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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE FINE REFINEMENT OF GOLD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/081245
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the fine refinement of gold containing metallic impurities, According to said method, the gold to be refined is first dissolved in hydrochloric acid and hydrogen peroxide. The dissolution of the gold is controlled by separate dosing of said substances and/or by means of the mixture ratio thereof, enabling gold having an increasingly high purity to be obtained by successive dosing. The depletion of the impurities can be controlled by targeted heat supply and/or by influencing the heat rejection. The dissolved gold is then precipitated by stirring a sodium bisulfate solution into the hydrochloric acid gold solution, the precipitation of the gold being stimulated by avoiding an excess of sodium bisulfite solution. The precipitation is monitored by measuring the redox potential and is controlled by adapted dosing of the sodium bisulfite solution. The precipitated gold is then filtered again, washed and dried and provided for another use. The dissolution of the gold creates waste gas containing chlorine and a small proportion of metallic impurities. Said impurities are washed out of the waste gas in a washing device and are recovered from the used wash solution, while the chlorine is depleted from the waste gas by reaction with powdery gold in a corresponding filter device. The inventive method is especially suitable for refining powdery, ground, small-particle, film-type or wire-shaped gold.

Inventors:
HERRMANN SIGRID (DE)
LANDAU UWE (DE)
Application Number:
PCT/DE2004/000466
Publication Date:
September 23, 2004
Filing Date:
March 09, 2004
Export Citation:
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Assignee:
OTB OBERFLAECHENTECHNIK BERLIN (DE)
HERRMANN SIGRID (DE)
LANDAU UWE (DE)
International Classes:
C22B3/00; C22B3/10; C22B3/44; C22B7/00; C22B9/02; C22B11/00; (IPC1-7): C22B11/04; C22B7/00; C22B9/02; C22B3/10
Foreign References:
US4670052A1987-06-02
GB1090294A1967-11-08
US2266155A1941-12-16
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0182, no. 96 (C - 1209) 6 June 1994 (1994-06-06)
DATABASE EPODOC EUROPEAN PATENT OFFICE, THE HAGUE, NL; XP002290885
Attorney, Agent or Firm:
Tilger, Bernhard (Heppenheim, DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Feinstraffination metallisch verunreinigten Goldes, insbesondere pulverförmiges, zerkleinertes, kleinteiliges, folienartiges oder drahtförmiges Gold durch : Lösen des Goldes in Salzsäure und Wasserstoffperoxid ; Fällen des gelösten Goldes ; und Waschen des gefällten Goldes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch sukzessives Zudosieren von Salzsäure und Wasserstoffperoxid Gold höherer Reinheit gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösen des Goldes durch getrennte Zudosierung von Salzsäure und Wasserstoffperoxid und/oder über deren Mischungsverhältnis und/oder ihre Konzentration gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mischungsverhältnis von 1 : 1 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß Salzsäure mit einer Konzentration von 1836 % und Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von 1735 % verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösen des Goldes durch Wärmezufuhr und/oder Beeinflussung der Wärmeabfuhr gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösen des Goldes in einer Säuleneinrichtung erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß je nach Größe, Korngröße oder Goldkonzentration Säuleneinrichtungen mit unterschiedlichen Durchmessern und/oder unterschiedlich gestalteten Ausläufen verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gold durch Zudosierung einer Natriumbisulfitlösung aus der salzsauren Goldlösung gefällt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Natriumbisulfitlösung in die Goldlösung eingerührt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung durch Messung des Redoxpotentials überwacht und durch geeignete Zudosierung der Natriumbisulfitlösung gesteuert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 911, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung des Goldes durch Vermeidung eines Überschusses an Natriumbisulfitlösung begünstigt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fällung des Goldes Oxalsäure, EisenIIsulfat, Hydrazin oder Salze des Hydrazins verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gold vor dem Waschen filtriert wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschen des Goldes ein Waschen mit halbkonzentrierter Salzsäure und mit entionisiertem Wasser umfasst.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschen des Goldes ein Waschen mit einer alkalischen Cyanidlösung umfasst.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gold nach dem Waschen getrocknet wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß freiwerdendes chlorhaltiges Abgas zur Abreicherung des Chlors über eine Filtereinrichtung mit pulverförmigem Gold geleitet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtereinrichtung mit konzentrierter Salzsäure angefeuchtet wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom durch eine Wascheinrichtung zur Abreicherung metallischer Verunreinigungen geleitet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die abgereicherten metallischen Verunreinigungen aus der Wascheinrichtung zurückgewonnen werden.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gold mit einer AusgangsReinheit von zumindest 9698 % verwendet wird.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gold mit im wesentlichen gleicher Größe, Korngröße oder Goldkonzentration verwendet wird.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gold mit einer Korngröße von 101000 Mikrometer verwendet wird.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Raffination Cu, Ni, Ag, Pd, Zn, Sn, Pb, Fe, Cr, Be und/oder Co aus dem Gold abgereichert werden.
Description:
Verfahren zur Feinstraffination von Gold Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feinstraffination metallisch verunreinigten Goldes. Dieses Verfahren ist insbesondere zur Raffination pulverförmigen, zerkleinerten, kleinteiligen, folienartigen oder drahtförmigen Goldes geeignet.

