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Title:
METHOD FOR THE HYDROGENATION OF 1,4-BUTYNEDIOL IN THE GASEOUS PHASE TO FORM TETRAHYDROFURANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/095256
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the catalytic hydrogenation of 1,4-butynediol at least at the decomposition temperature of 1,4-butynediol to form tetrahydrofurane. According to the method, 1,4-butynediol is evaporated in a hydrogen-containing gas flow and is hydrogenated in the gaseous state on at least one catalyst that contains at least one of the elements of groups 7 to 11 of the periodic system.

Inventors:
PINKOS ROLF (DE)
OSETSKA OLGA (DE)
KOENIGSMANN LUCIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/073933
Publication Date:
July 19, 2012
Filing Date:
December 23, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
PINKOS ROLF (DE)
OSETSKA OLGA (DE)
KOENIGSMANN LUCIA (DE)
International Classes:
C07D307/08
Foreign References:
DE2029557A11970-12-23
DE19641707A11998-04-16
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran durch Hydrierung von 1 ,4-Butindiol, dadurch gekennzeichnet, dass 1 ,4-Butindiol in einem Wasserstoff enthaltenden Gasstrom verdampft und gasförmig an mindestens einem Katalysator, der mindestens eines der Elemente aus den Gruppen 7 bis 1 1 des Periodensystems der Elemente enthält, hydriert wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur, bei der 1 ,4- Butindiol verdampft wird, und die Hydriertemperatur 160 bis 300 °C betragen.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck, bei dem 1 ,4-Butindiol verdampft wird, mindestens dem Druck der nachfolgenden Hydrierung entspricht.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung bei einem Druck von 0,5 bis 10 MPa ausgeführt wird.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur, bei der 1 ,4-Butindiol hydriert wird, 160 bis 300 °C beträgt.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator mindestens eines der Elemente ausgewählt aus Mn, Re, Fe, Ru, Co, Rh, Ir, Ni, Pd, Pt, Cu und Au enthält enthält.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator Pd als Aktivmetall enthält.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Katalysatoren mit Elementen aus den Gruppen 7 bis 1 1 des Periodensystems der Elemente verwendet werden, von denen einer Pd als Aktivmetall enthält.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Katalysator(en) einen Träger ausgewählt aus den Oxiden des Aluminiums, Titans, Zirkoniumoxid, Siliciumoxid, Tonerden, Silikaten, Zeolithen und Aktivkohle enthält.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dass zusätzlich ein saurer Katalysator ohne Hydriereigenschaften verwendet wird.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dass das molare Verhältnis von Wasserstoff zu zugefahrenem 1 ,4-Butindiol während der Hydrierung mindestens 2 beträgt.

12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung mit Kreisgasfahrweise erfolgt.

Description:
Verfahren zur Hydrierung von 1 ,4-Butindiol zu Tetrahydrofuran in der Gasphase

Beschreibung Die vorliegende Anmeldung schließt durch Verweis die am 12. Januar 2011 eingereichte vorläufige US-Anmeldung 61/431868 ein.

Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die katalytische Hydrierung von 1 ,4-Butindiol (BID) zu Tetrahydrofuran (THF) in der Gasphase an heterogenen Katalysatoren in Gegenwart von Was- serstoff.

THF findet vielfältige Verwendung als Lösemittel und dient als Ausgangsstoff für Polytetrahydro- furan. Es wird weltweit in mehreren hunderttausend Tonnen pro Jahr produziert.

Als Zugangsweg sind verschiedene Möglichkeiten bekannt. So kann man auf Basis Butan Maleinsäureanhydrid herstellen und dieses, beispielsweise als Diester, zu THF, GBL (gamma- Butyrolacton), BDO (1 ,4-Butandiol) hydrieren (K. Weissermel, H.-J. Arpe, Industrielle Organische Chemie, 5. Auflage 1998, Seite 408). Ferner ist für THF die sauer katalysierte Cyclisierung von 1 ,4-Butandiol ein gängiger Zugangsweg (K. Weissermel, H.-J. Arpe, Industrielle Organische Chemie, 5. Auflage 1998, Seite 113).

Die Technologie zur Herstellung von THF, die weltweit großtechnisch am verbreitetsten ist, ist Cyclisierung von 1 ,4-Butandiol, das wiederum meist durch die Hydrierung von 1 ,4-Butindiol wie sie beispielsweise in DE-A 19641707 beschrieben wird, meist unter erheblichen Druck zwischen 2 und 30 MPa, hergestellt wird. Dabei ist bei der Umsetzung des Butindiols darauf zu achten, dass sich dieses bei thermischer Belastung, vor allem in Anwesenheit von Verunreinigungen, insbesondere Metallen und deren Salze, zersetzen kann. Dies geschieht im Allgemei- nen beim Reinstoff bereits ab 160 °C, insbesondere oberhalb 200°C. Verunreinigungen insbesondere Schwermetalle können diese Zersetzungstemperatur weiter herabsetzen.

Es wäre ökonomisch wünschenswert aufgrund niedriger Investitionskosten, wenn die Hydrierung von 1 ,4-Butindiol direkt THF ergeben würde, ohne dass 1 ,4-Butandiol als Zwischenprodukt isoliert werden müsste.

