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Title:
METHOD FOR HYDROTHERMAL HARDENING AND DRYING OF CSH-BONDED MOULDED BODIES AND DEVICE FOR CARRYING OUT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/017131
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for hardening and drying of calcium silicate hydrate-bonded moulded bodies in the form of an autoclave (1). At least one longitudinally extending live steam rail (10) and longitudinally-extending, laterally-spaced support members (3a, 3b, 3b) for the bearing elements receiving moulded body blocks (2a, 2b, 2c) to be hardened and to be dried are arranged inside the autoclave at the bottom. Heat sources (8a, 8d) are optionally provided in the region of the side autoclave walls, the size of the lateral distance of the bearing elements and the moulded body blocks (2a, 2b, 2c) is selected so that for steam circulation a flow duct (2d) is provided between the moulded body blocks (2a, 2b, 2c), and at least one upper steam rail (7a, 7b) is arranged for steam circulation above the flow duct (2d).

Inventors:
HAAS MARTIN (DE)
PERIC DOBRIVOJE (DE)
STIBI BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/004904
Publication Date:
May 15, 1997
Filing Date:
November 08, 1996
Export Citation:
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Assignee:
YTONG AG (DE)
HAAS MARTIN (DE)
PERIC DOBRIVOJE (DE)
STIBI BERND (DE)
International Classes:
B01J3/04; B28B11/24; C04B40/02; C04B28/18; F26B3/00; F26B21/00; (IPC1-7): B01J3/04; C04B40/02; C04B28/18
Foreign References:
CH291452A1953-06-30
US3327032A1967-06-20
DE3010337B11981-08-06
FR1556267A1969-02-07
EP0538755A11993-04-28
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Claims:
1. A N S P R U C H E Vorrichtung zum Härten und Trocknen von Calciumsilikathy dratgebundenen Formkorpern in Ausgestaltung eines Autokla¬ ven (1) , in dessen Innenraum bodenseitig mindestens eine sich in Längsrichtung erstreckende Frischdampfschiene (10) und sich in Längsrichtung erstreckende, auf seitlichem Abstand voneinander angeordnete Tragelemente (3a, 3b, 3c) für die zu härtenden und zu trocknenden Formkörperblöcke (2a, 2b, 2c) aufnehmenden Lagerelemente angeordnet sind und gegebenenfalls im Bereich der seitlichen Autoklavenwände Wärmequellen (8a, 8d) vorgesehen sind, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der seitliche Abstand der Lagerelemente sowie der Formkörper¬ blöcke (2a, 2b, 2c) so groß gewählt ist, daß für eine Dampfumwälzung ein Strömungskanal (2d) zwischen den Form¬ körperblöcken (2a, 2b, 2c) vorgegeben ist und daß für die DampfUmwälzung oberhalb des Strömungskanals (2d) mindestens eine obere Dampfschiene (7a, 7b) angeordnet ist. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine weitere Dampfschiene (9) unter den Härtebö¬ den (3a, 3b, 3c) im Bereich eines Strömungskanals (2d) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch.
3. und/oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß zur Bildung einer Dampfumwälzeinrichtung im Kreislaufbetrieb die obere Dampfschiene (7a, 7b) mit dem Ausgang eines außerhalb des Autoklaven (1) angebrachten Um¬ wälzers (4) und die untere Dampfschiene (9) mit dem Eingang des Umwälzers (4) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Umwälzer (4) mittels eines Ventilators realisiert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Umwälzer (4) durch eine DampfStrahldüse realisiert ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Frischdampfschiene (10) zur Absaugung des durch die obere Dampfschiene (7a, 7b) einge¬ drückten Dampfes eingerichtet ist .
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Frischdampfschiene (10) über eine außerhalb des Auto¬ klaven (1) angebrachte DreiWegeVentilEinrichtung sowohl mit einer Frischdampfzufuhreinrichtung als auch mit einer Absaugeinrichtung in Verbindung steht.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Dampfschiene (7a, 7b) eine Dampfüberhitzungseinrichtung aufweist und zu diesem Zweck vorzugsweise mit einem WärmetauscherRegister (8a, 8b) , das zum Beispiel an, innerhalb oder in der Nähe der Dampfschiene (7a, 7b) angebracht ist, kombiniert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Dampfschiene (9) eine Dampfüberhitzungseinrichtung zum Beispiel an, innerhalb oder in der Nähe der Dampfschie¬ ne (9) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den Dampfzuleitungen zu den Dampfschienen (7a und/oder 7b und/oder 9 und/oder 10) Zu¬ leitungen und Einspritzöffnungen zum Einbringen von Frisch¬ wasser in den Dampfström angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis10 dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Dampf schiene (7a, 7b) selbst und die Anordnung und der Durch¬ messer der Dampfaustrittsöffnungen in der Dampfschiene und vorzugsweise auch ihre räumliche Position in Form von z.B. Düsen oder Stutzen so gewählt sind, daß der größte Teil des eingedrückten Dampfes in den Strömungskanal (2d) gespült wird, wobei nur ein kleinerer Teil der Dampfmenge durch den Raum zwischen den Außenflächen der Formkörperblöcke (3a, 3c) und der Autoklavenwand entlangströmt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis11 dadurch gekennzeichnet, daß ein Härteboden (3a oder 3b oder 3c) gegenüber einem anderen Härteboden (3a oder 3b oder 3c) angehoben angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Anhebung etwa der Breite eines Strömungskanals (2d) entspricht.