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Title:
METHOD FOR HEATING UP STEEL SHEETS AND DEVICE FOR CARRYING OUT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/012442
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for heating up a sheet bar or a preformed sheet-steel component for the purpose of hot forming and/or quench hardening, wherein the heating is carried out at least in certain regions to a temperature above AC3, wherein the heating of the sheet bar is carried out as rapid heating and for this purpose the sheet bar is heated in a first zone at an average heating-up rate of > 25 K/s to about 600°C and above this temperature at an average heating-up rate of > 10 K/s to at most the AC3 temperature, and is subsequently transferred into a second zone, in which the sheet bar preheated in the first zone is heated at least in certain regions to temperatures above AC3, in particular > 850°C, wherein the heating-up rate in the second zone is > 10 K/s, and also relates to a device for carrying out the method.

Inventors:
HASLMAYR MICHAEL (AT)
KOLNBERGER SIEGFRIED (AT)
KURZ THOMAS (AT)
STEGFELLNER LEOPOLD (AT)
SOMMER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/066634
Publication Date:
January 28, 2016
Filing Date:
July 21, 2015
Export Citation:
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Assignee:
VOESTALPINE STAHL GMBH (AT)
International Classes:
C21D8/04; C21D1/34; C21D9/00; C21D9/46; F27B9/36
Domestic Patent References:
WO2013000001A12013-01-03
WO2013000001A12013-01-03
WO2010048950A12010-05-06
WO2012045647A12012-04-12
Foreign References:
EP1867738A22007-12-19
EP2730665A12014-05-14
DE102010017905A12011-10-27
EP2014777B12013-01-09
DE102012001742A12013-08-01
DE102009019496A12010-11-18
DE102009051157B42011-09-22
DE102010017905A12011-10-27
DE102009019573A12010-11-11
EP1830147B12012-04-11
DE102012104537A12013-11-28
DE102010010156A12011-09-08
EP2014777B12013-01-09
DE102011053672A12013-03-21
DE102011102167A12012-11-22
EP2182081A12010-05-05
EP2237639A12010-10-06
EP2395116A22011-12-14
JP2007245196A2007-09-27
JP2009095869A2009-05-07
Attorney, Agent or Firm:
NAEFE, Jan Robert (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Aufheizen einer Platine oder einem vorgeformten Stahlblechbauteil zum Zwecke der Warmumformung und/oder der Abschreckhärtung, wobei die Erhitzung zumindest teilbereichsweise auf eine Temperatur oberhalb AC3 durchgeführt wird, wobei die Erhitzung der Platine als Schnellerwärmung durchgeführt wird und hierzu die Platine in einer ersten Zone mit einer durchschnittlichen Aufheizrate von > 25 K/s bis ca. 600 °C und über dieser Temperatur mit einer durchschnittlichen Aufheizrate von > 10 K/s auf maximal AC3- Temperatur erhitzt wird und anschließend in eine zweite Zo¬ ne überführt wird, in der die in der ersten Zone vorerhitzte Platine zumindest teilbereichsweise auf Temperaturen über AC3 insbesondere > 850 °C erhitzt wird, wobei die Auf¬ heizrate in der zweiten Zone > 10 K/s beträgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Zone 2 eine dritte Zone vorhanden ist, welche als Homogenisierungs- und Haltezone ausgebildet ist, wobei die Aufheizrate dort < 10 K/s beträgt oder die Heizleistung so bemessen ist, dass eine kontrollierte Temperaturabnahme der Platine, jedoch ohne Unterschreitung der Umwandlungspunkte der austenitisierten Bereiche, oder ein Halten der Temperatur und des Temperaturprofils sichergestellt ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zone mit Mantelstrahlrohren oder offenen Flammen erhitzt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonentemperatur in der ersten Zone etwa 1.100 °C bis 1.300 °C beträgt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonentemperatur in der zweiten Zone etwa 1.000 °C bis 1.400 °C, bevorzugt 1.100 °C bis 1.300 °C beträgt.

6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinen in der ersten Zone durch einen Längsfel- dinduktor erhitzt werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufheizraten in der ersten Zone und in der zweiten Zone so aufeinander abgestimmt sind, dass trotz unterschiedlichem ΔΤ der Platinen vom Eingang zum Ausgang der Zonen die Aufheizung jeweils in der gleichen Zeit stattfindet, um eine Gleichtaktung zu ermögli¬ chen .

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufheizen einer Platine oder eines vorgeformten Stahlblechbauteil zum Zwecke der Warmumformung und/oder der Abschreckhärtung in der ersten Zone und/oder in der zweiten Zone und/oder in der dritten Zone mittels zumindest zweier Kontaktplatten erfolgt.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine zu behandelnde Platine oder ein vorgeformtes Stahlblech¬ bauteil zwischen zwei Kontaktplatten angeordnet wird, um dieses auf die notwendige Temperatur zu bringen.

10. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens zum Aufheizen einer Platine oder eines vorgeformten Stahlblechbauteils zum Zwecke einer anschließenden Warmumformung und Härtung oder Härtung durch Anlegen kühler Bauteile, wobei die Vorrichtung zumindest zwei Aufheizzonen umfasst und die Auf- heizzonen hintereinander angeordnet sind, wobei eine Vorheizzone vorhanden ist, in welcher mit einer Zonentempera¬ tur von 1.000 °C bis 1.400 °C, insbesondere 1.100 °C bis 1.300 °C die Platinen aufgeheizt werden und in der zweiten nachgeordneten Zone die Platinen zumindest teilbereichswei¬ se weiter auf die Austenitisierungstemperatur erhitzt werden können.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Zone nach der zweiten Zone vorhanden ist, in welcher die Platinen nach dem Verlassen von Zone 2 eingebracht werden und dort bei Beibehaltung ihres Temperaturprofils gehalten und/oder homogenisiert werden können.

12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorheizzone Mantelstrahlrohre oder Brenner zum Heizen der Zone vorhanden sind und in der zweiten Zone und, sofern vorhanden, dritten Zone elektrische Heizmodule, welche an die Platinenform angepasst sind, vorhanden sind zum weiteren Aufheizen der Platinen, wobei in Bereichen, deren Temperatur die Temperatur nicht überschreiten soll, mit der sie Zone 1 verlassen haben, Kühlelemente oder Ab¬ schirmelemente vorhanden sind.

