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Title:
METHOD FOR EXTENDING THE OPERATING FUNCTIONALITY OF A FIELD DEVICE IN THE FIELD OF AUTOMATION TECHNOLOGY FROM ONE OPERATING DEVICE TO AT LEAST ONE OTHER OPERATING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/023084
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for extending the operating functionality of a field device (FG) in the field of automation technology from one operating device (BG1) to at least one other operating device (BG2), comprising the steps of establishing a wireless communication link between the operating device (BG1) and the field device (FG) via a first communication interface (KS1) of the operating device (BG1), wherein the operating device (BG1) executes at least one operating programme with a plurality of display elements (AE1, AE2) and operating functions (BF), via which the field device (FG) is operated; initiating a search for other operating devices located in the area and known to the operating device (BG1) via the first communication interface (KS1) or a second communication interface (KS2); in the event that at least one other operating device (BG2) that is known to the operating device (BG1) is found, establishing a wireless communication link between the operating device (BG1) and the other operating device (BG2) via the first communication interface (KS1) or the second communication interface (KS2), wherein another operating programme is run on the other operating device (BG2); transferring at least one portion of the display elements (AE1, AE2) and/or operating functions (BF) to the other operating programme of the other operating device (BG2); and operating the field device (FG) by means of the other operating device (BG2) via the display elements (AE1, AE2) and operating functions (BF) transferred to the other operating programme.

Inventors:
ROSER CARMEN (DE)
BINCZYK RONJA (DE)
THOREN WERNER (DE)
CORNELSEN NORBERT
Application Number:
PCT/EP2021/070014
Publication Date:
February 03, 2022
Filing Date:
July 16, 2021
Export Citation:
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Assignee:
ENDRESS HAUSER PROCESS SOLUTIONS AG (CH)
CORNELSEN MANUELA (DE)
International Classes:
G05B19/409; G05B19/042
Foreign References:
DE102014103426A12014-09-18
DE102018132921A12020-06-25
DE102017220438A12019-05-16
CN209911926U2020-01-07
Attorney, Agent or Firm:
ANDRES, Angelika (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Erweitern der Bedienfunktionalität eines Feldgeräts (FG) der Automatisierungstechnik von einem Bediengerät (BG1) auf zumindest ein weiteres Bediengerät (BG2), umfassend

- Aufbauen einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen dem Bediengerät (BG1) und dem Feldgerät (FG) über eine erste Kommunikationsschnittstelle (KS1) des Bediengeräts (BG1), wobei das Bediengerät (BG1) zumindest ein Bedienprogramm mit einer Vielzahl von Anzeigeelementen (AE1 , AE2) und Bedienfunktionen (BF) ausführt, über welches das Feldgerät (FG) bedient wird;

- Initiieren eines Suchlaufs nach in der Umgebung befindlichen und dem Bediengerät (BG1) bekannten weiteren Bediengeräten über die erste Kommunikationsschnittstelle (KS1) oder eine zweite Kommunikationsschnittstelle (KS2);

- Im Falle, dass zumindest ein weiteres Bediengerät (BG2), welches dem Bediengerät (BG1) bekannt ist, gefunden wurde, Aufbauen einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen dem Bediengerät (BG1) und dem weiteren Bediengerät (BG2) über die erste Kommunikationsschnittstelle (KS1), bzw. die zweite Kommunikationsschnittstelle (KS2), wobei auf dem weiteren Bediengerät (BG2) ein weiteres Bedienprogramm abläuft;

- Übergeben von zumindest einem Teil der Anzeigeelemente (AE1 , AE2) und/oder Bedienfunktionen (BF) auf das weitere Bedienprogramm des weiteren Bediengeräts (BG2); und

- Bedienen des Feldgeräts (FG) mittels des weiteren Bediengeräts (BG2) über die dem weiteren Bedienprogramm übergebenen Anzeigeelemente (AE1 , AE2) und Bedienfunktionen (BF).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei für die drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen dem Bediengerät (BG1) und dem Feldgerät (FG) und/oder zwischen dem Bediengerät (BG1) und dem weiteren Bediengerät (BG2) und/oder für den Suchlauf ein Bluetooth LE-Protokoll oder ein WiFi-Protokoll verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei in dem Falle, dass zwei oder mehr weitere Bediengeräte (BG2), welche dem Bediengerät (BG1) bekannt sind, gefunden wurden, der Benutzer eine Auswahl über ein oder mehrere für die anschließenden Verfahrensschritte zu verwendenden weiteren Bediengeräte (BG2) mittels des Bediengeräts (BG1) getroffen wird.

4. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Verfahren, wobei in dem Falle, dass zumindest ein dem Bediengerät (BG1) nicht bekanntes weiteres Bediengerät, gefunden wird, von dem Bediengerät (BG1) eine Eignungsprüfung des weiteren Bediengeräts durchgeführt wird.

5. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, wobei als Bediengerät (BG1) und als weiteres Bediengerät (BG2) jeweils ein mobiles Endgerät verwendet werden, wobei das Bediengerät (BG1) und das weitere Bediengerät (BG2) jeweils einen Touchscreen aufweisen.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei mittels des Touchscreens des ersten Bediengeräts (BG1) ein oder mehrere Anzeigeelemente (AE1 , AE2) visualisiert werden, wobei mittels des Touchscreens des weiteren Bediengeräts (BG2) ein oder mehrere übergebene Anzeigeelemente (AE1 , AE2), insbesondere Messwertverläufe des Feldgeräts (FG), Menüelemente, und/oder Schaltflächen, visualisiert werden.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei mittels des Touchscreens des weiteren Bediengeräts (BG2) ein oder mehrere übergebene Bedienfunktionen (BF), insbesondere das Auswählen von auf dem Touchscreen visualisierten Menüelementen und/oder Schaltflächen, ausgeführt werden.

8. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei als Bediengerät (BG1) eine Datenbrille verwendet wird und wobei als weiteres Bediengerät (BG2) ein mechanisches Eingabeelement, insbesondere mit zumindest einem Beschleunigungssensor, bspw. ein Datenhandschuh, ein Gamepad oder ein berührungs-/bewegungssensitives Kleidungsstück, verwendet wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei mittels der Datenbrille ein oder mehrere Anzeigeelemente (AE1 , AE2) visualisiert werden und wobei mittels des Datenhandschuhs zumindest eine übergebene Bedienfunktion ausgeführt wird, 10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei als übergebene Bedienfunktion (BF) eine

Navigation durch auf der Datenbrille visualisierte Anzeigeelemente (AE1 , AE2) verwendet wird.

Description:
Verfahren zum Erweitern der Bedienfunktionalität eines Feldgeräts der Automatisierungstechnik von einem Bediengerät auf zumindest ein weiteres

Bediengerät

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erweitern der Bedienfunktionalität eines Feldgeräts der Automatisierungstechnik von einem Bediengerät auf zumindest ein weiteres Bediengerät.

Aus dem Stand der Technik sind bereits Feldgeräte bekannt geworden, die in industriellen Anlagen zum Einsatz kommen. In der Prozessautomatisierungstechnik ebenso wie in der Fertigungsautomatisierungstechnik werden vielfach Feldgeräte eingesetzt. Als Feldgeräte werden im Prinzip alle Geräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten. So werden Feldgeräte zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessgrößen verwendet. Zur Erfassung von Prozessgrößen dienen Messgeräte, bzw. Sensoren. Diese werden beispielsweise zur Druck- und Temperaturmessung, Leitfähigkeitsmessung, Durchflussmessung, pH-Messung, Füllstandmessung, etc. verwendet und erfassen die entsprechenden Prozessvariablen Druck, Temperatur, Leitfähigkeit, pH-Wert, Füllstand, Durchfluss etc. Zur Beeinflussung von Prozessgrößen werden Aktoren verwendet. Diese sind beispielsweise Pumpen oder Ventile, die den Durchfluss einer Flüssigkeit in einem Rohr oder den Füllstand in einem Behälter beeinflussen können. Neben den zuvor genannten Messgeräten und Aktoren werden unter Feldgeräten auch Remote I/Os, Funkadapter bzw. allgemein Geräte verstanden, die auf der Feldebene angeordnet sind.

Eine Vielzahl solcher Feldgeräte wird von der Endress+Hauser-Gruppe produziert und vertrieben.

