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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR FOLDING AN AIRBAG, PRESSING DEVICE FOR SHAPING AIRBAG PACKAGES, AND AIRBAG PACKAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/029388
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for folding an airbag (10) for a vehicle occupant restraint system, in particular a side curtain airbag, in order to form an airbag package (12'), wherein the airbag (10) is rolled up and/or folded in order to form an airbag roll (12), which has a first volume (V1). The airbag roll (12) is fed to a pressing device (14), in which the airbag roll (12) is compressed in order to form an airbag package (12'), which has a second volume (V2), which is less than the first volume (V1). The airbag roll (12) or the airbag package (12') is heated in the pressing device (14) and the airbag package (12') is cooled, wherein the airbag package (12') retains the second volume (V2) when the airbag package is removed from the pressing device (14; 114). The pressing device (14) has a pressing mold or a forming shaft (18), the height of which substantially corresponds to the desired height of the finished airbag packages (12'), a heating apparatus (20) for heating the airbag packages (12'), and a cooling device (22) for cooling the airbag packages (12').

Inventors:
FISCHER ANTON (DE)
BLACKSON MICHELLE (US)
MORAN DYLAN (US)
MORRISON BLAIR (US)
Application Number:
PCT/EP2016/069678
Publication Date:
February 23, 2017
Filing Date:
August 19, 2016
Export Citation:
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Assignee:
TRW AUTOMOTIVE GMBH (DE)
TRW VEHICLE SAFETY SYSTEMS (US)
International Classes:
B60R21/237
Foreign References:
EP2594441A12013-05-22
EP1127752A22001-08-29
DE102012008809A12013-11-07
US5022676A1991-06-11
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PREHN, Manfred (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Zusammenlegen eines Gassacks (10) für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, insbesondere eines vorhangartigen Seitengassacks, zu einem Gassackpaket (12'), gekennzeichnet durch die folgende Schritte:

a) Aufrollen und/oder Falten des Gassacks (10) zu einer Gassackrolle (12), die ein erstes Volumen (V^ hat;

b) Zuführen der Gassackrolle (12) zu einer Pressvorrichtung (14; 1 14); c) Zusammendrücken der Gassackrolle (12) zu einem Gassackpaket (12'), das ein zweites Volumen (V2) hat, das kleiner ist als das erste Volumen (V^; d) Erwärmen der Gassackrolle (12) bzw. des Gassackpakets (12') in der Pressvorrichtung (14; 1 14); und

e) Abkühlen des Gassackpakets (12'), wobei das Gassackpaket (12') das zweite Volumen (V2) beibehält, wenn es aus der Pressvorrichtung (14; 1 14) ent- nommen wird.

2. Verfahren zum Zusammenlegen eines Gassacks (10) für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem zu einem Gassackpaket (12'), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Aufrollen des Gassacks (10) zu einer Gassackrolle (12) mit im Wesentli- chen kreisrundem Querschnitt;

b) Zuführen der Gassackrolle (12) zu einer Pressvorrichtung (14; 1 14); und c) Zusammendrücken der Gassackrolle (12) zu einem Gassackpaket (12') mit entgegengesetzten Flachseiten (24, 26), insbesondere mit im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gassackpaket (12') nach Zusammenpressen auf seine endgültige Höhe (h) in der Pressvorrichtung (14) erwärmt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gassackpaket (12') nach Erreichen der gewünschten Querschnittsform in der Pressvorrichtung (14) abgekühlt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Gassackrolle (12) einem Formschacht (18) zugeführt wird, dessen Höhe (H) im Wesentlichen der gewünschten Höhe (h) des fertigen Gassackpakets (12') entspricht.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gassackrolle (12) in den Formschacht (18) gepresst wird, dessen Höhe (H) geringer als der ursprüngliche Durchmesser (D) der Gassackrolle (12) ist.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gassackrolle (12) zusätzlich in Längsrichtung (L) des Formschachts (18) gepresst wird, um einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt zu erzeugen.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Pressvorrichtung entlang der Längsrichtung der Gassackrolle wenigstens abschnittsweise gekrümmt verläuft.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gassackrolle (12) in Längsrichtung (L) des Formschachts (18) durch Nachführen weiterer Gassackrollen (12) in den Formschacht (18) gepresst wird.

10. Pressvorrichtung zum Formen von Gassackpaketen (12'), mit einer Pressform (1 18) oder einem Formschacht (18), dessen Höhe (H) im Wesentlichen der gewünschten Höhe (h) der fertigen Gassackpakete (12') entspricht, mit einer Heizeinrichtung (20; 120) zum Erwärmen der Gassackpakete (12') sowie einer Kühlvorrichtung (22; 122) zum Abkühlen der Gassackpakete (12').

1 1 . Pressvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des Formschachtes (18) eine trichterförmigen Aufnahmeöffnung (16) bildet.

12. Pressvorrichtung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlvorrichtung (22) der Heizeinrichtung (20) räumlich nachgeschaltet ist und entlang einer Bewegungsrichtung der Gassackpakete (12') durch den Form- Schacht (18) gesehen weiter von der Aufnahmeöffnung (16) entfernt ist als die Heizeinrichtung (20).

13. Pressvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Formschacht (18) durch die Heizeinrichtung (20) und die Kühlvorrichtung (22) hindurch erstreckt.

14. Pressvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Durchlaufvorrichtung ausgebildet ist, in der ein nachfolgend in den Formschacht (18) eingeschobener Gassack (10) den vorherigen Gassack (10) im Formschacht (18) weiterdrückt. 15. Pressvorrichtung nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Pressform (1 18; 218) ein erstes Formteil (160; 260) umfasst, das an einer der Aufnahmeöffnung (1 16) gegenüberliegenden Seite geschlossen ist, und zumindest ein zweites Formteil (164; 264, 292), das einen Pressstempel bildet, der in das erste Formteil (160; 260) eingreifen kann, um die Gassackrolle (12) zum Gassackpaket (12') zusammenzupressen.

16. Pressvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Formteil (160) an einem Längsende offen ist, sodass ein Teil der eingelegten Gassackrolle (12) aus der Pressform (1 18) herausragt.

17. Pressvorrichtung nach einem der Ansprüche 15 und 16, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (120) und die Kühleinrichtung (122) so ausgebildet sind, dass die Pressform (1 18; 218) hindurchgefahren werden kann.

