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Title:
METHOD FOR FAULT LOCALIZATION AND DIAGNOSIS IN A FLUIDIC INSTALLATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/098588
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for fault localization and diagnosis in a fluidic installation, wherein the fluidic volume flow of the overall installation, or of at least a partial region of the same, and the fluid pressure (P) are each recorded during an operating cycle and compared to stored references. At the time of a variation or change of the variation from the reference, it is determined on which component or components (10-14) of the installation a process influencing the fluid consumption has taken place in order to then identify the same as faulty. Conductance variables (Q/P) are formed from the respective volume flow values (Q) and the measured pressure (P) and are integrated or added together throughout the operating cycle to form conductance values (KD), wherein a corresponding conductance reference curve is selected as a reference from a stored selection matrix, which comprises the conductance reference curves, or time-dependent conductance values, for various operating states.

Inventors:
BREDAU JAN (DE)
KELLER REINHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/001268
Publication Date:
August 21, 2008
Filing Date:
February 14, 2007
Export Citation:
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Assignee:
FESTO AG & CO KG (DE)
BREDAU JAN (DE)
KELLER REINHARD (DE)
International Classes:
F15B19/00
Domestic Patent References:
WO2005111433A12005-11-24
WO2005111433A12005-11-24
Foreign References:
DE10052664A12002-05-08
US20030187595A12003-10-02
Attorney, Agent or Firm:
REIMOLD, OTTO et al. (Plochinger Strasse 109, Esslingen, DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Fehlereingrenzung und Diagnose an einer fluidischen Anlage, wobei der fluidische Volumenstrom der Gesamtanlage oder wenigstens eines Teilbereichs derselben sowie der Fluiddruck jeweils während eines Betriebszyklus erfasst

5 und mit gespeicherten Referenzen verglichen wird, und wobei jeweils zum Zeitpunkt einer Abweichung oder einer Veränderung der Abweichung von der Referenz festgestellt wird, bei welcher Komponente oder bei welchen Komponenten der Anlage ein den Fluidverbrauch beeinflussender Vorgang stattgefunden hat, lo um diese dann als fehlerbehaftet zu erkennen, dadurch gekennzeichnet, dass aus den jeweiligen Volumenstromwerten (Q) und dem gemessenen Druck (P) Leitwertgrößen (Q/P) gebildet und über den Betriebszyklus zu Leitwerten (KD) integriert oder aufsummiert werden, wobei als Referenz eine entsprechende i5 Leitwertreferenzkurve (Koref) aus einer gespeicherten Auswahl - matrix ausgewählt wird, die Leitwertreferenzkurven (Koref) oder zeitabhängige Leitwerte für unterschiedliche Betriebszu- stände enthält .

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 20 die unterschiedlichen Betriebszustände wenigstens zwei der folgenden Betriebszustände sind: Warmlauf, Betrieb nach längerem Stillstand, Wiederanlauf bei Umrüstung, Betrieb nach vorgebbaren Zeitintervallen.

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3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitwertgrößen temperaturabhängig kompensiert werden, insbesondere durch den Faktor 1/λ/ψ , wobei T die Betriebstemperatur ist.

5 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitwertgrößen fluidabhängig adaptiert werden, insbesondere durch den Faktor y/KF , wobei KF ein fluidabhängiger Kennwert ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- lo durch gekennzeichnet, dass die Leitwertgrößen durch den

Feuchtegehalt und/oder den Partikelgehalt des Fluids adaptiert werden, insbesondere durch den Faktor 1/JKH , wobei KH ein vom Feuchte- und/oder Partikelgehalt abhängiger Kennwert ist .

i5 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Diagnose auf Leckage die Laufzeit eines Betriebszyklus durch Vergleich der aktuellen Leitwertmesskurve (Ko a ) mit einer diesem Betriebszyklus zugeordneten Leitwertreferenzkurve (Koref) überprüft wird, wobei