Verfahren zur direkten Herstellung von THF aus Butindiol sind ausschließlich in der Flüssigphase beschrieben. Diese werden industriell (großtechnisch) derzeit nicht ausgeübt. DE-A 2029557 beschreibt ein Verfahren zur direkten Herstellung von THF aus 1 ,4-Butindiol in der Flüssigpha- se. Gemäß der Offenbarung der DE-A 2029557 wird Butindiol in der Flüssigphase in Gegenwart eines Lösungsmittels an einem Katalysator mit Hydrier- und Säurefunktion zu THF und Wasser umgesetzt. Die Nacharbeitung der Beispiele ergibt, dass das Verfahren nicht ausführbar ist. Es wird hauptsächlich Butandiol als Produkt gefunden, jedoch nur vernachlässigbare Mengen an THF.

Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur katalytischen Hydrierung von 1 ,4-Butindiol zu THF zur Verfügung zu stellen, das mit guten Selektivitäten und hohen Katalysatorstandzeiten einen großtechnisch, aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit interessanten, direkten Zugang zu THF aus 1 ,4-Butindiol ermöglicht. Es wurde nun überraschend gefunden, dass sich THF in hoher Ausbeute durch katalytische Hydrierung von 1 ,4-Butindiol mindestens bei der Zersetzungstemperatur von 1 ,4-Butindiol erhalten lässt, indem man 1 ,4-Butindiol in einem Wasserstoff enthaltenden Gasstrom verdampft und gasförmig an mindestens einem Katalysator, der mindestens eines der Elemente der Gruppen 7 bis 11 des Periodensystems enthält, hydriert.

Die Temperatur beim Verdampfen und die Hydriertemperatur liegen im Bereich von 160 - 330°C, bevorzugt sind 160 - 300 °C, besonders bevorzugt sind 170 - 280°C. Die Temperatur, bei der 1 ,4-Butindiol verdampft wird, kann dabei im vorgenannten Temperaturbereich niedriger sein als die Hydriertemperatur. Der Druck beim Verdampfen und Hydrieren liegt bei 0,05 MPa (Mega Pascal) bis 10 MPa absolut, bevorzugt sind 0,1 bis 6 MPa absolut, besonders bevorzugt sind 0,15 bis 2 MPa absolut. Der Druck beim Verdampfen entspricht mindestens dem Druck der Hydrierung.

1 ,4-Butindiol kann als Reinstoff eingesetzt werden, bevorzugt ist jedoch, 1 ,4-Butindiol so einzusetzen, wie es aus der Synthesestufe für 1 ,4-Butindiol anfällt. Dieses technische Butindiol enthält beispielsweise Wasser, Propinol, Formaldehyd frei oder gebunden als Halbacetale oder Vollacteale, Methanol sowie kleine Mengen, im Allgemeinen unter 1 % an Acetylen, gelöste oder feste Stoffe wie Katalysatorbestandteile aus dem 1 ,4-Butindiol-Synthesekatalysator (z.B. Kupfersalze wie Kupferacetylide, die die Zerfallsfähigkeit von Butindiol erhöhen) oder Salze, die aus einer pH-Regelung stammen, wie z.B. Natriumformiat, oligomere oder polymere Nebenkomponenten (sogenannte Cuprene), C5- und Cß-Komponenten, die auf Verunreinigungen im eingesetzten Acetylen oder auf Nebenreaktionen bei der Butindiolsynthese zurückgehen. Wenn kein, beispielsweise durch Destillation, aus technischem 1 ,4-Butindiol erhältliches Reinbutindiol eingesetzt wird, beträgt der Wassergehalt im Einsatzstoff 5 - 89 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 - 70 Gew.-%. Der 1 ,4-Butindiolgehalt liegt dabei im Allgemeinen bei 10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt sind 20 - 80 %, besonders bevorzugt bei 30 - 70 Gew.-%. Der Propinolgehalt liegt im Allgemeinen unter 10 Gew.-%, bevorzugt unter 5 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 3 Gew.- %. Formaldehyd gerechnet als Summe aus Formaldehyd selbst, Hydrat, Acetal oder Halbacetal hat einen Gehalt von unter 5 Gew.-%, bevorzugt unter 2 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 1 Gew.-%. Der Methanolgehalt ist unter 50 Gew.-%, bevorzugt unter 5 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 1 Gew.-%. Der Gehalt an nicht flüchtigen Bestandteilen liegt im Allgemeinen unter 2 Gew.-%, bevorzugt unter 1 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 0,1 Gew.-%.

Die Verdampfung des 1 ,4-Butindiol-haltigen Stroms erfolgt in der Regel bei Drücken, die mindestens dem späteren Hydrierdruck entsprechen. Es ist jedoch auch möglich den Druck der Verdampfung des 1 ,4-Butindiols höher, beispielsweise um bis zu 0,5 MPa höher zu wählen. Durch einen derart erhöhten Druck können auftretende Druckverluste, beispielsweise durch Rohrleitungen, Armaturen, Katalysatoren, Wärmetauschern ausgeglichen werden.

Das Verdampfen des 1 ,4-Butindiols erfolgt in Gegenwart von Wasserstoff enthaltendem Gas in an sich für Verdampfungen bekannten Apparaten, beispielsweise in einem oder mehreren Fallfilmverdampfern, Dünnschichtverdampfern, Wendelrohlverdampfern, Ein- oder Mehrstoffdüsen, Rohren gefüllt mit Inertmaterialien im Gleich- oder Gegenstrom mit Wasserstoff, Naturumlaufverdampfern, Zwangsumlaufverdampfern, Kettle-Type-Verdampfern oder Dampfkesseln. Dabei kann der 1 ,4-Butindiol enthaltende Gasstrom, um die gewünschte Reaktoreingangstemperatur des Hydrierreaktors zu erreichen, weiter aufgeheizt werden.

