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Title:
METHOD FOR ENCAPSULATING AN ELECTRONIC ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/018356
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for encapsulating an electronic arrangement against permeants, in which a pressure-sensitive adhesive composition based on acid-modified or acid-anhydride-modified vinylaromatic block copolymers is provided, and in which the pressure-sensitive adhesive composition is applied to and/or around those areas of the electronic arrangement which need to be encapsulated.

Inventors:
STEEN ALEXANDER (DE)
KRAWINKEL THORSTEN (DE)
KEITE-TELGENBUESCHER KLAUS (DE)
ELLINGER JAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/061090
Publication Date:
February 17, 2011
Filing Date:
July 30, 2010
Export Citation:
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Assignee:
TESA SE (DE)
STEEN ALEXANDER (DE)
KRAWINKEL THORSTEN (DE)
KEITE-TELGENBUESCHER KLAUS (DE)
ELLINGER JAN (DE)
International Classes:
C09J7/00; H01L51/52; C09J7/02; C09J153/02
Domestic Patent References:
WO2001092344A22001-12-06
WO1998021287A11998-05-22
WO2007087281A12007-08-02
WO2003065470A12003-08-07
WO2002026908A12002-04-04
Foreign References:
US20030143423A12003-07-31
US4051195A1977-09-27
US4552604A1985-11-12
US20040225025A12004-11-11
US20060100299A12006-05-11
US20060100299A12006-05-11
DE102008047964A12010-03-25
EP1311559B12006-08-02
US20070135552A12007-06-14
Other References:
A.G. ERLAT, 47TH ANNUAL TECHNICAL CONFERENCE PROCEEDINGS-SOCIETY OF VACUUM COATERS, 2004, pages 654 - 659
M. E. GROSS ET AL., 46TH ANNUAL TECHNICAL CONFERENCE PROCEEDINGS-SOCIETY OF VACUUM COATERS, 2003, pages 89 - 92
Attorney, Agent or Firm:
TESA SE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gegen Permeanten, bei dem eine zumindest teilweise vernetzte Haftklebmasse auf Basis von säure- oder säureanhydridmodifizierten Vinylaromatenblockcopolymeren bereitgestellt wird und

bei dem die Haftklebemasse auf und/oder um die zu kapselnden Bereiche der elektronischen Anordnung appliziert wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse in Form eines Klebebandes bereitgestellt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse mit Aminen oder Epoxidharzen vernetzt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse mit Metallchelaten vernetzt wird.

5. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftklebemasse und/oder die zu kapselnden Bereiche der elektronischen

Anordnung vor, während und/oder nach der Applikation der Haftklebemasse erwärmt werden.

6. Verwendung einer Haftklebmasse zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gegen Permeanten, insbesondere in einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse auf säure- oder säureanhydridfunktionalisierten Vinylaromatenblockcopolymeren basiert.

7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse Polymerblöcke gebildet aus Vinylaromaten, insbesondere Styrol, enthält, und

dass die Haftklebemasse Polymerblöcke gebildet durch Polymerisation von 1 ,3- Dienen, insbesondere Butadien und/oder Isopren, und/oder spezifisch oder vollständig hydrierte Polymerblöcke enthält.

8. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,

dass die modifizierten Vinylaromatenblockcopolymere durch Amine vernetzt sind.

9. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,

dass die modifizierten Vinylaromatenblockcopolymere durch Epoxidharze vernetzt sind. 10. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,

dass die modifizierten Vinylaromatenblockcopolymere durch Metallchelate vernetzt sind.

1 1. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,

dass die Metallchelate durch die folgende Formel wiedergegeben werden können:

(R1O)n M (XR2Y)m, wobei

M ein Metall der 2. 3. 4. und 5. Hauptgruppe oder ein Übergangsmetall ist;

R1 eine Alkyl- oder Arylgruppe wie Methyl, Ethyl, Butyl, Isopropyl oder Benzyl ist; n null oder eine größere ganze Zahl ist,

X und Y Sauerstoff oder Stickstoff sind, die jeweils auch durch eine

Doppelbindung an R2 gebunden sein können;

R2 eine X und Y verbindende Alkylengruppe ist, die verzweigt sein kann, oder auch Sauerstoff oder weitere Heteroatome in der Kette enthalten kann;

m eine ganze Zahl, mindestens jedoch 1 ist.

12. Verwendung nach Anspruch 10 oder 1 1 , wobei es sich bei dem Chelat um ein Acetylacetonat handelt.

13. Verwendung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei es sich bei dem Chelat um Aluminiumacetylacetonat handelt H. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockcopolymere einen Polyvinylaromatenanteil von 10 Gew.-% bis 35 Gew.-% aufweisen.

15. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse einen Anteil der Vinylaromatenblockcopolymere von mindestens 30 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 40 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 45 Gew.-%, aufweist und/oder

dass die Haftklebemasse einen Anteil der Vinylaromatenblockcopolymere von maximal 80 Gew.-%, vorzugsweise von maximal 70 Gew.-%, aufweist

16. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse ein Harz oder ein Harzgemisch enthält,

vorzugsweise hydrierte Harze mit einem Hydrierungsgrad von mindestens 90%, weiter bevorzugt von mindestens 95%.

17. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse ein oder mehrere Additive enthält,

vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Plastifizierungsmitteln, primären Antioxidanzien, sekundären Antioxidanzien, Prozessstabilisatoren, Lichtschutzmitteln, Verarbeitungshilfsmittel, Endblockverstärkerharzen,

Polymeren, insbesondere elastomerer Natur.

18. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse einen oder mehrere Füllstoffe enthält,

vorzugsweise nanoskalige Füllstoffe, transparente Füllstoffe und/oder Getter- und/oder Scavenger-Füllstoffe.

19. Verwendung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,

dass die Füllstoffe in mindestens einer Dimension nanoskalig ausgebildet sind

20. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 19, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse transparent ausgebildet ist,

vorzugsweise, dass die Haftklebemasse im Wellenlängenbereich von 400 nm bis 800 nm einem mittleren Transmissionsgrad von mindestens 75%, weiter bevorzugt von mindestens 90%, aufweist.

21. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftklebemasse UV-blockend im Wellenlängenbereich von 320 nm bis 400 nm ausgebildet ist, vorzugsweise im Wellenlängenbereich von 280 nm bis 400 nm, weiter vorzugsweise im Wellenlängenbereich von 190 nm bis 400 nm, wobei als UV-blockend ein mittlerer Transmissionsgrad von maximal 20%, vorzugsweise von maximal 10%, weiter bevorzugt von maximal 1 % bezeichnet wird. 22. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 21 , dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse eine WVTR kleiner 80 g/m2-d, vorzugsweise kleiner 35 g/m2-d aufweist und/oder

dass die Haftklebemasse eine OTR kleiner 8000 g/m2-d-bar, vorzugsweise kleiner

4000 g/m2-d-bar, aufweist

23. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 22, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebemasse als Klebeband, insbesondere als trägerfreies Klebeband, ausgebildet ist. 24. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 23, dadurch gekennzeichnet,

dass die Schichtdicke der Haftklebemasse in dem Klebeband mindestens 1 μm, vorzugsweise mindestens 5 μm, weiter bevorzugt mindestens 12 μm, beträgt und/oder

dass die Schichtdicke der Haftklebemasse in dem Klebeband maximal 150 μm, vorzugsweise maximal 75 μm, weiter bevorzugt maximal 50 μm, beträgt.

25. Elektronische Anordnung mit einer elektronischen Struktur, insbesondere einer organischen elektronischen Struktur, und einer Haftklebmasse,

wobei die elektronische Struktur zumindest teilweise durch die Haftklebmasse gekapselt ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Haftklebmasse gemäß einem der Ansprüche 5 bis 21 ausgebildet ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren zur Kapselung einer elektronischen Anordnung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie die Verwendung einer Haftklebemasse zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 6.

(Opto-)Elektronische Anordnungen werden immer häufiger in kommerziellen Produkten verwendet oder stehen kurz vor der Markteinführung. Derartige Anordnungen umfassen anorganische oder organische elektronische Strukturen, beispielsweise organische, metallorganische oder polymere Halbleiter oder auch Kombinationen dieser. Diese

Anordnungen und Produkte sind je nach gewünschter Anwendung starr oder flexibel ausgebildet, wobei eine zunehmende Nachfrage nach flexiblen Anordnungen besteht. Die Herstellung derartiger Anordnungen erfolgt beispielsweise durch Druckverfahren, wie

Hochdruck, Tiefdruck, Siebdruck, Flachdruck oder auch so genanntes „non impact printing", wie etwa Thermotransferdruck, Tintenstrahldruck oder Digitaldruck. Vielfach werden aber auch Vakuumverfahren, wie z.B. Chemical Vapor Deposition (CVD),

Physical Vapor Deposition (PVD), plasmaunterstützte chemische oder physikalische Depositionsverfahren (PECVD), Sputtern, (Plasma-)Ätzen oder Bedampfung, verwendet, wobei die Strukturierung in der Regel durch Masken erfolgt.

Als Beispiele für bereits kommerzielle oder in ihrem Marktpotential interessante (opto-) elektronische Anwendungen seien hier elektrophoretische oder elektrochrome Aufbauten oder Displays, organische oder polymere Leuchtdioden (OLEDs oder PLEDs) in Anzeige- und Display-Vorrichtungen oder als Beleuchtung genannt, Elektrolumineszenzlampen, lichtemittierende elektrochemische Zellen (LEECs), organische Solarzellen, bevorzugt Farbstoff- oder Polymersolarzellen, anorganische Solarzellen, bevorzugt Dünnschichtsolarzellen, insbesondere auf der Basis von Silizium, Germanium, Kupfer, Indium und Selen, organische Feldeffekt-Transistoren, organische Schaltelemente, organische optische Verstärker, organische Laserdioden, organische oder anorganische Sensoren oder auch organische- oder anorganischbasierte RFID-T ransponder angeführt.

Als technische Herausforderung für die Realisierung ausreichender Lebensdauer und Funktion von (opto-)elektronischen Anordnungen im Bereich der anorganischen und/oder organischen (Opto-)Elektronik, ganz besonders aber im Bereich der organischen (Opto-) Elektronik ist ein Schutz der darin enthaltenen Komponenten vor Permeanten zu sehen. Permeanten können eine Vielzahl von niedermolekularen organischen oder anorganischen Verbindungen sein, insbesondere Wasserdampf und Sauerstoff.

Eine Vielzahl von (opto-)elektronischen Anordnungen im Bereich der anorganischen und/oder organischen (Opto-)Elektronik, ganz besonders bei Verwendung von organischen Rohstoffen, ist sowohl gegen Wasserdampf als auch gegen Sauerstoff empfindlich, wobei für viele Anordnungen das Eindringen von Wasser oder Wasserdampf als größeres Problem eingestuft wird. Während der Lebensdauer der elektronischen Anordnung ist deshalb ein Schutz durch eine Verkapselung erforderlich, da andernfalls die Leistung über den Anwendungszeitraum nachlässt. So kann sich beispielsweise durch eine Oxidation der Bestandteile etwa bei lichtemittierenden Anordnungen wie Elektrolumineszenz-Lampen (EL-Lampen) oder organischen Leuchtdioden (OLED) die Leuchtkraft, bei elektrophoretischen Displays (EP-Displays) der Kontrast oder bei Solarzellen die Effizienz innerhalb kürzester Zeit drastisch verringern.

