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Title:
METHOD FOR GENERATING A MEASUREMENT PROTOCOL, AND COMPUTER FOR CARRYING OUT SUCH A METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/015928
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for generating a measurement protocol (18) in a computer (17; 23), such as the measurement computer (17) of a coordinate measuring device (19) or a computer (23) which is distanced from the coordinate measuring device (19), having the following method steps: - providing the data (36) required for generating a measurement protocol (18), said data being generated by the coordinate measuring device (19) on the basis of a measurement process, - providing specification data (26) that determines specified conditions under which a measurement process is to be carried out and/or that determines specified conditions under which test characteristics are to be analyzed, - testing the data (36) required to generate a measurement protocol (18) in order to determine whether the specified conditions under which the complete measurement process is to be carried out have been maintained and/or whether the specified conditions under which individual test characteristics to be tested are to be analyzed have been maintained, and - generating a measurement protocol (18) as an electronic document in which the maintenance of the conditions according to the specification data (26) in the measurement protocol (18) are documented.

Inventors:
ROITHMEIER ROBERT (DE)
KIRIN UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/064338
Publication Date:
February 04, 2016
Filing Date:
June 25, 2015
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS IND MESSTECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
G05B19/401; G01B21/04; G05B23/02
Foreign References:
US20120144685A12012-06-14
EP1146407A12001-10-17
DE19821371A11999-11-18
Other References:
ALBERT WECKENMANN: "Koordinatenmesstechnik, Flexible Strategien für funktions- und fertigungsgerechtes Prüfen", 2012, CARL HANSER VERLAG
Attorney, Agent or Firm:
CARL ZEISS AG - PATENTABTEILUNG (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. ) Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls (18) in einem Rechner (17; 23), wie dem

Messrechner (17) eines oordinatenmessgerätes (19) oder einem vom

Koordinatenmessgerät (19) entfernten Rechner (23), umfassend folgende

Verfahrensschritte:

- bereitstellen der zur Erstellung eines Messprotokolls (18) erforderlichen Daten (36), die aufgrund eines Messablaufes vom Koordinaterimessgerät (19) erzeugt wurden

- bereitstellen von Vorgabedaten (26), die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte und/oder die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten

- überprüfen der zur Erstellung eines Messprotokolls (18) erforderlichen Daten daraufhin, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen der gesamte Messablauf ausgeführt werden sollte, eingehalten wurden und/oder ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne zu prüfende Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden und

- erstellen eines Messprotokolls (18) als elektronisches Dokument in dem die Einhaltung und/oder die Nichteinhaltung der einzelnen Bedingungen gemäß den Vorgabedaten (26) im Messprotokoll (18) dokumentiert werden.

2. ) Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die vordefinierten Bedingungen, unter denen ein

Messablauf ausgeführt werden sollte, Bedingungen sind, die eine Abfolge von

Prozessschritten (28a-28d) festlegen, die bei der Vermessung eines Werkstückes (6) eingehalten sein müssen.

3. ) Verfahren nach Anspruch 2. wobei diese Prozessschritte umfassen können:

a) Durchführung eines Einmessvorganges zur Ermittlung der Sensorkoordinaten und/oder

b) Überprüfung, ob ein vorgegebener Zeitraum nach dem die Genauigkeit des

Koordinatenmessgerätes erneut geprüft werden muss, bereits abgelaufen ist und gegebenenfalls überprüfen der Genauigkeit an einem Kalibrierwerkstück

und/oder

c) Aufnahme von Temperaturwerten am Koordinatenmessgerät und/oder am Werkstück und überprüfen, ob unter den gegebenen Temperaturmesswerten eine gültige Messung des Werkstückes durchgeführt werden kann

und/oder

d) Durchfuhrung eines Einmessvorganges zur Ermittlung der Lage des Werkstückes

4. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die vordefmierten Bedingungen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, Parameterwerte umfassen, die bestimmte Parameter für ermittelte Werte festlegen, die bei der Vermessung eines Werkstückes eingehalten sein müssen.

5. ) Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Parameter umfassen können:

a) Temperatiirmcsswerte von Temperatursensoren

und/oder

b) Werte, die die thennisch bedingte Längenänderung von Komponenten des

Koordinatenmessgerätes beschreiben

und/oder

c) Werte, die die thermisch bedingte Längenänderung des Werkstückes beschreiben und/oder

d) Werte, die im Zusammenhang mit der Überprüfung der Messgenauigkeit des Koordinatenmessgerätes stehen

und/oder

e) Werte, die im Zusammenhang mit der Einmessung des zu vermessenden Werkstückes stehen.

6. ) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die vordefmierten

Bedingungen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten eine für das jeweilige Prüfmerkmal festgelegte Messstrategie (27a) ist, wobei diese Messstrategie (27a) unter anderem folgende Elemente umfasst:

a) Verweise auf Antastrategien, insbesondere Antaststrategien zur Erfassung von Geometrieelementen

und/oder

b) Venveise auf Auswertestrategien, insbesondere Auswertestrategien zur Einpassung von Ausgleichselementen und/oder zur Filterung der Messpunkte und/oder zur

Ausreißerelimination von Ausreißermesspunkten

und/oder c) Prüfbedingungen, wobei in Abhängigkeit vom Ergebnis einer oder mehrerer

Prüfbedingungen ein Verweis auf eine weitere Messstrategie erfolgt und/oder ein Verweis auf eine weitere Auswertestrategie erfolgt

und/oder

d) Verweise auf weitere Messstrategien von Prüfmerkmalen

und/oder

e) Beschreibende Informationen, die im Zusammenhang mit der Messstrategie für ein Prüfmerkmal und/oder ein einzelnes Geometrieelement stehen.

7. ) Verfahren nach Anspruch 6, wobei zur Überprüfung, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne Prüfmerkmale des Prüfplans ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden, jedes einzelne Prüfmerkmai daraufhin überprüft wird, ob dieses einen Verweis auf eine in den Vorgabedaten enthaltene Messstrategie für das

Prüfmerkmal enthält und ob diese Messstrategie gegebenenfalls tatsächlich eingehalten wurde.

8. ) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Messprotokoll ein

elektronisches Dokument erzeugt wird, das mit einer Signatur versehen wird.

9. ) Verfahren nach Anspruch 8, wobei das elektronische Dokument durch die Signatur

fälschungssicher signiert wird.

10. ) Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls (18) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei die zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten, die im Messrechner (17) des Koordinatenmessgerätes (19) oder im vom Koordinatenmessgerät entfernten Rechner (23) bereitgestellt werden gemäß folgenden Verfahrensschritten in einem Koordinatenmessgerät (19) erzeugt werden:

-Aufnahme von Messpunkten auf der Oberfläche eines Werkstückes (6) mit dem

Koordinatenmessgerät gemäß einem Messablauf, der durch einen Prüfplan (49) festgelegt ist

- Auswertung des Prüfplans (49) unter Verwendung der aufgenommenen Messpunkte und Erzeugung der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten (36)

1 1. ) Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei das Messprotokoll (18) in einem vom Koordinatenmessgerät (19) entfernten Rechner (23) erzeugt wird, und wobei zur Bereitstellung der zur Erstellung eines Messprotokolls (18) erforderlichen Daten (36) im Rechner (23) diese Daten über eine Datenverbindung (21 ) vom Koordinatenmessgerät (19) zum Rechner (23) übertragen werden und wobei das vom Rechner (23) erzeugte Messprotokoll (18) über eine

Datenverbindung (22) zum Koordinatenmessgerät rückübertragen wird.

12. ) Rechner (23; 17), wobei der Rechner dazu eingerichtet ist das Verfahren nach einem der

Ansprüche 1 bis 9 auszuführen.

13. ) Koordinatenmessgerät (19) zur Vermessung von Werkstücken (6) umfassend unter

anderem einen Rechner nach Anspruch 12, der als Messrechner (17) des

Koordinatenmessgerätes (19) genutzt ist, wobei das Koordinatenmessgerät zusätzlich dazu eingerichtet das Verfahren gemäß Anspruch 10 auszuführen.

14. ) System umfassend ein Koordinatenmessgerät (19) zur Vermessung von Werkstücken (6) und einen vom Koordinatenmessgerät getrennten Rechner (23) nach Anspruch 12, wobei das Koordinatenmessgerät (19) dazu eingerichtet ist die Verfahrensschritte gemäß Anspruch 10 auszuführen und wobei femer das Koordinatenmessgerät (19) und der Rechner (23) dazu eingerichtet sind die Verfahrensschritte gemäß Anspruch 1 1 auszufuhren.

Description:
Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls und Rechner zur Ausführung eines solchen Verfahrens

Beschreibung:

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahrung zur Erstellung eines Messprotokolls in einem Rechner, wie dem Messrechner eines Koordinatenmessgerätes oder einem vom

Koordinatenmessgerät entfernten Rechner. Die Anmeldung betrifft femer einen Rechner, der dazu eingerichtet ist. das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.

Die Erstellung von Messprotokollen im Messrechner eines Koordinatenmessgerätes ist aus dem Stand der Technik bereits seit langem bekannt. Die Erzeugung eines Messprotokolls ist meist der letzte Schritt bei der Vermessung eines Werkstückes. Bei der Vermessung eines Werkstückes wird hierbei im Stand der Technik üblicherweise wie folgt vorgegangen. Zunächst wird ein Prüfplan erzeugt, in dem die zu prüfenden Prüfmerkmale eines zu vermessenden Werkstückes enthalten sind. Solche Prüfmerkmale können beispielsweise sein der Abstand der Mittelpunkte zweier Bohrungen, die Abweichungen von Messpunkten auf einer Freiformfläche gegenüber einer Sollform, die Lage des Mittelpunktes einer Bohrung, der Durchmesser einer Bohrung gemäß Hüllkreis etc.. Basierend auf dem Prüfplan wird sodarm ein Messablauf definiert, um hierdurch die zur Auswertung der Prüfmerkmale notwendigen Messpunkte auf der Oberfläche des zu vermessenden Werkstückes festzulegen. In einem nächsten Sclixitt wird der so festgelegte Messablauf durch das Koordinatenmessgerät abgearbeitet, wodurch dann die benötigten

Messpunkte auf der Oberfläche des Werkstückes gemäß dem durch den Prüfplan festgelegten Messablauf aufgezeichnet werden. Danach werden die einzelnen Prüfmerkmale des Prüfplans basierend auf den aufgenommenen Messpunkten ausgewertet und hierdurch die zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten gewonnen. Aus diesen Daten wird dann ein

Messprotokoll in Form eines elektronischen Dokumentes generiert, in dem die Messergebnisse festgehalten sind.