20 nur ab einer vorgebbaren Abweichung die Umschaltung auf wenigstens eine weitere Leitwertreferenzkurve (Koref) erfolgt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei festgestellter Laufzeitabweichung noch zusätzlich das Vorliegen einer proportionalen zeitlichen Verschiebung zwi- 25 sehen aktuellen Leitwertmesskurven (Koa) und Leitwertreferenzkurven (Koref) überprüft wird und nur im Falle einer festgestellten proportionalen zeitlichen Verschiebung die Umschaltung auf wenigstens eine weitere Leitwertreferenzkurve (Koref) erfolgt.

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8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei überschreitung der vorgebbaren Abweichung bei allen überprüften Leitwertreferenzkurven (Koref) eine entsprechende Meldung erzeugt wird und die Diagnose auf Leckage nicht durchgeführt wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer großen Zahl von Komponenten (10-14) eine Aufteilung in mehrere Gruppen durchgeführt wird, die unabhängig voneinander diagnostiziert werden.

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Description:

t 12. Februar 2007

FESTO AG & Co, 73734 Esslingen

Verfahren zur Fehlereingrenzung und Diagnose an einer fluidischen Anlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fehlereingrenzung und Diagnose an einer fluidischen Anlage, wobei der fluidische Volumenstrom der Gesamtanlage oder wenigstens eines Teilbereichs derselben sowie der Fluiddruck jeweils während 5 eines Betriebszyklus erfasst und mit gespeicherten Referenzen verglichen wird, und wobei jeweils zum Zeitpunkt einer Abweichung oder einer Veränderung der Abweichung von der Referenz festgestellt wird, bei welcher Komponente oder bei welchen Komponenten der Anlage ein den Fluidverbrauch beeinflussender lo Vorgang stattgefunden hat, um diese dann als fehlerbehaftet zu erkennen.

Bei einem derartigen, aus der WO 2005/111433 Al bekannten Verfahren wird die Luftverbrauchskurve zur Fehlerlokalisierung ausgewertet . Bei Abweichungen von einer Referenz wird i5 aus dem Zeitpunkt der Abweichung auf das fehlerhafte Subsystem (zum Beispiel Ventil-Aktuatoreinheit) geschlossen. Solche Fehler, die in fluidischen Anlagen auftreten können, haben ihre Ursachen zum Beispiel im Verschleiß der Komponenten, in unsachgemäßer Montage, lockeren Verschraubungen, po-

20 rösen Schläuchen, Prozessstörungen und dgl . , die sich in den Bewegungen der fluidischen Antriebe äußern, und anderen Undichtigkeiten verschiedenster Art. Um Diagnosefehler infolge der Veränderung gewisser Randbedingungen, wie Druck und Tem-

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peratur, zu vermeiden, wird in dieser Druckschrift die mögliche Korrektur des Luftverbrauchs mit dem Druck und der Temperatur erwähnt. Die Methode hierzu ist jedoch nicht beschrieben, und zeitliche beziehungsweise chargenabhängige Schwan- 5 kungen können nicht berücksichtigt werden.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das Verfahren der eingangs genannten Gattung so zu verbessern, dass Veränderungen in den Randbedingungen und insbesondere unterschiedliche Betriebszustände so berücksichtigt werden, lo dass sie nicht zur Fehldiagnose führen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst .

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht insbesondere darin, dass die Diagnose mittels des Leitwerts natür- i5 liehe Schwankungen in einem fluidischen System, hervorgerufen durch nicht vermeidbare Druck- und/oder Temperaturschwankungen, in einfacher Weise kompensiert. Darüber hinaus können auch unterschiedliche Betriebszustände durch Auswahl entsprechender gespeicherter Leitwertreferenzkurven berücksichtigt

20 werden. Der Vergleich des Leitwerts mit einer Referenz und eventueller zeitlicher wie auch betragsmäßiger Abweichungen ermöglichen sehr exakte Aussagen zur Art des Fehlers und zum Fehlerort. So ist es in vorteilhafter Weise auch möglich, Aussagen zu treffen, ob Leckagen die Fehlerursache sind

25 (veränderter Luftverbrauch) oder ob die Fehlerursache in einer veränderten Aktuatorbewegung begründet ist, zum Beispiel langsamere Zykluszeiten durch Reibung, Verschleiß, langsamer schaltende Ansteuerventile und dergleichen.

