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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR FORMWORK PLANNING FOR THE CONCRETING OF A CONSTRUCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/104249
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method (100) for converting a specified ground plan (1) into a formwork plan (2), comprising the steps: the specified ground plan (1) is provided (105) by a user; a catalog (3, 3a-3c) is provided (110), which assigns to each of a plurality of patterns (31a-33a) for the paths of planned walls (11) a spatial arrangement (31b-33b) of formwork elements; in areas of the specified ground plan (1) in which no occurrences of patterns (31a-33a) contained in the catalog (3, 3a-3c) have yet been found, occurrences of a pattern (31a-33a) contained in the catalog (3, 3a-3c) are searched for (120); for each found occurrence of the pattern (31a-33a), the spatial arrangement (31b-33b) of formwork elements that the catalog (3, 3a-3c) assigns to the pattern (31a-33a) is added (130) to the formwork plan (2); it is checked (150) whether the specified ground plan (1) has been completely processed; if the specified ground plan (1) has not been completely processed, it is checked (160) whether the catalog contains additional patterns (31a-33a) that have not yet been searched for in the specified ground plan (1); * if the catalog (3, 3a-3c) contains such additional patterns (31a - 33a), the method branches back (170) with one of said additional patterns (31a-33a) in order to search (120) in the part of the specified ground plan (1) that has not yet been processed.

Inventors:
KSIAZKIEWICZ PATRICK (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/080995
Publication Date:
May 28, 2020
Filing Date:
November 12, 2019
Export Citation:
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Assignee:
PERI GMBH (DE)
International Classes:
E04G11/08; B28B7/22; G06F30/13; G06F111/20; G06F113/22; G06F119/18
Domestic Patent References:
WO2005040525A12005-05-06
Foreign References:
DE102018129033A
Other References:
PLANITEC: "Dokumentation PPL 11.0 Grundlagen", 1 August 2017 (2017-08-01), pages 1 - 49, XP055672271, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200228]
CHIJOO LEE ET AL: "The Development of Automatic Module for Formwork Layout using the BIM", 1 January 2009 (2009-01-01), XP055672308, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200228]
RAMESH KANNAN ET AL: "Automated Construction Layout and Simulation of Concrete Formwork Systems Using Building Information Modeling", THE 4TH INTERNATIONAL CONFERENCE OF EACEF (EUROPEAN ASIAN CIVIL ENGINEERING FORUM)NATIONAL UNIVERSITY OF SINGAPORE, SINGAPORE, JUNE 26-28, 2013, 1 January 2013 (2013-01-01), XP055672310, DOI: 10.13140/RG.2.1.4124.6244
Attorney, Agent or Firm:
MAIWALD PATENTANWALTS- UND RECHTSANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren (100) zur Umwandlung eines vorgegebenen Grundrisses (1) in einen Schalungsplan (2) zur Montage von Schalungselementen für mindestens einen Arbeitstakt (A, B, C) der Herstellung eines dem Grundriss (1) entsprechenden Bauwerks durch Betonieren, mit den Schritten:

• der vorgegebene Grundriss (1) wird durch einen Benutzer bereitgestellt (105);

• es wird ein Katalog (3, 3a-3c) bereitgestellt (110), der einer Mehrzahl von Mustern (3 la-33a) für Verläufe geplanter Wände (11) jeweils eine räumliche Anordnung (31b-33b) von Schalungselementen zuordnet, mit der dieser Verlauf durch Betonieren in das herzustellende Bauwerk eingebracht werden kann;

• in Bereichen des vorgegebenen Grundrisses (1), in denen noch keine

Vorkommen von in dem Katalog (3, 3a-3c) enthaltenen Mustern (31a-33a) gefunden worden sind, werden Vorkommen eines in dem Katalog (3, 3a-3c) enthaltenen Musters (31a-33a) gesucht (120);

• zu jedem gefundenen Vorkommen des Musters (31 a-33a) wird dem

Schalungsplan (2) diejenige räumliche Anordnung (31b-33b) von

Schalungselementen, die der Katalog (3, 3a-3c) dem Muster (31a-33a) zuordnet, hinzugefügt (130);

• es wird geprüft (150), ob der vorgegebene Grundriss (1) vollständig

abgearbeitet ist;

• in Antwort darauf, dass der vorgegebene Grundriss (1) nicht vollständig

abgearbeitet ist, wird geprüft (160), ob der Katalog weitere Muster (31a-33a) enthält, nach denen in dem vorgegebenen Grundriss (1) noch nicht gesucht wurde;

• in Antwort darauf, dass der Katalog (3, 3a-3c) solche weiteren Muster (31a- 33 a) enthält, wird mit einem dieser weiteren Muster (31a-33a) zur Suche (120) in dem noch nicht abgearbeiteten Teil des vorgegebenen Grundrisses (1) zurückverzweigt (170).

2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, wobei der Katalog (3) aus einer Mehrzahl von Katalogen (3a-3c) ausgewählt wird (111), die sich hinsichtlich der

Optimierungsziele unterscheiden, bezüglich derer die in ihnen enthaltenen räumlichen Anordnungen (31b-33b) von Schalungselementen optimiert sind.

3. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei das Muster (31a- 33a) bei der Suche (120) gedreht und/oder skaliert wird (121) und wobei in Antwort darauf, dass Vorkommen des gedrehten und/oder skalierten Musters (31a-33a) in dem vorgegebenen Grundriss (1) gefunden wurden, die dem Schalungsplan (2) hinzugefügte räumliche Anordnung (31b-33b) von Schalungselementen

entsprechend gedreht und/oder skaliert wird (131).

4. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Katalog (3, 3a- 3c) mindestens Richtungsänderungen und/oder Verzweigungen von Wänden als Muster (31a-33a) umfasst. 5. Verfahren (100) nach Anspruch 4, wobei der Katalog (3, 3a-3c) mindestens rechtwinklige oder in anderen Winkeln verlaufende Richtungsänderungen von Wänden, Kreuzungen von Wänden, T-förmige Verzweigungen von Wänden, und/oder gebogene Wände mit konstantem Krümmungsradius, als Muster (31a-33a) umfasst.

6. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 5, wobei in dem Grundriss (1) zuerst Richtungsänderungen und/oder Verzweigungen von Wänden gesucht werden (122) und danach gerade Wände gesucht werden (123). 7. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei ein vorgegebener Grundriss (1) bereitgestellt wird (105), der vorgegebene Taktfugen (12) enthält, wobei diese Taktfugen (12) nacheinander zu betonierende Bauabschnitte des herzustellenden Bauwerks trennen.

8. Verfahren (100) nach Anspruch 7, wobei aus dem Grundriss (1) für mindestens einen Arbeitstakt (A, B, C) die zur Realisierung benötigte Betonmenge und/oder Wandlänge berechnet wird (106), wobei die benötigte Betonmenge und/oder Wandlänge mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen wird (107) und wobei in Antwort darauf, dass der vorgegebene Schwellwert überschriten wird, eine Warnung an den Benutzer ausgegeben wird (108), und/oder dem Benutzer ein Vorschlag für eine Versetzung mindestens einer Taktfüge (12) gemacht wird (109) dergestalt, dass der vorgegebene Schwellwert nicht mehr überschritten wird. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 8, wobei für jeden Arbeitstakt (A,

B, C) ein separater Schalungsplan (2) erstellt wird.

10. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei in Antwort darauf, dass der vorgegebene Grundriss (1) nicht vollständig abgearbeitet ist und der Katalog (3, 3a-3c) keine weiteren Muster (33a-33c) enthält, nach denen in dem vorgegebenen

Grundriss (1) noch nicht gesucht wurde,

• geprüft wird (180), ob mindestens ein noch nicht abgearbeiteter Bereich (la) des Grundrisses (1) mindestens eine Taktfüge (12) enthält,

• in Antwort darauf, dass dieser Bereich (la) mindestens eine Taktfüge (12) enthält, der Bereich unter Ausblendung der Taktfuge (12) nach Mustern (31a-

33 a) aus dem Katalog (3, 3a-3c) durchsucht wird (190), und

• in Antwort darauf, dass in dem Bereich (la) ein Muster (3 la-33a) gefünden wird (195), mindestens eine Taktfuge (12) in dem geplanten Grundriss (1) so versetzt und/oder gedreht wird (200a), dass sie das gefundene Muster (31a- 33a) nicht mehr durchbricht, und/oder eine Aufforderung an den Benutzer aus gegeben wird, die Taktfuge (12) in dieser Weise zu versetzen (200b).

11. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der

Schalungsplan (2) durch Abgleich mit einer Liste (5) bestellbarer Schalungselemente in eine Bestellliste (6) für Schalungselemente umgewandelt wird (240).

12. Verfahren (100) nach Anspruch 11, wobei geprüft wird (241), ob es zu zwei oder mehr Schalungselementen in der Bestellliste (6) ein alternatives

Schalungselement gibt, das die gleiche Funktion erfüllt, und in Antwort darauf, dass es ein solches alternatives Schalungselement gibt, dieses an die Stelle der zuvor vorgesehenen zwei oder mehr Schalungselemente tritt (242).

13. Verfahren (300) zur Herstellung eines Bauwerks mit den Schritten:

• es wird ein mit dem Verfahren (100) erstellter Schalungsplan (2)

bereitgestellt (310);

• eine zu dem Schalungsplan (2) konforme räumliche Anordnung von

Schalungselementen wird hergestellt (320);

• ein durch diese räumliche Anordnung definierter Hohlraum wird mit einem Beton gefüllt (330).

14. Computerprogramm, enthaltend maschinenlesbare Anweisungen, die, wenn sie auf einem Computer, und/oder auf einem mobilen Gerät, ausgeführt werden, den Computer, und/oder das mobile Gerät, dazu veranlassen, ein Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 auszuführen.

Description:
Verfahren zur Schalungsplanung für das Betonieren eines Bauwerks

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Bezugnahme auf verwandte Anmeldungen

Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der deutschen

Patentanmeldung Nr. 10 2018 129 033.0, eingereicht am 19. November 2018, die in vollem Umfang durch Bezugnahme in das vorliegende Dokument aufgenommen wird.

Die Erfindung betrifft Schalungen, die bei der Herstellung eines Bauwerks durch Betonieren verwendet werden.

Stand der Technik

Wenn ein Bauwerk durch Betonieren hergestellt wird, wird in der Regel eine Schalung als Gussform für den Frischbeton eingesetzt. Dabei wird das Bauwerk häufig nicht„aus einem Guss“ hergestellt, sondern in bestimmten Bauabschnitten, die auch Arbeitstakte genannt werden. Üblicherweise wird die Schalung für einen Arbeitstakt montiert, mit Beton ausgefüllt und nach dem Abbinden des Betons wieder entfernt. Während der Beton des einen Arbeitstakts abbindet, und/oder danach, wird die Schalung für den nächsten Arbeitstakt montiert.

Um eine Schalung schnell herstellen zu können und das Material vielfach

wiederverwenden zu können, werden Schalungssysteme aus vorgefertigten

Standardelementen eingesetzt. Ein beispielhaftes solches Schalungssystem ist aus der WO 2005/040 525 Al bekannt. Üblicherweise werden die Arbeitstakte und die für die einzelnen Arbeitstakte jeweils zu montierenden Schalungen ausgehend von einem Grundriss des herzustehenden Bauwerks geplant.

Aufgabe und Lösung

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren bereitzustehen, mit dem die Planung von Schalungen ausgehend von einem vorgegebenen Grundriss vereinfacht und zugleich das erhaltene Ergebnis qualitativ verbessert werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren gemäß

Hauptanspruch sowie durch ein Computerprogramm. Weitere vorteilhafte

Ausgestaltungen ergeben sich aus den darauf rückbezogenen Unteransprüchen.