In modernen Industrieanlagen sind Feldgeräte in der Regel über Kommunikationsnetzwerke wie beispielsweise Feldbusse (Profibus ® , Foundation ® Fieldbus, HART ® , etc.) mit übergeordneten Einheiten verbunden. Normalerweise handelt es sich bei den übergeordneten Einheiten um Leitsysteme bzw. Steuereinheiten, wie beispielsweise eine SPS (speicherprogrammierbare Steuerung) oder einen PLC (Programmable Logic Controller). Die übergeordneten Einheiten dienen unter anderem zur Prozesssteuerung, Prozessvisualisierung, Prozessüberwachung sowie zur Inbetriebnahme der Feldgeräte. Die von den Feldgeräten, insbesondere von Sensoren, erfassten Messwerte werden über das jeweilige Bussystem an eine (oder gegebenenfalls mehrere) übergeordnete Einheit(en) übermittelt. Daneben ist auch eine Datenübertragung von der übergeordneten Einheit über das Bussystem an die Feldgeräte erforderlich, insbesondere zur Konfiguration und Parametrierung von Feldgeräten sowie zur Ansteuerung von Aktoren.

Die Bedienung eines Feldgeräts kann über geeignete Bediengeräte oder über das Leitsystem über den Feldbus erfolgen. Moderne Feldgeräten weisen zusätzlich eine Funkschnittstelle auf, über welche die Feldgeräte mittels mobiler Endgeräte (Smartphones, Tablets, etc.) oder über Wearables wie Datenbrillen bedient werden können, beispielsweise über das Drahtlosprotokoll Bluetooth LE oder über WiFi. Hierfür ist auf den mobilen Endgeräten, bzw. auf den Wearables eine App installiert, mittels welcher ein Benutzer die Bedienung vornehmen kann. Eine solche App wird von der Anmelderin unter dem Namen „SmartBlue“ herausgegeben.

Mittels der App werden auf den mobilen Endgeräten Anzeigeelemente dargestellt. Solche Anzeigeelemente sind bspw. Bedienflächen, Menüstrukturen oder Schaltflächen, über welche Bedieneingaben getätigt werden können, oder Graphen, welche Daten der Feldgeräten, beispielsweise Messwerte oder Statusinformationen, visualisieren. Durch die baubedingte Größe der Displays solcher mobilen Endgeräte, insbesondere, wenn es sich um Smartphones handelt, können mitunter nicht alle für den Benutzer relevanten Anzeigeelemente visualisiert werden, so dass dieser gegebenenfalls über mehrere Bildschirmoberflächen scrollen muss oder Anzeigeelemente ständig neu anordnen muss. Die Verwendung eines größeren Geräts, beispielsweise eines Tablets mit einem großen Display, ist aufgrund der Größe und des Gewichts nicht in allen Anwendungen praktikabel.

Bekannt ist auch die Bedienung eines Feldgeräts mit Hilfe einer Datenbrille, bei der die Anzeigeelemente in das Sichtfeld eingeblendet werden und die Ausführung von Bedienfunktionen, also beispielsweise die Steuerung über Gesten, im Sichtfeld erfolgt. Nachteil ist hier die richtige Positionierung der Geste sowie die Auswahl z.B. unter schwierigen Lichtbedingungen in der Anlage bzw. Position des Nutzers.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzustellen, welches eine einfache und zuverlässige Bedienung für Feldgeräte mittels Bediengeräten mit limitierten Displaygrößen und/oder unter schwierigen Umgebungsbedingungen erlaubt.

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Erweitern der Bedienfunktionalität eines Feldgeräts der Automatisierungstechnik von einem Bediengerät auf zumindest ein weiteres Bediengerät, umfassend

- Aufbauen einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen dem Bediengerät und dem Feldgerät über eine erste Kommunikationsschnittstelle, wobei das Bediengerät zumindest ein Bedienprogramm mit einer Vielzahl von Anzeigeelementen und Bedienfunktionalitäten ausführt, über welches das Feldgerät bedient wird;

- Initiieren eines Suchlaufs nach in der Umgebung befindlichen und dem Bediengerät bekannten weiteren Bediengeräten über die erste Kommunikationsschnittstelle oder eine zweite Kommunikationsschnittstelle;

- Im Falle, dass zumindest ein weiteres Bediengerät, welches dem Bediengerät bekannt ist, gefunden wurde, Aufbauen einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen dem Bediengerät und dem weiteren Bediengerät über die erste Kommunikationsschnittstelle, bzw. die zweite Kommunikationsschnittstelle, wobei auf dem weiteren Bediengerät ein weiteres Bedienprogramm abläuft;

- Übergeben von zumindest einem Teil der Anzeigeelemente und/oder Bedienfunktionen auf das weitere Bedienprogramm des weiteren Bediengeräts; und

- Bedienen des Feldgeräts mittels des weiteren Bediengeräts über die dem weiteren Bedienprogramm übergebenen Anzeigeelemente und Bedienfunktionen.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass ein Teil der Anzeigeelemente und/oder der Bedienfunktionen, welche das Bedienprogramm zur Verfügung stellt, an ein weiteres Bediengerät, welches das Bedienprogramm ebenfalls ausführt, übergeben, bzw. übertragen werden kann. Mit anderen Worten können also zwei Bediengeräte verwenden werden, welche jeweils einen Teil der Anzeigeelemente darstellen, bzw. mit welchen jeweils ein Teil der Bedienfunktionen ausgeführt werden kann.

