k über eine vorbestimmte zweite Zeitspanne k gleich der vorgegebene Spannung Umtermedtate ist. Diesem spannungsbasiertem Verfahren zur Erkennung des Zustandsüberganges eines Speiseanschlusses von dem angesteuerten in den nicht angesteuerten Zustand liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich ein nicht angesteuerter Speiseanschluss der Motorsteuerung, der durch geöffnete Halbleiterschal- ter in der Motorsteuerung von der Spannungsversorgung der Motorsteuerung hochohmig abgetrennt ist, ohne weiteres auf eine vorgegebene Spannung - hier die Spannung Umtermedtate - setzen lässt. Dies ist bei einem weiterhin angesteuerten Speiseanschluss nicht möglich, da dieser maßgeblich durch die Spannungsquelle in der Motorsteuerung beeinflusst würde. Durch die induktive Entkopplung hätte eine durch die Spannungsquelle in der Emulatorleistungselektronik vorgegebene Spannung keine dauerhafte Wirkung auf die Spannung an den Speiseanschlüssen der Motorsteuerung.

Es ist bei dem Verfahren wichtig, das Abklingen des Stroms über den Speiseanschluss k bzw. den Lastanschluss der Emulatorleistungselektronik abzuwarten, da zu der von der Emulatorleistungselektronik vorgegebenen Spannung Umtermedtate ansonsten noch die durch den veränderlichen Strom in der Entkopplungsinduktivität hervorgerufene Spannung käme.

Es ist sinnvoll und bevorzugt, die vorgegebene Spannung Umtermedtate im Bereich der von der Motorsteuerung geschalteten Gleichspannung zu wählen, insbesondere gleich der halben Zwischenkreisspannung voc_Lmk der Motor-steuerung. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist die vorbestimmte zweite Zeitspanne k so groß bemessen, dass auch bei niedrigen Lastströmen eine sichere Unterscheidung zwischen einem durchgängig angesteuerten Speiseanschluss und einem zuvor angesteuerten, dann aber nicht mehr angesteuerten Speiseanschluss möglich ist. In den schon erwähn- ten Anwendungsfällen, bei denen blockkommutierte dreiphasige bürstenlose Gleichstrommotoren als Nebenaggregate in automotiven Anwendungen verwendet werden, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn k im Bereich von etwa 10 μ5 gewählt wird.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors ist vorgesehen, dass in der Emulatorleistungselektronik sowohl das zuerst beschriebene strombasierte Verfahren zur Erkennung des Übergangs eines Speiseanschlusses der Motorsteuerung vom angesteu- erten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand implementiert ist, wie auch das danach beschriebene spannungsbasierte Verfahren zur Erkennung eines solchen Übergangs. Vorzugsweise erfolgt dann von der Emulatorsteuerung die Erkennung des Übergangs eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand im Regelfall spannungsbasiert, wenn zum Zeitpunkt der Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand S PH (J)=1 in den angesteuerten Zustand S PH (J)=0 die Beträge der berechneten Phasenströme iemuiate der angesteuerten Speiseanschlüsse k, 1 unter einem Stromschwellwert im liegen. Für den Fall, dass die Beträge der berechneten Phasenströme z em uiate der angesteuerten Speiseanschlüsse k, 1 über dem Stromschwell wert i liegen, erfolgt von der Emulatorsteuerung die Erkennung des Übergangs eines Speiseanschlusses k der Motorsteuerung vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand strombasiert, wie dies zuvor beschrieben worden ist.

Die eingangs hergeleitete Aufgabe wird auch gelöst durch eine Emulator-Steuerung zur Steuerung einer Emulatorleistungselektronik zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors, wobei mit der Emulatorsteuerung die von einer Motorsteuerung angesteuerten Speiseanschlüsse und nicht angesteuerten Speiseanschlüsse ermittelbar sind, und die Emulatorleistungselektronik durch die Emulator- Steuerung so ansteuerbar ist, dass in den durch die Motorsteuerung angesteuerten

