THOMMES LOTHAR (DE)
WO2015096880A1 | 2015-07-02 | |||
WO2015039725A1 | 2015-03-26 | |||
WO2008104269A1 | 2008-09-04 |
EP1733839A1 | 2006-12-20 | |||
DE19704327C1 | 1998-05-28 | |||
EP1502790A1 | 2005-02-02 | |||
DE102006032138A1 | 2007-08-30 | |||
DE10138781A1 | 2003-02-20 | |||
EP1733839B1 | 2009-04-22 |
Patentansprüche 1. Verfahren zum Anbringen von Dichtungsprofilen (2) mit einer Klebeschicht an Fahrzeugkarosserien oder deren Teilen mit einer Applikationseinrichtung (1), wobei ein auf eine Rolle (6) aufgewickeltes Dichtungsprofil (2) aus einer Abspuleinheit (7) der Applikationseinrichtung (1) abgezogen wird, das Dichtungsprofil (2) nach dem Abzug aus der Abspuleinheit (7) einen Puffer (10) der Applikationseinrichtung (1) durchläuft, der Schwankungen zwischen der Zufluss- und Abflussgeschwindigkeit des Dichtungsprofils ausgleicht , das Dichtungsprofil (2) beim Durchlaufen durch den Puffer (10) mit Hilfe eines optischen Inspektionssystems (11) auf Fehlstellen und Stoßstellen des Dichtungsprofils (2) untersucht wird, Abschnitte des Dichtungsprofils (2) mit von dem Inspektionssystem (11) erkannten Fehlstellen und/oder Stoßstellen von dem Dichtungsprofil (2) abgetrennt und ausgesondert werden, bevor das Dichtungsprofil (2) mit der Klebeschicht entlang einer für die Anbringung vorgesehenen Applikationslinie an der Fahrzeugkarosserie oder dem Teil der Fahrzeugkarosserie mittels mindestens einer Applikationsrolle (4a) eines Applikationskopfs (4) aufgerollt wird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der an der Fahrzeugkarosserie oder deren Teil angebrachte Abschnitt des Dichtungsprofils (2) mit einer Trenneinrichtung (12) abgeschnitten wird, die an dem Applikationskopf (4) angeordnet ist. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Fehlstellen und/oder Stoßstellen des Dichtungsprofils (2) vor dem Aufwickeln des Dichtungsprofils auf die Rolle (6) nicht markiert werden. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (2) vor dem Aufwickeln auf die Rolle (6) nicht auf Fehlstellen und/oder Stoßstellen geprüft wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport des Dichtungsprofils (2) in Richtung jeder Applikationsrolle (4a) unterbrochen wird, sobald das Ende des Dichtungsprofils (2) eine Ausgangsposition zur Anbringung des Dichtungsprofils erreicht hat. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Abschnitte des Dichtungsprofils (2) mit erkannten Fehlstellen und/oder Stoßstellen so weit in Richtung jeder Applikationsrolle (4a) vorgeschoben werden, dass diese Abschnitte mit der Trenneinrichtung (12) am Applikationskopf (4) abgeschnitten werden können. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportweg des Dichtungsprofils (2) zwischen dem Inspektionssystem (11) und der Ausgangsposition zur Anbringung des Dichtungsprofils derart bestimmt wird, dass dessen Länge mindestens der Länge der für die Anbringung des Dichtungsprofils (2) vorgesehenen Applikationslinie entspricht . Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugkarosserie oder deren Teil mit Hilfe eines Roboters (13) zur Anbringung des Dichtungsprofils relativ zu dem Applikationskopf (4) der Applikationseinrichtung bewegt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Dichtungsprofil (2) in der Applikationseinrichtung (1) kontinuierlich ein die Klebeschicht aufweisender Klebestreifen (2c) angebracht wird . Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein einen Klebestreifen (2c) aufweisendes Dichtungsprofil (2) auf die Rolle (6) aufgewickelt ist. Applikationseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 umfassend ein auf eine Rolle (6) aufgewickeltes Dichtungsprofil (2) , eine Abspuleinheit (7) eingerichtet zum drehbaren Aufnahme der Rolle (6), Mittel zum Abziehen (8) des Dichtungsprofils (2) aus der Abspuleinheit (7), einen der Abspuleinheit (7) in Transportrichtung (9) des Dichtungsprofils (2) nachgeordneten Puffer (10) eingerichtet um Schwankungen zwischen der Zufluss- und Abflussgeschwindigkeit des Dichtungsprofils (2) auszugleichen, ein auf den Puffer (10) ausgerichtetes Inspektionssystem (11) eingerichet um das Dichtungsprofil (2) beim Durchlaufen durch den Puffer (10) auf Fehlstellen und Stoßstellen zu untersuchen, eine Trenneinrichtung (12) eingerichet zum Abtrennen von Abschnitten des Dichtungsprofils (2) mit von dem Inspektionssystem erkannten Fehlstellen und Stoßstellen von dem Dichtungsprofil (2), einen Applikationskopf (4) zum Aufrollen des Dichtungsprofils (2) auf der Fahrzeugkarosserie oder dem Teil der Fahrzeugkarosserie mittels mindestens einer Applikationsrolle (4a) . 12. Applikationseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenneinrichtung (12) an dem Applikationskopf (4) angeordnet ist. 13. Applikationseinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Applikationskopf (4) ein Endschalter angeordnet ist, der den Transport des Dichtungsprofils in Richtung jeder Applikationsrolle (4a) unterbricht, sobald das Ende des Dichtungsprofils (2) eine Ausgangsposition zur Anbringung des Dichtungsprofils (2) erreicht hat. 14. Applikationseinrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Inspektionssystem (11) mit einer Steuerung verbunden ist, die derart konfiguriert ist, dass Abschnitte des Dichtungsprofils mit erkannten Fehlstellen und/oder Stoßstellen so weit in Richtung jeder Applikationsrolle (4a) vorgeschoben werden, dass diese mit der Trenneinrichtung (12) am Applikationskopf (4) abgeschnitten werden können. Applikationseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportweg des Dichtungsprofils (2) zwischen dem Inspektionssystem (11) und jeder Applikationsrolle (4a) derart bestimmt wird, dass dessen Länge mindestens der Länge der für die Anbringung des Dichtungsprofils vorgesehenen Applikationslinie entspricht. Applikationseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationseinrichtung (1) über einen Handhabungsroboter (13) verfügt, der zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen der Fahrzeugkarosserie oder deren Teil und dem Applikationskopf (4) eingerichet ist. Applikationseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationseinrichtung (1) eine Konfektioniereinheit zum Anbringen eines Klebestreifens an dem Dichtungsprofil aufweist . Applikationseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein einen Klebestreifen (2c) aufweisendes Dichtungsprofil (2) auf die Rolle (6) aufgewickelt ist. |
Klebeschicht an Fahrzeugkarosserien oder deren Teilen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von
Dichtungsprofilen an Fahrzeugkarosserien oder deren Teilen, wobei das Dichtungsprofil aus einer Abspuleinheit abgezogen und mit einer an dem Dichtungsprofil angeordneten
Klebeschicht entlang einer für die Anbringung vorgesehenen Applikationslinie an der Fahrzeugkarosserie oder dem Teil der Fahrzeugkarosserie mittels einer Andruckrolle eines
Applikationskopfes aufgerollt wird.
Aus der DE 101 38 781 AI ist ein Verfahren zur Anbringung einer Dichtung an einer Fahrzeugtür bekannt, bei dem die auf einer Rolle als Dichtungsprofil vorliegende Dichtung von der Rolle abgezogen und mit einer an der Dichtung vorhandenen Klebefläche entlang einer für die Anbringung vorgesehenen Applikationslinie an der Fahrzeugtür umlaufend aufgerollt wird .
Unter dem Begriff „aufgerollt" wird im Zusammenhang mit diesem Stand der Technik und der vorliegenden Erfindung verstanden, dass das Dichtungsprofil beispielsweise mithilfe mindestens einer Applikationsrolle fortlaufend an einer
Fläche einer Fahrzeugkarosserie oder einem Teil der
Fahrzeugkarosserie, wie beispielsweise einer Fahrzeugtür der vorgegebenen Montage- beziehungsweise Applikationslinie folgend angedrückt und auf diese Art und Weise angebracht wird .