Hierfür koppelt sich ein weiteres Bediengerät mittels einer drahtlosen Kommunikationsverbindung an das Bediengerät. Die Anzeigeelemente, bzw. die Bedienfunktionen werden je Typ des erkannten zu koppelnden weiteren Bediengeräts an dieses übertragen. Das bedeutet, dass der Bediensoftware bekannt ist, welche und wie viele Anzeigeelemente an das weitere Bediengerät zu Anzeige auf diesem übermittelt werden können und sollen, bzw. welche Bedienfunktionalitäten das weitere Gerät überhaupt ausführen kann. Sind mehrere Anzeigeelemente zur Übermittlung vorhanden, als das weitere Bediengerät anzeigen kann, so kann dem Benutzer eine Liste aller zur Übertragung zur Verfügung stehenden Anzeigeelemente zur Auswahl präsentiert werden.

Der Begriff „Bedienen“ ist hierbei breit auszulegen. Bedienen umfasst ein Parametrieren eines Feldgeräts, Einstellen von Messmodi des Feldgeräts, aber auch Manövieren durch Menüs, sowie Auswählen anzuzeigender Daten des Feldgeräts, bspw.

Messwerte oder Status-/Diagnoseinformationen.

Feldgeräte, welche im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren genannt werden, sind bereits im einleitenden Teil der Beschreibung beispielhaft aufgeführt worden.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass für die drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen dem Bediengerät und dem Feldgerät und/oder zwischen dem Bediengerät und dem weiteren Bediengerät und/oder für den Suchlauf ein Bluetooth LE-Protokoll oder ein WiFi- Protokoll verwendet wird. Es können jedoch auch weitere geeignete Drahtlosprotokolle verwendet werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass in dem Falle, dass zwei oder mehr weitere Bediengeräte, welche dem Bediengerät bekannt sind, gefunden wurden, der Benutzer eine Auswahl über ein oder mehrere für die anschließenden Verfahrensschritte zu verwendenden weiteren Bediengeräte mittels des Bediengeräts getroffen wird. Der Benutzer kann je nach Zweck mehrere Geräte mit sich führen. Das Bedienprogramm stellt nach dem Suchlauf eine Liste dar, welche die gefundenen und kompatiblen Bediengeräte zur Auswahl anzeigt. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Bediengerät Anzeigeelemente und/oder Bedienfunktionalitäten an zwei oder mehrere geeignete weitere Bediengeräte übermittelt. Es kann hierfür vorgesehen sein, dass jedem der weiteren Bediengeräte eigene Anzeigeelemente, bzw. Bedienfunktionen übermittelt werden, so dass ein Anzeigeelement, bzw. eine Bedienfunktion nach der Übermittlung nicht auf mehreren Bediengeräten vorhanden ist.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass in dem Falle, dass zumindest ein dem Bediengerät nicht bekanntes weiteres Bediengerät, gefunden wird, von dem Bediengerät eine Eignungsprüfung des weiteren Bediengeräts durchgeführt wird. Bei der Eignungsprüfung wird insbesondere der Typ des Bediengeräts festgestellt, sowie das auf dem Bediengerät ablaufende Bedienprogramm. Sind diese beiden Faktoren zu dem Bediengerät, bzw. zu dem Bedienprogramm kompatibel, so wird geprüft, welche der Anzeigeelemente, bzw. der Bedienfunktionen auf das weitere Bediengerät übertragen werden können. Hierfür wird beispielsweise von dem Bediengerät aus eine online-Abfrage an eine Datenbank des Herstellers des Bedienprogramms übersendet und die Ergebnisse eingeholt. Alternativ wird das Bedienprogramm des weiteren Bediengeräts nach diesen Informationen abgefragt. Das Ergebnis der Abfrage wird in beiden Fällen gemeinsam mit dem Namen des weiteren Bediengeräts auf dem Bedienprogramm des Bediengeräts gespeichert. Anschließend steht das weitere Bediengerät für das erfindungsgemäße Verfahren zur Verfügung. Es kann vorgesehen sein, im Falle, dass das weitere Bediengerät lediglich für die Anzeige von Anzeigeelementen vorgesehen ist, dass kein Bedienprogramm oder lediglich ein Bedienprogramm mit reduziertem Umfang vorhanden sein muss. Gemäß einer vorteilhaften ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass als Bediengerät und als weiteres Bediengerät jeweils ein mobiles Endgerät verwendet werden, wobei das Bediengerät und das weitere Bediengerät jeweils einen Touchscreen aufweisen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass mittels des Touchscreens des ersten Bediengeräts ein oder mehrere Anzeigeelemente visualisiert werden, wobei mittels des Touchscreens des weiteren Bediengeräts ein oder mehrere übergebene Anzeigeelemente, insbesondere Messwertverläufe des Feldgeräts, Menüelemente, und/oder Schaltflächen, visualisiert werden. Auf diese Art und Weise kann die Bildschirmfläche, welche zur Anzeige der Anzeigeelemente verwendet wird, vergrößert, bzw. erweitert werden.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass mittels des Touchscreens des weiteren Bediengeräts ein oder mehrere übergebene Bedienfunktionen, insbesondere das Auswählen von auf dem Touchscreen visualisierten Menüelementen und/oder Schaltflächen, ausgeführt werden. Es können somit nicht nur Schaltflächen oder Menüelemente auf dem weiteren Bediengerät angezeigt werden, sondern können diese Schaltfläche oder Menüelemente auch bedient werden. Hierfür benötigt das weitere Bediengerät keine eigene Kommunikationsverbindung mit dem Feldgerät. Die Bedienung erfolgt über das Bediengerät, welches die Bedienbefehle des weiteren Bediengeräts empfängt und an das Feldgerät weiterleitet.