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis13 dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfschienen (7a, 7b, 9, 10) mit Leitblechen ausgerüstet sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis14 dadurch gekennzeichnet, daß die WärmetauscherRegister (8a, 8b) mit Thermalöl beheizbar ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis15 dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Strömungs kanäle 5 bis 20, insbesondere 10 bis 20 cm beträgt.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis16 dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Wärme¬ tauscherregister (8c, 8d) so ausgebildet und angeordnet sind, daß der Zwischenraum zwischen der Oberfläche der Wärmetauscherregister und der Außenfläche der beiden äuße ren Formkörper (2a, 2c) in etwa dem Abstand zwischen den Formkörpern (2d) entspricht.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Zwischenräume zwischen Wärmetauscherregister (8c, 8d) und den äußeren Formkörpern (2a, 2c) zwei weitere Dampfschienen der Art (7a, 7b) angebracht sind.
19. Verfahren zum Härten und Trocknen von Calciumsilikathydrat gebundenen Formkörpern in einem Autoklaven in einer Wasser¬ dampfatmosphäre mit einer Auffahrphase, einer Haltephase und einer Abfahrphase, wobei dabei die Formkörper getrock¬ net werden, insbesondere unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die zu härtenden Formkörper Zwischen¬ räume (2d) bildend auf seitlichem Abstand voneinander an¬ geordnet werden und daß durch die Zwischenräume zum Härten und Trocknen oder lediglich zum Trocknen Dampf gespült wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine größere Dampfmenge in die Zwischenräume (2d) und eine geringere Dampfmenge durch den Raum zwischen den Formkör¬ perblöcken und der Autoklavenwand gespült werden.
21. Verfahren nach Anspruch 19 und/oder 20, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß Zwischenräume zwischen 5 und 20, insbesondere zwischen 10 und 20cm verwendet werden.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß ein Formkörperblock in der Höhe angehoben angeordnet wird.
23. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Formkörperblöcke eine Dampfschiene zum Abführen von Dampf verwendet wird.
24. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß eine DampfUmwälzung im Kreis¬ laufbetrieb verwendet wird.
25. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß während der DampfUmwälzung wahlweise z. B. abwechselnd überhitzter Dampf und gekühlter Dampf verwendet wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der gekühlte Dampf durch Einspritzen von Wasser in die Dampf zuführleitung erzeugt wird.
27. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines überhitzten Dampfes WärmetauscherRegister verwendet werden, die den für die Dampfumwälzung verwendeten Dampfschienen zugeordnet sind.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die WärmetauscherRegister mit Thermalöl betrieben werden.
29. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung im Pulsations betrieb durchgeführt wird, wobei zur Druckerniedrigung Dampf abgeblasen und zur Druckerhöhung Dampf durch Verdamp¬ fen des Wassers aus der Formkörpermasse erzeugt wird.
30. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur an der Material Oberfläche mittels eines geeigneten Temperaturfühlers ge¬ messen und die Überhitzung bzw. Kühlung des Dampfes ent¬ sprechend dem Meßwert geregelt werden.
31. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich während der Auffahrphase getrocknet und während der Haltephase nur gehärtet wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfumwälzer (4) mit den WärmetauscherRegistern (8a, 8b) nur während der Auffahrphase verwendet wird.
33. Verfahren nach Anspruch 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, daß der während der Trocknung in der Auffahrphase entste¬ hende Dampf zur Druckerzeugung im Autoklaven verwendet wird.
34. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 31 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß solange getrocknet wird, bis die Haltephase erreicht ist.
35. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 31 bis 34, gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale eines oder mehrerer der Ansprüche 19 bis 30.
Description:
Verfahren zum hydrothermalen Härten und Trocknen von CSH-gebundenen Formkörpern sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 19 sowie eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Calciumsilikathydrat- (CSH) -Baustoffe, wie Porenbeton- und Kalk¬ sandsteinprodukte, werden in der Regel im Autoklaven bei 10 bis 16 bar Überdruck, entsprechend 184 bis 204°C in Dampfatmosphäre gehärtet. Zur Ausbildung der gewünschten CSH-Phasen, im wesent¬ lichen Tobermorit, müssen für einen bestimmten Zeitraum (in der Größenordnung 5 Stunden) Umgebungsbedingungen von ca. 190°C unter Anwesenheit von Wasser herrschen.

In der Regel wird nach dem Befüllen des Druckbehälters (Autokla¬ ven) mit Rohlingen dieser durch Einspeisen von Wasserdampf über eine Dampfschiene auf einen Druck von ca. 12 bar Überdruck gere¬ gelt "hochgefahren". Dieser Auffahrphase geht noch eine Spül¬ bzw. Evakuierungsphase voraus. Im Anschluß an diese Auffahrphase wird nun dieser Druck für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 5 Stunden) unter Sattdampfbedingungen konstant gehalten. Nach dieser Haltephase wird der Druck wieder geregelt auf die Aus- gangsbedingungen reduziert .