Speiseanschlüssen von der Emulatorsteuerung auf Grundlage eines Motormodells berechnete Phasenströme iemuiate fließen und auf den von dem Motorsteuergerät nicht angesteuerten Speiseanschluss eine von der Emulatorsteuerung auf Grundlage eines Motormodells berechnete Phasenspannung aufgegeben wird. Bei dieser Emula- torsteuerung erfolgt die Lösung dadurch, dass bei bestimmungsgemäßem Einsatz der Emulatorsteuerung der Übergang eines Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand S PH Q ' J=1 in den angesteuerten Zustand S PH (J)=0 dann erkannt wird, wenn der Betrag der Differenzspannung VdtffQ) zwischen der an dem Speiseanschluss j der Motorsteuerung gemessenen Ausgangsspannung VmvQ ' und der be- rechneten Phasenspannung VemuMeQ) für eine vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer ist als ein vorbestimmter Spannungsschwellwert vm und dass nach Erkennung des Zu- Standsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand die Emulatorsteuerung die Emulatorleistungselektronik so ansteuert, dass über den nunmehr durch die Motorsteuerung angesteuerten Speiseanschluss j der von der Emulatorsteuerung berechnete Phasenstrom iemuiate fließt. Die Emulatorsteuerung wird in bevorzugten Ausführungsbeispielen weiterhin ganz konkret so ausgestaltet, dass sie bei bestimmungsgemäßem Einsatz das zuvor beschriebene Verfahren ausführt, also beispielsweise indem eine von der Emulatorsteuerung umfasste programmierbare Recheneinheit entsprechend programmiert ist.

Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Emulatorsteuerung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen einerseits auf die den Patentansprüchen 1 und 15 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die folgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine Anordnung aus Motorsteuerung und Lastemulator zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 die Kommutierungsübergänge innerhalb einer elektrischen Um-drehung an den Speiseanschlüssen einer Motorsteuerung,

Fig. 3 eine ausführliche Darstellung der Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 4 ein Zustandsdiagramm zur Erläuterung der Erfassung des Über-gangs eines Speiseanschlusses der Motorsteuerung vom nicht an-gesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand,

Fig. 5 ein Zustandsdiagramm zur Erläuterung der strombasierten Erkennung des Übergangs eines Speiseanschlusses der Motorsteuerung vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zu-stand, Fig. 6 ein Zustandsdiagramm zur Erläuterung der spannungsbasierten Erkennung des Zustandsüberganges des Speiseanschlusses der Motorsteuerung vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand,

Fig. 7 eine Erweiterung des Zustandsdiagramms aus Fig. 6 zur spannungsbasierten Erkennung des Motoraufstartes und

Fig. 8 eine Erweiterung des Zustandsdiagramms aus Fig. 7 zur spannungsbasierten Erkennung des Zustandes, dass alle Speiseanschlüsse der Motorsteuerung angesteuert sind

In Fig. 1 ist zunächst dargestellt eine aus dem Stand der Technik an sich bekannte Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens zur Nachbildung eines dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors mit einem Lastemulator 1, wobei der Lastemulator 1 dreiphasig über seine Lastanschlüsse 2 an die Speiseanschlüsse 3 einer Motorsteuerung 4 angeschlossen ist. Der Lastemulator 1 weist eine Emulatorleistungselektronik 5 und eine Emulatorsteuerung 6 zur Steuerung der Emulatorleistungselektronik 5 auf. Die Motorsteuerung 4 umfasst im vorliegenden Fall selbst auch eine Leistungselektronik in Form eines dreiphasig angedeuteten Wechselrichters 7, der über eine Gleichspannungsquelle UDC leistungsmäßig versorgt wird und durch entsprechende Schaltung der von dem Wechselrichter 7 umfassten Halbleiterschalter über seine Speiseanschlüsse 3 eine dreiphasige Wechsellast treibt.