Bei der anorganischen und/oder organischen (Opto-)Elektronik, insbesondere bei der organischen (Opto-)Elektronik, gibt es besonderen Bedarf für flexible Klebelösungen, die eine Permeationsbarriere für Permeanten, wie Sauerstoff und/oder Wasserdampf, darstellen. Daneben gibt es eine Vielzahl von weiteren Anforderungen für derartige (opto)-elektronische Anordnungen. Die flexiblen Klebelösungen sollen daher nicht nur eine gute Haftung zwischen zwei Substraten erzielen, sondern zusätzlich Eigenschaften wie hohe Scherfestigkeit und Schälfestigkeit, chemische Beständigkeit, Alterungsbeständigkeit, hohe Transparenz, einfache Prozessierbarkeit sowie hohe Flexibilität und Biegsamkeit erfüllen.

Ein nach dem Stand der Technik gängiger Ansatz ist deshalb, die elektronische

Anordnung zwischen zwei für Wasserdampf und Sauerstoff undurchlässige Substrate zu legen. Anschließend erfolgt dann eine Versiegelung an den Rändern. Für unflexible Aufbauten werden Glas oder Metallsubstrate verwendet, die eine hohe Permeationsbarriere bieten, aber sehr anfällig für mechanische Belastungen sind. Ferner verursachen diese Substrate eine relativ große Dicke der gesamten Anordnung. Im Falle von Metallsubstraten besteht zudem keine Transparenz. Für flexible Anordnungen hingegen kommen Flächensubstrate, wie transparente oder nicht transparente Folien, zum Einsatz, die mehrlagig ausgeführt sein können. Hierbei können sowohl Kombinationen aus verschieden Polymeren, als auch anorganische oder organische Schichten verwendet werden. Der Einsatz solcher Flächensubstrate ermöglicht einen flexiblen, äußert dünnen Aufbau. Dabei sind für die verschiedenen Anwendungen unterschiedlichste Substrate, wie z.B. Folien, Gewebe, Vliese und Papiere oder Kombinationen daraus möglich.

Um eine möglichst gute Versiegelung zu erzielen, werden spezielle Barriereklebemassen verwendet. Eine gute Klebemasse für die Versiegelung von (opto-)elektronischen Bauteilen weist eine geringe Permeabilität gegen Sauerstoff und insbesondere gegen Wasserdampf auf, hat eine ausreichende Haftung auf der Anordnung und kann gut auf diese auffließen. Eine geringe Haftung auf der Anordnung verringert die Barrierewirkung an der Grenzfläche, wodurch ein Eintritt von Sauerstoff und Wasserdampf unabhängig von den Eigenschaften der Klebmasse ermöglicht wird. Nur wenn der Kontakt zwischen Masse und Substrat durchgängig ist, sind die Masseeigenschaften der bestimmende Faktor für die Barrierewirkung der Klebemasse.

Zur Charakterisierung der Barrierewirkung werden üblicherweise die Sauerstofftransmissionsrate OTR (Oxygen Transmission Rate) sowie die Wasserdampftransmissionsrate WVTR (Water Vapor Transmission Rate) angegeben. Die jeweilige Rate gibt dabei den flächen- und zeitbezogenen Fluss von Sauerstoff bzw. Wasserdampf durch einen Film unter spezifischen Bedingungen von Temperatur und Partialdruck sowie ggf. weiterer Messbedingungen wie relativer Luftfeuchtigkeit an. Je geringer diese Werte sind, desto besser ist das jeweilige Material zur Kapselung geeignet. Die Angabe der Permeation basiert dabei nicht allein auf den Werten für WVTR oder OTR sondern beinhaltet immer auch eine Angabe zur mittleren Weglänge der Permeation, wie z.B. die Dicke des Materials, oder eine Normalisierung auf eine bestimmte Weglänge. Die Permeabilität P ist ein Maß für die Durchlässigkeit eines Körpers für Gase und/oder Flüssigkeiten. Ein niedriger P-Wert kennzeichnet eine gute Barrierewirkung. Die Permeabilität P ist ein spezifischer Wert für ein definiertes Material und einen definierten Permeanten unter stationären Bedingungen bei bestimmter Permeationsweglänge, Partialdruck und Temperatur. Die Permeabilität P ist das Produkt aus Diffusions-Term D und Löslichkeits-Term S: P = D * S

Der Löslichkeitsterm S beschreibt vorliegend die Affinität der Barriereklebemasse zum Permeanten. Im Fall von Wasserdampf wird beispielsweise ein geringer Wert für S von hydrophoben Materialen erreicht. Der Diffusionsterm D ist ein Maß für die Beweglichkeit des Permeanten im Barrierematerial und ist direkt abhängig von Eigenschaften, wie der Molekülbeweglichkeit oder dem freien Volumen. Oft werden bei stark vernetzten oder hochkristallinen Materialen für D relativ niedrige Werte erreicht. Hochkristalline Materialien sind jedoch in der Regel weniger transparent und eine stärkere Vernetzung führt zu einer geringeren Flexibilität. Die Permeabilität P steigt üblicherweise mit einer Erhöhung der molekularen Beweglichkeit an, etwa auch wenn die Temperatur erhöht oder der Glasübergangspunkt überschritten wird.

Ansätze, um die Barrierewirkung einer Klebemasse zu erhöhen, müssen die beiden Parameter D und S insbesondere berücksichtigen, im Hinblick auf den Einfluss auf die

Durchlässigkeit von Wasserdampf und Sauerstoff. Zusätzlich zu diesen chemischen

Eigenschaften müssen auch Auswirkungen physikalischer Einflüsse auf die Permeabilität bedacht werden, insbesondere die mittlere Permeationsweglänge und

Grenzflächeneigenschaften (Auffließverhalten der Klebemasse, Haftung). Die ideale Barriereklebemasse weist geringe D-Werte und S-Werte bei sehr guter Haftung auf dem

Substrat auf.

Ein geringer Löslichkeits-Term S ist meist unzureichend, um gute Barriereeigenschaften zu erreichen. Ein klassisches Beispiel dafür sind insbesondere Siloxan-Elastomere. Die Materialien sind äußerst hydrophob (kleiner Löslichkeits-Term), weisen aber durch ihre frei drehbare Si-O Bindung (großer Diffusions-Term) eine vergleichsweise geringe Barrierewirkung gegen Wasserdampf und Sauerstoff auf. Für eine gute Barrierewirkung ist also eine gute Balance zwischen Löslichkeits-Term S und Diffusions-Term D notwendig. Hierfür wurden bisher vor allem Flüssigklebstoffe und Adhäsive auf Basis von Epoxiden verwendet (WO98/21287 A1 ; US 4,051 ,195 A; US 4,552,604 A). Diese haben durch eine starke Vernetzung einen geringen Diffusionsterm D. Ihr Haupteinsatzgebiet sind Randverklebungen starrer Anordnungen, aber auch mäßig flexible Anordnungen. Eine Aushärtung erfolgt thermisch oder mittels UV-Strahlung. Eine vollflächige Verklebung ist aufgrund des durch die Aushärtung auftreten Schrumpfes kaum möglich, da es beim Aushärten zu Spannungen zwischen Kleber und Substrat kommt, die wiederum zur Delaminierung führen können. Der Einsatz dieser flüssigen Klebstoffe birgt eine Reihe von Nachteilen. So können niedermolekulare Bestandteile (VOC - volatile organic Compound) die empfindlichen elektronischen Strukturen der Anordnung schädigen und den Umgang in der Produktion erschweren. Der Klebstoff muss aufwendig auf jeden einzelnen Bestandteil der Anordnung aufgebracht werden. Die Anschaffung von teuren Dispensern und Fixiereinrichtungen ist notwendig, um eine genaue Positionierung zu gewährleisten. Die Art der Auftragung verhindert zudem einen schnellen kontinuierlichen Prozess und auch durch den anschließend erforderlichen Laminationsschritt kann durch die geringe Viskosität das Erreichen einer definierten Schichtdicke und Verklebungsbreite in engen Grenzen erschwert sein.

Des Weiteren weisen solche hochvernetzten Klebstoffe nach dem Aushärten nur noch eine geringe Flexibilität auf. Der Einsatz von thermisch-vernetzenden Systemen wird im niedrigen Temperaturbereich oder bei 2-Komponenten-Systemen durch die Topfzeit begrenzt, also die Verarbeitungszeit bis eine Vergelung stattgefunden hat. Im hohen Temperaturbereich und insbesondere bei langen Reaktionszeiten begrenzen wiederum die empfindlichen (opto-) elektronischen Strukturen die Verwendbarkeit derartiger Systeme - die maximal anwendbaren Temperaturen bei (opto-)elektronischen Strukturen liegen manchmal nur bei 60 0 C, da bereits ab dieser Temperatur eine Vorschädigung eintreten kann. Insbesondere flexible Anordnungen, die organische Elektronik enthalten und mit transparenten Polymerfolien oder Verbunden aus Polymerfolien und anorganischen Schichten gekapselt sind, setzen hier enge Grenzen. Dies gilt auch für Laminierschritte unter großem Druck. Um eine verbesserte Haltbarkeit zu erreichen, ist hier ein Verzicht auf einen temperaturbelastenden Schritt und eine Laminierung unter geringerem Druck von Vorteil. Alternativ zu den thermisch härtbaren Flüssigklebstoffen werden mittlerweile vielfach auch strahlenhärtende Klebstoffe eingesetzt (US 2004/0225025 A1 ). Die Verwendung von strahlenhärtenden Klebstoffen vermeidet eine lange andauernde Wärmebelastung der elektronischen Anordnung. Jedoch kommt es durch die Bestrahlung zu einer kurzfristigen punktuellen Erhitzung der Anordnung, da neben einer UV-Strahlung in der Regel auch ein sehr hoher Anteil an IR-Strahlung emittiert wird. Weitere oben genannte Nachteile von Flüssigklebstoffen wie VOC, Schrumpf, Delamination und geringe Flexibilität bleiben ebenfalls erhalten. Probleme können durch zusätzliche flüchtige Bestandteile oder Spaltprodukte aus den Photoinitiatoren oder Sensitizern entstehen. Zudem muss die Anordnung durchlässig für UV-Licht sein.

Da Bestandteile insbesondere organischer Elektronik und viele der eingesetzten Polymere häufig empfindlich gegen UV-Belastung sind, ist ein länger andauernder Außeneinsatz nicht ohne weitere zusätzliche Schutzmaßnahmen, etwa weitere Deckfolien möglich. Diese können bei UV-härtenden Klebesystemen erst nach der UV- Härtung aufgebracht werden, was die Komplexität der Fertigung und die Dicke der Anordnung zusätzlich erhöht.