Als Wärmeeintragsmittel für die Verdampfung kann ein entsprechend vorgeheizter Wasserstoff enthaltender Gasstrom verwendet werden, der neben Wasserstoff noch Helium, Stickstoff und Kohlendioxid und, sofern Kreisgas aus der Hydrierung verwendet wird, Methan, Ethan, Propan, Butan, Methanol, Dimethylether, Ethanol, Propanol, Butanol, Kohlenmonoxid, THF und Wasser enthalten kann. Diese Komponenten haben einen Massenanteil am Gasstrom, der im Allge- meinen unter 50 %, bevorzugt unter 40 %, bevorzugt unter 30 %, liegt. Es ist jedoch auch möglich, einen indirekten Wärmeübergang beispielsweise durch eine elektrische Beheizung oder Wärmeträgermittel wie Dampf oder Öl, zu erzeugen.

Dem 1 ,4-Butandiol enthaltende Zulaufstrom zur Verdampfung können, beispielsweise wenn Hochsieder wie Cuprene und Salze im Butindiol-haltigen Strom vorhanden sind, gegenüber

Butindiol hochsiedende Komponenten zugegeben werden. Diese Hochsiedenden Komponenten verhindern ein Festwerden z.B. der Salze im Verdampfer. Diese Hochsieder können z.B. Alkohol-, Ester-, Ether-, Harnstoff-, Urethan-, Amid-haltige Substanzen sein. Beispielhaft sei Glyzerin sowie dessen Oligomere und Sokalanmarken erwähnt. Die Hochsieder, die bezogen auf Butindiol mit 0,001 bis 5 Gewichtsprozent zugegeben werden können, werden dann zusammen mit den Salzen und Cuprenen aus dem 1 ,4-Butindiol ausgeschleust und bevorzugt unter Energieerzeugung verbrannt.

Der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Katalysator weist als Aktivkomponente für die Hydrierung mindestens eines der Elemente aus den Gruppen 7 bis 11 aus dem Periodensystem der Elemente auf. Dabei können diese Elemente in Form eines oder mehrerer Metalle oder in Form niedervalenter Verbindungen dieser Metalle wie beispielsweise als Oxide, die e- benfalls hydrieraktiv sind. Von den hydrieraktiven Elementen der Gruppen 7 bis 1 1 des Periodensystems der Elemente weist der Katalysator vorzugt Mn, Re, Fe, Ru, Co, Rh, Ir, Ni, Pd, Pt, Cu und/oder Au, besonders bevorzugt Ru, Rh, Ir, Ni, Pd und/oder Pt, insbesondere bevorzugt Pd als alleinige Aktivkomponente aus den Gruppen des Periodensystems der Elemente auf.

M.M. Telkmar et al., Journal of Molecular Catalysis A: Chemical (2002), 187(1 ), 81-93 und R. Chaudhah et al Applied Catalysis (1987), 29(1), 141-59) offenbaren, dass Katalysatoren auf der Basis von Palladium in der Flüssigphasenhydrierung bevorzugt dann verwendet, wenn ein unvollständiger Umsatz bei der Hydrierung des 1 ,4-Butindiols erwünscht ist und 1 ,4-Butendiol das gewünschte Produkt sein soll. Es ist daher überraschend, dass Palladium-Katalysatoren gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Gasphase direkt zu THF führen. Der Metallgehalt (Aktivkomponente) der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Katalysatoren liegt in der Regel zwischen 0,001 - 100 Gew.-%. Bei Katalysatoren, die im Allgemeinen durch Metallsalzfällung hergestellt werden bei 1 - 100 Gew.-% Metallgehalt, bevorzugt 5 - 90 Gew.-%, besonders bevorzugt bei 10 - 80 Gew.-%. Bei Katalysatoren, die durch Tränkung hergestellt werden, liegt der Metallgehalt bei 0,001 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt bei 0,1 bis 10 Gew.%.

Die Katalysatoren, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, können zusätzlich mindestens ein Element oder Elementverbindung ausgewählt aus den Elementen der 1. bis 16. Gruppe des Periodensystems der Elemente und der Lanthanoiden enthalten. Diese Elemente oder Elementverbindungen können herstellungsbedingt enthalten oder auch gezielt zugesetzt werden, beispielsweise als Promotor für die Reaktion und/oder als Träger für die Aktivkomponente. Der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Katalysator ist bevorzugt ein Trägerkatalysator.

Der Promotorgehalt des Katalysators kann bis 25 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 13 Gew.-% betragen. Beispielhaft seien genannt Alkali- oder Erdalkalimetallkomponenten wie Hydroxide, Oxide, Carbonate oder Salze von organischen oder anorganischen Säuren, z.B. um die basische Eigenschaften der Katalysatoren zu variieren. Weiterhin können Schwefel-, Phosphor-, Silizium- und Aluminiumkomponenten dazu dienen, Katalysatoren in ihrer Säureeigenschaft zu modifizieren. Beispielsweise können Schwefelsäure oder Phosphorsäure auf dem Katalysator verankert sein. Insbesondere bei Katalysatoren auf Basis Kohlenstoff, z.B. Aktivkohlen, kann die saure Eigenschaft des Trägers auch dadurch eingestellt werden, indem die Kohle beispielsweise mit Salz-, Schwefel-, Phosphor-, oder Salpetersäure behandelt wird. Dies kann vor oder nach der Tränkung mit Aktivkomponente gesche- hen, bevorzugt vorher.