Die Erwärmung des Materials auf die gewünschte Temperatur (z.B. 190°C) erfolgt dabei in der Auffahrphase durch Kondensation von Wasserdampf an der Materialoberfläche. Die Haltephase dient der Phasenausbildung (Tobermorit) und damit der Härtung des Materi¬ als.

Nach der Autoklavierung verlassen die CSH-Bausteine den Autokla¬ ven mit einem Feuchtegehalt in der Größenordnung von 30 bis 40 % (bezogen auf die Trockenmasse) . Dieser hohe Feuchtegehalt ist z.B. in erster Linie durch den hohen Wasseranteil bei der Gießung der Baustoffrohlinge begründet. Er wirkt sich nachteilig auf das Transport- und Verarbeitungsgewicht und die bauphysika¬ lischen Eigenschaften (z.B. Wärmedämmung) des Materials während der ersten Jahre (bis zur natürlichen Austrocknung) auf die damit erstellten Bauwerke aus.

Das gattungsgemäße Verfahren nach Anspruch 1 ist aus der US-PS 2 534 303 bekannt. Dieses Verfahren gestattet die gleichzeitige bzw. aufeinanderfolgende Härtung und Trocknung von CSH-Materia- lien. Durch Einbau einer zusätzlichen Wärmequelle (z.B. dampf- oder thermalölbeheizte Wärmetauscherflächen) im Autoklaven wird zusätzliche Wärmeenergie dem CSH-Material zugeführt, was eine Verdampfung des z.B. durch die Gießung im Material vorhandenen Wassers und damit eine Trocknung des Materials bewirkt . Das bekannte Verfahren kann mit zwei Varianten durchgeführt werden.

Bei der ersten Variante wird nach der Halte- und vor der Ab¬ fahrphase getrocknet. Nach Abschluß der Haltephase und damit nach Abschluß der Härtung wird die zusätzliche Wärmequelle im Autoklaven eingeschaltet . Dies bewirkt eine Temperaturerhöhung im Inneren des Autoklaven und damit eine Überhitzung des Dampfes im Autoklaven. Durch die Dampfüberhitzung (und auch durch Tempe¬ raturstrahlung) verdampft Wasser aus dem CSH-Material und das Material trocknet von der Oberfläche her beginnend zum Inneren des Materials hin aus. Die Verdampfung des Materialwassers führt zu einer Druckerhöhung im Autoklaven, der durch geregeltes Ab¬ blasen von Wasserdampf aus dem Autoklaven begegnet werden kann. Da Autoklaven aus Sicherheitsgründen in der Regel bei bestimmtem Druck nur bis zu bestimmten oberen Grenztemperaturen betrieben werden dürfen, kann wahlweise auch der Druck im Inneren des Autoklaven (von z.B. 12 bar Überdruck auf z.B. 10 bar Überdruck) gesenkt werden.

Da das Material erst nach Abschluß der Härte- bzw. Haltephase getrocknet wird, besteht keine Gefahr einer Materialzerstörung durch zu frühes Verdampfen des Wassers aus der Materialoberflä¬ che. Zur Härtung des Materials wird jedoch zusätzlich Zeit und Energie benötigt.

Dieses bekannte Verfahren wird identisch auch in den Druck¬ schriften DE 33 26 492 AI und EP 0 133 239 Bl beschrieben.

Bei der zweiten Variante wird während der Auffahr- und der Hal¬ tephase getrocknet. Noch vor Erreichen der Haltephase wird be¬ reits die Wärmequelle im Autoklaveninneren eingeschaltet. Sobald an der Materialoberfläche eine ausreichende Härtung eingetreten ist, kann durch Verdampfung des Wassers an der Oberfläche gleichzeitig eine Härtung und Trocknung von außen nach innen erfolgen. Dieses Verfahren ist deshalb möglich, weil in der Regel wesentlich mehr Wasser im CSH-Grünling vorhanden ist, als für die Phasenausbildung und damit zur Härtung benötigt wird. Dieses Verfahren wird in vergleichbarer Weise auch in der DE 33 26 492 AI, EP 0 133 239 Bl und der DE 40 35 061 AI beschrieben. Sowohl die Frischdampfzufuhr bis zu einem gewissen Druck (z.B. 6 bar) und die anschließende Aufheizung bis zum gewünschten Enddruck (z.B. 12 bar) z.B. durch Wärmestrahlung, als auch die Dampferzeugung im Autoklaveninneren durch auschließliche Wärme¬ zufuhr unter Anwesenheit von Luft werden in diesen Druckschrif¬ ten beschrieben. Die Art der Dampferzeugung im Autoklaveninneren (Wärmetauscher, Induktionsheizflächen, Mikrowelle) ist dabei unmaßgeblich.