Beispielsweise ist in der Druckschrift DE 198 21 371 AI ein Verfahren zum Vennessen eines Werkstückes mit einem automatisierten Messablauf und ein zur Ausführung des V erfahrene entsprechend eingerichtetes Koordinatenmessgerät beschrieben. Das Verfahren umfasst drei wesentliche Verfahrensschritte. In einem ersten V erfahrensschritt wird der automatische

Messablauf festgelegt, wobei dieser anhand von Prüfmerkmalen festgelegt wird, die während eines Messablaufes ausgewertet werden sollen. Dabei werden unter Zuhilfenahme von CAD- Daten des Werkstückes Geometrieelemente auf der Werkstückoberfläche ausgewählt, die notwendig sind, um die gewünschten Prüfmerkmale zu prüfen. Außerdem werden die

Verfahrwege für den Sensor zum Abtasten der jeweiligen Geometrieelemente festgelegt. In einem zweiten Verfahrensschritt wird ein Werkstück dann gemäß dem Messablauf abgetastet. In einem dritten Verfahrensschritt werden die zu prüfenden Prüfmerkmale dann aufgrund der im Messablauf aufgenommenen Messdaten ausgewertet und an den Bediener des

Koordinatenmessgerät in nicht näher beschriebener Form ausgegeben. Eine solche Ausgabe erfolgt üblicherweise in Form eines Messprotokolls, das als elektronisches Dokument erzeugt wird, beispielsweise als PDF-Dokument.

Bei einer derartigen Erstellung eines Prüfplans und eines Messablaufes hat der Bediener des Koordinatenmessgerätes große Freiheiten. Dies ist grundsätzlich sehr vorteilhaft, da hierdurch sehr flexibel auf eine Vielzahl von unvorhersehbaren Situationen reagiert werden kann.

Nachteilig hieran ist jedoch, dass der Bediener des Koordinatenmessgerätes verantwortlich dafür ist, dass die im Messprotokoll dargestellten Messergebnisse tatsächlich sinnvoll sind. Gerade bei Bauteilen aber, die mit einer hohen Präzision gemessen werden müssen oder bei Bauteilen, die hohen Sicherheitsanforderungen genügen müssen, wie beispielsweise Turbinenschaufeln in

Flugzeugtriebwerken, oder bei Bauteilen, die im medizinischen Umfeld zum Einsatz kommen, wie künstliche Hüftgelenke, ist äußerst wichtig, dass die Messprotokolle, die einem vermessenen Bauteil zugeordnet werden, in zuverlässiger Weise vertrauenswürdige und dokumentierte Messergebnisse darstellen.

Hiervon ausgehend liegt unserer Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Erstellung eines Messprotokolls anzugeben, mit dem die

Vertrauenswürdigkeit der Messergebnisse verbessert werden kann, sowie einen entsprechenden Rechner, mit dem ein solches Verfahren ausgeführt werden kann.

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit sämtlichen Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1 gelöst, sowie durch einen Rechner gemäß Anspruch 12, der eingerichtet ist das Verfahren nach Anspruch 1 auszuführen.

In erfindungsgemäßer Weise wird ein Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls in einem Rechner, wie dem Messrechner eines Koordinatenmessgerätes oder einem vom

Koordinatenmessgerät entfernten Rechner vorgestellt, das folgende Verfahrensschritte umfasst: - Bereitstellen der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten, die aufgrund eines Messablaufes vom Koordinatenmessgerät erzeugt wurden

- Bereitstellen von Vorgabedaten, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte und/oder die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten

- Überprüfen der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten daraufhin, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen der gesamte Messablauf ausgeführt werden sollte, eingehalten wurden und/oder ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne zu prüfende Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden und

- Erstellen eines Messprotokolls als elektronisches Dokument in dem die Einhaltung und/oder die Nichteinhaltung der einzelnen Bedingungen gemäß den Vorgabedaten im Messprotokoll dokumentiert werden.

Außerdem ist in erfindungsgemäßer Weise ein Rechner vorgesehen, der dazu eingerichtet ist das beschriebene Verfahren auszuführen.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren ergeben sich nunmehr eine Reihe von besonderen Vorteilen. Durch das Bereitstellen von Vorgabedaten, die die vordefinierten Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte und dem anschließenden

Überprüfen der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten daraufhin, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen der gesamte Messablauf ausgeführt werden sollte, eingehalten wurden, und dem anschließenden Dokumentieren des Einhaltens und/oder des Nichteinhaltens dieser einzelnen Bedingungen im Messprotokoll kann sichergestellt werden, dass das Koordinatenmessgerät tatsächlich auch Messwerte liefert, die innerhalb der

vorgegebenen Genauigkeitsspezifikation des Koordinatenmessgerätes und der Vorgaben liegen. Dies sei an einem illustrativen Beispie! erläutert. Wenn beispielsweise ein Werkstück, das gerade frisch bearbeitet wurde und aufgrund seiner Bearbeitung eine Temperatur von 80°C aufweist, auf einem Koordinatenmessgerät vermessen wird und vorher nicht die Temperatur des Werkstückes gemessen und gegebenenfalls durch entsprechende Maßnahmen, wie beispielsweise eine rechnerische Kompensation der thermisch bedingten Längenausdehnung des Werkstückes berücksichtigt wird, so hat dies unweigerlich zur Folge, dass die Messwerte nicht mit den Messwerten übereinstimmen, die das Werkstück im abgekühlten Zustand aufweisen wird. Wird hingegen als Vorbedingung, unter der ein Messablauf ausgeführt werden sollte, festgelegt, dass vor einer Vermessung des Werkstückes die Werkstücktemperatur erfasst werden muss und die Werkstücktemperatur nicht höher als 22°C sein darf, so würde dies gemäß dem

erfmdungsgemäßen Verfahren nunmehr festgestellt werden und im Protokoll vermerkt werden.

Durch das Bereitstellen von Vorgabedaten, die vordefmierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollen und durch das Überprüfen der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten daraufhin, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne zu prüfende Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden, und dem anschließenden Dokumentieren des Einhaltens und/oder des Nichteinhaltens dieser Bedingungen im Messprotokoll kann femer sichergestellt werden, dass die zu prüfenden Prüfmerkmale nicht in unsachgemäßer Weise gemessen wurden.

Auch dies soll an einem illustrativen Beispiel erläutert werden. Wird beispielsweise eine Bohrung, deren Durchmesser aus fertigungstechnischen Gründen auf keinen Fall einen bestimmten Durchmesser unterschreiten darf, nur durch insgesamt 10 Messpiinkte vermessen, so könnte dies zur Folge haben, dass die Bohrung den minimal zulässigen Durchmesser an Stellen unterschreitet, die durch die 10 Messpunkte nicht erfasst wurden. Durch das Bereitstellen von Vorgabedaten, die vordefmierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, könnte hingegen für das Prüfmerkmal„Bestimmung des minimalen

Durchmessers einer Bohrung" eine minimale Messpunktedichte angegeben sein, wobei beim Überprüfen der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten daraufhin, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne zu prüfende Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden, dann festgestellt würde, dass die minimal mögliche Messpunktedichte deutlich unterschritten wurde. Dieses Unterschreiten würde dann im

Messprotokoll entsprechend dokumentiert werden.

Genauso gibt es natürlich eine Vielzahl weiterer Vorgabedaten, die eine unsachgemäße

Bestimmung eines Prüfmerkmals verhindern. Beispielsweise kann eine unsachgemäße

Eliminierung von Ausrei ßermesswerten zu unbrauchbaren Messergebnissen führen. Werden durch die Ausrcißereliminierung beispielsweise wichtige Messpunkte aus dem Messergebnis eines zur Auswertung eines Prüfmerkmals gemessenen Geometrieelementes entfernt, so kann dies zu einer verfälschten Form des jeweilig gemessenen Geometrieelementes führen und damit zu einem fehlerhaften Ergebnis des Prüfmerkmals. Genau dasselbe gilt auch für eine

unbrauchbare Filtereinstellung für die Filterung der Messpunkte. Verursacht beispielsweise die Filterung, dass hierdurch wichtige Bestandteile der Form eines gemessenen Geometrieelementes weggefiltert werden, so führt dies ebenfalls zu einem fehlerhaften Ergebnis des betreffenden Prüfmerkmals. Sofern im Verlaufe der Prüfung ein Ausgleichselement in ein gemessenes Geometrieelement eingepasst wird (beispielsweise kann ein Hüllkreis, ein Pferchkreis oder ein Gaußkreis in das Geometrieelement„Kreis" eingepasst werden) so kommt es natürlich auch darauf an, dass das geeignete Ausgleichselement in das Geometrieelement eingepasst. wird, da ansonsten auch hierdurch eine fehlerhafte Auswertung des Prüfmerkmals erfolgen könnte.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich in dem beschriebenen Vorgehen darin, dass die genauen

Bedingungen, unter denen die Daten des Messprotokolls aufgezeichnet wurden auch noch lange Zeit nach der Messung bekannt sind. Dies kann beispielsweise dann interessant werden, wenn ein zu vermessendes Bauteil im Nachhinein einen Schaden verursacht, der möglicherweise auf einer fehlerhaften Vermessung des Werkstückes beruhen könnte.

Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass durch entsprechendes Bereitstellen von

Vorgabedaten, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte und/oder durch Bereitstellen von Vorgabedaten die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, bestimmte Prüfmerkmale immer auf die gleiche Art und Weise gemessen werden oder Messabläufe immer auf die gleiche Art und Weise durchgeführt werden. Dies kann unter Umständen helfen, Fehler im.

Fertigungsablauf schneller zu entdecken und zu beseitigen.

Noch ein weiterer Vorteil ist hierbei darin zu sehen, dass Bediener des Koordinatetimessgerätes aktiv darauf aufmerksam gemacht werden, wenn wichtige Schritte im. Messablauf nicht nach den Vorgaben durchgeführt werden.

Noch ein weiterer Vorteil ist hierbei darin zu sehen, dass durch die Messprotokolle

aussagekräftige Dokumente erstellt werden, die die Vertrauenswürdigkeit der Messergebnisse gegenüber staatlichen Stellen oder gegenüber Abnehmern der Werkstücke dokumentieren.

Weitere V orteile und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2- 1 1. Die Ansprüche 13 und 14 zeigen ein Koordinatenmcssgerät und ein System, in dem der Rechner gemäß Anspruch 12 vorteilhaft eingesetzt werden kann. Die besagten vordefinierten Bedingungen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, können Bedingungen sein, die eine Abfolge von Prozessschritten festlegen, die bei der

Vermessung eines Werkstückes eingehalten sein muss. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass eine Reihe von Prozessschritten, die notwendig sind, um verlässliche Messergebnisse zu erzielen, vom Bediener des Koordinatenmessgerätes tatsächlich durchgeführt wird. Die Liste solcher Prozessschritte ist relativ groß.

