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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR EVALUATING USAGE DATA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/127701
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for evaluating usage data of at least one orthopaedic device (100) which is equipped with sensors (9) for detecting properties, states, or changes in properties or states, wherein the sensors (9) are connected to a transmitter (11) directly or via a storage device (12) and the transmitter (11) transmits the sensor data provided by the sensors (9) to an evaluation unit (20) in a computer network (200) in which the sensor data is processed.

Inventors:
GLIER ALEXANDER (DE)
SCHMIDT MARTIN (DE)
ALBRECHT-LAATSCH ERIK (DE)
FAULHABER SVEN (DE)
KOPPE MARIO (DE)
BARTELS-SELLERING CHRISTOPH (DE)
KRUKENBERG JÖRG (DE)
OLZE KATHARINA (DE)
DRIESEBERG JENS (DE)
KAMPAS PHILIPP (AT)
HOFER CHRISTIAN (AT)
SEIFERT DIRK (AT)
KAITAN ROBERT (AT)
AMSÜSS SEBASTIAN (AT)
PAPPE ALEXANDER (AT)
SCHACHINGER MARKUS (AT)
EICHLER ANDREAS (AT)
GISHAMER FLORIAN (AT)
PROCHASKA BERNHARD (AT)
KOVACS CHRISTIAN (AT)
FINK EVA-MARIA (AT)
SCHNEIDER GREGORY-LYLE (US)
MEJIA NINO JUAN-PABLO (AT)
Application Number:
PCT/EP2019/086267
Publication Date:
June 25, 2020
Filing Date:
December 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BOCK OTTO HEALTHCARE PROD GMBH (AT)
International Classes:
G16H10/60; A61B5/103; A61H3/00; G16H20/30; G16H40/67; G16H50/20; G16H50/70
Foreign References:
US20050107726A12005-05-19
US20180103506A12018-04-12
US20170312153A12017-11-02
US6679920B22004-01-20
US10015840B22018-07-03
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Auswertung von Nutzungsdaten zumindest einer orthopädietech nischen Einrichtung (100), die mit Sensoren (9) zur Erfassung von Eigenschaf ten, Zuständen oder Veränderungen von Eigenschaften oder Zuständen aus gestattet wird, wobei die Sensoren (9) mit einem Sender (11 ) unmittelbar oder über eine Speichereinrichtung (12) verbunden werden und der Sender (11 ) die von den Sensoren (9) bereitgestellten Sensordaten an eine Auswerteeinheit (20) in einem Rechnernetzwerk (200) übermittelt, in dem die Sensordaten ver arbeitet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass von den Senso ren (9) Bewegungsdaten, Betriebsdaten und/oder Belastungen der orthopädie technischen Einrichtung (100) oder Sensordaten über den Nutzer der orthopä dietechnischen Einrichtung (100) erfasst und der Auswerteeinheit (20) übermit telt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sens ordaten zeitlich begrenzt oder über den gesamten Nutzungszeitraum oder Nut zungszeiträume der zumindest einen orthopädietechnischen Einrichtung (100) erfasst und ausgewertet werden.

4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensordaten um Bewertungen des Nutzers der orthopädie technischen Einrichtung (100) und/oder Dritter ergänzt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewertungen anhand bereitgestellter Fragen erfolgen.

6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensordaten in Echtzeit, während Nutzungspausen, zu festgelegten Zeitpunkten, auf Anforderung der Auswerteeinheit (20) und/oder durch Versenden durch den Nutzer der Auswerteeinheit (20) übermittelt wer den.

7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensordaten personalisiert und/oder gerätespezifisch co diert werden.

8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensordaten verschiedener gleichartiger oder vergleichbarer orthopädietechnischer Einrichtungen (100) zusammengefasst und in der Aus werteeinheit (20) ausgewertet werden.

9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensordaten vergleichbarer Nutzer oder Sensordaten mehrerer zu einer Gruppe zusammengefasster Nutzer erfasst und in der Auswerteeinheit (20) ausgewertet werden.

10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Grundlage der Sensordaten eine Risikoanalyse durch geführt wird und auf der Grundlage der Ergebnisse der Risikoanalyse eine Empfehlung an den Nutzer, einen Kostenträger, einen Orthopädietechniker und/oder einen Hersteller der orthopädietechnischen Einrichtung (100) ausge geben wird.

11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Grundlage der Auswertung dem Nutzer Nutzungshin weise, Warnmeldungen und/oder Aufforderungen mitgeteilt werden.

12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der orthopädietechnischen Einrichtung (100) eine Steuerungs einrichtung (8) zugeordnet wird, die mit einem Empfänger (13) gekoppelt ist, über den Steuerungsdaten, Zugriffsrechte, Sensorkalibrierungen und/oder de ren Änderungen und/oder Aufzeichnungen über Änderungen übermittelt wer den.

13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Rechnernetzwerk (200) Einstellungen, Änderungen von Einstellungen, Kalibrierungen, Zugriffe auf die Sensordaten und Zugriffsrechte gespeichert und abrufbar gehalten werden.

14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere orthopädietechnische Einrichtungen (100) über das Rechnernetzwerk (200) miteinander gekoppelt werden und Daten austau- schen.

15. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Daten von dem und zu dem Rechnernetzwerk (200) über ein mobiles Endgerät (30) übermittelt werden.

16. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung (100), ei nem Kostenträger, einem Orthopädietechniker und/oder einem Hersteller der orthopädietechnischen Einrichtung (100) Zusammenfassungen ausgewählter Parameter, die durch die Sensoren (9) erfasst werden oder aus den Sensorda ten ableitbar sind, übermittelt werden.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Parameter verlauf ermittelt und angezeigt wird.

18. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Nutzer und/oder für jede orthopädietechnische Ein richtung (100) eine spezifische Datenstruktur erstellt wird, anhand derer die Sensordaten ausgewählt und der Auswerteeinheit (20) übermittelt werden.

19. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand der Auswertung eine Auswahl aus mehreren alternati ven orthopädietechnischen Einrichtungen (100) getroffen und dem Nutzer, Or thopädietechniker und/oder Kostenträger vorgeschlagen wird.

20. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (20) Daten über den Nutzer der orthopä dietechnischen Einrichtung (100) und/oder der orthopädietechnischen Einrich tung (100) und/oder vergleichbarer orthopädietechnischer Einrichtungen (100) korreliert und daraus Wahrscheinlichkeiten über Fehlfunktionen oder nachtei lige Effekte ableitet und diese Wahrscheinlichkeiten dem Nutzer, dem Orthopä dietechniker, dem Kostenträger und/oder dem Hersteller übermittelt.

21. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensordaten und/oder ausgewertete Sensordaten in einer Datenbank (25) abgelegt werden.

22. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugang zu der Auswerteeinheit (20) und/oder dem Rech nernetzwerk (200) eingeschränkt wird.

23. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als orthopädietechnische Einrichtung (100) eine Orthese, Exos- kelett oder Prothese eingesetzt wird und die Sensordaten während der Benut zung der Orthese, des Exoskeletts oder Prothese erfasst werden.

Description:
Verfahren zur Auswertung von Nutzungsdaten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung von Nutzungsdaten zumindest einer orthopädietechnischen Einrichtung, die mit Sensoren zur Erfassung von Ei genschaften, Zuständen oder Veränderungen von Eigenschaften oder Zuständen der orthopädietechnischen Einrichtung oder des Nutzers der orthopädietechni schen Einrichtung ausgestattet wird oder ausgestattet ist.

Orthopädietechnische Einrichtungen wie Orthesen, Prothesen oder auch Man schetten, Rollstühle, Exoskelette und dergleichen werden individuell genutzt. Or thopädietechnische Einrichtungen können Antriebe, Sperren, Bremsen und/oder Dämpfer aufweisen, die über eine entsprechende Steuereinrichtung aktiviert oder deaktiviert werden. Die Steuereinrichtung kann mit einem oder mehreren Senso ren verbunden sein um auf Grundlage von Sensordaten das Verhalten in der or thopädietechnischen Einrichtung zu verändern.

Aus der US 6,679,920 B2 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Fernwartung einer elektronisch steuerbaren Prothese bekannt. Die Prothese ist als Prothesen bein mit einem Prothesenschaft, einem Prothesenkniegelenk, einem Unterschen kelteil und einem Prothesenfuß ausgestattet. Zwischen dem Prothesenschaft und dem Unterschenkelteil ist ein Hydraulikdämpfer angeordnet, der auf Grundlage beispielsweise von Kräften oder Beschleunigungen die Dämpfung des Hydrau likdämpfers verstellt. Eine separate Wartungsvorrichtung oder Dockingstation kann mit der Steuerungseinrichtung der Prothese verbunden werden. Die War tungsvorrichtung sammelt die Steuerungs- und Bewegungsdaten der Prothese, bewertet sie, verarbeitet sie und versorgt die Steuerungseinrichtung der Prothese gegebenenfalls mit einem aktualisierten Datensatz. Die Datenübertragung kann drahtlos über ein Datennetzwerk oder eine Telefonleitung erfolgen.

Die US 10,015,840 B2 betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren bei dem Sensor daten einer separaten tragbaren Einheit gesammelt und mit einem Bewegungsmo dell verglichen werden. Stimmt das Modell nicht mit den Sensordaten überein, werden Korrekturbefehle übermittelt. Sobald eine ausreichende Korrektur vorhan den ist, wird die Korrektur beendet.

Gegenwärtig wissen weder der Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung, ein Therapeut oder Orthopädietechniker, der Kostenträger, beispielsweise eine Kran kenkasse oder ein Versorgungshilfswerk, oder der Hersteller der orthopädietechni schen Einrichtung, ob der Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung diese vollständig und richtig nutzt und ob diese korrekt funktioniert. Im Bereich der Pro thetik werden standardisierte Fragebögen verschickt, von dem Patienten ausge füllt und klinisch validiert. Nachteilig an einer solchen Datenerhebungsmethode ist es, dass auf die persönliche Wertung der Nutzer der Prothese abgestellt wird. Das jeweilige Empfinden darüber, ob die Prothese richtig sitzt, angenehm zu tragen ist und den Erwartungen und Bedürfnissen entspricht, ist von Patient zu Patient un terschiedlich, sodass keine vergleichbare Datensituation für eine objektive Beurtei lung vorhanden ist. Auch bei kurzzeitigen Nutzungen, z.B. bei Leihgeräten, ist die Rückmeldung der Nutzer eher unzuverlässig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem Nutzugsdaten einer orthopädietechnischen Einrichtung erfasst und objektivierbar auswertbar sind.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst, vorteilhafte Ausgestaltung und Weiterbildun gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Fi guren offenbart.