Die US 2006/0100299 A1 offenbart ein UV-härtbares Haftklebeband zur Kapselung einer elektronischen Anordnung. Das Haftklebeband umfasst eine Klebemasse auf Basis einer

Kombination eines Polymers mit einem Erweichungspunkt von größer 60 0 C, eines polymerisierbaren Epoxidharzes mit einem Erweichungspunkt von unter 30 0 C und einem

Photoinitiator. Bei den Polymeren kann es sich um Polyurethan, Polyisobutylen,

Polyacrylnitril, Polyvinylidenchlorid, Poly(meth)acrylat oder Polyester, insbesondere aber um ein Acrylat handeln. Des Weiteren sind Klebharze, Weichmacher oder Füllstoffe enthalten.

Acrylatmassen haben eine sehr gute Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung und verschiedenen Chemikalien, besitzen aber sehr unterschiedliche Klebkräfte auf verschiedenen Untergründen. Während die Klebkraft auf polaren Untergründen wie Glas oder Metall sehr hoch ist, ist die Klebkraft auf unpolaren Untergründen wie beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen eher gering. Hier besteht die Gefahr der Diffusion an der Grenzfläche in besonderem Maße. Zudem sind diese Massen sehr polar, was eine Diffusion insbesondere von Wasserdampf, trotz nachträglicher Vernetzung, begünstigt. Durch den Einsatz polymerisierbarer Epoxidharze wird diese Tendenz weiter verstärkt. Die in US 2006/0100299 genannte Ausführung als Haftklebemasse hat den Vorteil einer einfachen Applikation, leidet aber ebenfalls unter möglichen Spaltprodukten durch die enthaltenen Photoinitiatoren, einer zwangsläufigen UV-Durchlässigkeit des Aufbaus und einer Verringerung der Flexibilität nach der Aushärtung. Zudem ist durch den geringen Anteil an Epoxidharzen oder anderen Vernetzern, der für eine Erhaltung der Haftklebrigkeit und insbesondere der Kohäsion notwendig ist, eine nur sehr viel geringere Vernetzungsdichte als mit Flüssigklebern erreichbar. Haftklebebänder benötigen in der Regel durch die relativ hochmolekularen Polymere im Gegensatz zu Flüssigklebstoffen für eine gute Benetzung und Haftung auf der Oberfläche eine gewisse Zeit, ausreichenden Druck und eine gute Balance zwischen viskosem Anteil und elastischen Anteil. Die WO 2007/087281 A1 offenbart ein transparentes flexibles Haftklebeband auf Basis von Polyisobutylen (PIB) für elektronische Anwendungen, insbesondere OLED. Dabei wird Polyisobutylen mit einem Molekulargewicht von mehr als 500.000 g/mol und ein hydriertes cyclisches Harz verwendet. Optional ist der Einsatz eines photopolymerisierbaren Harzes und eines Photoinitiators möglich.

Klebemassen auf der Basis von Polyisobutylen weisen aufgrund ihrer geringen Polarität eine gute Barriere gegen Wasserdampf auf, haben aber selbst bei hohen Molekulargewichten eine relativ geringe Kohäsivität, weshalb sie bei erhöhten Temperaturen häufig eine geringe Scherfestigkeit aufweisen. Der Anteil an niedermolekularen Bestandteilen kann nicht beliebig reduziert werden, da sonst die Haftung deutlich verringert wird und die Grenzflächenpermeation zunimmt. Bei Einsatz eines hohen Anteils an funktionellen Harzen, der aufgrund der sehr geringen Kohäsion der Masse notwendig ist, wird die Polarität der Masse wieder erhöht und damit der Löslichkeits-Term vergrößert.

Beschrieben sind weiterhin Barriereklebmassen auf der Basis von Styrolblockcopolymeren, möglichst hydrierten und entsprechend hydrierten Harzen, DE 10 2008 047 964 Durch die Bildung von zumindest zwei Domänen innerhalb des Blockcopolymers erhält man zusätzlich eine sehr gute Kohäsion bei Raumtemperatur und gleichzeitig verbesserte Barriereeigenschaften. Aus dem Stand der Technik ist zudem eine Haftklebemasse ohne Barriereeigenschaften bekannt (WO 03/065470 A1 ), die in einem elektronischen Aufbau als Transferklebemasse verwendet wird. Die Klebemasse enthält einen funktionellen Füllstoff, der mit Sauerstoff oder Wasserdampf innerhalb des Aufbaus reagiert. Damit ist eine einfache Applikation eines Scavengers innerhalb des Aufbaus möglich. Für die Versiegelung des Aufbaus nach Außen wird ein weiteres Adhäsiv mit geringer Durchlässigkeit verwendet.

Sowohl die Haftklebmassen auf Basis von Polyisobutylen als auch solche auf Basis von hydrierten Styrolblockcopolymeren zeigen einer bedeutenden Nachteil. Bei einer Verklebung zwischen zwei Folien, die mit einer Barriereschicht versehen sind, z.B. zwei PET-Folien mit einer SiOx-Beschichtung, wie sie z.B. für organische Solarzellen eingesetzt werden kann, kommt es bei einer Lagerung in der Feuchte und Wärme zu einer starken Blasenbildung. Auch ein vorheriges Trocknen der Folien und/oder Klebemasse kann diese Blasenbildung nicht verhindern.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gegen Permeanten, insbesondere Wasserdampf und Sauerstoff, anzugeben, dass einfach durchführbar ist und mit dem gleichzeitig eine gute Kapselung erzielt wird und keine Blasen bei Verklebung zwischen zwei Polyesterfolien mit Barriereschicht und Lagerung bei 85°C und 85%rF gebildet werden. Ferner soll die Lebensdauer von (opto-) elektronischen Anordnungen durch die Verwendung einer geeigneten, insbesondere flexiblen, Klebemasse erhöht werden.

Die vorliegende Erfindung löst das zuvor beschriebene Problem durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1. Nebengeordnete Lösungen beschreiben die Patentansprüche 6 und 25. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.

Demgemäß betrifft der Hauptanspruch ein Verfahren zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gegen Permeanten, bei dem eine zumindest teilweise vernetzte Haftklebmasse auf Basis von säure- oder säureanhydridmodifizierten Vinylaromatenblockcopolymeren bereitgestellt wird und bei dem die Haftklebemasse auf und/oder um die zu kapselnden Bereiche der elektronischen Anordnung appliziert wird. Als Permeanten im Sinne der vorliegenden Schrift werden solche chemischen Substanzen (zum Beispiel Atome, Ionen, Moleküle, ...) bezeichnet, die in eine Anordnung bzw. ein Bauteil, insbesondere eine elektronische oder optoelektronische Anordnung oder ein entsprechendes Bauteil, eindringen können und hier insbesondere zu Funktionsstörungen führen können. Das Eindringen kann beispielsweise durch das Gehäuse oder die Ummantelung selbst erfolgen, insbesondere aber auch durch Öffnungen im Gehäuse bzw. der Ummantelung oder durch Nahtstellen, Verklebungsstellen, Schweißstellen oder dergleichen. Als Gehäuse bzw. Ummantelung in diesem Sinne werden die Bauteile verstanden, die die empfindlichen Bauteile ganz oder teilweise umschließen und neben ihrer mechanischen Funktion insbesondere zu deren Schutz vorgesehen sind.

Permeanten im Sinne der vorliegenden Schrift sind insbesondere niedermolekulare organische oder anorganische Verbindungen, zum Beispiel Wasserstoff (H 2 ), ganz besonders Sauerstoff (O 2 ) und Wasser (H 2 O). Die Permeanten können insbesondere gasförmig oder in Dampfform vorliegen.

Auf die Ausführungen im einführenden Teil wird hiermit Bezug genommen.

Die vorliegende Erfindung beruht zunächst auf der Erkenntnis, dass es trotz der zuvor beschriebenen Nachteile dennoch möglich ist, eine Haftklebemasse zur Kapselung einer elektronischen Anordnung zu verwenden, bei der die zuvor bzgl. Haftklebemassen beschriebenen Nachteile nicht oder nur vermindert auftreten. Es hat sich nämlich gezeigt, dass eine zumindest teilweise vernetzte Haftklebemasse auf Basis von Vinylaromatenblockcopolymeren zur Kapselung elektronischer Anordnungen besonders geeignet ist. Erfindungsgemäß wird entsprechend eine Haftklebemasse auf Basis von vernetzbaren Vinylaromatenblockcopolymeren bereitgestellt und auf die zu kapselnden Bereiche der elektronischen Anordnung appliziert. Da es sich bei der Klebemasse um eine Haftklebemasse handelt, ist die Applikation besonders einfach, da keine Vorfixierung oder dgl. erfolgen muss. Je nach Ausgestaltung der Haftklebemasse ist auch keine nachfolgende Behandlung mehr erforderlich. Eine zumindest teilweise Vernetzung bedeutet, dass zumindest ein Teil der für eine Vernetzung zur Verfügung stehenden chemischen Gruppen auch tatsächlich für eine Vernetzung umgesetzt wurde. Im Bereich der Klebstoffe zeichnen sich Haftklebemassen insbesondere durch ihre permanente Klebrigkeit und Flexibilität aus. Ein Material, das permanente Haftklebrigkeit aufweist, muss zu jedem Zeitpunkt eine geeignete Kombination aus adhäsiven und kohäsiven Eigenschaften aufweisen. Diese Charakteristik unterscheidet die Haftklebemassen beispielsweise von reaktiven Klebstoffen, die im nicht ausreagierten Zustand kaum Kohäsion bieten. Für gute Haftungseigenschaften gilt es, Haftklebemassen so einzustellen, dass eine optimale Balance aus adhäsiven und kohäsiven Eigenschaften besteht.

Als Kapselung wird vorliegend nicht nur ein vollumfänglicher Einschluss mit der genannten Haftklebemasse bezeichnet sondern auch bereits eine bereichsweise Applikation der Haftklebemasse auf den zu kapselnden Bereichen der (optoelektronischen Anordnung, beispielsweise eine einseitige Überdeckung oder eine Umrahmung einer elektronischen Struktur. Durch die Auswahl der Bestandteile der Haftklebemasse und die dadurch geringe Polarität resultierend aus einem unpolaren Block des Vinylaromatenblockcopolymeren und dem daraus resultierenden niedrigen Löslichkeits-Term (S) des Diffusionskoeffizienten wird ein niedriges Durchtrittvermögen von Permeanten wie Wasserdampf und Sauerstoff erreicht, insbesondere aber von Wasserdampf. Durch die Bildung von zumindest zwei Domänen innerhalb des Blockcopolymers erhält man zusätzlich eine sehr gute Kohäsion und gleichzeitig verbesserte Barriereeigenschaften. Durch entsprechend modifizierte und/oder weitere Komponenten, wie nachfolgend beschrieben, werden je nach Anforderungen der (opto-)elektronischen Anordnung, durch eine Vernetzungsreaktion die Eigenschaften vorteilhaft an die Anforderungen angepasst.