Ein solcher Prozessschritt, der bei der Durchführung einer Vermessung beispielsweise obligatorisch vorgegeben sein könnte, könnte die Durchführung eines Einmessvorganges zur Ermittlung der Sensorkoordinaten sein. Hierdurch wird im entsprechenden Messprotokoll dann dokumentiert, dass ein Einmessvorgang zur Ermittlung der Sensorkoordinaten tatsächlich stattgefunden hat. Genauso könnte ein Einmessvorgang durchgeführt werden zur Ermittlung der Lage des Werkstückes. Auch hierdurch wird im Messprotokoll dann dokumentiert, dass ein Einmessvorgang für die Lage des Werkstückes tatsächlich durchgeführt wurde. Ein weiterer Prozessschritt könnte die Überprüfung sein, ob ein vorgegebener Zeitraum, nach dem die Genauigkeit des Koordinatenmessgerätes erneut geprüft werden muss, bereits abgelaufen ist, wobei gegebenenfalls die Genauigkeit an einem Kalibrierwerkstück erneut überprüft werden muss. Hierdurch kann mit einer einigermaßen hoher Wahrscheinlichkeit sichergestellt werden, dass die Messwerte des Koordinatenmessgerätes sich noch innerhalb der Spezifikation befinden. Ein wichtiger Prozessschritt könnte in der Aufnahme von Temperaturwerten am

Koordinatenmessgerät und/oder am Werkstück bestehen und einem nachfolgenden Überprüfen, ob unter den gegebenen Temperaturmesswerten eine gültige Messung des Werkstückes durchgeführt werden kann. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass thermisch bedingte Längenänderungen des Werkstückes und/oder des Koordinatenmessgerätes sachgerecht bei der Ermittlung der Messwerte berücksichtigt werden.

Die vordefinierten Bedingungen, unter denen ein Messablauf durchgeführt werden sollte, könnten jedoch auch Parameterwerte sein, die bestimmte Parameter für ermittelte Werte festlegen, die bei der Vermessung eines Werkstückes eingehalten sein müssen. Ein Beispiel für derartige Parameter könnten Temperaturmesswerte von Temperatursensoren sein. Hier könnte beispielsweise festgelegt sein, dass ab gewissen Messwerten der Temperatursensoren eine Messung gar nicht durchgeführt werden darf oder aber dass ab gewissen Messwerten der Temperatursensoren eine elektronische Temperaturkompensation eingeschaltet sein muss.

Weitere Werte könnten beispielsweise Werte sein, die die thermisch bedingte Längenänderung von Komponenten des Koordinatenmessgerätes oder des Werkstückes beschreiben. Femer können die Parameter auch Werte umfassen, die im Zusammenhang mit der Überprüfung der

Messgenauigkeit des Koordinatenmessgerätes stehen. Es kann sich gleichfalls auch um Werte handeln, die im. Zusammenhang mit der Einmessung des zu vermessenden Werkstückes stehen.

Die Überprüfung, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, eingehalten wurden kann relativ einfach erfolgen, indem überprüft wird, ob alle vorausgesetzten Vorgaben umgesetzt wurden.

Hinsichtlich der vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne Prüfmerkmale des Prüfplans ausgewertet werden, sollte eine für das jeweilige Prüfmerkmal festgelegte Messstrategie vorgesehen werden, wobei diese Messstrategie unter anderem folgende Elemente umfassen kann:

a) Verweise auf Antastrategien. insbesondere Antaststrategien zur Erfassung von

Geometrieelementen und/oder

b) Verweise auf Auswertestrategien, insbesondere Auswertestrategien zur Einpassung von Ausgleichselementen und/oder zur Filterung der Messpunkte und/oder zur Ausreißerelimination von Ausreißermesspunkten und/oder

c) Prüfbedingungen, wobei in Abhängigkeit vom Ergebnis der Prüfbedingung ein Verweis auf eine weitere Messstrategie erfolgt und/oder ein Verweis auf eine weitere Auswertestrategie erfolgt und/oder

d) Verweise auf weitere Messstrategien von Prüfmerkmalen und /oder

e) Beschreibende Informationen, die im Zusammenhang mit der Messstrategie für ein

Prüfmerkmal und oder ein einzelnes Geometrieelement stehen.

Anders als bei der Überprüfung der vordefinierten Bedingungen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, gestaltet sich das Konzept zur Überprüfung, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne Prüfmerkmale des Prüfplans ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden, etwas aufwändiger. Bei der Überprüfung, ob die vordefinierten

Bedingungen, unter denen einzelne Prüfmerkmale des Prüfplans ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden, wird hingegen jedes einzelne Prüfmerkmal, das sich im Prüfplan befindet, daraufhin überprüft, ob dieses einen Verweis auf eine in den Vorgabedaten enthaltene

Messstrategie für das Prüfmerkmal enthält. Sofern es einen solchen Verweis enthält muss außerdem noch überprüft werden, ob diese Messstrategie tatsächlich eingehalten wurde. Nur sofern ein Prüfmerkmal einen Verweis auf eine in den Vorgabedaten enthaltene Messstrategie für das Prüfmerkmal enthält und zusätzlich diese Messstrategie tatsächlich eingehalten wurde, wurden die für dieses Prüfmerkmal vordefinierten Bedingungen eingehalten.

Um die Veränderungssicherheit der Messprotokolle sicherzustellen, kann das Messprotokoll, das als elektronisches Dokument erzeugt wird, mit einer Signatur versehen werden. Hierbei könnten rein prinzipiell unterschiedliche Signaturen verwendet werden. Im einfachsten Fall können die Daten zu dem Ersteller des Messprotokolls ähnlich einer Email-Signatur in das Dokument mit aufgenommen werden. Vorzugsweise jedoch sollte das elektronische Dokument durch die Signatur fälschungssicher signiert werden. Zur Signatur sollte dann eine elektronische Signatur verwendet werden, bei der Signaturdaten mit dem elektronischen Dokument verknüpft sind, wobei anhand der Signaturdaten der Signaturersteller identifiziert werden kann und die Integrität des signierten elektronischen Dokumentes geprüft werden, kann. Diese elektronische Signatur erfüllt somit technisch gesehen den gleichen Zweck wie eine eigenhändige Unterschrift auf Papierdokumenten. Sofern das Messprotokoll beispielsweise als PDF-Dokument erzeugt wird, kann die für PDF-Dokumente vorgesehene Signaturfunktionalität verwendet werden.

Zur Ausführung der im Zusammenhang mit der Erstellung des Messprotokolls genannten Verfahrens s c hri tte (dies sind die in wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9 genannten

Verfahrensschritte) eignet sich besonders ein Rechner, wobei der Rechner dazu eingerichtet sein sollte dieses Verfahren auszuführen. Bei diesem besagten Rechner, kann es sich um einen üblichen Personal Computer handeln. Natürlich sind aber vielfältige andere Rechner möglich, wie beispielsweise Notebooks, Tablet-PCs, Smartphones etc.

Die zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten, die im Messrechner des

Koordinatenmessgerätes oder im vom Koordinaterimessgerät entfernten Rechner bereitgestellt werden, werden vorzugsweise gemäß folgenden Verfahrensschritten in einem.

Koordinatenmessgerät erzeugt:

- Aufnahme von Messpunkten auf der Oberfläche eines Werkstückes mit dem

Koordinatenmessgerät gemäß einem Messablauf, der durch einen Prüfplan festgelegt ist

- Auswerten des Prüfplans unter Verwendung der aufgenommenen Messpunkte und

Erzeugung der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten. Zur Ausfuhrung dieses eben beschriebenen Verfahrens eignet sich besonders ein Koordinatenmessgerät zur Vermessung von Werkstücken umfassend unter anderem einen Rechner, der als Messrechner des Koordinatenmessgerätes genutzt ist und eingerichtet ist die im Zusammenhang mit der Erstellung des Messprotokolls stehenden Verfahrensschritte (dies sind die Verfalirensschritte, die in einem der Ansprüche 1 bis 9 gezeigt sind) auszuführen, wobei das Koordinatenmessgerät zusätzlich dazu eingerichtet ist das im vorhergehenden Absatz

beschriebene Verfahren (entspricht dem abhängigen Anspruch 10) auszuführen.

Soweit das Messprotokoll in einem vom Koordinatenmessgerät entfernten Rechner erzeugt wird, sollten zur Bereitstellung der zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten in diesem Rechner diese Daten vorzugsweise über eine Datenverbindung vom Koordinatenmessgerät zum Rechner übertrage werden. Das vom Rechner erzeugte Messprotokoll sollte dann wiederum über vorzugsweise dieselbe oder eine andere Datenverbindung zum Koordinatenmessgerät rückübertragen werden. Als Datenverbindung gibt es natürlich eine Vielzahl an

unterschiedlichen Möglichkeiten, wie beispielsweise eine Datenverbindung über eine

Telefonleitung mit einem Modem, eine Internetverbindung, eine Funkverbindung, eine

Mobilfunkverbindung etc.

Zur Ausführung dieses eben beschriebenen Verfahrens eignet sich besonders ein System umfassend ein Koordinatenmessgerät zur Vermessung von Werkstücken, das dazu eingerichtet ist die Verfahrensschritte zur Aufnahme der Messpunkte und zur Auswertung des Prüfplans (dies sind die Verfahrensschritte, die im abhängigen Anspruch 10 aufgeführt sind) auszufuhren und einen vom Koordinatenmessgerät getrennten Rechner, der eingerichtet ist die im Zusammenhang mit der Erstellung des Messprotokolls stehenden Verfahrensschritte (dies sind die

Verfahrensschritte, die in wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9 gezeigt sind) auszuführen, wobei femer das Koordinatenmessgerät und der Rechner dazu eingerichtet sein sollten die im vorhergehenden Absatz genannten Verfahrensschritte (dies sind die Verfahrensschritte gemäß dem abhängigen Anspruch 1 1 ) auszuführen.