Um bei derartigen Verfahren die Fertigungssicherheit zu erhöhen schlägt die EP 1 733 839 Bl vor, dass das in einem kontinuierlichen Extrusionsprozess hergestellte
Dichtungsprofil vor dem Aufwickeln auf eine Rolle, die für den Einsatz in einer Applikationseinrichtung bestimmt ist, geprüft wird. Werden bei der Prüfung vor dem Aufwickeln fehlerhafte Abschnitte, sogenannte Fehlstellen, des
Dichtungsprofils erkannt, werden diese Fehlstellen markiert und/oder deren Anfangs- und Endkoordinaten gespeichert. Bei den Fehlstellen handelt es sich um zur Verarbeitung
ungeeignete Abschnitte des Dichtungsprofils, beispielsweise mit Beschädigungen oder Unregelmäßigkeiten der
Dichtungsprofiloberfläche. Die Prüfung des extrudierten
Dichtungsprofils erfolgt bei dem Hersteller mittels einer Prüfeinheit. Eine der Prüfeinheit nachgeordnete
Markierungseinheit, beispielsweise ein Tintenstrahldrucker, kennzeichnet die Fehlstellen durch Markierungen am Anfang und Ende der Fehlstelle. Ferner wird auf die Möglichkeit
hingewiesen, eine unterbrochen oder ununterbrochen
durchgehende Markierung entlang der Fehlstelle anzubringen.
Fehlstellen größerer Länge werden bei dem bekannten Verfahren schon vor dem Aufwickeln auf die Rolle herausgetrennt.
Hierbei entstehende Profilenden werden durch ein
Fügeverfahren wieder miteinander verbunden, vorzugsweise verklebt. Kürzere Fehlstellen werden in der
Applikationseinrichtung anhand der vor dem Aufwickeln des Dichtungsprofils auf die Rolle erzeugten Markierung (en) und/oder der gespeicherten Anfangs- und Endkoordinaten der Fehlstelle (n) in der Applikationseinrichtung, d.h.
anwenderseitig abgetrennt und als Abfall ausgesondert.
Ein wesentlicher Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, dass die herstellerseitige Markierung der Fehlstellen und/oder das Datenhandling zum Speichern der Anfangs- und Endkoordinaten auf die entfernt von dem Hersteller des
Dichtungsprofils stehende Applikationseinrichtung beim
Anwender abgestimmt sein muss. Insoweit ist eine enge
Abstimmung zwischen dem Hersteller des auf Rollen
aufgewickelten Dichtungsprofils sowie dem Hersteller und Anwender der Applikationseinrichtung erforderlich, um das
Abtrennen fehlerhafter Abschnitte anhand der herstellerseitig erzeugten Markierungen und/oder gespeicherten Anfangs- und Endkoordinaten anwenderseitig zuverlässig zu ermöglichen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anbringen von Dichtungsprofilen der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, das die vorerwähnten Nachteile nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
Die Lösung der Aufgabe basiert auf dem Gedanken, durch
Anordnung eines automatischen optischen Inspektionssystems innerhalb der Applikationseinrichtung auf Anwenderseite unmittelbar Fehlstellen und Stoßstellen des Dichtungsprofils zu erkennen, d.h. insbesondere ohne das Markierungen an dem auf der Rolle aufgewickelten Dichtungsprofil erforderlich sind oder ein Datenhandling zwischen dem
Dichtungsprofilhersteller und dem Anwender erforderlich wäre. Das optische Inspektionssystem erkennt mittels
Bildverarbeitungsverfahren nicht nur Fehlstellen des
Dichtungsprofils, sondern darüber hinaus die in der
Automobilproduktion nicht tolerierten Stoßstellen, an denen die Profilenden durch ein Fügeverfahren miteinander verbunden werden. Derartige Stoßteilen können, wie bereits eingangs ausgeführt, herstellerseitig beim Heraustrennen von
Fehlstellen größerer Länge als auch anwenderseitig beim
Wechseln der Rolle des aufgewickelten Dichtprofils entstehen. Das Bildverarbeitungsverfahren des Inspektionssystems ist derart konfiguriert, dass es beim Durchlauf des
Dichtungsprofils durch den Puffer etwa vorhandene Fehl- und Stoßstellen des Dichtungsprofils erkennt. Insbesondere ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich, dass der Hersteller des Dichtungsprofils dieses vor dem Aufwickeln auf die Rolle auf Fehlstellen und/oder Stoßstellen prüft. Infolgedessen entfällt auch die
Notwendigkeit derartige Fehlstellen und/oder Stoßstellen des Dichtungsprofils zu Markieren oder ein entsprechendes
Datenhandling vorzusehen. Neben Preisvorteilen in der
Herstellung des Dichtungsprofils ist eine enge Abstimmung zwischen dem Hersteller des Dichtungsprofils sowie dem
Hersteller und Anwender der Applikationseinrichtung nicht erforderlich .