Offenbarung der Erfindung

Im Rahmen der Erfindung wurde ein Verfahren zur Umwandlung eines

vorgegebenen Grundrisses in einen Schalungsplan entwickelt. Dieser Schalungsplan ist ein Plan für die Montage von Schalungselementen für mindestens einen

Arbeitstakt der Herstellung eines dem Grundriss entsprechenden Bauwerks durch Betonieren.

Bei dem Verfahren wird der vorgegebene Grundriss durch einen Benutzer bereitgestellt. Dies kann auf beliebigem Wege erfolgen, wie beispielsweise mit der Maus, durch Touch-Eingabe, durch Analyse eines Fotos oder eines anderen

Bilddokuments, und/oder durch Import aus einer CAD-Anwendung. Auch

Mischformen sind möglich. So kann der Benutzer beispielsweise auf einer

Anzeigevorrichtung, wie etwa einem Monitor oder einem Display eines Tablet- Computers, ein PDF-Dokument oder ein Foto eines in Papierform vorliegenden Grundrisses in den Hintergrund legen und den Grundriss hiervon abzeichnen.

Es wird ein Katalog bereitgestellt, der einer Mehrzahl von Mustern für Verläufe geplanter Wände jeweils eine räumliche Anordnung von Schalungselementen zuordnet, mit der dieser Verlauf durch Betonieren in das herzustellende Bauwerk eingebracht werden kann.

In Bereichen des vorgegebenen Grundrisses, in denen noch keine Vorkommen von in dem Katalog enthaltenen Mustern gefunden worden sind, werden Vorkommen eines in dem Katalog enthaltenen Musters gesucht. Zu jedem gefundenen Vorkommen des Musters wird dem Schalungsplan diejenige räumliche Anordnung von

Schalungselementen, die der Katalog dem Muster zuordnet, hinzugefügt. Jeder Bereich des vorgegebenen Grundrisses, der bereits als zu einem in dem

Katalog enthaltenen Muster korrespondierend erkannt wurde, kann als abgearbeitet angesehen werden. Das bedeutet, dass für diesen Bereich des Grundrisses bereits eine Schalungslösung gefunden ist und dieser Bereich nicht mehr nach weiteren Mustern durchsucht werden muss. Die Buchführung, welche Bereiche des

Grundrisses bereits abgearbeitet sind, kann in beliebiger Weise geführt werden. So ist es beispielsweise aus dem Vorhandensein einer räumlichen Anordnung von Schalungselementen im Schalungsplan ersichtlich, dass der hierzu korrespondierende Bereich des Grundrisses bereits abgearbeitet ist. Es kann jedoch auch beispielsweise jeder abgearbeitete Bereich des Grundrisses in einer Repräsentation dieses

Grundrisses als abgearbeitet markiert werden.

Nachdem alle Vorkommen des Musters abgearbeitet sind, wird geprüft, ob der vorgegebene Grundriss vollständig abgearbeitet ist. Wenn dies nicht der Fall ist, wenn also der Schalungsplan noch nicht vollständig ist, dann wird geprüft, ob der Katalog weitere Muster enthält, nach denen in dem vorgegebenen Grundriss noch nicht gesucht wurde. Ist dies der Fall, wird mit einem dieser weiteren Muster zur Suche in dem noch nicht abgearbeiteten Teil des vorgegebenen Grundrisses zurückverzweigt. Es wurde erkannt, dass auf diese Weise die Planung von Schalungen deutlich vereinfacht werden kann. Insbesondere werden die Anforderungen an die

Qualifikation von Personen, die die Planung vornehmen, herabgesetzt.

Der Fachmann, der einen vorgegeben Grundriss vor sich hat und die verfügbaren Standardelemente des Schalungssystems kennt, ist üblicherweise in der Lage, jeden Grundriss in mindestens eine Konfiguration der Standardelemente zu übersetzen und diese gegebenenfalls noch mit für dieses Bauwerk individueller Schalung zu ergänzen. Er ist also in der Lage, das Bauwerk ausgehend vom Grundriss durch Betonieren herzustellen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Schalung für einen gegebenen Arbeitstakt mit einem gegebenen Grundriss mit vielen verschiedenen Konfigurationen der Standardelemente hergestellt werden kann. Nach dem

Betonieren und Entfernen der Schalung entsteht zwar jeweils das im Wesentlichen gleiche Endergebnis, doch sind manche Konfigurationen im Hinblick auf die Anforderungen, die an den Bauprozess gestellt werden, besser als andere.

Beispielsweise können sich die möglichen Konfigurationen dahingehend

unterscheiden,

• wie viele Schalungselemente bei der Montage bewegt werden müssen,

beispielsweise per Kran,

• wie viele unterschiedliche Schalungselemente auf der Baustelle vorgehalten werden müssen,

• wie lange die Montage der Schalung insgesamt dauert, und/oder

• wie hoch der Kostenaufwand für die Schalung insgesamt ist. Diese Ziele können durchaus gegenläufig sein. So ermöglicht beispielsweise ein großer Lagerbestand von Schalungselementen auf der Baustelle eine schnelle Montage vieler unterschiedlicher Konfigurationen um den Preis, dass die

Lagerhaltung Kapital bindet und Platz auf der Baustelle beansprucht.

In der Erfahrung der Anmelderin hat sich eine langjährige Expertise herausgebildet, welche räumliche Anordnung von Schalungselementen für die Verschalung bestimmter Wandverläufe im Hinblick auf bestimmte Optimierungsziele am sinnvollsten ist. So gibt es zu einem gegebenen Wandverlauf beispielsweise eine erste räumliche Anordnung, die am schnellsten zu montieren ist, eine zweite räumliche Anordnung, die mit der geringsten Anzahl unterschiedlicher Teile auskommt, und eine dritte Anordnung, deren Montage mit der geringsten Anzahl Materialbewegungen auskommt. Indem die entsprechende Anordnung aus dem Katalog abgerufen und dem Schalungsplan hinzugefügt wird, wird die genannte Expertise für die zumindest teilweise automatisierte Erstellung eines Schalungsplans nutzbar gemacht.