Bei dem besagten Koordinatenmessgerät kann es sich hierbei prinzipiell um ein beliebiges Koordinatenmessgerät handeln, das heute erhältlich ist. Es gibt zwischenzeitlich eine große Variationsbreite an Koordinatenmessgeräten, die sich unter anderem durch die Sensoren zum Abtasten des Werkstückes (z.B. taktile Sensoren, optische Sensoren, Sensoren für

Röntgenstrahlen etc.) und durch die Mechanik zur Bewegung des Sensors und/oder des Werkstückes (Portalmechanik. Auslegermechanik, Ständermechanik, Brückenmechanik,

Drehtisch, verfahrbarer Werkstücktisch, Roboterarm mit Drehgelenken etc.) unterscheiden. Das Buch„Koordinatenmesstechnik. Flexible Strategien für funktions- und fertigungsgerechtes Prüfen" von Albert Weckenmann, zweite vollständig überarbeitete Auflage, erschienen 2012 im Carl Hanser Verlag München Wien, ISBN 978-3-446-40739-8 beschreibt unter anderem den Aufbau und die Funktionalität heute typischer Koordinatenmessgeräte.

Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Figuren. Hierin zeigen:

Figur 1 : Ein oordinatenmessgerät 19. in dem das erfindungsgemäße Verfahren zum Erstellen eines Messprotokolls ausgeführt wird

Figur 2 : Das Werkstück 6 aus Figur 1 , an dem das Prüfmerkmal„Durchmessermessung" flir den Durchmesser D der Bohrung 5 auszuwerten ist

Figur 3 : Eine rein schematische Darstellung des auf dem Messrechner 17 aus Figur 1 vorhandenen Messprogramms 24 mit seinen hierin enthaltenen Programmfunktionen 29 bis 33 und den Vorgabedaten 26.

Figur 4: Eine rein schematische Darstellung eines Prüfplans 49

Figur 5: Rein schematische Darstellung der Verfahrensschritte zur Erstellung eines

Messprotokolls in erfindungsgemäßer Weise

Figur 6: Eine beispielhafte Darstellung eines Messprotokolls 18

Figur 7: Das Koordinatenmessgerät 19 aus Figur 1 , wobei das Messprotokoll 18 nicht im Messrechner 17 des Koordinatenmessgerätes 19 erstellt wird, sondern in einem vom

Koordinatenmessgerät entfernten Rechner 23

Figur 1 zeigt ein Koordinatenmessgerät 19 mit einem Messrechner 17, auf dem das

erfindungsgemäße Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls 18 durchgeführt werden kann. Das hier rein beispielhaft dargestellte Koordinatenmessgerät 19 ist hierbei in sogenannter Portal bau weise ausgeführt, wobei entlang von zwei parallelen Führungen im Bereich des Messtisches 1 ein erster Messschlitten 2 in Form eines Portals beweglich gefiihrt ist. Zur Messung der Position des Portals ist ein Maßstab 9 mit einem entsprechenden Ablesesensor vorgesehen, der hier nicht näher dargestellt ist. Außerdem ist ein Antrieb vorgesehen, der den ersten Messschlitten 2 in der mit dem Pfeil y bezeichneten Richtung entlang der Führung verfahren kann. Entlang der den Messtisch horizontal überspannenden Traverse des

portal förmigen ersten Messschlittens 2, ist ei zweiter Messschlitten 20 (oft als x-Schütten bezeichnet) beweglich geführt, wobei dieser zur Positionsmessung in der mit dem Pfeil x bezeichneten Richtung einen Maßstab 10 mit zugehörigem Ablesesensor aufweist, wobei über einen zweiten Antrieb der zweite Messschlitten 20 in der mit dem Pfeil x bezeichneten Richtung bewegt werden kann. An dem zweiten Messschlitten 20 wiederum ist ein dritter Messschlitten 3 (oftmals als Pinole bezeichnet) beweglich geführt, wobei die Position des Messschiittens 3 in der mit dem Pfeil z bezeichneten Richtung über einen Maßstab 1 1 mit zugehörigem Ablesesensor ermittelt werden kann und ebenfalls ein Antrieb vorgesehen ist, um den dritten Messschlitten 3 in der dritten Koordinatenrichtung z zu bewegen. Am unteren Ende des dritten Messschlittens 3 ist ein Sensor 4 befestigt, der im vorliegenden Fall in Form eines taktilen Sensors ausgebildet ist. Auf dem Messtisch 1 ist hierbei ein Werkstück 6 angeordnet, das durch Bewegung der drei Messschlitten 2, 20, 3 vom taktilen Sensor 4 abgetastet wird, wobei aus den Signalen des Sensors 4 und aus den Maßstabspositionen der Maßstäbe 9, 10, 1 1 Messwerte auf der Oberfläche des zu vermessenden Werkstückes 6 ermittelt werden. Der Regler für die Regelung der Antriebe der Messschlitten 2, 20, 3 befindet sich in der Steuerung 7. Außerdem werden von der Steuerung 7 auch die Maßstabswerte der Maßstäbe 9, 10, 1 1 ausgelesen, sowie die Signale des Sensors 4. Mit der Steuerung 7 verbunden ist weiterhin ein Messrechner 17. Der Messrechner 17 dient hierbei dazu, einen Prüfplan zu erstellen, basierend auf diesem Prüfplan dann einen Messablauf zu erstellen und die zur Ausführung des Messablaufes notwendigen Informationen an die Steuerung 7 zu übergeben. Die Steuerung 7 führt den Messablauf dann durch. Derartige

Informationen, die vom Messrechner 7 an die Steuerung übergeben werden, können

unterschiedlichster Art sein. Beispielsweise können dies Informationen sein, die die Antastung des Werkstückes an den gewünschten Stellen betrifft. Es können aber auch gleichfalls

Informationen sein, die beispielsweise festlegen, dass Temperaturmesswerte an Komponenten des Koordinatenmessgerätes 19 und/oder am Werkstück 6 durch Temperatursensoren ermittelt werden sollen. Die Steuerung 7 wiederum liefert dann die ermittelten Messwerte des

Werkstückes 6 und auch andere Parameter, wie beispielsweise die gemessenen Temperaturwerte des Werkstückes 6 oder der Komponenten des Koordinatenmessgerätes an den Messrechner 17 zurück, wo die rückgelieferten Werte dann vom Messrechner 17 ausgewertet werden. Auf Basis der ausgewerteten Werte wird dann auch in erfindungsgemäßer Weise ein Messprotokoll erstellt, wie dies ausführlich im Folgenden erläutert werden wird.

Eine sehr einfache, rein beispielhafte Vermessung des in Figur 1 gezeigten Werkstückes 6, bei der auch das erfindungsgemäße Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls eingesetzt wird, könnte darin bestehen, einfach nur den Durchmesser D der hierauf befindlichen Bohrung 5 zu bestimmen, wie dies die Figur 2 darstellt. Das einzige auszuwertende Prüfmerkmal wäre hierbei also der„Durchmesser" der Bohrung 5.

Wie dies im Einzelnen geschieht, soll nachfolgend anhand der Figuren 3 und 4 erläutert werden. Figur 3 zeigt hierbei in stark abstrahierter Weise die Daten und Programme auf dem

Messrechner 17, mit dem ein Bediener die Vermessung des Werkstückes 6 aus Figur 1 bewerkstelligen kann. Mit dem Bezugszeichen 24 ist hierbei ein im Messrechner 17 laufendes Messprogramm bezeichnet, wobei die Beziigszeichen 29 bis 33 in abstrakter Weise die einzelnen anhand des Messprogramms 24 durchzuführenden Schritte von der Erstellung des Prüfplans bis zur Erstellung des erfindungsgemäßen Messprotokolls zeigen. Es versteht sich natürlich, dass das Messprogramm 24 und die hierin enthaltenen Funktionalitäten 29 bis 33 extrem abstrahiert dargestellt sind und dass dieses Messprogramm natürlich sehr unterschiedlich ausgeführt sein kann. Es kann sich beispielsweise um ein einziges Programm handeln, das komplett auf dem Messrechner 17 läuft. Genauso gut können beispielsweise aber auch einzelne oder alle der Funktionalitäten 29 bis 33 in separaten Programmen realisiert sein. Sofern zumindest einzelne der Funktionalitäten 29 bis 33 in separaten Programmen realisiert sind, können diese sogar auf unterschiedlichen Rechnern ausgeführt werden. Wie weiter unten noch im Detail ausgeführt werden wird, wird bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Figur 7 die Programmfunktionalität 33„Messprotokoli erstellen" auf einem vom Messrechner 17 getrennten Rechner 23 ausgeführt. Die Interaktion zwischen auf unterschiedlichen Rechnern befindlichen Programmen kann über heute übliche Techniken, wie beispielsweise das http-Protokoll, über Web Services, über RPC (Remote Procedure Calls) oder CORBA (Commo Orbject Request Broker Architecture) erfolgen.

Das Bezugszeichen 26 bezeichnet hingegen die besagten Vorgabedaten. Diese Vorgabedaten 26 können in unterschiedlichster Weise vorgesehe sein, wie dies hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt ist. Beispielsweise können diese Vorgabedaten in Form einer Daten-Datei gespeichert sein, beispielsweise in Form einer XML-Datei, in Form einer INI-Datei oder in Form eines anders gearteten Datenformates. Alternativ können die Vorgabedaten auch in einer Datenbank gespeichert sein. Natürlich müssen sich die V orgabedaten 26 nicht auf dem

Messrechner 17 aus Figur 1 befinden. Anstelle dessen können diese Vorgabedaten 26 auch auf einem entfernten Rechner untergebracht sein und ein Zugriff auf diese Daten über eine

Datenverbindung erfolgen. Beispielsweise können die Vorgabedaten 26 auch zentral über einen Datenbankserver zur Verfügung gestellt werden. Dies hat den besonderen Vorteil, dass ein Anbieter der Vorgabedaten 26 die Vorgabedaten 26 zentral pflegen kann und der Bediener des Koordinatenmessgerätes 19 immer die gewähr hat, auf aktuelle Vorgabedaten 26 zuzugreifen. Wichtig wäre in jedem Falle, dass die Datenbank oder die Daten-Datei durch einen

Zugriffsschutz vor unberechtigten Veränderungen geschützt wird.