Gemäß einer vorteilhaften zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass als Bediengerät eine Datenbrille verwendet wird und wobei als weiteres Bediengerät ein mechanisches Eingabeelement, insbesondere mit zumindest einem Beschleunigungssensor, bspw. ein Datenhandschuh, ein Gamepad oder ein berührungs-/bewegungssensitives Kleidungsstück, verwendet wird. Als Datenbrille können jegliche geeignete VR(„Virtual Reality“)-, bspw. die Oculus „Rift“ oder AR(„Augmented Reality“)/MR(„Mixed Reality“)-Datenbrillen, bspw. die Microsoft „Hololens“ oder Google „Glass“ verwendet werden. Auch Datenhelme fallen unter diesen Begriff. Der Datenhandschuh ist ein Eingabegerät in Form eines Handschuhs mit mehreren Lagesensoren, bspw. ausgestaltet zur Gestensteuerung, und einer Vielzahl von Bedienelementen, z.B. Bedienelemente in den Fingern, welche durch eine Fingerbewegung betätigt werden. Ein Gamepad weist eine Vielzahl von Bedienelementen in Form von Tasten und Joysticks und eine Vielzahl von Beschleunigungssensoren auf.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass mittels der Datenbrille ein oder mehrere Anzeigeelemente visualisiert werden und wobei mittels des Datenhandschuhs zumindest eine übergebene Bedienfunktion ausgeführt wird. Da eine Datenbrille je nach Typ nur eine begrenzte Bedienbarkeit ermöglicht, werden die Bedienfunktionen auf den Datenhandschuh ausgelagert.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass als übergebene Bedienfunktion eine Navigation durch auf der Datenbrille visualisierte Anzeigeelemente verwendet wird. Die Navigation erfolgt beispielsweise durch eine Gestensteuerung mittels des Datenhandschuhs.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 : ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens; und

Fig. 2: ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In beiden Ausführungsbeispielen wird ein Feldgerät FG bedient. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei diesem um ein Füllstandsmessgerät, welche beispielsweise per Radartechnologie den Füllstand eines Messmediums in einem Behälter, beispielsweise in einem Tank oder in einem Silo, bestimmt. Es kann sich jedoch alternativ auch um ein Feldgerät beliebigen Typs handeln. Beispiele hierfür sind im einleitenden Teil der Beschreibung aufgeführt. Die Bedienung erfolgt in beiden Ausführungsbeispielen über ein Bediengerät BG1. Dieses weist eine erste Kommunikationsschnittstelle KS1 auf, über welche das Bediengerät BG1 eine Kommunikationsverbindung mit dem Feldgerät FG aufbaut, insbesondere über Bluetooth LE. Auf dem Bediengerät BG1 ist ein Bedienprogramm ausgeführt, über welches ein Benutzer BE das Feldgerät bedienen kann.