Das Verfahren sieht vor, dass die Emulatorsteuerung 6 die von der Motorsteuerung 4 angesteuerten und nicht angesteuerten Speiseanschlüsse 3 ermittelt, wobei die Emula- torleistungselektronik 5 durch die Emulatorsteuerung 6 so angesteuert wird, dass in den durch die Motorsteuerung 4 angesteuerten Speiseanschlüssen 3 von der Emulatorsteuerung 6 auf Grundlage eines Motor-modells 8 berechnete Phasenströme iemuiate fließen und auf den von der Motor-steuerung 4 nicht angesteuerten Speiseanschluss eine von der Emulator-Steuerung 6 auf Grundlage des Motormodells 8 berechnete Phasenspannung Vemuiate aufgegeben wird. Es ist zu erkennen, dass die Emulatorleistungselektronik 5 zur Bewältigung dieser Aufgabe sowohl Stromquellen / s als auch Spannungsquellen Us aufweist, die entsprechend auf die Lastanschlüsse 2 der Emulatorleistungselektronik 5 geschaltet werden können, wobei dies im vorliegenden Fall mittelbar für jede Phase über eine Entkopplungsinduktivität L d erfolgt. In Fig. 2 sind die sechs innerhalb einer elektrischen Umdrehung auftretenden Kommutierungsübergänge bei einem dreiphasigen blockkommutierten bürstenlosen Gleichstrommotor gezeigt, wobei die Kommutierungen jeweils im elektrischen Winkelabstand von 60° erfolgen. Es ist zu erkennen, dass der unangesteuerte Speiseanschluss nur in einem Kommutierungsintervall in einer Phase erhalten bleibt und danach sofort wieder in den angesteuerten Zustand überwechselt; die Phasen sind hier mit ζΊ, i2 und 13 bezeichnet. Von den beiden angesteuerten Speiseanschlüssen 3 der Motorsteuerung 4 wechselt ein Speiseanschluss in den nicht angesteuerten Zustand, während der andere angesteuerte Speiseanschluss im angesteuerten Zustand verbleibt. Über die block- kommmutierte Ansteuerung wird so ein entsprechendes Drehfeld in dem bürstenlosen Gleichstrommotor erzeugt, mit dem dann ein entsprechendes Drehmoment aufgebracht werden kann.

In Fig. 3 ist die Anordnung aus Fig. 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- fahrens mit der erfindungsgemäß eingerichteten Emulatorsteuerung 6 noch einmal in einem höheren Detailierungsgrad dargestellt. Innerhalb der Emulatorleistungselektronik 5 ist ein Regler 9 gezeigt, der dafür sorgt, dass die vorgegebenen Phasenströme tatsächlich an den Lastanschlüssen 2 gemäß der Vorgabe aus der Emulatorsteuerung 6 eingestellt werden. Dazu wird innerhalb der Emulatorleistungselektronik 5 der jeweils interessierende Phasenstrom zurückgemessen und einem Regelungsalgorithmus 10 zwecks Bildung einer Regeldifferenz zugeführt. Über einen Modulator 11 wird der jeweils richtigen Phase ein vorgegebener Spannungswert oder ein vorgegebener Stromwert zugewiesen.

Die Emulatorsteuerung 6 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem

FPGA-Bord realisiert, auf dem "fest verdrahtete" Schaltkreisstrukturen eine besonders schnelle Ausführbarkeit des nachfolgend beschriebenen Verfahrens gewährleisten. Über die einlesende Schnittstelle 12 werden die Ausgangsspannungen VmvQ ' , die an den Speiseanschlüssen 3 der Motorsteuerung 4 gemessen werden, in die Emulatorsteue- rung 6 eingelesen und dort verfügbar gemacht, es handelt sich also um echte Messgrößen. Über die Ausgangsschnittstelle 13 werden die berechneten Sollvorgaben für berechneten Phasenspannungen v erm ,iate(j) und für berechnete Phasenströme iemuiateQ) an die Emulatorleistungselektronik 5 ausgegeben.

Innerhalb der Emulatorsteuerung 6 ist darüber hinaus ein Zustandsautomat 14 realisiert, mit dem kommutierungsbedingte Zustandswechsel an den Speiseanschlüssen 3 der Motorsteuerung 4 erkannt werden. Der Zustand des Speiseanschlusses j wird im Folgenden grundsätzlich als SPHQ) bezeichnet, wobei der Wert 1 für den nicht angesteuerten Zustand des Speiseanschlusses j steht und der Wert 0 für den angesteuerten Zustand des betreffenden Speiseanschlusses. Grundlegend für die Kommutierungserkennung ist, dass der Übergang eines Speiseanschlusses j der Motorsteuerung 4 vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand dann erkannt wird, wenn der Betrag der Differenzspan- nung VdiffQ) zwischen der an dem Speiseanschluss j der Motorsteuerung 4 gemessenen Ausgangsspannung VmvQ ' und der berechneten Phasenspannung VemuiateQ ' für eine vorbestimmte erste Zeitspanne ti größer ist als ein vorbestimmter Spannungsschwellwert