Das Verfahren zur Auswertung von Nutzungsdaten zumindest einer orthopädie technischen Einrichtung, die mit Sensoren zur Erfassung von Eigenschaften, Zu ständen oder Veränderungen von Eigenschaften und Zuständen ausgestattet wird, wobei die Sensoren mit einem Sender unmittelbar oder über eine Speichereinrich tung verbunden werden, sieht vor, dass der Sender die von den Sensoren bereit gestellten Sensordaten an eine Auswerteinheit in einem Rechnernetzwerk über- mittelt, in dem die Sensordaten verarbeitet und ausgewertet werden. Die orthopä dietechnische Einrichtung ist insbesondere als Prothese oder Orthese der oberen oder unteren Extremität oder als mechatronisches System, beispielsweise als Exoskelett oder eine ähnliche Einrichtung ausgebildet, die zusammen mit einem Nutzer oder Patienten betrieben wird. Die Sensoren befinden sich bevorzugt in o- der an der orthopädietechnischen Einrichtung und erfassen Eigenschaften, Zu stände oder deren Veränderungen hinsichtlich der orthopädietechnischen Einrich tung und/oder hinsichtlich des Nutzers der orthopädietechnischen Einrichtung. Der oder die Sensoren sind entweder unmittelbar mit einem Sender verbunden oder über eine Speichereinrichtung mit einem Sender verbunden, um die Daten von dem Sensor an eine Einrichtung außerhalb der orthopädietechnischen Einrichtung zu übermitteln. Die Übermittlung der Daten kann kabelgebunden, durch Datenträ geraustausch wie Speicherkartentransfer oder über eine direkte Kontaktierung er folgen. Bevorzugt erfolgt sie drahtlos, beispielsweise über eine Bluetooth-Verbin- dung zu einem mobilen Endgerät, beispielsweise einem Mobiltelefon, einer Smart- watch, einem Tablet, einem mobilen Computer oder eine ähnliche Datenübertra gungseinrichtung, die mit der orthopädietechnischen Einrichtung verbunden ist o- der verbunden werden kann. Die orthopädietechnische Einrichtung selbst kann ebenfalls eine sogenannte SIM-Karte und/oder ein Mobiltelefonmodul aufweisen, sodass es möglich ist, aus der orthopädietechnischen Einrichtung direkt die Daten in ein Rechnernetzwerk zu übermitteln. Das Rechnernetzwerk kann als soge nannte Cloud ausgebildet sein und einen dezentralen Aufbau aufweisen. Dadurch ist es möglich, einen dezentralen Zugang zu dem Rechnernetzwerk zu ermögli chen. Darüber hinaus werden Hardware- und Software-Ressourcen besser ausge nutzt. In dem Rechnernetzwerk ist die Auswerteeinheit implementiert, beispiels weise in Gestalt eines Analyseprogramms, das mit einer Datenbank in dem Rech nernetzwerk gekoppelt ist, um dort die Nutzungsdaten und Nutzerdaten zu spei chern und auszuwerten.

Von den Sensoren werden vorteilhafterweise Bewegungsdaten, Betriebsdaten und/oder Belastungen der orthopädietechnischen Einrichtungen oder Sensordaten über den Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung erfasst und der Auswert einheit übermittelt. Die Bewegungsdaten und Betriebsdaten sind beispielsweise Geschwindigkeiten, Dauer der Bewegung, Häufigkeit von Bewegungen, Bewe gungsmuster, wiederkehrende Bewegungsmuster, Kräfte, Momente, Beschleuni gungen, Orientierungen im Raum und relativ zueinander, wenn mehrere Kompo nente einer orthopädietechnischen Einrichtung mit einem Sensor oder mehreren Sensoren gekoppelt sind. Ebenfalls sind Daten über den Nutzer relevant, wie zum Beispiel Gewicht, Körpergröße, Körpertemperatur, Puls, Atemfrequenz oder ähnli ches. Die Daten werden beispielsweise auf Anforderungen von dem Nutzer selbst, einem Orthopädietechniker oder einem Therapeuten, einem Arzt, dem Hersteller oder einer Versorgungseinrichtung, beispielsweise einer Krankenkasse oder der gleichen, abgerufen und übermittelt. Der Nutzer kann auch zur Übermittlung auf gefordert werden, beispielsweise über die Auswerteeinheit, die mit einer Anfrage funktion ausgestattet sein kann. Alternativ und ergänzend werden die Daten in Echtzeit während der Benutzung permanent übertragen. Die Datenübertragung nach Aufforderung kann nach Erreichen eines bestimmten Grenzwertes erfolgen, beispielsweise eines zeitlichen Grenzwertes, eines Belastungsgrenzwertes, nach Erreichen einer bestimmten Wiederholungsanzahl oder nach Eintritt eines be stimmten Ereignisses, beispielsweise einer Spitzenbelastung jenseits einer vorge gebenen Grenzbelastung oder eines detektierten Unfalls. Eine wichtige Überprü fung bei nicht kontinuierlicher Datenübertragung ist auch, wie die Belastung zu stande gekommen ist. Es besteht die Möglichkeit, Grenzwerte mit einer einzigen Maximalbelastung zu erreichen oder über eine Vielzahl an unterschwelligen Belas tungen. Die jeweiligen Werte können an wenigen Tagen mit intensiver Nutzung o- der über eine regelmäßige Nutzung über einen langen Zeitraum erreicht werden. Relevante Parameter hierfür sind zum Beispiel die Häufigkeit des Tragens der or thopädietechnischen Einrichtung, z.B. der Beinprothesen, wie viele Schritte ausge führt wurden, welche Bewegungen und/oder Übungen durchgeführt wurden, ob der Nutzer das von einem Therapeuten auferlegte Übungssoll erfüllt und derglei chen mehr. Zur Ermittlung dieser Daten ist auch eine Kombination mit Daten von Smart Devices wie SmartWatches oder dergleichen denkbar.

Bevorzugt werden die Sensordaten über den gesamten Nutzungszeitraum der or thopädietechnischen Einrichtung oder der orthopädietechnischen Einrichtungen erfasst und ausgewertet, wodurch es möglich ist, einen vollständigen zeitlichen Ablauf der Nutzung zu erfassen und die Nutzungsdaten über den gesamten Nut zungszeitraum auszuwerten. Alternativ werden die Sensordaten einer oder mehre rer orthopädietechnischer Einrichtungen zeitlich begrenzt erfasst und ausgewertet. Die Dauer sowie der Beginn und das Ende einer jeweiligen Datenerfassung und Auswertung sowie die Identifikation, wann welche orthopädietechnische Einrich tung Gegenstand der Datenerfassung ist, werden dokumentiert und dem jeweili gen Datensatz zugeordnet. Es kann dadurch dokumentiert werden, wer wann die orthopädietechnische Einrichtung wie genutzt hat. Bei einer an dem Körper eines Patienten anlegbaren orthopädietechnischen Einrichtung kann eine Art Logbuch in digitaler Form angelegt werden, in dem alle Daten und Einstellungen der orthopä dietechnischen Einrichtung sowie über deren Nutzung abgelegt werden. Ebenso können Daten über den Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung erfasst und ausgewertet sowie gespeichert werden. Vorteilhafterweise werden die Daten der orthopädietechnischen Einrichtung personalisiert und dem jeweiligen Nutzer zuge ordnet, um während der Auswertung und nach der Auswertung der Sensordaten Aussagen darüber treffen zu können, ob die orthopädietechnische Einrichtung und der Nutzer optimal aufeinander abgestimmt sind oder ob eine andere orthopädie technische Einrichtung besser zu dem Nutzer passen würde oder ob die orthopä dietechnische Einrichtung angepasst oder verändert werden muss.

Die Sensordaten, die in einer Datenbank gespeichert und in der Auswerteeinrich tung ausgewertet werden, können um Bewertungen des Nutzers der orthopädie technischen Einrichtung und/oder Dritter ergänzt werden. Die Bewertungen kön nen beispielsweise anhand von Fragebögen erfolgen, die an den Nutzer oder an dere Personen übermittelt werden, aufgenommen werden. Die Fragen können on line gestellt werden und online beantwortet werden, beispielsweise über das jewei lige Endgerät, über das der Nutzer oder ein Dritter mit dem Rechnernetzwerk in Kontakt tritt und verbunden wird. Beispielsweise kann in regelmäßigen Abständen der Nutzer und/oder eine dritte Person, beispielsweise ein Orthopädietechniker, ein Therapeut, Mechaniker oder eine andere Person aus dem Umfeld des Nutzers der orthopädietechnischen Einrichtung befragt werden, welche Eindrücke die je weilige Person von der Nutzung und von der orthopädietechnischen Einrichtung hat. Somit werden die objektiven Sensordaten durch subjektive Daten ergänzt, wodurch es möglich wird, die aufgenommenen Daten mit subjektiven Empfindun gen zu korrelieren. Dadurch ist es möglich, dass die orthopädietechnische Einrich tung verbessert wird, insbesondere können Hersteller der orthopädietechnischen Einrichtung, die Zugriff auf die ausgewerteten Daten sowie die Bewertungen ha ben, Rückschlüsse auf die Akzeptanz einzelner Maßnahmen sowie Merkmale der orthopädietechnischen Einrichtung erlangen. Alternativ zu den Bewertungen an hand bereitgestellter Fragen können diese Bewertungen auch frei abgegeben wer den. Die Auswerteeinheit wertet die Bewertungen oder Bemerkungen zu der or thopädietechnischen Einrichtung im Rahmen der Textanalyse aus und ordnet die Bewertungen der jeweiligen orthopädietechnischen Einrichtung, einem bestimm ten Verhalten, einer bestimmten Komponente und/oder einer Software zu, die für die Steuerung der orthopädietechnischen Einrichtung zuständig ist.

Die Übermittlung der Sensordaten kann, wie bereits ausgeführt, in Echtzeit erfol gen und dies auch über die gesamte Nutzungszeit. Dabei müssen nicht immer alle Daten übermittelt werden, vielmehr können auch nur Veränderungen oder Abwei chungen von einem erwarteten Verhalten als Daten übertragen werden. Bei einer vorhandenen Speichereinrichtung an oder innerhalb der orthopädietechnischen Einrichtung kann eine Übertragung insbesondere während der Nutzungspausen der orthopädietechnischen Einrichtung erfolgen, beispielsweise abends, nachdem eine Prothese oder Orthese abgelegt wurde oder aber wenn detektiert wird, dass keine Bewegung oder keine Nutzung der orthopädietechnischen Einrichtung vor handen ist. Alternativ oder ergänzend kann zu festgelegten Zeiten, also in regel mäßigen Abständen, auf Anforderung der Auswerteeinheit oder Dritter oder durch aktives Versenden durch den Nutzer eine Datenübermittlung stattfinden.

