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Title:
METHOD FOR HEATING ENERGY STORAGE CELLS OF AN ENERGY STORAGE SYSTEM, AND HEATABLE ENERGY STORAGE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/143853
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for heating energy storage cells of an energy storage system, which is configured for generating an n-phase supply voltage, wherein n > 1, and which comprises n energy supply branches connected in parallel, each being coupled between an output connection and an equipotential frame. According to the invention, each of the energy supply branches is provided with a plurality of series-connected energy storage modules, each comprising an energy storage cell module having at least one energy storage cell, and a coupling device having coupling elements configured to selectively connect or bridge the energy storage cell module in the respective energy supply branch. The method comprises the steps of connecting the output connections of the energy storage system to input connections of an n-phase electrical machine, and coupling the output connections via the neutral point of the electrical machine, actuating the coupling devices of at least one energy storage module of a first energy supply branch for switching the respective energy storage cell modules into the first energy supply branch while simultaneously actuating the coupling devices of at least one energy storage module of a second energy supply branch for switching the respective energy storage cell modules into the second energy supply branch for a first predetermined time span.

Inventors:
FEUERSTACK PETER (DE)
PARTES HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/055143
Publication Date:
October 03, 2013
Filing Date:
March 13, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
SAMSUNG SDI CO LTD (KR)
International Classes:
H01M10/42; B60L11/18; H01M10/50; H02J7/00; H01M10/0525
Foreign References:
DE102009003180A12010-11-25
US2710936A1955-06-14
JP2003032901A2003-01-31
US5642275A1997-06-24
DE102010027857A12011-10-20
DE102010027861A12011-10-20
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Claims:
Ansprüche 1. Verfahren (10) zum Aufheizen von Energiespeicherzellen (5a, 5k) einer

Energiespeichereinrichtung (1), welche zum Erzeugen einer n-phasigen

Versorgungsspannung ausgelegt ist, wobei n > 1 , und welche n parallel geschaltete Energieversorgungszweige (Z1 ; Z2; Z3) aufweist, welche jeweils zwischen einen Ausgangsanschluss (1a, 1 b, 1 c) und eine Bezugspotentialschiene (4) gekoppelt sind, wobei jeder der Energieversorgungszweige (Z1 ; Z2; Z3) eine Vielzahl von in Serie geschalteten Energiespeichermodulen (3) aufweist, welche jeweils umfassen:

ein Energiespeicherzellenmodul (5), welches mindestens eine Energiespeicherzelle (5a, 5k) aufweist, und

eine Koppeleinrichtung (7) mit Koppelelementen (7a; 7d), welche dazu ausgelegt sind, das Energiespeicherzellenmodul (5) selektiv in den jeweiligen

Energieversorgungszweig (Z1 ; Z2; Z3) zu schalten oder zu überbrücken, wobei das Verfahren (10) die Schritte aufweist:

Verbinden (11) der Ausgangsanschlüsse (1 a, 1 b, 1c) der Energiespeichereinrichtung

(1) mit Eingangsanschlüssen einer n-phasigen elektrischen Maschine (2) und Koppeln der Ausgangsanschlüsse (1 a, 1 b, 1c) über den Sternpunkt der elektrischen Maschine

(2) ;

Ansteuern (12) der Koppeleinrichtungen (7) mindestens eines Energiespeichermoduls

(3) eines ersten Energieversorgungszweigs (Z1 ; Z2; Z3) zum Schalten der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule (5) in den ersten Energieversorgungszweig (Z1 ; Z2; Z3); und

gleichzeitiges Ansteuern (13) der Koppeleinrichtungen (7) mindestens eines

Energiespeichermoduls (3) eines zweiten Energieversorgungszweigs (Z1 ; Z2; Z3) zum Schalten der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule (5) in den zweiten

Energieversorgungszweig (Z1 ; Z2; Z3) für eine erste vorbestimmte Zeitspanne.

2. Verfahren (10) nach Anspruch 1 , weiterhin mit dem Schritt:

Ansteuern (14) der Koppeleinrichtungen (7) des mindestens einen

Energiespeichermoduls (3) des zweiten Energieversorgungszweigs (Z1 ; Z2; Z3) zum Überbrücken der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule (5) in dem zweiten

Energieversorgungszweig (Z1 ; Z2; Z3) für eine zweite vorbestimmte Zeitspanne, nachdem die erste vorbestimmte Zeitspanne verstrichen ist. Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 und 2, wobei die erste vorbestimmte Zeitspanne kürzer als der Quotient aus Induktivität und Ohm'schen Widerstand der induktiven Komponenten (2d) der elektrischen Maschine (2) ist.

Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiterhin mit dem Schritt:

Auswählen (15) des mindestens einen Energiespeichermoduls (3) des ersten

Energieversorgungszweigs (Z1 ; Z2; Z3) und des mindestens einen

Energiespeichermoduls (3) des zweiten Energieversorgungszweigs (Z1 ; Z2; Z3) zum Bereitstellen der n-phasigen Versorgungsspannung für die elektrische Maschine (2).

Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Verfahren (10) ausgeführt wird, wenn die Temperatur der Energiespeicherzellen (5a, 5k) einen ersten vorbestimmten Grenzwert unterschreitet.

Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Schritte des Ansteuerns (13) der Koppeleinrichtungen (7) des mindestens einen Energiespeichermoduls (3) des zweiten Energieversorgungszweigs (Z1 ; Z2; Z3) zum Schalten der jeweiligen

Energiespeicherzellenmodule (5) in den zweiten Energieversorgungszweig (Z1 ; Z2; Z3) und des Ansteuerns (14) der Koppeleinrichtungen (7) des mindestens einen

Energiespeichermoduls (3) des zweiten Energieversorgungszweigs (Z1 ; Z2; Z3) zum Überbrücken der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule (5) in dem zweiten

Energieversorgungszweig (Z1 ; Z2; Z3) so lange alterniert werden, bis die Temperatur der Energiespeicherzellen (5a, 5k) der beteiligten Energiespeichermodule (3) einen zweiten vorbestimmten Grenzwert überschreitet.

System (100), mit:

einer n-phasigen elektrischen Maschine (2), wobei n > 1 ;

einer Energiespeichereinrichtung (1), welche zum Erzeugen einer n-phasigen

Versorgungsspannung ausgelegt ist, wobei n > 1 , und welche n parallel geschaltete Energieversorgungszweige (Z1 ; Z2; Z3) aufweist, welche jeweils zwischen einen Ausgangsanschluss (1a, 1 b, 1c) und eine Bezugspotentialschiene (4) gekoppelt sind, wobei jeder der Energieversorgungszweige (Z1 ; Z2; Z3) eine Vielzahl von in Serie geschalteten Energiespeichermodulen (3) aufweist, welche jeweils umfassen:

ein Energiespeicherzellenmodul (5), welches mindestens eine Energiespeicherzelle

(5a, 5n) aufweist, und

eine Koppeleinrichtung (9) mit Koppelelementen (7, 8), welche dazu ausgelegt sind, das Energiespeicherzellenmodul (5) selektiv in den jeweiligen

Energieversorgungszweig (Z1 ; Z2; Z3) zu schalten oder zu überbrücken; n Phasenleitungen (2a, 2b, 2c), welche jeweils einen der Ausgangsanschlüsse (1a, 1 b, 1 c) der Energiespeichereinrichtung (1) mit jeweils einem von n Phasenanschlüssen der n-phasigen elektrischen Maschine (2) koppeln; und

einer Steuereinrichtung (6), welche dazu ausgelegt ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 durchzuführen.

8. System (100) nach Anspruch 7, wobei die Koppeleinrichtungen (7) Koppelelemente (7a; 7b; 7c; 7d) in Vollbrückenschaltung umfassen. 9. System (100) nach Anspruch 7, wobei die Koppeleinrichtungen (7) Koppelelemente (7a; 7c) in Halbbrückenschaltung umfassen.

10. System (100) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Energiespeicherzellen (5a, 5k) Lithium-Ionen-Akkumulatoren umfassen.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren zum Aufheizen von Energiespeicherzellen einer Energiespeichereinrichtung und aufheizbare Energiespeichereinrichtung

Die Erfindung betrifft Verfahren zum Aufheizen von Energiespeicherzellen einer

Energiespeichereinrichtung und eine aufheizbare Energiespeichereinrichtung,

insbesondere einer Energiespeichereinrichtung mit modularem Batteriesystem für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug.

Stand der Technik

Es zeichnet sich ab, dass in Zukunft sowohl bei stationären Anwendungen, wie z.B.

Windkraftanlagen oder Solaranlagen, wie auch in Fahrzeugen, wie Hybrid- oder

Elektrofahrzeugen, vermehrt elektronische Systeme zum Einsatz kommen, die neue Energiespeichertechnologien mit elektrischer Antriebstechnik kombinieren.

Die Einspeisung von mehrphasigem Strom in eine elektrische Maschine wird

üblicherweise durch einen Umrichter in Form eines Pulswechselrichters bewerkstelligt. Dazu kann eine von einem Gleichspannungszwischenkreis bereitgestellte

Gleichspannung in eine mehrphasige Wechselspannung, beispielsweise eine dreiphasige Wechselspannung umgerichtet werden. Der Gleichspannungszwischenkreis wird dabei von einem Strang aus seriell verschalteten Batteriemodulen gespeist. Um die für eine jeweilige Anwendung gegebenen Anforderungen an Leistung und Energie erfüllen zu können, werden häufig mehrere Batteriemodule in einer Traktionsbatterie in Serie geschaltet.

Die Serienschaltung mehrerer Batteriemodule bringt das Problem mit sich, dass der gesamte Strang ausfällt, wenn ein einziges Batteriemodul ausfällt. Ein solcher Ausfall des Energieversorgungsstrangs kann zu einem Ausfall des Gesamtsystems führen. Weiterhin können temporär oder permanent auftretende Leistungsminderungen eines einzelnen Batteriemoduls zu Leistungsminderungen im gesamten Energieversorgungsstrang führen.