13. Vorrichtung nach nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das in der ersten Zone und/oder in der zwei¬ ten Zone und/oder in der dritten Zone zumindest zwei Kontaktplatten zum Zwecke der Warmumformung und/oder der Abschreckhärtung einer Platine oder eines vorgeformten Stahlblechbauteil vorgesehen sind.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste, die zweite und/oder die dritte Zone in Strah¬ lungsöfen ausgebildet sind, wobei die beiden Kontaktplatten vorzugsweise auf, auf Schamottsteinen ausgebilde Spit- zen, angeordnet werden. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die obere und die untere Kontaktplatte in ihrer Form und Geometrie im Wesentlichen dem zu erwärmenden Teil entsprechen . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktplatten aus einem Warmar- beitsstahl ausgebildet sind.

Description:
Verfahren zum Aufheizen von Stahlblechen und Vorrichtung zur

Durchführung des Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufheizen von Stahlblechen, insbesondere Stahlblechen, die anschließend einem Warmumform- und Härteschritt unterzogen werden, sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.

Es ist bekannt, dass Stahlbleche, die einem Warmumformschritt und einer Abschreckhärtung unterzogen werden sollen, zunächst - zumindest teilbereichsweise - auf eine Austenitisierungstem- peratur erhitzt werden müssen, um eine Umwandlung des Auste- nits in Martensit und damit die Erzeugung eines gehärteten Ge- füges zu ermöglichen.

Hierzu muss das Gefüge insbesondere über den sogenannten AC3- Punkt des Stahlmaterials erhitzt werden.

Aus der WO 2013/000001 AI ist ein Verfahren zum Erwärmen eines Formbauteils für ein anschließendes Presshärten sowie Durch ¬ laufofen zum bereichsweisen Erwärmen eines auf eine vorgegebene Temperatur vorgewärmten Formbauteils auf eine höhere Tempe ¬ ratur bekannt .

Hierin wird ausgeführt, dass Härtegefüge, die bei austeniti- schen Stählen zu Zugfestigkeiten von über 1.500 MPa bei einer Dehnung im Bereich von 6 % führen können, häufig nur in Teilbereichen des Werkstückes notwendig sind, während in anderen Bereichen höhere Dehnungen von beispielsweise 15 % bis 17 % gefordert sind. Dementsprechend soll gemäß dieser Schrift ein Verfahren zum Erwärmen eines Formbauteiles auf unterschiedli ¬ che Temperaturen so ausgestaltet werden, dass trotz eines kontinuierlichen Durchlaufs durch eine Erwärmungseinrichtung die Formbauteile eine für das anschließende Presshärten erforder ¬ liche Wärmebehandlung mit einer verbesserten Temperaturführung besitzen. Hierfür schlägt dieses Dokument vor, dass das Form ¬ bauteil während seiner Förderung durch ein Heizelementfeld mit Hilfe bezüglich der Förderrichtung in Längs- und Querreihe angeordneten, zumindest gruppenweisen mit unterschiedlicher Heizleistung ansteuerbaren Heizelementen derart unterschiedlich erwärmt wird, dass Teile des Blechs einer Austenitisie- rungstemperatur erreichen, während andere Teile des Blechs diese nicht erreichen. Entsprechend dieser Maßnahme sollen Heizelemente mit unterschiedlicher Heizleistung angesteuert werden können, wobei mit der Möglichkeit Heizelemente sowohl entlang von Längsreihen als auch entlang von Querreihen zumindest gruppenweise voneinander unabhängig anzusteuern, auf die Temperatur der Formbauteile in einem in Förderrichtung verlaufenden Längsstreifen während der Bauteilförderung Einfluss genommen werden kann, um im Bereich solcher Längsstreifen vorgegebene Temperaturniveaus nicht nur zu erreichen sondern auch halten zu können. Zudem können auch entlang gewünschter Längsreihen ansteuerbare Kühleinrichtungen in Förderrichtung die Bauteile streifenförmig abkühlen.

Aus der DE 10 2012 001 742 AI ist eine Vorrichtung zum Erwärmen von Blechwerkstücken für ein nachfolgendes Warmumformen und insbesondere Presshärten bekannt. Diese Vorrichtung soll die mit Rollenherdöfen einhergehenden Nachteile nicht oder zumindest nur in einem verminderten Umfang aufweisen und mit flexibel unterschiedlichen Erwärmungsanforderungen gehandhabt werden können. Hierzu soll die Vorrichtung mehrere Wärmstatio ¬ nen aufweisen, wobei eine erste Wärmstation vorhanden sein soll mit einer induktiven bzw. induktiv betriebenen Erwärmungseinrichtung, in der die Blechwerkstücke ohne zu verweilen schnell auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt werden können, eine zweite Wärmstation, in der die Blechwerkstücke verweilen und dabei auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt oder abge ¬ kühlt werden oder auf einer bestimmten Temperatur gehalten werden und eine dritte Wärmstation, in der die Blechwerkstücke verweilen und dabei auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt, abgekühlt oder gehalten werden können. Die erste Wärmstation soll aufgrund des induktiven Erwärmungsprinzips ein schnelles und zielgerichtetes Erwärmen der Blechwerkstücke ermöglichen, wobei die erste Wärmstation vorzugsweise als Durchgangsstation ausgebildet ist und die zu erwärmenden Blechstücke einzeln o- der gegebenenfalls auch zu mehreren und ohne nennenswerte Ver ¬ weilzeit durch die erste Station durchgeführt werden, wobei die Erwärmung per Längs- oder Querfeldinduktion erfolgen kann. Die zweite und dritte Wärmstation können je nach Erwärmungsanforderungen in unterschiedlicher Art und Weise betrieben werden, wobei die zweite oder dritte Wärmestation wenigstens eine elektrisch betriebene und wenigstens eine mittels Brennstoff ¬ verbrennung betriebene Erwärmungseinrichtung besitzt. Die zweie Wärmestation soll hierbei als Nichtdurchgangsstation ausgebildet sein, während die dritte Wärmestation bevorzugt als Durchgangsstation ausgebildet ist. Zum Durchführen bzw. Durchleiten der zu erwärmenden Blechwerkstücke soll eine Hauptgasse vorgesehen sein, in der die dritte Wärmestation angeordnet ist, und zumindest eine Nebengasse, in der die erste und zweite Wärmestation angeordnet sind, wobei die Hauptgasse und die Nebengasse einen Kreuzungsbereich besitzen mit wenigstens einer Weiche für die Übergang der Blechwerkstücke von ei ¬ ner Gasse in die andere Gasse. Bevorzugt ist die zweite Wär ¬ mestation als nichtdurchgängige Station ausgebildet, insbeson ¬ dere ist die zweite Wärmestation als Stapelofen ausgebildet, bzw. besitzt einen Stapelofen.