Um einen Datenmissbrauch zu verhindern, können die Sensordaten personalisiert und/oder gerätespezifisch kodiert werden. Darüber hinaus kann eine Verschlüsse lung der Daten erfolgen, sodass nur ein begrenzter Personenkreis Zugang zu den Daten erlangen kann. Die Daten können auch anonymisiert werden, um Dritten im Rahmen von medizinischen Studien oder zur Weiterentwicklung der orthopädie technischen Einrichtung Zugang zu den Erkenntnissen und Ergebnissen gewäh ren zu können. Insbesondere wenn eine Vielzahl von Nutzern einer orthopädietechnischen Ein richtung, beispielsweise alle Nutzer einer orthopädietechnischen Einrichtung eines gewissen Typs oder eines gewissen Modells, mit der Auswerteeinrichtung verbun den sind, können aussagekräftige Analysen über das Nutzungsverhalten sowie die Beschaffenheit und Funktionalität der orthopädietechnischen Einrichtung erstellt und fundierte Erkenntnisse erlangt werden.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Sensordaten verschiedener gleichartiger oder vergleichbarer orthopädietechnischen Einrichtungen zusammen gefasst und in der Auswerteeinheit ausgewertet werden. Durch die Zusammenfas sung oder Clusterung von Sensordaten und/oder Bewertungen von Nutzern oder Dritten zu bestimmten Modellen, Versionen von Modellen, Software-Versionen o- der Ausstattungsvarianten können Verbesserungen oder Probleme aufgrund der breiten Datenbasis schnell und mit einer hohen Zuverlässigkeit erkannt werden. Ebenso kann dadurch ein Benchmarking der Nutzer oder Anwender innerhalb von Anwendungsclustern erfolgen, was wiederum als Ansporn oder Motivationshilfe über einen Wettbewerbsgedanken dienen kann und zu einem beschleunigten The rapieerfolg beitragen kann.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf der Grundlage der Sensorda ten eine Risikoanalyse durchgeführt wird, wobei auf der Grundlage der Ergebnisse der Risikoanalyse eine Empfehlung an den Nutzer, einen Kostenträger, eine Or thopädietechniker, einen Therapeuten und/oder einen Hersteller der orthopädie technischen Einrichtung ausgegeben wird. Die Risikoanalyse beinhaltet beispiels weise Aussagen über eine mögliche Ausfallwahrscheinlichkeit, eine Aussage über mögliche Verschleißzustände, über eine Fehlfunktion aufgrund eines Zusammen treffens unvorhergesehener Ereignisse, die bei der Erstellung beispielsweise einer Software zur Steuerung der orthopädietechnischen Einrichtung noch nicht bekannt waren. Dadurch ist es möglich, Geräte frühzeitig zurückzurufen, Nutzer oder Dritte zu warnen, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, automatische Updates und Siche rungsmaßnahmen zu treffen, beispielsweise durch eine Fernübermittlung von neuen Programmen, oder ähnliches zu veranlassen, um den Nutzer oder Dritte vor Folgen eines Ausfalls oder einer Fehlbedienung zu schützen.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf der Grundlage der Auswer tung dem Nutzer automatisch Nutzungshinweise, Warnmeldungen und/oder Auf forderungen mitgeteilt werden, um das Nutzungsverhalten zu verbessern. Bei spielsweise kann dem Nutzer der Flinweis gegeben werden, wie er die orthopädie technische Einrichtung besser nutzen kann und/oder wie er seine körperliche Ver fassung verbessern kann, beispielsweise durch ein übermitteltes Trainingspro gramm oder durch Darstellungen, wie die orthopädietechnische Einrichtung einge stellt, angepasst oder auf andere Arten und Weisen manipuliert oder genutzt wer den kann oder werden sollte. Weiterhin können Warnmeldungen über potenzielle Fehlnutzungen, detektierte Fehlnutzungen oder einzuhaltende oder nicht eingehal tene Wartungsintervalle mitgeteilt werden. Die Mitteilung erfolgt über das Rechner netzwerk und eine Empfangseinrichtung, die in der Sendereinrichtung oder in dem mobilen Endgerät, beispielsweise der Smartwatch, dem Mobiltelefon, einem Tab- let oder einer ähnlichen Empfangs- und Wiedergabeeinrichtung angeordnet ist.

Die orthopädietechnische Einrichtung kann mit einer Steuerungseinrichtung verse hen sein oder einer Steuerungseinrichtung zugeordnet werden, die wiederum mit einem Empfänger gekoppelt ist, über den Steuerungsdaten, Zugriffsrechte, Sen sorkalibrierungen und/oder Änderungen und/oder Aufzeichnungen über Änderun gen übermittelt werden. Weiterhin ist es möglich, eine Fernwartung durchzuführen, Änderungen aufgrund eines speziellen Nutzungsverhalten auf Anforderungen oder automatisch zu ermitteln sowie Verschleißeffekte zu detektieren und zu kompen sieren, indem Sensorkalibrierungen vorgenommen werden oder ein Dämpferver halten variiert wird.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass in dem Rechnernetzwerk Einstel lungen, Änderungen von Einstellungen, Kalibrierungen, Zugriffe auf die Sensorda ten sowie Zugriffsrechte gespeichert und abrufbar gehalten werden, um die ge sammelten Daten von den Sensoren ebenso wie von den Nutzern oder von Dritten über die Bewertungen oder Kommentare über die Nutzungsdauer hinweg doku mentieren und archivieren werden können. Eine Art Timemachine wird dadurch bereitgestellt, durch die nachverfolgt werden kann, wann jemand und ggf. wer wel che Einstellungen vorgenommen, verändert oder genutzt hat, wie die orthopädie technische Einrichtung verwendet wurde, welche Probleme auftraten oder welche Einstellungen und Anpassungen besonders vorteilhaft oder nachteilig waren. Dies kann beispielsweise mit Hilfe einer Blockchaintechnologie umgesetzt werden. Aus der Datengeschichte ist es möglich eine Entwicklung oder Evolution zu erkennen und gegebenenfalls Voraussagen über notwendige Wartungsintervalle, Reparatu ren, Veränderungen in der Steuerung oder Notwendigkeiten von Updates machen zu können. Es können dann auch Resets der orthopädietechnischen Einrichtung auf Einstellungen durchgeführt werden, die sich als entsprechend günstig erwie sen haben

Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass mehrere orthopädietechnische Einrichtungen über das Rechnernetzwerk miteinander gekoppelt werden und Da ten austauschen. Die Daten können Veränderungen in der Software, Sensorkalib rierungen oder aber auch Nutzungsdaten sein. Der Datenaustausch kann über die Auswerteeinrichtung und/oder das Rechnernetzwerk moderiert werden, sodass nicht alle Daten einer orthopädietechnischen Einrichtung der anderen orthopädie technischen Einrichtung übermittelt werden müssen, sondern nur diejenigen Da ten, die für einen bestimmten Zweck relevant sind. Vorteilhafterweise werden nur gleiche oder gleichartige orthopädietechnische Einrichtungen über das Rechner netzwerk miteinander gekoppelt, da davon auszugehen ist, dass gleiche orthopä dietechnische Einrichtungen eine grundlegend gleiche Aufgabe aufweisen und gleiche relevante Daten benötigen oder austauschen können. Es ist aber auch möglich, dass unterschiedliche orthopädietechnische Einrichtungen mit vergleich baren oder technisch ähnlichen Eigenschaften miteinander gekoppelt werden, um Daten auszutauschen und ein Netzwerk untereinander aufzubauen.

Die Daten von dem Rechnernetzwerk und zu dem Rechnernetzwerk werden be vorzugt über ein mobiles Endgerät übermittelt, wobei die Daten sowohl die Sens- ordaten als auch die Bewertungen und/oder Fragen sowie Anweisungen, Soft wareaktualisierungen, Sensorkalibrierungen und dergleichen umfassen können. Das mobile Endgerät als Koppelstelle zu dem Rechnernetzwerk ist mit der ortho pädietechnischen Einrichtung auf die jeweils geeignete Art und Weise verbunden, beispielsweise über eine sogenannte Bluetooth-Verbindung oder eine andere Da- tenübertagungsart zwischen Geräten über eine kurze Distanz per Funktechnik. Es sind grundsätzlich verbindungslose sowie verbindungsbehaftete Übertragungen von dem mobilen Endgerät zu der orthopädietechnischen Einrichtung und zurück möglich. Eine Funkverbindung ersetzt Kabelverbindungen zwischen den Geräten, grundsätzlich ist aber auch eine Kopplung über Kabel möglich und vorgesehen.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass dem Nutzer der orthopädietechni schen Einrichtung, einem Kostenträger, einem Orthopädietechniker oder Thera peuten und/oder einem Fiersteller der orthopädietechnischen Einrichtung zu vor bestimmten Zeiten Zusammenfassungen ausgewählter Parameter, die durch die Sensoren erfasst werden oder aus den Sensordaten ableitbar sind, übermittelt werden. Über diesen Report-Dienst ist es möglich, die zu übertragende Daten menge zu reduzieren und bereits eine Vorauswahl der zu übertragenden Daten durchzuführen. Die Auswahl und gegebenenfalls Errechnung oder Ableitung der Parameter aus den Sensordaten kann in der jeweiligen orthopädietechnischen Einrichtung erfolgen, um die dort vorhandenen Rechnerkapazitäten auszunutzen, wenn beispielsweise die orthopädietechnische Einrichtung gerade nicht benutzt wird. Insbesondere Parameterverläufe, also die Entwicklung von Parametern über der Zeit, können für die entsprechende Personengruppe oder Institution von be sonderem Interesse sein, da aus diesen Verläufen Rückschlüsse auf Nutzungs verhalten, technische Veränderungen an der orthopädietechnischen Einrichtung sowie Notwendigkeiten zum Anpassen oder Verändern von Parametern oder der orthopädietechnischen Vorrichtung abgeleitet werden können. Werden nur Para meterverläufe ermittelt und angezeigt und insbesondere auch übermittelt, reduzie ren sich die zu übertragenden Datenmengen ebenfalls.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei jedem Nutzer und/oder für jede orthopädietechnische Einrichtung eine spezifische Datenstruktur erstellt wird, anhand derer die Sensordaten ausgewählt und der Auswerteeinheit übermittelt werden. Die Datenstruktur der aufzunehmenden Daten oder Bewertungen wird in dividualisiert, um einerseits eine maximale Aussagefähigkeit aus den Sensordaten zu erreichen und andererseits nur diejenigen Sensordaten erfassen zu müssen, die für die Betreuung des Nutzers der orthopädietechnischen Einrichtung oder für den optimalen Einsatz der orthopädietechnischen Einrichtung notwendig sind. Ist ein Nutzer nicht in der Lage, eine bestimmte Bewegung auszuführen oder die or thopädietechnische Einrichtung auf eine bestimmte Art und Weise zu nutzen, wird beispielsweise ein Sensorwert, der eine solche Nutzung anzeigt oder Rück schlüsse darauf ziehen lässt, nicht in das Auswerteprofil aufgenommen und ein entsprechendes Feld der Datenstruktur bleibt frei. Gleiches gilt für eine individuelle Anpassung einer orthopädietechnischen Einrichtung an den jeweiligen Nutzer, die mit beispielsweise veränderten Hardwarekonfigurationen und/oder Softwarekonfi gurationen einhergeht. Dementsprechend werden durch die spezifische Daten struktur nur diejenigen Daten abgefragt, die für die jeweilige orthopädietechnische Einrichtung und/oder den Nutzer relevant oder durch sie realisierbar sind.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass anhand der Auswertung der Sen sordaten und/oder der Bewertungen und/oder Daten und/oder Bewertungen ande rer Nutzer eine Auswahl aus mehreren alternativen orthopädietechnischen Einrich tungen getroffen wird, und diese Auswahl wird dem Nutzer der orthopädietechni schen Einrichtung, einem Orthopädietechniker und/oder einem Kostenträger vor geschlagen. Die Auswahl kann beispielsweise durch einen Hersteller oder eine zentrale Auswerteagentur und/oder den Kostenträger erfolgen, wobei der Vor schlag für eine alternative orthopädietechnische Einrichtung oder eine alternative Versorgung auf der Grundlage der Bewegungsdaten, der Nutzungsdaten, der Grad der Ausnutzung der Dynamik der Bewegungen, der Bewegungs- und Nut zungsdauer und/oder anderer Parameter erfolgen kann. Beispielsweise können auch ein sorgsamer Umgang und eine regelmäßige Wartung als Aspekt für die Versorgung eines Patienten mit einer höherwertigen orthopädietechnischen Ein richtungen vorgeschlagen werden. Sollte sich heraussteilen, dass die gegenwär tige Versorgung mit der orthopädietechnischen Einrichtung von dem Nutzer nicht benötigt wird, der Nutzer also die Möglichkeiten der orthopädietechnischen Ein richtung nicht ausschöpft oder nicht ausschöpfen kann oder aufgrund von Verän derungen in dem Nutzungsverhalten eine weniger aufwendige Versorgung ausrei chend ist, kann eine entsprechend alternative Versorgung oder eine alternative or thopädietechnische Einrichtung für den jeweiligen Nutzer vorgeschlagen und ein gesetzt werden. Wie bereits oben ausgeführt, können alternativ oder ergänzend zu einer alternativen orthopädietechnischen Einrichtung ein Trainingsprogramm, ein Schulungsprogramm oder andere Anweisungen oder Anregungen an den Nut zer oder einen Therapeuten übermittelt werden, um die gegenwärtig vorhandene und eingesetzte orthopädietechnische Einrichtung optimal zu nutzen und den ma ximalen Nutzen für den Patienten zu erreichen.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Auswerteeinheit Daten über den Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung und/oder der orthopädietechni schen Einrichtung und/oder vergleichbarer orthopädietechnischen Einrichtungen korreliert und daraus Wahrscheinlichkeiten über Fehlfunktion oder nachteilige Ef fekte ableitet und diese Wahrscheinlichkeiten dem Nutzer, dem Orthopädietechni ker, dem Kostenträger und/oder dem Hersteller übermittelt. Dies ermöglicht die rechtzeitige Warnung vor möglichen Fehlfunktionen, ohne dass die Fehlfunktion bereits eingetreten ist. Durch die breite Datenbasis wird eine hohe Genauigkeit von Voraussagen und Wahrscheinlichkeiten ermöglicht. Die breite Datenbasis wird durch das Verbinden einer Vielzahl orthopädietechnischer Einrichtungen mit der Auswerteeinheit über das Rechnernetzwerk gewährleistet.