In der Druckschrift US 5,642,275 A1 ist ein Batteriesystem mit integrierter

Wechselrichterfunktion beschrieben. Systeme dieser Art sind unter dem Namen Multilevel Cascaded Inverter oder auch Battery Direct Inverter (Batteriedirektumrichter, BDI) bekannt. Solche Systeme umfassen Gleichstromquellen in mehreren

Energiespeichermodulsträngen, welche direkt an eine elektrische Maschine oder ein elektrisches Netz anschließbar sind. Dabei können einphasige oder mehrphasige Versorgungsspannungen generiert werden. Die Energiespeichermodulstränge weisen dabei eine Mehrzahl von in Serie geschalteten Energiespeichermodulen auf, wobei jedes Energiespeichermodul mindestens eine Batteriezelle und eine zugeordnete steuerbare Koppeleinheit aufweist, welche es erlaubt, in Abhängigkeit von Steuersignalen den jeweiligen Energiespeichermodulstrang zu unterbrechen oder die jeweils zugeordnete mindestens eine Batteriezelle zu überbrücken oder die jeweils zugeordnete mindestens eine Batteriezelle in den jeweiligen Energiespeichermodulstrang zu schalten. Durch geeignete Ansteuerung der Koppeleinheiten, z.B. mit Hilfe von Pulsweitenmodulation, können auch geeignete Phasensignale zur Steuerung der Phasenausgangsspannung bereitgestellt werden, so dass auf einen separaten Pulswechselrichter verzichtet werden kann. Der zur Steuerung der Phasenausgangsspannung erforderliche Pulswechselrichter ist damit sozusagen in den BDI integriert.

BDIs weisen üblicherweise einen höheren Wirkungsgrad und eine höhere

Ausfallsicherheit gegenüber herkömmlichen Systemen auf. Die Ausfallsicherheit wird unter anderem dadurch gewährleistet, dass defekte, ausgefallene oder nicht voll leistungsfähige Batteriezellen durch geeignete Überbrückungsansteuerung der

Koppeleinheiten aus den Energieversorgungssträngen herausgeschaltet werden können. Die Phasenausgangsspannung eines Energiespeichermodulstrangs kann durch entsprechendes Ansteuern der Koppeleinheiten variiert und insbesondere stufig eingestellt werden. Die Stufung der Ausgangsspannung ergibt sich dabei aus der

Spannung eines einzelnen Energiespeichermoduls, wobei die maximal mögliche

Phasenausgangsspannung durch die Summe der Spannungen aller

Energiespeichermodule eines Energiespeichermodulstrangs bestimmt wird. Die Druckschriften DE 10 2010 027 857 A1 und DE 10 2010 027 861 A1 beispielsweise offenbaren Batteriedirektinverter mit mehreren Batteriemodulsträngen, welche direkt an eine elektrische Maschine anschließbar sind.

Die Energiespeichermodulstränge weisen dabei eine Mehrzahl von in Serie geschalteten Energiespeichermodulen auf, wobei jedes Energiespeichermodul mindestens eine

Batteriezelle und eine zugeordnete steuerbare Koppeleinheit aufweist, welche es erlaubt, in Abhängigkeit von Steuersignalen die jeweils zugeordnete mindestens eine Batteriezelle zu überbrücken oder die jeweils zugeordnete mindestens eine Batteriezelle in den jeweiligen Energiespeichermodulstrang zu schalten. Optional kann die Koppeleinheit derart gestaltet sein, dass sie es zusätzlich erlaubt, die jeweils zugeordnete mindestens eine Batteriezelle auch mit inverser Polarität in den jeweiligen

Energiespeichermodulstrang zu schalten oder auch den jeweiligen

Energiespeichermodulstrang zu unterbrechen.

BDIs weisen üblicherweise einen höheren Wirkungsgrad und eine höhere

Ausfallsicherheit gegenüber herkömmlichen Systemen auf. Die Ausfallsicherheit wird unter anderem dadurch gewährleistet, dass defekte, ausgefallene oder nicht voll leistungsfähige Batteriezellen durch geeignete Überbrückungsansteuerung der

Koppeleinheiten aus dem jeweiligen Energieversorgungsstrang herausgeschaltet werden können. Die Gesamtausgangsspannung jedes Energiespeichermodulstrangs kann durch entsprechendes Ansteuern der Koppeleinheiten variiert und insbesondere stufig eingestellt werden. Die Stufung der Ausgangsspannung ergibt sich dabei aus der Spannung eines einzelnen Energiespeichermoduls, wobei die maximal mögliche Gesamtausgangsspannung durch die Summe der Spannungen aller

Energiespeichermodule des Energiespeichermodulstrangs bestimmt wird.

Zur Einstellung einer Ausgangsspannung eines Energiespeichermoduls kann eine pulsbreitenmodulierte (PWM) Ansteuerung der Koppeleinheiten erfolgen. Dadurch ist es möglich, durch gezielte Variation der Ein- bzw. Ausschaltzeiten einen gewünschten Mittelwert als Energiespeichermodulspannung auszugeben.

Bei einem Einsatz in elektrisch betriebenen Fahrzeugen wie beispielsweise Elektroautos oder Hybridfahrzeugen kann es vorkommen, dass die Temperaturen der Batteriezellen solcher Energiespeichereinrichtungen sehr niedrig sind, zum Beispiel bei einem Starten des Fahrzeugs im Winter. Da typischerweise verwendete Batteriezellen einen temperaturabhängigen Innenwiderstand aufweisen, der mit sinkender Temperatur steigt, kann es sein, dass die Batteriezellen bei tiefen Temperaturen nicht die volle Leistung bereitstellen können.