18. Gassackpaket zum Einbau in einem Fahrzeuginsassen- Rückhaltesystem, mit einem aufgerollten Gassack (10), dadurch gekennzeichnet, dass das Gassackpaket (12') einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.

19. Gassackpaket nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Gassack (10) an entgegengesetzten Außenseiten (24), die die Höhe (h) des Gassackpakets (12) definieren, gebügelt ist.

Description:
Verfahren zum Zusammenlegen eines Gassacks, Pressvorrichtung zum Formen von Gassackpaketen sowie Gassackpaket

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusammenlegen eines Gassacks für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem zu einem Gassackpaket. Weiterhin be- trifft die Erfindung eine Pressvorrichtung zum Formen von Gassackpaketen sowie ein Gassackpaket zum Einbau in einem Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem mit einem aufgerollten Gassack.

Gassäcke werden zum Schutz von Fahrzeuginsassen in vielfältiger Form im Fahrzeug eingesetzt, etwa als Fahrer-Gassack im Lenkrad, als Beifahrer- Gassack oder Kniegassack in einer Instrumententafel oder als Seitengassack, der im Bereich der Sitzlehnen oder der Türen oder als vorhangartiger Gassack im Bereich des Dachrahmens vorgesehen ist, von wo aus er sich zwischen den Fahrzeuginsassen und der Seitenwand des Fahrzeugs entfaltet.

Um Gassäcke platzsparend z. B. hinter einer Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs unterzubringen, werden diese vor der Montage im Fahrzeug zusammengelegt bzw. gefaltet. Bei Aktivierung des Fahrzeuginsassen- Rückhaltesystems strömt Gas in den Gassack ein, wodurch sich dieser selbstständig entfaltet.

Eine übliche Art des Zusammenlegens, die insbesondere bei großflächigen Seitengassäcken zum Einsatz kommt, besteht darin, den Gassack von seinem unteren Rand zu seinem oberen Rand (beides bezogen auf den Einbauzustand und den aufgeblasenen Zustand) aufzurollen. Es ist auch möglich, Rollen und Falten beim Zusammenlegen des Gassacks zu kombinieren und beispielsweise einen Abschnitt des Gassacks zuerst zu falten und dann mit dem restlichen Gassack zusammen aufzurollen oder einen Abschnitt des Gassacks nur zu falten und nicht zu rollen. Ein derartiger aufgerollter und/oder gefalteter Gassack hat eine eher runde Querschnittsform, was ein Gassackgehäuse mit einer entsprechenden Einbautiefe erforderlich macht. Um das Gassackpaket auch in Bereichen mit einer geringen Einbautiefe zwischen Karosserie und Innenraumverkleidung positionieren zu können, sind flachere Gassackpakete wünschenswert. Ein bloßes Zusammenfal- ten des Gassacks im gewünschten Format macht aber eine zusätzliche Fixierung des zusammengelegten Gassacks erforderlich, um zu verhindern, dass das Gassackpaket sich bereits bei der Montage entfaltet oder seine Form verliert, wodurch ein Einlegen in ein Gehäuse erschwert wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Zusammenlegen eines Gassacks bereitzustellen, mit dem eine für den Einbau günstigere Form des fertigen Gassackpakets erzielt werden kann. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein solches Gassackpaket sowie eine Pressvorrichtung zum Formen von Gassackpaketen bereitzustellen.

Zur Lösung der Aufgabe ist ein Verfahren zum Zusammenlegen eines Gassacks für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem zu einem Gassackpaket vorgesehen, das die in Anspruch 1 angegebenen Schritte aufweist. Dabei wird der Gassack zu einer Gassackrolle aufgerollt und/oder gefaltet, wobei die Gassackrolle ein erstes Volumen hat. Die Gassackrolle wird einer Pressvorrichtung zugeführt, und die Gassackrolle wird zu einem Gassackpaket zusammenge- drückt, das ein zweites Volumen hat, das kleiner ist als das erste Volumen. Das Gassackpaket wird in der Pressvorrichtung erwärmt und darauffolgend abgekühlt, wobei das Gassackpaket das zweite Volumen beibehält, wenn es auf der Pressvorrichtung entnommen wird.

Das Erwärmen des Gassackpakets erfolgt insbesondere nach dem Zusam- menpressen auf die endgültige Höhe und das zweite Volumen. Dieses Erwärmen ist vergleichbar mit einem Bügeln der Gassackrollen bzw. Gassackpakete und begünstigt eine dauerhafte Fixierung des Gassackpakets in der gewünschten Endform. Das Erwärmen erfolgt vorteilhaft auf eine Temperatur und für eine Zeitdauer, die ausreichend ist, um das Gassackpaket dauerhaft stabil in der durch das Zusammenpressen erreichten Form und bei dem zweiten Volumen zu halten.

Hierzu kann beispielsweise eine Temperatur von wenigstens 80 °C und ins- besondere zwischen 80 °C und 170 °C, bevorzugt zwischen 80 °C und 150 °C, besonders bevorzugt zwischen 135 °C und 150 °C, eingesetzt werden.

Die Dauer des Erwärmens kann beispielsweise etwa 2 Stunden ± 30 Minuten betragen.

Das Abkühlen erfolgt vorzugsweise in der Pressvorrichtung, wobei ein schnel- les Abkühlen zusätzlich zur Fixierung der Form beiträgt und eine sofortige Weiterverarbeitung des Gassackpakets erleichtert.

Dabei wird das Gassackpaket bevorzugt nach Erreichen der gewünschten Querschnittsform abgekühlt, wodurch diese Querschnittsform ähnlich einer Bügelfalte fixiert wird. Das Abkühlen kann z.B. zurück auf Zimmertemperatur oder auf eine noch tiefere Temperatur, beispielsweise auf etwa 0 °C, erfolgen.

Es ist möglich, dass Gassackpaket nach der Abkühlung sofort nach dem Erreichen der Endtemperatur aus der Pressvorrichtung zu entnehmen. Es ist jedoch auch denkbar, dass Gassackpaket für eine weitere Zeit bei der Endtempe- ratur zu halten, etwa für ungefähr 30 Minuten bis 2 Stunden, um die durch das Zusammenpressen erreichte Form- und Volumenveränderung weiter zu fixieren.