Sofern das Inspektionssystem beim Durchlauf des
Dichtungsprofils weder Fehlstellen noch Stoßstellen
detektiert, wird der Transport des Dichtungsprofils in
Richtung jeder Applikationsrolle unterbrochen, sobald das Ende des Dichtungsprofils eine Ausgangsposition zur
Anbringung des Dichtungsprofils erreicht hat. Werden indes Fehlstellen oder Stoßstellen von dem Inspektionssystem erkannt, wird der die Fehlstellen aufweisende Abschnitt des Dichtungsprofils soweit in Richtung jeder Applikationsrolle vorgeschoben, dass dieser Abschnitt mit der ohnehin am
Applikationskopf vorhandenen Trenneinrichtung abgeschnitten werden kann.
Um sicher zu stellen, dass entlang der gesamten vorgesehenen Applikationslinie des Dichtungsprofils ein fehlerfreier
Abschnitt des Dichtungsprofils appliziert wird, wird der Transportweg des Dichtungsprofils zwischen dem
Inspektionssystem und der Ausgangsposition zur Anbringung des Dichtungsprofils derart bestimmt, dass dessen Länge
mindestens der Länge der für die Anbringung des
Dichtungsprofils vorgesehenen Applikationslinie entspricht. Der Abschnitt des Dichtungsprofils zwischen dem
Inspektionssystem und der Ausgangsposition ist zuvor von dem Inspektionssystem auf Fehlstellen und Stoßstellen untersucht worden. Wird in diesem Abschnitt von dem Inspektionssystem kein Fehler erkannt, wird dieser entlang der
Applikationslinie angebracht.
Hat das Inspektionssystem indes während des Transportes des Dichtungsprofils bis zur Ausgangsposition zur Anbringung des Dichtungsprofils eine Fehlstelle oder Stoßstelle erkannt, so kann der Abschnitt mit der erkannten Fehlstelle oder
Stoßstelle nicht verwendet werden. Der Abschnitt wird dann so weit vorgeschoben, dass der Abschnitt einschließlich der Fehl- oder Stoßstelle durch die Trenneinrichtung am
Applikationskopf abgetrennt und ausgesondert werden kann.
Für die Anbringung des Dichtungsprofils ist eine
Relativbewegung zwischen dem Applikationskopf und der
Fahrzeugkarosserie oder deren Teil notwendig. Vorzugsweise kann diese Relativbewegung mithilfe eines Handhabungsroboters erzeugt werden, der das Fahrzeugkarosserieteil bewegt.
Grundsätzlich ist es jedoch ebenfalls denkbar, die
Fahrzeugkarosserie oder deren Teil während der Anbringung des Dichtungsprofils ortsfest zu fixieren und den
Applikationskopf mithilfe eines Handhabungsroboters relativ zu dem Fahrzeugteil beziehungsweise der Karosserie zu
bewegen . Das Dichtungsprofil kann vorkonfektioniert mit einem
Klebestreifen von dem Hersteller des Dichtungsprofils auf der Rolle angeliefert werden. Alternativ ist es in einer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das auf die Rolle aufgewickelte Dichtungsprofil über keinen Klebestreifen verfügt, sondern dieser in der Applikationseinrichtung kontinuierlich mit einer Konfektioniereinheit an dem
Dichtungsprofil angebracht wird. Durch die in die
Applikationseinrichtung integrierte Anbringung des
Klebestreifens können die Nachteile vorkonfektionierter
Dichtungsprofile vermieden werden. Beispielsweise besteht die Gefahr, dass sich der Liner vorzeitig von der Klebeschicht ablöst und das Dichtungsprofil dadurch nicht ordnungsgemäß verklebt werden kann. Darüber hinaus kann durch das Verkleben des Klebestreifens bei der Extrusion des Dichtungsprofils die Qualität der unterschiedlichen Chargen variieren. Die
Integration der Konfektionierung des Dichtungsprofils in die Applikationseinrichtung ist aus der WO 2008/104269 AI bekannt, die auf den Anmelder der vorliegenden
Patentanmeldung zurückgeht. Hinsichtlich der Integration der Konfektioniereinheit in das Applikationsverfahren und die Applikationsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird daher auf die vorstehende Offenbarung ausdrücklich Bezug genommen. Die Integration der Konfektionierung der
Applikationseinrichtung bietet im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung eine größtmögliche Unabhängigkeit des Anwenders von dem Hersteller des extrudierten
Dichtungsprofils .