Aus der DE 10 2009 019 496 AI ist eine Vorrichtung bekannt, die drei aufeinander folgende Wärmestationen umfasst, welche von zu erwärmenden Blechwerkstücken in Folge bzw. nacheinander durchlaufen werden. Die erste Wärmestation besitzt dabei eine induktive Heizeinrichtung, mit der die zu erwärmenden Blechstücke schnell auf eine hohe Temperatur von bis zum mehreren 100 °C erwärmt werden. Anschließend werden die auf diese Weise angewärmten Blechwerkstücke den nachgeschalteten Wärmestationen zugeführt .

Aus der DE 10 2009 051 157 B4 ist ein Verfahren zum Erwärmen eines Bauteiles für eine Warmumformung bekannt, bei welchem das Bauteil in einem Ofen auf eine Solltemperatur erwärmt wird, wobei der Ofen als Kammerofen ausgeführt ist und die In ¬ nentemperatur des Ofens zu jedem Zeitpunkt des Erwärmens über der Solltemperatur des Bauteiles liegt, wobei das Bauteil bei Erreichen der Solltemperatur aus dem Ofen entnommen wird ohne die Übertemperatur des Ofens anzunehmen. Hierbei soll das Verfahren zum Erwärmen eines Bauteiles für eine anschließende Warmumformung dahingehend verbessert werden, dass lange Erwär ¬ mungszeiten im Ofen verringert und die Stellfläche der Ofenan ¬ lage erheblich reduziert wird.

Aus der DE 10 2010 017 905 AI ist ein Verfahren zur Warmblechumformung bekannt, bei dem die Warmblechumformung durch die Erwärmung eines Bleches in einem ersten Schritt durch induktive Erwärmung mittels einer ersten Induktionserwärmungs ¬ vorrichtung auf eine Temperatur kleiner oder gleich der Curie- Temperatur erfolgt und in einem zweiten Schritt die Erwärmung auf Temperaturen > 800 °C mittels konventioneller Erwärmung in einem Ofen oder mittels induktiver Erwärmung in einem zweiten von der ersten verschiedenen Induktionserwärmungsvorrichtung erfolgt. Bei dem Verfahren kann die Erwärmung im ersten Schritt in zwei Unterschritten erfolgen, wobei in einem ersten Unterschritt das Blech auf eine erste Temperatur erhitzt wird und in einem zweiten Unterschritt das Blech bei einer Tempera ¬ tur um mehr als 70 K niedriger als die erste Temperatur gehal- ten werden kann. Hiermit soll ein homogenes Aufschmelzen einer AlSi-Schut zschicht ermöglicht werden. Im ersten Schritt kann hierbei die Schutzschicht auf dem Blech vollständig aufge ¬ schmolzen werden, wobei die Temperatur hier nahe der Curie- Temperatur liegt, also bei 710 °C bis 770 °C. Im zweiten Un ¬ terschritt kann ein Diffusionsvorgang erfolgen, wobei dieser für AISi zwischen 600 °C und 650 °C liegt.

Aus der DE 10 2009 019 573 AI sind ein Ofen und ein Verfahren zum Erwärmen wenigstens eines Werkstückes bekannt, wobei ein Werkstück mittels eines an eine Transporteinrichtung gekoppelten Werkstückträgers von einem Eingangsbereich zu einem Ausgangsbereich des Ofens transportiert wird. Der Ofen umfasst zwei beheizbare Kammerbereiche, die über- oder auch nebenei ¬ nander angeordnet sind. Der Eingangs- und der Ausgangsbereich des Ofens sind ebenfalls über- oder nebeneinander angeordnet. Das zu erwärmende Werkstück wird auf einem Werkstückträger von der Transporteinrichtung erst durch den ersten und dann durch den zweiten Kammerbereich transportiert, dabei ist die Trans ¬ portrichtung der Werkstückträger im ersten Kammerbereich entgegengesetzt zur Transportrichtung im zweiten Kammerbereich.

Aus der EP 1 830 147 Bl ist ein Mehrkammerdurchlaufofen mit Schutzgasbetrieb und Verfahren zum oxidfreien Erwärmen von verzinkten Werkstücken bekannt, wobei hierdurch ein zunderfreies Erwärmen von verzinkten Werkstücken in einem Durchlaufofen sichergestellt werden soll. Der Ofen ist hierbei in mehrere Kammerbereiche aufgeteilt, in denen jeweils über Ein ¬ speisepunkte Schutzgasgemische mit vorzugsweise unterschiedli ¬ cher Zusammensetzung eingespeist werden, wobei die Zusammensetzung des Schutzgases an die Temperatur der Werkstücke in dem jeweiligen Ofenbereich angepasst ist. In dem letzten Kammerbereich wird dabei das Schutzgasgemisch mit dem geringsten Sauerstoffanteil eingespeist. Der Durchlaufofen weist zwischen den einzelnen Kammerbereichen entsprechende Schutzgasführungs ¬ systeme, vorzugsweise in Form von Trennwänden mit Öffnungen, auf, durch die der Gesamtstrom des Schutzgases so geführt wird, dass eine Konvektionswalze durch den gesamten Durch ¬ laufofen verhindert wird und die Geschwindigkeit des Schutz ¬ gasstromes durch den Durchlaufofen höher ist als die Rückdif- fusionsgeschwindigkeit . Das Schutzgasgemisch wird durch Teil ¬ verbrennung eines Kohlenwasserstoffluftgemisches in einem Edelmetallkatalysator erzeugt.

Aus der DE 10 2012 104 537 AI sind eine Ofenanlage und ein Verfahren zum Betreiben derselben bekannt, wobei Leichtmetallbauteile durch die Ofenanlage befördert werden und innerhalb der Ofenanlage mit einer Luft- oder Gasströmung erwärmt und gegebenenfalls abgekühlt werden.