Es ist möglich, die Gassackrolle vor dem Einbringen in die Pressvorrichtung mit einer geeigneten Beschichtung zu versehen, die beim Zusammenpressen und anschließendem Erwärmen und Abkühlen zu einer Stabilisierung der endgül- tigen Form des Gassackpakets beiträgt.

Der Gassack ist insbesondere ein vorhangartiger Seitengassack, das erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch auf andere Typen von Gassäcken übertragbar.

Der hergestellte Gassack wird insbesondere um seine Längsachse gerollt und hat eine Länge von wenigstens 1400 mm. Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren, dass außerdem die oben genannten Schritte umfassen kann, wird der Gassack zu einer Gassackrolle mit einem im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufgerollt, die Gassackrolle wird einer Pressvorrichtung zugeführt und zu einem Gassackpaket mit entge- gengesetzten Flachseiten zusammengedrückt, wobei das Gassackpaket insbesondere einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat.

Die Kraft, mit der das Zusammenpressen der Gassackrolle erfolgt, kann beispielsweise etwa 12 kN betragen.

Durch das Zusammenpressen erhöht sich prinzipiell auch die Steifigkeit des Gassackpakets, was einem Verwinden des Gassackpakets während der Installation am Fahrzeug entgegenwirkt.

Durch die erfindungsgemäßen Verfahren entsteht insbesondere ein Gassackpaket mit zumindest zwei entgegengesetzten Flachseiten, z.B. mit einem rechteckigen Querschnitt, das sich durch eine deutlich günstigere Einbauform auszeichnet. Gegenüber einer Gassackrolle mit rundem Querschnitt weist das durch ein erfindungsgemäßes Verfahren hergestellte Gassackpaket eine geringere Einbautiefe auf, was insbesondere beim Einbau in den Raum hinter einem Dachhimmel oder hinter Verkleidungsteilen, z.B. einer A-Säule, von Vorteil ist. Die genauen Abmessungen des zusammengelegten Gassacks lassen sich durch entsprechende Ausgestaltung der Pressvorrichtung festlegen. Zudem zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch seine Einfachheit und Kostengünstigkeit aus, da lediglich die übliche Gassackrolle mit im Wesentlichen rundem Querschnitt in wenigen kurzen Verfahrensschritten in die gewünschte Form gepresst wird. Auf komplizierte Faltverfahren oder Fixierungen kann dabei verzichtet werden. Daher lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf einfache Weise ein festes, gerolltes Gassackpaket mit entgegengesetzten Flachseiten herstellen, das auch im weiteren Verlauf der Modulmontage relativ formstabil bleibt.

In einer ersten bevorzugten Variante wird die Gassackrolle einem Form- Schacht zugeführt, dessen Höhe im Wesentlichen der gewünschten Höhe des fertigen Gassackpakets entspricht. Ein solcher Formschacht stellt eine einfache Möglichkeit dar, die Gassackrolle in die gewünschte Form zu bringen. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der Erfindung unter der Höhe des Gassackpakets eine Abmessung des Gassackpakets senkrecht zu dessen Mittellinie (die vor dem Zusammenpressen der Längsachse und der Aufrollachse der Gassackrolle entspricht) und senkrecht zur Einschubrichtung der Gassackrolle in den Formschacht zu verstehen ist; die andere Abmessung senkrecht zur Mittellinie wird als Breite bezeichnet. Hierbei ist die Wahl der Begriffe Höhe und Breite unabhängig von der späteren Einbaulage des Gassackpakets oder davon, welche Abmessung größer ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Gassackrolle in den Formschacht gepresst, dessen Höhe geringer als der ursprüngliche Durchmesser der Gassackrolle ist. Auf diese Weise wird aus der Gassackrolle mit rundem Querschnitt zunächst eine Gassackrolle mit ovalem Querschnitt.

Alternativ könnte die Höhe des Formschachts auch gleich groß oder sogar größer als der ursprüngliche Durchmesser der runden Gassackrolle sein; in die- sem Fall erfolgt ein Pressen im Formschacht nur in einer Einschubrichtung, die einer Längsrichtung des Formschachts und einer Durchlaufrichtung der Gassackrollen durch den Formschacht entspricht.

Bevorzugt wird die Gassackrolle zusätzlich auch noch in Längsrichtung des Formschachts gepresst, um einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt zu erzeugen. Dabei entspricht, wie bereits erwähnt, die Längsrichtung der Durchlaufrichtung des Gassacks durch den Formschacht.

Der Gassack erstreckt sich beim Durchlaufen des Formschachts insbesondere mit seiner Längsachse senkrecht, d. h. quer, zur Einschubrichtung und damit zur Längsrichtung des Formschachts. Senkrecht zur Einschubrichtung entlang der Längsrichtung der Gassackrolle kann der Formschacht zumindest abschnittsweise gekrümmt verlaufen, wobei die Gassackrolle bei ihrer Umformung zum fertigen Gassackpaket die Krümmung des Formschachtes annimmt. Genauso ist es möglich, dass die Höhe des Formschachtes entlang dessen Längserstreckung variiert. Auf diese Weise kann das fertige Gassackpaket in einem hohen Maß an das Platzangebot beispielsweise hinter einer Dachrahmenverkleidung, insbesondere einer Verkleidung einer A- Säule eines Fahrzeugs, angepasst werden. Eine besonders einfache Ausgestaltung ergibt sich, wenn das Pressen der Gassackrolle in Längsrichtung des Formschachts durch Nachführen weiterer Gassackrollen in den Formschacht erreicht wird. Jeder neu in den Formschacht eingebrachte Gassack schiebt also seine Vorgänger weiter in den Formschacht, wodurch ein permanenter Druck auf die Gassäcke im Formschacht erreicht wird. Ein weiteres, in Längsrichtung wirkendes Presswerkzeug ist folglich optional unnötig.

Alternativ ist natürlich auch die Verwendung einer Pressform mit einer Art Pressstempel denkbar. Insbesondere in diesem Fall ist es auch denkbar, nur einen Abschnitt der Gassackrolle in der Pressform aufzunehmen und durch Zusammenpressen umzuformen, während der Rest der Gassackrolle nicht bearbeitet wird.

Vorzugsweise wird dann ein Ende der Gassackrolle in die Pressvorrichtung eingelegt, während das andere Ende der Gassackrolle aus der Pressvorrichtung herausragt.

Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Pressvorrichtung zum Formen von Gassackpaketen, mit einem Formschacht, dessen Höhe im Wesentlichen der gewünschten Höhe der fertigen Gassackpakete entspricht, oder einer Pressform, einer Heizeinrichtung zum Erwärmen der Gas- sackpakete sowie einer Kühlvorrichtung zum Abkühlen der Gassackpakete. Die erfindungsgemäße Pressvorrichtung, die insbesondere bei den oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt wird, zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus und ermöglicht es, gerollte und/oder gefaltete Gassäcke dauerhaft in eine Form insbesondere mit entgegengesetzten Flachseiten zu über- führen, die für den Einbau besonders günstig ist.

In einer ersten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Pressvorrichtung einen Formschacht. Ein Ende des Formschachts kann eine trichterförmige Aufnahmeöffnung sein, durch die eine oder mehrere Gassackrollen der Pressvorrichtung zugeführt werden können. Der Formschacht ist vorzugsweise an der der Aufnahmeöffnung gegenüberliegenden Seite offen, sodass die Gassackrollen bzw. Gassackpakete durch den Formschacht hindurchgeschoben werden, während die Umformung von der ursprünglichen Gassackrolle zum fertigen Gassackpaket erfolgt.

Die Kühlvorrichtung kann der Heizeinrichtung nachgeschaltet sein und entlang der Bewegungsrichtung der Gassackpakete durch den Formschacht gese- hen weiter von der Aufnahmeöffnung entfernt sein als die Heizeinrichtung.

Eine besonders einfache Ausgestaltung der Pressvorrichtung ergibt sich, wenn sich der Formschacht durch die Heizeinrichtung und die Kühlvorrichtung hindurch erstreckt. So können die Gassackrollen bzw. Gassackpakete beim Durchlaufen des Formschachts zunächst erwärmt und anschließend abgekühlt werden.

Die Pressvorrichtung ist vorzugsweise als Durchlaufvorrichtung ausgebildet, in der ein nachfolgend in den Formschacht eingeschobener Gassack den vorherigen Gassack im Formschacht weiterdrückt. Dadurch ergibt sich eine einfache Vorrichtung, in der sich auch große Stückzahlen von Gassackpaketen in effizien- ter Weise formen lassen.

In einer anderen bevorzugten Variante ist anstelle eines beidseitig offenen Formschachtes eine Pressform vorgesehen, die ein erstes Formteil aufweist, das an einer der Aufnahmeöffnung gegenüberliegenden Seite geschlossen ist, sowie zumindest ein zweites Formteil in Form eines Pressstempels, der in das erste Formteil eingreifen kann, um die Gassackrolle zum Gassackpaket zusammenzupressen. Die geschlossene Seite kann entweder eine ebene Fläche bilden oder aber einer beliebig komplexen Kontur folgen, die dem jeweiligen Einbauraum des Gassackpakets angepasst ist.

Die Pressform kann zweiteilig ausgebildet sein, kann aber auch weitere zwei- te Formteile aufweisen, die die Gassackrolle abschnittsweise umformen.

Durch das Einbringen des Pressstempels in die Pressform erfolgt ein uniaxiales Zusammenpressen der Gassackrolle. Es ist auch möglich, weitere Pressstempel vorzusehen, die senkrecht zur Einschubrichtung in den Formschacht eingreifen und die Gassackrolle in einer zweiten Richtung komprimieren. Der oder die weiteren Pressstempel können sich über die gesamte Längserstreckung des Formschacht erstrecken, können aber auch nur in bestimmten Abschnitten des Formschacht vorgesehen sein, um beispielsweise den Durchmesser des fertigen Gassackpaket des im Bereich von Verengungen des zur Verfügung stehenden Bauraumes weiter zu reduzieren.

Es ist auch denkbar, die Gassackrolle insgesamt zu falten, bevor sie in die Pressform eingelegt wird. Dies kann beispielsweise bei bestimmten Arten von vorhangähnlichen Seitengassäcken günstig sein, aber auch bei anderen Gassacktypen.

Das Gassackpaket verbleibt vorzugsweise nach dem Zusammenpressen für die Dauer eines eventuellen Erwärmens und Abkühlen in der Pressform. Nach Entnahme des fertigen Gassackpakets kann eine neue Gassackrolle in die Pressform eingelegt werden.

Die Pressform kann an zumindest einem ihrer Längsenden offen sein, sodass ein Teil der Gassackrolle aus der Pressform herausragt und nicht umgeformt wird.

Es ist möglich, anstatt an jeder Pressform einen eigenen Heizeinrichtung und Kühlvorrichtung vorzusehen, die Pressvorrichtung insgesamt mit einer einzigen Heizeinrichtung und einer nachgeschalteten einzigen Kühlvorrichtung zu versehen, die so ausgebildet sind, dass die Pressformen durch sie hindurchgefahren werden.

Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung ist ein Gassackpaket der ein- gangs genannten Art vorgesehen, das einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Dieses ist insbesondere nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt. Ein solches Gassackpaket mit einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat eine deutlich günstigere Einbauform als eine Gassackrolle mit rundem Querschnitt, da der verfügbare Einbauraum etwa hinter einem Dachhimmel oder den Verkleidungsteilen im Fahrzeuginnenraum üblicherweise flach ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Gassack dabei an entgegengesetzten Außenseiten, die die Höhe des Gassackpakets definieren, gebügelt. Dadurch behält das Gassackpaket dauerhaft seinen rechteckigen Quer- schnitt. Vorzugsweise ist der aufgerollte Gassack ein Gassack, der ausschließlich in eine einzige Richtung gewickelt ist, also entweder vollständig im Uhrzeigersinn oder vollständig entgegen dem Uhrzeigersinn, wenn man das Gassackpaket im Querschnitt betrachtet. Das Fehlen einer Änderung der Wickelrichtung macht das Aufrollverfahren besonders einfach. Insbesondere ist das erfindungsgemäße Gassackpaket nicht U-förmig zusammengefaltet bzw. weist keine U-förmigen Faltungen auf, was das Verfahren zum Zusammenlegen bzw. Falten des Gassackpakets erleichtert. Es ist aber auch denkbar, die Gassackrolle durch Falten des Gassacks zu erzeugen oder durch eine Kombination aus Roll- und Faltvor- gängen.