VTH-

Dieser Sachverhalt ist auch nochmals dargestellt in Fig. 4 anhand eines Zustandsdia- gramms, wobei S V die Hilfszustandsgröße ist, die anzeigt, ob der Betrag der Differenzspannung VdiffQ) über einen Mindestzeitraum ti größer oder kleiner als der vorbestimmte Spannungsschwellwert vm gewesen ist, es gilt also

v Ti

ν Ί

Die Fokussierung auf den zunächst nicht angesteuerten Speiseanschluss j ist darin be- gründet, dass dieser einen eindeutigen Zustandsübergang bei jedem Kommutierungsereignis erfährt und somit ein zwingender Indikator für eine Kommutierung ist. Eine Differenzspannung VdtffQ) ist hier in jedem Fall zu erwarten, da die gemessene Ausgangsspannung VmvQ ' sich bei einem Schaltvorgang der Motorsteuerung 4 auf einen Randwert der Motorsteuerungsspannung UDC ändert, während die berechnete Span- nung VemuiateQ ' immer noch auf einem vorgegebenen Wert innerhalb des Gleichspannungsintervalls der Motorsteuerung verharrt, weil die Berechnung innerhalb der Emulatorsteuerung 6 von einem nicht angesteuerten Zustand des betreffenden Speiseanschlusses j ausgeht.

Nach der Erkennung des Übergangs des Speiseanschlusses j vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand sieht das in der Emulatorsteuerung 6 implementierte Verfahren weiterhin vor, dass die Emulatorleistungselektronik 5 von der Emulatorsteuerung 6 so angesteuert wird, dass über den nunmehr durch die Motor- Steuerung 4 angesteuerten Speiseanschluss j der von der Emulatorsteuerung 6 berechnete Phasenstrom iemuiateQ) fließt. Der berechnete Phasenstrom iemuiateQ) ergibt sich aus der Berechnung des Motormodells 8 in der Stromberechnung 15.

Das Motormodell 8 simuliert auf Basis der gemessenen Ausgangsspannungen Vmv der durch die Motorsteuerung 4 angesteuerten Motorstränge die zu emulierenden Motor- Statorströme iemuiate- Die Spannung des unbestromten Motorstranges ergibt sich dann aus den gemessenen Ausgangsspannungen v in v der angesteuerten und damit bestrom- ten Motorstränge bzw. Speiseanschlüsse 3 der Motorsteuerung 4 sowie aus den induk- tiven und magnetischen Eigenschaften des simulierten bürstenlosen Gleichstrommotors. Die magnetischen Eigenschaften sind durch die induzierten Spannungen v em /in den drei Motorphasen beschrieben. Es ergeben sich damit abhängig vom Zustand SPH die folgenden gemessenen Phasenspannungen Vi„ v _mdi als Eingangsspannungen für die Stromsimulation des Motormodells 8, nämlich die gemessenen Spannungen an den angesteuerten Speiseanschlüssen 3, für die also gilt und eine simulierte Spannung für die nicht angesteuerte Phase bzw. für den nicht angesteuerten Speiseanschluss der Motorsteuerung 4. Es handelt sich hier um eine berechnete Spannung, die dann von der Emulatorleistungselektronik 5 ausgegeben wird und deshalb an dem nicht angesteuerten Speiseanschluss der Motorsteuerung 4 gemessen werden kann. Die Berechnung dieser Spannung basiert auf den gemessenen Ansteuerspannungen der angesteuerten und damit bestromten Phasen, auf den stromabhängigen elektrischen induktiven Motor-Eigenschaften, den simulierten Motorströmen sowie auf der Simulation der magnetischen Eigenschaften, nämlich den induzierten Gegenspannungen v em f des simulierten Motors. Die magnetischen Eigenschaften des bürstenlosen Gleich- strommotors werden hier anhand einer look-up-table als Funktion des elektrischen Motorwinkels beschrieben. Deshalb ist zur Simulation der an der Motorsteuerung 4 gemessenen Spannungen im Rahmen einer Umrichterberechnung 16 eine Rückkopplung der elektrischen und magnetischen Eigenschaften aus der Stromsimulation 15 erforderlich. Auf diese Details der Berechnung des Motormodells 8 kommt es zum Ver- ständnis und zur Ausführung der Erfindung nicht an, wichtig ist, dass das Motormodell eine zuverlässige Berechnung der Phasenströme iemuiate liefert.

