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Title:
METHOD FOR IDENTIFICATION OF COMPONENTS IN AN ELECTRICAL LOW-VOLTAGE SWITCHGEAR ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/030533
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for identification of components in an electrical low-voltage switchgear assembly (1). The electrical low-voltage switchgear assembly (1) according to the invention has at least one truck module (2), which can be positioned in an truck slot (3) and is characterized in that both the truck slot (3) and the truck module (2) have associated devices (12, 11) for wire-free communication, wherein the communication devices (12, 11) are designed to transmit and/or receive data which is relevant for an automatic identification of the truck slot (3) and/or the truck module (2), and allow automatic association of these components (2, 3) with one another.

Inventors:
FROEHLICH PAUL (DE)
THAMM PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/058010
Publication Date:
March 12, 2009
Filing Date:
June 24, 2008
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
FROEHLICH PAUL (DE)
THAMM PETER (DE)
International Classes:
H02B1/04; H01H71/02
Foreign References:
DE202007006824U12007-07-12
DE202006000702U12007-04-26
EP1744487A12007-01-17
DE10315646A12004-11-11
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zum Erkennen von Komponenten (2, 3) in einer e- lektrischen Niederspannungs-Schaltanlage (1) mit wenigstens einem in einem Einschubschacht (3) positionierbaren Einschubmodul (2) , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass Daten, die für die Erkennung des Einschubschachtes (3) und/oder des Einschubmoduls (2) relevant sind, von Kommunikationseinrichtun- gen (11, 12), die dem Einschubmodul (2) und/oder dem Einschubschacht (3) zugeordnet sind, drahtlos gesendet und/oder drahtlos empfangen werden, und dass eine automatische Erkennung des Einschubschachtes (3) und/oder des Einschubmoduls (2) erfolgt, die eine automatische Zuordnung dieser Komponen- ten (2, 3) zueinander ermöglicht.

2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Senden und/oder Empfangen der erkennungsrelevanten Daten während der oder unmittelbar im Anschluss an die Montage des Einschubmoduls (2) in den Einschubschacht (3) und vorzugsweise automatisch erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die dem Einschubschacht (3) zugeordnete Kommunikationseinrichtung (12) und/oder die dem Einschubmodul (2) zugeordnete Kommunikationseinrichtung (11) erkennungsrelevante Daten von derjenigen Kommunikationseinrichtung (11, 12) erhält, die der je- weils korrespondierenden Komponente (2, 3) zugeordnet ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die dem Einschubschacht (3) zugeordnete Kommunikationseinrichtung (12) und/oder die dem Einschubmodul (2) zugeordnete Kommunikationseinrichtung (11) die erkennungsrelevanten Daten an eine dem Einschubschacht (3) und/oder dem Einschubmodul (2) zugeordnete lokale Freigabeeinheit und/oder an eine dem Ein-

schubschacht (3) und/oder dem Einschubmodul (2) zugeordnete entfernte Freigabeeinheit überträgt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Einschubmodul (2) und/oder der Einschubschacht (3) zum Betrieb mit der korrespondierenden Komponente (3, 2) freigegeben wird, wenn eine überprüfung der erkennungsrelevante Daten erfolgreich abgeschlossen ist, anderenfalls das Einschubmodul (2) und/oder der Einschubschacht (3) für einen solchen Betrieb gesperrt bleibt oder gesperrt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Ein- schubmodul (2) und/oder der Einschubschacht (3) vor der Freigabe an einen Betrieb mit der korrespondierenden Komponente (3, 2) angepaßt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Einschubmodul (2) und/oder der Einschubschacht (3) nach der Freigabe mit Daten versorgt wird, die an einen Betrieb mit der korrespondierenden Komponente (3, 2) angepaßt sind.

8. Elektrische Niederspannungs-Schaltanlage (1), mit wenigstens einem in einem Einschubschacht (3) positionierbaren Einschubmodul (2) , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass sowohl dem Einschubschacht (3) als auch dem Einschubmodul (2) Einrich- tungen (12, 11) zur drahtlosen Kommunikation zugeordnet sind, wobei die Kommunikationseinrichtungen (12, 11) zum Senden und/oder Empfangen von Daten ausgebildet sind, die für eine automatische Erkennung des Einschubschachtes (3) und/oder des Einschubmoduls (2) relevant sind, und eine automatische Zu- Ordnung dieser Komponenten (2, 3) zueinander ermöglichen.