Im Vordergrund der Goldgewinnung steht die Goldabtrennung aus Erzen oder aus Goldrücklaufmaterialien. Der Goldabtrennung folgt dann zunächst eine Grobreinigung des Goldes bis zu einer Reinheit von 98-99 %, der sich eine Feinstreinigung bis zu einer Reinheit von 99,96-99, 995 oder gar 99,999 % anschließt. Abhängig vom Ausgangsmaterial und der gewünschten Endreinheit müssen die Reinigungsschritte hierbei jeweils geeignet gewählt werden. Universalverfahren für die Abreicherung sämtlicher als Verunreinigungen enthaltenen Elemente und sämtlicher Konzentrationsbereiche sind nicht bekannt.

Bei Recyclingmaterial aus Elektronikschrott, wie z. B. Kontaktmaterial, Leiterplatten, Steckverbinder oder dergleichen, das eine zunehmend größere wirtschaftliche Bedeutung erlangt, treten bevorzugt Cu, Ni, Ag, Pd, Zn, Sn, Pb, Fe, Cr, Be, Co u. a. als Verunreinigungen auf. Diese Elemente müssen daher bei einer Rückgewinnung des Goldes möglichst problemlos und vollständig aus dem Gold entfernt werden. Auf Grund der chemischen Ähnlichkeit des Goldes mit Silber und Palladium erweist sich dies herkömmlicherweise insbesondere jedoch bei diesen beiden Edelmetallen und ihren Verbindungen als recht schwierig.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines einfachen und kostengünstigen Verfahrens zur Feinstraffination metallisch verunreinigten Goldes. Das gesuchte Raffinationsverfahren soll insbesondere eine problemlose Abreicherung der oben genannten metallischen Verunreinigungen ermöglichen und daher für eine Raffination von Recyclingmaterial aus Elektronikschrott besonders gut geeignet sein, wie es beispielsweise durch Ablösen mit entsprechenden Cyanidlösungen und anschließender Goldelektrolyse gewonnen wird. Es soll insbesondere zur Raffination pulverförmigen, zerkleinerten, kleinteiligen, folienartigen oder drahtförmigen Goldes geeignet sein. Das gesuchte Raffinationsverfahren soll durch eine günstige Nutzung von möglichst einfachen, apparativ unaufwendigen und problemlos zu automatisierenden chemischen Verfahren und den Einsatz von handelsüblichen, preiswerten Chemikalien gekennzeichnet sein und damit eine möglichst einfache und wirtschaftliche Betriebsweise ermöglichen. Durch eine möglichst geringe Umweltbelastung und einen Recyclingbetrieb für die eingesetzten Chemikalien soll es zudem auch ökologisch möglichst unbedenklich sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Raffinationsverfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Verfahrensvarianten sind den zugehörenden Unteransprüchen zu entnehmen.

Bei dem erfindungsgemäßen Raffinationsverfahren wird das Gold zunächst in Salzsäure und Wasserstoffperoxid gelöst, wobei insbesondere Salzsäure mit einer Konzentration von etwa 18-36 % und Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von etwa 17-35 % verwendet wird. Dieser Vorgang kann durch durch getrennte Zudosierung der genannten Substanzen und/oder über deren Mischungsverhältnis und/oder ihre Konzentration bedarfsgerecht gesteuert werden. Hierbei erweist sich ein Mischungsverhältnis von etwa 1 : 1 als besonders günstig, da sich mit diesem Wert die höchste Abreicherung an Verunreinigungen erreichen lässt. Durch sukzessives Zudosieren von Salzsäure und Wasserstoffperoxid lässt sich Gold mit zunehmend höherer Reinheit gewinnen.

Zur Herstellung nahezu gleicher Reaktionsbedingungen beim Lösen kann das zu raffinierende Gold gegebenenfalls zuvor in Chargen mit im wesentlicher gleicher Größe, <BR> <BR> Korngröße oder Zusammensetzung aufgeteilt werden, die dann separat behandett werden.

Diese Aufteilung kann beispielsweise durch eine einfache Siebanalyse erfolgen.

Gegebenenfalls ist das Gold zuvor erst noch entsprechend zu zerkleinern.

Das Lösen des Goldes erfolgt vorzugsweise in einer Säuleneinrichtung. Je nach Größe, Korngröße oder Goldkonzentration werden hierbei zur Optimierung des Lösungsvorgangs Säuleneinrichtungen mit unterschiedlichen Durchmessern und/oder unterschiedlich gestalteten Ausläufen verwendet. Aus der Säuleneinrichtung können durch Abtrennung einzelner Fraktionen auf einfache Art und Weise Goldlösungen mit unterschiedlicher Reinheit gewonnen und anschließend zur Rückgewinnung des Goldes auf die nachstehend beschriebene erfindungsgemäße Art und Weise weiterbehandelt werden.