Aus der DE 10 2010 010 156 AI ist ein Verfahren zur Herstel ¬ lung eines Formteiles mit mindestens zwei Gefügebereichen un ¬ terschiedlicher Duktilität bekannt, wobei hierbei die Behand ¬ lung und Formung von entsprechenden Halbzeugen oder Platinen im Taktrhythmus des Presshärtewerkzeuges ohne Beeinflussung der Durchlaufgeschwindigkeit durch den Durchlaufofen ermög ¬ licht wird und hierbei das Halbzeug nach Durchlauf durch den Durchlaufofen mit dem zweiten Teilbereich in eine Kammer eines Zwischenspeichers eingelegt wird, der den zweiten Teilbereich auf der Austenitisierungstemperatur hält, während der erste Teilbereich aus der Kammer des Zwischenspeichers vorragt und dieser vorragende Bereich mit Luft auf die Temperatur gekühlt wird, bei welcher das ferritische Gefüge gebildet wird.

Allgemein ist festzustellen, dass das Presshärten eine sehr anspruchsvolle Technik ist, bei der es darauf ankommt, die fertig aufgeheizten Platinen oder Halbzeuge zum richtigen Zeitpunkt in das Werkzeug einzulegen, zu pressen, dadurch abzukühlen und gleichzeitig zu härten.

Zudem ist es wichtig, dass die Bauteile zwar in den zu härten ¬ den Bereichen oder vollständig austenitisiert sind, es ist je ¬ doch nicht angestrebt die Bauteile länger als notwendig in ei ¬ nem Ofen zu lassen.

Während viele Öfen als DurchlaufÖfen ausgebildet sind, also kontinuierlich beschickt und entladen werden können, wird die Presse getaktet betrieben, so dass die Abstimmung der Beschickung und Entnahme des Ofens einerseits, der Ofenverweildauer andererseits und der Taktung der Presse sehr anspruchsvoll ist .

Insgesamt ist es wünschenswert, dass bei einer Blechstärke von 1 mm bis 2 mm, maximal 0,8 mm bis 3 mm, sowie einer Taktzeit von 10 Sekunden und einer Zieltemperatur der Platine von 900 °C bei ca. 5 Sekunden Haltezeit eine Homogenität von +/- 15 °C über die Platine erreicht wird.

Die im Stand der Technik genannten Erwärmungsmethoden sind insbesondere konduktiv, induktiv oder Wärmestrahlung, insbesondere durch offene Gasflammen. Es hat sich gezeigt, dass keine dieser Erwärmungsformen tatsächlich den Anforderungen über den gesamten Prozess voll genügt.

Bekannte Öfen zum Strahlungserwärmen sind beispielsweise Kettenträgeröfen, Rollenherdöfen, Hubschrittförderöfen und Mehrkammeröfen .

Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Strahlungserwärmung von Bauteilen sind in der Regel relativ lange Ofenzeiten notwendig, um die Bauteile auf die gewünschte Temperatur aufzuheizen.

Weiterhin wird bei derartigen Erwärmungsarten entweder Schutzgas verwendet oder Sauerstoff kann ungehindert die Bauteil ¬ oberfläche kontaktieren.

Bei verzinkten Bauteilen kommt es aufgrund der langen Ofenzeiten, wie sie z.B. in Strahlungsöfen notwendig sind, zu verschiedenen Nachteilen. Diese Nachteile bestehen darin, dass sich die Gammaphase relativ schnell auflöst, der Fe-Gehalt steigt und das elektrochemische Potenzial steigt. Zudem sind die Prozessfenster zeitlich begrenzt. Aufgrund der zu einem wirtschaftlichen Betrieb notwendigen kurzen Taktzeit werden häufig relativ lange Öfen verwendet, die mit mehreren Teilen nacheinander beschickt werden. Kommt es zu Problemen bzw. Störungen in der Presse oder im Ofen erhöht sich dadurch der Aus- schuss, da für sämtliche der im Ofen befindlichen zahlreichen Teile die Prozessfensterobergrenze überschritten wird. .

Wenn es bei verzinkten Bauteilen zu einer starken Oxidbildung kommt, müssen diese Teile im Anschluss gereinigt werden.

Wird hingegen eine Sauerstofffreie Atmosphäre bei verzinkten Bauteilen verwendet, kommt es meist zu einem Abbrand, da sich keine (dünne) Oxidschicht bilden kann.

In der EP 2 014 777 Bl sind ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur thermischen Behandlung von Metallblech offenbart. Hierbei ist vorgesehen, einen Metallkörper in einem ersten Verfahrensschritt zu erwärmen und in einem anschließenden Verfahrensschritt mit mindestens einer Kontaktplatte in Kontakt zu bringen. Dabei besitzt die Kontaktplatte eine gegenüber dem Metallkörper niedrigere Temperatur. Durch die niedrigere Tem- peratur der Kontaktplatten wird der Metallkörper nach dem Erwärmen gekühlt. Dabei soll diese Kühlung aufgrund der Kontakt ¬ platten hinsichtlich der Temperaturkontrolle gut steuerbar sein .

Aus der DE 10 2011 053 672 AI gehen ein Verfahren sowie eine Anordnung zum Erwärmen einer Metallplatine hervor. Hierbei ist vorgesehen, eine Metallplatine in einer Heizvorrichtung zu erwärmen, wobei die Heizvorrichtung wenigstens ein unteres Kontaktelement und zumindest ein oberes Kontaktelement aufweist, so dass die Metallplatine zwischen den an ihre Kontur ange- passten Kontaktelementen durch Zufuhr von Heizenergie auf eine Temperatur von 200°C bis 450°C erwärmt wird.

In der DE 10 2011 102 167 AI sind ein Verfahren zur Herstellung eines Formbauteils mit mindestens zwei Gefügebereichen unterschiedlicher Duktilität sowie eine Erwärmungseinrichtung offenbart. Gemäß diesem Verfahren soll eine Platine in einer Erwärmungseinrichtung derart mit zumindest einer mindestens zwei Heizsegmente aufweisenden Heizplatte kontaktieren, dass das erste auf eine Temperatur A eingestellte Heizsegment einen ersten Bereich der Platine auf eine Temperatur A und das zweite, auf eine Temperatur B eingestellte Heizsegment den zweiten Bereich der Platine auf eine Temperatur B erwärmt, wobei die Erwärmung des ersten Bereichs und des zweiten Bereichs der Platine jeweils durch Wärmeleitung erfolgt.