Mit dem Bezugszeichen 28 sind hierbei Vorgabedaten bezeichnet, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte. Diese sind im vorliegenden Fall Bedingungen, die eine Abfolge von Prozessschritten festlegen, die bei der Vermessung eines Werkstückes eingehalten sein müssen. Solche Bedingungen sind in Figur 3 mit den

Bezugszeichen 28a bis 28d bezeichnet. Hierzu gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Beispielen. Das Bezugszeichen 28a„Maschineneinmessung" bezeichnet hierbei eine Vorgabe, die eine Überprüfung vorschreibt, ob ein vorgegebener Zeitraum, nach dem die Genauigkeit des Koordinatenmessgerätes emeut geprüft werden muss, bereits abgelaufen ist und gegebenenfalls überprüfen der Genauigkeit an einem Kalibrierwerkstück. Mit dem Bezugszeichen 28b

..Tastsystemeinmessung" ist hierbei eine Vorgabe bezeichnet, die Vorschreibt, dass bei einem Messablauf ein Einmessvorgang zur Ermittlung der Sensorkoordinaten durchgeführt werden muss. Bezugszeichen 28c„Temperaturkompensation" enthält Vorgaben, die die Aufnahme von Temperaturwerten am Koordinatenmessgerät und/oder am Werkstück vorschreiben und festlegen, ob unter den gegebenen Temperaturmesswerten eine gültige Messung des

Werkstückes durchgeführt werden kann. Zusätzlich umfassen die Vorgaben

„Temperaturkompensation" 28c auch Parameterwerte (hier Temperaturparameierwerte), die bestimmte Parameter (Temperaturparameter) für ermittelte Werte festlegen, die bei der

Vermessung eines Werkstückes eingehalten sein müssen. Im vorliegenden Fall sind dies Minimal- und Maximalwerte für Temperaturmesswerte von Temperatursensoren, die die Werkstücktemperatur messen. Das Bezugszeichen 28d„etc." bezeichnet hierbei weitere

Vorgabedaten, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, die hier nicht näher aufgezählt sind. Das Bezugszeichen 27 bezeichnet weiterhin Vorgabedaten, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollen. Die Bezugszeichen 27a-27d bezeichnen hierbei solche Bedingungen. Insbesondere handelt es sich hierbei um Daten, die eine Messstrategie für Prüfmerkmale festlegen. Das Bezugszeichen 27a„Messstrategie R100D-F" bezeichnet hierbei rein beispielhaft Strategievorgaben, die sich auf die Messstrategie zur Vermessung des Durchmessers einer Bohrung beziehen. Solche Messstrategievorgaben umfassen eine Reihe von Vorgaben, die die Messstrategie festlegen. Eine der Vorgaben einer solchen Messstrategie kann eine beschreibende Information sein, die im Zusammenhang mit der Messstrategie für das Prüfmerkmal steht, und beispielsweise die Messstrategie selber beschreibt oder Details der Messstrategie angibt. Eine weitere Vorgabe betrifft die Geometrieelemente, die für das betreffende Prüfmerkmal gemessen werden müssen. Solche Vorgaben für

Geometrieelemente sind hierbei wiederum als Verweis auf Antaststrategien zur Erfassung von Geometrieelementen eingefügt. Typische Antaststrategie-Vorgaben existieren für alle gängigen Geometrieelemente, wie den Kreis, den Zylinder, die Ebene, die Freiformfläche, den Punkt, den Kegel oder den Torus. Für die„Messstrategie R100D-F" nach Bezugszeichen 27a für die V ermessung von Durchmessern ist als Vorgabe festgelegt, dass ein Geometrieelement Kreis oder Zylinder benötigt wird, das hier rein beispielhaft durch einen Verweis auf die

„Antaststrategie Z100D-F" gemäß Bezugszeichen 27b festgelegt ist. Außerdem ist als Vorgabe vorgesehen, dass ein Geometrieelement Ebene benötigt wird, die hier rein beispielhaft durch einen Verweis auf die„Antaststrategie Z400L-F" gemäß Bezugszeichen 27c festgelegt ist. Diese Ebene ist die Ebene der Werkstückoberfläche in dem Bereich, in dem sich die Bohrung im Werkstück befindet. Die Vorgaben zu den Antaststrategien, die sich auf Geometrieelemente beziehen, wie also beispielsweise die ..Antaststrategie Z100D-F" nach Bezugszeichen 27b für Kreise oder Zylinder und die„Antaststrategie Z400L-F" für Ebenen nach Bezugszeichen 27c enthalten dann wiederum Vorgaben dazu, wie die jeweiligen Geometrieelemente gemessen werden müssen. Die„Antaststrategie Z100D-F" nach Bezugszeichen 27b für Kreise oder Zylinder legt beispielsweise fest unter welchen Bedingungen ein Kreis zu ermitteln ist (nämlich dann, wenn die Bohrlochtiefe kleiner als der Bohrlochdurchmesser ist) und unter welchen Bedingungen alternativ zum Kreis ein Zylinder zu ermitteln ist (nur dann, wenn die

Bohrlochtiefe dem 1 bis 3-fachen des Bohrlochdurchmessers entspricht, ist ein Zylinder aus drei gemessenen Kreisen zu ermitteln, wenn die Bohrlochtiefe hingegen mehr als dem 3-fachen des Bohrlochdurchmessers entspricht, ist ein Zylinder aus fünf gemessenen Kreisen zu ermitteln). Sie legt außerdem abhängig vom Bohrlochdurchmesser fest, welche Messgeschwindigkeit zu verwenden ist, wie viele Messwerte pro gemessenen Kreis zu verwenden sind und wie groß die Tastkugel zu wählen ist. Außerdem wird abhängig vom jeweiligen Bohrungsdurchmesscr festgelegt, unter welchen Bedingungen Ausreisser aus den Messwerten eliminiert werden und welche Filtereinstellungen zur Filterung der Messergebnisse verwendet werden müssen.

Um einen Eindruck davon zu geben, wie die Vorgabedaten 26 abgelegt sind, wird im Folgenden rein beispielhaft auszugsweise der Inhalt einer XML-Datei gezeigt, in der beispielhaft Parameter für die Vorgabedaten 28c„Temperaturkompensation" und 27a„Messstrategie R100D-F" gezeigt sind.

<?xml version=" 1.0" encoding= * 'UTF-8" standalone="yes"?>

<Vorgabedaten>

<Messablaufsbedingungen>

<Temperaturkompensation>

<MesseWerkstueckTemp>ON</MesseWerkstueckTemp>

<MinimaieWerkstueckTemp> 19</ Minimale WerkstueekTemp>

<MaximaleWerkstueckTemp> 23</MaximaIeWerkstueckTemp>

<Laengcnkompensation>ON< ' Laengenkornpensation>

< Temperaturkompensati on>

</ Messablaufsbedingungen >

<BedindungenPruefmerkmale>

<MessstrategieR100D-F>

<Beschreibung>R 1 0D-F ermittelt Durchmesser.. </Beschreibung> <Geometrieelement>Z100D-F</Geometrieelement>

<Geometrieelement>Z400L-F</Geometrieelement>

<Fitting Switch="ON" Eval="Depth < Dia">MICK/Fitting> <Fitting Eval- 'Depth > Dia">MICY</Fitting> <Fitting Switch="OFF" Eval="Depth < Dia">LSCK/Fitting> <Fitting Switch="OFF " EvaK'Depth > Dia">LSCY</Fitting>

< MessstrategieR 100D-F> </ BedindimgenPrucfmcrkmalc>

</V orgabedaten>

Zwischen den Tags <Messablaufsbedingungen> und </Messablaufsbedingungen> befinden sich die Vorgabedaten 28 aus Figur 3, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte. Das sind die in Figur 3 mit den Bezugszeichen 28a bis 28d bezeichneten Vorgabedaten. Die zwischen den Tags <Temperaturkompensation> und

</Temperaturkompensation> enthaltenen Einträge geben hierbei die Vorgaben hinsichtlich der Temperaturkompensation gemäß Bezugszeichen 28c vor. Der zwischen den Tags

<MesseWerkstueckTemp> und </MesseWerkstueckTemp> enthaltene Eintrag ON legt dabei als Vorgabe fest, dass die Werkstücktemperatur zur Erzeugung eines gültigen Messprotokolis gemessen werden muss. Der Wert 19 zwischen den Tags <MinimaleWerkstueckTernp> und </MinimaleWerkstueckTemp> legt fest, dass die minimale Werkstücktemperatur 19 °C betragen darf. Der Wert 23 zwischen den Tags <MaximaleWerkstueckTemp> und

</MaxirnaleWerkstueckTemp> legt fest, dass die maximale Werkstücktemperatur 23 °C betragen darf. Der Wert ON zwischen den Tags <Laengenkompensation> und

< Laengenkompensation> legt fest, dass die thermisch bedingte Längenänderung des

Werkstückes 6 aufgrund der jeweils gemessenen Werkstücktemperatur rechnerisch kompensiert werden soll.

Zwischen den Tags <BedindungenPruefmerkmale> und </BedindungcnPruefmerkmaIe> befinden sich hingegen die Vorgabedaten 27 aus Figur 3, die vordefinierte Bedingungen, festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten. Dies sind die in Figur 3 mit den Bezugszeichen 27a bis 27d bezeichneten Vorgabedaten. Die zwischen den Tags

<Messstrategie 100D-F> und < MessstrategieR 100D-F > enthaltenen Einträge geben hierbei die Vorgaben hinsichtlich der„Messstrategie R100D-F" gemäß Bezugszeichen 27a vor, die zur Messung von Durchmessern in Bohrungen verwendet wird. Der Eintrag zwischen den Tags <Beschreibung> und < Beschreibung> enthält hierbei eine Beschreibung der Messstrategie R100D-F. Der Eintrag Z100D-F zwischen den Tags <Geometrieelement> und

</Geometrieelement> bedeutet femer einen Venveis auf die„Antaststrategie Z100D-F" gemäß Bezugszeichen 27b, unter der sich die Vorgaben zur Antaststrategie zur Erfassung des

Geometrieelementes„Kreis oder Zylinder" befinden. Der darauf folgende Eintrag Z400L-F zwischen den Tags <Geometrieelement> und < Geometrieelement> bedeutet einen Venveis auf die„Antaststrategie Z400L-F" gemäß Bezugszeichen 27c, unter der sich die Vorgaben zur Antaststrategie zur Erfassung des Geometrieelementes„Ebene" befinden. Der Eintrag MIO zwischen den Tags <Fitting Switch="ON" Eval="Depth < Dia"> und < Fitting> bedeutet folgendes. Die Vorgaben Switch="ON" und Eval="Depth < Dia" macht Vorgaben für den Fall, dass ein Fitting bei der Messung eingeschaltet ist (Switch- ΌΝ") und dass die Bohrlochtiefe kleiner als der Bohrlochdurchmesser ist (Eval- 'Depth < Dia"). In diesem Falle soll das

Verfahren MIO (Minimum Inscribed Circle) ausgeführt werden, also ein Pferchkreis in die gemessenen Punkte einbeschrieben werden. Der Eintrag MICY zwischen den Tags <Fitting Switch="ON" Eval- 'Depth > Dia"> und < Fitting> bedeutet folgendes. Die Vorgaben