Im ersten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Bediengerät BG2 um ein mobiles Endgerät, vorliegend ein Smartphone. Bei dem Bedienprogramm handelt es sich um eine App, beispielsweise um die von der Anmelderin herausgegebene App „SmartBlue“. Mittels dieser App kann das Feldgerät FG nach hergestellter Kommunikationsverbindung bedient werden. Hierfür werden auf der Bedienoberfläche Anzeigeelemente AE1 visualisiert, außerdem werden Bedienfunktionen BE in Form von Schaltflächen dargestellt. Durch Eingabe von Parameterwerten in die Schaltflächen lösen sie Bedienfunktionen BE eine Parameteränderung im Feldgerät FG aus. Des Weiteren wird die mit dem Parameterwert verbundene Visualisierung als Anzeigelement AE1 angezeigt, bspw. für den Parameter „Full“ ein Maximalwert des Füllstands in dem Behälter, bzw. für „Empty“ ein Minmalwert des Füllstands, sowie für „Block“ eine Blockdistanz, ab welcher eine Hüllkurve aufgenommen wird.

Da das Bediengerät BG1 nur ein kleines Display hat, müssen die Schaltflächen und die Anzeigeelemente AE1 zur Anzeige weiterer Bedienfunktionen und Anzeigeelement ständig verschoben werden. Zur Erhöhung des Bedienkomforts startet das Bediengerät BG1 einen Suchlauf über eine zweite Kommunikationsschnittstelle, insbesonder ebenfalls über Bluetooth LE, nach weiteren Bediengeräten. Während des Suchlaufs wird das Bediengerät BG2, ebenfalls ein mobiles Endgerät, beispielsweise ein Tablet oder ein weiteres Smartphone gefunden. Da das weitere Bediengerät BG2 dem Bedienprogramm des Bediengeräts BG1 bereits bekannt ist, koppelt sich dieses über seine Kommunikationsschnittstelle KS3 automatisch an das Bediengerät BG1.

Anschließend wird das Anzeigeelement AE2 auf das weitere Bediengerät BG2 übertragen und dort visualisiert. Es handelt sich hierfür um eine von dem Feldgerät FG erfasste Hüllkurve, die sich während der Parametrierung mittels des ersten Bediengeräts BG1 ändert. In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel gezeigt. Bei dem Bediengerät BG1 handelt es sich um eine Datenbrille, beispielsweise um die Microsoft „HoloLens“. Diese visualisiert Anzeigeelemente, beispielsweise Menüs oder Schaltflächen. Zum Bedienen des Feldgeräts koppelt das Bediengerät BG1 an einen Datenhandschuh, welcher das weitere Bediengerät BG2 darstellt. Nach dem Koppeln werden dem Datenhandschuh Bedienfunktionalitäten übergeben, welche ein Bedienen des Feldgeräts ermöglichen, beispielsweise das Auswählen von Einträgen in den in der Datenbrille visualisierten Menüs durch Gestensteuerung mittels des Datenhandschuhs. Alternativ zum Datenhandschuh kann ein Gamepad oder ein berührungs-/bewegungssensitives Kleidungsstück, bspw. ein Stoffhandschuh mit Näherungssensoren und/oder Lagesensoren, verwendet werden.

Für beide Ausführungsbeispiele gilt, dass auch mehrere weitere Bediengeräte mit dem Bediengerät BG1 gekoppelt werden können, so dass Anzeigelemente AE1 , AE2 und/oder Bedienfunktionen auf mehrere weitere Bediengeräte übertragen werden. In dem Falle, dass ein weiteres Bediengerät gefunden wird, welches dem Bediengerät BG1 nicht bekannt ist, wird eine Eignungsprüfung durchgeführt. Nach erfolgreicher Eignungsprüfung werden die Identifikationsinformationen des weiteren Bediengeräts in dem Bedienprogramm des Bediengeräts BG1 gespeichert.

Bezugszeichenliste

AE1 , AE2 Anzeigeelemente BE Benutzer BF Bedienfunktion BG1 Bediengerät BG2 weiteres Bediengerät FG Feldgerät

KS1 , KS2, KS3, KS4 Kommunikationsschnittstellen