Es besteht daher ein Bedarf nach einer Methode, die volle Leistungsfähigkeit der Batteriezellen auch bei tiefen Temperaturen gewährleisten zu können, ohne dass aufwändige Heizelemente oder ein zeit- und energieintensiver externer Heizprozess eingesetzt werden müssen. Offenbarung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem Aspekt ein Verfahren zum Aufheizen von Energiespeicherzellen einer Energiespeichereinrichtung, welche zum Erzeugen einer n- phasigen Versorgungsspannung ausgelegt ist, wobei n > 1 , und welche n parallel geschaltete Energieversorgungszweige aufweist, welche jeweils zwischen einen

Ausgangsanschluss und eine Bezugspotentialschiene gekoppelt sind. Dabei weist jeder der Energieversorgungszweige eine Vielzahl von in Serie geschalteten

Energiespeichermodulen aufweist, welche jeweils ein Energiespeicherzellenmodul, welches mindestens eine Energiespeicherzelle aufweist, und eine Koppeleinrichtung mit Koppelelementen umfassen, welche dazu ausgelegt sind, das

Energiespeicherzellenmodul selektiv in den jeweiligen Energieversorgungszweig zu schalten oder zu überbrücken. Das Verfahren weist die Schritte des Verbindens der Ausgangsanschlüsse der Energiespeichereinrichtung mit Eingangsanschlüssen einer n- phasigen elektrischen Maschine und Koppeins der Ausgangsanschlüsse über den Sternpunkt der elektrischen Maschine, des Ansteuerns der Koppeleinrichtungen mindestens eines Energiespeichermoduls eines ersten Energieversorgungszweigs zum Schalten der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule in den ersten

Energieversorgungszweig, und des gleichzeitigen Ansteuerns der Koppeleinrichtungen mindestens eines Energiespeichermoduls eines zweiten Energieversorgungszweigs zum Schalten der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule in den zweiten

Energieversorgungszweig für eine erste vorbestimmte Zeitspanne auf. Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung ein System, mit einer n- phasigen elektrischen Maschine, wobei n > 1 , einer Energiespeichereinrichtung, welche zum Erzeugen einer n-phasigen Versorgungsspannung ausgelegt ist, und welche n parallel geschaltete Energieversorgungszweige aufweist, welche jeweils zwischen einen Ausgangsanschluss und eine Bezugspotentialschiene gekoppelt sind, wobei jeder der Energieversorgungszweige eine Vielzahl von in Serie geschalteten

Energiespeichermodulen aufweist. Die Energiespeichermodule umfassen jeweils ein Energiespeicherzellenmodul, welches mindestens eine Energiespeicherzelle aufweist, und eine Koppeleinrichtung mit Koppelelementen, welche dazu ausgelegt sind, das Energiespeicherzellenmodul selektiv in den jeweiligen Energieversorgungszweig zu schalten oder zu überbrücken. Das System umfasst weiterhin n Phasenleitungen, welche jeweils einen der Ausgangsanschlüsse der Energiespeichereinrichtung mit jeweils einem von n Phasenanschlüssen der n-phasigen elektrischen Maschine koppeln, und eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.

Vorteile der Erfindung

Es ist Idee der vorliegenden Erfindung, eine modular aufgebaute

Energiespeichereinrichtung mit in mehreren Energieversorgungszweigen seriell verschalteten Batteriezellen durch hochfrequentes, wechselseitiges Transferieren von elektrischer Energie von einem Energieversorgungszweig in einen anderen

Energieversorgungszweig aufzuheizen. Diese Strategie macht sich die Erkenntnis zunutze, dass durch das Transferieren von elektrischer Energie von einem

Energieversorgungszweig in einen anderen Energieversorgungszweig Abwärme durch die Verlustleistung beim Speisen der Energiespeicherzellen entsteht, die die

Energiespeicherzellen lokal aufheizen kann.

Dies hat den Vorteil, dass Energiespeicherzellen, die bei tiefen Temperaturen einen unerwünscht hohen Innenwiderstand aufweisen, ohne zusätzliche Heizmaßnahmen oder Heizkomponenten wieder auf eine Betriebstemperatur gebracht werden können, bei der die Energiespeicherzellen volle oder nahezu vollständige Leistungsfähigkeit aufweisen.

Ferner ist es vorteilhafterweise möglich, diese Ansteuerstrategie einer für den

gewöhnlichen Betrieb der Energiespeichereinrichtung notwendigen Ansteuerstrategie zu überlagern, so dass ein Aufheizen der Energiespeicherzellen auch während eines Normalbetriebs der Energiespeichereinrichtung möglich ist. Das Umladen von

Energiespeicherzellen bei ausreichend hoher Taktfrequenz bietet den Vorteil, dass in der elektrischen Maschine keine unerwünschten Drehmomente durch den Heizstrom auftreten.

Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt weiterhin ein Ansteuern der Koppeleinrichtungen des mindestens einen Energiespeichermoduls des zweiten Energieversorgungszweigs zum Überbrücken der jeweiligen

Energiespeicherzellenmodule in dem zweiten Energieversorgungszweig für eine zweite vorbestimmte Zeitspanne, nachdem die erste vorbestimmte Zeitspanne verstrichen ist. Dadurch kann vermieden werden, dass unerwünschte Drehmomente in der elektrischen Maschine auftreten.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die erste vorbestimmte Zeitspanne kürzer als der Quotient aus Induktivität und Ohm'schen Widerstand der induktiven Komponenten der elektrischen Maschine. Dies birgt den Vorteil, dass in den induktiven Komponenten der elektrischen Maschine ein