Nach diesen bekannten Verfahren kann Energie eingespart werden. Der Druckaufbau im Autoklaveninneren erfolgt durch Verdampfen von Wasser aus dem Grünling. Auf eine externe Dampfzufuhr kann weitgehend verzichtet werden.

Dadurch, daß der Trocknungsprozeß bereits während der Auffahr- und Haltephase eingeleitet wird, wird auch Zeit gespart.

Durch zu frühes Verdampfen von Wasser aus der Materialoberfläche besteht jedoch die Gefahr einer unzureichenden Phasenausbildung an der Oberfläche. Das Material härtet an der Oberfläche nicht genügend aus und wird dadurch zerstört.

Ziel einer Trocknung von CSH-Baustoffen ist ein gleichmäßiger Trocknungsgrad aller Bausteine. Bei den gegenwärtigen techni¬ schen Verfahren wird dies allerdings dadurch erschwert, daß nicht nur eine, sondern mehrere, in der Regel drei, Blöcke gleichzeitig nebeneinander oder übereinander in den Autoklaven eingebracht werden. Um einen hohen Füllungsgrad und damit eine hohe Wirtschaftlichkeit bei der Autoklavierung zu erreichen, sind die Abstände zwischen den Blöcken bewußt sehr klein gehal¬ ten. Bei seitlich an den Autoklavenwänden angebrachten Wärmetau¬ scherflächen gelingt es daher nicht, Wärmeenergie in den mitt¬ leren Block zu transportieren. Es werden lediglich die Außen¬ wände der beiden äußeren Blöcke beheizt. Die beiden äußeren Blöcke werden getrocknet, der mittlere Block bleibt feucht.

Eine Trocknung im Zentrum des Autoklaven ist daher nur dann technisch möglich, wenn es gelingt, die zusätzlich eingebrachte Wärmeenergie möglichst gleichmäßig an die Oberfläche der Blöcke zu bringen. Dies kann beispielsweise durch erzwungene Strömung (Konvektion) von überhitztem Dampf im Autoklaveninneren erfol¬ gen. Dies bewirkt gleichzeitig einen verbesserten Wärmeübergang zwischen Trocknungsmedium und Materialoberfläche.

Zusätzlich muß das an der Materialoberfläche verdampfte Wasser abgeführt werden, um eine Sättigung des Trocknungsmediums (z.B. überhitzter Dampf) und damit eine Unterbrechung des Trocknungs- vorganges an dieser Stelle zu vermeiden. Auch dieses Problem läßt sich durch Konvektion von überhitztem Dampf im Autoklaven lösen.

In den Druckschriften EP 0 538 755 Bl und EP 0 624 561 Bl werden Verfahren beschrieben, die eine erzwungene Strömung des über¬ hitzten Dampfes im Autoklaven ermöglichen sollen.

Nach der EP 0 538 755 Bl soll durch den Einbau von "Konvektions- kaminen" , die um die seitlichen Wärmetauscherflächen angebracht sind, ein erhöhter Anteil an natürlicher Konvektion im Autokla¬ veninneren erreicht werden.

Nach der EP 0 624 561 Bl wird die Dampfbewegung im Inneren des Autoklaven durch Druckpulsation mit überhitztem Dampf erreicht . Druckpulsation bedeutet, daß in regelmäßigen Zeitabständen Dampf über das Abfahrregelventil abgeblasen wird, was eine Druckver¬ ringerung im Autoklaven bedeutet, und anschließend (überhitzter) Frischdampf über eine Frischdampfschiene wieder in den Autokla¬ ven eingeblasen wird (Druckerhöhung) . Die Erzeugung überhitzten Dampfes kann auch im Inneren des Autoklaven durch Wärmetauscher erfolgen.

Nachteilig bei beiden Verfahren ist, daß sich der strömende Dampf nicht bzw. nur mit einem sehr geringen Anteil zwischen den Blöcken bewegt. In Analogie zum Hagen-Poisseulleschen Gesetz sind die Anteile der Volumenströme proportional zur vierten Potenz des Durchmessers der Strömungskanäle. Dies bedeutet, daß bei den derzeit gegebenen strömungstechnischen Voraussetzungen im Autoklaveninneren sich der weitaus größte Anteil des Dampf¬ stromes zwischen Autoklavenwand und den beiden äußeren Blöcken bewegen wird.

Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen es gelingt, die Wirkung der Härtung und Trocknung zu optimieren.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Ver¬ fahren sind bevorzugt für die Härtung von Porenbeton geeignet. Die Vorrichtung und das Verfahren sind aber auch zur Härtung und Trocknung beliebiger Calciumsilikathydrat-gebundener Formkörper geeignet .

Das erfindungsgemäße Verfahren beruht im wesentlichen auf den Trocknungsmethoden, wie sie in dem US-Patent 2 524 303 und

EP 0 624 561 beschrieben sind. Es werden jedoch die zur Druck¬ pulsation erforderlichen Mengen an überhitztem Dampf nun nicht mehr durch Einblasen und Ablassen, sondern durch Energiezufuhr über Wärmetauscher in einem Kreislaufbetrieb zugeführt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es, die Strömungswege im Autoklaven so zu verbessern, daß auch eine Konvektion in den Zwischenräumen zwischen den Porenbetonkuchen erfolgen kann.