Die zeitliche Überwachung, ob die Differenzspannung Vdijy eine vorbestimmte Zeit ti größer oder kleiner dem vorbestimmten Spannungsschwellwert vm ist, - ausgedrückt durch die oben angegebene Hilfszustandsgröße S V , geschieht in der Spannungsüberwachung 17 des Zustandsautomaten 14.

Auch wenn das Motormodell 8 und die Berechnung des Motormodells 8 nicht hauptsächlicher Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, wird nachfolgend dargestellt, wie eine mögliche Berechnung jedenfalls durchgeführt werden könnte; wie bereits an- gedeutet, kommt es auf der Berechnung zugrunde liegende Motormodell 8 im Detail nicht an, das verwendete Motormodell 8 mag mit den Ansprüchen an die Genauigkeit des Modells und mit der zur Verfügung stehende Hardware zur Berechnung des Modells variieren. Unter der Annahme von symmetrischen induktiven Eigenschaften in den drei Motorphasen mit Motor-Sternpunktschaltung ergeben sich die folgenden simulierten Phasenspannungen an den Speiseanschlüssen 3 der Motorsteuerung 4:

Die von der Emulatorsteuerung 6 auf Grundlage des Motormodells 8 berechnete Phasenspannung Vemuiate entspricht im Wesentlichen den vorgenannten simulierten Pha- senspannungen der Motorsteuerung 4, sie wird auf einen bestimmten Wert der Zwi- schenkreisspannung vocMnk, etwa voc_Lmk /2, gesetzt, wenn zwei Phasen bzw. zwei Speiseanschlüsse 3 der Motorsteuerung 4 nicht angesteuert sind, wobei es sich dabei nur um Übergangszustände handelt, oder alle drei Phasen bzw. alle drei Speiseanschlüsse 3 angesteuert sind.

Nachdem es nun gelungen ist, den Speiseanschluss j der Motorsteuerung 4 zu erkennen, der von dem nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand übergegangen ist, müssen nun die übrigen beiden Speiseanschlüsse 3 der Motorsteuerung 4 eindeutig erkannt werden. Die Detektion des Übergangs eines Speiseanschlusses 3 der Motorsteuerung 4 vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand kann strombasiert oder spannungsbasiert erfolgen, wie dies bereits im allgemeinen Beschreibungsteil erläutert worden ist.

Der zuvor genannte Zustandswechsel wird im strombasierten Fall daran erkannt, dass der berechnete Phasenstrom iemuiate am betreffenden Lastanschluss 2 der Lastemulators 1 als Null erfasst wird. Dies ist in Fig. 5 anhand eines weiteren Zustandsdiagramms dargestellt, wobei die Besonderheit hier darin liegt, dass die zur Anwendung kommende strombasierte Erkennung des Zustandswechsels eingesetzt wird, wenn zum Zeitpunkt der Erkennung des Zustandsübergangs des Speiseanschlusses j der Motorsteuerung 4 vom nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand die Beträge der berechneten Phasenströme iemuiate der angesteuerten Speiseanschlüsse k, 1 über einen Stromschwellwert i liegen. Das Kriterium des Stromschwellwertes i soll verhindern, dass ein bei geringen Lasten durch Messungenauigkeit, Einstreuungen oder sonst wie sich ergebender Nullstrom zu einer Fehlinterpretation eines Speiseanschlusses 3 führt. Der Übergang von dem in Fig. 5 ganz links dargestellten Zustand zu dem mittleren Übergangszustand betrifft zunächst den nicht angesteuerten Speiseanschluss (hier mit Ziffer 1 gekennzeichnet) und die Erkennung des Übergangs in den angesteuerten Zustand. Der Übergang von dem mittleren Übergangszustand zu dem ganz rechts dargestellten Zustand betrifft dann den mit der Ziffer 2 gekennzeichneten Speiseanschluss der Motorsteuerung 4 bzw. den entsprechenden Lastanschluss 2 des Lastemulators 5, über die der Strom zu Null gemessen wird. Aus diesen Bedingungen resultiert, dass der mit der Ziffer 2 bezeichnete Speiseanschluss nunmehr in den nicht angesteuerten Zustand übergewechselt ist [S PH (2)=1).