Beim Lösen des Goldes wird durch die Reaktion von Salzsäure mit Wasserstoffperoxid Chlor frei, das als Abgas abgeführt und ordnungsgemäß entsorgt werden muß. Eine bekannte Entsorgungsmöglichkeit besteht beispielsweise darin, das freiwerdende chlohaltige Abgas durch Einleitung in Natronlauge vom Chlor zu reinigen. Im vorliegenden Fall wird jedoch erfindungsgemäß vorgeschlagen, das chlorhaltige Abgas über eine Filtereinrichtung mit feinkörnigem Goldpulver oder dergleichen zu leiten und das Chlor dort bei entsprechenden Reaktionsbedingungen mit dem feinkörnigen Gold zu Goldchlorid reagieren zu fassen. Um ein eventuelles Verstopfen der Filtereinrichtung zu vermeiden, wird diese hierbei vorzugsweise einfach mit konzentrierter Salzsäure angefeuchtet. Durch diese Umsetzung des Chlors zu Goldchlorid wird nicht nur das Abgas zuverlässig von Chlor gereinigt, sondern man erhält auch noch eine hochkonzentrierte Goldlösung, aus der sich auf die nachstehend noch beschriebene Art und Weise Gold mit einer Reinheit von 99,994-99, 999 % gewinnen läßt.

Das Lösen des Goldes in Salzsäure und Wasserstoffperoxid verläuft exotherm, wobei Reaktionstemperaturen von mehr als etwa 100 °C auftreten. Bei diesen hohen Temperaturen wird ein Teil der im Gold enthaltenen unerwünschten Verunreinigungen aus dem Gold abgereichert und zusammen mit dem freiwerdenden Chlor als Abgas abgeführt. Dieser Einfluß der hohen Reaktionstemperaturen auf die Abreicherung der Verunreinigungen, insbesondere Nickel, Silber, Palladium, Zink, Zinn, Blei, Eisen, Chrom und Spuren an Be, kann unter Ausnutzung der unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften der einzelnen Verunreinigungen durch entsprechende wärmetechnische Maßnahmen, wie z. B. eine gezielte Wärmezufuhr und/oder eine Beeinflussung der Wärmeabfuhr durch l9rmilinmfnhrr, vorteilhaft ausgenutzt und in gewissen Grenzen bedarfsgerecht gesteuert werden. Auf Grund des hierbei erforderlichen niedrigen Temperatumiveaus, das zudem auch noch ohne eine gegebenenfalls zusätzlich erforderliche externe Wärmezufuhr durch die beim Lösen freiwerdende Reaktionswärme praktisch automatisch erzeugt wird, und der hohen erreichbaren Abreicherungsraten ist der beschriebene Effekt insbesondere für eine wirtschaftliche Abreicherung von Silber von besonderer Bedeutung, da sich Silber bekanntermaßen ansonsten nur recht aufwendig aus entsprechenden Goldlegierungen abtrennen lässt. Üblicherweise wird hierfür das sogenannte Miller-Verfahren eingesetzt, bei dem das Silber durch Chlorgas in flüssiges, auf dem geschmolzenen Gold schwimmendes Silberchlorid überführt wird. Dieses Verfahren arbeitet jedoch bei einem wesentlich höheren Temperaturniveau von etwa 1000 °C und ist daher bereits aus diesem Grund wirtschaftlich entsprechend ungünstiger als das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren.

Die beschriebene Umsetzung des Chlors zu Goldchlorid in der Filtereinrichtung erfolgt unter starker Wärmeentwicklung. Die in dem Gasstrom enthaltenen metallischen Verunreinigungen werden bei den sich einstellenden hohen Reaktionstemperaturen nicht zusammen mit dem Chlor aus dem Gasstrom abgereichert und von der Filtereinrichtung zurückgehalten, sondern verbleiben stattdessen im wesentlichen in dem vom Chlor gereinigten Gasstrom. Dieser wird daher nach dem Passieren der Filtereinrichtung durch eine geeignete Wascheinrichtung, wie z. B. ein mit Wasser gefülltes Waschgefäß, geleitet, in der die metallischen Verunreinigungen aus dem Gasstrom ausgewaschen und bei Bedarf mit bekannten Methoden zurückgewonnen werden.

Das gelöste Gold wird anschließend durch Zudosierung eines geeigneten Reduktionsmittels, wie z. B. Oxalsäure, Eisen-ll-sulfat, Hydrazin oder Salze des Hydrazins, insbesondere jedoch eine Natriumbisulfitlösung, aus der salzsauren Goldlösung ausgefällt. Die Fällung des Goldes wird hierbei durch Vermeidung eines Überschusses an Natriumbisulfitlösung begünstigt. Das Ausfällen kann hierbei je nach Reaktionsbedingungen in unterschiedlichen Formen erfolgen. Bei nicht geeigneter Fällungsform fällt das Gold in groben Kristallen aus, es kristallisiert nach, die verwendete Apparatur wird mit einer festen Goldschicht überzogen, die bevorzugt Verunreinigungen umfasst. Bei günstigeren Reaktionsbedingungen kann das Gold jedoch auch klumpig oder feinkristallin-pulvrig ausfallen. Besonders gute Ergebnisse ergeben sich, wenn die Natriumbisulfitlösung mit hoher Geschwindigkeit in die Goldlösung eingerührt wird. Man erhält hierdurch pulverförmiges Gold, das praktisch keine Verunreinigungen mehr einschließt und sich gut filtrieren und waschen lässt. Bei günstigeren Reaktionsbedingungen kann das Gold auch feinkristallin ausfallen.