Diese zumindest teilweise automatisierte Erstellung kann insbesondere auch von Personen vor Ort auf der Baustelle vorgenommen werden, die zwar das Basiswissen zum Auffinden irgendeiner passenden Konfiguration der Schalungselemente besitzen, nicht jedoch die genannte Expertise zum Auffinden der optimalen

Konfiguration. So kann es beispielsweise erforderlich werden, auf Grund wie auch immer gearteter Komplikationen den geplanten Grundriss kurzfristig abzuändem, wodurch der Schalungsplan hinfällig wird.

Auch kann beispielsweise das Optimierungsziel, das dem ursprünglichen

Schalungsplan zu Grunde lag, durch ein neues ersetzt werden. Wurde beispielsweise die ursprüngliche Planung unter der Prämisse erstellt, dass die Gesamtkosten minimiert werden sollen, so kann sich plötzlich die neue Situation ergeben, dass das Bauprojekt beispielsweise wetterbedingt in Verzug geraten ist und ohne Rücksicht auf die Kosten ein Arbeitstakt schnellstens fertigzustellen ist. Die

Wetterabhängigkeit ist ein Faktor, der die Planungssicherheit beim Bauen grundsätzlich einschränkt. Mit dem hier beschriebenen automatisierten Verfahren ist ein kurzfristiger Wechsel des Optimierungsziels jederzeit möglich, indem der verwendete Katalog gegen einen auf das neue Optimierungsziel gerichteten ausgetauscht wird.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird somit der Katalog aus einer Mehrzahl von Katalogen ausgewählt, und diese Kataloge unterscheiden sich hinsichtlich der Optimierungsziele, bezüglich derer die in ihnen enthaltenen räumlichen Anordnungen von Schalungselementen optimiert sind.

Das beschriebene Vorgehen ist iterativ, d.h., wenn alle Vorkommen eines Musters abgearbeitet sind, werden Vorkommen des nächsten im Katalog enthaltenen Musters gesucht. Dieses Vorgehen ist insbesondere vorteilhaft, wenn es einen Versatz zwischen räumlichen Anordnungen von Schalungselementen in dem Schalungsplan gibt. Der Katalog kann beispielsweise mit Mustern und hierzu korrespondierenden räumlichen Anordnungen von Schalungselementen beginnen, die sich auf bestimmte fixe Situationen beziehen. Hieran können sich in dem Katalog beispielsweise Muster und hierzu korrespondierende räumliche Anordnungen anschließen, mit denen ein Versatz zwischen den bereits eingeplanten räumlichen Anordnungen ganz oder teilweise kompensiert werden kann.

Am Ende des Verfahrens ist im Idealfall der vorgegebene Grundriss vollständig abgearbeitet, d.h., vollständig in einen Schalungsplan übersetzt. Für die genannten vorteilhaften Wirkungen ist dies jedoch nicht erforderlich. Die Vereinfachung und die Qualitätsverbesserung im Hinblick auf die gemäß Katalog verfolgten

Optimierungsziele treten auch dann ein, wenn nur ein Teil des Grundrisses automatisiert in einen Schalungsplan umwandelbar ist und beispielsweise für eine Spezialstruktur, die mit vorgefertigten Schalungselementen nicht realisierbar ist, eine individuelle Schalung nötig ist.

Vorteilhaft wird das im Katalog enthaltene Muster bei der Suche im vorgegebenen Grundriss gedreht und/oder skaliert. Es wird dann in Antwort darauf, dass

Vorkommen des gedrehten und/oder skalierten Musters in dem vorgegebenen Grundriss gefunden wurden, die dem Schalungsplan hinzugefügte räumliche Anordnung von Schalungselementen entsprechend gedreht und/oder skaliert. Bei den meisten dieser räumlichen Anordnungen ändert sich das qualitative Verhalten in Bezug auf die jeweiligen Optimierungsziele nicht. Somit muss der Katalog nicht durch viele gedrehte und/oder skalierte Kopien wesensgleicher Muster, bzw.

wirkungsgleicher räumlicher Anordnungen, aufgebläht werden.

Ob beispielsweise eine linke Ecke und eine rechte Ecke eines Bauwerks in dieser Weise technisch äquivalent sind und somit im Katalog durch eine einzige generische Ecke repräsentiert werden können, kann beispielsweise von einem für die Schalung verwendeten Baukastensystem abhängen. Dieses Baukastensystem kann auch beispielsweise vorgeben, inwieweit die räumlichen Anordnungen von

Schalungselementen jeweils physisch drehbar und/oder skalierbar sind.

Vorteilhaft umfasst der Katalog mindestens Richtungsänderungen und/oder

Verzweigungen von Wänden als Muster. Mit diesen Elementen lässt sich der größte Teil üblicher Grundrisse abdecken. Gerade Wände können optional ebenfalls in dem Katalog enthalten sein. Sie können aber auch beispielsweise in einer späteren Arbeitsphase im Schalungsplan zwischen den dort bereits vorgesehenen räumlichen Anordnungen von Schalungselementen ergänzt werden. Dieser Vorgang wird auch als Zuziehen oder Lückenschließen (GAP) bezeichnet.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Katalog mindestens rechtwinklige oder in anderen Winkeln verlaufende Richtungsänderungen von Wänden, Kreuzungen von Wänden, T-förmige Verzweigungen von Wänden, und/oder gebogene Wände mit konstantem Krümmungsradius, als Muster. Gerade bei diesen Elementen macht es im Hinblick auf typische Optimierungsziele einen besonders großen Unterschied, ob sie mit der besten oder mit der schlechtesten der prinzipiell passenden räumlichen Anordnungen von Schalungselementen realisiert werden. Insoweit gebogene Wände nicht im Katalog Vorkommen, können sie beispielsweise ebenfalls im Rahmen des erwähnten Zuziehens oder