In Fig. 6 ist alternativ die spannungsbasierte Erkennung des Übergangs eines Speisean- Schlusses k der Motorsteuerung 4 vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand gezeigt. Der Übergang von dem ganz links dargestellten Zustand zu dem mittleren Übergangszustand zeigt wiederum nur die Erkennung des Übergangs der mit der Ziffer 1 bezeichneten Phase bzw. des entsprechenden Speiseanschlusses der Motorsteuerung 4 vom unangesteuerten Zustand [S PH (1)=1) in den angesteuerten Zustand [S PH (1)=0). Auf die zusätzliche Bedingung, dass der berechnete Strom in den mit den Ziffern 2 und 3 bezeichneten Phasen kleiner als ein Stromschwellwert im ist, wird zu einem späteren Zeitpunkt eingegangen. Die Emulatorsteuerung 6 sorgt im mittleren Zustand dafür, dass die Emulatorleistungselektronik und damit die angeschlossene Motorsteuerung in einen Übergangszustand versetzt werden. Es wird nämlich dafür gesorgt, dass die anderen Anschlüsse der Emulatorleistungselektronik, die in den Formeln mit den Ziffern 2 und 3 bezeichnet sind, über eine induktive Entkopplung auf eine vorgegebene Spannung Umtermediate gesetzt werden.

Der Übergang eines Speiseanschlusses 3 der Motorsteuerung 4 vom angesteuerten Zu- stand in den nicht angesteuerten Zustand wird spannungsbasiert genau dann erkannt wird, wenn nach Abklingen des Stroms über den betreffenden Speiseanschluss 3 bzw. den betreffenden Lastanschluss 2 der Emulatorleistungselektronik 5 die von der Emulatorsteuerung 6 zurückgemessene Spannung am Speiseanschluss 3 über eine vorbestimmte zweite Zeitspanne k gleich der vorgegebenen Spannung Umtermedtate is . Im dar- gestellten Beispiel wird für die mit der Ziffer 2 bezeichnete Phase das Zutreffen der vorgenannten Bedingung erkannt [S V (2) = 0), so dass klar ist, dass die mit der Ziffer 2 bezeichnete Phase vom angesteuerten Zustand in den nicht angesteuerten Zustand S P h (2) = 1) übergewechselt ist. Im vorliegenden Fall sind die mit den Ziffern 2 und 3 bezeichneten Phasen über die Emulatorleistungselektronik 5 auf jeweils die halbe Zwi- schenkreisspannung voc_Lmk gesetzt worden.

Da in dem hier gezeigten Beispiel die zweite Phase und damit der zweite Speisean- schluss von der Motorsteuerung 4 nicht mehr angesteuert wird, entspricht nachfolgend die gemessene Spannung Vi„ v (2) an dem zweiten Speiseanschluss der Motorsteuerung 4 der zu emulierenden Spannung, sobald sich der Strom über die entsprechende Frei- laufdiode innerhalb der Motorsteuerung 4 abgebaut hat. Wird die Spannung über die vorbestimmte zweite Zeitspanne k gehalten, ist der Übergang in den nicht angesteuerten Zustand richtig erkannt worden. Die gemessene Spannung Vi„ v (3) der weiterhin angesteuerten dritten Phase und des weiterhin angesteuerten dritten Speiseanschlusses der Motorsteuerung 4 wird sich dagegen von der aufgegebenen Spannung Umtermedta- te , die hier als halbe Zwischenkreisspannung voc-unk gewählt ist, unterscheiden, da sich aufgrund der induktiven Entkopplung die spannungsmäßige Beschaltung durch die Motorsteuerung 4 an dem dritten Speiseanschluss gegenüber der von der Emulatorleistungselektronik 5 vorgegebenen Spannung durchsetzt.

Das in Fig. 6 zusätzlich dargestellte Kriterium vom Übergang des linken zum mittleren Zustand, nämlich i e muiate(2, 3) < im wird hier zusätzlich verwendet, um die Verwendung der spannungsbasierten Zustandserkennung "freizuschalten". In einer bevorzugten Variante wird zwischen der Verwendung der beschriebenen spannungsbasierten und der strombasierten Zustandserkennung anhand des dargestellten Kriteriums bezüglich der angesteuerten Phasenströme entschieden, welches der beiden Verfahren im konkreten Fall zur Anwendung kommt. Die strombasierte Übergangserkennung wird nur bei hinreichend großen Phasenströmen verwendet, um eine Fehlinterpretation bei der strombasierten Erkennung zu vermeiden.