Die Fällung des Goldes aus der stark salzsauren Lösung hat den Vorteil, dass ein großer Anteil der noch vorhandenen Verunreinigungen als lösliche Chlorokomplexe, wie z. B.

(AgCI2)-, (CuCI2)-, (SnCI4)-, (PbCI4)-vorliegen. Aus verdünnten Lösungen werden mit dem Gold die schwerlöslichen Verunreinigungen, wie z. B. AgCI, CuCI, SnO (OH), PbCl2 ausgefällt.

Die Fällung wird durch Messung des Redoxpotentials überwacht und durch geeignete Zudosierung des Reduktionsmittels, insbesondere der Natriumbisulfitlösung gesteuert.

Nach dem Fällen des Goldes wird dieses vorzugsweise zunächst filtriert und anschließend mit halbkonzentrierter Salzsäure und entionisiertem Wasser gewaschen. Anschließend kann das Gold noch mit einer alkalischen Cyanidlösung gewaschen werden, die neben Anteilen an Gold auch eventuell noch verbliebene Spuren von Ni, Cu, Ag, Sn, und Pb aufnimmt.

Zudem werden auch eventuell noch vorhandene Reste an organischen Komponenten absorbiert. Durch das Waschen mit einer alkalischen Cyanidlösung können Reste an organischen Komponenten absorbiert werden und eventuell verbliebene Spuren von Ni, Cu, Ag, Sn und Pb entfernt werden.

Das Gold wird nach dem Waschen beispielsweise bei etwa 140 °C getrocknet und anschließend der weiteren Verwendung zugeführt.

Dieses erfindungsgemäße Raffinationsverfahren ist in dem folgenden Flussdiagramm 1 noch einmal zusammenfassend schematisch dargestellt.

Für das erfindungsgemäße Raffinationsverfahren wird vorzugweise pulverförmiges Gold mit einer Ausgangs-Reinheit von zumindest 96-98 % und einer Korngröße von 10-1000 Mikrometer, insbesondere 10-200 Mikrometer, verwendet. Aus diesem Ausgangsmateriai, das insbesondere Verunreinigungen an Cu, Ni, Ag, Pd, Zn, Sn, Pb, Fe, Gr, Be und/oder Co umfassen kann, kann auf die erfindungsgemäße Art und Weise hochreines Gold bis zu einer Reinheit von bis zu 99,999 % gewonnen werden. Diese Verunreinigungen können dabei entweder jeweils für sich oder aber auch in einer beliebigen Kombination bis zu einer Gesamtkonzentration von etwa 4-5 % in dem zu raffinierenden Ausgangsmaterial vorhanden sein. Das Verfahren ist daher insbesondere für die Raffination des bei der Goldelektrolyse aus Cyanidiösungen gewonnen Goldpulvers geeignet. Es ist jedoch selbstverständlich auch für geignet zerkleinertes oder granuliertes Gold aus einer ganzen Reihe anderer Ausgangsmaterialien einsetzbar. Es ist zudem auch zur Raffination von Goldfolien, feinen Golddrähten oder dergleichen geeignet.

Für sämtliche Verfahrensschritte können sehr kostengünstige, handelsübliche Chemikalien mit einer Reinheit von"Chemisch rein"eingesetzt werden. die gegebenenfalls auch mehrfach verwendbar sind. Die Verfahrensabläufe sind zudem sowohl bezüglich des erforderlichen apparativen Aufwandes als auch ihrer Durchführung recht einfach und gut zu automatisieren, so dass sich das erfindungsgemäße Raffinationsverfahren als wirtschaftlich sehr günstig erweist. Durch seine geringe Umweltbelastung erweist es sich darüber hinaus auch unter ökologischen Gesichtspunkten als äußerst günstig. Gold mit einer Reinheit von zumindest 96-98 % l Lösen in chlorhaltiges Abgas Filtrieren HCI und H202 mit metallischen mit Verunreinigungen Gold-Filter l Fällen mit einer Gold-Lösung Abgas mit metallischen Verunreinigungen NaHSQ3-haltige Filtrate mit Waschen Filtrieren metallischen Verunreinigungen Waschen Rückgewinnung der metallischen Verunreinigungen Trocknen 1 Gold mit einer Reinheit von bis zu 99, 999 % Flußdiagramm 1 Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich nicht nur aus den zugehörenden Ansprüchen-für sich und/oder in Kombination-sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele.