Zwischenspeichern der elektrischen Energie erfolgen kann, die von den

Energiespeichermodulen des ersten Energieversorgungszweigs geliefert werden, und von dort wieder in die Energiespeichermodule des zweiten Energieversorgungszweigs eingespeist werden können.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt weiterhin ein Auswählen des mindestens einen Energiespeichermoduls des ersten Energieversorgungszweigs und des mindestens einen Energiespeichermoduls des zweiten Energieversorgungszweigs zum Bereitstellen der n-phasigen

Versorgungsspannung für die elektrische Maschine. Dies hat den Vorteil, dass für Betriebssituationen, in denen nur eine niedrige Eingangsspannung für die elektrische Maschine benötigt wird, nur ein Teil der Energiespeichermodule aufgeheizt werden muss. Diese aufgeheizten Energiespeichermodule können dann in solchen Betriebssituationen, beispielsweise beim Anfahren eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs, für die

Bereitstellung der Versorgungsspannung herangezogen werden, während die übrigen, noch nicht aufgeheizten Energiespeichermodule erst später aufgeheizt werden müssen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das

Verfahren ausgeführt, wenn die Temperatur der Energiespeicherzellen einen ersten vorbestimmten Grenzwert unterschreitet. Besonders vorteilhaft ist dieses Vorgehen bei tiefen Temperaturen, bei denen der Innenwiderstand der Energiespeicherzellen besonders hoch ist.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgen die Schritte des Ansteuerns der Koppeleinrichtungen des mindestens einen

Energiespeichermoduls des zweiten Energieversorgungszweigs zum Schalten der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule in den zweiten Energieversorgungszweig und des Ansteuerns der Koppeleinrichtungen des mindestens einen Energiespeichermoduls des zweiten Energieversorgungszweigs zum Überbrücken der jeweiligen

Energiespeicherzellenmodule in dem zweiten Energieversorgungszweig so lange alternierend, bis die Temperatur der Energiespeicherzellen der beteiligten

Energiespeichermodule einen zweiten vorbestimmten Grenzwert überschreitet. Durch dieses hochfrequente Transferieren von elektrischer Energie zwischen

Energiespeichermodulen kann durch die entstehende Verlustleistung so lange Wärme erzeugt werden, bis der Innenwiderstand der Energiespeicherzellen wieder ausreichend niedrig ist. Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems können die

Koppeleinrichtungen Koppelelemente in Vollbrückenschaltung umfassen. Alternativ können die Koppeleinrichtungen Koppelelemente in Halbbrückenschaltung umfassen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems können die Energiespeicherzellen Lithium-Ionen-Akkumulatoren umfassen. Diese Art von

Energiespeicherzellen ist durch den erhöhten Innenwiderstand bei tiefen Temperaturen besonders betroffen.

Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Systems mit einer

Energiespeichereinrichtung gemäß einer Ausführungsform der

vorliegenden Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines

Energiespeichermoduls einer Energiespeichereinrichtung nach Fig. 1 ;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines

Energiespeichermoduls einer Energiespeichereinrichtung nach Fig. 1 ; und

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Aufheizen von

Energiespeicherzellen einer Energiespeichereinrichtung in einem System gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 1 zeigt ein System 100 zur Spannungswandlung von durch Energiespeichermodule 3 bereitgestellter Gleichspannung in eine n-phasige Wechselspannung. Das System 100 umfasst eine Energiespeichereinrichtung 1 mit Energiespeichermodulen 3, welche in Energieversorgungszweigen in Serie geschaltet sind. Beispielhaft sind in Fig. 1 drei Energieversorgungszweige Z1 , Z2 und Z3 gezeigt, welche zur Erzeugung einer dreiphasigen Wechselspannung, beispielsweise für eine Drehstrommaschine, geeignet sind. Es ist jedoch klar, dass jede andere Anzahl an Energieversorgungszweigen ebenso möglich sein kann. Die Energiespeichereinrichtung 1 verfügt an jedem

Energieversorgungszweig über einen Ausgangsanschluss 1 a, 1 b, 1 c, welche jeweils an Phasenleitungen 2a, 2b bzw. 2c angeschlossen sind, die die Energiespeichereinrichtung 1 mit einer elektrischen Maschine 2 koppeln. Beispielhaft dient das System 100 in Fig. 1 zur Speisung einer elektrischen Maschine 2. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Energiespeichereinrichtung 1 zur Erzeugung von elektrischem Strom für ein

Energieversorgungsnetz 2 verwendet wird.

Das System 100 kann weiterhin eine Steuereinrichtung 6 umfassen, welche mit der Energiespeichereinrichtung 1 verbunden ist, und mithilfe derer die

Energiespeichereinrichtung 1 gesteuert werden kann, um die gewünschten

Ausgangsspannungen an den jeweiligen Ausgangsanschlüssen 1a, 1 b, 1c bereitzustellen.

Die Energieversorgungszweige Z1 , Z2 und Z3 können an ihrem Ende mit einem

Bezugspotential 4 (Bezugsschiene) verbunden werden. Diese kann in Bezug auf die

Phasenleitungen 2a, 2b, 2c der elektrischen Maschine 2 ein mittleres Potential führen und beispielsweise mit einem Massepotential verbunden werden. Jeder der

Energieversorgungszweige Z1 , Z2 und Z3 weist mindestens zwei in Reihe geschaltete Energiespeichermodule 3 auf. Beispielhaft beträgt die Anzahl der Energiespeichermodule 3 pro Energieversorgungszweig in Fig. 1 drei, wobei jedoch jede andere Anzahl von

Energiespeichermodulen 3 ebenso möglich ist. Vorzugsweise umfasst dabei jeder der Energieversorgungszweige Z1 , Z2 und Z3 die gleiche Anzahl an Energiespeichermodulen 3, wobei es jedoch auch möglich ist, für jeden Energieversorgungszweig Z1 , Z2 und Z3 eine unterschiedliche Anzahl an Energiespeichermodulen 3 vorzusehen.