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen
Figur 1: eine schematische Ansicht einer
Applikationseinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und Figur 2: eine Darstellung eines Dichtungsprofils mit daran angeordnetem Klebestreifen.
Figur 1 zeigt eine Applikationseinrichtung (1) zum Anbringen eines Dichtungsprofils (2) an einer Fahrzeugtür (3) mittels eines Applikationskopfes (4) umfassend eine Andruckrolle
(4a) . In dem Ausführungsbeispiel erfolgt die Anbringung des Dichtungsprofils (2) an einer Fläche (5) die aus der Ebene der Fahrzeugtür und somit aus der Zeichnungsebene in einem annähernd rechten Winkel nach oben weist. Die für die
Anbringung des Dichtungsprofils (2) vorgesehene Applikationslinie an dieser Fläche entspricht der Kontur der lediglich schematisch dargestellten Fahrzeugtür (3) .
Im Einzelnen weist die Applikationseinrichtung (1) ein auf eine Rolle (6) aufgewickeltes Dichtungsprofil (2), eine
Abspuleinheit (7) zur drehbaren Aufnahme der Rolle (6) und Mittel (8) zum Abziehen des Dichtungsprofils (2) aus der Abspuleinheit (7) auf. Bei den Mitteln zum Abziehen (8) handelt es sich insbesondere, wie in Figur 1 dargestellt, um eine angetriebene Umlenkrolle.
In Transportrichtung (9) des Dichtungsprofils (2) ist der Abspuleinheit (7) ein Puffer (10) nachgeordnet, der durch im Abstand zueinander veränderlicher Rollen (10a, 10b)
Schwankungen zwischen der Zufluss- und Abflussgeschwindigkeit des Dichtungsprofils (2) ausgleichen kann. Der Abstand wird mittels eines nicht dargestellten Versteilantriebes
verändert, während das Dichtungsprofil (2) um die Umlenkungen (10a, b) läuft.
Die Applikationseinrichtung (1) umfasst ferner ein auf den Puffer (10) ausgerichtetes automatisches optisches
Inspektionssystem (11), das zur Erkennung von Fehlstellen und Stoßstellen beim Durchlaufen des Dichtungsprofils (2) durch den Puffer (10) eingerichtet ist. Das Inspektionssystem (1) kann eine oder mehrere Kameras aufweisen, die auf die
Oberfläche des Dichtungsprofils (2) gerichtet sind. Das zugrundeliegende Bildverarbeitungsverfahren des optischen Inspektionssystems ist derart konfiguriert, dass es sowohl Fehlstellen als auch Stoßstellen des durchlaufenden
Dichtungsprofils (2) erkennt.
Das auf die Rolle (6) aufgewickelte Dichtungsprofil (2) ist im Querschnitt in Figur 2 dargestellt. Das Dichtungsprofil (2) besteht aus einem Hohlprofil (2a) mit einer daran angeordneten Lippe (2b) an der ein Klebestreifen (2c)
angebracht ist.