Bei dem ersten Ausführungsbeispiel werden 6400 g feinkörniges Goldpulver mit einer Reinheit von 97,1 %, das durch Goldelektrolyse aus Cyanidlösungen gewonnen wurde und Verunreinigungen an Cu, Ni, Ag, Pd, Sn und Pb enthält, in einer Lösesäule in zahlreichen aufeinanderfolgenden Behandlungsschritten jeweils abwechselnd mit 36 %-iger Salzsäure und 34 %-igem Wasserstoffperoxid behandelt, die in kleinen Mengen zudosiert werden. Für diesen Behandlungsschritt ist handelsübliche Salzsäure mit einer Konzentration von etwa 18 - 36 % und handelsübliches Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von etwa 17-35 % einsetzbar. Die hierbei jeweils zudosierten Volumina richten sich nach den Konzentrationen und nach dem Goldinhalt in der Lösesäule. Sie betragen im vorliegenden Fall zu Beginn der Behandlung jeweils 300 ml und werden dann mit der Abnahme des Goldinhaltes in der Lösesäule allmählich verringert. Es entstehen Goldlösungen mit einem hohen Goldgehalt von etwa 200 g/l in Form der Tetrachlorgoldsäure. Diese Goldiösungen fließen in eine Vorlage, die gewechselt wird, wenn sich nach Zudosierung einer hinreichend hohen Menge an Salzsäure und Wasserstoffperoxid 51 angesammelt haben. Die entnommene Lösung wird anschließend auf ihre chemische Zusammensetzung hin untersucht, wobei sich die sich die in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellten Resultate ergeben : Gotdfösung Nr. Au (%) Cu Ni (%) Ag (%) Pd (%) Sn (%) Pb (%) 1 93,23 2,92 0,51 0,024 0,0015 0, 235 3, 08 2 98,73 0,32 0, 076 0,0207 0,0013 0,0435 0, 808 3 99,32 0,11 0, 025 0, 0137 0,0003 0.0308 0,500 4 99,77 0,07 0, 0048 0, 0048 0,0001 0,0197 0,1356 5 99,91 0,04 0,0022 0, 0022 0,0003 0,0147 0,0346 6 99,89 0,035 0, 0038 0,0139 0,0003 0,0224 0,0306 Tab. 1 Im ersten Behandlungsschritt wird das Gold, wie sich optisch gut verfolgen lässt, zunächst durch die Salzsäure gelöst und nach Bildung einer Goldlösung, die durch das bei dieser Reaktion gebildete Wasser einen höheren pH-Wert von etwa 2-3 besitzt, durch das Wasserstoffperoxid reduziert und in sehr voluminöser, teilweise schwammartiger Form teilweise gefällt. Das Wasserstoffperoxid wird solange zum Lösen verbraucht, bis ein pH- Wert von etwa 2-3. erreicht wird, dann erfolgt eine anteilige Reduktion des gelösten Goldes Gemeinsam mit dem Gold werden zunächst bevorzugt auch die im Ausgangsmaterial enthaltenen metallischen Verunreinigungen gelöst, die sich in der salzsauren Goldlösung ansammeln. Das im ersten Behandlungsschritt ausgefällte Gold wird bei der Fortsetzung des Lösevorgangs infolge seiner großen Oberfläche im zweiten Behandlungsschrittt bevorzugt durch die Salzsäure und das Wasserstoffperoxid gelöst. Während der nachfolgenden Behandlung wiederholt sich immer wieder das Lösen des größeren Anteils an Gold und die Fällung eines Anteils des gelösten Goldes beim getrennten Zudosieren von Salzsäure und Wasserstoffperoxid.

Durch die anfängliche bevorzugte Abreicherung der im Ausgangsmaterial enthaltenen metallischen Verunreinigungen und ihre Anreicherung in der entstehenden Goldlösung ist die Reinheit der ersten entnommenen Goldlösung mit 93,23 % zunächst noch etwas niedriger als die Ausgangsreinheit des zu raffinierenden Goldes von 97,1 %.

Nach der Abnahme der nächsten 5 1 an Goldlösung erhält mnan bei der Analyse dieser Lösung eine Goldkonzentration von 98, 73 % Die Goldlösung enthält also bereits deutlich weniger metallische Verunreinigungen und eine höhere Reinheit als die erste Goldlösung und als das Ausgangsgold.

Durch die ständige Wiederholung von Lösen und teilweisem Fällen erfolgt eine fortlaufende Raffination, so dass die mit zunehmender Anzahl an Behandlungsschritten entnommenen Goldlösungsn immer weniger metallische Verunreinigungen und Gold einer immer höheren Reinheit enthalten, die bis zu einem Maximalwert von 99,91 % bei der fünften entnommenen Charge ansteigt.

Bei der sechsten und letzten Goldlösung des vorliegenden Ausführungsbeipiels lässt der Reinigungseffekt in der Säule offensichtlich wieder etwas nach. Die Goldlösung besitzt mit 99,89 % eine etwas geringere Reinheit als die fünfte Goldlösung mit 99,91 %, während gleichzeitig die Konzentration an Ag, Sn und Ni in der Lösung wieder etwas ansteigt. Diese Abschwächung des Reinigungseffektes kann jedoch durch Verwendung einer Lösesäute mit einem etwas geringeren Durchmesser und/oder mit einem kegelförmigen Auslauf überwunden werden.

Die Lösesäule ist über eine erste Abgasleitung mit einer Filtereinrichtung verbunden, die ein geschlossenes filterförmiges Gefäß mit einem Durchmesser von etwa 400 mm umfasst, in dem sich eine dünne Schicht feinkörnigen Goldpulvers des bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel verwendeten Ausgangsmaterials befindet. Um ein eventuelles Verstopfen des filterförmigen Gefäßes zu vermeiden, wird dieses einfach mit konzentrierter Salzsäure angefeuchtet.