Überdies gelten sämtliche mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren genannten Weiterbildungen analog für die erfindungsgemäße Pressvorrichtung sowie das erfindungsgemäße Gassackpaket und umgekehrt. Auch sind sämtliche Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen im Ermessen des Fachmanns gegeneinander austauschbar oder miteinander kombinierbar.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht eines Gassacks, die einen ersten Schritt eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Variante zum Zusammenlegen eines Gassacks illustriert;

Figur 2 eine schematische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Pressvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform, in der ein zweiter Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird; - Figur 3 eine schematische Seitenansicht der Pressvorrichtung aus Figur 2, die die weiteren Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht;

Figur 4 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gassackpakets, das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wurde; - Figur 5 eine schematische Ansicht eines Fahrzeuginsassenrückhaltesys- tems mit einem an einem Dachrahmen angeordneten Seitengassack vor dessen Entfaltung, wobei der Gassack nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und in der erfindungsgemäßen Pressvorrichtung hergestellt ist,

Figur 6 das Fahrzeuginsassenrückhaltesystems aus Figur 5 mit dem Sei- tengassack im entfalteten Zustand; - Figur 7 eine schematische perspektivische Darstellung einer Pressform einer erfindungsgemäßen Pressvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer zweiten Variante;

Figur 8 eine schematische Schnittansicht der Pressform aus Figur 7;

Figur 9a eine schematische perspektivische Ansicht der Pressform aus Figur 8 mit einer eingelegten Gassackrolle;

Figur 9b eine schematische Schnittansicht der Pressform aus Figur 7 mit eingelegter Gassackrolle;

Figur 9c eine schematische Schnittansicht der Pressform aus Figur 7 nach dem Zusammenpressen der Gassackrolle;

Figur 10 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Pressvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform mit Heizeinrichtung und Kühlvorrichtung;

Figur 1 1 eine schematische Darstellung der Pressform der erfindungsge- mäßen Pressvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform sowie eines fertigen, erfindungsgemäßen Gassackpakets;

Figuren 12a bis 12d verschiedene Zustände, die Moleküle des Gassackgewebes während des Zusammenpressens unter thermischen Einfluss annehmen können; - Figur 13 ein Flussdiagramm, das die einzelnen Abiaufschritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens verdeutlicht; und

Figuren 14a und 14b eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pressvorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Figuren 1 bis 4 verdeutlichen eine erste Variante eines Verfahrens zum Zusammenlegen eines Gassacks 10 zu einem Gassackpaket 12'.

Figur 1 zeigt den Gassack 10 aus einem flächigen Textilgewebe für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, der in einem ersten Verfahrensschritt zu einer Gassackrolle 12 mit im Wesentlichen kreisrundem Querschnitt und einem ersten Volumen M-i aufgerollt wird. Der Gassack 10 ist beispielsweise ein Seitengas- sack, der zwischen der Karosserie des Fahrzeugs und einer Fahrzeuginnenraumverkleidung in einem Gehäuse montiert wird und die Köpfe des Front- und/oder Heckinsassen schützt (siehe auch Figuren 5 und 6). In diesem Beispiel wird der Gassack 10 lediglich in einer einzigen Richtung aufgerollt, hat also keine U-förmigen Falten. Denkbar wäre aber insbesondere auch eine Kombination aus einem Roll- und einem Faltverfahren, bei dem der Gassack 10 z.B. mit einer oder mehreren Falten abschnittsweise umgeschlagen und ansonsten aufgerollt wird. Die Gassackrolle 12 ist senkrecht zur Längsrichtung des Gassacks 10 aufgerollt und/oder zusammengelegt, d.h. z.B. um seine Längsachse gerollt.

Nach dem Aufrollen bzw. Zusammenlegen des Gassacks 10 zur Gassackrolle 12 wird die Gassackrolle 12 einer Pressvorrichtung 14 zugeführt (siehe Figur 2), indem die Gassackrolle 12 in einer Einschubrichtung L in eine trichterartige Auf- nahmeöffnung 16 der Pressvorrichtung 14 eingeschoben wird.

An die Aufnahmeöffnung 16 schließt sich ein Formschacht 18 an, dessen Höhe H im Wesentlichen der gewünschten Höhe h des fertigen Gassackpakets 12' entspricht. Da die Höhe H des Formschachts 18 geringer als der ursprüngliche Durchmesser D der Gassackrolle 12 ist, wird die Gassackrolle 12 dabei ge- presst, wodurch die Gassackrolle 12 einen ovalen Querschnitt annimmt, wie aus Figur 2 ersichtlich ist.

Nach dem Zusammenpressen der Gassackrolle auf ihre endgültige Höhe h durchläuft die Gassackrolle 12 im Formschacht 18 eine Heizeinrichtung 20, wodurch die Gassackrolle 12 erwärmt wird. Gleichzeitig wird die Gassackrolle 12 auch in Einschubrichtung L, die einer Längsrichtung des Formschachts 18 entspricht, gepresst, und zwar durch Nach- führen weiterer Gassackrollen 12 in den Formschacht 18, sodass ein im Wesentlichen rechteckiger Querschnitt erzeugt wird (siehe auch Figur 3). Das erste Volumen \ der Gassackrolle 12 reduziert sich dabei auf das zweite Volumen V 2 des Gassackpakets 12'. Die Pressvorrichtung 14 ist also als Durchlaufvorrichtung ausgebildet, in der ein nachfolgend in den Formschacht 18 eingeschobener Gassack 10 den vorherigen Gassack 10 im Formschacht 18 weiterdrückt.

Das so aus der Gassackrolle 12 entstandene Gassackpaket 12' wird nach dem Erwärmen in der Pressvorrichtung 14 auf Raumtemperatur abgekühlt, indem es eine der Heizeinrichtung 20 nachgeschaltete Kühlvorrichtung 22 durchläuft. Während des Abkühlens üben die Gassackpakete 12 ' in Längsrichtung L permanent Druck aufeinander aus, sodass die fertigen Gassackpakete 12' das Volumen V 2 permanent beibehalten.

Dadurch, dass das Gassackpaket 12' nach Erreichen der gewünschten, hier rechteckigen, Querschnittsform abgekühlt wird, wird diese Form dauerhaft fixiert, was mit dem Einbringen einer Bügelfalte in einem Gewebe vergleichbar ist.

Dabei erstreckt sich der Formschacht 18 sowohl durch die Heizeinrichtung 20 als auch durch die Kühlvorrichtung 22 hindurch, was eine besonders einfache Ausgestaltung der Pressvorrichtung 14 ergibt.