Ferner verfügt die Applikationseinrichtung (1) über eine Trenneinrichtung (12), mit der das an der Fahrzeugtür (3) angebrachte Dichtungsprofil (2) am Ende des
Applikationsvorgangs auf Stoß abgeschnitten wird. Die
Trenneinrichtung besteht insbesondere aus einem Schneidmesser sowie gegebenenfalls einem um eine Rotationsachse drehbaren Gegenmesser. Zusätzlich kann ein Tauchbad mit einem
Antihaftmittel vorgesehen sein. Die Berührungen des
Gegenmessers mit der Klebeschicht beim Abschneiden des
Dichtungsprofils (2) mit daran anhaftendem Klebstoff ist unproblematisch, da nach jedem Schneidvorgang das rotierende Gegenmesser weitergedreht wird und dadurch nacheinander die verschiedenen wirksamen Schneidkanten des Gegenmessers in das Antihaftmittel in dem Tauchbad eintauchen, sodass eine
Verschmutzung des Schneid- und Gegenmessers durch
Klebstoffrückstände vermieden wird.
Die anhand von Figur 1 beschriebene Applikationseinrichtung arbeitet wie folgt:
Ein eine Rolle (6) mit vom Hersteller ungeprüftem und nicht markiertem Dichtungsprofil (2) wird auf der Rolle (6) in der Abspuleinheit (7) angeliefert. Die Abspuleinheit (7) umfasst einen Transportbehälter, in der die Rolle (6) drehbar
gelagert ist, sodass das Dichtungsprofil von der Rolle (6) mithilfe der angetriebenen Umlenkrolle abgezogen werden kann. Während des Durchlaufs des Dichtungsprofils (2) durch den
Puffer (10) wird es von dem optischen Inspektionssystem (11) auf Fehlstellen und Stoßstellen untersucht. Erkennt eine nicht dargestellte Steuerung Fehlstellen oder Stoßstellen wird der Abschnitt des Dichtungsprofils (2) mit der erkannten Fehlstelle oder Stoßstelle soweit in Richtung der
Applikationsrolle (4a) in dem Applikationskopf (4) vorgeschoben, das dieser Abschnitt mit der Trenneinrichtung (12) am Applikationskopf (4) abgeschnitten werden kann.
Hierdurch ist sichergestellt, dass eine Applikation des
Dichtungsprofils entlang der Applikationslinie stets nur dann stattfindet, wenn der gesamte Abschnitt zwischen dem
Inspektionssystem und der Applikationsrolle fehlerfrei ist, d.h. das optische Inspektionssystem hat auf dieser Länge des Dichtungsprofils weder einen Fehler noch eine Stoßstelle erkannt. Sobald in diesem Abschnitt zwischen optischem
Inspektionssystem (11) und Andruckrolle (4a) ein fehlerfreier Abschnitt des Dichtungsprofils vorliegt, wird dessen
Transport unterbrochen, sobald das Ende des Dichtungsprofils eine Ausgangsposition zur Anbringung des Dichtungsprofils an der Fahrzeugtür (3) erreicht hat. Sodann erfolgt die
Applikation des Dichtungsprofils entlang der für die
Anbringung vorgesehenen Applikationslinie an der Fahrzeugtür (3), indem diese mittels des Roboters (13) relativ zu dem Applikationskopf der Applikationseinrichtung (1) bewegt wird. Die Bewegung des Roboterarms wird derart gesteuert, dass sich die Applikationsrolle exakt entlang der vorgesehenen
Applikationslinie entlang der Fahrzeugtür (3) bewegt. Nach dem Anbringen des Dichtungsprofils an der Fahrzeugtüre (3) wird diese mittels der Trenneinrichtung (12) abgeschnitten. Bis die nächste Tür (3) von dem Roboter (13) zur Applikation des Dichtungsprofils (2) bereitgestellt wird, wird das kontinuierlich von der Rolle (6) abgezogene Dichtungsprofil (2) in dem Puffer (10) zwischengespeichert. Bezugszeichenliste
Nr. Bezeichnung
1 Applikationseinrichtung
2 Dichtungsprofil
2a Hohlprofil
2b Lippe
2c Klebestreifen
3 Fahrzeugtür
4 Applikat ionsköpf
4a Applikationsrolle
5 Fläche
6 Rolle
7 Abspuleinheit
8 Mittel zum Abziehen
9 TranSporteinrichtung
10 Puffer
10a, Umlenkrollen
11 optisches Inspektionssystem
12 Trenneinrichtung
13 Roboter