Aus der EP 2 182 081 AI gehen ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur thermischen Behandlung eines beschichteten Stahlkörpers hervor. Hierbei ist vorgesehen, einen Stahlblechkörper vor einem Warmumformprozess mit mindestens einer ersten Kontaktplatte mit mindestens einem ersten Flächenabschnitt des Stahlblechkörpers in Kontakt zu bringen und mindestens eine zweite Kontaktplatte mit mindestens einem zweiten Flächenab- schnitt des Stahlblechkörpers in Kontakt zu bringen. Während der Kontaktierung soll eine Kontaktplatte eine gegenüber dem Stahlblechkörper höhere Temperatur aufweisen.

In der EP 2 237 639 AI sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erwärmen eines Körpers beschrieben. Hierbei ist eine Kontaktplatte, die zumindest zwei Heizelemente aufweist, vorgese ¬ hen, um dem zu erwärmenden Körper zu kontaktieren.

Aus der EP 2 395 116 A2 geht eine Vorrichtung zum Erwärmen von Stahlplatten hervor. Mittels dieser Vorrichtung soll es möglich sein, mit einer Kontaktplatte unterschiedliche Bereiche der Stahlplatte auf unterschiedliche Temperaturen aufzuheizen.

Aus der JP 2007-245196 A sowie der JP 2009-095869 A gehen Vor ¬ richtungen zur Kontakterwärmung hervor.

In der WO 2010/048950 AI ist ein Verfahren zur thermischen Behandlung eines beschichteten Stahlblechkörpers beschrieben. Gemäß diesem Verfahren ist vorgesehen, dass mindestens eine Kontaktplatte zu Erwärmen des Stahlblechkörpers eine höhere Temperatur während der Kontaktierung von oberhalb A C 3, insbesondere eine Temperatur zwischen 20°C und 250°C von A C 3 auf ¬ weist, so dass eine Austenitisierung des Stahlblechkörpers er ¬ folgt .

Aus der WO 2012/045647 AI sind ein Verfahren sowie ein Ofen zum Behandeln von Werkstücken beschrieben. Dabei soll ein Werkstück in dem Ofen von wenigstens zwei Heizelementen erwärmt werden. Insbesondere weisen die Heizeinheiten beheizbare Druckstempel auf.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Aufheizen von Stahlblechen zum Zwecke der Warmumformung und Härtung zu schaffen, mit der diese zuverlässig und nachvollziehbar auf die notwendige Temperatur gebracht werden können.

Die Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Es ist darüber hinaus eine Aufgabe eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen.

Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.

Grundsätzlich ist das Verfahren ein diskontinuierliches bzw. getaktetes Verfahren, so dass z. B. kein Rollenherd oder Durchlaufofen grundsätzlich verwendet wird. Die Heizeinrichtung bzw. der Ofen umfasst mindestens zwei Stationen, es können jedoch auch zwei baulich getrennte Öfen verwendet werden, wobei die Zonen bei einer baulichen Einheit z. B. durch Schamotte, Isolierplatten, Trennbleche oder ähnlichen Elementen abgeschirmt sind.

Hierbei werden spezifische Erwärmungsarten verwendet, wobei die Erwärmung in der Station 1 induktiv, über Plattenerwärmung, über Strahlrohre oder Gasbrenner und in der Station 2 über Strahlrohre, Gasbrenner oder Platten, jedoch keinesfalls Induktion erfolgt. Die Aufheizrate des Blechs in Station 1 ist von Raumtemperatur bis 600 °C > 25 K/s, über 600 °C bis klei ¬ ner blechspezifische AC3 > 10 K/s und die Aufheizrate des Blechs in Station 2 ist > 10 K/s.

Alle Aufheizraten in dieser Anmeldung beziehen sich auf die durchschnittliche Heizrate über den angegebenen Temperaturbe ¬ reich. Als Blechplatinen kommen insbesondere Formzuschnitt aus be ¬ schichteten Blechen in Frage, insbesondere aus einer auf Alu ¬ minium basierten Legierung bsp. AISi oder bevorzugt zinkle- gierungsbeschichtete Bleche.

Da sich die Emissivität von reinen Zinkbeschichtungen bzw. reine Schmelztauchbeschichtungen während des Erwärmens ändert und damit auch das Verhalten bezüglich der Wärmeaufnahme, wird nach der Erfindung bevorzugt galvannealed Blech (ZF) einge ¬ setzt, weil es seine Emissivität zu einem geringeren Ausmaß ändert .

Insbesondere werden die Bleche einem sogenannten direkten Pro- zess zugeführt, d. h. die Bleche werden nach dem Erwärmen di ¬ rekt umgeformt und gehärtet. Bevorzugt bestehen diese Bleche hierbei aus sogenannten Bor-Mangan-Stählen, wie den verbreiteten 22MnB5, jedoch sind auch andere geeignete abschreckhärtba ¬ re Stahlsorten denkbar.

Grundsätzlich besteht die Vorrichtung aus einer Vorheizzone, einer Austenitisierungszone und einer Homogenisierungs- und Haltezone. Theoretisch wäre auch die Verwendung von vorgewärmten Platinen aus z. B. Durchlaufofen denkbar.

In der Zone 1 wird mit einer Aufheizrate von beispielsweise Raumtemperatur bis ca. 600 °C > 25 K/s über ca. 600 °C mit ei ¬ ner Aufheizrate von > 10 K/s auf eine Temperatur aufgeheizt, die unter der AC3-Temperatur des Stahlwerkstoffes liegt, d. h. dass keine Austenitisierung stattfindet.

Die zweite Zone ist die Austenitisierungszone, bei der die Bleche auf zumindest teilbereichsweise ca. 900 °C, bevorzugt 850 °C aufgeheizt werden, mit einer Rate, die > 10 K/s be ¬ trägt . In der dritten Zone werden die Bleche bei 850 °C bis 950 °C, bevorzugt 900 °C gehalten.