Anhand der Zeichnung (Fig.) wird die Erfindung im folgenden beispielhaft näher erläutert, wobei die einzige Figur schema¬ tisch eine Frontansicht eines geöffneten Autoklaven darstellt. In dem Autoklaven 1 befinden sich nebeneinander auf seitlichem Abstand (Zwischenräume 2d) drei Porenbetonkuchen bzw. -blocke 2a, 2b, 2c, die auf drei auf entsprechend angepaßten, auf dem Autoklavenboden auf seitlichem Abstand voneinander angeordneten, sich in Längsrichtung erstreckenden Lagerelementen, z.B. Schie¬ nen (nicht dargestellt) aufsitzenden Härteböden bzw. -wagen 3a, 3b, 3c stehen. Härteböden bzw. -wagen sind Tragelemente für die zu härtenden Formkörper. Die Zufuhr von Frischdampf (z.B. 12 bar Überdruck, 191°C) , wie er für die Härtung des Porenbetons benötigt wird, erfolgt wie bisher durch eine bodenseitig ange¬ ordnete, sich in Längsrichtung erstreckende untere Dampfschiene 10. Eine Dampfschiene ist ein Rohr mit Auslaßöffnungen für Dampf. Ebenso kann der Autoklav Wärmetauscher-Register 8a, 8d zur Erzeugung überhitzten Dampfes und somit zur Trocknung des Poren¬ betons enthalten, die seitlich an den Autoklavenwänden angeord¬ net sind.

Erfindungsgemäß sind oberhalb der Porenbetonkuchen 2a, 2b,2c und dabei zweckmäßigerweise in der Nähe der Zwischenräume 2d zwi¬ schen den Porenbetonkuchen zwei weitere obere Dampfschienen 7a, 7b und vorzugsweise eine oder mehrere zusätzliche Dampfschienen 9 unter dem mittleren Härtewagen 3b bzw. ebenfalls in der Nähe der Zwischenräume 2d zwischen den Porenbetonkuchen angeordnet.

Die beiden oberen Dampfschienen 7a, 7b sind mit dem Ausgang ei¬ nes, außerhalb des Autoklaven angebrachten Umwälzers 4 und die

untere Dampfschiene 9 mit dem Eingang des Umwälzers 4 verbunden. Der Umwälzer 4 kann entweder mittels eines Ventilators oder einer DampfStrahldüse realisiert werden.

Die Frischdampfschiene 10 ist nach einer Ausführungsform der Erfindung zur Absaugung des oben eingedrückten Dampfes einge¬ richtet . Über ein außerhalb des Autoklaven angebrachtes (und in der Figur nicht eingezeichnetes) Drei-Wege-Ventil kann diese Schiene 10 einmal als Frischdampfschiene und einmal als Absaug¬ schiene verwendet werden.

Die oberen Dampfschienen 7a, 7b gegebenenfalls auch die Dampf- schiene 9 sind vorzugsweise zusätzlich mit Wärmetauscher-Regi¬ ster 8a, 8b, die an oder in der Nähe der Schienen angebracht sind, kombiniert. Die Wärmetauscherrohre der Register 8a, 8b können sich aber auch im Inneren der Dampfleitungen befinden. Die Dampfschienen 7a, 7b, 9 wirken dabei wie eine Dampfüberhit- zungseinrichtung im Autoklaveninneren.

In den Zuleitungen zu den Dampfschienen 7a, 7b, 9, 10 können sich Einspritzdüsen und Zuleitungen zum Einbringen von Frischwasser befinden. Damit ist es möglich, die Dampftemperatur sehr genau zu regeln. Eine Kühlung des Dampfes mit Wasser ist beispiels¬ weise dann zweckmäßig, wenn die Temperatur an der Oberfläche der Porenbetonkuchen zu frühzeitig die Sattdampfatmosphäre verlassen sollte.

Die Einspritzung von Frischwasser zur Dampfkühlung ist technisch realisierbar, wenn ausreichende Strömungsgeschwindigkeiten in den Dampfleitungen vorherrschen. Die Einspritzung von Frisch¬ wasser in ein sich nicht bewegendes Dampfregime (z.B. direkt in den Autoklaven) ist zum einen technisch nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand möglich und würde zum anderen auch nicht die er¬ wünschte Dampfkühlung bewirken. Erfindungsgemäß gelingt dies durch die neue Art der DampfUmwälzung und des Kreislaufbetriebs .

Die Anordnung der Dampfschienen 7a, 7b und die Anordnung und der Durchmesser der nicht dargestellten Bohrungen (für den Dampfaustritt) in den Dampfschienen ist so gewählt, daß der größte Teil des vom Umwälzer 4 eingedrückten Dampfes in die Zwischenräume 2d zwischen die Porenbetonkuchen gespült wird. Nur ein kleiner Teil der Dampfmenge soll im Raum zwischen den Ku¬ chenaußenflächen und der Autoklavenwand entlang strömen.