9. Elektrische Niederspannungs-Schaltanlage (1) nach Anspruch

8. g e k e n n z e i c h n e t d u r c h Mittel zum au-

tomatischen Erkennen des Einschubschachtes und/oder des Einschubmoduls .

10. Elektrische Niederspannungs-Schaltanlage (1) nach An- spruch 9, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine dem Einschubschacht (3) und/oder dem Einschubmodul (2) zugeordnete lokale Freigabeeinheit und/oder eine dem Einschubschacht (3) und/oder dem Einschubmodul (2) zugeordnete entfernte Freigabeeinheit, die zur überprüfung der erkennungsrelevanten Daten und zur Entscheidung über die Freigabe des Einschubschachtes (3) und/oder des Einschubmoduls (2) ausgebildet ist .

Description:

Beschreibung

Verfahren zum Erkennen von Komponenten in einer elektrischen Niederspannungs-Schaltanlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von Komponenten in einer elektrischen Niederspannungs-Schaltanlage. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine elektrische Niederspannungs-Schaltanlage .

Aus dem Bereich der Energieverteilung und in Motorschalt- schränken, also Niederspannungs-Schaltanlagen für Motorabzweige, deren Hauptaufgabe es ist, Motoren in industriellen Prozesse zu steuern und zu schützen, ist der Einsatz der so- genannten Einschub-Technik bekannt. Dabei wird jeder Motorabzweig in einem eigenen Einschubmodul eingebaut. Diese Einschubmodule lassen sich dann nach Art von Schubkästen in entsprechend vorgesehene Einschubschächte positionieren. Solche Motorschaltschränke werden auch als bei Motor Control Center (MCC) bezeichnet.

Motorabzweige können anwendungsspezifisch unterschiedlich ausgeführt sein. Von der Hauptstromseite aus gesehen kann ein Direktstarter, ein Wendestarter, ein Stern-Dreieck-Starter usw. vorgesehen sein. Von der Steuerstromseite aus gesehen können sich die Anbindungen an die Vor-Ort-Steuerstelle, die Anzeigen, die Verzögerungen, die Verriegelungen usw. unterscheiden. Trotz dieser unterschiedlichen Funktionalitäten unterscheiden sich die Einschubmodule äußerlich konstruktiv nicht voneinander. Sowohl die äußeren Abmessungen, als auch die elektrischen Schnittstellen der Einschubmodule sind von den Eigenheiten des Motorabzweigs im Inneren des Einschubmoduls unabhängig. Dies kann sehr leicht zu einer Fehlmontage führen, beispielsweise dann, wenn ein Motorabzweig beispiels- weise wegen eines Kurzschlusses oder des Lebensdauerendes der Schütze oder des Leistungsschalters ausgetauscht werden muß. Betriebsstörungen oder eine Beschädigungen der Gesamtanlage können bei falsch eingewechselten Einschubmodulen die Folge

sein. Besonders bei sicherheitsrelevanten Motorabzweigen ist es daher unbedingt erforderlich, Verwechslungen sicher auszuschließen .

Um Verwechslungen zu vermeiden, ist es aus dem Stand der

Technik bekannt, eine mechanische Kodierung der Einschubmodule durchzuführen. Hierbei kommen an beiden Komponenten mechanische Kodierstecker oder Kodiereinrichtungen zum Einsatz, die eine fehlerhafte Kombination von Einschubmodul und Ein- schubschacht verhindern sollen. Nachteilig bei der Verwendung dieser Kodierstecker ist es jedoch, daß sich damit nur eine vergleichsweise geringe Anzahl von Kodiermöglichkeiten verwirklichen läßt. Bei Schaltanlagen mit einer großen Anzahl von Einschüben kann daher das Risiko einer Fehlmontage nicht vollständig ausgeschlossen werden. Darüber hinaus ist neben dem Kennzeichnungsaufwand bei der Herstellung der Einschubmodule auch der Logistikaufwand sowie der Prüf- und Testaufwand bei der Inbetriebnahme erheblich, wodurch hohe Bereitstel- lungs- und Wartungskosten entstehen.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine besonders einfache und sichere Alternative zu den zuvor beschriebenen Kodiersteckern bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 bzw. eine elektrische Schaltanlage nach 8 Anspruch gelöst.

Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Erkennen von Komponenten in einer elektrischen Niederspannungs-Schaltanlage mit wenigstens einem in einem Einschubschacht positionierbaren

Einschubmodul vorgesehen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass Daten, die für die Erkennung des Einschubschachtes und/oder des Einschubmoduls relevant sind, von Kommunikationseinrichtungen, die dem Einschubmodul und/oder dem Ein- schubschacht zugeordnet sind, drahtlos gesendet und/oder drahtlos empfangen werden, und dass eine automatische Erkennung des Einschubschachtes und/oder des Einschubmoduls er-

folgt, die eine automatische Zuordnung dieser Komponenten zueinander ermöglicht.

Die zur Ausführung dieses Verfahrens ausgebildete elektrische Niederspannungs-Schaltanlage weist wenigstens ein in einem Einschubschacht positionierbares Einschubmodul auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl dem Einschubschacht als auch dem Einschubmodul Einrichtungen zur drahtlosen Kommunikation zugeordnet sind, wobei die Kommunikationseinrichtungen zum Senden und/oder Empfangen von Daten ausgebildet sind, die für eine automatische Erkennung des Einschubschachtes und/oder des Einschubmoduls relevant sind und eine automatische Zuordnung dieser Komponenten zueinander ermöglichen.

Die im Zusammenhang mit der Schaltanlage erläuterte Vorteile und Ausgestaltungen gelten sinngemäß auch für das Verfahren und umgekehrt.

Eine Kernidee der Erfindung ist es, erkennungsrelevante Daten drahtlos zu übertragen, um damit eine exakte Zuordnung des

Einschubmoduls (und damit des darin angeordneten Motorabzweiges oder dergleichen) zu einem bestimmten Einschubschacht, also einem bestimmten Einbauort der Schaltanlage, zu ermöglichen. Der Einsatz einer mechanischen Kodiervorrichtung, wie beispielsweise eines Kodiersteckers, ist damit überflüssig. Als kodierte „Kupplungsteile" dienen die Kommunikationseinrichtungen von Einschubmodul und/oder Einschubschacht.

Von Vorteil ist, daß die Anzahl der „Kodierungen" praktisch nicht begrenzt ist. Durch die Verwendung von erkennungsrelevanten Daten, deren Vielfalt und Auswahl nicht beschränkt ist, können Erkennungs- und damit Zuordnungsvorgänge für beliebig viele Komponenten (Einschubmodule, Einschubschächte) erfolgen. Unzulänglichkeiten mechanischer Kodierstecker, bei- spielsweise aufgrund von mechanischen Defekten oder Verschmutzung, gehören der Vergangenheit an. Insgesamt wird mit der Erfindung eine besonders einfache und zudem auch sichere Alternative zu den aus dem Stand der Technik bekannten Ko-

diersteckern bereitgestellt. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der Erfindung in Motorschaltschränken, da hier eine hohe Varianz gegeben ist und zugleich ein schneller und sicherer Wechsel der Einschübe besonders notwendig und ge- wünscht ist.

Anstelle einer mechanischen Kodierung wird also bei der vorliegenden Erfindung eine elektrische, drahtlose Kodierung eingesetzt, um eine Zuordnung von Einschubmodulen zu Ein- schubschächten zu ermöglichen. Vorteilhaft ist es dabei, dass intelligente Einschubmodule eingesetzt werden, beispielsweise in Form von Motorsteuerungs- oder Motormanagementsystemen.

Unter dem Begriff „Niederspannungs-Schaltanlage" werden dabei Schaltanlagen verstanden, die für einen Betrieb mit Niederspannung, also einen Spannungsbereich bis 1000 Volt ausgelegt sind.

Unter dem Begriff „erkennungsrelevante Daten" werden dabei alle Daten verstanden, die einer Identifikation einer Komponente dienen können bzw. sicherstellen, dass das Zusammenwirken mehrerer Komponenten bestimmungsgemäß erfolgt. Insbesondere handelt es sich dabei um Angaben zur Art der verwendeten Steuerfunktionen (Direktstarter, Wendestarter, usw.), her- stellerspezifische Ausprägungen (Verriegelungen) , abzweigspezifische Daten (z.B. Motorstrom), Zeitabläufe, die Historie des Einschubmoduls usw.

Die erkennungsrelevanten Daten sind dabei entweder bereits in den Komponenten hinterlegt oder werden bei Bedarf oder regelmäßig von einer externen Datenquelle an die Komponenten übertragen .