In den Zonen 2 und 3 kann eine elektrische Heizung bevorzugt durchgeführt werden, mit Kühleinsätzen, wobei in der Zone 3 optional auch ohne zusätzliche Energiezu- und -abfuhr gearbei ¬ tet werden kann, wenn sich bei dem Prozess herausstellt, dass die Bleche mit ausreichender Wärme aus der Austenitisierungs- zone gelangen.

Mit einer Aufheizrate > 25 K/s werden die Bleche einem ausge ¬ sprochenem Schnellerwärmen ausgesetzt, wobei, wie bereits aus ¬ geführt, insbesondere feuerverzinktes Material (Z) für die Schnellerwärmung mittels Strahlung ungeeignet ist, da die Emissivität sich sprunghaft ändert. Dies gilt jedoch nicht für galvannealed Beschichtungen (ZF).

In der Zone 1, der Vorheizzone, werden beispielsweise Mantel ¬ strahlrohre oder offene Flammen bevorzugt verwendet, wobei die Temperatur der Zone ca. 1.300 °C beträgt, so dass die Platine bis etwa 600 °C in rund 10 Sekunden erhitzt wird.

Alternativ kann die Zonentemperatur ca. 1.100 °C betragen, so dass 600 °C Platinentemperatur nach etwa 20 Sekunden erreicht werden, wobei zwei Platinen jeweils gleichzeitig in der Zone 1 vorgehalten werden können.

Alternativ kann in Zone 1 mittels eines Längsfeldinduktors die Platine von Raumtemperatur auf Curie Temperatur erwärmt werden . Bevorzugt wird in der Zone 2, der Austenitisierungszone, ein elektrisches Heizmodul verwendet, welches allerdings an die Platinenform angepasst sein muss.

Tailored parts und sogenannte tailored property parts bzw. partiell gehärtete Platinen können durch bauteilspezifische Optimierung der Meander der Heizeinrichtung und gegebenenfalls Kühleinsätze realisiert werden.

In dieser Zone werden Zonentemperaturen von 1.000 °C bis 1.400 °C bevorzugt 1.100 °C bis 1.300 °C vorgehalten, um die Platine von rund 600 °C auf ca. 850 °C in etwa 10 Sekunden zu erhit zen .

In der Haltezone sind die technischen Ausführungen im Wesentlichen der Zone 2 entsprechend, wobei jedoch die Zonentempera ¬ tur mit rund 950 °C deutlich niedriger ist.

Um bei tailored property parts bzw. partiell gehärteten Form ¬ teilen Bereiche, die ungehärtet bleiben sollen, d. h. nicht die AC1 Temperatur überschreiten, zu erzielen, können diese beim Durchgang durch die Heizeinrichtung abgeschirmt werden, z. B. mit am Platinenträger befestigten Faserverbundkeramikplatten .

Unterschiedliche Temperaturen über die Platine lassen sich hierbei in den elektrisch beheizten Zonen 2 und 3 inklusive durch Hinzunahme von Kühleinsätzen einprägen, wobei die Platine insbesondere die 600 °C bis 700 °C, maximal 750 °C in allen Bereichen behält, jedoch die Bereiche, die austenitisiert wer ¬ den sollen, höher erhitzt sind.

Bei tailored welded blanks, d. h. Blechen, die aus Blechen un ¬ terschiedlicher Dicke zusammengeschweißt sind, werden in Zone 1 die dünneren Bereiche eine höhere Temperatur annehmen als die dickeren Bereiche, wobei sich dieser Temperaturunterschied durch eine einseitige Abschirmung oder in den elektrisch beheizten Zonen 2 und 3 ausgleichen lässt.

Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Emissivität der Laser ¬ schweißnaht bei TWB-Blechen höher ist als die des Zinks, so dass in den Zonen 2 und 3 entsprechend durch Abschirmungen und/oder entsprechende selektive Beheizung auch die Bereiche der Laserschweißnaht mit der restlichen Platine homogenisiert werden können.

Erfindungsgemäß soll die Wärmekapazität des Platinenträgers im Ofen möglichst niedrig ausfallen. Erfindungsgemäß sind deshalb Keramikteile, insbesondere Faserverbundkeramikteile, bevor ¬ zugt, da sie hohe Festigkeiten besitzen, verbunden mit einem günstigen Emissionsverhalten, einer geringen Wärmeleitfähigkeit und einer geringen volumetrischen Wärmekapazität.

Sofern Abschirmbleche verwendet werden, müssen diese vor einer wiederholten Verwendung ausreichend abkühlen, sodass die abgeschirmten Platinenbereiche gesichert die AC3-Temperatur insbe ¬ sondere ACl-Temperatur nicht erreichen, wobei es vorteilhaft ist eine im Verhältnis größere Zahl an Abschirmblechen vorzu ¬ halten, so dass jeweils frische Abschirmbleche dem Schneller- wärmungsprozess zugeführt werden, während die verwendeten Ab ¬ schirmbleche abkühlen gelassen werden. Alternativ können die Abschirmbleche auch aktiv gekühlt werden.

Um die Stahlbleche zum Zwecke der Warmumformung und Härtung auf die notwendige Temperatur zu bringen kann alternativ zum vorstehend beschriebenen vorgesehen sein, dass in der ersten Zone und/oder in der zweiten Zone und/oder in der dritten Zone jeweils zumindest zwei Kontaktplatten vorgesehen sind. Hierbei ist vorgesehen dass ein zu behandelndes Blechteil zwi ¬ schen diesen zumindest zwei Kontaktplatten angeordnet wird, um dieses auf die notwendige Temperatur zu bringen.

Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, die erste, die zweite und/oder die dritte Zone als Strahlungsöfen auszubilden. Die beiden Kontaktplatten können dann bspw. auf, auf Schamottsteinen ausgebildeten, Spitzen, die normalerweise zur Aufnahme von Blechteilen vorgesehen sind, angeordnet werden.

Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Kontaktplatte elektrisch oder mittels Strahlrohren erwärmt werden.

Demgemäß sind eine oberseitige und eine unterseitige Kontakt ¬ platte in einem solchen Ofen anordbar, so dass diese auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt werden.