Nach einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung ist der mittlere Porenbetonkuchen 2b gegenüber den äußeren beiden Kuchen angehoben gelagert. Die Höhe dieser Anhebung ist vorzugs¬ weise etwa genauso groß wie die Breite der Zwischenräume zwi¬ schen den Kuchen, z.B. ca. 10 bis 20 cm. Dadurch werden sehr günstige Strömungskanäle mit gleichmäßigem Durchmesser zwischen den Kuchen geschaffen.

Technisch läßt sich eine Anhebung des mittleren Kuchens dadurch realisieren, daß die üblicherweise verwendeten mittleren Dorne des Härtewagens (nicht eingezeichnet) , die den mittleren Härte¬ boden 3b aufnehmen, verlängert ausgebildet werden. Ebenso ist es denkbar, daß der mittlere Härteboden 3b über eine geeignete Hebevorrichtung, die am Härtewagen (nicht eingezeichnet) ange¬ bracht ist, unmittelbar vor der Autoklavierung angehoben wird.

Zur Verbesserung von Dampf- bzw. Trocknungsmediumtransporten und Wärmeübergängen im Steininneren können durchgehende Löcher in dem Porenbetonkuchen angebracht sein. Je nach Herstellungsver¬ fahren lassen sich diese Löcher im Kuchen beispielsweise dadurch anbringen, daß sie nach der Gärphase (vor dem Sägen) mit Nadeln in den Kuchen eingestochen werden.

Diese Maßnahme bewirkt eine gleichmäßigere Steintrocknung zwi¬ schen den Außenflächen und dem Kern des Porenbetonkuchens. Gleichzeitig wird dadurch die Materialoberfläche für das Trock¬ nungsmedium erhöht .

Die Einbringung dieser Löcher ist besonders zweckmäßig, wenn eine ausreichende Konvektion im Autoklaveninneren und damit eine ausreichende Druckdifferenz zwischen den Öffnungen der Löcher vorherrscht. Anderenfalls sättigt das Trocknungsmedium in den Löchern ab und der gewünschte Trocknungseffekt im Steininneren stellt sich nicht ein.

Dadurch, daß der vom Umwälzer 4 eingespeiste Dampf mittels Dampfschienen in den Autoklaven geleitet wird, läßt sich der Dampf gezielt an die Stellen transportieren, an denen er effek¬ tiv sein soll, z.B. an die Seitenflächen des Kuchens.

Die Strömungsausrichtung und die Menge des Dampfes, der an den Dampfschienen 7a, 7b austritt, läßt sich in einfacher Weise durch geeignete Anordnungen und unterschiedliche Durchmesser der Boh¬ rungen in den Schienen einstellen. Der aufwendige Einbau von Leitblechen und Leitkaminen entfällt dadurch. Nichtsdestrotrotz können die Dampfschienen zusätzlich mit Leitblechen (nicht ein¬ gezeichnet) versehen werden.

Auch ohne Trocknung bewirkt die entstehende Konvektion eine gleichmäßigere Verteilung des Dampfes im Autoklaven. Die Aus¬ bildung von Temperaturgradienten zwischen der Autoklavenober- und der Autoklavenunterseite und die Gefahr einer ungleichmäßi¬ gen Härtung des Porenbetons wird dadurch vermindert .

Die Anordnung von Wärmetauschern, die beispielsweise mittels Thermalöl beheizt werden können, direkt an oder in unmittelbarer Nähe der Dampfschienen 7a, 7b bewirkt eine Überheizung des Dampfes im Autoklavenraum. Dadurch entstehen keine Leitungsver¬ luste außerhalb des Autoklaven. Wärmeenergie der Wärmetauscher, die nicht in die Dampfschienen 7a, 7b übertragen wird, bewirkt eine Überhitzung des Dampfes im übrigen Autoklavenraum und ist somit nicht verloren.

Die ungünstigen geometrischen Strömungsbedingungen, die bisher eine Trocknung von Porenbeton im Inneren des Autoklaven erheb¬ lich erschwerten, da der Zwischenraum zwischen den Härteböden 3a, 3b, 3c zu gering war, werden insbesondere durch Anhebung des mittleren Kuchens vermieden.

Die Löcher im Kuchen bewirken eine vergrößerte Oberfläche der Kuchenform und damit verbesserte Wärmeübergänge und einen ver¬ besserten Stofftransport im Inneren der Form. Dies bewirkt eine gleichmäßigere Trocknung des Porenbetonkuchens.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in Analogie zum aus der US-PS 2 524 303 bekannten Verfahren die Härtung und Trock¬ nung der CSH-Baustoffe auf zwei verschiedene Arten erfolgen: Einmal nach Abschluß der Haltephase (nach der Härtung des Mate¬ rials) und zum anderen während der Auffahr- und Haltephase (gleichzeitige Trocknung und Härtung) .

Nach dem Einbringen des Materials in den Autoklaven wird - dem bisherigen Stand der Technik entsprechend - nach einer eventuell vorausgegangenen Spül- und Evakuierungsphase - der Druck im Autoklaven durch Einblasen von Frischdampf kontinuierlich auf einen Wert von ca. 12 bar Überdruck erhöht.