Switch="ON" und Eval="Depth > Dia" macht Vorgaben für den Fall, dass ein Fitting bei der Messung eingeschaltet ist (Switcli="ON") und dass die Bohrlochtiefe größer als der

Bohrlochdurchmesser ist (Eval="Depth > Dia"). In diesem Falle soll das Verfahren MICY (Minimum Inscribed Cylinder) ausgeführt werden, also ein Pferchzylinder in die gemessenen Punkte einbeschrieben werden (Hinweis: Wie oben zur Antaststrategie Z100D-F nach

Bezugszeichen 27b bereits besdirieben, wird für den Fall, dass die Bohrlochtiefe größer als der Bohrlochdurchmesser ist, ein Zylinder und kein Kreis bestimmt). Der Eintrag LSCI zwischen den Tags <Fitting Switch="OFF" Eval="Depth < Dia"> und </Fitting> bedeutet folgendes. Die Vorgaben Switch- 'OFF" und Eval="Depth < Dia" machen Vorgaben für den Fall, dass ein Fitting bei der Messung ausgeschaltet ist (Switch="OFF") und dass die Bohrlochtiefe kleiner als der Bohrlochdurchmesser ist (Eval="Depth < Dia"). In diesem Falle soll das Verfahren LSCI (Least Squares Circle) ausgeführt werden, also ein Kreis über das Gaussche Verfahren der kleinsten Fehlerquadrate in die gemessenen Punkte eingepasst werden. Der Eintrag LSCY zwischen den Tags <Fitting Switch- 'OFF" Eval="Depth > Dia"> und </Fitting> bedeutet folgendes. Die Vorgaben Switch- 'OFF" und Eval- 'Depth > Dia" machen Vorgaben für den Fall, dass ein Fitting bei der Messung ausgeschaltet ist (Switch="OFF") und dass die

Bohrlochtiefe größer als der Bohrlochdurchmesser ist (Eval="Depth > Dia"). In diesem Falle soll das Verfahren LSCY (Least Squares Cylinder) ausgeführt werden, also ein Zylinder über das Gaussche Verfahren der kleinsten Fehlerquadrate in die gemessenen Punkte eingepasst werden.

Wie bereits oben ausgeführt, legen die Einträge zwischen <BedindungenPruefmerkmale> und < / BedindungenPruefmerkmaie> die vordefinierten Bedingungen fest, unter denen einzelne Prüfmerkmale des Prüfplans ausgewertet werden. Die Daten zwischen den Tags

<MessstrategieR100D-F> und < MessstrategieRl 00D-F> legen dabei für das Prüfmerkmal „Messe Duchmesser" eine Messstrategie fest, wobei diese Messstrategie mehrere

unterschiedliche Elemente umfasst. Zum einen umfasst diese Verweise auf Antastrategien, insbesondere Antaststrategien zur Erfassung von Geometrieelementen (siehe beispielsweise den Eintrag <Geometrieelement>Z100D-F</Geometrieelement>). Darüberhinaus weist diese Messstrategie auch Verweise auf Auswertestrategien auf, wie beispielsweise die

Auswertestrategie MICI (siehe den Eintrag <Fitting Switch N " Eval="Depth <

Dia">MlCi</Fitting>), die hier die Auswertestrategie zur Einpassung eines Ausgleichselementes „Minimum Inscribed Circle" vorsieht, also einen Pferchkreis. Dieselbe Anweisung

<Fitting Switch="ON" Eval- 'Depth < Dia">MICI</Fitting> weist femer zwei Prüfbedingungen auf, wobei in Abhängigkeit vom Ergebnis dieser Prüfbedingungen ein Verweis auf die weitere Aiiswertestrategie MICI erfolgt. Zum einen ist die Prüfbedingung Switch="ON" enthalten, anhand derer Überprüft wird, ob ein Fitting eingeschaltet ist. Zum anderen ist die Prüfbedingung Eval="Depth<Dia" eingeschaltet, die überprü t, ob die Bohrlochtiefe kleiner als der

Durchmesser ist. Nur wenn beide Prüfbedingungen erfüllt sind, wird der Verweis auf die Auswertungsstrategie MICI aktiviert. Im Übrige enthält der Eintrag <Beschreibung>Rl 00D-F ermittelt Durchmesser.. </Beschreibung> beschreibende Informationen, die im Zusammenhang mit der Messstrategie für das Prüfmerkmal stehen.

Nachdem nunmehr ausführlich die Vorgabedaten 26 erläutert wurden, werden im Folgenden nunmehr die einzelnen Funktionalitäten 29 bis 33 der Figur 3 erläutert, die vom Messprogramm 24 bereitgestellt werden. Die Funktion mit dem Bezugszeichen 29„Prüfplan konform zu Vorgabedaten erstellen" erstellt zunächst einen Prüfplan. Wie bereits in der

Beschreibungseinleitung ausgeführt, werden hierbei im Wesentlichen die einzelnen

Prüfmerkmale festgelegt, die an dem zu vermessenden Werkstück überprüft werden sollen. Als Beispiel, wie die Erstellung eines Prüfplans erfolgen kann, wird rein beispielhaft auf die bereits in der Beschreibungseinleitung genannte Druckschrift DE 198 21 371 AI verwiesen, in der dies beispielhaft erläutert wird. Das Messprogramm sollte hierbei so ausgestaltet sein, dass der Bediener ohne großen Aufwand den Prüfplan konform zu den Vorgabedaten 26 erstellen kann. Dass der Prüfplan konform zu den Vorgabedaten 26 erstellbar sein sollte ergibt sich alleine schon deshalb, weil im Zusammenhang mit der Erstellung des Messprotokolls 18 ja gerade überprüft werden wird, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen der gesamte Messablauf ausgeführt werden sollte, eingehalten wurden und/oder ob die vordefmierten Bedingungen, unter denen einzelne zu prüfende Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden.

Um mit dem Messprogramm 24 einen Prüfplan konform zu den Vorgabedaten 26 erstellen zu können, sollte das Messprogramm 24 Zugriff auf die Vorgabedaten 26 haben, was durch den Pfeil 34 angedeutet ist. Basierend auf diesen Daten gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um im Messprogramm 24 einen entsprechenden Prüfplan zu erstellen, der Konform zu den

Vorgabedaten 26 ist. Die Einbindung der Vorgabedaten 28a bis 28d aus Figur 3 in den Prüfplan ist relativ einfach. Die Vorgabedaten 28a bis 28d legen ja, wie oben bereits erläutert,

Bedingungen fest, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte. Insoweit muss das Messprogramm die entsprechenden Vorgabedaten 28a-28d nur einlesen und im Prüfplan entsprechende Parameter setzen, damit die einzelnen Vorgaben bei der Umsetzung des Prüfplans entsprechend abgearbeitet werden.

Etwas aufwändiger ist die Verknüpfung des Prüfplans mit den Vorgabedaten 27a bis 27d, die ja vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten. Eine Möglichkeit hierzu wäre ein Assistent ( izzard), der den Benutzer des Messprogramms 24 durch die Erstellung des Prüfplans führt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass das Messprograrnm 24 nur solche Eingaben zulässt, die zu einem Priifplan führen, der konform zu den Vorgabedaten ist. Eine weitere Möglichkeit, die dem Bediener bei der Erstellung des Prüfplans auch die Freiheit lässt, den Prüfplan nur teilweise konform zu den Vorgabedaten zu erstellen, kann realisiert werden, indem zu den jeweilig verfügbaren Prüfmerkmalen zusätzlich Bedienelemente, wie Listboxes etc. vorgesehen sind, über die für das jeweilige Prüfmerkmal eine Prüfstrategie gemäß Vorgabedaten für das jeweilige Prüfmerkmal ausgewählt werden kann.

Eine sehr abstrahierte und rein schematische Übersicht eines solchen Prüfplans kann aus Figur 4 ersehen werden. Hierin sind sehr abstrahiert die für die vorliegende Erfindung relevanten Datenstrukturen zu sehen, die in einem solchen Prüfplan 49 für die oben beschriebene, rein beispielhafte Prüfaufgabe (Ermittlung des Durchmessers D der Bohrung 5 aus dem in Figur 2 gezeigten Werkstück 6) enthalten sind. Mit den Bezugszeichen 45a bis 45d sind die Daten im Prüfplan 49 bezeichnet, die dafür sorgen, dass das Koordinatenmessgerät bei der Umsetzung des Prüfplans 49 die Vorgabedaten 28a bis 28d auch tatsächlich umsetzt. Hierdurch wird

sichergestellt, dass bei der Umsetzung des Prüfplans 49 die durch die Vorgabedaten 28a bis 28d (vgl. Figur 3) festgelegten Bedingungen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, tatsächlich umgesetzt werden. Außerdem kann hierdurch zum Zeitpunkt der Erstellung des Messprotokolls überprüft werden, dass diese durch die Vorgabedaten 28a bis 28d festgelegten Bedingungen auch tatsächlich eingehalten wurden. Das Bezugszeichen 47 enthält alle Informationen, die zur Vermessung und Auswertung des einzigen zu prüfenden Prüfmerkmals, nämlich der Bestimmung des Durchmessers D der Bohrung 5 erforderlich sind. Eine dieser Informationen ist ein mit dem Bezugszeichen 46 versehender„Verweis auf die Messstrategie R100D-F". Durch diesen Verweis 46 kann dann zum Zeitpunkt der Erstellung des Messprotokolls die Verbindung zur„Messstrategie R100D-F" gemäß Bezugszeichen 27a in den Vorgabedaten 27 (vgl. Figur 3) hergestellt werden und dann anhand dieser ..Messstrategie R100D-F" gemäß Bezugszeichen 27a (vgl. Figur 3) überprüft werden, ob die Vorgabedaten 27a für die„Messstrategie R100D-F" tatsächlich eingehalten wurden. Über solche Verweise (wie hier beispielhaft der Verweis 46) können den

unterschiedlichen Prüfmerkmalen eines Prüfplans also Vorgabedaten 27 zugeordnet werden, in denen sich dann, entsprechende Messstrategien für das jeweilige Prüfmerkmal befinden.

Hierdurch kann dann also bei der Erstellung des Messprotokolls überprüft werden, ob die vordefinierten Bedingungen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, eingehalten wurden.

Eine zweite Funktionalität mit dem. Bezugszeichen 30„Messablauf erstellen" (siehe wieder Figur 3) erstellt dann aus dem Prüfplan 49 einen Messablauf. Die Erstellung des Messablaufes aus dem Prüfplan 49 erfolgt hierbei zumindest weitgehend automatisch, da der Prüfplan alle Informationen enthält, die für die Erstellung des Messablaufes notwendig sind.