Nachdem die obere und die untere Kontaktplatte die gewünschte Temperatur erreicht haben, ist dann vorgesehen, ein Blechteil im Bereich zwischen den beiden Kontaktplatten anzuordnen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform entsprechen die obere und die untere Kontaktplatte in ihrer Form und Geometrie in etwa dem zu erwärmenden Blechteil.

Dadurch, dass die obere und die untere Kontaktplatte in etwa der Geometrie des Blechteils entsprechen, wird verhindert, dass die Kontaktplatten in den Bereichen, in denen sie nicht mit einem Blechteil kontaktieren, stark verzundern.

Die Kontaktplatten können aus einem Warmarbeitsstahl ausgebildet sein. Die Blechteile werden mittels der Kontaktplatten über Wärmeleitung, Wärmestrahlung Strahlung und/oder Konvektion erhitzt.

Bei der Erwärmung mittels Kontaktplatten im Strahlungsofen ergeben sich für verzinkte Blechteile diverse Vorteile.

Das Erwärmen auf die gewünschte Temperatur erfolgt relativ schnell, wodurch eine Produktion von Stahlblechen im Prozesspunkt möglich ist. Dadurch verringert sich auch die Schrott ¬ quote. Zudem ist eine derartige Erwärmung von Stahlblechteilen äußerst energieeffizient, da Wärmeverluste verringert werden und idealerweise primär Energie zum Aufheizen verwendet werden kann. Zudem sind derartige Anlagen mit Strahlungsöfen und darin angeordneten Kontaktplatten zum Erwärmen von Stahlblechteilen äußerst kompakt und benötigen daher nur geringen Platz. Zudem sind derartige Anlagen äußerst kostengünstig ausgebil ¬ det .

Weiterhin ergeben sich mit einer derartigen Anlage auch positive Auswirkungen auf die Schichtbildung. Durch die Oxidausbildung kann zumeist auf eine Reinigung der Blechteile verzichtet werden. Es ergibt sich ein verbesserter Schweißwiderstand. Zudem haftet Lack auf den Oberflächen der Bauteile durch die Oxidausbildung besser an. Überdies ergibt sich ein geringer Fe-Gehalt . Weiterhin ist eine gute elektrochemische Potenzialdifferenz zwischen Schicht und Substrat vorhanden. Weiterhin ergibt sich eine verbesserte Korrosionsschutzwirkung von verzinktem Vormaterial sowohl im direkten Prozess und auch im indirekten Prozess.

Die Erfinder habe überraschenderweise herausgefunden, dass ob ¬ wohl die Oberflächen der Stahlbleche mit den Kontaktplatten bedeckt sind die Zinkschicht im Ofen nicht abbrennt, da sich auch im Kontaktbereich zwischen dem Stahlblech und den Kontaktplatten genügend Oxide bilden.

Dies ist darauf zurückführbar, dass die Oxide auf dem Stahl ¬ blech durch Reduktion von Fe-Oxiden auf der Oberfläche der aus Warmarbeitsstahl ausgebildeten Kontaktplatten entstehen.

Auch im ungereinigten Zustand weisen derart behandelte Stahlblechteile geringe Übergangswiderstände auf.

Mittels einer derartigen Vorrichtung bzw. eines derartigen Verfahrens kann eine genau definierte Temperatur in die Berei ¬ che des Stahlblechs eingebracht werden, die mit den Kontakt ¬ platten kontaktieren. Auf diese Weise ist es möglich, die sich durch die thermische Behandlung einstellenden Werkstoffeigen- schaften sehr exakt und homogen einzustellen.

Eine derartige Erwärmung mittels Kontaktplatten in einem Strahlungsofen ist äußerst variabel einsetzbar, da sowohl die Temperatur der Kontaktplatte als auch die Zeit für die Kontak- tierung zwischen Kontaktplatten und Metallblech nahezu beliebig einstellbar ist. Auf diese Weise kann ein erfindungsgemä ¬ ßes Verfahren variabel an die gewünschten Parameter der thermischen Behandlung sowie an den zu behandelnden Werkstoff an- gepasst werden.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich die Kontaktplatte und das zu behandelnde Stahlblech direkt berühren.

In einer weiteren Ausführungsvariante kann ein anpressen der Kontaktplatten auf das Stahlblech mit einer Kraft von 0,01 bis 0,6 MPa insbesondere 0,1 bis 0,3 MPa vorgesehen sein. Dies verbessert den Wärmeübergang und daraus folgend die Aufheizge ¬ schwindigkeit . Es können auch zwei oder mehr Kontaktplatten für eine Bauteiloberfläche vorgesehen sein um unterschiedliche Bereiche eines Stahlbleches mit unterschiedlichen Temperaturen zu behandeln.

Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung beispielhaft erläu ¬ tert, die einzige Figur zeigt dabei stark schematisiert die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erwärmen von Stahlblechplati ¬ nen in einem Querschnitt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist eine Erwärmungsvorrichtung, welche es ermöglicht Bleche in drei unterschiedlichen Zonen aufzuheizen bzw. auf Temperatur zu halten. Hierbei können die Zonen in einem baulich eine Einheit bildenden Ofen gebildet sein, es können aber auch die Zonen baulich getrennt voneinander angeordnet sein. Der Transport von den Zonen zueinander bzw. in die Zone 1 hinaus oder aus der Zone 3 hinaus erfolgt üblicherweise mit Platinenträgern, die mit Greifern in die jeweiligen Zonen eingelegt werden oder innerhalb der Zonen mit an sich bekannten Vortrieben.

Gleich ob die Platinenträger eingelegt werden oder angetrieben werden, wird eine getaktete an den Pressentakt angepasste Fortbewegung bevorzugt.

Die Zone 1 ist eine Vorheizzone mit Schnellerwärmung, wobei in der Vorheizzone Mantelstrahlrohre 2 (oder offene Flammen) auf die Platine 3 einwirken. Die Zonentemperatur beträgt hierbei ca. 1.300 °C, da eine solch hohe Zonentemperatur eine schnelle Erwärmung der Platinen auf etwa 600 °C in 10 Sekunden sicherstellt .

Alternativ kann die Zonentemperatur etwas niedriger gewählt sein, so dass eine Platinentemperatur von 600 °C nach 20 Sekunden erreicht wird, wobei jedoch zwei Platinen gleichzeitig in der Zone 1 aufgeheizt werden. Nachdem die Platinen in der Zone 1 aufgeheizt wurden, werden sie in die Zone 2 transfe ¬ riert .