Vorteil der hier vorliegenden Erfindung ist also, im Vergleich zu anderen Haftklebemassen, die Kombination aus sehr guten Barriereeigenschaften gegenüber Sauerstoff und vor allem gegenüber Wasserdampf bei gleichzeitiger guter Grenzflächenhaftung auf unterschiedlichen Substraten, guten kohäsiven Eigenschaften, auch bei Temperaturen über dem Erweichungsbereich der Styroldomänen durch eine im folgenden beschriebene Vernetzungsreaktion und, im Vergleich zu Flüssigklebstoffen, eine sehr hohe Flexibilität und eine einfache Applikation in der (opto-)elektronischen Anordnung und bei/in der Kapselung. Je nach Ausführung der Haftklebemasse bieten Klebemassen auf Basis von vernetzten Vinylaromatenblockcopolymeren eine gute Beständigkeit gegenüber Chemikalien und Umwelteinflüssen. Des Weiteren liegen in bestimmten Ausführungen auch transparente Klebemassen vor, die in besonderer Weise für den Einsatz in (opto-)elektronischen Anordnungen Anwendung finden können, da eine Verminderung von einfallendem oder austretendem Licht sehr gering gehalten wird. Die Haftklebemasse auf Basis von vernetzten Vinylaromatenblockcopolymeren zeichnet sich also, neben guter Verarbeitbarkeit und Beschichtbarkeit, durch gute Produkteigenschaften in Bezug auf Adhäsion und Kohäsion aus sowie durch eine gute Barrierewirkung gegenüber Sauerstoff und eine sehr gute Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf aus, insbesondere im Vergleich zu Haftklebemassen auf Basis von Acrylaten, Silikonen oder Vinylacetat. Insbesondere wird die Blasenbildung bei Lagerung unter Wärme und Feuchtigkeit unterdrückt. Eine derartige Haftklebemasse kann auf einfache Weise in eine elektronische Anordnung integriert werden, insbesondere auch in solche Anordnung, die hohe Flexibilität erfordert. Weitere besonders vorteilhafte Eigenschaften der Haftklebemasse sind ähnlich gute Haftung auf unterschiedlichen Substraten, hohe Scherfestigkeit und hohe Flexibilität. Durch eine sehr gute Haftung am Substrat wird zudem auch eine geringe Grenzflächenpermeation erzielt. Durch die Verwendung der hier beschriebenen Formulierungen für die Verkapselung von (opto-) elektronischen Strukturen werden vorteilhafte Anordnungen gewonnen, die die oben genannten Vorteile vereinen, den Verkapselungsprozess dadurch beschleunigen und vereinfachen sowie die Produktqualität erhöhen.

Da in bestimmten Ausführungen der Haftklebemasse keine weiteren thermischen Prozessschritte oder Bestrahlung notwendig sind, kein Schrumpf durch eine nach der Applikation ausgeführte Vernetzungsreaktion beim Aufbau des (opto-) elektronischen Aufbaus auftritt und die Haftklebemasse als bahnförmiges Material oder in einer der elektronischen Anordnung entsprechend angepassten Form vorliegt, kann die Masse einfach und schnell unter geringem Druck in den Verkapselungsprozess des (optoelektronischen Aufbaus integriert werden. Die üblicherweise mit den vermiedenen Verarbeitungsschritten einhergehenden Nachteile, wie thermische und mechanische Belastungen, können so minimiert werden. Eine Verkapselung durch Lamination von zumindest Teilen der (opto-)elektronischen Aufbauten mit einem flächigen Barrierematerial (z.B. Glas, insbesondere Dünnglas, metalloxidbeschichteten Folien, Metallfolien, Multilayer-Substratmaterialien) ist mit sehr guter Barrierewirkung in einem einfachen Rolle-zu-Rolle Prozess möglich. Die Flexibilität des gesamten Aufbaus hängt, neben der Flexibilität der Haftklebemasse von weiteren Faktoren, wie Geometrie und Dicke der (opto-)elektronischen Aufbauten bzw. der flächigen Barrierematerialien ab. Die hohe Flexibilität der Haftklebemasse ermöglicht es aber sehr dünne, biegsame und flexible (opto-) elektronische Aufbauten zu realisieren. Unter dem benutzten Begriff "biegsam" ist die Eigenschaft zu verstehen, dass der Krümmung eines gebogenen Gegenstands wie einer Trommel mit bestimmtem Radius, insbesondere mit einem Radius von 1 mm, ohne Beschädigung gefolgt wird.

Von besonderem Vorteil für die Kapselung von (opto-)elektronischen Aufbauten ist es, wenn die vernetzte oder noch unvernetzte erfindungsgemäße Haftklebemasse während oder nach der Applikation erwärmt wird. Dadurch kann die Haftklebemasse besser auffließen und somit die Permeation an der Grenzfläche zwischen der (opto-) elektronischen Anordnung und der Haftklebemasse vermindert werden. Die Temperatur sollte dabei bevorzugt mehr als 30 0 C, weiter bevorzugt mehr als 50 0 C betragen, um das Auffließen entsprechend zu fördern. Zu hoch sollte die Temperatur jedoch nicht gewählt werden, um die (opto-)elektronische Anordnung nicht zu beschädigen. Die Temperatur sollte möglichst weniger als 120°C betragen. Als optimaler Temperaturbereich haben sich Temperaturen zwischen 50 0 C und 100 0 C herausgestellt.

In bevorzugter Ausgestaltung eines Verfahrens zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gegen Permeanten kann die Haftklebemasse in Form eines Klebebandes bereitgestellt werden. Diese Darreichungsart erlaubt eine besonders einfache und gleichmäßige Applikation der Haftklebemasse.

Der allgemeine Ausdruck „Klebeband" umfasst dabei in einer Ausführungsform ein Trägermaterial, welches ein- oder beidseitig mit einer Haftklebemasse versehen ist. Das

Trägermaterial umfasst alle flächigen Gebilde, beispielsweise in zwei Dimensionen ausgedehnte Folien oder Folienabschnitte, Bänder mit ausgedehnter Länge und begrenzter Breite, Bandabschnitte, Stanzlinge. Mehrschichtanordnungen und dergleichen. Dabei sind für verschiedene Anwendungen unterschiedlichste Träger, wie z.B. Folien, Gewebe, Vliese und Papiere mit den Klebmassen kombinierbar. Des Weiteren umfasst der Ausdruck„Klebeband" auch so genannte„Transferklebebänder", d.h. ein Klebeband ohne Träger. Bei einem Transferklebeband ist die Klebemasse vielmehr vor der Applikation zwischen flexiblen Linern, die mit einer Trennschicht versehen sind und/oder anti-adhäsive Eigenschaften aufweisen, aufgebracht. Zur Applikation wird regelmäßig zunächst ein Liner entfernt, die Klebemasse appliziert und dann der zweite Liner entfernt. Die Haftklebemasse kann so direkt zur Verbindung zweier Oberflächen in (opto-)elektronischen Anordnungen verwendet werden.

Als Trägermaterial eines Klebebandes werden vorliegend bevorzugt Polymerfolien, Folienverbunde oder mit organischen und/oder anorganischen Schichten versehene Folien oder Folienverbunde eingesetzt. Derartige Folien / Folienverbunde können aus allen gängigen zur Folienherstellung verwendeten Kunststoffen bestehen, beispielhaft aber nicht einschränkend erwähnt seien:

Polyethylen, Polypropylen - insbesondere das durch mono-oder biaxiale Streckung erzeugte orientierte Polypropylen (OPP), Cyclische Olefin Copolymere (COC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyester - insbesondere Polyethylenterephthalat (PET) und Poylethylennaphtalat (PEN), Ethylenvinylalkohol (EVOH), Polyvinylidenchlorid (PVDC), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polyacrylnitril (PAN), Polycarbonat (PC), Polyamid (PA), Polyethersulfon (PES) oder Polyimid (PI).

Der Träger kann zudem mit organischen oder anorganischen Beschichtungen oder Schichten kombiniert sein. Dies kann durch übliche Verfahren, wie z.B. Lackieren, Drucken, Bedampfen, Sputtern, Co-Extrusion oder Lamination geschehen. Beispielhaft, aber nicht einschränkend erwähnt seien hier etwa Oxide oder Nitride des Siliciums und des Aluminiums, Indium-Zinn-Oxid (ITO) oder Sol-Gel-Beschichtungen.

Besonders bevorzugt sind diese Folien / Folienverbunde, insbesondere die Polymerfolien, mit einer Permeationsbarriere für Sauerstoff und Wasserdampf versehen, wobei die Permeationsbarriere die Anforderungen für den Verpackungsbereich übertrifft (WVTR < 10 "1 g/(m 2 d); OTR < 10 "1 cnτ7(m 2 d bar)). Die Bestimmung der Permeabilität für Sauerstoff (OTR) und Wasserdampf (WVTR) erfolgt nach DIN 53380 Teil 3 bzw. ASTM F-1249. Die Sauerstoffdurchlässigkeit wird bei 23°C und einer relativen Feuchte von 50% gemessen. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird bei 37,5°C und einer relativen Feuchte von 90% bestimmt. Die Ergebnisse werden auf eine Foliendicke von 50 μm normiert. Zudem können die Folien / Folienverbunde in bevorzugter Ausgestaltung transparent ausgebildet sein, damit auch der Gesamtaufbau eines derartigen Klebeartikels transparent ausgebildet ist.„Transparenz" bedeutet dabei eine mittlere Transmission im sichtbaren Bereich des Lichts von mindestens 75%, bevorzugt höher als 90%.

Je nach Anforderungen der (opto-)elektronischen Anordnung können in einer bestimmten Ausführung der Haftklebemasse die elastischen und viskosen Eigenschaften, sowie die Barrierewirkung auch zusätzlich durch eine nachträgliche Vernetzungsreaktion variiert werden. Dies kann angepasst an die (opto-)elektronische Anordnung sowohl thermisch, als auch durch elektromagnetische Strahlung, bevorzugt aber durch UV-Strahlung, Elektronenstrahlung oder Gammastrahlung stattfinden. Damit kann die Barrierewirkung wie auch die Klebfestigkeit nach dem einbringen in den (opto-) elektronischen Aufbau gesteigert werden. Dabei bleibt aber die hohe Flexibilität der Haftklebemasse in der Regel erhalten.