Als Katalysatoren können Fällungs-, Träger-, oder Raney-Typ-Katalysatoren verwendet werden, deren Herstellung beispielsweise in Ullmanns, Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, 1977, Band 13, Seiten 558-665 beschrieben ist.

Als Trägermaterialien der im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt verwendeten Trägerkatalysatoren können beispielsweise Aluminiumoxide, Titanoxide, Zirkoniumdioxid, Siliciumdioxi- de, Siliciumcarbid, Schichtsilikate, Tonerden, z.B. Montmorillonite, Silikate wie Magnesiumoder Aluminiumsilikate, Zeolithe sowie Aktivkohlen verwendet werden. Bevorzugte Trägermate- rialien sind Aluminiumoxide, Titandioxide, Siliciumdioxid, Zirkoniumdioxid und Aktivkohlen.

Selbstverständlich können auch Mischungen verschiedener Trägermaterialien als Träger für im erfindungsgemäßen Verfahren anwendbare Katalysatoren dienen.

Diese Träger können auch bereits fertige Monolithe, z.B. aus Keramik, Si0 2 , Al 2 0 3 usw. sein oder z.B. gewellte Flächen, die später so zusammengerollt werden, dass sie eine zylindrische Form ergeben, die durchströmt werden kann oder z.B. Drahtgestricke, die ebenfalls in Form gebracht werden können.

Als Katalysatoren für die erfindungsgemäße Hydrierung von 1 ,4-Butindiol zu THF eignen sich heterogene Katalysatoren, die bevorzugt als Formkörper eingesetzt werden. Unter den Formkörper werden in dieser Anmeldung beispielsweise Splitt, Stränge und Tabletten verstanden. Diese Formkörper können zur Erhöhung der Oberfläche auch Hohlkörper sein, wie zum Beispiel Hohlzylinder, Sterne und Triloben. Bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren Kataly- satoren in Form von Splitt, Tabletten und Stränge verwendet. Dabei haben diese Formkörper Durchmesser von 0,1 - 20 mm. Bevorzugt sind 1 - 10 mm, besonders bevorzugt 1 ,5 - 7 mm. Die Länge der Katalysatorkörper ist unkritisch, sollte den Durchmesser aber im Allgemeinen nicht unterschreiten. Bevorzugte Längen der Katalysatorformkörper liegen bei 1 - 50 mm.

Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Trägerkatalysatoren erfolgt durch das Aufbringen der Aktivkomponente oder auch der Kombinationen von Aktivkomponenten, die zusammen oder hintereinander aufgebracht werden können. Das Aufbringen kann nach an sich bekannten verfahren beispielsweise durch Tränken, Fällen, sputtern erfolgen. Die Aktivkomponenten liegen im Allgemeinen als dünne Schicht auf dem Träger. Im Falle der Aufbringung durch Sputtern liegt dabei der Gehalt an Aktivmaterial bezogen auf den Träger auch unter 0,001 Gew.%. Bevorzugt ist hier ein Gehalt an Aktivkomponente von 0,00001 - 0,5 Gew.-%.

Weiterhin sind Raney-Typ-Katalysatoren, beispielsweise Raney-Nickel, Raney-Kupfer, Raney- Kobalt, Raney-Nickel/Molybdän, Raney-Nickel/Kupfer, Raney-Nickel/Chrom, Raney- Nickel/Chrom/Eisen, Raney-Nickel/Palladium oder Rhenium-Schwamm für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet. Raney-Nickel/Molybdän-Katalysatoren können beispielsweise nach dem in der US-A 4 153 578 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Diese Katalysatoren werden aber auch beispielsweise von der Firma Degussa , 63403 Hanau, Deutschland vertrieben. Ein Raney-Nickel-Chrom-Eisen-Katalysator wird beispielsweise unter der Handelsbezeich- nung Katalysator Typ 1 1 112 W® von der Firma Degussa vertrieben.

Die Raney-Katalysatoren werden ebenfalls bevorzugt als Formkörper verwendet. z.B. tablettiert oder verstrangt, jedoch ist es ebenso möglich, Legierungsgranulat so mit z.B. Natronlauge zu behandeln, dass nur eine äußere Schicht des Korns ausgelaugt wird und die aktive Raney- Schicht freisetzt. Solche Körner haben dann beispielsweise Durchmesser zwischen 1 und 10 mm.

Bei der Verwendung von Fäll- oder Trägerkatalysatoren werden diese bevorzugt vor Beginn der Reaktion bei 20 bis 500°C im Wasserstoff- bzw. Wasserstoff/Inertgas-Strom reduziert, dies kann beispielsweise bereits beim Aufheizen des Reaktors auf Starttemperatur in Gegenwart von Wasserstoff erfolgen. Die Reduktionstemperatur richtet sich nach dem gewünschten Re- duktionsgrad und der für die Aktivkomponente notwendige Temperatur. So benötigt Pd, das beispielsweise als PdO auf einem Träger vorliegt, Temperaturen von 20 - 100°C, Co-Oxide dagegen 200 - 300°C zur Aktivierung mit Wasserstoff. Diese Reduktion kann direkt im Hydrier- Reaktor durchgeführt werden. Falls die Reduktion in einem separaten Reaktor durchgeführt wird, können die Katalysatoren vor dem Ausbau bei z.B. 30°C mit sauerstoffhaltigen Gasgemi- sehen oberflächlich passiviert werden. Die passivierten Katalysatoren können in diesem Fall im Hydrier-Reaktor vor dem Einsatz in einem Stickstoff/Wasserstoffstrom bei z.B. 180°C aktiviert oder auch ohne Aktivierung eingesetzt werden.