Unter dem Begriff „Einschubschacht" wird allgemein und unab- hängig von dessen konkreter konstruktiver Ausgestaltung der

Aufnahme- bzw. Montageort des Einschubmoduls in der Schaltanlage verstanden. Der Einschubschacht kann also auch ein Halterahmen oder dergleichen sein.

Die drahtlose übertragung kann dabei mit Hilfe verschiedenster Technologien verwirklicht werden. Als besonders vorteilhaft haben sich Funkübertragungssysteme, beispielsweise auf RFID- oder WLAN-Basis, und optische übertragungssysteme, beispielsweise auf Infrarotbasis, herausgestellt. Aber auch herkömmliche berührungslose übertragungssysteme auf der Basis von Magnetfeldern oder dergleichen können verwendet werden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Senden und/oder Empfangen der erkennungsrelevanten Daten während der oder unmit- telbar im Anschluss an die Montage des Einschubmoduls in den Einschubschacht sowie vorzugsweise automatisch erfolgt. Anders ausgedrückt erfolgt das Senden und/oder Empfangen dieser Daten vorzugsweise in einem direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Montage eines Einschubmoduls in einen Einschub- Schacht. Damit wird sichergestellt, daß das Erkennen und die Freigabe bzw. Nichtfreigabe des Betriebs eines bestimmten Einschubmoduls zeitnah erfolgt.

Während es im Sinne der Erfindung grundsätzlich offen ist, zwischen welchen Objekten die Kommunikation in Bezug auf erkennungsrelevante Daten stattfindet - so kann beispielsweise vorgesehen sein, daß das Einschubmodul direkt mit einem entfernt angeordneten Empfänger kommuniziert, beispielsweise einem an anderer Stelle der Schaltanlage angeordneten Steuer- zentrale - so ist es nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die dem Einschubschacht zugeordnete Kommunikationseinrichtung und/oder die dem Einschubmodul zugeordnete Kommunikationseinrichtung erkennungsrelevante Daten von derjenigen Kommunikationseinrich- tung erhält, die der jeweils korrespondierenden Komponente zugeordnet ist. Die korrespondierende Komponente ist dabei diejenige, mit welcher gerade ein Zusammenführen im Sinne einer Montage erfolgt. Es ist dabei sowohl möglich, dass die

dem Einschubschacht zugeordnete Kommunikationseinrichtung erkennungsrelevante Daten von der dem Einschubmodul zugeordneten Kommunikationseinrichtung erhält, als auch, dass die dem Einschubmodul zugeordnete Kommunikationseinrichtung erken- nungsrelevante Daten von der dem Einschubschacht zugeordneten Kommunikationseinrichtung erhält. Auch eine Datenübertragung in beide Richtungen ist möglich und - je nach Anwendungsfall - auch erwünscht.

Erfindungsgemäß kann somit unter anderem eine „passive", wie auch eine „aktive Kodierung" erfolgen. Dabei wird unter einer „passiven Kodierung" eine Konfiguration verstanden, bei der die dem üblicherweise ortsfesten Einschubschacht zugeordnete Kommunikationseinrichtung lediglich als „passive" Komponente vorliegt, welche von einer „aktiven" Komponente, hier der dem beweglichen Einschubmodul zugeordneten Kommunikationseinrichtung, angesprochen, gegebenenfalls mit Energie versorgt und „ausgelesen" wird. Ein Beispiel für eine derartige „passive Kodierung" ist der Einsatz der an sich bekannten Radio Fre- quency Identification (RFID) -Technologie . Diese ist besonders für sicherheitsrelevante Anwendungen geeignet, da das Risiko einer Beeinflussung von außen, beispielsweise durch Magnetfelder, gering ist. Andere Beispiele für eine „passive Kodierung" sind die Verwendung eines Schwingkreises oder eines Magnetschalters, deren Aufbau und Funktion dem Fachmann ebenfalls geläufig sind.