Die Energiespeichermodule 3 weisen jeweils zwei Ausgangsanschlüsse 3a und 3b auf, über welche eine Ausgangsspannung der Energiespeichermodule 3 bereitgestellt werden kann. Beispielhafter Aufbauformen der Energiespeichermodule 3 sind in den Fig. 2 und 3 in größerem Detail gezeigt. Die Energiespeichermodule 3 umfassen jeweils eine

Koppeleinrichtung 7 mit mehreren Koppelelementen 7a und 7c sowie gegebenenfalls 7b und 7d. Die Energiespeichermodule 3 umfassen weiterhin jeweils ein

Energiespeicherzellenmodul 5 mit einem oder mehreren in Reihe geschalteten

Energiespeicherzellen 5a, 5k.

Das Energiespeicherzellenmodul 5 kann dabei beispielsweise in Reihe geschaltete Batterien 5a bis 5k, beispielsweise Lithium-Ionen-Batterien oder -Akkumulatoren aufweisen. Dabei beträgt die Anzahl der Energiespeicherzellen 5a bis 5k in dem in Fig. 2 gezeigten Energiespeichermodul 3 beispielhaft zwei, wobei jedoch jede andere Zahl von Energiespeicherzellen 5a bis 5k ebenso möglich ist. Die Energiespeicherzellenmodule 5 sind über Verbindungsleitungen mit

Eingangsanschlüssen der zugehörigen Koppeleinrichtung 7 verbunden. Die

Koppeleinrichtung 7 ist in Fig. 2 beispielhaft als Vollbrückenschaltung mit je zwei Koppelelementen 7a, 7c und zwei Koppelelementen 7b, 7d ausgebildet. Die

Koppelelemente 7a, 7b, 7c, 7d können dabei jeweils ein aktives Schaltelement, beispielsweise einen Halbleiterschalter, und eine dazu parallel geschaltete Freilaufdiode aufweisen. Die Halbleiterschalter können beispielsweise Feldeffekttransistoren (FETs) aufweisen. In diesem Fall können die Freilaufdioden auch jeweils in die Halbleiterschalter integriert sein. Die Koppelelemente 7a, 7b, 7c, 7d in Fig. 2 können derart angesteuert werden, beispielsweise mithilfe der Steuereinrichtung 6 in Fig. 1 , dass das

Energiespeicherzellenmodul 5 selektiv zwischen die Ausgangsanschlüsse 3a und 3b geschaltet wird oder dass das Energiespeicherzellenmodul 5 überbrückt wird.

Beispielsweise kann das Energiespeicherzellenmodul 5 in Vorwärtsrichtung zwischen die Ausgangsanschlüsse 3a und 3b geschaltet werden, indem das Koppelelement 7d rechts unten und das Koppelelement 7a links oben in einen geschlossenen Zustand versetzt werden, während die beiden übrigen Koppelelemente in einen offenen Zustand versetzt werden. Ein Überbrückungszustand kann beispielsweise dadurch eingestellt werden, indem die beiden Koppelelemente 7a und 7b in geschlossenen Zustand versetzt werden, während die beiden Koppelelemente 7c und 7d in offenem Zustand gehalten werden.

Durch geeignetes Ansteuern der Koppeleinrichtungen 7 können daher einzelne

Energiespeicherzellenmodule 5 der Energiespeichermodule 3 gezielt in die

Reihenschaltung eines Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 integriert werden.

Fig. 3 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform eines Energiespeichermoduls 3. Das in Fig. 3 gezeigte Energiespeichermodul 3 unterscheidet sich von dem in Fig. 2 gezeigten Energiespeichermodul 3 nur dadurch, dass die Koppeleinrichtung 7 zwei statt vier Koppelelemente aufweist, die in Halbbrückenschaltung statt in Vollbrückenschaltung verschaltet sind.

In den dargestellten Ausführungsvarianten können die aktiven Schaltelemente als Leistungshalbleiterschalter, zum Beispiel in Form von IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistors), JFETs (Junction Field-Effect Transistors) oder als MOSFETs (Metal Oxide Semiconductor Field-Effect Transistors), ausgeführt sein.

Mit den Koppelelementen 7a, 7b, 7c, 7d kann die Ausgangsspannung jedes der

Energieversorgungszweige Z1 bis Z3 über eine geeignete Ansteuerung in Stufen von einem negativen Maximalwert bis hin zu einem positiven Maximalwert variiert werden. Die Abstufung der Spannungslevel ergibt sich hierbei in Abhängigkeit von der Stufung der einzelnen Energiespeicherzellenmodule 5. Um beispielsweise einen mittleren

Spannungswert zwischen zwei durch die Stufung der Energiespeicherzellenmodule 5 vorgegebenen Spannungsstufen zu erhalten, können die Koppelelemente 7a, 7b, 7c, 7d eines Energiespeichermoduls 3 getaktet angesteuert werden, beispielsweise in einer Pulsbreitenmodulation (PWM), so dass das betreffende Energiespeichermodul 3 im zeitlichen Mittel eine Modulspannung liefert, welche einen Wert zwischen Null und der durch die Energiespeicherzellen 5a bis 5k bestimmten, maximal möglichen

Modulspannung aufweisen kann. Die Ansteuerung der Koppelelemente 7a, 7b, 7c, 7d kann dabei beispielsweise eine Steuereinrichtung, wie die Steuereinrichtung 6 in Fig. 1 , vornehmen, welche dazu ausgelegt ist, zum Beispiel eine Stromregelung mit einer untergelagerten Spannungssteuerung durchzuführen, so dass ein stufiges Zu- oder Abschalten von einzelnen Energiespeichermodulen 3 erfolgen kann.