In der darauffolgenden Haltephase wird dieser Druck- und Tempe¬ raturzustand im Autoklaven solange aufrechterhalten, bis die Härtung des Materials weitestgehend oder vollständig abgeschlos¬ sen ist (ca. 2 bis 5 Stunden) .

Nun kann durch Einschalten der Wärmequelle im Autoklaven und Inbetriebnahme des Umwälzers der Trocknungsvorgang eingeleitet werden.

Während des AufheizVorgangs verdampft Wasser aus dem CSH-Materi¬ al und der Druck im Autoklaven wird erhöht. Gemäß US-PS 2 524 303 kann dieser Druck nun durch geregeltes Abblasen über ein Abfahrdampfregelventil auf konstantem Niveau (12 bar Überdruck)

gehalten (Temperaturerhöhung) oder reduziert werden (Temperatur¬ konstanz im Autoklaven) . Nach Abschluß der Trocknungsphase wird durch geregeltes Abblasen des Dampfes über das Abfahrdampfregel¬ ventil der Druck im Autoklaveninneren auf Umgebungsbedingungen reduziert .

Alternativ kann die Trocknung aber auch gemäß dem in EP 0 624 562 Bl beschriebenen Pulsationsbetrieb durchgeführt werden. Die Druckerniedrigung erfolgt durch Abblasen von Dampf über das Abfahrdampfregelventil und die Druckerhöhung durch Verdampfen des Wassers aus der Porenbetonmasse. Der abgeblasene Dampf kann dabei entweder in einen anderen Autoklaven überströmen oder in einen DampfSpeicher gefahren werden und steht für weitere Auto- klavierungen zur Verfügung. Mit zunehmenden Trocknungsgrad des Porenbetonkuchens verlängert sich auch die Zeit, bis ausreichend Wasser aus dem Kuchen zur Erhöhung des Druckes verdampft ist . Die Pulsbreiten werden daher mit zunehmender Trocknungsdauer immer länger.

Bei Trocknung während der Auffahr- und Haltephase wird nach der Spül- und Evakuierungsphase durch Einleiten von Frischdampf der Druck im Autoklaven bis auf einen bestimmten Wert (z.B. 5 bar Überdruck) , der jedoch noch deutlich unter dem für her¬ kömmliche Autoklavierungen erforderlichen Druckniveau (z.B. 12 bar Überdruck) liegt, erhöht. Die weitere Druckerhöhung auf den gewünschten Härtedruck (12 bar Überdruck) erfolgt nach Einschal¬ ten der Wärmequelle und des Umwälzers durch Verdampfung von Wasser aus der Materialoberfläche. Kennzeichnend für diesen Verfahrensschritt ist, daß während dieser Druckerhöhungsphase ständig die Temperatur an der Materialoberfläche mittels eines geeigneten Temperaturfühlers überwacht wird. Sobald die Tempera¬ tur an der Materialoberfläche einen vorgegebenen oberen Grenz¬ wert (die zum jeweils vorherrschenden Druck korrespondierende Sattdampftemperatur) übersteigt, erfolgt durch Abschalten der Wärmequelle und Einspritzen von Wasser über die Düsen in den Dampfschienen 7a, 7b eine Kühlung des erhitzten Dampfes im Auto¬ klaven und damit eine Kühlung der Materialoberfläche.

Diese Temperaturüberwachung und Materialkühlung ist zweckmäßig, wenn verhindert werden soll, daß vor Ablauf der erforderlichen Härtezeit (ca. 2 bis 5 Stunden) zu viel Wasser aus der Material¬ oberfläche verdampft, wodurch die für die Härtung erforderliche CSH-Phasenausbildung nicht mehr stattfinden kann und das Materi¬ al dadurch an der Oberfläche zerstört würde. Nach Abschluß die¬ ser kombinierten Auffahr- und Härtephase kann die Abfahrphase eingeleitet werden, oder je nach gewünschtem Trocknungsgrad, eine weitere Trocknung z.B. nach dem oben beschriebenen Pulsa- tionsverfahren durchgeführt werden. Die Größe des unteren Auf- fahrdrucks ist in erster Linie vom Wassergehalt an der Oberflä¬ che des Porenbetonkuchens und somit vom eingebrachten Grünlings- material und auch vom Füllungsgrad im Autoklaven abhängig. Je mehr Wasser an der Materialoberfläche zur Verdampfung zur Ver¬ fügung steht, umso kleiner kann dieser Wert gewählt werden. Dieser Wert kann entweder experimentell oder durch Berechnung (bei Kenntnis der Trocknungsverlaufskurve des Materials) be¬ stimmt werden.

Je nach Höhe und Länge der Wärmeenergiezufuhr im Autoklaveninne¬ ren kann somit die gewünschte Restfeuchte des Materials während der Härtung und Trocknung eingestellt werden. Die sich einstel¬ lende Restfeuchte (in Abhängigkeit von der Trocknungsdauer) ist vom Material abhängig und kann entweder experimentell oder durch Rechnung (bei Kenntnis der Trocknungsverlaufskurve) ermittelt werden. Durch Variation der Dauer der Energiezufuhr kann nun äußerst wirtschaftlich getrocknet (d.h. trockenes Material bei gleichem Energieaufwand wie bei bisherigen Autoklavierungen unter Sattdampf) , oder aber jeder beliebige Trocknungsgrad ein¬ gestellt werden.