Weiter bevorzugt kommt eine Haftklebemasse zum Einsatz, die in bestimmten Ausführungen im sichtbaren Licht des Spektrums (Wellenlängenbereich von etwa 400 nm - 800 nm) transparent ist. Für bestimmte Anwendungen, etwa bei Solarzellen kann dieser Bereich aber auch auf definierte UV oder IR-Regionen erweitert werden. Die gewünschte Transparenz im bevorzugten Bereich des sichtbaren Spektrums lässt sich insbesondere durch die Verwendung farbloser Klebharze erzielen. Eine derartige Haftklebemasse eignet sich somit auch für einen vollflächigen Einsatz über einer (opto-) elektronischen Struktur. Eine vollflächige Verklebung bietet, bei einer etwa mittigen Anordnung der elektronischen Struktur gegenüber einer Randversiegelung den Vorteil, dass der Permeant durch die gesamte Fläche diffundieren müsste, bevor er die Struktur erreicht. Der Permeationsweg ist somit deutlich erhöht. Die in dieser Ausführungsform verlängerten Permeationswege im Vergleich zur Randversiegelung etwa durch Flüssigklebstoffe wirken sich positiv auf die Gesamtbarriere aus, da der Permeationsweg umgekehrt proportional zur Durchlässigkeit ist.

„Transparenz" bedeutet dabei eine mittlere Transmission der Klebemasse im sichtbaren Bereich des Lichts von mindestens 75%, bevorzugt höher als 90%. Bei der Ausführung als Haftklebeband mit Träger hängt die die maximale Transmission des gesamten Aufbaus zudem von der Art des verwendeten Trägers und der Art des Aufbaus ab. Die elektronischen Strukturen (opto-)elektronischer Anordnungen sind oftmals anfällig gegenüber UV-Strahlung. Als besonders vorteilhaft hat sich daher herausgestellt, wenn die Haftklebemasse zudem UV-blockend ausgebildet ist. Unter dem Begriff „UV- blockend" wird vorliegend ein mittlerer Transmissionsgrad von maximal 20%, vorzugsweise von maximal 10%, weiter bevorzugt von maximal 1 % im entsprechenden Wellenlängenbereich bezeichnet. In bevorzugter Ausgestaltung ist die Haftklebemasse im Wellenlängenbereich von 320 nm bis 400 nm (UVA-Strahlung) UV-blockend ausgebildet, vorzugsweise im Wellenlängenbereich von 280 nm bis 400 nm (UVA- und UVB-Strahlung), weiter vorzugsweise im Wellenlängenbereich von 190 nm bis 400 nm (UVA-, UVB- und UVC-Strahlung).

Die UV-blockende Wirkung der Haftklebemasse kann insbesondere durch eine Zugabe von UV-Blockern oder geeigneten Füllstoffen zur Haftklebemasse erzielt werden. Als UV- Blocker eignen sich beispielsweise HALS (Hindert Armine Light Stabilizer) wie Tinuvin der Firma Ciba oder Benzimidazolderivate. Als Füllstoff ist besonders Titandioxid geeignet, ganz besonders nanoskaliges Titandioxid, da hierdurch eine Transparenz im sichtbaren Bereich beibehalten werden kann.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung zeigt die Haftklebemasse eine sehr gute Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse und UV-Licht. Diese Beständigkeit kann insbesondere durch Verwendung von hydrierten Elastomeren und/oder hydrierten Harzen erzielt werden.

Als Klebemassen finden bevorzugt solche auf Basis von Blockcopolymeren enthaltend Polymerblöcke überwiegend gebildet von Vinylaromaten (A-Blöcke), bevorzugt Styrol, und solche überwiegend gebildet durch Polymerisation von 1 ,3-Dienen (B-Blöcke), bevorzugt Butadien, Isopren oder einer Mischung aus beiden Monomeren, Verwendung. Diese B-Blöcke weisen üblicherweise eine geringe Polarität auf. Sowohl Homo- als auch Copolymerblöcke sind als B-Blöcke bevorzugt nutzbar.

Die aus den A- und B-Blöcken resultierenden Blockcopolymere können gleiche oder unterschiedliche B-Blöcke enthalten, die teilweise, selektiv oder vollständig hydriert sein können. Die Blockcopolymere können lineare A-B-A Strukturen aufweisen. Einsetzbar sind ebenfalls Blockcopolymere von radialer Gestalt sowie sternförmige und lineare Multiblockcopolymere. Als weitere Komponenten können A-B Zweiblockcopolymere vorhanden sein. Blockcopolymere von Vinylaromaten und Isobutylen sind ebenfalls erfindungsgemäß einsetzbar. Sämtliche der vorgenannten Polymere können alleine oder im Gemisch miteinander genutzt werden. Verwendet werden können auch Blockcopolymere, die neben den oben beschriebenen Blöcken A und B zumindest einen weiteren Block enthalten, wie z.B. A-B-C- Blockcoplymere.

Denkbar, aber nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der oben genannten B-Blöcke mit A-Blöcken von anderer chemischer Natur, die eine Glasübergangstemperatur oberhalb der Raumtemperatur zeigen, wie zum Beispiel Polymethylmethacrylat.

In einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Blockcopolymere einen Polyvinylaromatenanteil von 10 Gew.-% bis 35 Gew.-% auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung beträgt der Anteil der Vinylaromatenblockcopolymere in Summe bezogen auf die gesamte Haftklebmasse mindestens 30 Gew. %, vorzugsweise mindestens 40 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 45 Gew.-%. Ein zu geringer Anteil an Vinylaromatenblockcopolymere hat zur Folge, dass die Kohäsion der Haftklebemasse relativ niedrig ist. Der maximale Anteil der Vinylaromatenblockcopolymere in Summe bezogen auf die gesamte Haftklebmasse beträgt maximal 80 Gew.-%, bevorzugt maximal 70 Gew.-%. Ein zu hoher Anteil an Vinylaromatenblockcopolymere hat wiederum zur Folge, dass die Haftklebemasse kaum noch haftklebrig ist.

Zumindest ist ein Teil der eingesetzten Blockcopolymere dabei säure- oder säureanhydridmodifiziert, wobei die Modifizierung hauptsächlich durch radikalische Pfropfcopolymerisation von ungesättigten Mono- und Polycarbonsäuren oder -Säureanhydriden, wie z.B. Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Acrylsäure, Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid oder Citraconsäureanhydrid, bevorzugt Maleinsäureanhydrid erfolgt. Bevorzugt liegt der Anteil an Säure bzw. Säureanhydrid zwischen 0,5 und 4 Gewichtsprozenten bezogen auf das gesamte Blockcopolymer. Die Vernetzung dieser Elastomere kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Zum einen können die Säure- bzw. Säureanhydridgruppen mit Vernetzern reagieren, wie z.B. verschiedenen Aminen oder Epoxidharzen.

Als Amine können dabei primäre und sekundäre Amine aber auch Amide und andere Stickstoffhaltige Verbindung mit einem Wasserstoff direkt am Stickstoff gebunden, zum Einsatz kommen.

Als Epoxidharze werden üblicherweise sowohl monomere als auch oligomere Verbindungen mit mehr als einer Epoxidgruppe pro Molekül verstanden. Dieses können Reaktionsprodukte von Glycidestern oder Epichlorhydrin mit Bisphenol A oder Bisphenol F oder Mischungen aus diesen beiden sein. Einsetzbar sind ebenfalls Epoxidnovolakharze gewonnen durch Reaktion von Epichlorhydrin mit dem Reaktionsprodukt aus Phenolen und Formaldehyd. Auch monomere Verbindungen mit mehreren Epoxidendgruppen, die als Verdünner für Epoxidharze eingesetzt werden sind verwendbar. Ebenfalls sind elastisch modifizierte Epoxidharze einsetzbar oder epoxidmodifizierte Elastomere wie z.B. epoxidierte Styrolblockcopolymere, z.B. Epofriend der Fa. Daicel.

Beispiele von Epoxidharzen sind AralditeTM 6010 , CY-281TM, ECNTM 1273, ECNTM 1280, MY 720, RD-2 von Ciba Geigy, DERTM 331 , 732, 736, DENTM 432 von Dow Chemicals, EponTM 812, 825, 826, 828, 830 etc. von Shell Chemicals, HPTTM 1071 , 1079 ebenfalls von Shell Chemicals, BakeliteTM EPR 161 , 166, 172, 191 , 194 etc. der Bakelite AG . Kommerzielle aliphatische Epoxidharze sind z.B. Vinylcyclohexandioxide wie ERL-4206, 4221 , 4201 , 4289 oder 0400 von Union Carbide Corp.

Elastifizierte Elastomere sind erhältlich von der Fa. Noveon unter dem Namen Hycar. Epoxidverdünner, monomere Verbindungen mit mehreren Epoxidgruppen sind z.B. BakeliteTM EPD KR, EPD Z8, EPD HD, EPD WF, etc. der Bakelite AG oder PolypoxTM R 9, R12, R 15, R 19, R 20 etc. der Fa. UCCP. Üblicherweise wird bei diesen Reaktionen auch ein Beschleuniger eingesetzt. Dieser kann z.B. aus der Gruppe der tertiären Amine oder modifizierten Phosphine, wie z.B. Triphenylphosphin, kommen. Während die Reaktion mit den Aminen häufig schon bei Raumtemperatur stattfindet, läuft die Vernetzung mit den Epoxidharzen im Allgemeinen unter erhöhter Temperatur ab.

Die zweite Möglichkeit der Vernetzung erfolgt über Metallchelate.

Eine Vernetzung von maleinsäureanhydridmodifizierten Blockcopolymeren mit Metallchelaten ist bekannt aus EP 1311559 B1 , bei der eine Steigerung der Kohäsion der Blockcopolymermischungen beschrieben wird. Die Verwendung in (opto-) elektronischen Aufbauten ist hingegen nicht erwähnt.

Die Metalle der Metallchelate können die der 2. 3. 4. und 5. Hauptgruppe und die Übergangsmetalle sein. Besonders geeignet sind z.B. Aluminium, Zinn, Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, und Cer. Besonders bevorzugt sind Aluminium und Titan.

Für die Chelatvernetzung können unterschiedliche Metallchelate zum Einsatz kommen, die durch die folgende Formel wiedergegeben werden können:

(R 1 O) n M (XR 2 Y) m , wobei

M ein Metall wie oben beschrieben ist;

R 1 eine Alkyl- oder Arylgruppe wie Methyl, Ethyl, Butyl, Isopropyl oder Benzyl ist;

n null oder eine größere ganze Zahl ist,

X und Y Sauerstoff oder Stickstoff sind, die jeweils auch durch eine Doppelbindung an R2 gebunden sein können;

R 2 eine X und Y verbindende Alkylengruppe ist, die verzweigt sein kann, oder auch

Sauerstoff oder weitere Heteroatome in der Kette enthalten kann;

m eine ganze Zahl, mindestens jedoch 1 ist.

Bevorzugte Chelatliganden sind solche, die aus der Reaktion folgender Verbindungen entstanden sind: Triethanolamin, 2,4-Pentandion, 2-Ethyl-1 ,3-Hexandiol oder Milchsäure Besonders bevorzugte Vernetzer sind Aluminium- und Titanylacetylacetonate.

Dabei sollte ein annähernd äquivalentes Verhältnis zwischen den Säure- bzw. Säureanhydridgruppen und den Acetylacetonatgruppen gewählt werden, um eine optimale Vernetzung zu erreichen, wobei sich ein kleiner Überschuss an Vernetzer als positiv herausgestellt hat.