Unter einer „aktiven Kodierung" wird eine Konfiguration verstanden, bei der sowohl die dem Einschubschacht zugeordnete Kommunikationseinrichtung, als auch die dem Einschubmodul zugeordnete Kommunikationseinrichtung unabhängig voneinander funktionstüchtig, insbesondere selbst mit Energie versorgt sind. Ein Beispiel für eine derartige „aktive Kodierung" ist der Einsatz einer an sich bekannten Funk- oder Infrarotüber- tragungstechnologie oder dergleichen mit zwei autonomen Sende- und/oder Empfangseinheiten.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung überträgt die dem Einschubschacht zugeordnete Kommunikationseinrichtung und/oder die dem Einschubmodul zugeordnete Kommunikationseinrichtung die erkennungsrelevanten Daten an eine dem Einschub- schacht und/oder dem Einschubmodul zugeordnete lokale Freigabeeinheit und/oder an eine dem Einschubschacht und/oder dem Einschubmodul zugeordnete entfernte Freigabeeinheit. Mit anderen Worten ist es sowohl möglich, dass die dem Einschubmodul zugeordnete Kommunikationseinrichtung die erkennungsrele- vanten Daten an eine dem Einschubmodul zugeordnete lokale und/oder eine entfernte Freigabeeinheit überträgt, als auch, dass die dem Einschubschacht zugeordnete Kommunikationseinrichtung die erkennungsrelevanten Daten an eine dem Einschubschacht zugeordnete lokale und/oder eine entfernte Freigabe- einheit überträgt.

Bei der Freigabeeinheit, also dem Mittel zum automatischen Erkennen von Einschubschacht bzw. Einschubmodul, handelt es sich vorzugsweise um eine Datenverarbeitungsvorrichtung, die zur Ausführung eines Computerprogramms zur Erkennung und

Freigabe von Komponenten ausgebildet ist. Hierzu ist die Datenverarbeitungsvorrichtung mit wenigstens einem Mikroprozessor, einem Datenspeicher, einer Dateneingangsvorrichtung, einer Datenausgangsvorrichtung und entsprechenden Datenübertra- gungsvorrichtungen zwischen diesen Bestandteilen versehen.

Vorzugsweise wird das Einschubmodul und/oder der Einschubschacht zum Betrieb mit der korrespondierenden Komponente dann freigegeben, wenn eine überprüfung der erkennungsrele- vante Daten erfolgreich abgeschlossen ist, anderenfalls das Einschubmodul und/oder der Einschubschacht für einen solchen Betrieb gesperrt bleibt oder gesperrt wird. Die Entscheidung über die Freigabe erfolgt dabei unter Einbeziehung erkennungsrelevanter Daten in der Freigabeeinheit.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Einschubmodul und/oder der Einschubschacht vor der Freigabe an einen Betrieb mit der korrespondierenden Komponente angepaßt wird. Mit anderen Wor-

ten kann unmittelbar nach der Erkennung der Komponenten und vor deren Freigabe eine Modifizierung des Einschubschachtes und/oder der Einschubkomponente erfolgen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die entsprechende Komponente ohne eine solche Modifizierung nicht für einen ordnungsgemäßen Betrieb befähigt wäre und erst die Modifizierung einen solchen Betrieb ermöglicht. Die Erkennung der Komponenten dient in diesem Fall in erster Linie dazu, zu ermitteln, in welchem Umfang einer Modifizierung vorgenommen werden muß. Die Modi- fizierung selbst, die vorzugsweise automatisch vonstatten geht, muß keine bauteilseitigen änderungen umfassen. Oftmals ist es ausreichend, einzelne Komponenten von Einschubmodul und/oder Einschubschacht an die Anforderungen des konkreten Einzelfalls anzupassen, z. B. auf Seiten des Einschubschach- tes eine Anpassung des Kommunikationsprotokolls durchzuführen .

So liegt es im Rahmen der Erfindung, in diesem Zusammenhang eine in dem Einschubmodul angeordnete Komponente, beispiels- weise einen Motorabzweig, in Abhängigkeit von dem Ort des

Einbaus, d.h. in Abhängigkeit von dem verwendeten Einschubschacht, mit geeigneten Betriebsparametern oder anderen Daten zu versorgen. Auch ist es möglich, in einer Grundkonstellation sämtliche zur Verfügung stehenden Einschubschächte „neut- ral" zu gestalten und erst im Anschluß an die Montage eines konkreten Einschubmoduls an die im Zusammenhang mit einem Betrieb dieses Einschubmoduls stehenden Erfordernisse anzupassen. Beispielsweise kann eine Anpassung des Motorstromes an die Schutzeinrichtung oder eine Anpassung an die Teilnehmer- adresse des Einschubmoduls erfolgen.

Die zuletzt genannten Ausführungsformen der Erfindung sind sowohl bei dem Einsatz von RFID, als auch bei der „aktiven Kodierung" besonders einfach und vorteilhaft realisierbar.