Figur 4 zeigt das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte erfin- dungsgemäße Gassackpaket 12 ' , das den aufgerollten Gassack 10 aufweist.

Das fertige Gassackpaket 12' weist entgegengesetzte Flachseiten 24 bzw. 26 auf und hat einen rechteckigen Querschnitt, dessen Höhe h der Höhe H des Formschachts 18 entspricht.

Nach dem Durchlaufen der Heizeinrichtung 20 (sowie der nachgeschalteten Kühlvorrichtung 22) ist der Gassack 10 bzw. das Gassackpaket 12' an den entgegengesetzten Außenseiten 24, die die Höhe h definieren, gebügelt, wodurch seine Form dauerhaft fixiert wird.

Wie in den Figuren 5 und 6 dargestellt ist, ist das Gassackpaket 12' dazu vorgesehen, entlang eines Dachrahmens 40 montiert zu werden. Im gezeigten Fall erstreckt es sich von einer A-Säule 42 oberhalb einer B-Säule 44 bis hin zu einer C-Säule 46 des Fahrzeugs. Entlang seiner Längserstreckung ist das Gassackpaket 12' mit mehreren Befestigungsclips 48 am Dachrahmen 40 montiert.

Der Gassack 10 ist hier ein vorhangförmiger Seitengassack mit einer Länge größer als 1400 mm. Der Gassack 10 kann auf jede geeignete Weise hergestellt sein, z.B. einstückig gewoben aus einem Nylon- oder Polyestergarn mit etwa 235 - 700 DTEX, insbesondere aus PET mit 470 DT EX.

Im entfalteten und aufgeblasenen Zustand deckt der Gassack 10 hier die Seitenscheiben des Fahrzeugs ab und bietet Schutz für Fahrzeuginsassen auf Front- und Rücksitzen des Fahrzeugs. Das Gassackpaket 12' könnte jedoch auch eine andere Länge aufweisen, z.B. für längere Fahrzeuge, die weitere Fahrzeugsäulen aufweisen, oder an anderer Stelle im Fahrzeug platziert sein.

Insbesondere hat der aufgeblasene Gassack eine Gesamtlänge von wenigstens 1400mm. Um den Gassack 10 aufzublasen, ist ein Gasgenerator 50 vorgesehen, der den Gassack 10 auf bekannte Weise mit Füllgas versorgt. Das Signal zur Aktivierung des Gasgenerators 50 wird wie bekannt von einer Sensoreinrichtung 52 geliefert.

Das Gassackpaket 12' folgt dem Verlauf des Dachrahmens 40, sodass eine Mittellinie M, die der Längserstreckung des Gassackpaktes 12' folgt, im Normalfall nicht geradlinig verläuft, sondern gemäß der Krümmung des Dachrahmens 40 in allen Raumrichtungen mit relativ großem Radius gebogen sein kann. Zusätzlich kann das Gassackpaket 12' kleinräumig stärker gekrümmt sein, um abschnittsweise an kleinere Strukturen im Verlauf des Dachrahmens 40 wie Hand- griffen oder Gurtumlenkungen angepasst werden zu können.

In einem Querschnitt im Bereich der A-Säule 42 hat das Gassackpaket 12' beispielsweise die Abmessungen von 500 - 900 mm auf 22 - 35 mm.

Es ist möglich, den Gassack 10 mit einem gasundurchlässigen Material wie einem Urethan oder einer PVC-basierten Beschichtung zu beschichten, z.B. Gen 9, CS2 oder Silikon. Es ist auch möglich, eine Beschichtung zu wählen, die bei der thermischen Behandlung des Gassackpakets 12' die dauerhafte Formstabilität des Gassackpakets 12' erhöht.

Die Figuren 7 bis 1 1 zeigen eine zweite Ausführungsform einer Pressvorrichtung 1 14 zur Herstellung eines zusammengelegten und zusammengepressten Gassackpakets 12' und illustrieren ein weiteres Verfahren zur Herstellung des Gassackpakets 12'.

Die Pressvorrichtung 1 14 weist eine Pressform 1 18 auf, die in diesem Beispiel zweiteilig gestaltet ist. Ein erstes Formteil 160 hat eine Mulde 162, deren Form ein Abbild der gewünschten endgültigen Form des Gassackpakets 12' ist. Die Mulde 162 definiert die Mittellinie M des fertigen Gassackpakets 12, die der Längserstreckung der Mulde 162 folgt. Entsprechend der Kontur des Dachrahmens 40 kann auch die Mittellinie M gekrümmt verlaufen.

Ein zweites Formteil 164 ist als Pressstempel ausgebildet und kann passgenau in die Mulde 162 des ersten Formteils 160 eingesetzt werden, um eine in der Mulde 162 aufgenommene Gassackrolle 12 zusammenzupressen.

Die Pressform 1 18 ist aus einem vom stabilen und gut wärmeleitenden Material gefertigt, beispielsweise aus Aluminium oder Stahl.

Die Breite B M der Mulde 162, die eine der Dimensionen des Gassackpakets 12' bestimmt, variiert hier entlang der Mittellinie M. Abhängig von den gewählten Konturen des ersten und des zweiten Formteils 160, 164 kann auch die Höhe H M der Mulde 162 im geschlossenen Zustand der Pressform 1 14 variieren, die eine zweite Dimension des fertigen Gassackpakets 12' bestimmt (siehe z.B. Figuren 9c und 1 1 ).

Die Seitenwände 166 der Mulde 162, die die Außenseiten 24, 26 des fertigen Gassackpakets 12' bestimmen, verlaufen in diesem Beispiel senkrecht.

Die Pressform 1 18 hat in diesem Beispiel ein erstes längsseitigen Ende 168, an dem die Mulde 162 geschlossen ausgebildet ist, sowie ein zweites längsseitigen Ende 170, an dem die Mulde 162 offen ist. Gleichermaßen wäre es in alternativen Ausführungsformen möglich, die Mulde 162 an beiden längsseitigen En- den 168, 170 geschlossen oder offen auszuführen. Die Figuren 9a bis 9c zeigen Fertigungsschritte gemäß eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines fertigen Gassackpaketes 12' unter Zuhilfenahme der Pressform 1 18.