Je geringer die gewünschte Restfeuchte des Materials gewählt wird, umso mehr Wasser muß aus dem Material verdampft werden und umso mehr Dampf wird auch im Autoklaveninneren produziert. Ab einem bestimmten Trocknungsgrad ist die so erzeugte Dampfmenge größer als zum Hochfahren des nächsten Autoklaven auf den An¬ fangsdruck (z.B. 6 bar) erforderlich. Dieser überschüssige,

überhitzte und hoch vorgespannte Dampf (12 bar Überdruck) kann beispielsweise zur Erwärmung von Wärmekammern und Wärmetunneln oder zur Erzeugung elektrischen Stroms (z.B. für den externen Umwälzer) mittels einer Dampfturbine verwendet werden.

Nach der Erfindung kann somit bei gleichem Energieaufwand wie bisher trockeneres Material beim kombinierten Härte- und Trock¬ nungsverfahren erzeugt werden. Gewünschte Restfeuchten sind durch Dauer des Trocknungsvorganges einstellbar. Das erfindungs¬ gemäße Verfahren ist ein materialschonendes Verfahren durch Überwachung der Oberflächentemperatur. Die Einstellung der Dampfqualität durch Überhitzung und Kühlung und dadurch Reduzie¬ rung von Härteschäden ist möglich.

Nach der Erfindung ist noch eine weitere Variante des Trock¬ nungsverfahrens möglich. Bei dieser Variante wird nur während der Hochfahrphase getrocknet. Das Verfahren läuft wie folgt ab: Nach Beendigung der Spül- und Vakuumphase wird der Autoklav entweder mit Frischdampf oder durch Dampf aus einem Speicher oder einem anderen Autoklaven bis auf einem vorgegebenen Druck (z.B. 2 bis 5 bar) hochgefahren. Anschließend wird bis zum Er¬ reichen des gewünschten Haltedrucks (z.B. 12 bis 16 bar) durch Einschalten der zusätzlichen Wärmequelle und der DampfUmwälzung Wasser aus den Formblöcken verdampft. Um Anlagenteile einzuspa¬ ren, kann gegebenenfalls auf die seitlichen Wärmetauscherregi¬ ster 8c, 8d verzichtet werden. Die Geschwindigkeit der Verdamp¬ fung und die Temperatur im Autoklaven kann dabei durch Regelung der Wärmequelle und des Umwälzers oder durch Frischwasserein¬ spritzung eingestellt werden. Nach Erreichen des Haltedrucks (12 bis 16 bar) werden Wärmequelle und Umwälzer abgeschaltet oder in der Leistung soweit gedrosselt, daß lediglich Druck und Wärme¬ verluste des Autoklaven ausgeglichen werden. Eine weitere Trock¬ nung während der Haltephase soll dabei nicht erfolgen.

Vorteile dieses Verfahrens sind, daß bestehende Autoklavenanla¬ gen beibehalten werden können. Die Temperatur im Autoklaven überschreitet während der Hochfahrphase nicht die Sattdampftem-

peratur des Haltedrucks. Eine Auslegung des Autoklaven auf höhe¬ re Temperaturen ist dadurch nicht erforderlich. Mehrere Autokla¬ ven können mit nur einer Thermalolanlage und einem Dampfumwälzer betrieben werden, da diese Anlagen nur während einer relativ kurzen Zeitspanne (in der Hochfahrphase) während eines Autokla- vierungsprozesses benötigt werden. Bei einer Trocknung während der Haltephase (Variante 1 oder 2) fällt durch Verdampfung des Wassers aus den Formkörpern zusätzlicher Dampf an. Dieser Dampf muß während der Haltephase abgeblasen werden. Die dazu notwendi¬ gen technischen Anlagen (Abfahrregelarmatur, Abfahrdampfschiene) sind auch bei der Kombination mehrerer Autoklaven nur einmal erforderlich.

Die Dampfschienen 7a, 7b, 9 können auch so ausgebildet sein, daß die Dampfantrittsöffnungen gleiche und/oder unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Sie können auch mit z.B. auswechselbaren Düsen oder Stutzen bestückt sein, die z.B. unterschiedlich lang sein können, oder derart gerichtet oder gekrümmt sein, daß vor¬ bestimmte Ausströmrichtungen erzielt werden.

Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die seit¬ lichen Wärmetauscherregister 8c, 8d so ausgebildet und angeord¬ net, daß der Zwischenraum zwischen der Oberfläche der Wärmetau¬ scherregister und der Außenfläche der beiden äußeren Formkörper 2a, 2c in etwa dem Abstand zwischen den Formkörpern 2d ent¬ spricht. Dabei können oberhalb der Zwischenräume zwischen Wärme¬ tauscherregister 8c, 8d und den äußeren Formkörpern 2a, 2c zwei weitere Dampfschienen der Art 7a, 7b angebracht sein.