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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Verfahrens möglich.

Die unterschiedlichen Betriebszustände, für die Leitwertrefe- 5 renzkurven zur Auswahl gespeichert sind, betreffen vorzugsweise den Warmlauf, den Betrieb nach längerem Stillstand, den Wiederanlauf bei Umrüstung und den Betrieb nach vorgebbaren Zeitintervallen.

Die Leitwertgrößen werden zur noch besseren Adaption an das lo Verhalten der Gesamtanlage temperaturabhängig kompensiert, insbesondere durch den Faktor l/VT, wobei T die Betriebstemperatur ist. Um auch eine Anpassung an unterschiedliche verwendete Fluide zu erreichen, können die Leitwertgrößen auch fluidabhängig adaptiert werden, insbesondere durch den Faktor i5 -JKF , wobei KF ein fluidabhängiger Kennwert ist. Noch exaktere Diagnosedaten und Diagnoseaussagen erhält man durch Adaption der Leitwertgrößen durch den Feuchtegehalt und/oder den Partikelgehalt des jeweiligen Fluids, insbesondere durch den

Faktor 1/y/Kn , wobei KH ein vom Feuchte- und/oder Partikelge- 20 halt abhängiger Kennwert ist.

Um unterschiedliche Betriebszustände berücksichtigen zu können, das heißt um sicherzustellen, dass der Vergleich zwischen Referenzwert und aktuellem Leitwert eine korrekte Aussage ergibt, muss die gewählte Referenz dem entsprechenden

25 Betriebszustand entsprechen. Dies bedeutet, dass aus der gespeicherten Auswahlmatrix die dem jeweiligen Betriebszustand entsprechende Leitwertreferenzkurve ausgewählt werden muss. In vorteilhafter Weise wird hierzu vor der Diagnose auf Leckage die Laufzeit eines Betriebszyklus durch Vergleich der

30 aktuellen Leitwertmesskurve mit einer diesem Betriebszyklus

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zugeordneten Leitwertreferenzkurve überprüft, wobei nur ab einer vorgebbaren Abweichung die Umschaltung auf wenigstens eine weitere Leitwertreferenzkurve erfolgt. Wird eine Laufzeitabweichung festgestellt, so wird zusätzlich noch das Vor- 5 liegen einer proportionalen zeitlichen Verschiebung zwischen aktueller Leitwertmesskurve und Leitwertreferenzkurve überprüft, und nur im Falle einer festgestellten proportionalen zeitlichen Verschiebung erfolgt die Umschaltung auf wenigstens eine weitere Leitwertreferenzkurve. Wird nach überprü- lo fung aller Leitwertreferenzkurven festgestellt, dass bei allen die vorgegebene Abweichung überschritten wird, so befindet sich die gesamte Anlage weit außerhalb des Betriebspunktes, und eine entsprechende Meldung wird erzeugt. Die Diagnose auf Leckage wird dann nicht durchgeführt, da sie keinen i5 Sinn macht .

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine pneumatische Anlage, in deren Zuführung ein 20 Durchflussmesser geschaltet ist, und

Figuren 2 bis 4

Leitwertdiagramme zur Erläuterung verschiedener Diagnoseergebnisse .

In Figur 1 ist eine pneumatische Anlage schematisch darge- 25 stellt, wobei es sich prinzipiell auch um eine andere fluidische Anlage, wie eine hydraulische Anlage, handeln könnte.