Die durch die Reaktion der Salzsäure mit dem Wasserstoffperoxid in der Lösesäule freiwerdenden chlorhaltigen Abgase strömen somit über die erste Abgasleitung durch die dünne Goldschicht in dem Gefäß. Dort wird das Chlor, wie in der Beschreibungseinleitung bereits ausführlich dargestellt wurde, durch exotherme Umsetzung mit dem feinkörnigen Goldpulver zu Goldchlorid aus dem Abgas abgereichert. Hierdurch entsteht eine hochkonzentrierte Goldlösung, die einen Gehalt von 500-600 g/t Gold und einen pH-Wert von-1,0 bis-1,3 besitzt. Diese Goldlösung wird auf die nachstehend noch beschriebene erfindungsgemäße Art und Weise weiterbehandelt (Fällung des Goldes bei kontrolliertem Potential), wodurch hochreines Gold mit einer Reinheit von 99,994-99, 999 % gewonnen wird.

Wie oben bereits erwähnt wurde, enthält das chlorhaltige Abgas aus der Lösesäule auch einen Teil der aus dem Gold abgereicherten metallischen Verunreinigungen, die bei den sich einstellenden hohen Reaktionstemperaturen in der Filtereinrichtung nicht zusammen mit dem Chlor aus dem Gasstrom abgereichert und zurückgehalten werden, sondern stattdessen im wesentlichen in dem vom Chlor gereinigten Abgasstrom verbleiben. Die Filtereinrichtung ist daher über eine zweite Abgasleitung mit einem mit Wasser gefüllten Waschgefäß verbunden, durch welches das vom Chlor gereinigte Abgas nach dem Passieren der Filtereinrichtung strömt. Die in dem Gasstrom enthaltenen metallischen Verunreinigungen, wie z. B. abdestiliertes Silberchlorid, werden dort aus dem Gasstrom ausgewaschen und anschließend mit bekannten Methoden aus dem Waschwasser zurückgewonnen. Goldlösung Nr. Au (%) Cu (%) Ni (%) Aq (%) Pd (%) Sn (%) Pb (%) 1 98,08 1,217 0,197 0,066 0,0310 0,839 0,327 2 99,54 0,265 0,051 0,030 0, 0060 0,0166 0,086 3 99,77 0,154 0,020 0,020 0,0040 0,0128 0,040 4 99,78 0,140 0,016 0,015 0,0030 0,0133 0,036 5 99, 74 0,079 0,009 0,021 0,0020 0,0142 0,131 6 99,94 0,027 0,003 0,007 0, 0004 0, 0050 0,0119 Tab. 2 Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel werden 6836 g feinkörniges Goldpulver mit einer Reinheit von 99,36 % entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel in der Lösesäule behandelt. Hierbei ergeben sich die in der obigen Tabelle 2 zusammengestellten Resultate.

Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sammeln sich die im Ausgangsmaterial enthaltenen metallischen Verunreinigungen zu Beginn der Raffination wiederum zunächst bevorzugt in der Goldlösung, so dass die Reinheit der ersten Goldlösung mit 98,08 % niedriger ist als die Ausgangsreinheit von 99,36 %. Bis zur sechsten Charge steigt die Reinheit dann jedoch bis auf einen maximalen Endwert von 99,94 % an.

Beim Lösen des Goldes treten bei allen Ausführungsbeispielen in der Lösesäule Reaktionstemperaturen von mehr als etwa 100 °C auf. Bei diesen hohen Temperaturen wird, wie in der Beschreibungseinleitung bereits ausführlich dargestellt wurde, ein Teil der im Gold 'enthaltenen unerwünschten metallischen Verunreinigungen aus dem Gold abgereichert und zusammen mit dem freiwerdenden Chlor als Abgas abgeführt. Zur näheren Untersuchung dieses Effektes werden daher in einem dritten Ausführungsbeispiel 8276 g metallisch verunreinigtes Goldpulver auf die beschriebene Art und Weise in der Lösesäule gelöst und die Konzentration der Verunreinigungen im Ausgangsmaterial und in. der Goidiösung bestimmt. Das Ausgangsmaterial enthält insgesamt 166,92 g (2,02 %) an metallischen Verunreinigungen, die sich aus 129, 2 g (1,56 %) Kupfer, 13,47 g (0,16 %) Nickel, 1,38 g (0, 02 %) Silber, 0,07 g (0,001 %) Palladium, 20, 1 g (0,24 %) Zinn und 2, 70 g (0, 03 %) Blei zusammensetzen. In der Goldlösung hingegen finden sich nur 114, 63 g Kupfer, 12, 45 g Nickel, 0, 47 g Silber, 0, 08 g Palladium, 11, 61 g Zinn und 1, 69 g Blei, so dass die Abreicherung über das Abgas bei Zinn etwa 43 %, bei Blei 37 % und bei Silber 34 % beträgt.

Bei Kupfer und Nickel werden auf diese Art und Weise immerhin noch etwa 12 % bzw. 8 % abgeführt, während Palladium bei den vorliegenden Reaktionsbedingungen vollständig in der salzsauren Goldlösung gelöst und nicht über das freiwerdende chlorhaltige Abgas mit abgeführt wird.