Für das erfindungsgemäße Verfahren kann ein Typ von Katalysator eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich Mischungen mehrerer Katalysatoren zu verwenden. Diese Mischungen können als quasi-homogene Mischung vorliegen oder als sogenannte strukturierte Schüttung, bei der einzelne Reaktionszonen mit quasi homogener Katalysatorschüttung vorhanden sind. Es ist auch möglich, die Methoden zu kombinieren, d.h. beispielsweise am Anfang der Reaktion einen Katalysatortyp, weiter hinten eine Mischung zu verwenden.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusätzlich zu mindestens einem der zuvor beschriebenen Katalysatoren, die als Aktivkomponente für die Hydrierung mindestens eines der Elemente aus den Gruppen 7 bis 1 1 aus dem Periodensystem der Elemente aufweist, ein saurer Katalysator verwendet, der keine Hydriereigenschaften besitzt, aber 1 ,4-Butandiol zu THF und Wasser umzusetzen vermag. Als saurer Katalysator können in dieser besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens Alumini- umoxide, Titanoxide, Zirkoniumdioxide, Siliciumdioxide, Schichtsilikate, Tonerden, z.B. Montmo- rillonite, Silikate wie Magnesium- oder Aluminiumsilikate, Zeolithe sowie azidifizierte Aktivkohlen eingesetzt werden. Zur Verstärkung der Azidität können die üblichen Methoden angewandt werden, z.B. Aufbringen von Schwelfel- oder Phosphorsäure. Dabei ist es wichtig, dass keine basisch wirkenden Komponenten wie Amine oder ggf. flüchtige oder mitgerissene Salze, die die sauren Zentren neutralisieren können, auf den sauren Katalysator kommen.

Für die großtechnische Umsetzung der Hydrierung gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Nach Verdampfen des 1 ,4-Butindiols bzw. des 1 ,4-Butindiol-haltigen Stromes, bevorzugt mittels Was- serstoffstrom und Erhitzen, gelangt der Butindiol-haltige Gasstrom in den Hydrierreaktor. Nach der Hydrierung wird der Gasstrom abgekühlt, Produkt von Wasserstoff weitgehend getrennt und der Produktstrom weiter aufgearbeitet. Der verbliebene Wasserstoff wird zum Teil ausgeschleust, ein Teil, bevorzugterweise als Kreisgas, rückgeführt.

Zur Hydrierung wird ein Frisch-Wasserstoff enthaltender Gasstrom verwendet, der neben Was- serstoff z.B. noch Helium, Stickstoff und Kohlendioxid, mit einem Massenanteil am Gasstrom, der im Allgemeinen unter 5 %, bevorzugt unter 1 %, besonders bevorzugt unter 0,5 %, liegt, enthalten kann.

Die Katalysatorbelastung der erfindungsgemäßen Hydrierung liegt im Allgemeinen bei 0,01 bis 3 kg 1 ,4-Butindiol (I Katalysator » h). Bevorzugt sind Katalysatorbelastungen von 0,05 bis 2, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 kg 1 ,4-Butindiol / 1 Katalysator » h.

Das molare Verhältnis von durch Hydrierung chemisch zu verbrauchenden Wasserstoff zu eingesetztem 1 ,4-Butindiol beträgt für die vorteilhafte Umsetzung mindestens 2 zu 1 , bevorzugt 2 bis 4 zu eins. Nach der Reaktion kann überschüssiger Wasserstoff ausgeschleust werden. Bevorzugt ist es, beim Verdampfen bzw. während der Reaktion ein höheres molares Verhältnis zwischen Wasserstoff und Butindiol bzw. seinen Reaktionsprodukten zu haben, beispielsweise von 4 bis 400 zu 1 , bevorzugt 20 bis 300 zu 1 , besonders bevorzugt 40 bis 200 zu 1. Dies erreicht man durch die bevorzugte Kreisgasfahrweise, bei der mindestens ein Teil des Wasserstoffs bzw. des Wasserstoff enthaltenen Gasstroms im Kreis gefahren. Die chemisch durch die Hydrierung sowie durch Ausschleusung verbrauchte Wasserstoffmenge wird ergänzt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Teil des Kreisgases ausgeschleust, um Inert- Verbindungen zu entfernen. Der im Kreis geführte Wasserstoff kann auch zum Verdampfen des 1 ,4-Butindiolstroms im erfindungsgemäßen Verfahren genutzt werden.