Die Sensordaten und/oder ausgewertete Sensordaten werden bevorzugt in einer Datenbank abgelegt, die gegebenenfalls gesichert ist, sodass nur autorisierte Per sonen oder Einrichtungen Zugang zu diesen Daten haben. Die Daten in dieser Da tenbank stellen eine wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung orthopädie technischer Einrichtungen sowie eine verbesserte Nutzung durch den jeweiligen Patienten dar. Der Zugang zu der Auswerteeinheit und/oder dem Rechnernetz werk kann eingeschränkt werden, um Datenschutzrichtlinien einzuhalten und ei nen missbräuchlichen Gebrauch von Daten zu vermeiden. Bevorzugt wird die orthopädietechnische Einrichtung als Prothese oder Orthese einsetzt, wobei die Sensordaten während der Benutzung der Orthese oder Pro these erfasst werden.

Auf einem mobilen Endgerät, beispielsweise der Smartwatch, einem Mobiltelefon, einem Tablet oder dergleichen, kann eine Anwendung oder App installiert sein, mit der eine Verbindung zwischen der orthopädietechnischen Einrichtung und dem mobilen Endgerät und darüber zwischen der orthopädietechnischen Einrichtung und dem Rechnernetzwerk mit der Auswerteeinheit hergestellt wird. Dadurch wird die Handhabbarkeit sowohl der orthopädietechnischen Einrichtung als auch der Datenübertragung vereinfacht. Es kann eine direkte Kommunikation zwischen der Auswerteeinheit und dem Rechnernetzwerk mit der orthopädietechnischen Ein richtung durch Aktivierung der App hergestellt werden, ohne dass ein Orthopädiet echniker oder eine weitere Person zwischengeschaltet werden muss, um Daten zu extrahieren oder in die orthopädietechnische Einrichtung oder das mobile Endge rät zu übertragen. Es können Updates über die App und das mobile Endgerät auf die orthopädietechnische Einrichtung übertragen werden, ohne dass eine um ständliche Einstellung durch den Orthopädietechniker erfolgen muss. Weiterhin kann eine Kommunikation zwischen verschiedenen orthopädietechnischen Kom ponenten, verschiedenen Bauteilen oder Baugruppen einer Orthese, Prothese o- der eines Exoskelettes oder zwischen der orthopädietechnischen Komponente und einem smart device, das Körperdaten wie Puls, Körpertemperatur und derglei chen erfasst, erfolgen. Das smart device kann auch Ortsdaten über ein GPS-Sys- tem erfassen und/oder Umgebungsinformationen über eine Kamera aufnehmen und mit den Sensordaten verknüpfen, so dass Umwelteinflüsse und Umgebungs bedingungen mit in die Beurteilung der Nutzung einbezogen werden können.

In der orthopädietechnischen Einrichtung ist eine Steuerungseinrichtung mit einer CPU oder einem Rechner integriert, um die Sensordaten zu verarbeiten und die orthopädietechnische Einrichtung entsprechend einem Steuerungsprogramm, das in der CPU abgelegt sein kann, zu verarbeiten. Vorteilhafterweise wird diese Rechnereinheit oder CPU während der Nichtbenutzung der orthopädietechnischen Einrichtung, beispielsweise während des Aufladens eines Akkumulators oder wäh rend der Reinigung, beispielsweise in der Nacht, genutzt, um autoadaptive Algo rithmen auszuführen, Updated zu installieren, Änderungen zu dokumentieren oder Sensordaten an das Rechnernetzwerk und die Auswerteeinrichtung zu übermit teln.

Um durch die Übertragung von Daten den Betrieb der orthopädietechnischen Ein richtung nicht einzuschränken oder die Rechnereinheit oder CPU zu überlasten, kann eine selektive oder atomare Datenübertragung stattfinden, bei der nicht im mer alle Daten eines Sensors oder aller Sensoren übertragen werden, sondern nur diejenigen Daten oder Datenfragmente, die gerade gebraucht werden. Inner halb der orthopädietechnischen Einrichtung, beispielsweise in einem Prothesenge lenk oder Orthesengelenk, kann bereits durch die darin vorhandene Rechnerein heit eine Datenvorverarbeitung stattfinden, sodass nur noch die Änderungen oder der Änderungsdienst übertragen werden.

Ebenso kann die Datenübertragung nur dann stattfinden, wenn die Prothese tat sächlich genutzt wird, beispielsweise im Rahmen einer Aktivitätsüberwachung. Die Aktivitätsdaten können als Einzelereignisse oder Events mit qualitativen Eigen schaften erfasst werden. Die Einzelereignisse oder Events werden definiert, bei spielsweise wenn zwei Sensorgrößen gleichzeitig einen gewissen Grenzwert errei chen, sodass daraus auf einen bestimmten Zustand geschlossen werden kann. Gleiches gilt für einen Datenverlauf. Kann beispielsweise bei einer Prothesenhand der Verlauf von einer geöffneten Hand zu einer geschlossenen Hand diktiert wer den, bei der der Prothesendaumen, Prothesenzeigefinder und Prothesenmittelfin ger am Ende der Bewegung aneinander anliegen, kann dies als sogenannter Pin zettengriff klassifiziert und abgespeichert werden. Der gesamte Datenverlauf wird dann als Pinzettengriff definiert und mit einem Ereigniswert oder einer Ereigniszahl korreliert. Es muss dann nur noch die Anzahl der Pinzettengriffe übermittelt wer den, ohne dass alle Daten über den Verlauf der Bewegung der Prothesenhand übertragen werden müssen, ohne dass sich der Informationsgehalt für die Aus werteeinrichtung oder den Nutzer oder eine andere Einrichtung verändert. Glei ches gilt für die Feststellung eines Kraftverlaufes in einem Prothesenfuß, bei dem zunächst der Vorderfuß belastet, eine Rückwärtsverschwenkung des Unterschen kelteils detektiert und dann eine erhöhte Fersenlast erkannt wird. Ein solches Sze nario kann als Rückwärtsgehen identifiziert und als Einzelereignis oder Event ent sprechend abgespeichert werden.

Das jeweilige Ereignis oder Event kann zusammen mit einem Zeitstempel und ei nem Datumsstempel versehen abgespeichert und über den Sender übertragen werden.

Die Daten können in dem Rechnernetzwerk oder in der Cloud entweder in einer relationalen Datenbank oder multidimensional abgelegt werden. Die Daten werden in einem sogenannten Cube, einer Cube-Struktur oder einem sognannten OLAP- Würfel oder OLAP-Datenwürfel abgelegt. Durch die Datenspeicherung in einer Würfelstruktur ist das Online Analytical Processing (OLAP) möglich, wodurch auf grund der Ablage der Daten in verschiedenen Dimensionen eine Analyse und Ab frage aus unterschiedlichen Perspektiven und in unterschiedlichen Detailstufen er folgen kann. Durch die Auswahl einer bestimmten Perspektive oder einer be stimmten Detaillierungsstufe sind Auswertungen mit unterschiedlicher Aussage kraft und unterschiedlichem Rechenaufwand möglich. Zudem lassen sich Krite rien, anhand derer die Daten ausgewertet und miteinander verglichen werden, na hezu beliebig miteinander kombinieren. Bevorzugt wird trotz der Speicherung in der komplexen Cube-Struktur ein Bedienportal zur Auswertung der Daten vorge sehen, das besonders nutzerfreundlich ist und einen leichten Zugang zu den Da ten und eine leichte Verknüpfbarkeit der Daten untereinander ermöglicht. Mit ei nem solchen Frontend können verschiedene Nutzer ohne Programmierkenntnisse die Daten verwenden, beispielsweise der Forschung und Entwicklung, dem Ser vice, dem Produktdesign, dem Therapeuten und anderen Nutzern der Daten in dem Rechnernetzwerk zugänglich gemacht werden.

Die in der Datenbank und in dem Rechnernetzwerk gespeicherten Daten können eine Einstellhilfe bereitstellen, die einem mobilen Endgerät beispielsweise wäh rend des Einstellvorganges einer orthopädietechnischen Einrichtung zur Anpas- sung an den jeweiligen Nutzer übermittelt wird. Die Einstellwerte werden mit typi schen Einstellwerten oder mit Einstellwerten für Patienten mit ähnlicher Disposi tion verglichen und mit Empfehlungen versehen, sodass der jeweilige Anwender erkennen kann, ob er sich innerhalb eines Einstellbereiches, insbesondere eines typischen Einstellbereiches befindet oder eine Extremeinstellung gewählt worden ist, die sehr unüblich und daher zu überprüfen ist. Die Überprüfung und der Ab gleich können während des Einstellvorganges erfolgen. So können beispielsweise alle Einstellvorgänge, die von unterschiedlichsten Orthopädietechnikern, Nutzern oder Versorgern vorgenommen worden sind, in der Datenbank abgelegt und für alle Teilnehmer oder Nutzer des Rechnernetzwerkes zugänglich gemacht werden, gegebenenfalls in aufbereiteter Form. Aus der Vielzahl der aufgenommenen, ana lysierten und gespeicherten Daten ergibt sich ein typischer Einstellbereich für eine entsprechende Komponente oder einen entsprechenden Parameter, der beispiels weise auf dem mobilen Endgerät der einstellenden Person angezeigt werden kann. Ist der tatsächliche Einstellbereich dann gefunden, unabhängig davon, ob er innerhalb oder außerhalb des vorgegebenen oder vorgeschlagenen Bereiches liegt, werden die vorgenommenen Einstellungen abgespeichert und dem Rechner netzwerk oder der Cloud über den Sender oder das mobile Endgerät übermittelt.