Wie in der ersten Variante wird zunächst der Gassack 10 zu einer Gassack- rolle 12 mit einem im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt zusammengelegt und/oder zusammengefaltet. Die Gassackrolle 12 wird in die Mulde 162 des ersten Formteils 160 der Pressform 1 18 eingelegt. In diesem Beispiel liegt der Abschnitt der Gassackrolle 12, der später entlang der A Säule 42 angeordnet wird, innerhalb der Mulde 162, während ein Teil der Gassackrolle 12, insbesondere ein Abschnitt, der später entlang der C Säule 46 platziert wird, über das offene Ende 170 der Mulde 162 aus der Pressform 1 18 herausragt.

Aufgrund der Form der Mulde 162 ist die Gassackrolle 12 an drei Seiten vom ersten Formteil 160 umschlossen.

Das zweite Formteil 164 wird nun entlang einer Anpressrichtung A in die Mulde 162 hineingeschoben, wie Figur 9c darstellt, wobei die senkrechten Außenflächen 172 des zweiten Formteils 164 an den senkrechten Seitenflächen 166 der Mulde entlanggleiten. Dabei wird die Gassackrolle 12 zusammengepresst und umgeformt, wobei sie ihre äußeren Konturen gemäß der Pressform 1 18 verändert. Die Anpresskraft, mit der das zweite Formteil 164 in die Mulde 162 gedrückt wird, kann beispielsweise etwa 12 kN betragen. Während dieses Schrittes wird das Volumen Vi der Gassackrolle 12 auf das kleinere Volumen V 2 des Gassackpakets 12' reduziert.

Durch die Bewegung des zweiten Formteils 164 wird die Gassackrolle 12 uniaxial komprimiert. Da das Material der Gassackrolle 12 seitlich auszuweichen bestrebt ist, wird die Mulde 162 vollständig durch das sich formende Gassackpaket 12' ausgefüllt, und die Gassackrolle 12 wird gegen die Seitenwände 166 der Mulde 162 gepresst. Das so entstehende Gassackpaket 12' nimmt die Form der Innenkontur der Mulde 162 sowie der Stirnseite des zweiten Formteils 164 an.

Das Zusammenpressen sorgt auch dafür, dass Lufteinschlüsse innerhalb des Gassacks 10 entfernt werden, beispielsweise Luft, die während des Rollens und/oder Zusammenfaltens des Gassacks 10 innerhalb der Gassackrolle 12 zurückgeblieben ist. Um das Gassackpaket 12' in der durch das Zusammenpressen erreichten Form und mit dem Volumen V 2 besser zu fixieren, verfügt die Pressvorrichtung 1 14 über eine Heizeinrichtung 120 und eine nachgeschaltete Kühlvorrichtung 122. Ein Beispiel hierfür ist in Figur 10 gezeigt. Das Gassackpaket 12' bleibt zunächst in der geschlossenen Pressform 1 18 und wird mit dieser zusammen in den Bereich der Heizeinrichtung 120 verbracht. Dort erfolgt eine Wärmeeinwirkung mit einer Temperatur in einem Bereich von etwa 80 °C bis 170 °C für beispielsweise etwa 2 Stunden.

Anschließend wird das Gassackpaket 12' immer noch in der Pressform 1 18 in dem Bereich der Kühlvorrichtung 122 verfahren (siehe Pfleil in Figur 10) und dort schnell abgekühlt, beispielsweise auf eine Temperatur von etwa 0 °C für einen Zeitraum von etwa 30 Minuten.

Während dieses Thermoformens durch die Wärme- und Kältebehandlung bleibt die Pressform 1 18 geschlossen. Insbesondere bleibt das zweite Formteil 164 in der Position fixiert, in der das Endvolumen V 2 des Gassackpakets 12' erreicht worden ist.

Ist die Abkühlphase abgeschlossen, wird das nun dauerhaft formstabile Gassackpaket 12' aus der Pressform 1 18 entnommen.

Das fertige Gassackpaket 12' hat beispielsweise die Abmessungen von etwa 1 1 mm in einer Dimension von etwa 32 mm in einer zweiten, dazu senkrechten Dimension. Die Länge des Gassackpaktes 12' entlang der Mittellinie M bleibt hier gegenüber der der Gassackrolle 12 unverändert, da in dieser Richtung keine stauchenden Kräfte auf die Gassackrolle 12 einwirken.

In einem anderen Beispiel hat das fertige Gassackpaket 12' die Querschnittsabmessungen von etwa 15 mm auf etwa 20 mm.

Während des Erwärmens und Abkühlens wirken interne Kräfte im Material des Gassackgewebes. Auf einem mikroskopischen Level werden diese Kräfte vor allem durch die Steifheit von Molekülbindungen in einem amorphen Zustand hervorgerufen. Die Steifheit stammt von Energiedifferenzen in verschiedenen Cis- Trans-Gauche-Konformationen der Molekülketten und der sekundären Valenzen entlang der Ketten, also sowohl von intramolekularen als auch von intermolekula- ren Wechselwirkungen. Die zugeführte Wärmeenergie ist hoch genug, um die Beweglichkeit der Moleküle so weit zu erhöhen, dass derartige Spannungen abgebaut werden können und die Moleküle sich innerhalb der Molekülkette sowie zueinander neu ausrichten können. Im nachfolgenden Kühlschritt wird die Ener- gie wieder entzogen, sodass die Molekülketten in der neuen Konformation einfrieren. Daher bleibt das abgekühlte Gassackpaket 12' unabhängig und dauerhaft in der vorgegebenen Gestalt, auch wenn es aus der Pressform 1 18 entnommen wird.

Die Figuren 12a bis 12d zeigen vier Phasen der Ausrichtung der Moleküle im Material des Gassackgewebes, während das Gassackpaket 12' in seine endgültige Form gebracht wird.

Figur 12a zeigt die Moleküle in ihrer ursprünglichen, nicht komprimierten Form ohne äußere Spannungen. In diesem Zustand bilden die C-C Bindungswinkel einen tetraedrischen Winkel. Wie in Figur 12b dargestellt, führt das Rollen und/oder Falten des Gassacks 10 und das nachfolgende Zusammenpressen der Gassackrolle 12 zu einer Verlegung der Moleküle und damit zu einer Abweichung vom tetraedrischen Winkel. Daraus resultieren interne Spannungen in den Molekülen.