Die Ausschleusrate von Wasserstoff, gerechnet als Anteil am chemisch durch Hydrierung ver- brauchten Wasserstoff, liegt bei 100 bis 0,1 %. Bevorzugt sind 50 bis 0,2 %, besonders bevorzugt bei 20 bis 0,3 %. Je geringer, desto weniger Wasserstoff wird ausgeschleust, desto wirtschaftlicher ist das Verfahren. Die Ausschleusung kann einerseits durch Abgas erfolgen, andererseits auch durch den gelösten Anteil an Wasserstoff im abgekühlten, flüssigen Produktstrom. Die Ausschleusung erfolgt, um gezielt Inerte oder Nebenkomponenten auszuschleusen. Inerte können beispielsweise durch den Wasserstoff mit eingebracht werden, z.B. He, N2, C02. Nebenkomponenten können beispielsweise Methan, Ethan, Propan, Butan, Methanol, Dimethyle- tehr, Ethanol, Propanol, Butanol und Kohlenmonoxid sein, die sich in der Reaktion bilden. Weitere Komponenten im Kreisgasstrom können gewünschte Reaktionsprodukte sein wie THF sowie Wasser. Es ist vorteilhaft, wenn die Inerte, Produkte, Wasser und Nebenkomponenten nicht zu konzentriert im Kreisgas vorhanden sind, da sie den Partialdruck von Wasserstoff herabsetzen. Sie sollten im Kreisgas einen Anteil von unter 50 % haben. Ein Sonderfall stellt Kohlenmonoxid, gegebenenfalls auch Kohlendioxid dar, da diese die Aktivität der Aktivkomponenten herabsetzen können. Der Anteil von Kohhlenmonoxid und/oder Kohlendioxid am Kreisgas sollte deshalb möglichst unter 10%, bevorzugt unter 5 %, besonders bevorzugt unter 1 % liegen. Ein erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, dass im Kreisgas enthalte- nesTHF sich nicht oder nur sehr unwesentlich zersetzt. Es wurde überraschend festgestellt, dass THF selbst beim zweiten Durchgang durch den Katalysator zu mindestens 99% unverändert bleibt. Ein vollständiges Auskondensieren des Produkts ist zwar wünschenswert, jedoch ist aufgrund der beschriebenen Stabilität des THFs die minimale Kondensationstemperatur, die man zum Auskondensieren des Produktstroms benötigt, nicht kritisch, wodurch sich Energie einsparen lässt. Die Kondensationstemperatur liegt im Allgemeinen bei -78°C bis 70°C, bevorzugt zwischen -15°C und 40°C, besonders bevorzugt zwischen -10°C und 30°C.

Die Temperaturführung im Hydrierreaktor erfolgt bevorzugt so, dass die Temperatur entlang zumindest der Länge des Katalysatorbetts ansteigt und zwar unabhängig vom verwendeten Reaktortyp. Würde man eine Abkühlung entlang des Katalysatorbetts herbeiführen, vor allem in der ersten Zone des Katalysators, so bestünde die Gefahr von Kondensation, die dann zur De- aktivierung des Katalysators durch Verkokung führen würde. Die Temperaturerhöhung zumindest entlang des ersten Viertels des Katalysatorbetts liegt bei 1 - 100°C, bevorzugt sind 2 bis 80°C, besonders bevorzugt 5 bis 60°C. Nach Erreichen der Maximaltemperatur kann, je nach Reaktortyp (z.B. Rohrbündelreaktor), die Reaktionstemperatur wieder fallen. Dabei versteht man als Eingangstemperatur, die Temperatur des Gasstroms, mit der dieser auf den Katalysator trifft. Nach Verlassen des Katalysatorbetts bzw. des Hydrierreaktors wird der Gasstrom (Hydrieraus- trag) ein- oder mehrstufig so weit abgekühlt, dass sich eine Flüssigphase , das Produktgemisch, bildet. Dies geschieht bevorzugt auf dem gleichen Druckniveau wie die Reaktion selbst. Die Abkühlung kann über Luft- und Wasserkühler, Kälteanlagen oder andere technische Hilfsmittel erfolgen.

Als Reaktor bzw. als Reaktortypen für die erfindungsgemäße Hyrierung in der Gasphase lassen sich beispielsweise Rohrbündelreaktoren, Schachtreaktoren oder Wirbelbettreaktoren einsetzen. Eine Besonderheit wäre der Mirkroreaktor, der besonders dann vorteilhaft ist, wenn man die Wärme der Reaktion sehr effizient entfernen will, um die Temperatur der Reaktion möglicht konstant zu halten. Die einzelnen Reaktoren bzw. Reaktortypen können auch als Kombination verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt kontinuierlich durchge- führt.

Vor der Aufarbeitung wird das flüssige Produktgemisch im Allgemeinen auf ein niedrigeres Druckniveau entspannt, sofern die Hydrierreaktion unter Druck durchgeführt wurde, beispielsweise auf 0,1 bis 0,5 MPa absolut. Dabei wird gelöstes wasserstoffhaltiges Gas frei, das entwe- der ausgeschleust oder rückgeführt wird.

Anschließend kann das flüssige Produktgemisch nach bekannten Methoden, bevorzugt destilla- tiv aufgetrennt werden. Bei industriellen (großtechnischen) Verfahren, erfolgt die Auftrennung bevorzugt kontinuierlich in mehreren Kolonnen. Eine Aufarbeitung kann beispielsweise wie folgt gestaltet werden: Der flüssige Hydrieraustrag gelangt in eine erste Kolonne (a), bei der alles THF zusammen mit Wasser, bevorzugt nur dem Teil an Wasser, der dem THF/Wasser-

Azeotrop beim eingestellten Druck entspricht und anderen Leichtsiedern bei Drücken von 0,05 bis 0,3 MPa absolut von den höhersiedenden Komponenten abgetrennt werden. Der THF- haltige Strom wird in einer zweiten Kolonne (b), bevorzugt bei Drücken oberhalb der ersten, beispielsweise bei 0.15 bis 1 ,5 MPa absolut weiter aufgetrennt. Das dabei anfallende