Eine weitere Funktionalität mit dem Bezugszeichen 31„Messablauf ausführen und

Messergebnisse aufzeichnen" führt den Messablauf dann aus und zeichnet die hierbei erzielten Messergebnisse auf. Wie bereits oben ausgeführt, übergibt der Messrechner 17 dazu alle erforderlichen Steuerdaten an die Steuerung 7 und erhält von der Steuerung 7 die während des dann ausgeführten Messablaufes aufgezeichneten Messwerte zurück. Hierdurch werden also Messpunkte auf der Oberfläche des Werkstückes 6 mit dem Koordinateninessgerät 19 aufgenommen gemäß einem Messablauf, der durch den Prüfplan 49 festgelegt ist.

Eine nachfolgendene Funktionalität 32„Prüfplan auf Basis der Messergebnisse auswerten" wertet den Prüfplan 49 unter Verwendung der aufgenommenen Messpunkte aus und erzeugt die zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten.

Die letzte Funktionalität 33„Messprotokoll erstellen" erstellt sodann in erfindungsgemäßer Weise das Messprotokoll. Wie durch den Pfeil 36 angedeutet, werden die zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten, die aufgrund eines Messablaufes vom

Koordinatenmessgerät 19 durch die vorangegangene Funktionalität 32„Prüfplan auf Basis der Messergebnisse auswerten" erzeugt wurden, bereitgestellt. Wie außerdem durch den Pfeil 35 angedeutet, werden auch die besagten Vorgabedaten 26 bereitgestellt.

Die konkrete Erstellung des Messprotokolls soll nunmehr im Zusammenhand mit Figur 5 konkret erläutert werden, die die zur Erstellung des Messprotokolls erforderlichen Schritte darstellt.

In einem Schritt 41 werden zunächst die zur Erstellung des Messprotokolls erforderlichen Daten, die aufgrund des Messablaufes vom. Koordinatenmessgerät 19 erzeugt wurden, bereitgestellt. Dies wurde, wie bereits oben ausgeführt, in Figur 3 durch den Pfeil 36 angedeutet, in einem nächsten Schritt 42 werden Vorgabedaten, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte und/oder die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, bereitgestellt. Dies wurde, wie ebenfalls bereits oben ausgeführt, in Figur 3 durch den Pfeil 35 angedeutet.

Danach werden die zur Erstellung eines Messprotokolls erforderlichen Daten in einem Schritt 43 daraufhin überprüft, ob die vordefinierten Bedingungen gemäß den Vorgabedaten 26, unter denen der gesamte Messablauf ausgeführt werden sollte (durch Vorgaben 28 festgelegt), eingehalten wurden und/oder ob die vordefinierten Bedingungen gemäß Vorgabedaten 26, unter denen einzelne zu prüfende Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten (durch Vorgaben 27 festgelegt), eingehalten wurden.

Hinsichtlich der vordefinierten Bedingungen gemäß den Vorgabedaten 26, unter denen der gesamte Messablauf ausgeführt werden sollte (durch Vorgaben 28 festgelegt), wird also überprüft, ob die einzelnen Vorgaben 28a bis 28d eingehalten wurden. Es wird also

beispielsweise geprüft, ob gemäß der Vorgabe 28a„Maschineneinmessung" der vorgegebene Zeitraum, nach dem die Genauigkeit des Koordinatenmessgerätes erneut geprüft werden muss, bereits abgelaufen ist. Sofern dieser Zeitraum überschritten wurde, wird im Messprotokoll die Nichteinhaltung dieser Bedingung dokumentiert. Es wird gemäß der Vorgabe 28b

..Tastsystemeinmcssung"' überprüft, ob bei dem Messablauf ein Einmessvorgang zur Ermittlung der Sensorkoordinaten durchgeführt wurde. Wurde ein solcher Einmessvorgang nicht durchgeführt, so wird die Nichteinhaltung dieser Vorgabe ebenfalls im Messprotokoll protokolliert. Außerdem wird gemäß der Vorgabe 28c ..Temperaturkompensation" unter anderem überprüft ob die Temperaturgrenzen für das Werkstück eingehalten wurden. Wurden beispielsweise keine Temperaturmesswerte der Werkstücktemperatur aufgenommen, so wird dies im Messprotokoll vermerkt. Auch die weiteren Vorgabedaten, die Pauschal durch das Bezugszeichen 28d„etc." bezeichnet sind werden entsprechend überprüft.

Hinsichtlich der Überprüfung, ob die vordefinierten Bedingungen gemäß den Vorgabedaten 27, unter denen einzelne Prüfmerkmale des Prüfplans ausgewertet werden sollten eingehalten wurden, läuft die Überprüfung anders. Hier wird jedes einzelne Prüfmerkmal. das sich im Prüfplan befindet, daraufhin überprüft, ob dieses einen Verweis auf eine in den Vorgabedaten 27 enthaltene Messstrategie für das Prüfmerkmal enthält. Für den rein beispielhaft angenommenen Fall aus Figur 2, dass an dem Werkstück 6 als einziges Prüfmerkmal der Durchmesser D der Bohrung 5 bestimmt werden soll, enthält der Prüfplan 49 einen Verweis auf die Messstrategie 27a„Messstrategie R100D-F". Durch diese Referenz stellt das Programm zunächst fest, dass eine Referenz auf eine vordefinierte Messstrategie vorliegt. Als nächstes prüft das Programm, ob alle Vorgaben der„Messstrategie R100D-F" tatsächlich eingehalten wurden. Es prüft also beispielsweise, ob die ..Antaststrategie Z100D-F" gemäß Bezugszeichen 27b (Messung eines Kreises oder Zylinders), auf die ja die„Messstrategie R100D-F" verweist, eingehalten wurde. Stellt das Programm beispielsweise fest, dass die Bohrlochtiefe der Bolirung 5 größer ist als der Bohrlochdurchmesser D und für die Bohrung wurde nur ein einziger Kreis gemessen, so stellt das Programm eine Abweichung gegenüber der Strategievorgabe 27b„Antaststrategie Z100D-F" fest. Diese Abweichung wird dann wiederum im Messprotokoll 18 ausgegeben.

In einem letzten Schritt mit dem Bezugszeichen 44 (siehe Figur 5) erstellt der Messrechner 17 dann ein Messprotokoll als elektronisches Dokument, in dem die Einhaltung und/oder die Nichteinhaltung der einzelnen Bedingungen gemäß den Vorgabedaten im Messprotokoll dokumentiert werden.

Optional kann das elektronische Dokument noch mit einem Zertifikat versehen werden, um die Echtheit des elektronischen Dokumentes sicher zu stellen. Vorteilhaft sollte das elektronische Dokument durch die Signatur fälschungssicher signiert werden.

In Figur 6 ist nunmehr rein beispielhaft ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren

hergestelltes Messprotokoll 18 zu sehen, das die oben beschriebene, rein beispielhafte Überprüfung des in Figur 2 dargestellten Werkstückes 6 nach dem erfindungsgemäßen

Verfahren darstellt. Wie dazu oben ausführlich im Zusammenhang mit Figuren 3 und 4 dargelegt, wird in dem in Figur 2 dargestellten Werkstück 6 der Durchmesser D der Bohrung 5 nach der Messstrategie R100D-F ermittelt.

Mit dem Bezugszeichen 50 ist hierbei der Protokollkopf zu sehen. Die Bezeichnung

„Befestigungskörper mit Wellenaufnahmebohrung" hierin ist eine vom Benutzer des

Koordinatenmessgerätes gewählte Bezeichnung des Werkstückes 6, die dieser in den Prüfplan 49 des Werkstückes 6 eingetragen hat. Das Datum„13.07.2014" bezeiclinet das Datum, an dem die Messpunkte aufgenommen wurden.

Die mit dem Bezugszeichen 60 bezeichnete Tabelle stellt hierbei wesentliche Informationen zu dem einzigen ausgewerteten Prüfmerkmal dar, nämlich dem Durchmesser D der in Figur 2 gezeigten Bohrung 5. Mit dem Bezugszeichen 51 ist hierbei eine rein schematische Darstellung eines Prüfmerkmals„Durchmesser Bohrung" dargestellt, die nur der vereinfachten Orientierung des Bedieners des Koordinatenmessgerätes dient. Mit dem Bezugszeichen 52 ist eine

Beschreibung des Prüfmerkmals gezeigt. Die Bezeichnung„Durchmesser Bohrung" ist hierbei eine vom Bediener des Koordinatenmessgerätes frei gewählte Bezeichnung des Prüfmerkmals, die im Prüfplan 49 eingetragen wurde. Der Text„Messung nach R100D-F" legt hingegen eindeutig die angewendete Messstrategie des Prüfmerkmals fest, und damit natürlich auch, um welche Art von Prüfmerkmal es sich hierbei handelt. Wie oben im Zusammenhang mit Figur 3 ausführlich beschrieben, verbirgt sich hinter der Messstrategie„R100D-F" eine Messstrategie zur Bestimmung des Durchmessers einer Bohrung. Die mit dem Bezugszeichen 53 versehene Bezeichnung„OT 10,3" bezeichnet die obere Toleranzgrenze des Durchmessers in Millimeter, also 10,3 mm. Die mit dem Bezugszeichen 54 versehene Bezeichnung„UT 10, 1 " bezeichnet die untere Toleranzgrenze des Durchmessers in Millimeter, also 10,1 mm. Die mit dem

Bezugszeichen 55 versehene Bezeichnung„IST 10, 13" bezeichnet den tatsächlich gemessenen Durchmesser in Millimeter, also 10, 13 mm.

Der mit dem Bezugszeichen 56 bezeichnete Text mit der Überschrift

„Messstrategiedokumentation" dient der Ausgabe von Informationen, die festlegen, ob die vordefinierten Bedingungen eingehalten wurden, unter denen Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten. Wie man aus dem Satz„Alle Messungen erfolgten nach dem Strategiekatalog

»Mustermann.« vom 01.01.2013." ersehen kann, gibt es offensichtlich Vorgabedaten (Strategiekatalog »Mustermann«), die am 01.01.2013 erzeugt wurden und die die angewendete Messstrategie„R100D-F" enthalten. Außerdem zeigt dieser Satz gleichfalls, dass die aktuell vorgenommenen Messungen auch diesen Vorgabedaten entsprechen. Dieser„Strategiekatalog »Mustermann«" enthält also die besagten Vorgabedaten, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen die Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten.