Die pneumatische Anlage besteht aus fünf Subsystemen 10 bis 14, bei denen es sich jeweils um Aktoren, wie Ventile, Zylinder, Linearantriebe und dergleichen, handeln kann, sowie um

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Kombinationen derselben. Diese Subsysteme 10 bis 14 werden von einer Druckquelle 15 gespeist, wobei in einer gemeinsamen Zuführleitung 16 ein Durchflussmesser 17 zur Messung des Durchflusses beziehungsweise des Volumenstromes angeordnet 5 ist. Die Subsysteme 11, 12 einerseits und die Subsysteme 13, 14 andererseits bilden wiederum jeweils ein System mit einer gemeinsamen Zuleitung.

Eine elektronische Steuervorrichtung 18 dient zur Vorgabe des Ablaufprozesses der Anlage und ist elektrisch mit den Sub- lo Systemen 10 bis 14 über entsprechende Steuerleitungen verbunden. Die Subsysteme 10 bis 14 erhalten Steuersignale von der elektronischen Steuervorrichtung 18 und senden Sensorsignale wieder an diese zurück. Solche Sensorsignale sind beispielsweise Positionssignale, Endschaltersignale, Drucksignale, i5 Temperatursignale und dergleichen.

Der Durchflussmesser 17 ist mit einer elektronischen Diagnoseeinrichtung 19 verbunden, der zusätzlich die Signale eines Temperatursensors 20 und eines Drucksensors 21 zur Messung der Temperatur (T) und des Drucks (P) in der Zuführleitung

20 16, also der Temperatur und des Drucks des Fluids, zugeführt sind. Weiterhin sind ein Fluidsensor 23 zur Erfassung der Art des verwendeten Fluids und ein Feuchtigkeits- und/oder Partikelsensor 24 zur Erfassung des Feuchtegehalts und des Partikelgehalts des Fluids mit der Diagnoseeinrichtung 19 verbun-

25 den. Diese hat zusätzlich einen Zugriff auf das Ablaufpro- gramm der elektronischen Steuervorrichtung 18. Die Diagnose- ergebnisse werden einem Display 22 zugeführt, wobei diese Diagnoseergebnisse selbstverständlich auch gespeichert, ausgedruckt, optisch und/oder akustisch angezeigt oder einer

3o Zentrale über Leitungen oder drahtlos übermittelt werden können.

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Die Diagnoseeinrichtung 19 kann selbstverständlich auch in der elektronischen Steuervorrichtung 18 integriert sein, die beispielsweise einen Mikrocontroller zur Durchführung des Ablaufprogramms und gegebenenfalls zur Diagnose enthalten kann.

5 Bei einer sehr großen Zahl von Subsystemen können diese in mehrere Gruppen aufgeteilt werden, wobei jede Gruppe einen eigenen Durchflussmesser 17 besitzt, um die den Gruppen zugeordneten Teilbereiche der Anlage unabhängig voneinander zu diagnostizieren, wie dies im eingangs angegebenen Stand der lo Technik beschrieben ist. Das Verfahren zur Fehlereingrenzung und Diagnose wird nun im Folgenden anhand der beschriebenen pneumatischen Anlage und der in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Leitwertdiagramme erläutert.

Zunächst sollen der Leitwert und die Ermittlung des Leitwerts i5 erläutert werden. Der Volumenstrom in die fluidische Anlage wird mittels des Durchflussmessers 17 gemessen und durch den gemessenen Vordruck P, gemessen mit dem Drucksensor 21, dividiert. Dieser Quotient bildet die Leitwertgröße, die jeweils über einen Betriebszyklus aufsummiert beziehungsweise auf- 20 integriert den Leitwert KD ergibt :

Dieser Leitwert kann noch durch die gemessene Betriebstemperatur T, gemessen mit dem Temperatursensor 20, kompensiert 5 werden. Weiterhin kann dieser Leitwert auch noch in Abhängigkeit des jeweils verwendeten Fluids, gemessen mit dem Fluid- sensor 23, mit dem Kennwert KF und optional noch mit dem Kennwert KH in Abhängigkeit vom Feuchtegehalt und/oder dem Partikelgehalt der Luft, gemessen mit dem Feuchtigkeits-