Lückenschließens nachträglich im Schalungsplan ergänzt werden. In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung werden in dem Grundriss zuerst Richtungsänderungen und/oder Verzweigungen von Wänden gesucht. Erst danach werden gerade Wände gesucht. Auf diese Weise wird erreicht, dass zuerst diejenigen Elemente des Grundrisses abgearbeitet werden, bei deren Realisierung ohne die im Katalog enthaltene Expertise am meisten falsch gemacht werden kann. Insbesondere wird der Tendenz entgegengewirkt, dass durch das Abarbeiten einer geraden Wand im Grundriss die Erkennbarkeit einer noch nicht abgearbeiteten Richtungsänderung und/oder Verzweigung in dem Grundriss verschlechtert wird.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird ein vorgegebener Grundriss bereitgestellt, der vorgegebene Taktfugen enthält. Diese Taktfugen trennen nacheinander zu betonierende Bauabschnitte des herzustellenden Bauwerks und können vom Benutzer beispielsweise mit der Maus oder per Touch-Eingabe in dem Grundriss gesetzt werden. Die Taktfugen können beispielsweise dahingehend statisch motiviert sein, dass bestimmte für die Bauwerkstatik wichtige Strukturen nicht durch eine Taktfuge unterbrochen werden sollten. Die Taktfugen können aber auch beispielsweise durch die Arbeitszeitplanung, etwa durch die maximal in einer bestimmten Zeit bearbeitbare Schalungsfläche oder durch die pro Arbeitstakt verfügbare Betonmenge, sowie auch beispielsweise durch ästhetische Aspekte motiviert sein. Insbesondere die pro Arbeitstakt verfügbare Betonmenge ist häufig eine harte Randbedingung, und es gibt keine praktische Option, eine benötigte Mehrmenge kurzfristig zu beschaffen. Wenn dann ein Arbeitstakt so geplant wird, dass die verfügbare Betonmenge nicht ausreicht, kann der Arbeitstakt nicht„aus einem Guss“ realisiert werden, weil die Schalung nicht zur Gänze mit Beton gefüllt werden kann. Wird nun aber der fehlende Beton erst später zugegeben, hat der früher zugeführte Beton bereits teilweise oder vollständig abgebunden. In dem Bauteil entsteht somit eine Grenzfläche zwischen Bereichen, in denen das Abbinden des Betons unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Derartige Grenzflächen sind zu vermeiden, da sie zu einer strukturellen Schwächung des Bauteils führen können.

Um derartige Planungsfehler automatisch abzufangen, wird in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung aus dem Grundriss für mindestens einen Arbeitstakt die zur Realisierung benötigte Betonmenge und/oder Wandlänge berechnet und mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen. In Antwort darauf, dass der vorgegebene Schwellwert überschritten wird, wird eine Warnung an den Benutzer ausgegeben, und/oder dem Benutzer wird ein Vorschlag für eine

Versetzung mindestens einer Taktfüge gemacht. Dieser Vorschlag ist so geartet, dass, wenn der Benutzer ihn akzeptiert, der vorgegebene Schwellwert nicht mehr überschritten wird. Die Wandlänge ist insofern eine weitere Randbedingung, als bei zu langen Wänden eine Tendenz zur Rissbildung durch das Schwinden des Betons beim Abbinden entsteht und Maßnahmen zur Rissweitenbeschränkung erforderlich sind. Infolge der Unterteilung in Arbeitstakte können insbesondere separate

Schalungspläne für diese Arbeitstakte erstellt werden. Dadurch wird der Bedingung Rechnung getragen, dass die im Rahmen eines Arbeitstaktes geplanten Wände sich nicht über eine Taktfüge erstrecken sollen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird in Antwort darauf, dass der vorgegebene Grundriss nicht vollständig abgearbeitet ist und der Katalog keine weiteren Muster enthält, nach denen in dem vorgegebenen Grundriss noch nicht gesucht wurde, geprüft, ob mindestens ein noch nicht abgearbeiteter Bereich des Grundrisses mindestens eine Taktfuge enthält. Ist dies der Fall, so wird dieser

Bereich unter Ausblendung der Taktfuge nach Mustern aus dem Katalog durchsucht. Das bedeutet, dass bei dieser Suche so getan wird, als ob es die Taktfuge nicht gäbe.

Wenn nun bei dieser Suche ein Muster gefunden wird, dann bedeutet dies, dass die Taktfuge vom Benutzer in dem Sinne ungünstig gesetzt wurde, dass sie das Muster durchbricht. Die Anforderung, mitten in dem Muster einen Arbeitstakt zu beenden und die Arbeit dort später fortzusetzen, steht im Konflikt mit der Anforderung, eine dem Muster entsprechende Struktur entsprechend der im Katalog für dieses Muster vorgesehenen räumlichen Anordnung von Schalungselementen zu schalen. Die Taktfüge wird mit hoher Wahrscheinlichkeit mitten durch ein Schalungselement verlaufen.

Daher wird in einem derartigen Fall mindestens eine Taktfüge in dem geplanten Grundriss so versetzt und/oder gedreht, dass sie das gefündene Muster nicht mehr durchbricht, und/oder es wird eine Aufforderung an den Benutzer ausgegeben, die Taktfüge in dieser Weise zu versetzen. In der Regel hat der Benutzer die Taktfüge nicht bewusst so gesetzt, dass sie eines der Muster im Katalog durchbricht, sondern dies ist unabsichtlich geschehen, weil der Benutzer nicht alle diese Muster im Kopf behalten kann.

Wie zuvor erläutert, treten die vorteilhaften Wirkungen des Verfahrens bereits dann ein, wenn nur für einen Teil des vorgegebenen Grundrisses automatisch ein

Schalungsplan erstellt werden kann. Die Wirkungen werden jedoch umso stärker, je größer dieser Teil im Verhältnis zum kompletten Grundriss ist. Des Weiteren wird die Wirksamkeit des Verfahrens auch nicht dadurch geschmälert, dass der im Rahmen des Verfahrens erstellte Schalungsplan eventuell nachträglich durch das beschriebene Zuziehen oder Lückenschließen komplettiert wird oder dass in weiteren nachgeschalteten Schritten eventuell noch Zubehörteile und/oder Verbindungsmittel gesetzt werden.