In einem vierten Ausführungsbeispiel werden 6945 g feinkörniges Goldpulver mit einer Reinheit von 97,80 % auf die beschriebene Art und Weise in der Lösesäule gelöst und die Konzentration der Verunreinigungen im Ausgangsmaterial und in der Goldlösung bestimmt, um wiederum den Anteil der über den Gasstrom abgeführten metallischen Verunreinigungen im Vergleich zu den sich in den Goldlöungen und dem Ausgangsmaterial befindenden metallischen Verunreinigungen zu ermitteln. Das Ausgangsmaterial ist mit Kupfer (1,86 %, 129, 2 g), Nickel (0,22 %, 15,2 g), Silber (0,044 %, 3,04g), Palladium (0,009 %, 0,63 g), Zinn (0,30 %, 20,8 g), Blei (0,05 %, 3,4 g), Zink (0, 003 %, 0, 19 g), Eisen (0,005 %, 0, 36 g), Chrom (0,001 %, 0,05 g) und Beryllium (0,001 %, 0,05 g) verunreinigt. Von diesen Ausgangs- Verunreinigungen befinden sich 88,7 % (114,6 g) Kupfer, 49,3 % (7, 5 g) Nickel, 15,5 % (0,47 g) Silber, 12, 7 % (0,08 g) Palladium, 51 % (10, 6 g) Zinn, 50 % (1, 7 g) Blei, 0 % Zink, 0 % Eisen, 0 % Chrom und 4 % (0,002 g) Beryllium in den entnommenen Goldlösungen, während der Rest über das Abgas abgeführt wird. Bei den angegebenen Reaktionsbedingungen verbleiben das Nickel, Zinn und Blei somit etwa zur Hälfte in Lösung, während die andere Hälfte über das Abgas abgeführt wird. Kupfer, Silber und Palladium werden hingegen bereits zu etwa 85-90 %, Beryllium zu etwa 96 % und das Eisen, Zink und Chrom im wesentlichen sogar vollständig über das Abgas abgeführt.

Diese Abreicherung der metallischen Verunreinigungen in der Gasphase ist von dem verwendeten Salzsäure/Wasserstoffperoxid-Mischungsverhältnis abhängig. Beim dritten Ausführungsbeispiel beträgt dieses Mischungsverhältnis 2 : 1, während es beim vierten Ausführungsbeispiel 1 : 1 beträgt.

Der Einfluß der hohen Reaktionstemperaturen auf die Abreichung der metallischen Verunreinigungen über das Abgas kann durch entsprechende wärmetechnische Maßnahmen, wie z. B. eine gezielte Beheizung der Lösesäule bis zu einem entsprechenden Temperaturniveau und eine Wärmeisolierung diese Säule, vorteilhaft ausgenutzt und unter Ausnutzung der unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften der einzelnen Verunreinigungen noch gesteigert und in gewissen Grenzen bedarfsgerecht gesteuert werden.

Die festgestellte starke Abreicherung von Silber, Zinn, Palladium und Blei ist für das vorliegende Verfahren besonders wichtig, da sich diese Spurenverunreinigungen üblicherweise nur sehr schwer aus Gold abtrennen lassen. Bekannt ist die Abtrennung von Silber aus Gold nach dem Miller-Verfahren, das jedoch bei einem wirtschaftlich sehr viel ungünstigeren, wesentlich höheren Temperturniveau von etwa 1000 °C unter Einleitung von Chlor betrieben wird. Im vorliegenden Fall hingegen destillieren diese unerwünschten Verunreinigungen bei der erfindungsgemäßen Behandlung des Goldes mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid zusammen mit der Salzsäure und dem Chlor bereits bei wesentlich niedrigeren Temperaturen von etwa 100 °C ab, die zudem auch noch durch die beim Lösen des Goldes freiwerdende Reaktionswärme automatisch erzeugt werden, ohne dass es hierfür einer zusätzlichen, externen Energiezufuhr bedürfte. Diese wird im vorliegenden Fall- bei einem allerdings entsprechend wesentlich geringeren Energie-und Kostenaufwand- höchstens zur bedarfsgerechten Steuerung des Lösevorgangs verwendet, so dass das erfindungsgemäße Verfahren ein sehr viel einfachere und kostengünstigere Möglichkeit für eine Gold-Silber-Scheidung als das Miller-Verfahren eröffnet. Diese wirtschaftlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden noch durch die Verwendung kostengünstiger handelsüblicher Chemikalien unter Ausnutzung eines gleichzeitig sehr einfachen, ökologisch unbedenklichen und gut zu automatisierenden Verfahrensablaufs unterstützt.

Da sehr viele Goldlegierungen Silber als Legierungsmaterial enthalten, das sich bei einem Materialrecycling nur sehr schwer wieder aus den Goldlegierungen abscheiden läßt, wird dessen Abreicherung in einem weiteren Ausführungsbeispiel anhand zweier Goldlegierungen mit unterschiedlichen Silbergehalten von 0,59 % bzw. 3,9 % noch einmal näher untersucht. Die beiden Goldlegierungen werden wiederum auf die beschriebene Art und Weise mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid in der Lösesäule behandelt. Es zeigt sich, daß mit ansteigendem Silbergehalt in der Ausgangslegierung die prozentuale Abreicherung an Silber ansteigt. Die erste Goldlegierung mit 0,59 % Silber ergibt in der Goldlösung einen Silbergehalt von 0,009 %, während die zweite Goldlegierung mit 3,9 % Silber einen Silbergehalt von nur 0,005 % ergibt.