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und/oder Partikelsensor 24, adaptiert werden. Dies ergibt dann den folgenden Leitwert:

5 Je nach Aufwand und gewünschter Genauigkeit können die Einflüsse der Temperatur T und/oder die Kennwerte KF beziehungsweise KH auch nicht berücksichtigt werden, sodass im einfachsten Fall der Leitwert nur vom Volumenstrom und dem Vordruck abhängt .

lo Der Leitwert ist zusätzlich noch zeit- und/oder chargenabhängig, das heißt, je nach Betriebszustand ergeben sich andere Leitwertkurven. Solche Betriebszustände sind beispielsweise der Warmlauf, der Betrieb nach längerem Stillstand, die Wiedereinschaltung bei Umrüstung oder der Betrieb nach vor- i5 gebbaren Zeitintervallen, also beispielsweise nach einem einstündigen oder zehnstündigen oder mehrstündigen Betrieb.

Für diese unterschiedlichen Betriebszustände und unterschiedlichen Parameter werden nun Leitwertreferenzkurven erfasst, beispielsweise in einem Lernprozess, und in der Diagnoseein-

20 richtung 19 in einer Auswahlmatrix gespeichert. Der Diagnoseleitwert beziehungsweise die Diagnoseleitwerte sind charakteristische Größen einer fluidischen Anlage beziehungsweise eines fluidischen Systems, das aus vielfältigen Subsystemen besteht. Der Leitwert charakterisiert das Verhalten der Gesamt- 5 anläge oder einer Teilanlage über einen definierten sich wiederholenden Zyklus. Er kompensiert normale Schwankungen und Fluktuationen der Betriebsgrößen Druck, Temperatur, Feuchtigkeit, Partikelgehalt, je nachdem, wie aufwendig er gebildet wird. Die Auswertung dieses Leitwerts mittels Referenzver-

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gleich, also Vergleich mit gespeicherten Leitwertreferenzkurven, zeigt somit gesichert die Fehler und die Fehlerursachen in fluidischen Anlagen.

Zunächst muss eine dem jeweiligen Betriebszustand angepasste, 5 parameterabhängige Leitwertreferenzkurve ausgewählt werden. Dies erfolgt zunächst in Abhängigkeit der anliegenden Sensorsignale. Dann wird zunächst die Laufzeit der Anlage in Abhängigkeit des jeweiligen Betriebszustands überprüft und mit der zunächst ausgewählten Leitwertreferenzkurve auf Korrelation lo überprüft. Korreliert die ausgewählte Leitwertreferenzkurve mit der aktuellen Messkurve, so wird die Diagnose freigegeben. Abweichungen zeigen dann tatsächlich eine Leckage im de- tektierten Zeitraum an und können entsprechend dem Ablaufprogramm diesen fehlerverursachenden Aktuatoren zugeordnet wer- i5 den.

Zunächst wird jedoch bei einer festgestellten Laufzeitabweichung der Leitwertkurve noch eine weitere überprüfung dahingehend durchgeführt, ob konstante Zeitanschnitte zwischen charakteristischen Kurvenpunkten vorliegen. So lässt sich

20 z.B. der gesamte Kurvenverlauf in eine charakteristische Anzahl von Kurvenpunkten unterteilen, wobei sich bei einer Laufzeitabweichung die Zeitdifferenz zwischen den Kurvenpunkten verändern wird. Für den gesamten Kurvenverlauf muss ein linearer Zusammenhang der einzelnen Zeitdifferenzen zwischen

25 den Kurvenpunkten innerhalb definierter Grenzen bestehen, damit angenommen werden kann, dass kein Fehler vorliegt, z.B. durch die insgesamt schneller fahrenden Achsen nach der Startphase. Dies bedeutet, dass sich alle Zeitdifferenzen der Kurve insgesamt proportional verändern müssen.