Die Zone 2 ist die Austenitisierungszone, wobei in der Auste- nitisierungszone elektrische Heizmodule 4, welche an die Pla ¬ tinenform angepasst sind, auf die Platine einwirken und die Temperatur von den bestehenden mindestens 600 °C der Platine auf 850 °C mit einer Aufheizrate von > 10 K/s bewerkstelligen. Die Zonentemperatur ist hierbei auf etwa 1.200 °C eingestellt.

Die elektrischen Heizmodule 4 können über die Anzahl und Dichte der Meander auf die Platine, insbesondere vorhandene Laser ¬ schweißnähte, Blechdickenunterschiede bzw. unterschiedliche Emissivitäten der Oberflächen der Platinen, angepasst sein.

Um in Bereichen, in denen die Austenitisierungstemperatur nicht erreicht werden soll, dafür zu sorgen, dass die Platine sich nicht weiter aufheizt, sind Kühleinsätze bzw. Kühlelemen ¬ te 5 vorhanden. Die Kühleinsätze bzw. Kühlelemente sind so an ¬ geordnet, dass die Bereiche, die duktiler verbleiben sollen, in wirkungsvoller Weise nicht die Austenitisierungstemperatur erreichen. Anstelle von Kühlelementen kann dies auch durch gegebenenfalls vorhandene Abschirmungen, die z. B. aus Faserver ¬ bundbauteilen gebildet sein können, oder Abschirmblechen gewährleistet werden.

Aufgrund der hohen Zonentemperaturen in der Zone 1 und der Zone 2 ist es besonders bevorzugt, dass die Platinen lediglich die Zeit in diesen Zonen verbringen, die zur Erreichung der Zieltemperatur der Platine notwendig ist, jedoch nicht weiter in diesen Zonen verbleiben, da ansonsten eine unerwünschte Überhitzung stattfinden kann. Diese kann in Zone 2 allerdings durch die Regelung der elektrischen Heizmodule notfalls vermindert werden.

Die Zone 3, welche optional vorhanden sein kann, ist eine Hal ¬ tezone, welche vom Aufbau her mit Zone 2 vergleichbar bzw. identisch ist, jedoch eine deutlich niedrigere Zonentemperatur besitzt (ca. 950 °C) , die dazu geeignet ist, unter Berücksich ¬ tigung des Wärmeübergangs, zwischen den elektrischen Heizmodulen einerseits und den Kühlelementen andererseits über die Ofenatmosphäre auf bzw. von der Platine die voreingestellten Temperaturen, mit denen die Platine die Zone 2 verlassen hat, und/oder das Temperaturprofil, mit dem die Platine die Zone 2 verlassen hat, zu halten.

Hierbei kann, insbesondere bei umwandlungsverzögerten härtba ¬ ren Stählen in der Zone 3 auch eine Abkühlung der Platine in kontrollierter Weise erfolgen, sofern ein voreingestelltes Temperaturprofil erhalten bleibt und keine Umwandlung statt ¬ findet .

Die Zone 3 kann hierbei dazu geeignet sein Taktunterschiede zwischen Zone 1 und Zone 2 einerseits und der Presse anderer ¬ seits auszugleichen. Hierzu kann insbesondere die Zone 3 auch über mehrere Positionen verfügen, in denen die Platinen bis zur Umformung entsprechend gehalten werden können.

Die Zonen 1, 2 und 3 können über ein gekoppeltes TransportSys ¬ tem oder einzelne TransportSysteme verfügen, wobei die Kopp ¬ lung sowohl mechanischer als auch steuerungstechnischer Art sein kann.

Als besonders bevorzugt hat es sich ergeben, in den zwei Sta ¬ tionen mit sehr hohen Aufheizraten zu arbeiten, wobei die Aufheizraten theoretisch gleich sein können, bevorzugt die Auf- heizrate in der ersten Zone bis rund 600 °C > 25 K/s beträgt, über 600 °C > 10 K/s beträgt, so dass die Grundaufheizung der Platine sehr schnell vonstattengeht . Die Aufheizrate der Pla ¬ tine in der zweiten Zone ist üblicherweise etwas geringer und beträgt > 10 K/s, mit der die Austenitisierungstemperatur erreicht wird.

In der optionalen dritten Zone ist die Aufheizrate geringer als 10 K/s und insbesondere kann die Aufheizrate dort faktisch nicht vorhanden sein und lediglich eine thermische Homogenisierung und ein Halten der Platine stattfinden.

Um die Stahlbleche zum Zwecke der Warmumformung und Härtung auf die notwendige Temperatur zu bringen kann alternativ zum vorstehend beschriebenen vorgesehen sein, dass die Vorrichtung in der ersten Zone und/oder in der zweiten Zone und/oder in der dritten Zone jeweils zumindest zwei Kontaktplatten auf ¬ weist.

Hierbei ist vorgesehen, dass ein zu behandelndes Blechteil zwischen zwei Kontaktplatten angeordnet wird, um dieses auf die notwendige Temperatur zu bringen.

Die erste, die zweite und/oder die dritte Zone sind dann als Strahlungsöfen ausgebildet. Die beiden Kontaktplatten können dann bspw. auf, auf Schamottsteinen ausgebildeten, Spitzen, die normalerweise zur Aufnahme von Blechteilen vorgesehen sind, angeordnet werden.

Demgemäß sind eine oberseitige und eine unterseitige Kontakt ¬ platte in einem solchen Ofen anordbar, so dass diese auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt werden. Nachdem die obere und die untere Kontaktplatte die gewünschte Temperatur erreicht haben, ist dann vorgesehen, ein Blechteil im Bereich zwischen den beiden Platten anzuordnen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform entsprechen die obere und die untere Platte in ihrer Form und Geometrie in etwa dem zu erwärmenden Blechteil.

Die Stahlplatten sind aus einem Warmarbeitsstahl ausgebildet. Selbstverständlich können die Kontaktplatten auch außerhalb des Strahlungsofens angeordnet sein.

Bezugszeichenliste :

1 Vorrichtung

2 Mantelstrahlrohre

3 Platine

4 elektrische Heizmodule

5 Kühleinsätze/Kühlelemente