Wie oben bereits beschrieben wurde, wird das gelöste Gold durch Zudosierung einer Natriumbisulfitlösung ausgefällt, die unter Vermeidung eines Natriumbisulfit-Überschusses mit hoher Geschwindigkeit in die Goldlösung eingerührt wird. Der Goldgehalt in der Lösung fällt hierbei auf weniger als etwa 10 mg/1 ab. Die Fällung wird durch Messung des Redoxpotentials überwacht und durch geeignete Zudosierung der ßlatriumbisulfitlösung gesteuert.

Zur Fällung des Goldes können jedoch gegebenenfalls auch andere geeignete Fällungsmittel, wie z. B. Oxalsäure, Eisen-1 !-sulfat, Hydrazin und Salze des Hydrazins, verwendet werden. Hydrazin wird bei der Anwesenheit von Kupfer und Blei angewendet, während Oxalsäure und Eisen-ll-sulfat bei der Anwesenheit von Platinmetallen angewendet werden.

Nach dem Fällen des Goldes wird dieses zunächst filtriert, wobei man NaHSO3-haltige Filtrate mit metallischen Verunreinigungen erhält. Anschließend wird es mit halbkonzentrierter Salzsäure behandelt und mit entionisiertem Wasser"chloridfrei gewaschen". Das Gold kann zudem auch noch mit einer alkalischen Cyanidlösung gewaschen werden, die neben Anteilen an Gold auch eventuell noch verbliebene Spuren an metallischen Verunreinigungen aufnimmt. Zudem werden hierbei auch eventuell noch vorhandene Reste an organischen Komponenten absorbiert.

Das Gold wird nach dem Waschen bei etwa 140 °C getrocknet und anschließend der weiteren Verwendung zugeführt.

Jeder dieser Behandlungs-oder Bearbeitungsschrite schließt eine Teilraffination ein. Durch eine fraktionsweise Abnahme einzelner Goldmengen kann Gold mit unterschiedlicher Reinheit ausgebracht werden. Der Einfluß des Lösens, des Fällens aus salzsaurer Lösung und des Waschens mit alkalicher Cyanidlösung auf die Goldkonzentration wird in einem fünften Ausführungsbeisiel anhand der erfindungsgemäßen Raffination von 7945 g pulverförmigen Goldes mit einer Reinheit von 99,4 % untersucht. Hierbei ergeben sich die in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellten Resultate, wobei die einzelnen Fraktionen entsprechend der jeweils zugeordneten Goldlösungen nummeriert sind : Fraktion Nr. Menge (g) Au (%) gelöst gefällt gewaschen 1 1430 98, 29 99,920 99,995 2 1565 99,62 99, 980 99, 994 3 1406 99,75 99, 990 99,995 4 894 99, 82 99, 990 99,995 5 944 99,88 99,990 99,996 6 562 99, 87 99,996 99,997 Tab. 3 Fraktion Nr. Menge (g) Au (%) getostgefäiftgewaschen 1 1427 98,91 99,982 99,990 2 1566 99,64 99,989 99,992 3 1389 99,78 99,985 99, 992 4 853 99,83 99,990 99,995 5 750 99,89 99,991 99,995 6 949 99,87 99,992 99,996 Tab. 4 Bei einem sechsten Ausführungsbeisiel werden 6934 g pulverförmigen Goldes mit einer Reinheit von 99,12 % untersucht. Hierbei ergeben sich die in der obigen Tabelle 4 zusammengestellten Resultate.

Für die Gewinnung von hochreinem Gold ist eine weitere Umfällungsstufe notwendig, wobei mit Erhöhung der Reinheitsanforderungen auch die Anforderungen an die Bearbeitung, die Apparatur sowie an die Reinheit der eingesetzten Chemikalien und der Arbeitsumgebung ansteigen.

In einem siebten und letzten Ausführungsbeispiel werden 10114 g Goldpulver mit einer Reinheit von 99,99 % auf die oben beschriebene erfindungsgemäße Art und Weise mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid gelöst, mit Natreiumbisulfitlösung bei kontrolliertem Potential gefällt und nach dem"chloridfrei waschen"mit halbkonzentrierter Salzsäure und entionisiertem Wasser abschließend noch mit einer alkalischen Cyanidlösung behandelt. Aus dem mit Cu, Ni, Ag, Pd, Zn, Sn, Pb, Cr, Be, und Co verunreinigten Ausgansmaterial werden hierdurch 10000 g Gold mit einer Reinheit von 99,999 % gewonnen.

Bei allen Ausführungsbeispielen wird als Ausgangsmaterial für die Raffination metallisch verunreinigtes Goldpulver verwendet, das durch elektrolytische Abscheidung aus Cyanidlösungen gewonnen wurde und ursprünglich aus Elektronikschrott stammt, von dem es mittels der Cyanidlösungen abgelöst wurde. Es kann jedoch selbstverständlich auch Goldpulver oder geeignet zerkleinertes oder granuliertes Ausgangsmaterial anderer Herkunft durch das erfindungsgemäße Raffinationsverfahren bis zum Erreichen des gewünschten Reinheitsgrades gereinigt werden. Zudem können auch Gold-Kleinteile, folienartiges Gold, feine Golddrähte oder dergleichen durch das erfindungsgemäße Verfahren raffiniert werden.