Das Verhältnis zwischen Anhydridgruppen und Acetylacetonatgruppen kann aber variiert werden, dabei sollte für eine ausreichende Vernetzung keine der beiden Gruppen in mehr als einem fünffachen molaren Überschuss vorliegen.

Überraschenderweise zeigen auch Haftklebmassen die mit Chelaten vernetzte mit Säure oder Säureanhydrid modifizierte Vinylaromatenblockcopolymere enthalten eine sehr niedrige Wasserdampf- bzw. Sauerstoff-Durchlässigkeit. Dieses konnte von einer Haftklebemasse mit solch polaren Bestandteilen wie Säureanhydriden und Metallchelaten nicht erwartet werden.

In weiter bevorzugter Ausgestaltung weist die Haftklebemasse neben dem mindestens einen Vinylaromatenblockcopolymer mindestens ein Klebharz auf, um die Adhäsion in gewünschter Weise zu erhöhen. Das Klebharz sollte mit dem Elastomerblock der Blockcopolymere verträglich sein.

Als Klebrigmacher können in der Haftklebemasse zum Beispiel nicht hydrierte, partiell oder vollständig hydrierte Harze auf Basis von Kolophonium und Kolophoniumderivaten, hydrierte Polymerisate des Dicyclopentadiens, nicht hydrierte, partiell, selektiv oder vollständig hydrierte Kohlenwasserstoffharze auf Basis von C5-, C5/C9- oder C9- Monomerströmen, Polyterpenharze auf Basis von α-Pinen und/oder ss-Pinen und/oder δ- Limonen, hydrierte Polymerisate von bevorzugt reinen C8-und C9-Aromaten eingesetzt werden. Vorgenannte Klebharze können sowohl allein als auch im Gemisch eingesetzt werden. Dabei können sowohl bei Raumtemperatur feste als auch flüssige Harze zum Einsatz kommen. Um eine hohe Alterungs- und UV-Stabilität zu gewährleisten sind hydrierte Harze mit einem Hydrierungsgrad von mindestens 90%, vorzugsweise von mindestens 95%, bevorzugt.

Des Weiteren sind unpolare Harze mit einem DACP-Wert (diacetone alcohol cloud point) oberhalb von 30 0 C und einem MMAP-Wert (mixed methylcylohexane aniline point) von größer 50 0 C, insbesondere mit einem DACP-Wert oberhalb von 37°C und einem MMAP- Wert größer 60 0 C bevorzugt. Der DACP-Wert und der MMAP-Wert geben jeweils die Löslichkeit in einem bestimmten Lösemittel an. Durch die Auswahl dieser Bereiche wird eine besonders hohe Permeationsbarriere, insbesondere gegen Wasserdampf, erreicht.

Weiter bevorzugt sind Harze mit einer Erweichungstemperatur (Ring/Kugel) von mehr als 95 0 C, insbesondere mehr als 100 0 C. Durch diese Auswahl wird eine besonders hohe Permeationsbarriere, insbesondere gegen Sauerstoff, erreicht. Wenn eine Erhöhung der Klebkraft erreicht werden soll, sind dagegen insbesondere Harze mit einer Erweichungstemperatur unterhalb von 95 0 C, insbesondere unterhalb von 90 0 C bevorzugt.

Als weitere Additive können typischerweise genutzt werden:

• Plastifizierungsmittel, wie zum Beispiel Weichmacheröle, oder niedermolekulare flüssige Polymere, wie zum Beispiel niedermolekulare Polybutene

• primäre Antioxidanzien, wie zum Beispiel sterisch gehinderte Phenole

• sekundäre Antioxidanzien, wie zum Beispiel Phosphite oder Thioether • Prozessstabilisatoren, wie zum Beispiel C-Radikalfänger

• Lichtschutzmittel, wie zum Beispiel UV-Absorber oder sterisch gehinderte Amine

Verarbeitungshilfsmittel

• Endblockverstärkerharze sowie

• gegebenenfalls weitere Polymere von bevorzugt elastomerer Natur; entsprechend nutzbare Elastomere beinhalten unter anderem solche auf Basis reiner Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel ungesättigte Polydiene wie natürliches oder synthetisch erzeugtes Polyisopren oder Polybutadien, chemisch im wesentlichen gesättigte Elastomere wie zum Beispiel gesättigte Ethylen-Propylen-Copolymere, α-Olefincopolymere, Polyisobutylen,

Butylkautschuk, Ethylen-Propylenkautschuk, sowie chemisch funktionalisierte Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel halogenhaltige, acrylathaltige, allyl- oder vinyletherhaltige Polyolefine. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die Haftklebemasse auch Füllstoffe, beispielhaft, aber nicht einschränkend erwähnt seien Oxide, Hydroxide, Carbonate, Nitride, Halogenide, Carbide oder gemischte Oxid-/ Hydroxid-/ Halogenid- Verbindungen des Aluminiums, Siliciums, Zirkoniums, Titans, Zinns, Zinks, Eisens oder der (Erd)alkalimetalle. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Tonerden z.B. Aluminiumoxide, Boehmit, Bayerit, Gibbsit, Diaspor und ähnliche. Ganz besonders geeignet sind Schichtsilicate wie beispielsweise Bentonit, Montmorillonit, Hydrotalcit, Hectorit, Kaolinit, Boehmit, Glimmer, Vermiculit oder deren Mischungen. Aber auch Ruße oder weitere Modifikationen des Kohlenstoffs, etwa Kohlenstoffnanoröhrchen können verwendet werden.

Bevorzugt werden als Füllstoffe der Haftklebmasse nanoskalige und/oder transparente Füllstoffe verwendet. Als nanoskalig wird ein Füllstoff vorliegend bezeichnet, wenn er in mindestens einer Dimension eine maximale Ausdehnung von etwa 100 nm, bevorzugt von etwa 10 nm, aufweist. Besonders bevorzugt werden solche in der Masse transparente Füllstoffe mit plättchenförmiger Kristal I itstruktu r und einem hohen Aspektverhältnis bei homogener Verteilung verwendet. Die Füllstoffe mit plättchenartiger Kristal I itstruktu r und Aspektverhältnissen weit über 100 haben in der Regel nur eine Dicke von einigen nm, die Länge bzw. die Breite der Kristallite kann aber bis zu einigen μm betragen. Derartige Füllstoffe werden ebenfalls als Nanopartikel bezeichnet. Die partikuläre Ausgestaltung der Füllstoffe mit kleinen Abmessungen ist zudem besonders vorteilhaft für eine transparente Auslegung der Haftklebemasse. Durch den Aufbau labyrinthartiger Strukturen mithilfe der zuvor beschriebenen Füllstoffe in der Klebstoffmatrix wird der Diffusionsweg von zum Beispiel Sauerstoff und Wasserdampf derartig verlängert, dass ihre Permeation durch die Klebstoffschicht hindurch vermindert wird. Zur besseren Dispergierbarkeit dieser Füllstoffe in der Bindemittelmatrix können diese Füllstoffe mit organischen Verbindungen oberflächlich modifiziert: werden. Der Einsatz derartiger Füllstoffe an sich ist beispielsweise aus der US 2007/0135552 A1 sowie der WO 02/026908 A1 bekannt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung werden auch

Füllstoffe, die mit Sauerstoff und/oder Wasserdampf in besonderer Weise wechselwirken können, eingesetzt. In die (opto-)elektronische Anordnung eindringender Sauerstoff oder Wasserdampf wird dann an diesen Füllstoffen chemisch oder physikalisch gebunden. Diese Füllstoffe werden auch als „getter", „scavenger", „desiccants" oder„absorber" bezeichnet. Solche Füllstoffe umfassen beispielhaft, aber nicht einschränkend: oxidierbare Metalle, Halide, Salze, Silicate, Oxide, Hydroxide, Sulfate, Sulfite, Carbonate von Metallen und Übergangsmetallen, Perchlorate und aktivierten Kohlenstoff, einschließlich seiner Modifikationen. Beispiele sind Cobaltchlorid, Calciumchlorid, Calciumbromid, Lithiumchlorid, Zinkchlorid, Zinkbromid, Siliciumdioxid (Silica Gel), Aluminiumoxid (aktiviertes Aluminium), Calciumsulfat, Kupfersulfat, Natriumdithionit, Natriumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Titandioxid, Bentonit, Montmorillonit, Diatomenerde, Zeolithe und Oxide von (Erd)Alkalimetallen, wie Bariumoxid, Calciumoxid, Eisenoxid und Magesiumoxid oder auch Kohlenstoffnanoröhrchen. Desweiteren können auch organische Absorber eingesetzt werden, beispielsweise Polyolefin-Copolymere, Polyamid-Copolymere, PET-Copolyester oder weitere auf Hybridpolymeren basierte Absorber, die meist in Kombination mit Katalysatoren wie beispielsweise Cobalt verwendet werden. Weitere organische Absorber sind etwa schwach vernetzte Polyacrylsäure, Ascorbate, Glucose, Gallussäure oder ungesättigte Fette und Öle.

Um eine möglichst gute Wirksamkeit der Füllstoffe hinsichtlich der Barrierewirkung zu erzielen sollte ihr Anteil nicht zu gering sein. Der Anteil beträgt vorzugsweise mindestens 5 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 10 Gew.-% und ganz bevorzugt mindestens 15 Gew.-%. Typischerweise wird ein möglichst hoher Anteil von Füllstoffen eingesetzt, ohne dabei die Klebkräfte der Haftklebemasse zu stark herabzusetzen oder weitere Eigenschaften zu beeinträchtigen. Der Anteil beträgt daher in einer Auslegung maximal 95 Gew.-%, bevorzugt maximal 70 Gew.-%, weiter bevorzugt maximal 50 Gew.-%.

Des Weiteren ist eine möglichst feine Verteilung und möglichst hohe Oberfläche der Füllstoffe vorteilhaft. Dies ermöglicht einen höheren Wirkungsgrad und eine höhere Beladungskapazität und wird insbesondere mit nanoskaligen Füllstoffen erreicht. Im Gegensatz zu nicht vernetzten Klebmassen auf Basis von Vinylaromatenblockcopolymeren oder auch auf Basis von Polyisobutylen zeigen die erfindungsgemäßen Klebmassen bei Verklebung zwischen zwei Polyesterfolien, die zusätzlich eine Barriereschicht besitzen, keine Blasen nach Lagerung bei 85°C und 85%rF. Die Herstellung und Verarbeitung der Haftklebemasse kann aus Lösung, Dispersion sowie aus der Schmelze erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Herstellung und Verarbeitung aus Lösung oder aus der Schmelze. Besonders bevorzugt ist die Fertigung der Klebmasse aus Lösung. Dabei werden die Bestandteile der Haftklebemasse in einem geeigneten Lösungsmittel, zum Beispiel Toluol oder Mischungen aus Benzin und Aceton, gelöst und mit allgemein bekannten Verfahren auf den Träger aufgebracht. Bei der Verarbeitung aus der Schmelze können dies Auftragsverfahren über eine Düse oder einen Kalander sein. Bei Verfahren aus der Lösung sind Beschichtungen mit Rakeln, Messern, Walzen oder Düsen bekannt, um nur einige zu nennen.