Die im Rahmen des Verfahrens verwendeten Kataloge können beispielsweise auf einem mobilen Gerät, etwa einem Tablet, auf der Baustelle hinterlegt sein. Es kann aber auch beispielsweise der vorgegebene Grundriss an einen Server übermittelt werden, und die Verarbeitung des Grundrisses kann auf diesem Server durchgeführt werden.

In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird der Schalungsplan durch Abgleich mit einer Liste bestellbarer Schalungselemente in eine Bestellliste für Schalungselemente umgewandelt. Auf diese Weise wird die Beschaffung der für die Schalung gemäß Schalungsplan nötigen Materialien vereinfacht, und es werden insbesondere Übertragungsfehler vermieden. Die Bestellliste kann insbesondere eine Maximalliste sein, die diejenigen Bauteile angibt, die auf der Baustelle maximal gleichzeitig benötigt werden.

Dabei muss es nicht immer eine l :l-Zuordnung zwischen den gemäß Schalungsplan vorgesehenen Schalungselementen und den bestellten Schalungselementen geben. In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird geprüft, ob es zu zwei oder mehr Schalungselementen in der Bestellliste ein alternatives Schalungselement gibt, das die gleiche Funktion erfüllt. Wenn dies der Fall ist, tritt das alternative Schalungselement an die Stelle der zuvor vorgesehenen zwei oder mehr

S chalungselemente .

Wie zuvor beschrieben, wird der Schalungsplan iterativ erstellt, indem nacheinander die Vorkommen verschiedener Muster aus dem Katalog in dem vorgegebenen Grundriss gesucht werden und indem jeweils eine räumliche Anordnung aus Schalungselementen gemäß Katalog dem Schalungsplan hinzugefügt wird. Hierbei kann ein und dasselbe Schalungselement in mehreren räumlichen Anordnungen Vorkommen, so dass beispielsweise etwa beim Nebeneinandersetzen mehrerer Anordnungen, die jeweils ein gerades Schalungselement von 3 m Länge enthalten, im letztendlichen Schalungsplan zwei identische gerade Schalungselemente von 3 m Länge nebeneinander stehen. Wenn nun ein gerades Schalungselement von 6 m Länge verfügbar ist, ist es vorteilhaft, dieses an Stelle der Schalungselemente von 3 m Länge einzusetzen. Es sind dann bei der Montage weniger Materialbewegungen erforderlich, und es müssen weniger Verbindungen zwischen Schalungselementen angebracht und später wieder gelöst werden. Im Ergebnis wird also Arbeitszeit eingespart.

Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks. Bei diesem Verfahren wird ein mit dem zuvor beschriebenen Verfahren erstellter Schalungsplan bereitgestellt. Eine zu dem Schalungsplan konforme räumliche Anordnung von Schalungselementen wird hergestellt. Ein durch diese räumliche Anordnung definierter Hohlraum wird mit einem Beton gefüllt. Mit diesem

Verfahren kann das Bauwerk je nach dem Optimierungsziel, das der Erstellung des Schalungsplans zu Grunde lag, beispielsweise schneller, kostengünstiger und/oder mit weniger Materialbewegungen errichtet werden.

Das Verfahren kann insbesondere auf einem Computer, und/oder auf einem mobilen Gerät, ausgeführt werden, beispielsweise auf einem Tablet-Computer oder

Smartphone vor Ort auf einer Baustelle. Es kann somit in einer Software verkörpert sein, die den Computer, bzw. das mobile Gerät, die Fähigkeit zu der automatischen Schalungsplanung verleiht. Daher bezieht sich die Erfindung auch auf ein

Computerprogramm mit maschinenlesbaren Anweisungen, die, wenn sie auf einem Computer, und/oder auf einem mobilen Gerät, ausgeführt werden, den Computer, und/oder das mobile Gerät, dazu veranlassen, das beschriebene Verfahren auszuführen. Ebenso bezieht sich die Erfindung auch auf einen maschinenlesbaren Datenträger oder ein Downloadprodukt mit dem Computerprogramm.

Spezieller Beschreibungsteil

Nachfolgend wird der Gegenstand der Erfindung anhand von Figuren erläutert, ohne dass der Gegenstand der Erfindung hierdurch beschränkt wird. Es ist gezeigt:

Figur 1 : Ausführungsbeispiel des Verfahrens 100;

Figur 2: Beispielhafte Verarbeitung eines Grundrisses 1 mit günstig gesetzten Taktfugen 12;

Figur 3: Beispielhafte Verarbeitung eines Grundrisses 1 mit ungünstig gesetzten Taktfügen 12;

Figur 4: Ausführungsbeispiel des Verfahrens 300.

Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens 100. In Schritt 105 wird der vorgegebene Grundriss 1 durch den Benutzer bereitgestellt, hier einschließlich einer oder mehrerer Taktfügen 12. In Schritt 106 wird die für die Realisierung jedes Arbeitstakts benötigte Betonmenge und/oder Wandlänge berechnet, und diese benötigte Betonmenge und/oder Wandlänge wird in Schritt 107 mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen. Ist der Schwellwert überschritten

(Wahrheitswert 1), wird in Schritt 108 eine Warnung an den Benutzer ausgegeben, und/oder es wird in Schritt 109 dem Benutzer ein Vorschlag für eine Versetzung mindestens einer Taktfuge 12 gemacht dergestalt, dass bei Umsetzung dieses Vorschlags der vorgegebene Schwellwert nicht mehr überschritten wird.