Der Satz„Der Strategiekatalog vom. 01.01.2013 wurde auf Validität geprüft (Signatur Nr.

MMVP- 1783-22 vom 01.04.2013)" zeigt hingegen, dass es sich bei den Vorgabedaten um überprüfte, gültige Vorgabedaten handelt, deren Gültigkeit durch ein Zertifikat„MMVP- 1783- 22" vom 01.04.2013 nachgewiesen ist (die Abkürzung MMVP steht hierbei für„Mustermann Validierungsprozedur").

Der mit dem Bezugszeichen 57 bezeichnete Text mit der Überschrift„Workflow" dient der Ausgabe von Informationen, die festlegen, ob die vordefinierten Bedingungen eingehalten wurden, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte. Der Satz„Der Workflow entsprach der Workflow-Bestimmung »Mustermann Messen und Überwachen« vom

01.01.2013." bestätigt hierbei, dass alle in den Vorgabedaten (Workflow-Bestimmung

»Mustermann Messen und Überwachen« vom 01.01.2013) vordefinierten Bedingungen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, eingehalten wurden. Diese„Workflow- Bestimmung »Mustermann Messen und Überwachen«" entspricht also den besagten

Vorgabedaten, die vordefinierte Bedingungen festlegen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte.

Der nachfolgende Satzteil„Das Messgerät war in freigegebenen Zustand," bestätigt hierbei, dass die Vorgaben gemäß der in Figur 3 mit dem Bezugszeichen 28a vorgeschriebenen

„Maschineneinmessung" eingehalten wurden. Der Satzteil„die Sensorikeinmessiing erfolgte nach den genannten Workflow-Bestimmungen." bestätigt, dass die in Figur 3 mit dem

Bezugszeichen. 28b bezeichnete„Tastsystemeinmessung" nach den Vorgaben durchgeführt wurde. Der Satz„Die Werkstücktemperatur betrug 22°C und war im vorgegebenen Rahmen (19°C < Tw < 23°C)." bestätigt, dass die in Figur 3 mit dem Bezugszeichen 28c

„Temperaturkompensation" bezeichneten Vorgaben eingehalten wurden.

Der letzte Satz„Die Workflow-Bestimmungen »Mustennann Messen und Überwachen«' von 01.01 .2013 wurden auf Validität geprüft (Signatur Nr. MMVP-081 ,5-41 vom 01.04.2013)." bestätigt wiederum, dass es sich bei den Vorgabedaten um überprüfte, gültige Vorgabedaten handelt, deren Gültigkeit durch ein Zertifikat„MMVP-081 , 5-41 " vom 01.04.2013 nachgewiesen ist.

In den Tabellen 58 und 59 werden dann noch weitere Daten dargestellt, die Details zu dem vermessenen Werkstück 6 und zu dem hierauf ausgewerteten Prüfmerkmal („Durchmesser Bohrung") enthalten. Diese Tabellen sind im Messprotokoll 18 nach Figur 6 nicht vollständig dargestellt und sollen nur einen ungefähren Eindruck davon erzeugen, in welcher Form die für die Messung der Prüfmerkmale relevanten Informationen im Messprotokoll 18 dargestellt werden können.

Das in Figur 6 gezeigte Messprotokoll 18 zeigt hierbei den Zustand, wenn eine gültige Messung des Werkstückes 6 vorgenommen wurde. Für den Fall, dass beispielsweise die vordefinierten Bedingungen, unter denen einzelne zu prüfende Prüfmerkmale ausgewertet werden sollten, nicht eingehalten wurden, würden im Textblock 56 mit der Überschrift

„Messstrategiedokumentation:" entsprechende Hinweise auftauchen. Sofern beispielsweise eines der Prüfmerkmale nicht auf eine gültige Messstrategie in den Vorgabedaten verweist würde ein entsprechender Hinweis ergehen. Sofern zwar femer eines der Prüfmerkmale auf eine gültige Messstrategie in den Vorgabedaten verweist, diese Messstrategie aber nicht eingehalten wurde, würde ebenfalls ein entsprechender Hinweis ergehen.

Für den Fall, dass beispielsweise die vordefinierten Bedingungen, unter denen ein Messablauf ausgeführt werden sollte, nicht eingehalten wurden, würde ein entsprechender Hinweis unter dem Textblock 57 mit der Überschrift„Workflow" ergehen. Wurde beispielsweise die Vorgabe mit dem Bezugszeichen 28a„Maschineneinmessung" aus Figur 3 nicht eingehalten, weil die letzte Überprüfung der Genauigkeit des Koordinatenmessgerätes schon länger zurückliegt, als dies zulässig ist, so würde hier ein Hinweis hierauf ergehen.

Figur 7 zeigt eine grundsätzlich zweite Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der das Messprotokoll in einem vom Koordinatenmessgerät 19 entfernten Rechner 23 erzeugt wird. Das in Figur 7 zu sehende Koordinatenmessgerät 19 entspricht hierbei grundsätzlich dem Koordinatenmessgerät 19 gemäß Figur 1 mit dem kleinen Unterschied, dass das Messprotokoll 18 in der vorliegenden Ausfuhrungsform nicht auf dem Messrechner 17 des Koordinatenmessgerätes 19 erstellt wird, wie dies oben im Zusammenhang mit Figur 1 erläutert wurde, sondern dass das Messprotokoll 18 vielmehr von einem vom Koordinatenmessgerät 19 entfernten Rechner 23 erstellt wird. Zur Bereitstellung der zur Erstellung eines Messprotokolls 18 erforderlichen Daten im Rechner 23 werden diese Daten nunmehr über eine Datenverbindung 21 vom Koordinatenmessgerät 19 zum Rechner 23 übertragen. Im Rechner 23 findet nunmehr das im Zusammenhang mit Figur 5 erläuterte Verfahren zur Erstellung eines Messprotokolls 18 statt. Sobald das Messprotokoll 18 vom Rechner 23 erstellt ist, wird dieses vom Rechner 23 erzeugte Messprotokoll über eine Datenverbindung 22 zum Koordinatenmessgerät

rückübertragen. Bei den Datenverbindungen 21 und 22 kann es sich hierbei um

unterschiedlichste Formen einer Datenverbindung handeln. Beispielsweise ist eine Übertragung über ISDN-Leitung oder im einfachsten Fall über das Internet möglich. Natürlich sind die Datenverbindungen 21 und 22 vorzugsweise eine gemeinsame Datenverbindung.

Im Falle des Ausführungsbeispiels nach Figur 7 ist somit die mit dem Bezugszeichen 33 bezeichnete Funktion„Messprotokoll erstellen" des Messprogramms 24 (siehe Figur 3) in Form eines separaten Programms realisiert, das auf dem Rechner 23 läuft. In diesem Falle führt das auf dem Messrechner 17 ausgeführte Messprogramm 24 nur noch die im Zusammenhang mit Figur 3 beschriebenen Funktionen mit den Bezugszeichen 29 bis 32 aus (Erstellung des Prüfplans, Erstellung des Messablaufes, Ausführung des Messablaufes und Aufzeichnung der

Messergebnisse, sowie Auswertung des Prüfplans auf Basis der Messergebnisse). Die von der mit dem Bezugszeichen 32 bezeichneten Funktionalität„Prüfplan auf Basis der Messergebnisse auswerten" erstellten Daten, die zur Erstellung des Messprotokolls 18 erforderlich sind, werden hingegen über die Datenverbindung 21 auf den Rechner 23 übertragen und hier für das

Programm zur Erzeugung des Messprotokolls 18 auf dem Rechner 23 bereitgestellt. Das auf dem Rechner 23 ausgeführte Programm zur Erzeugung des Messprotokolls erzeugt sodann das Messprotokoll 18, welches über die Datenverbindung 22 wieder an den Messrechner 17 zurückübertragen wird. Natürlich muss dieses Programm vollständigen Zugriff auf sämtliche Vorgabedaten 26 (siehe Figur 3) haben. Um diese beschriebene Interaktion zwischen dem Messprogramm 24 des Messrechners 17 und dem Programm zur Erstellung des Messprotokoils auf dem Rechner 23 zu automatisieren, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie

beispielsweise die Interaktion über Remote Procedure Calls. über Web Services, über CORBA oder andere Techniken. Natürlich können alternativ die Daten, die zur Erstellung des Messprotokolls 18 erforderlich sind, und das fertige Messprotokoll 18 auch in Form, von elektronischen Dateien über einen Datenträger zwischen dem Messrechner 17 und dem Rechner 23 ausgetauscht werden.

Hinsichtlich des besagten Rechners 23 (und analog natürlich auch des Messrechners 17) soll an dieser Stelle der Vollständigkeit halber erwähnt werden, dass es sich hierbei rein beispielhaft um einen Personal Computer handelt.

Hinsichtlich des Koordinatenmessgerätes 19 soll nochmals erwähnt werden, dass dieses breit auszulegen ist. Neben den im oben zitierten Buch ..Koordinatenmesstechnik, Flexible Strategien für funktions- und fertigungsgerechtes Prüfen" von Albert Weckenmann genannten

Koordinatenmessgeräten sollen insbesondere auch Maschinen mit erfasst sein, die zwar nicht primär als Koordinatenmcssgeräte konzipiert sind, die aber so eingerichtet sind, um wie ein Koordinatenmessgerät zu arbeiten. Bekannt sind beispielsweise Roboterarme mit Drehgelenken, an denen anstelle eines Werkzeuges ein Sensor zur Erfassung der Werkstückoberfläche

(beispielsweise ein Streifenprojektionssensor) befestigt ist, oder Werkzeugmaschinen, an denen anstelle eines Bearbeitungswerkzeuges ein Sensor zur Erfassung der Werkstückoberfläche (beispielsweise ein taktiler Sensor) befestigt ist. Auch sind beispielsweise

Hexapodenmechaniken bekannt, an denen anstelle eines Bearbeitungswerkzeuges ein Sensor zur Erfassung der Werkstückoberfläche (beispielsweise ein taktiler Sensor) befestigt ist.

Hinsichtlich des elektronischen Dokumentes, als das das Messprotokoll erstellt wird soll an dieser Stelle nochmals hervorgehoben werden, dass auch hierfür eine Vielzahl an

Dokumenttypen denkbar sind. Prinzipiell könnte als Format für das elektronische Dokument das Format von Textdateien, ein Dateiformat von Textverarbeitungssystemen oder ein Dateiformat von Tabellenkalkulationen, ein XML-Format etc. v erwendet werden. Besonders geeignet sind jedoch Formate, die speziell für die Publikation von Dokumenten erstellt wurden, wie das PDF- Format oder das XPS-Format.