In einer bevorzugten Ausführung enthält die Haftklebemasse nicht mehr flüchtige organische Verbindungen (VOC) als 50 μg Kohlenstoff pro Gramm Masse, insbesondere nicht mehr als 10 μg C/g, gemessen nach VDA 277. Dies hat den Vorteil besserer Verträglichkeit mit den organischen Materialien des elektronischen Aufbaus sowie mit eventuell vorhandenen Funktionsschichten, wie z.B. einer transparenten leitfähigen Metalloxidschicht ,wie z.B. Indium-Zinn-Oxid, oder einer solchen Schicht aus intrinsisch leitfähigem Polymer.

Die Haftklebemasse kann entweder zur vollflächigen Verklebung von (optoelektronischen Anordnungen verwendet werden oder nach entsprechender Konfektionierung können Stanzlinge, Rollen oder sonstige Formkörper aus der Haftklebemasse oder dem Haftklebeband hergestellt werden. Entsprechende Stanzlinge und Formkörper der Haftklebemasse / des Haftklebebandes werden dann vorzugsweise auf das zu verklebende Substrat aufgeklebt, etwa als Umrandungen oder Begrenzung einer (opto-)elektronischen Anordnung. Die Wahl der Form des Stanzlings oder des Formkörpers ist nicht eingeschränkt und wird abhängig von der Art der (opto-)elektronischen Anordnung gewählt. Die Möglichkeit der flächigen Laminierung ist, im Vergleich zu Flüssigklebstoffen durch die Erhöhung der Permeationsweglänge durch seitliches Eindringen der Permeanten von Vorteil für die Barriereeigenschaften der Masse, da die Permeationsweglänge sich umgekehrt proportional auf die Permeation auswirkt.

Sofern die Haftklebemasse in Form eines flächigen Gebildes mit einem Träger bereitgestellt wird, ist bevorzugt, dass die Dicke des Trägers bevorzugt im Bereich von etwa μm 1 bis etwa 350 μm liegt, weiter bevorzugt zwischen etwa 4 μm und etwa 250 μm und besonders bevorzugt zwischen etwa 12 μm und etwa 150 μm. Die optimale Dicke hängt von der (opto-)elektronischen Anordnung, der Endanwendung und der Art der Ausführung der Haftklebemasse ab. Sehr dünne Träger im Bereich von 1 bis 12 μm werden eingesetzt bei (opto-) elektronische Aufbauten, die eine geringe Gesamtdicke erreichen sollen, es wird jedoch der Aufwand für die Integration in den Aufbau erhöht. Sehr dicke Träger zwischen 150 und 350 μm werden eingesetzt wenn eine erhöhte Permeationsbarriere durch den Träger und die Steifigkeit des Aufbaus im Vordergrund stehen; die Schutzwirkung wird durch den Träger erhöht, während die Flexibilität des Aufbaus verringert wird. Der bevorzugte Bereich zwischen 12 und 150 μm stellt für die meisten (opto-) elektronischen Aufbauten einen optimalen Kompromiss als Verkapselungslösung dar.

Weitere Einzelheiten, Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine erste (opto-)elektronische Anordnung in schematischer Darstellung,

Fig. 2 eine zweite (opto-)elektronische Anordnung in schematischer Darstellung, Fig. 3 eine dritte (opto-)elektronische Anordnung in schematischer Darstellung.

Fig. 1 zeigt eine erste Ausgestaltung einer (opto-)elektronischen Anordnung 1. Diese Anordnung 1 weist ein Substrat 2 auf, auf dem eine elektronische Struktur 3 angeordnet ist. Das Substrat 2 selbst ist als Barriere für Permeanten ausgebildet und bildet damit einen Teil der Kapselung der elektronischen Struktur 3. Oberhalb der elektronischen Struktur 3, vorliegend auch räumlich von dieser beabstandet, ist eine weitere als Barriere ausgebildete Abdeckung 4 angeordnet.

Um die elektronische Struktur 3 auch zur Seite hin zu kapseln und gleichzeitig die Abdeckung 4 mit der elektronischen Anordnung 1 im Übrigen zu verbinden, ist eine Haftklebemasse 5 umlaufend neben der elektronischen Struktur 3 auf dem Substrat 2 vorgesehen. Die Haftklebemasse 5 verbindet die Abdeckung 4 mit dem Substrat 2. Durch eine entsprechend dicke Ausgestaltung ermöglicht die Haftklebemasse 5 zudem die Beabstandung der Abdeckung 4 von der elektronischen Struktur 3. Bei der Haftklebemasse 5 handelt es sich um eine solche auf Basis von vernetzten Vinylaromatenblockcopolymeren wie sie vorstehend in allgemeiner Form beschrieben wurde und nachfolgend in Ausführungsbeispielen näher dargelegt ist. Die Haftklebemasse 5 übernimmt vorliegend nicht nur die Funktion des Verbindens des Substrats 2 mit der Abdeckung 4 sondern bildet zudem auch eine Barriereschicht für Permeanten bereit, um so die elektronische Struktur 2 auch von der Seite gegen Permeanten wie Wasserdampf und Sauerstoff zu kapseln.

Die Haftklebemasse 5 wird vorliegend zudem in Form eines Stanzlings aus einem doppelseitigen Klebebandes bereitgestellt. Ein derartiger Stanzling ermöglicht eine besonders einfache Applikation.

Fig. 2 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer (opto-)elektronischen Anordnung 1. Gezeigt ist wiederum eine elektronische Struktur 3, die auf einem Substrat 2 angeordnet und durch das Substrat 2 von unten gekapselt ist. Oberhalb und seitlich von der elektronischen Struktur ist nun die Haftklebemasse 5 vollflächig angeordnet. Die elektronische Struktur 3 wird somit an diesen Stellen durch die Haftklebemasse 5 gekapselt. Auf die Haftklebemasse 5 ist sodann eine Abdeckung 4 aufgebracht. Diese Abdeckung 4 muss im Gegensatz zu der vorherigen Ausgestaltung nicht zwingend die hohen Barriereanforderungen erfüllen, da die Barriere bereits durch die Haftklebemasse bereitgestellt wird. Die Abdeckung 4 kann beispielsweise lediglich eine mechanische Schutzfunktion wahrnehmen, sie kann aber auch zusätzlich als Permeationsbarriere vorgesehen sein. Fig. 3 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung einer (opto-)elektronischen Anordnung 1. Im Gegensatz zu den vorherigen Ausgestaltungen sind nun zwei Haftklebemassen 5a, b vorgesehen, die vorliegend identisch ausgebildet sind. Die erste Haftklebemasse 5a ist vollflächig auf dem Substrat 2 angeordnet. Auf der Haftklebemasse 5a ist dann die elektronische Struktur 3 vorgesehen, die durch die Haftklebemasse 5a fixiert wird. Der Verbund aus Haftklebemasse 5a und elektronischer Struktur 3 wird dann mit der weiteren Haftklebemasse 5b vollflächig überdeckt, so dass die elektronische Struktur 3 von allen Seiten durch die Haftklebemassen 5a, b gekapselt ist. Oberhalb der Haftklebemasse 5b ist dann wiederum die Abdeckung 4 vorgesehen. In dieser Ausgestaltung müssen somit weder das Substrat 2 noch die Abdeckung 4 zwingend Barriereeigenschaften aufweisen. Sie können aber dennoch vorgesehen sein, um die Permeation von Permeanten zur elektronischen Struktur 3 weiter einzuschränken. Insbesondere im Hinblick auf die Fig. 2,3 wird darauf hingewiesen, dass es sich vorliegend um schematische Darstellungen handelt. Aus den Darstellungen ist insbesondere nicht ersichtlich, dass die Haftklebemasse 5 hier und vorzugsweise jeweils mit einer homogenen Schichtdicke aufgetragen wird. Am Übergang zur elektronischen Struktur bildet sich daher keine scharfe Kante, wie es in der Darstellung scheint, sondern der Übergang ist fließend und es können vielmehr kleine un- oder gasgefüllte Bereiche verbleiben. Ggf. kann jedoch auch eine Anpassung an den Untergrund erfolgen, insbesondere dann, wenn die Applikation unter Vakuum durchgeführt wird. Zudem wird die Haftklebemasse lokal unterschiedlich stark komprimiert, so dass durch Fließprozesse ein gewisser Ausgleich der Höhendifferenz an den Kantenstrukturen erfolgen kann. Auch die gezeigten Dimensionen sind nicht maßstäblich, sondern dienen vielmehr nur einer besseren Darstellung. Insbesondere die elektronische Struktur selbst ist in der Regel relativ flach ausgebildet (oft weniger als 1 μm dick).

Die Applikation der Haftklebemasse 5 erfolgt in allen gezeigten Ausführungsbeispielen in Form eines Haftklebebandes. Dabei kann es sich grundsätzlich um ein doppelseitiges Haftklebeband mit einem Träger oder um ein Transferklebeband handeln. Vorliegend ist eine Ausgestaltung als Transferklebeband gewählt.

Die Dicke der Haftklebemasse, die entweder als Transferklebeband oder auf einem flächigen Gebilde beschichtet vorliegt, beträgt bevorzugt zwischen etwa 1 μm und etwa

150 μm, weiter bevorzugt zwischen etwa 5 μm und etwa 75 μm und besonders bevorzugt zwischen etwa 12 μm und 50 μm. Hohe Schichtdicken zwischen 50 μm und 150 μm werden dann eingesetzt wenn eine verbesserte Haftung auf dem Substrat und/oder eine dämpfende Wirkung innerhalb des (opto-) elektronischen Aufbaus erreicht werden soll. Nachteilig ist hier jedoch der erhöhte Permeationsquerschnitt. Geringe Schichtdicken zwischen 1 μm und 12 μm reduzieren den Permeationsquerschnitt, damit die laterale

Permeation und die Gesamtdicke des (opto-) elektronischen Aufbaus. Jedoch kommt es zu einer Verringerung der Haftung aus dem Substrat. In den besonders bevorzugten

Dickenbereichen liegt ein guter Kompromiss zwischen einer geringen Massendicke und dem daraus folgenden niedrigen Permeationsquerschnitt, der die Permeation verringert, und einem genügend dicken Massefilm zur Herstellung einer ausreichend haftenden Verbindung vor. Die optimale Dicke hängt vom (opto-)elektronischen Aufbau, der Endanwendung, der Art der Ausführung der Haftklebemasse und gegebenenfalls dem flächigen Substrat ab.

Beispiele

Sofern nicht anders angegeben, sind alle Mengenangaben in den nachfolgenden Beispielen Gewichtsprozente bzw. Gewichtsteile bezogen auf die Gesamtzusammensetzung.