In Schritt 110 wird der Katalog 3 bereitgestellt, der Mustern 31a-33a für Verläufe geplanter Wände 11 jeweils eine räumliche Anordnung 3 lb-3 lb von

Schalungselementen zuordnet. Gemäß Block 111 kann dieser Katalog 3 beispielsweise aus einer Mehrzahl Kataloge 3a-3c ausgewählt sein, je nachdem, welches Optimierungsziel bei der Erstellung des Schalungsplans 2 verfolgt wird.

In Schritt 120 werden Vorkommen von Mustern 31a-33a aus dem Katalog 3 in dem Grundriss 1 gesucht. Dabei können diese Muster gemäß Block 121 gedreht und/oder skaliert werden. Alternativ oder auch in Kombination können gemäß Block 122 zunächst Richtungsänderungen und/oder Verzweigungen von Wänden gesucht werden, bevor anschließend gemäß Block 123 gerade Wände gesucht werden. Wie zuvor beschrieben, können gerade Wände aber auch beispielsweise im Rahmen des Zuziehens oder Lückenschließens nachträglich ergänzt werden.

In Schritt 130 wird zu jedem Vorkommen eines Musters 31a-33a die gemäß Katalog 3 zugehörige räumliche Anordnung 31b-33b von Schalungselementen dem

Schalungsplan 2 hinzugefugt. Dabei wird die räumliche Anordnung 31b-33b gegebenenfalls in der gleichen Weise gedreht und/oder skaliert wie dies mit dem Muster 31a-33a getan wurde. Das Vorkommen des Musters kann optional in Schritt 140 in einer Repräsentation des Grundrisses 1 als abgearbeitet markiert werden. Wie zuvor beschrieben, ist dies jedoch nicht zwingend, denn aus der Tatsache, dass im Schalungsplan 2 an einer bestimmten Stelle Schalungselemente eingeplant sind, geht bereits hervor, dass ein hierzu korrespondierender Teil des Grundrisses 1

abgearbeitet wurde.

In Schritt 150 wird geprüft, ob der vorgegebene Grundriss 1 vollständig abgearbeitet ist. Ist dies der Fall (Wahrheitswert 1), so wird der Schalungsplan 2 in Schritt 240 durch Abgleich mit einer Liste 5 bestellbarer Schalungselemente in eine Bestellliste 6 für Schalungselemente umgewandelt. Hierbei kann es sich, wie zuvor beschrieben, insbesondere um eine Maximalliste handeln.

Ist der vorgegebene Grundriss 1 nicht vollständig abgearbeitet (Wahrheitswert 0), so wird zunächst in Schritt 160 geprüft, ob der Katalog 3 noch weitere Muster 3 la-33a enthält, nach denen im vorgegebenen Grundriss 1 noch nicht gesucht wurde. Ist dies der Fall (Wahrheitswert 1), so wird mit einem dieser weiteren Muster 31a-33a zur Suche 120 zurückverzweigt. Gibt es hingegen keine Muster 3 la-33a mehr, nach denen noch nicht gesucht wurde, dann wird in Schritt 180 geprüft, ob eine Taktfuge 12 einen noch nicht

abgearbeiteten Bereich la des Grundrisses 1 teilt. Ist dies der Fall (Wahrheitswert 1), so wird der Bereich la in Schritt 190 unter Ausblendung der Taktfuge 12 auf Muster 31a-33a untersucht. In Schritt 195 wird geprüft, ob ein Muster 31 a-33a gefunden wurde. Wurde eines gefunden (Wahrheitswert 1), war die ungünstig gesetzte

Taktfüge 12 dafür verantwortlich, dass das Muster 31a-33a nicht erkannt wurde. Es kann dann in Schritt 200a die Taktfüge 12 automatisch so versetzt und/oder gedreht werden, dass sie das gefundene Muster 31 a-33a nicht mehr durchbricht, d.h. dass der Wandverlauf gemäß diesem Muster 31 a-33a„aus einem Guss“ hergestellt werden kann. Alternativ oder in Kombination hierzu kann der Benutzer in Schritt 200b zu einer derartigen Änderung der Taktfuge aufgefordert werden. Sodann kann ab Schritt 110 erneut mit der Erstellung des Schalungsplans 2 begonnen werden.

Figur 2 zeigt einen einfachen beispielhaften Grundriss 1 mit geplanten Wänden 11. Der Grundriss 1 ist durch zwei Taktfügen 12 in drei Arbeitstakte A, B und C unterteilt. Das bedeutet, dass jeweils separate Schalungspläne 2 für die drei

Arbeitstakte A, B und C benötigt werden. Die im Rahmen eines jeden Arbeitstakts A, B und C geplanten Wände enden an den Taktfugen 12 bzw. 13, die diesen Arbeitstakt beschränken.

Der in diesem einfachen Beispiel verwendete Katalog 3 umfasst drei Muster für Verläufe geplanter Wände 11, nämlich rechtwinklige Richtungsänderungen 31a von Wänden 11, T-förmige Verzweigungen 32a von Wänden 11 sowie gerade Stücke 33a von Wänden 11. Bei der Umwandlung des Grundrisses 1 in einen Schalungsplan 2 je Arbeitstakt A, B und C werden jeweils zunächst die Vorkommen von rechtwinkligen

Richtungsänderungen 3 la im Grundriss 1 gesucht. Im ersten Arbeitstakt A und im dritten Arbeitstakt C gibt es jeweils zwei solche Vorkommen, im zweiten Arbeitstakt keines. Den jeweiligen Schalungsplänen 2 für die Arbeitstakte A, B und C werden die laut Katalog 3 den rechtwinkligen Richtungsänderungen 31a zugeordneten räumlichen Anordnungen 31b von Schalungselementen hinzugefügt. Die

rechtwinkligen Richtungsänderungen 31a sind somit abgearbeitet, was durch ihre gestrichelte Einzeichnung im Grundriss 1 angedeutet ist.