30 Erfüllt die gewählte Referenz nicht die geforderte übereinstimmung, so wird die Diagnose freigegeben, das heißt, die

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Abweichung rührt nicht von einer zeitlichen Verschiebung, sondern von einer Störung der Anlage her, insbesondere von einer Leckage.

Wird dagegen bei zunächst festgestellter Laufzeitabweichung 5 auch ein linearer Zusammenhang der Steigungen innerhalb definierter Grenzen festgestellt, so erfolgt eine Umschaltung auf eine andere Leitwertreferenzkurve. Dies wird so lange wiederholt, bis eine passende Leitwertreferenzkurve gefunden wird. Kann keine solche gefunden werden, befindet sich die gesamte lo Anlage außerhalb des Betriebspunktes, und es wird eine entsprechende Meldung erzeugt, also angezeigt, gemeldet, gespeichert und dergleichen.

Ist eine passende Leitwertreferenzkurve Köret gefunden, so wird diese mit der aktuell gemessenen Leitwertkurve KD 3 ver- i5 glichen. In den Figuren 2 bis 4 sind drei mögliche Fälle dargestellt .

Gemäß Figur 2 weicht die gemessene Leitwertkurve KD 3 kontinuierlich immer mehr von der Leitwertreferenzkurve KD«. ab. Damit liegt als Fehlerursache eindeutig eine Leckage vor, und 2o zwar eine Systemleckage, das heißt eine Leckage in der Zuführleitung 16 oder in damit verbundenen Leitungen. Die Differenz δKD vergrößert sich immer mehr mit der Zeit t und ist eine Funktion der Zeit.

Gemäß Figur 3 tritt zum Zeitpunkt tl eine Abweichung δKD auf, 25 die ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende te des Zyklus konstant bleibt. Dies bedeutet, dass ein Subsystem, zum Beispiel eine Ventil-Aktuatoreinheit, die zum Zeitpunkt tl aktiv war, eine Leckage aufweist . Der Zeitpunkt der Abweichung kann mit dem Prozessabbild oder Steuerprogramm in der Steuervorrichtung 18 30 verglichen werden, um das fehlerverursachende Subsystem auf-

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zufinden. Falls zum Zeitpunkt tl mehrere Subsysteme aktiv waren, was bei größeren Anlagen der Fall sein könnte, so muss der Fehler während folgender Aktivitäten dieser Subsysteme, bei denen sie nicht mehr gemeinsam aktiv sind, eingegrenzt 5 werden .

Gemäß Figur 4 hat sich die Zyklusdauer um den Wert δt verändert, wobei die Veränderung zum Zeitpunkt t2 aufgetreten ist. Der Wert des Leitwerts bleibt ab diesem Zeitpunkt t2 konstant, es erfolgt lediglich eine zeitliche Verschiebung. Dies lo lässt den Schluss zu, dass sich die Verfahrzeit des zu diesem Zeitpunkt t2 aktiven Aktuators verändert hat, zum Beispiel durch Klemmen, erhöhten Verschleiß, Schaltfehler am Ventil oder dergleichen. Es ist somit auch möglich, Zeitfehler im pneumatischen System anhand des Leitwerts zu detektieren.

i5 Es können selbstverständlich auch die in den Figuren 2 bis 4 erläuterten Vorkommnisse während eines Zyklus kumuliert und/oder mehrfach auftreten. Durch entsprechenden Kurvenverlauf können dann auch mehrere verschiedene, während eines Zyklus auftretende Fehler detektiert werden. Zur Sicherheit

20 werden selbstverständlich die Diagnosezyklen bei Auftreten eines Fehlers wiederholt, um festzustellen, ob es ein einmaliger Fehler oder eine Fehlmessung oder ein ständig vorliegender Fehler ist .

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