Die in dem Rechnernetzwerk abgelegten Daten können auch bei der Herstellung einer orthopädietechnischen Einrichtung, insbesondere bei der Herstellung einer individuellen, an einem Patienten anlegbaren orthopädietechnischen Einrichtung wie Prothese oder Orthese genutzt werden. Sie können beispielsweise eine Glied maße oder ein Gliedmaßenstumpf über eine Scanneinrichtung, beispielsweise eine hochauflösende optische Scanneinrichtung erfasst werden. Aus den Bildda ten wird ein digitales Modell des Stumpfes oder der Gliedmaße in einem Rechner oder in dem Rechnernetzwerk generiert. Die Daten der Gliedmaße oder des Glied maßenstumpfes werden mit bereits vorhandenen Daten von Gliedmaßen oder Gliedmaßenstümpfen anderer Nutzer verglichen, auf Gemeinsamkeiten oder Un terschiede hin überprüft und darauf überprüft, ob und welche Ausführungsform ei ner Prothese oder Orthese für den jeweiligen Nutzer besonders gut oder weniger gut geeignet ist. Die Daten aus dem Rechnernetzwerk, also die digitalen Erfah rungsdaten der anderen Orthesen- oder Prothesennutzer oder der ausgewerteten Daten aus einer Vielzahl von bereits vorhandenen Orthesen oder Prothesen, flie ßen in den Fertigungsprozess ein. Beispielsweise können bestimmte Materialver stärkungen oder einzelne Komponenten oder Materialien in verschiedenen Berei chen besonders dick oder dünn verwendet werden, um eine optimale Ausgestal tung der Orthese oder Prothese zu erreichen. Die so angepassten Fertigungsda ten werden beispielsweise einem 3D-Drucker oder einem ähnlichen additiven Her- stellverfahren zugeführt, sodass die Erfahrungswerte der Nutzungsdaten unmittel bar in den Fertigungsprozess eine individuellen oder individualisierten Orthese o- der Prothese einfließen.

Wenn bei der orthopädietechnischen Einrichtung die Steuerung auf der Grundlage einer Zustandsmaschine oder state machine erfolgt, besteht die Möglichkeit, dass durch den Vergleich mit in dem Rechnernetzwerk abgelegten Daten eine Bewer tung von Sensordaten erfolgt. Treten einzelne Daten oder Übergänge einzelner Zustände bei einem spezifischen Nutzer überhaupt nicht auf, kann die Steuerung dahingehend abgeändert werden, dass Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um bestimmte Übergänge auszulösen oder zu sperren, nicht mehr abgefragt werden. Diejenigen Bedingungen, die nie auftreten oder nie abgefragt werden, können dann weggelassen werden, soweit sie keine sicherheitsrelevanten Zustände be treffen. Dadurch wird die Steuerung schneller oder präziser oder verbraucht weni ger Ressourcen. Das Weglassen von Übergängen oder Bedingungen kann auto matisch im Flintergrund durch ein Softwareupdate oder durch einen Änderungs dienst erfolgen.

Aus den gespeicherten Daten während der Nutzung durch einen Patienten wird zusammen mit der Versionsgeschichte der jeweiligen Steuerung oder des Pro grammes und mit den identifizierten Hardwarekomponenten und dem Nutzerprofil ein Vorschlag erarbeitet, wie die Einstellungen der orthopädietechnischen Einrich tungen zu verändern sind, um eine Optimierung und eine angepasste Steuerung an den jeweiligen Nutzer vornehmen zu können. Ebenso können Trainingspro gramme oder andere Schulungsinformationen auf der Grundlage der konkreten Nutzungsdaten und des Nutzerprofils erarbeitet und dem Nutzer, dem Therapeu ten oder Orthopädietechniker oder dem Hersteller übermittelt werden. Wird die orthopädietechnische Einrichtung nicht genutzt oder befindet sich zum Säubern oder Aufladen von Akkumulatoren in einer Ladestation, kann automatisch ein Datenaustausch und eine eigene Analyse erfolgen. Wird beispielsweise detek- tiert, dass ein Bauteil defekt ist, einen Verschleißgrenzwert fast erreicht hat oder ein Wartungstermin bevorsteht, kann eine entsprechende Information an den Nut zer und/oder einen Techniker oder Therapeuten ausgegeben werden, sodass un abhängig von dem Auftreten eines Fehlers und ohne Aktion durch den Nutzer ein Reparaturauftrag oder eine Wartung oder auch ein Softwareupdate initiiert werden kann. Eine Information kann an den Nutzer gegeben werden, dass ein entspre chender Auftrag abgesetzt worden ist oder eine entsprechende Wartung oder Re paratur notwendig ist.

Ebenso ist es möglich, an den Nutzer eine Information auszugeben, dass und wie er die orthopädietechnische Einrichtung genutzt hat. Bei einer Fehlbenutzung kön nen Hinweise auf eine andere Nutzungsart oder Hinweise zur Vermeidung von Überbelastungen beispielsweise an das mobile Endgerät übermittelt werden. Die automatische Information über den Zustand der orthopädietechnischen Einrich tung kann auch über die Cloud oder das Rechnernetzwerk an den Hersteller über mittelt werden.

Eine weitere Überwachungsfunktion kann bei einer Registrierung und einer Anbin dung der orthopädietechnischen Einrichtung an das Rechnernetzwerk dadurch er folgen, dass die Daten über die App und das mobile Endgerät zur Analyse bereit gestellt werden. Die Analyse in der Auswerteeinheit verknüpft einen Datenpool aus Daten anderer orthopädietechnischer Einrichtungen mit den Daten der spezifi schen orthopädietechnischen Einrichtung und übermittelt die Information an den Orthopädietechniker, den Versorger und/oder den Hersteller, sodass diese jeweils über einen Statusreport der orthopädietechnischen Einrichtung verfügen. Auf der Grundlage der Analyse und der Datenauswertung aller vergleichbarer orthopädie technischen Einrichtungen sowie der Erfahrungswerte des Herstellers ist es mög lich, Schritte zur Fehlervermeidung einzuleiten, über einen Sender dem Nutzer über das Endgerät und die App zur Verfügung zu stellen und auf die orthopädie technische Einrichtung zu übertragen. Damit ist es auch möglich, variable War tungsintervalle für die gesamte orthopädietechnische Einrichtung oder deren Kom ponenten festzulegen. Auch kann der Nutzer sich direkt über die App an den Her steller und/oder Orthopäden und-/oder Orthopädietechniker wenden, wenn seiner Meinung nach etwas mit der Prothese oder Orthese oder dem Exoskelett nicht stimmt. Er kann dann auch gleich Fotos, Videos, Sprachnachrichten o.ä. mitsen den, die das Verständnis des Problems unterstützen und erleichtern.

Sowohl die mechanischen Komponenten als auch die elektronischen Komponen ten und die Software können in Abhängigkeit von der Nutzungsart, Nutzungsdauer und Nutzungsintensität angepasst werden, sodass überflüssige Wartungen ver mieden oder aber bei einer erhöhten Belastung die Nutzung der orthopädietechni schen Einrichtung in einem Zustand, der eine Wartung erfordern würde, vermie den wird. Die orthopädietechnische Einrichtung erkennt also, wann ein Service o- der eine Wartung notwendig ist und veranlasst diese bedarfsgerecht, sodass eine Verringerung des Aufwandes für den Nutzer, den Orthopädietechniker oder den Hersteller entsteht.

Als Unterstützung eines Rehabilitationsprozesses oder zur Aufrechterhaltung der körperlichen Fähigkeiten kann ein Rule-Set oder ein Maßnahmenkatalog an durchzuführenden Übungen an den jeweiligen Nutzer auf der Grundlage der über mittelten Daten ausgearbeitet oder angepasst werden. Auch vorhergehende Übungen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung von körperlichen Funktio nen können dabei einbezogen werden. Die Beurteilung der vorangegangenen Übungen und die Änderungen der Einstellungen innerhalb der orthopädietechni schen Einrichtung werden nach jedem Training auf der Grundlage der erzielten Er gebnisse angepasst. Die Beurteilung kann entweder innerhalb der orthopädietech nischen Einrichtung, in der App oder auf einem Server, beispielsweise innerhalb des Rechnernetzwerkes durchgeführt werden. Somit wird das Training auf die in dividuellen Möglichkeiten des Anwenders abgestimmt und in Abhängigkeit von dem tatsächlichen Trainingsaufwand und Trainingsfortschritt verändert. In Kombi- nation mit dem Trainingsfortschritt oder dem Trainingszustand können dann Ein stellungen der Orthese oder Prothese oder der anderen orthopädietechnischen Einrichtung verändert werden, beispielsweise können bei einem künstlichen Knie gelenk die Dämpfungswerte für eine Flexion bei einem Hinsetzvorgang verringert werden, wenn ein Trainingsfortschritt erzielt wurde oder umgekehrt die Dämpfung erhöht werden, wenn die körperlichen Fähigkeiten nachgelassen haben.

Die Sensoren zur Erfassung von Sensordaten sind insbesondere solche Senso ren, die bereits zur Steuerung der Funktion der orthopädietechnischen Einrichtung vorgesehen und notwendig sind. Sofern die Daten dieser Sensoren alleine noch keinen Rückschluss auf Zustände oder Veränderungen oder andere wünschens werte Parameter zulassen, kann es notwendig sein, zusätzliche Sensoren oder zusätzliche Zustände und Rule-Sets innerhalb der Steuerung zu definieren. Damit werden die Sensordaten der Sensoren, die für die Funktionsweise der orthopädie- technischen Einrichtung unbedingt notwendig sind, in einen entsprechenden Kon text gesetzt, um den Daten den gewünschten Informationsgehalt entnehmen zu können.