THF/Wasser-Leichtsiederazeotrop kann dabei ganz oder auch nur teilweise in die erste Kolonne rückgeführt werden. Vorhandene Leichtsieder, wie z.B. Methanol, können am Kopf der Kolonne ganz oder teilweise ausgeschleust werden. Da diese Leichtsieder, beispielsweise Methanol, noch THF enthalten, kann dieses Gemisch, je nach Menge, in einer oder mehreren separaten Kolonne(n) noch weiter aufgetrennt werden. Das hochsiedende Produkt der Kolonne (b), THF, kann bereits als solches verkaufsfähig sein, sofern man Reinheiten über 99,9% möchte, in einer weiteren Kolonne feingereinigt werden. Das hochsiedende Produkt der Kolonne (a) das meist überwiegend aus Wasser besteht, kann beispielsweise der Entsorgung zugeführt werden (Kläranlage oder Verbrennung).

Eine Variante dieser Aufarbeitung ist, vor allem wenn Methanolgehalte im Hydrieraustrag > 0,2 % vorliegen, das Methanol in der Kolonnenkombination (a) + (b) durch Rückführung eines

THF/Methanol-haltigen Leichtsiederstroms aus (b) in (a) so lange aufzupegeln, bis kein Wasser mehr aus Kolonne (a) zusammen mit dem Methanol/THF-Azeotrop in die Kolonne (b) übergeht. Dadurch wird alles Wasser, zusammen mit überschüssigem Methanol, über den Sumpf der Kolonne (a) ausgeschleust.

Sofern noch Wertprodukte enthalten sind, wie z.B. 1 ,4-Butandiol und/oder gamma Butyrolacton, so können diese entweder rein isoliert werden oder nach Abtrennung von Wasser und anderen unerwünschten Komponenten wie Propanol und Butanol, in die Reaktion rückgeführt werden. Eine bevorzugte Variante ist, den Hochsiederstrom der Kolonne (a), sofern er noch 1 ,4- Butandiol enthält, mittels eines saueren Katalysators so zu behandeln, dass das Butandiol zu THF cyclisiert wird. Dies kann mit dem hochsiedenden Strom der Kolonne (a) direkt erfolgen, oder auch nach Abtrennung von Komponenten, damit das Butandiol in konzentrierter Form vor- liegt. Katalysatoren für diese Cyclisierung können homogen gelöst oder heterogen als Suspension oder fest angeordnet sein. Die Cyclisierung kann bei fest angeordneten Katalysatoren in Gas- oder Flüssigphase erfolgen, ansonsten in der Flüssigphase. Die Temperaturen hierbei liegen im Bereich von 80 bis 300°C, bevorzugt bei 90 bis 250°C. Als Katalysatoren seinen anorganische Säuren, wie z.B. Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Heteropolysäuren wie Wolfra- matophosphorsäure, organische Säuren wie Sulfonsäuren, saure lonentauscherharze und saure, anorganische Feststoffe wie Zeolithe, Metalloxide wie S1O2 oder AI2O3, Metallmischoxide wie Montmorillonite genannt.

Die Qualität des THFs orientiert sich an den marktüblichen Standards. So genügt das THF den üblichen geforderten GC-Reinheiten, den Färb- und sonstigen Kennzahlen.

Die Erfindung soll an den nachfolgenden Beispielen näher erläutert werden.

Beispiele Die Analytik des Produkts erfolgte durch Gaschromatographie. Die angegebenen Produktzusammensetzungen sind allesamt wasserfrei gerechnet. Das eingesetzte 1 ,4-Butindiol ist durch Umsetzung von Acetylen mit Formaldehyd an Cu/Bi-Katalysatoren nach Reppe hergestellt worden. Das eingesetzte technische 1 ,4-Butindiol wies 50 Gew.-% Butindiol, 47 Gew.-% Wasser, 1 Gew.-% Formaldehyd, ca. 1 % Propinol sowie geringe Mengen weiterer Komponenten wie Cuprene, Cu-Verbindungen, Salze wie Natriumformiat auf. Das reine 1 ,4-Butindiol lag als

40%ige wässrige Lösung vor. Der angegebene Umsatz ist der des eingesetzten 1 ,4-Butindiols. Die Selektivitätsangaben berücksichtigen noch zu hydrierendes 1 ,4-Butindiol bzw. Zwischenprodukt. Dabei wurden als Zwischenprodukte 1 ,4-Butendiol, 4-Hydroxybutyraldehyd und daraus abgeleitete Acetale, gamma-Butyrolcaton (GBL) bzw. Butandiol (BDO) als noch zu THF zu hyd- rierende bzw. umzusetzende Verbindungen mit berücksichtigt.