Durch den Einsatz einer derartigen Energiespeichereinrichtung 1 ist es möglich, eine n- phasige Versorgungsspannung, beispielsweise für eine elektrische Maschine 2 bereitzustellen. Dazu können Phasenleitungen 2a, 2b, 2c mit jeweiligen der

Ausgangsanschlüsse 1a, 1 b, 1c verbunden werden, wobei die Phasenleitungen 2a, 2b, 2c ihrerseits mit Phasenanschlüssen der elektrischen Maschine 2 verbunden werden können. Beispielsweise kann die elektrische Maschine 2 eine dreiphasige elektrische Maschine sein, zum Beispiel eine dreiphasige Drehfeldmaschine, die über der Maschine 2 interne Induktivitäten 2d verfügt. Der Innenwiderstand der Energiespeicherzellen 5a bis 5k ist temperaturabhängig: Bei

Lithium-Ionen-Akkumulatoren kann der Innenwiderstand bei einer Temperatur von -10°C bis zu zehnfach gegenüber dem Innenwiderstand bei einer Temperatur von +25°C erhöht sein. Dadurch kann die Leistungsfähigkeit der Energiespeicherzellen 5a bis 5k stark sinken. Besonders für Situationen in elektrischen Antriebssystemen, in denen hohe Ströme erforderlich sind, beispielsweise Anfahrsituationen von elektrisch betriebenen Fahrzeugen, ist es wünschenswert, aufgrund der hohen Strombelastung

Energiespeicherzellen 5a bis 5k mit einem niedrigen Innenwiderstand zur Versorgung der elektrischen Maschine 2 einzusetzen. Um es zu vermeiden, dass aufwändige, kostenintensive, platzraubende und/oder schwere Heizelemente oder Heizungen für die Energiespeicherzellen 5a bis 5k vorgesehen werden müssen, kann der Umstand ausgenutzt werden, dass bei einem Transfer von elektrischer Energie von einem Energiespeichermodul 3 eines Energieversorgungszweigs in ein Energiespeichermodul 3 eines anderen Energieversorgungszweigs durch die Strombelastung eine Verlustleistung in Form von Abwärme auftritt. Diese Abwärme kann dazu genutzt werden, um die betreffenden Energiespeichermodule 3 lokal und temporär aufzuheizen. Für diese Art der Aufheizung sind keine zusätzlichen Heizkomponenten mehr nötig, da lediglich eine bestimmte Ansteuerstrategie für die Koppeleinrichtungen 7 gewählt werden muss, um elektrische Energie zwischen zwei Energiespeichermodulen 3 hin und her zu transferieren.

Dabei ist zu beachten, dass im Rahmen der Energietransfervorgänge kein unerwünschtes Drehmoment in der elektrischen Maschine 2 erzeugt wird. Vorzugsweise kann das

Transferieren von elektrischer Energie nur über kurze Zeiträume erfolgt, das heißt, dass für den Transfer zwischen den Energiespeichermodulen 3 nur hochfrequente

Wechselströme genutzt werden, deren Frequenz oberhalb einer festlegbaren

Frequenzgrenze liegt. Zusätzlich oder alternativ kann bei einem Stillstand der elektrischen Maschine 2 auch eine Getriebesperrklinke aktiviert werden, um die elektrische Maschine

2 und damit das elektrisch betriebene Fahrzeug an unerwünschten Bewegungen zu hindern. Die Aufheizung der Energiespeicherzellen 5a bis 5k kann auf diese Weise auch während eines gewöhnlichen Betriebs des Systems 100 erfolgen, indem ein

hochfrequenter Umladestrom über den niederfrequenteren Betriebsstrom überlagert wird.

Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens 10 zum Aufheizen von Energiespeicherzellen einer Energiespeichereinrichtung, beispielsweise von Energiespeicherzellen 5a bis 5k der Energiespeichereinrichtung 1 in Fig. 1 . Das Verfahren 10 eignet sich insbesondere für den Einsatz in elektrisch betriebenen Fahrzeugen, welche einen Elektromotor als elektrische Maschine 2 aufweisen. In derartigen Fahrzeugen eingesetzte Energiespeichereinrichtungen 1 mit Energiespeicherzellen 5a bis 5k sind beispielsweise im Wnter oder nachts tiefen Temperaturen ausgesetzt, so dass ein Starten des elektrisch betriebenen Fahrzeugs mit dem Verfahren 10 beschleunigt und vereinfacht wird. Durch das hochfrequente Umladen von Energie zwischen

Energiespeicherzellen der Energiespeichereinrichtung 1 können die beteiligten

Energiespeicherzellen durch die dabei entstehende Ladeverlustleistung aufgeheizt werden, so dass deren Innenwiderstand sinkt und deren Leistungsfähigkeit damit verbessert wird. Das Verfahren 10 kann dabei vorzugsweise ausgeführt werden, wenn die Temperatur der Energiespeicherzellen einen ersten vorbestimmten Grenzwert unterschreitet. Dieser erste vorbestimmte Grenzwert kann sich beispielsweise an einer Temperatur orientieren, unterhalb derer der Innenwiderstand der Energiespeicherzellen der Energiespeichereinrichtung 1 einen maximal zulässigen bzw. erwünschten Wert überschreitet.