In Fig. 7 ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit für die spannungsbasierte Kommutierungserkennung dargestellt. Die oberen drei Zustände und Transitionen zwischen diesen Zuständen sind identisch mit den Zuständen und Transitionen wie in Fig. 6. Neu ist der unten links dargestellte Zustand, in dem keine der drei Phasen bzw. keiner der drei Speiseanschlüsse 3 der Motorsteuerung 4 angesteuert ist. Während des Motor- aufstarts wird eine der drei Phasen als angesteuerte Phase - hier wieder die mit der Ziffer 1 bezeichnete Phase bzw. der mit Ziffer 1 bezeichnete Speiseanschluss der Motorsteuerung 4 - über die Hilfszustandsgröße S v erkannt. Die beiden anderen Phasen bleiben so lange im unbestromten Zustand, bis diese entsprechend der jeweiligen Hilfszustände 5 v als unbestromt bzw. angesteuert detektiert werden können. Während des Motoraufstartes ist es insbesondere im sensorlosen Betrieb häufig gebräuchlich, dass alle drei Phasen bestromt bzw. alle drei Speiseanschlüsse der Motorsteuerung 4 angesteuert werden, so lange der blockkommutierte bürstenlose Gleich- strommotor eine bestimmte Mindestdrehzahl noch nicht erreicht hat. Auch dieser spezielle Betriebszustand kann spannungsbasiert erkannt werden, was in Fig. 8 dargestellt ist.

Für den Fall, dass alle Speiseanschlüsse 3 aktiv von der Motorsteuerung 4 angesteuert werden und gleichzeitig die entsprechenden Lastanschlüsse 2 der Emulatorleistungselektronik 5 mit der Hilfsspannung Umtermedtate angesteuert werden, setzt sich aufgrund der vorausgesetzten induktiven Entkopplung in der Emulatorleistungselektronik 5 an den betroffenen Speiseanschlüssen 3 der Motorsteuerung 4 die von der Motorsteuerung 4 bereitgestellte Spannung an den angesteuerten Speiseanschlüssen 3 durch. Dadurch ist die Differenzspannung Vdtff zwischen den zurückgemessenen Spannungen v nv und den emulierten Spannungen v emu iate ungleich 0 und wird immer größer. Wenn also für die verbleibenden Speiseanschlüsse 3 der Motorsteuerung 4 auch ein Übergang erkannt wird von dem nicht angesteuerten Zustand in den angesteuerten Zustand, befindet sich die Motorsteuerung 4 im dreiphasigen Motoraufstart, also in dem in Fig. 8 unten rechts dargestellten Zustand.

Als zusätzliche Bedingung für den Übergang von dem Zwischenzustand [SPH(1] = 0) zu dem Zustand, in dem alle drei Speiseanschlüsse der Motorsteuerung 4 angesteuert sind, wird eingeführt, dass alle Hilfszustandsgrößen S v (i) über eine definierte Zeit, nämlich eine dritte Zeitspanne tj, dem Wert 1 entsprechen. Bevorzugt wird die dritte Zeitspanne größer gewählt als die vorbestimmte zweite Zeitspanne t2. Die Zeitmessung zu der Ermittlung der dritten Zeitspanne beginnt mit dem Übergang in den Zustand, dass alle Hilfszustandsgrößen S v den Wert 1 angenommen haben. Die vorbestimmte dritte Zeitspanne t^ muss größer gewählt werden als die vorbestimmte zweite Zeitspanne da ansonsten der in Fig. 8 dargestellte Zustandswechsel in den Zustand SPH(2)=1, in dem die zweite Phase die einzige nicht angesteuerte Phase ist, nie erfolgen könnte, denn die Bedingungen S v (2)=l und S v (3)=l wären immer früher erfüllt als die Bedingungen S v (2)=0 und S v (3)=l . Der Zeitwert von sollte zusätzlich noch mindestens größer sein um die Latenzzeit zwischen einem Zustandswechsel von einem nicht ange- steuerten zu einem angesteuerten Zustand bzw. von einem unbestromten zu einem bestromten Zustand und der Einprägung der entsprechenden zu emulierenden Spannung als die vorbestimmte zweite Zeitspanne t2.