Nachdem eine Freigabe erfolgt ist, wird dann das Einschubmodul und/oder der Einschubschacht vorzugsweise mit solchen Daten versorgt, die an einen Betrieb mit der korrespondierenden

Komponente angepaßt sind. Darüber hinaus kann die gesamte Art und Weise des Betriebs der Komponenten an die Eigenschaften der verwendeten Komponenten angepaßt werden.

Insgesamt ergibt sich eine sehr flexible, den Bedürfnissen der jeweiligen Anwendung einfach anpaßbare Lösung, die mit geringem technischen Aufwand realisiert werden kann. Zusätzliche Vorteile ergeben sich durch die hohe Informationsdichte des Kodiermaterials, z.B. bei Verwendung der RFID-Technologie und der „aktiven Kodierung". So können beispielsweise Gruppenkodierungen definiert und/oder Parameter mit übertragen werden, so beispielsweise die Adresse der entsprechenden Komponente bei kommunikationsfähigen Systemen, also Systemen bei denen die Kommunikation zwischen Einschubmodulen und Ein- schubschächten einerseits und einer Steuerungszentrale oder dergleichen andererseits über ein Bussystem, insbesondere ein Feldbussystem, erfolgt, beispielsweise PROFIBUS oder PROFINET.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das mit Hilfe von Zeichnungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen in vereinfachten, z. T. schematischen Darstellungen:

FIG 1 eine Schaltanlage nach dem Stand der Technik und

FIG 2 eine erfindungsgemäße Schaltanlage.

Gleiche Bezugszeichen in den nachfolgend beschriebenen Figu- ren entsprechen Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion .

Aus dem Stand der Technik sind Motorschaltschränke 1 in Ein- schub-Technik bekannt. Dabei sind eine Anzahl Einschubmodule 2 vorgesehen, die in Einschubschächten 3 positionierbar sind. Jedes Einschubmodul 2 enthält dabei beispielsweise einen Motorabzweig. Zur Realisierung des Hauptstromkreises und des Steuerstromkreises sind sowohl an den Rückseiten 4 der Ein-

schubmodule 2, als auch an den Rückseiten 5 der Einschubschächte 3, die durch die Rückwand des Motorschaltschrankes 1 gebildet wird, Steckschienen bzw. Steckverbinder 6, 7 oder geeignete Verbindungselemente anderer Art vorgesehen, die im montierten Zustand zusammenwirken. Diese Steckverbinder 6, 7 dienen im wesentlichen zur übertragung von Hauptstrom (z. B. 400 V) , zur übertragung von Hilfsenergie (Steuerenergie) zur Versorgung der in dem Einschubmodul enthaltenen Geräte und Vorrichtungen und zum Zweck der Kommunikation zwischen dem Einschubmodul 2 einerseits und dem Einschubschacht 3 und damit der Schaltanlage andererseits, insbesondere zur übertragung von Ansteuersignalen, Rückmeldungen, Fehlersignalen usw., z. B. über ein Feldbussystem.

Zusätzlich sind, wie in FIG 1 dargestellt, sowohl an den

Rückseiten 4 der Einschubmodule 2, als auch an den Rückseiten 5 der Einschubschächte 3 aneinander angepaßte mechanische Kodierstecker 8, 9 vorgesehen, die sicherstellen, daß der Betrieb eines bestimmten Einschubmoduls 2 immer nur in einem dafür bestimmten Einschubschacht 3 möglich ist. Passen die Kodierstecker 8, 9 nicht zueinander, ist ein vollständiges Einschieben des Einschubmoduls 2 in den Einschubschacht 3 nicht möglich, so daß auch keine Kontaktierung der Steckschienen bzw. Steckverbinder 6, 7 und damit kein Betrieb mög- lieh ist.

Anstelle der in FIG 1 abgebildeten Kodierstecker 8, 9 sieht es die Erfindung vor, eine drahtlose Kodierung vorzunehmen, siehe FIG 2. Die zur übertragung von Hauptstrom, Hilfsenergie und zu Kommunikationszwecken zwischen dem Einschubmodul 2 und dem Einschubschacht 3 dienenden, zusammenwirkende Steckschienen bzw. Steckverbinder 6, 7 sind - ebenso wie im Stand der Technik - sowohl an den Rückseiten 4 der Einschubmodule 2, als auch an den Rückseiten 5 der Einschubschächte 3 vorgese- hen.