Sofern der in der orthopädietechnischen Einrichtung abgelegten oder zugeordne ten Steuerung oder in dem Steuerungsprogramm eine Risikoabschätzung vorhan den ist, bei der bei einem Auftreten eines bestimmten Zustandes oder einer be stimmten Kombination von Sensorwerten eine gewisse gefährdende Situation an genommen wird, kann auf der Grundlage der Auswertung der Nutzungsdaten bei einer Vielzahl solcher oder vergleichbarer orthopädietechnischer Einrichtungen eine Anpassung der Risikobewertung erfolgen. Wird bei einer angenommenen Kombination von Sensorwerten in einer bestimmten Situation in der ursprüngli chen Steuerung ein Risiko eines Sturzes angenommen und eine entsprechende Sicherheitsroutine aktiviert und stellt sich bei einer sehr großen Anzahl solcher Si tuationen oder bei allen Situationen heraus, dass tatsächlich keine Gefahr für den Nutzer besteht, kann die Risikoabschätzung geändert und gegebenenfalls die Steuerung automatisch oder nach Überprüfung durch einen Orthopädietechniker oder den Hersteller der orthopädietechnischen Einrichtung verändert werden. Eine Sicherheitsabfrage kann dann gestrichen oder modifiziert werden, wodurch die Steuerung insgesamt vereinfacht, das Ansprechverhalten verbessert und der Steuerungsaufwand verringert werden kann.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass Daten unterschiedlicher Senso ren gemeinsam und gegebenenfalls gewichtet genutzt werden, um die gewünsch ten Informationen zu erhalten. Beispielsweise können Daten zur Raum läge, zu Kräften und zu elektromyografischen Signalen an der orthopädietechnischen Ein richtung angeordnet sein, um bestimmte Bewegungsmuster zu erkennen. Die un terschiedlichen Sensoren nehmen unterschiedliche Größen auf und lassen unter schiedliche Rückschlüsse hinsichtlich der jeweiligen Situation mit einer unter schiedlichen Genauigkeit zu. Daher kann es vorteilhaft sein, wenn zur Erfassung einer gewünschten Kenngröße oder zur Erfassung beispielsweise eines Bewe gungsmusters mehrere oder alle verfügbaren Sensordaten genutzt werden, um auszuwerten, ob diese Bewegungssituation oder Belastungssituation tatsächlich auftritt oder nicht. Die verschiedenen Sensorwerte können für die verschiedenen Situationen mit einem unterschiedlichen Gewichtungsfaktor versehen werden. Die Analyse einer auftretenden Kraft mit einem Kraftsensor kann mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit als zutreffend angenommen werden. Rückschlüsse über auf tretende Kräfte auf Grundlage von elektromyografischen Sensordaten sind eher weniger genau. Eine entsprechende Gewichtung oder Faktorisierung der einzel nen Sensorwerte in Abhängigkeit von den zu erhaltenden Informationen und die Zuordnung in einer Vertrauenswahrscheinlichkeit ist daher sinnvoll. Darüber hin aus können alle Sensorwerte, die für die Erfassung der jeweiligen Kenngröße rele vant sein können, miteinander kombiniert und mit einem gemeinsamen Vertrau ensfaktor belegt werden, sodass die Wahrscheinlichkeit des präzisen Erkennens der Parameter oder der Informationen auf der Grundlage fusionierter Sensordaten erfolgt. Auf der Grundlage einzelner und fusionierter Sensordaten in Verbindung mit der jeweils dazugehörigen Gewichtung kann dann die endgültige Entscheidung darüber getroffen werden, ob eine Situation vorliegt, ob eine bestimmte Größe vor handen ist oder eine Information als zutreffend eingeschätzt werden kann. Bei Sensoren, die direkt an dem Patienten oder Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung anliegen oder die Informationen über den Nutzer der orthopädietechni schen Einrichtung erfassen können, kann eine Auswertung dahingehend stattfin den, dass bestimmte Nutzungsdauern oder Nutzungsarten in Verbindung mit der detektierten körperlichen Beschaffenheit verbunden werden. Beispielsweise kann eine dermatologische Überwachung des Stumpfes bei einer Prothese oder der Gliedmaßen bei einer Orthese erfolgen. Ist eine Prothese mit einem Liner ausge stattet, kann der Zustand der Haut, beispielsweise Feuchtigkeit, Salzgehalt im Schweiß, Fettanteil oder ähnliches, durch Sensoren in dem Liner überwacht wer den. Die Sensoren sind mit dem Sender und der Auswerteeinrichtung in dem Rechnernetzwerk verbunden. Wird eine Überbelastung detektiert oder eine der matologische Überlastung, kann eine Nutzungseinschränkung empfohlen oder ein medizinisches Produkt oder Medikament zur Behandlung oder Prophylaxe gegen dermatologische Schäden oder andere Schäden an dem Nutzer übermittelt wer den. Ebenfalls können Therapieempfehlungen ausgegeben werden, beispiels weise für eine Elektroakkupunktur oder eine Behandlung von Phantomgliedma ßenbeschwerden oder Phantomwahrnehmungen oder dergleichen.

Sofern auf der Grundlage von Sensordaten die orthopädietechnische Einrichtung eingestellt werden soll, beispielsweise um die Einstellung einer Prothese zu verän dern, können veränderte Parameter automatisiert erstellt und übermittelt werden. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass die geänderten Parameter automa tisiert übermittelt und implementiert werden, zur Erhöhung der Sicherheit kann im Rahmen einer Videoanalyse oder auch vor Ort bei einem Orthopädietechniker o- der einem anderen Experten die Verstellung während der Nutzung der orthopädie technischen Einrichtung erfolgen. Ist der Experte oder Orthopädietechniker nicht vor Ort, muss während beispielsweise einer Fernbehandlung über ein Videotelefo nat oder Telefonat die Einstellung durch den Experten oder den Orthopädietechni ker gestartet werden. Der Anwender kann durch Drücken einer Taste an der ortho pädietechnischen Einrichtung oder an dem Endgerät die orthopädietechnische Einrichtung zur Wartung freigeben, sodass nur bei der Freigabe durch den Nutzer in Verbindung mit einer Freigabe durch den Orthopädietechniker oder Experten eine Fernaktualisierung erfolgen kann. Mit dem Verfahren ist es möglich, dass Experten oder Therapeuten über das Inter net und das Rechnernetzwerk eine entfernte orthopädietechnische Praxis auf bauen, um durch Videoanalyse, telefonische Besprechung und den Daten aus dem System eine lokale Fachkraft, die kein Experte sein muss, vor Ort zu unter stützen und/oder den Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung zu schulen. Aus den Daten im Zusammenhang mit akustischen Informationen per Telefon und optischen Informationen per Videoübertragung ist es möglich, eine örtlich unab hängige orthopädische Praxis aufzubauen, die mit Unterstützung der Daten aus dem Rechnernetzwerk Algorithmen erstellt, um Bewegungsverläufe zu analysie ren, automatisierte Vorschläge für Änderungen in der Software zu geben und/oder Anpassungen an der Hardware vorzunehmen. Die Algorithmen können dem Ex perten übermittelt werden, der diese dann individuell an den jeweiligen Patienten weiterleitet, anpasst und die Fachkraft vor Ort unterstützt.

Durch die Kopplung der orthopädietechnischen Einrichtung mit einem Rechen netzwerk ist es möglich, bei Detektion einer Notfallsituation, beispielsweise eines Sturzes oder dergleichen, einen automatischen Notruf abzusetzen. Die orthopä dietechnische Einrichtung kann mit einem Ortungsmodul, z.B. einem GPS-Modul versehen sein, um zusammen mit dem Notruf die Ortsdaten zu übersenden. Ist das Endgerät oder die orthopädietechnische Einrichtung mit einer SIM-Karte aus gestattet, können über die Lokalisation der SIM-Karte gleichzeitig eine Ortbestim mung des Nutzers und damit auch die örtliche Zuordnung des Notfalls erfolgen. Neben einer automatischen Erkennung einer Notfallsituation kann die orthopädie technisch Einrichtung und/oder das mobile Endgerät mit einem Notfallknopf aus gestattet sein, der eine geeignet Einrichtung, beispielsweise einen Notfalldienst, einen Orthopädietechniker, den Hersteller oder ähnliches über den Problemfall un terrichtet. Neben einem Sturz können auch technische Probleme automatisch ge meldet werden, sodass beispielsweise bei nachlassender Kapazität der Akkus frühzeitig ein Ersatzakku bestellt und zum Austausch geliefert oder angeboten wird. Neben Notfallsituationen können auf Basis der Daten einer Ortungsfunktion auch Eigenschaften der orthopädietechnischen Einrichtungen verändert werden, wie etwa die Änderung der Lautstärke von Signalen / Feedback bei Verlassen eines Gebäudes oder Änderung der Bewegungsmodi abhängig von der Umgebung.

Sofern die Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung dies wünschen, können diese zu Gruppen zusammengefasst und untereinander mit Kontaktdaten ausge stattet werden, sodass sich eine soziale Gruppe über das Rechnernetzwerk bilden kann, beispielsweise um einen Erfahrungsaustausch vorzunehmen oder um ge meinsame Aktivitäten zu planen und durchzuführen.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, über das Rechnernetzwerk neben einer Grundversorgung an Software und Informationen auch zusätzliche Dienste sepa rat zuzuschalten und individuell für den jeweiligen Nutzer oder Orthopädietechni ker freizuschalten, gegebenenfalls kostenpflichtig.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass über die Nachverfolgung der Route, auf der sich der Nutzer der Orthese oder Prothese oder anderen orthopä dietechnischen Einrichtung bewegt, zusätzliche Informationen bereitgestellt wer den. Über eine Routenerkennung, die über ein GPS-System erfolgen kann, wird die aktuelle Strecke oder Route erfasst und mit hinterlegten Umgebungsdaten ab geglichen. Die Umgebungsdaten können beispielsweise das Oberflächenprofil der zurückgelegten oder auch der erwarteten noch zurückzulegenden Strecke oder Route umfassen, sodass auf der Grundlage der hinterlegten Informationen und der Abschätzung, welche Route genommen wird, Änderungen in der orthopädie technischen Einrichtung vorgenommen werden können. Beispielsweise können Übersetzungen geändert werden, Dämpfungen verändert, Aktuatoren anders an gesteuert oder gegebenenfalls auch Routenempfehlungen gegeben werden, wenn abzusehen ist, dass eine bestimmte Wegstrecke nicht oder nur mit einem erhöh ten Risiko bewältigt werden kann. Die orthopädietechnische Einrichtung kann an das gegenwärtige und gegebenenfalls zu erwartende Gelände adaptiert werden. Das Energiemanagement kann entsprechend angepasst werden. Ist in der ortho pädietechnischen Einrichtung eine Einrichtung zur Umwandlung von kinetischer Energie in elektrische Energie vorhanden und diese Umwandlung daher möglich, kann das Energiemanagementsystem bei einer zu erwartenden Umwandlung, bei spielsweise durch Bergabgehen oder Bergabbewegen, ein entsprechend geänder tes Energie-Regime fahren, beispielsweise die zur Verfügung stehenden Energie reserven anders bewerten.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Nutzungsdaten von orthopä dietechnischen Einrichtungen gesammelt und Orte, die von Nutzern der orthopä dietechnischen Einrichtungen häufig frequentiert werden, erkannt und besonders betrachtet werden. Durch die Analyse der Bewegungsmuster der Nutzer der ortho pädietechnischen Einrichtungen kann ein auf die jeweilige Nutzungsform ange passter Vorschlag dem jeweiligen Nutzer unterbreitet werden. So könnte über eine Anzeigeeinrichtung ein beliebtes und interessantes Ziel, beispielsweise eine Se henswürdigkeit, empfohlen werden, wobei unter Nutzung der erkannten Bewe gungsmuster anderer orthopädietechnischer Einrichtungen eine optimierte Weg empfehlung gegeben werden kann. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zusammen mit Ortsdaten verschiedene Steuerungssituationen und Bewe gungssituationen einer Nutzung einer orthopädietechnischen Einrichtung erkannt werden. Wird in einem bestimmten Gebiet oder an einem bestimmten Ort häufig Stolpervorgänge erkannt, können diese Orte oder Gebiete zusammen mit den GPS-Daten der jeweiligen Steuerung übermittelt werden. Eine Warnmeldung kann bei Erreichen oder Annäherung an Stellen, die mit einer erhöhter Gefähr dung für den Nutzer einer orthopädietechnischen Einrichtung verbunden sind, aus gegeben werden. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass Orte ohne ge meldete Zwischenfälle oder Störungen des normalen Bewegungsablaufes als be sonders empfehlenswert und geeignet für Nutzer der jeweiligen orthopädietechni schen Einrichtung bezeichnet und empfohlen werden.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Karten-App für unterschiedli che Mobilitätsgrade einschließlich einem GPS-Modul der orthopädietechnischen Einrichtung zugeordnet werden. Damit wäre eine Routenfindung unter Berücksich tigung einer Wegbeschaffenheit möglich, beispielsweise können Wege ohne Trep pen oder mit einer flachen Steigung bei der Routenwahl berücksichtigt werden. Je nach Mobilitätsgrad kann eine andere, an den jeweiligen Nutzer angepasste Rou tenempfehlung ausgegeben werden. Die zurückgelegte Strecke kann gleichzeitig auch als Bewegungsmuster erfasst und hinterlegt werden, sodass der Aktivitäts grad des jeweiligen Nutzers ermittelt wird. Ähnlich einer Fitness-App kann ermittelt werden, ob und wie sich der jeweilige Nutzer der orthopädietechnischen Einrich tung bewegt. Darauf basierend können Bewegungsempfehlungen gegeben wer den. Darüber hinaus ist es möglich, dass die prognostizierte Bewegungsdauer o- der Dauer einer Wegstrecke in Abhängigkeit von den individuellen Bewegungsda ten an die Mobilitätsgrade des jeweiligen Nutzers angepasst werden. Die prognos tizierte oder geschätzte Zeit zur Zurücklegung eines bestimmten Weges kann auf die persönliche Durchschnittsgeschwindigkeit des jeweiligen Anwenders ange passt werden, gegebenenfalls kann berücksichtigt werden, dass verschiedene Hindernisse auf dem Weg liegen, sodass sich die prognostizierte Wegstrecke in Abhängigkeit von den zu erwartenden Hindernissen verändert.