Das Verfahren 10 kann als ersten Schritt 11 ein Verbinden der Ausgangsanschlüsse 1a, 1 b, 1c der Energiespeichereinrichtung 1 mit Eingangsanschlüssen einer n-phasigen elektrischen Maschine 2 und ein Koppeln der Ausgangsanschlüsse 1a, 1 b, 1c über den Sternpunkt der elektrischen Maschine 2 umfassen. In gewöhnlichen elektrischen

Antriebssystemen mit einer Drehstrommaschine 2 ist dies ohnehin bereits der Fall.

Daraufhin kann in einem zweiten Schritt 12 ein Ansteuern 12 der Koppeleinrichtungen 7 mindestens eines Energiespeichermoduls 3 eines ersten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 zum Schalten der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule 5 in den ersten

Energieversorgungszweig Z1 bis Z3 erfolgen. Wenn in einem Schritt 13 dann ein gleichzeitiges Ansteuern der Koppeleinrichtungen 7 mindestens eines

Energiespeichermoduls 3 eines zweiten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 zum Schalten der jeweiligen Energiespeicherzellenmodule 5 in den zweiten

Energieversorgungszweig Z1 bis Z3 erfolgt, besteht ein Stromkreis durch die jeweiligen Energiespeichermodule 3 des ersten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3, die elektrische Maschine 2, den Sternpunkt der elektrischen Maschine, zurück in die

Energiespeichereinrichtung 1 durch die jeweiligen Energiespeichermodule 3 des zweiten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 und die Bezugspotentialschiene 4 hin zu dem ersten Energieversorgungszweig Z1 bis Z3.

Dieser Zustand kann für eine erste vorbestimmte Zeitspanne aufrechterhalten werden, so dass elektrische Energie von den jeweiligen Energiespeichermodulen 3 des ersten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 in die jeweiligen Energiespeichermodule 3 des zweiten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 transferiert werden kann. Wenn die erste vorbestimmte Zeitspanne so gewählt wird, dass sie kürzer als der Quotient aus

Induktivität und Ohm'schen Widerstand der induktiven Komponenten 2d der elektrischen Maschine 2 ist, dienen die induktiven Komponenten 2d der elektrischen Maschine 2 gewissermaßen als Zwischenspeicher für die aus dem ersten Energieversorgungszweig Z1 bis Z3 entnommene elektrische Energie. Nach dem Verstreichen der ersten vorbestimmten Zeitspanne sollte in einem Schritt 14 ein Ansteuern der

Koppeleinrichtungen 7 des mindestens einen Energiespeichermoduls 3 des zweiten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 zum Überbrücken der jeweiligen

Energiespeicherzellenmodule 5 in dem zweiten Energieversorgungszweig Z1 bis Z3 für eine zweite vorbestimmte Zeitspanne erfolgen. Dadurch können die induktiven

Komponenten 2d der elektrischen Maschine 2 wieder aufgeladen werden. Auch die zweite vorbestimmte Zeitspanne kann hinreichend kurz sein, so dass keine unerwünschten Drehmomente in der elektrischen Maschine 2 auftreten.

Die Schritte 13 und 14 können dabei so lange alterniert werden, bis die Temperatur der Energiespeicherzellen 5a, 5k der beteiligten Energiespeichermodule 3 einen zweiten vorbestimmten Grenzwert überschreitet. Dieser zweite vorbestimmte Grenzwert kann sich beispielsweise an einer Temperatur orientieren, oberhalb derer der Innenwiderstand der Energiespeicherzellen 5a, 5k der Energiespeichereinrichtung 1 einen erwünschten Wert unterschreitet.

In einem Schritt 15 kann dann ein Auswählen des mindestens einen

Energiespeichermoduls 3 des ersten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 und des mindestens einen Energiespeichermoduls 3 des zweiten Energieversorgungszweigs Z1 bis Z3 zum Bereitstellen der n-phasigen Versorgungsspannung für die elektrische Maschine 2 erfolgen. Insbesondere in einer Betriebssituation, die nur eine geringe Eingangsspannung für die elektrische Maschine 2 erfordert, beispielsweise einem

Anfahren eines elektrischen Fahrzeugs, können gezielt diejenigen

Energiespeichermodule 3 ausgewählt werden, die bereits aufgeheizt worden sind, um die n-phasige Versorgungsspannung für die elektrische Maschine 2 bereitzustellen. Erst in einem späteren Betriebsstadium werden dann die übrigen Energiespeichermodule 3 zugeschaltet, beispielsweise wenn ein späteres Aufheizen dieser Energiespeichermodule 3 erfolgt ist, sei es durch ein Aufheizen mithilfe des Verfahrens 10 oder ein automatisches Aufheizen durch den Fahrbetrieb des elektrisch betriebenen Fahrzeugs.