Figur 12c zeigt die Reaktion der Moleküle auf die Wärmeeinwirkung. In die- sem Zustand rotieren die Moleküle um +/-120 0 um ihre Längsachse aufgrund der thermischen Aktivierung. Bei weiterer Wärmeeinwirkung werden die internen Spannungen nach und nach abgebaut. Die Bindungswinkel passen sich an und kehren zu ihren ursprünglichen tetraedrischen Winkeln zurück. Figur 12d schließlich zeigt, wie sich die Moleküle in Antwort auf die Abkühlung verhalten. In die- sem Zustand behält das Gassackpaket 12' die durch die Pressform 1 18 vorgegebene Form, die nun bezüglich der Bindungsenergien den günstigsten Zustand darstellt. Ein schnelles Abkühlen beendet eine weitere Rotation der Moleküle, sodass das Gassackpaket 12' thermisch in einer dauerhaft stabilen Gestalt fixiert wird und sich die Form und das Volumen V 2 auch nach dem Entnehmen aus der Pressform 1 18 nicht mehr ändern. Dies ist ein allgemeiner, beim Thermoformen auftretender Effekt, der selbst verständlich auch für das Verfahren der ersten Ausführungsform zutrifft. Figur 13 verdeutlicht schematisch allgemeine Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 180 wird der Gassack 10 durch Falten und/oder Rollen zu einer Gassackrolle 12 mit einem Volumen V- \ zusammengelegt. Im Schritt 182 wird die Gassackrolle 12 in einen Formschacht 18 oder eine Pressform 1 18 einer Pressvorrichtung 14, 1 14 eingelegt. Im Schritt 184 wird die Gassackrolle 12 zu einem Gassackpaket 12' mit einem kleineren Endvolumen V 2 zusammengepresst. Das zusammengepresste Gassackpaket 12' wird im Schritt 186 im Formschacht 18 bzw. in der Pressform 1 18 für eine vorbestimmte Zeit auf eine vorbestimmte Temperatur erwärmt. Im Schritt 188 wird das Gassackpaket 12' im Formschacht 18 bzw. in der Pressform 1 18 schnell abgekühlt, auf eine vorgegebene Temperatur und für eine vorbestimmte Zeitdauer. Schließlich wird im Schritt 190 das nur dauerhaft formstabile Gassackpaket 12' aus dem Formschacht 18 bzw. der Pressform 1 18 entnommen, wobei es seine vorgegebene Form und das Volumen V 2 dauerhaft beibehält, ohne dass eine externe Fixierung durch Bänder oder Gehäuse notwendig wäre.

Das erfindungsgemäße formgebende Verfahren für das Gassackpaket 12' kann nicht nur wie beschrieben für vorhangartiger Seitengassäcke beliebiger Länge eingesetzt werden, sondern beispielsweise auch für Gassäcke, die in der Instrumententafel, im Lenkrad, in einem Sitzrahmen, einer Fahrzeugtür oder ei- ner Kopfstütze angeordnet sind. In jedem Fall ist der Formschacht 18 bzw. die Pressform 1 18 natürlich auf die gewünschte Form des Gassackpakets 12' abzustellen.

Im Fall eines vorhangartiger Seitengassacks kann die Formgebung des Gassackpakets 12' auch beinhalten, dass Handgriffe, Gurtumlenkungen und Ablauf- rinnen in der Fahrzeugkarosserie umgangen werden. Hierbei können auch stark gewundene Konturen verwirklicht werden.

Die Figuren 14a und 14b zeigen eine weitere Ausführungsform einer Pressform 218, die beispielsweise zusammen mit einer Pressvorrichtung 1 14, wie sie oben beschrieben wurde, eingesetzt werden kann. Im Unterschied zu der oben beschriebenen Pressform 1 18 ist die Pressform 218 nicht nur zweiteilig ausgebildet, sondern verfügt zusätzlich zum ersten Formteil 260 und dem zweiten Formteil 264 über wenigstens ein weiteres, verschieb- bares zweites Formteil 292, das in die Mulde 262 im ersten Formteil 260 eingreifen kann.

Das weitere Formteil 292 ist in Form eines Pressstempels ausgeführt und ist zunächst so weit zurückgezogen, dass es in der Fläche einer der senkrechten Seitenwände 266 der Mulde 262 liegt.

Nach dem Einlegen der Gassackrolle 12 in die Mulde 262 wird zunächst das zweite Formteil 264 in einer ersten Anpressrichtung in die Mulde 262 hinein verschoben, wobei die Gassackrolle 12 eine erste Kompression erfährt (siehe Figur 14 A). Während das zweite Formteil 264 in seiner verschobenen Position verbleibt, wird nun das weitere Formteil 292 in die Mulde 262 hinein verschoben, wobei die Gassackrolle 12 in einer anderen Anpressrichtung A 2 als durch das zweite Formteil 264 weiter zusammen gepresst wird. Somit lässt sich in der Pressform 218 die Gassackrolle 12 biaxial verformen. Das weitere verschiebbares Formteil 292 kann über die gesamte Längserstreckung der Mulde 262 vorgesehen sein, ist vorteilhaft aber nur abschnittsweise vorgesehen, beispielsweise um das Gassackpaket 12' an bestimmten Stellen, die im eingebauten Zustand beispielsweise mit einem Handgriffen oder einer Gurtumlenkung korreliert, stärker zu komprimieren. Wie oben beschrieben wird das Gassackpaket 12' noch in der Pressform 218 mit eingeschobenen Formteilen 264, 292 zunächst erwärmt und dann wieder abgekühlt, um das Gassackpaket 12' in seiner neuen Form und in seinem Endvolumen V 2 thermisch zu stabilisieren. Um das fertige Gassackpaket 12' aus der Pressform 218 zu entnehmen, werden die verschiebbaren Formteile 292, 264 zurückgezogen, sodass die Aufnahmeöffnung 1 16 im ersten Formteil 260 wieder zugänglich wird.

In diesem Beispiel stimmt die Höhe des weiteren verschiebbaren Formteils 292 mit einer Endabmessung des fertigen Gassackpakets 12' überein, es ist jedoch auch möglich, die bereits vor komprimierte Gassackrolle 12 nur stellenwei- se durch das weitere Formteil 292 zusammenzupressen. Die Stirnfläche 294 des Formteils 292, die auf die Gassackrolle 12 einwirkt, kann einen beliebigen Querschnitt haben. In diesem Beispiel ist dieser rechteckig.