In die Karte können Beschaffenheiten von Wegen eingetragen werden, beispiels weise Treppen, Hindernisse, Steigungen, Kopfsteinpflaster, Schotterwege oder Asphalt. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, Eintragungen durch den Nutzer selbst zu machen, beispielsweise Hindernisse zu identifizieren und alternative Routen vorzuschlagen. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine App für den öffentlichen Personennahverkehr mit Bewertung hinsichtlich der jeweils vorhandenen Mobilitätsgrade eingerichtet wird die Routen- oder Reiseplanung über öffentliche Verkehrsmittel kann nach Einstufung nach Mobilitätsgraden bei Orthesen oder Prothesen oder den gewählten anderen orthopädietechnischen Einrichtungen erfolgen. Dabei können Busse, Straßenbahnen, Züge, Bahnhöfe, Haltestellen und dergleichen bewertet werden, ebenso wie diese erreicht werden und wie sie mit den jeweiligen unterschiedlichen Mobilitätsgraden oder anderen orthopädietechnischen Einrichtungen zu nutzen sind. Ein relevanter Aspekt wäre beispielsweise ein flacher Einstieg, ein breiter Einstieg, Geländer zum Festhalten oder das Vorhandensein von Fahrstühlen, Rolltreppen oder dergleichen.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Umfelderkennung eingerich tet ist, beispielsweise durch eine entsprechende Sensorik. Ultraschall und/oder Radarsensoren können die Umgebung scannen, die gegebenenfalls vorhandenen Aktoren veranlassen eine Veränderung der Steuerung, bevor eine gefährliche Si tuation auftritt. Bei Orthesen und/oder Prothesen können Knöchelgelenke und Kniegelenke gemeinsam angesteuert werden, sodass ein abgestimmtes Dämpfer verhalten bei einer Erkennung einer auftretenden Gefahr oder einer bevorstehen den Gefährdung erfolgen kann. Es können Ultraschallsensoren, Radarsensoren, Kameras oder Sonare eingesetzt werden. Sensoren erzeugen eine Umgebungs karte, anhand derer erkannt werden kann, in welchem Umfeld sich der Nutzer der orthopädietechnischen Einrichtung bewegt. Es erfolgt eine Schätzung, welche Hin dernisse in der Umgebung befindlich sind oder mit welchen Bewegungssituationen der Nutzer voraussichtlich konfrontiert werden wird. Wird beispielsweise eine Treppe erkannt, können veränderte Dämpferverhalten oder Antriebsverhalten akti viert werden. Aus Bilddaten oder anderen Sensordaten kann die Beschaffenheit des Bodens erkannt werden, wodurch beispielsweise eine Aktivierung eines Aktu ators zur Vergrößerung der Dorsalflexion resultieren kann. Die Sensoren können an jeder Stelle der orthopädietechnischen Einrichtung angeordnet sein, beispiels weise bei Protheseneinrichtungen in dem jeweiligen Kniegelenk, bei Problemen hinsichtlich der Unterbringung kann der Sensor über eine Knie-Knöchel-Kopplung auch Daten für ein Fußelement, beispielsweise ein Prothesenfuß oder eine Fuß platte einer Orthese erfolgen.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die orthopädietechnische Einrich tung, beispielsweise Orthese, Prothese oder Rollstuhl, individualisiert werden und Designvorschläge über ein Datennetzwerk eingereicht werden, die von anderen Nutzer einer orthopädietechnischen Einrichtung, insbesondere einer vergleichba ren orthopädietechnischen Einrichtung, bewertet und gegebenenfalls ausgewählt werden können. Innerhalb eines Zeitraumes können eine bestimmte Anzahl an Vorschlägen und Designs eingereicht oder hochgeladen und zur Abstimmung frei gegeben werden. Ebenfalls können verschiedene Vorgaben gegeben werden, bei spielsweise ein Motto, anhand dessen ein neuer Designvorschlag eingereicht wer den kann. Das Motto kann jahreszeitabhängig oder zu besonderen Anlässen ver ändert werden. Durch eine Vernetzung mehrerer Nutzer einer orthopädietechni- sehen Einrichtung ist es möglich, die jeweiligen Nutzer in einem Problemfall aufei nander hinzuweisen, sodass beispielsweise bei einem leeren Energiespeicher o- der bei einem fehlenden Ladegerät ein Nutzer einer orthopädietechnischen Ein richtung einen Notruf in die Cloud oder in das Datennetzwerk einstellt, um von an deren Nutzern einer ähnlichen oder vergleichbaren orthopädietechnischen Einrich tung Hilfe zu erlangen. Eine App kann Nutzer einer ähnlichen orthopädietechni schen Einrichtung in der Nähe anzeigen, gegebenenfalls anonymisiert. Ebenfalls ist es möglich, dass die Nutzer einer orthopädietechnischen Einrichtung andere Nutzer einer orthopädietechnischen Einrichtung suchen können, wenn sie dieses wollen.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zunächst ein Grundmodell an Da ten und Datenservice bereitgestellt wird, wobei zusätzliche Dienste oder Features erworben oder freigeschaltet werden können, beispielsweise im Gegenzug für frei gegebene Daten oder Nutzerprofile.

Durch die Rückgewinnung von Energie durch Bewegung, beispielsweise durch das Gehen oder durch Bergabfahren, kann Strom in einem Energiespeicher einge speichert werden, wodurch sich die Akkulaufdauer verlängern lassen.

Neue Funktechnologien können die integriert werden, beispielsweise LTE oder 5G, um die Qualität der Dienste zu erhöhen. Systeme, die Daten direkt zu einem Server senden, können in die orthopädietechnische Einrichtung integriert werden, damit später Auswertungen sowie automatisches Lernen erleichtert wird.

Die Konfiguration von orthopädietechnischen Einrichtungen kann mit Unterstüt zung von Augmented Reality erfolgen, beispielsweise durch den Einsatz von Vir tual Reality-Brillen, Hollow Lenses, Augmented Reality-Brillen oder dergleichen er folgen. Notwendige Daten können direkt eingeblendet werden, die jeweilige Um gebung kann erfasst werden, ebenso können über die Erfassungseinrichtungen, wie Brillen oder dergleichen eine Vermessung und Objekterkennung erfolgen, so dass eine Auswertung und Messung über Kameras der Brillen mit einer unmittel- baren Auswertung von Daten erfolgen kann. In einer Prothesenhand kann ein Au- thentifizierungselement integriert sein, beispielsweise ein Massenspeicher, ein RFID, eine Chipkarte, eine Bluetooth-Verbindung oder dergleichen, um an Schnitt stellen, wie Bankautomaten, im Krankenhaus, Internet oder anderen Zugangskon trollen eine automatische Authentifizierung allein durch Berühren oder Annähe rung der Prothesenhand erfolgen kann. Korrespondierendes kann auch durch die Integration der entsprechenden Authentifizierungseinrichtung in andere orthopä dietechnische Einrichtungen erfolgen, beispielsweise Prothesenknie, Prothesen füße, Prothesenarme oder andere orthopädietechnische Hilfsm ittel. Eine entspre chende Bezahlfunktion kann ebenfalls integriert sein.

Sport- und Rehabilitationsübungen können erfasst werden. Die Sportmatten oder Sportgeräte mit Sensoren ausgestattet sein, ebenso die orthopädietechnischen Einrichtungen, sodass Bewegungen erfasst werden. Die Sensordaten werden kombiniert und ausgewertet, um zu erfassen, wer welche Übungen wie ausführt. Es könnten Verbesserungsvorschläge, alternative Übungen, Übungsempfehlun gen sowie eine Erfassung der Verbesserung oder gegebenenfalls Verschlimme rung eines Zustandes erfolgen.

Die orthopädietechnische Einrichtung kann als IOT-Flub mögliche Plattform für zu sätzliche Systeme oder Software dienen, sodass die Prothese, Orthese oder die andere orthopädietechnische Einrichtung einfach erweitert werden kann. Neue Funktionen können integriert werden, die gegebenenfalls nichts mit der orthopä dietechnischen Einrichtung als solche zu tun haben.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:

Figur 1 - eine schematische Darstellung einer orthopädietechnischen Einrich tung;

Figur 2 - eine Variante der Erfindung mit einer Orthese; sowie Figur 3 - eine Variante der Erfindung in einem Ablagesystem.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer orthopädietechnischen Einrich tung 100 in Gestalt einer Beinprothese mit einem Prothesenkniegelenk mit einem Oberteil 1 , an dem ein Oberschenkelschaft 10 zur Aufnahme eines Oberschenkel stumpfes eines Patienten befestigt ist. An dem Oberteil 1 ist ein Unterteil 2 in Ge stalt eines Unterschenkelteils schwenkbar um eine Schwenkachse 4 gelagert. Das Unterteil 2 weist ein Unterschenkelrohr 5 auf, an dessen distalem Ende ein Pro thesenfuß 3 befestigt ist, der Prothesenfuß 3 kann schwenkbar an dem Unter schenkelrohr 5 gelagert sein.

In der orthopädietechnischen Einrichtung 100 sind eine Vielzahl von Sensoren 9 angeordnet, um Sensordaten hinsichtlich der Nutzung oder des Zustandes der or thopädietechnischen Einrichtung 100 zu sammeln. In dem dargestellten Ausfüh rungsbeispiel ist beispielsweise ein Sensor 9 in dem Fußteil 3 zur Erfassung eines Knöchelmomentes MA angeordnet. In dem Unterschenkelrohr 5 ist ein Sensor 9 zur Erfassung einer wirksamen Axialkraft FA angeordnet, an dem Unterteil 2 ist beispielsweise ein Winkelsensor 9, gegebenenfalls in Kombination mit einem Iner- tialwinkelsensor zur Erfassung der Raumlage des Unterteils 2 während der Nut zung der orthopädietechnischen Einrichtung 100 befestigt. In dem Oberschenkel schaft 10 können Inertialsensoren 9, Momentensensoren, Winkelsensoren, Tem peratursensoren und andere Sensoren angeordnet oder integriert sein.