Anschließend werden die Vorkommen von T-förmigen Verzweigungen 32a in dem Grundriss 1 gesucht. Hier gibt es nur im zweiten Arbeitstakt B zwei Vorkommen; im ersten Arbeitstakt A und im dritten Arbeitstakt C keines. Den jeweiligen

Schalungsplänen 2 für die Arbeitstakte A, B und C werden die laut Katalog 3 den T- förmigen Verzweigungen 32a zugeordneten räumlichen Anordnungen 32b von Schalungselementen hinzugefügt. Die T-förmigen Verzweigungen 32a sind somit abgearbeitet, wieder angedeutet durch gestrichelte Einzeichnung im Grundriss 1.

Schließlich werden die Vorkommen von geraden Wandstücken 33a in dem Grundriss 1 gesucht. Hier gibt es im ersten Arbeitstakt A drei Vorkommen, im zweiten

Arbeitstakt B vier und im dritten Arbeitstakt C wieder drei. Den jeweiligen

Schalungsplänen 2 für die Arbeitstakte A, B und C werden die laut Katalog 3 den geraden Wandstücken 33a zugeordneten räumlichen Anordnungen 33b von

Schalungselementen hinzugefügt. Die geraden Wandstücke 33a sind somit abgearbeitet, wieder angedeutet durch gestrichelte Einzeichnung im Grundriss 1.

Damit ist in diesem einfachen Beispiel der Grundriss 1 vollständig abgearbeitet und in Schalungspläne 2 für die einzelnen Arbeitstakte A, B und C überführt. In dem in Figur 2 gezeigten Beispiel enthält der Katalog 3 nur jeweils ein Exemplar der rechtwinkligen Richtungsänderung 31a, der T-förmigen Verzweigung 32a sowie des geraden Wandstücks 33a. Für die Suche von Vorkommen in dem Grundriss 1 werden diese Elemente jeweils passend skaliert und/oder gedreht.

Figur 3 zeigt ein weiteres einfaches Beispiel eines Grundrisses 1, der durch eine Taktfüge 12 in zwei Arbeitstakte A und B unterteilt ist. In diesem Beispiel ist die manuelle Platzierung der Taktfuge 12 jedoch ungünstig gewählt, da in der linken oberen Ecke und in der rechten unteren Ecke des Grundrisses die geplante Wand 11 an der Taktfüge 12 jeweils in einer Schräge endet, die im Katalog 3 nicht als Muster 31a-33a vorkommt. Dementsprechend verbleiben nach der Erkennung der in Figur 3 eingezeichneten rechtwinkligen Richtungsänderungen 31a und der geraden

Wandstücke 33a noch Bereiche la des Grundrisses 1, die noch nicht abgearbeitet sind. Eine Ausgestaltung des Verfahrens 100 sieht vor, die Taktfuge 12 zu versetzen und/oder zu drehen, und/oder den Benutzer dazu aufzufordem, eine solche Änderung vorzunehmen. Wird die Taktfüge 12 beispielsweise zur Taktfüge 12' geändert, kann analog zu Figur 2 mit dem gleichen Katalog 3 an Mustern 3 la-33a der ganze Grundriss 1 abgearbeitet werden. Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens 300 zur Herstellung eines Bauwerks. In Schritt 310 wird gemäß dem Verfahren 100 aus dem geplanten Grundriss 1 mindestens ein Schalungsplan 2 erstellt. In Schritt 320 wird eine zu diesem Schalungsplan 2 konforme räumliche Anordnung von Schalungselementen hergestellt. In Schritt 330 wird ein durch diese räumliche Anordnung definierter Hohlraum mit einem Beton gefüllt. Bezugszeichenliste

1 geplanter Grundriss

la noch nicht abgearbeiteter Teil des Grundrisses 1

11 geplanter Wandverlauf im Grundriss 1

12 Taktfuge im Grundriss 1 1

2 Schalungsplan

3 Katalog mit Mustern 3 la-33a und räumlichen Anordnungen 3 lb-33b

3 a- 2 Kataloge mit unterschiedlichen Optimierungszielen

Muster für Verläufe geplanter Wände 1 1

räumliche Anordnungen von Schalungselementen

5 Liste bestellbarer Schalungselemente

6 Bestellliste

100 Verfahren zur Schalungsplanung

105 Bereitstellen des Grundrisses 1

106 Berechnen der Betonmenge je Arbeitstakt

107 Prüfung, ob Betonmenge über Schwellwert

108 Ausgeben einer Warnung an den Benutzer

109 Unterbreiten eines Vorschlags an den Benutzer

110 Bereitstellen des Katalogs 3

111 Auswahl des Katalogs 3 aus mehreren Katalogen 3a-3c

120 Suchen von Vorkommen eines Musters 31a-33a im Grundriss 1

121 Drehen und/oder Skalieren des Musters 31a-33a

122 Suchen nach Richtungsänderungen und Verzweigungen

123 Suchen nach geraden Wänden

130 Hinzufügen der räumlichen Anordnung 31b-33b gemäß Muster 31a-33a

131 Drehen und/oder Skalieren der Anordnung 31b-33b

140 Markieren des Musters 31a-33a als abgearbeitet

150 Prüfung, ob Grundriss 1 vollständig abgearbeitet 160 Prüfung, ob noch nicht gesuchte Muster 31 a-33a vorhanden

170 Fortsetzen der Suche 120 mit neuem Muster

180 Prüfung, ob Taktfuge 12 in nicht abgearbeitetem Bereich la

190 Suchen nach Muster 31 a-33 a unter Ausblendung der T aktfuge 12

195 Prüfung, ob Muster 31 a-33 a gefunden

200a Versetzen und/oder Drehen der Taktfuge 12

200b Auffordem des Benutzers zur Änderung der Taktfuge 12

240 Umwandeln des Schalungsplans 2 in eine Bestellliste 6

300 Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks

310 Bereitstellen des Schalungsplans 2

320 Herstellen der räumlichen Anordnung von Schalungselementen 330 Füllen des Hohlraums der räumlichen Anordnung mit Beton A, B, C Arbeitstakte