Prüfmethoden

Klebkraft

Die Bestimmung der Klebkraft wurde wie folgt durchgeführt: Als definierter Haftgrund wurde eine Stahlfläche, eine Polyethylenterephthalat- (PET) und eine Polyethylen-Platte (PE) eingesetzt. Das zu untersuchende verklebbare Flächenelement wurde auf eine Breite von 20 mm und eine Länge von etwa 25 cm zugeschnitten, mit einem Handhabungsabschnitt versehen und unmittelbar danach fünfmal mit einer Stahlrolle von 4 kg bei einem Vorschub von 10 m/min auf den jeweils gewählten Haftgrund aufgedrückt. Unmittelbar im Anschluss daran wurde das zuvor verklebte Flächenelement in einem Winkel von 180° bei Raumtemperatur und mit 300 mm/min vom Haftgrund mit einem Zugprüfungsgerät (Firma Zwick) abgezogen und die hierfür benötigte Kraft gemessen. Der Messwert (in N/cm) ergab sich als Mittelwert aus drei Einzelmessungen.

Shear Adhesion Failure Temperature (SAFT)

Die Bestimmung der SAFT wurde wie folgt durchgeführt: Als definierter Haftgrund wurde eine polierte Stahlfläche eingesetzt. Das zu untersuchende verklebbare Flächenelement wurde auf eine Breite von 10 mm und eine Länge von etwa 5 cm zugeschnitten und unmittelbar danach dreimal mit einer Stahlrolle von 2 kg bei einem Vorschub von 10 m/min auf den jeweils gewählten Haftgrund mit einer Fläche von 10 x 13 mm aufgedrückt. Unmittelbar im Anschluss daran wurde das zuvor verklebte Flächenelement in einem Winkel von 180° mit 0,5 N belastet und eine Temperaturrampe von 9°C/min gefahren. Dabei wurde die Temperatur gemessen, bei der die Probe eine Rutschstrecke von 1 mm zurückgelegt hat. Der Messwert (in 0 C) ergibt sich als Mittelwert aus zwei Einzelmessungen.

Transmission

Die Transmission der Klebemasse wurde über das VIS-Spektrum bestimmt. Die Aufnahmen des VIS-Spektrums wurden an einem UVIKON 923 der Firma Kontron durchgeführt. Der Wellenlängenbereich des gemessenen Spektrums umfasst alle Frequenzen zwischen 800 nm und 400 nm bei einer Auflösung von 1 nm. Dazu wurde die Klebemasse auf einen PET-Träger aufgebracht und vor der Messung wurde eine Leerkanalmessung des Trägers als Referenz über den gesamten Wellenlängenbereich durchgeführt. Für die Angabe des Ergebnisses wurden die Transmissionsmessungen im angegebenen Bereich gemittelt.

Permeation

Die Bestimmung der Permeabilität für Sauerstoff (OTR) und Wasserdampf (WVTR) erfolgte nach DIN 53380 Teil 3 bzw. ASTM F-1249. Die Haftklebemasse wurde dazu mit einer Schichtdicke von 50 μm auf eine permeable Membran aufgebracht. Für die Sauerstoffdurchlässigkeit wurde bei 23°C und einer relativen Feuchte von 50 % gemessen. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wurde bei 37,5°C und einer relativen Feuchte von 90 % bestimmt.

Biegetest

Für die Bestimmung der Flexibilität wurde die Klebemasse in einer Schichtdicke von 50 μm zwischen zwei 23 μm PET-T rägern beschichtet und auf einen Biegeradius von 1 mm bei einer Biegung von 180° geprüft. Bestanden ist der Test, falls es nicht zum Bruch oder Ablösen der Schicht kommt.

Lebensdauertest

Als ein Maß für die Bestimmung der Lebensdauer eines (opto-)elektronischen Aufbaus wurde ein Calciumtest herangezogen. Dazu wird unter Stickstoffatmosphäre eine 20 x 20 mm 2 große, dünne Calciumschicht auf eine Glasplatte abgeschieden. Die Dicke der Calciumschicht liegt bei etwa 100 nm. Für die Verkapselung der Calciumschicht wird ein Klebeband mit der zu testenden Klebemasse sowie einer Dünnglasscheibe (35 μm, Fa. Schott) als Trägermaterial verwendet Das Klebeband wird mit einem allseitigen Rand von 3 mm über dem Calciumspiegel appliziert, in dem es direkt auf der Glasplatte haftet. Aufgrund des undurchlässigen Glasträgers des Klebebands wird nur die Permeation durch den Haftkleber ermittelt.

Der Test basiert auf der Reaktion von Calcium mit Wasserdampf und Sauerstoff, wie sie beispielsweise von A.G. Erlat et. al. in„47th Annual Technical Conference Proceedings— Society of Vacuum Coaters", 2004, Seiten 654-659, und von M. E. Gross et al. in„46th Annual Technical Conference Proceedings— Society of Vacuum Coaters", 2003, Seiten 89-92, beschrieben sind. Dabei wird die Lichttransmission der Calciumschicht überwacht, welche durch die Umwandlung in Calciumhydroxid und Calciumoxid zunimmt. Diese erfolgt beim beschriebenen Prüfaufbau vom Rand her, so dass sich die sichtbare Fläche des Calciumspiegels verringert. Es wird die Zeit bis zur Halbierung der Fläche des Calciumspiegels als Lebensdauer bezeichnet. Als Messbedingungen werden 60 0 C und 90 % relative Luftfeuchte gewählt. Die Muster wurden mit einer Schichtdicke der Haftklebemasse von 15 μm vollflächig und blasenfrei verklebt. Blasentest

Die Klebefolie wird auf eine mit einer anorganischen Barriereschicht versehenen PET- Barrierefolie mit einer Dicke von 25 μm (WVTR = 8x10 "2 g/m 2* d und OTR = 6x10 "2 cm3/m 2* d * bar, entsprechend nach ASTM F-1249 und DIN 53380 Teil 3 und oben genannten Bedingungen) verklebt und bei Raumtemperatur (23°C) mit einer Gummirolle aufgerollt. Anschließend wird die zweite Seite der Klebmasse mit derselben Folie blasenfrei verklebt und ebenfalls angerollt. Nach einer Aufziehzeit von 24h wird das präparierte Muster bei 85°C und 85%rF für 20 Stunden gelagert. Untersucht wird, ob und wann in dem Verbund Blasen entstehen, sowohl die Anzahl der Blasen pro cm 2 als auch deren mittlere Größe wird bestimmt. Es wird die Dauer bis zum Erscheinen erster Blasen vermerkt.

Herstellung der Muster

Die Haftklebemassen in Beispiel 1 bis 3 wurden aus Lösung hergestellt. Dazu wurden die einzelnen Bestandteile in Toluol gelöst (Feststoffanteil 40%) und auf eine unbehandelte 23μm PET-Folie beschichtet und bei 120 0 C 15 Minuten lang getrocknet, so dass eine Klebmasseschicht mit einem Flächengewicht von 50 g/m 2 entstand. Für den Permeationstest wurden Muster in gleicher Weise erstellt, jedoch erfolgte die Beschichtung nicht auf eine PET-Folie sondern auf ein mit 1 ,5 g/m 2 silikonisiertes Trennpapier, so dass nach dem Transfer auf die permeable Membran eine Messung an der puren Haftklebemasse vorgenommen werden konnte. Beispiel 1

100 Teile Kraton FG 1924 Maleinsäureanhydridmodifiziertes SEBS mit 13 %

Blockpolystyrolgehalt, 36% Zweiblock und 1% Maleinsäure der Firma Kraton

70 Teile Escorez 5690 Hydriertes KW-Harz (Kohlenwasserstoffharz) mit einem

Erweichungspunkt von 90 0 C der Firma Exxon

1 Teil Aluminium- acetylacetonat

Beispiel 2

50 Teile Kraton FG 1924 Maleinsäureanhydridmodifiziertes SEBS mit 13 %

Blockpolystyrolgehalt, 36% Zweiblock und 1 % Maleinsäure der Firma Kraton

50 Teile Kraton FG 1901 Maleinsäureanhydridmodifiziertes SEBS mit 30%

Blockpolystyrolgehalt, ohne Zweiblock und mit 1 ,7%

Maleinsäure der Firma Kraton

70 Teile Escorez 5615 Hydriertes KW-Harz mit einem Erweichungspunkt von

115°C der Firma Exxon

25 Teile Ondina 917 Weißöl aus parafinischen und naphthenischen Anteilen der

Firma Shell

1 Teil Aluminium- acetylacetonat

Vergleichsbeispiel V3

100 Teile Tuftec P 1500 SBBS mit 30 % Blockpolystyrolgehalt der Firma Asahi

Das SBBS enthielt ca. 68% Zweiblockgehalt.

100 Teile Escorez 5600 Hydriertes KW-Harz mit einem Erweichungspunkt von

100 0 C der Firma Exxon

25 Teile Ondina 917 Weißöl aus parafinischen und naphthenischen Anteilen der

Firma Shell

Ergebnisse:

Zur klebtechnischen Beurteilung der oben genannten Beispiele wurden zunächst die Klebkraft, der SAFT-Test, Tack und der Test auf Flexibilität durchgeführt. Klebkraft [N/cm] SAFT [ 0 C] Biegetest Stahl / PET/ PE

Beispiel 1 6,5 / 5,4 / 3,6 180 bestanden

Beispiel 2 5,8 / 4,1 / 3,2 180 bestanden

V 3 7,3 / 6,2 / 5,7 98 bestanden

Tabelle 1

Wie zu erkennen ist, konnten in allen Beispielen auf allen Untergründen hohe Klebkräfte und bei den beiden Beispielen 1 und 2 exzellente Beständigkeiten bei erhöhten Temperaturen erreicht werden.

Die Ergebnisse der Permeations- und Transmissionsmessungen sind in Tabelle 2 zu finden.

WVTR OTR Transmission

g/(m 2* Tag) g/ m 2* Tag * bar) [%]

Beispiel 1 19 4.050 90

Beispiel 2 22 3.120 89

V3 33 8.500 91

Tabelle 2

Wie zu erkennen ist, ist die Sperrwirkung der Haftklebemassen aus den ersten beiden Beispielen sogar etwas besser als beim Vergleichsbeispiel V3 und die Transmission im sichtbaren Bereich des Lichts ähnlich. Ersteres ist für den Fachmann überraschend, da durch die Funktionalisierung die Polarität der Massen steigt und somit zumindest die WVTR gegenüber der unpolareren Vergleichsklebemasse höher sein sollte.

Ergebnisse des Lebensdauertests: Lebensdauer Blasentest

[h] [Zeit in h]

Beispiel 1 370 Keine Blasen nach

14 Tagen

Beispiel 2 350 Keine Blasen nach

14 Tagen

V3 140 Erste Blasen nach

2h

Tabelle 3

Die Lebensdauertests zeigen ähnliche Ergebnisse wie nicht vernetzte Vinylaromatenblockcopolymermassen. Im Blasentest zeigt sich eine deutliche Verbesserung, die Blasen im Vergleichsbeispiel waren nach 20 Stunden im Mittel ca. 320μm im Durchmesser, die Anzahl lag bei ca. 240 Blasen pro cm 2 .