Weiterhin ist in dem Unterteil 2 eine Widerstandseinrichtung 6 in Gestalt eines Dämpfers oder eines Aktuators angeordnet, die sich zwischen dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 abstützt, um einen einstellbaren Extensionswiderstand und Flexi onswiderstand bereitzustellen, insbesondere wenn die Widerstandseinrichtung 6 als passiver Dämpfer ausgebildet ist. Der Widerstandseinrichtung 6 ist eine Ver stelleinrichtung 7 zugeordnet, beispielsweise ein Motor oder ein anderer Antrieb, ein Magnet oder dergleichen, über den der jeweilige Widerstand innerhalb der Wi derstandseinrichtung 6 veränderbar ist. Ist die Widerstandseinrichtung 6 als Hyd- raulikdämpfer oder Pneumatikdämpfer ausgebildet, kann die Verstelleinrichtung 7 den jeweiligen Strömungsquerschnitt eines Überströmkanals zwischen einer Ex tensionskammer und einer Flexionskammer vergrößern oder verkleinern oder den Strömungswiderstand auf eine andere Art und Weise verändern. Ebenfalls ist es möglich, dass die Verstelleinrichtung 7 die Viskosität des innerhalb der Wider standseinrichtung 6 befindlichen Fluides verändert, beispielsweise durch Verände rung eines Magnetfeldes und Einwirken auf eine magnetorheologische Flüssigkeit. Ist die Widerstandseinrichtung 6 als ein Elektromotor ausgebildet, kann dieser im Generatorbetrieb betrieben werden, wodurch eine Veränderung des mechani schen Widerstandes gegen ein Flexion oder Extension des Oberteils 1 relativ zu dem Unterteil 2 erfolgen kann. Sofern die Widerstandseinrichtung 6 als Motor aus gebildet und im Motorbetrieb betrieben wird, ist eine aktive Unterstützung der Fle xion und/oder Extension der prothetischen Einrichtung möglich.

Die Verstelleinrichtung 7 ist mit einer Steuerungseinrichtung 8 gekoppelt, um eine Aktivierung oder Deaktivierung der Verstelleinrichtung 7 vornehmen zu können, um die Flexion und/oder Extension zu beeinflussen und gegebenenfalls das Ge lenk zu blockieren. Über ein entsprechendes Aktivierungssignal oder Deaktivie rungssignal an die Verstelleinrichtung 7 wird über die Steuerungseinrichtung 8 das gewünschte Verhalten der orthopädietechnischen Einrichtung 100 eingestellt. Die Verstelleinrichtung 7 wird über die Steuerungseinrichtung 8 auf der Basis von Sen sordaten aktiviert oder deaktiviert, die von den Sensoren 9 an die Steuerungsein richtung 8 übermittelt werden. Die Sensordatensensoren 9 können vorverarbeitet oder in der Steuerungseinrichtung 8 selbst verarbeitet werden, beispielsweise um aus Winkeldaten Winkelgeschwindigkeiten oder Beschleunigungen zu errechnen. Sofern die gewünschten Daten direkt von den Sensoren ermittelt werden, bei spielsweise über Winkelsensoren, Beschleunigungssensoren oder ähnliches, kann eine entsprechende Aufbereitung entfallen. Die Steuerungseinrichtung 8 ist mit Rechnern oder Prozessoren ausgestattet oder gekoppelt, um die Daten elektrisch oder elektronisch auszuwerten und auf Basis dieser Auswertung eine entspre chende Aktivierung oder Deaktivierung der Verstelleinrichtung 7 vorzunehmen.

Die Sensoren 9 sind mit der Steuerungseinrichtung drahtlos oder per Kabel oder durch andere Leitungseinrichtungen verbunden. Sofern eine drahtlose Kommuni kation zwischen den Sensoren 9 und der Steuerungseinrichtung 8 erfolgt, sind entsprechende Sende- und Empfängereinrichtungen innerhalb der Steuerungsein richtung 8 und der Sensoren 9 vorgesehen oder diesen zugeordnet.

Die Steuerungseinrichtung 8 kann ebenfalls eine Speichereinrichtung 12 aufwei sen oder mit einer solchen Speichereinrichtung 12 gekoppelt sein, die Sensorda ten und Sensordatenverläufe oder aus Auswertungen von Sensordaten und Sens ordatenverläufen aufzeichnet, um zu einem späteren Zeitpunkt weiterverwendet oder versendet zu werden.

Der Steuerungseinrichtung 8 ist ebenfalls ein Sender 11 und ein Empfänger 13 zu geordnet, um Sensordaten, Programme, Zugriffsrechte, Einstellungen, Änderun gen von Einstellungen, Software-Updates oder anderes von externen Einrichtun gen auf die orthopädietechnische Einrichtung zu übertragen.

Über die Sensoren 9 wird während der Nutzung der orthopädietechnischen Ein richtung 100 eine Datenerfassung vorgenommen, bei der alle relevanten Daten wie Kräfte, Momente, Beschleunigungen, Orientierungen, Temperaturen, Verfor mungen, Bewegungszeiträume, Nutzungszeiträume und dergleichen erfasst und der Steuerungseinrichtung 8 übermittelt und gegebenenfalls gespeichert werden. Von der Steuerungseinrichtung 8 und dem Speicher 12 werden Sensordaten und ähnliches über den Sender 11 entweder unmittelbar an eine Auswerteeinrichtung 20 in einem Rechnernetzwerk 200 übermittelt, wenn der Sender 11 dazu einge richtet ist, unmittelbar mit einem Rechnernetzwerk 200 oder der Auswerteeinheit 20 zu kommunizieren. Dazu kann in der orthopädietechnischen Einrichtung 100 eine SIM-Karte zur Herstellung einer Telekommunikationsverbindung oder einer anderen Kommunikationsschnittstelle zur Erstellung einer Verbindung mit einem Sendernetzwerk oder dergleichen vorhanden sein. Alternativ oder ergänzend kann der Sender 11 die Daten über ein mobiles Endgerät 30, beispielsweise eine Smart-Watch, ein Tablet, ein Mobiltelefon oder ein Laptop übermitteln, die von dort aus dem Rechnernetzwerk 200 übermittelt werden. In dem Rechnernetzwerk 200 ist zentral oder dezentral die Auswerteeinheit 20 angeordnet oder ausgebildet und gegebenenfalls mit einer Datenbank 25 gekoppelt, um die Sensordaten oder de ren Auswertung sowie andere mit der Nutzung der orthopädietechnischen Einrich tung 100 in Zusammenhang stehende Daten zu speichern.

Auf der Grundlage der Sensordaten und der anderen Daten wird in der Auswer teeinheit 20 oder in dem Rechnernetzwerk 200 eine Auswertung, gegebenenfalls eine Risikoanalyse mit Empfehlungen, Software-Updates und dergleichen durch geführt.

In dem mobilen Endgerät 30 können auch Fragen zur subjektiven Beurteilung des Verhaltens der orthopädietechnischen Einrichtung 100 gespeichert oder von dem Rechnernetzwerk 200 dahin übermittelt werden, um angepasst an das Nutzungs verhalten Fragen zu stellen und eine Rückkopplung des jeweiligen Nutzers ohne Zwischenschaltung eines Orthopädietechnikers zu erhalten. Sowohl in der ortho pädietechnischen Einrichtung 100 als auch in dem mobilen Endgerät 30 können Einrichtungen zur Positionsbestimmung integriert sein, beispielsweise ein GPS- Modul oder eine andere Standortbestimmungseinrichtung, die beispielsweise über Senderzellen in Mobilfunksystemen eine entsprechende Ortung durchführen. Auf der Grundlage der Positionsdaten kann eine verbesserte Auswertung von Zu standsdaten oder Änderungen, die durch die Sensoren 9 erfasst werden, erfolgen.

In Figur 2 ist eine alternative orthopädietechnische Einrichtung 100 in Gestalt einer Knie-Knöchel-Orthese gezeigt, mit einem Oberteil 1 mit einer verstellbaren Ober schenkelschiene, einem Unterteil 2 mit einer einstellbaren Unterschenkelschiene sowie einem Fußteil 3, das gelenkig um eine Knöchelgelenksachse 23 verschwenk- bar gelagert ist. Das Oberteil 1 ist schwenkbar um eine Gelenkachse 4 mit dem Unterteil 2 gekoppelt. Sowohl an dem Oberteil 1 als auch an dem Unterteil 2 sind Sensoren 9 dargestellt, die analog zu der orthopädietechnischen Einrichtung 100 gemäß Figur 1 ausgebildet sein können. Im Bereich der Kniegelenksachse 4 ist die Steuerungseinrichtung 8 angeordnet, andere Positionierungen sind ebenfalls mög lich. An der orthopädietechnischen Einrichtung 100 gemäß Figur 2 sind sämtliche Einrichtungen der orthopädietechnischen Einrichtung 100 der Figur 1 dargestellt, können dort aber entsprechend angeordnet sein oder werden. Auch hier erfolgt die Übertragung von Sensordaten über einen nicht dargestellten Sender 1 1 zu dem Rechnernetzwerk 200 zur Auswertung in der Auswerteeinheit 20.

In der Figur 3 ist eine Variante der Erfindung gezeigt, bei der die orthopädietechni sche Einrichtung 100 in einem nicht angelegten Zustand gezeigt ist. Der Oberschen kelschaft 10 ist von dem Oberteil 1 demontiert, die einzelnen Komponenten der Fi gur 1 sind nur teilweise dargestellt. Zusätzlich zu den Komponenten gemäß Figur 1 ist ein Versorgungsanschluss 16 in dem Unterteil 2 der orthopädietechnischen Ein richtung 100 angeordnet, der als drahtloser Versorgungsanschluss 16 ausgebildet ist, um drahtlose Energie im Ruhezustand der orthopädietechnischen Einrichtung 100 zu übertragen. Der Versorgungsanschuss 16 weist beispielsweise Spulen auf, die über eine korrespondierende Versorgungseinrichtung 60, die an einer Außen wand einer Flalterung 50 zur Aufbewahrung der orthopädietechnischen Kompo nente 100 im abgelegten Zustand untergebracht sein kann, angeregt werden, um induktiv Energie zu übertragen. Die orthopädietechnische Einrichtung 100 kann so mit zu Wartungszwecken in die Flalterung 50 eingestellt werden, um die elektrische Versorgung sicherzustellen. An der Flalterung 50 kann eine Reinigungsanordnung 70 angeordnet sein, um eine Desinfektion oder ähnliche Reinigung vornehmen zu können. Ebenfalls kann eine Identifikationseinrichtung 65 an der Flalterung 50 an geordnet sein, über die eine Codierung, beispielsweise eine optische Codierung o- der eine elektromagnetische Codierung ausgelesen werden kann, um die orthopä dietechnische Einrichtung zu identifizieren. An der Flalterung 50 ist zudem ein Über tragungsmodul 30' angeordnet, das einen Sender und einen Empfänger umfasst. Das Übertragungsmodul 30' kann Daten von dem Sender 1 1 der orthopädietechni schen Einrichtung 100 empfangen und an den Empfänger 13 übermitteln. Gleich zeitig kann das Übertragungsmodul 30' Daten von der nicht dargestellten Auswer teeinheit 20 des Rechnernetzwerkes 200, das mit einem Sender und einem Emp fänger ausgestattet ist, empfangen oder an ein solches Rechnernetzwerk 200 sen den. Somit bedarf es nur noch einer geringen Sendeleistung des Senders 1 1 zu dem Übertragungsmodul 30‘, wodurch Energie eingespart werden kann. Die Daten übertragung erfolgt bevorzugt im abgelegten Zustand der orthopädietechnischen Einrichtung 100, beispielsweise nachts, wenn keine Rechnerleistung zum Bearbei ten von Sensorsignalen zur Steuerung der Extension und Flexion oder anderer Funktionen benötigt wird. Zudem besteht im abgelegten Zustand mit der Anordnung in einer Halterung 50 und einer Energieversorgung die Möglichkeit, die Einsatz dauer der orthopädietechnischen Einrichtung 100 zu verlängern, da weniger Ener gie für die Auswertung und Datenübertragung verwendet wird.