Beispiel 1

Im Beispiel wurde mit reinem 1 ,4-Butindiol als 40%ige wässrige Lösung bei Normaldruck hydriert. Diese 1 ,4-Butindiol-Lösung wurde kontinuierlich in ein von außen beheiztes Reaktorrohr (Durchmesser 2,7 cm) gepumpt. Das Rohr war im oberen Bereich mit Glasringen bestückt (30 ml). Diese Zone diente als Verdampferstrecke, in der Butindiol/Wasser und Wasserstoff (300 Liter/h) auf die in Tabelle 1 angegebene Hydriertemperatur aufgeheizt und dampfförmig auf eine zweite Zone (Hydrierzone) im Reaktorrohr, in dem sich der in Tabelle 1 angegebene Katalysator befand (20 ml), geleitet wurde. Nach dem Reaktorrohr wurde der gasförmige Reaktor- austrag auf ca. 20°C abgekühlt und auskondensierendes Produkt aufgefangen. Das Abgas wurde durch eine Kühlfalle bei - 78°C geleitet und dabei weiteres Produkt auskondensiert. Die beiden Kondensate wurden zum Zwecke der Analytik vereinigt. Der Katalysator wurde vor der Reaktion im Wasserstoffstrom aktiviert. Das Ergebnis ist in Tabelle 1 zusammengestellt. Tabelle 1 :

1 THF = Tetrahydrofuran

2 BDO = 1 ,4-Butandiol

3 GBL = gamma-Butyrolacton

4 BID = 1 ,4-Butindiol

Beispiele 2 bis 5

In diesen Beispielen wurde unter erhöhtem Druck wässriges Rein- oder technisches

1 ,4-Butindiol in Beispiel 5 (mit * gekennzeichnet) in einem Verdampfer, der Metallfüllringe enthielt und von außen mittels Öl auf 240 °C geheizt wurde, in einem Wasserstoffstrom verdampft und in einem Reaktorrohr, gefüllt mit Katalysator (100 ml wenn nicht anders angegeben in Ta- belle 2 bzw. Katalysatoren, hydriert. Das Reaktorrohr war als Doppelmantelrohr ausgeführt, wobei außen mit Öl beheitzt bzw. gekühlt wurde. Der Reaktionsaustrag wurde abgekühlt und das auskondensierte Produkt wurde über ein Ventil auf Normaldruck entspannt, während die Gasphase über ein Kreisgasgebläse über den Verdampfer zurückgeführt wurde. Ein kleiner Teil des Gases wurde als Abgas ausgeschleust. Über eine Frischgasversorgung wurde so viel Wasserstoff in die Reaktion eingebracht, wie an Wasserstoff durch Reaktion und Abgas verbraucht wurde. Dadurch wurde der Reaktionsdruck konstant gehalten. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt. Der Umsatz an Butindiol war in allen Fällen quantitativ. Zur Selektivitätsberechnung wurden Produkte wie 1 ,4-Butendiol und 4-Hydroxybutanal und dessen Aceta- le, gamma-Butyrolcaton (GBL) bzw. Butandiol (BDO) als noch zu THF zu hydrierende bzw. umzusetzende Verbindungen mit eingerechnet.

Tabelle 2

1 THF = Tetrahydrofuran

2 BDO = 1 ,4-Butandiol

3 GBL = gamma-Butyrolacton

Nachstellen der Beispiele der DE-A 2029557

Beispiel 6 der DE-A 2029557

Gemäß Beispiel 6 der DE-A 2029557 wurden bei 10,3 MPa und 275°C 140 g 1 ,4-Butindiol in 360 g Wasser in der Flüssigphase an einem 5% Palladium auf aktiviertem Aluminiumoxid aufweisenden Katalysator hydriert. Es konnten nur Zersetzungsprodukte und Wasser im Hydrier- austrag festgestellt werden. THF wurde nicht gefunden.

Beipiele 2, 3 und 4 der DE-A 2029557

Gemäß den Beispielen 2, 3 und 4 der DE-A 2029557 wurde Butindiol hydriert. Im Hydrieraus- trag der Nachstellung des Beispiels 2 mit Pd auf aktivierten Aluminiumoxidkügelchen als Kata- lysator fanden sich neben < 3 Gew.-% THF vor allem n-Butanol und Wasser. Im Falle von Ni- und Ru-enthaltenden Katalysatoren gemäß den Bespielen 3 und 4 wurde nur Wasser im Austrag gefunden. Im Abgas wurde neben wenig (< 1 %) THF vor allem Kohlenwasserstoffe von Methan bis Butan nachgewiesen. Vergleichbeispiel mit DE-A 2029557

Analog Beispiel 6 der DE-A 2029557 wurde eine 40 gew.-ige wässrige Butindiol-Lösung bei 10, 3 MPa bei 225°C an einem 5% Palladium auf aktiviertem Aluminiumoxid aufweisenden Kataly- sator (5% Pd/ AI2O3) in der Flüssigphase hydriert. Im flüssigen Hydrieraustrag fanden sich neben polymeren Rückständen eine Vielzahl von Komponenten. Es wurden ca. 14 Gew.-% n- Propanol, 10 Gew.-% n-Butanol und 20 Gew.-% THF gefunden. Der Gesamtanteil der organischen Teile im Hydrieraustrag entsprach 10 % der ursprünglich eingesetzten Menge an Butin- diol. Die Selektivität hinsichtlich THF lag nur bei 2 %.

Beispiel 6

Erfindungsgemäß wurde in der Gasphase bei einer Eingangstemperatur von 225°C und 0,9 MPa an einem 5% Palladium auf aktiviertem Aluminiumoxid aufweisenden Katalysator (5% Pd/ AI2O3) eine 40 gew.-ige wässrige Butindiol-Lösung hydriert. Im Hydrieraustrag wurden 75 Gew.- % THF, 20 Gew.-% n-Butanol sowie jeweils unter 1 Gew.-% gamma-Butyrolacton, 1 ,4-Butandiol und n-Propanol gefunden. Die Selektivität zu THF lag bei 75 %, da der Umsatz des Butindiols vollständig war.