An die Stelle der Kodierstecker 8, 9 treten jedoch Einrichtungen 11, 12 zur drahtlosen Kommunikation. Diese Kommunika-

tionseinrichtungen 11, 12 sind zum Senden und/oder Empfangen von Daten ausgebildet, die für die Erkennung des Einschubschachtes 2 und/oder des Einschubmoduls 3 relevant sind. Dabei sind die Kommunikationseinrichtungen 11, 12 in der hier beschriebenen Ausführung sowohl den Einschubmodulen 2, als auch den Einschubschächten 3 zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt in diesem speziellen Fall dergestalt, daß die Kommunikationseinrichtungen 11, 12 - wie zuvor die Kodierstecker 8, 9 - an den Rückseiten 4 der Einschubmodule 2 und an den Rück- Seiten 5 der Einschubschächte 3 befestigt sind. Durch eine solche Anordnung wird im montierten Zustand ein kleinstmögli- cher Abstand zwischen zusammenwirkenden Kommunikationseinrichtungen 11, 12 erzielt, so daß u. a. die verwendeten Kommunikationseinrichtungen 11, 12 mit geringen Sendeleistungen arbeiten und nur entsprechend klein dimensionierte Sende- und Empfangsvorrichtungen benötigen. Dies ermöglicht nicht nur eine besonders kompakte Bauart des Motorschaltschrankes 1. Es verringert auch den Materialaufwand für die Kommunikationseinrichtungen 11, 12 und damit deren Herstellungskosten.

Die Zuordnung der Kommunikationseinrichtungen 11, 12 zu den Komponenten 2, 3 kann aber auch anderweitig vorgesehen sein. So ist es beispielsweise nicht zwingend erforderlich, daß die Kommunikationseinrichtungen 11, 12 direkt mit den Komponenten 2, 3 verbunden sind. Auch eine lose Zuordnung der Kommunikationseinrichtungen 11, 12 zu den Komponenten 2, 3 ist denkbar. So kann ein Empfänger und/oder Sender beispielsweise in einem Einschubmodul 2 lose einliegen. Ebenso denkbar ist eine entfernte Positionierung der Kommunikationseinrichtungen 11, 12, auch außerhalb der Komponenten 2, 3. Eine solche entfernte Positionierung ist insoweit möglich, als eine eindeutige Zuordnung zu einer bestimmten Komponente 2, 3 verwirklicht ist .

In dem gezeigten Ausführungsbeispiel erhält die dem Einschubmodul 3 zugeordnete erste Kommunikationseinrichtung 11 erkennungsrelevante Daten, insbesondere eine eindeutige Positions- kennung (Schacht-ID) , von der dem Einschubschacht 3 zugeord-

neten zweiten Kommunikationseinrichtung 12. Genauer gesagt werden Daten, die für die Erkennung des Einschubschachtes 3 relevant sind, über ein dem Einschubmodul 2 zugeordnetes erstes RFID-Modul als Teil der ersten Kommunikationseinrichtung 11 von einem dem Einschubschacht 3 zugeordneten zweiten RFID- Modul als Teil der zweiten Kommunikationseinrichtung 12 angefordert. Dabei wird das zweite RFID-Modul über das erste RFID-Modul mit Energie versorgt („passive Kodierung") .

Das zweite, dem Einschubschacht 3 zugeordnete RFID-Modul umfaßt dabei einen RFID-Transponder, in dessen Speicher die erkennungsrelevanten Daten (Schacht-ID) abgelegt sind. Das erste, dem Einschubmodul 2 zugeordnete RFID-Modul umfaßt ein RFID-Lesegerät . Das RFID-Lesegerät erzeugt automatisch bei der Annäherung an den RFID-Transponder während des Einführens des Einschubmoduls 2 in den Einschubschacht 3 ein hochfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld, daß von einer Antenne des RFID-Transponders empfangen wird. Durch den dadurch induzierten Strom wird der Mikrochip im RFID-Transponder ak- tiviert und die dort gespeicherten erkennungsrelevanten Daten werden an das RFID-Lesegerät übertragen.

Anschließend überträgt die dem Einschubmodul 2 zugeordnete erste Kommunikationseinrichtung 11 die empfangenen erken- nungsrelevanten Daten an eine dem Einschubmodul 2 zugeordnete lokale, d. h. als Bestandteil des Einschubmoduls 2 ausgebildete Freigabeeinheit, die als Datenverarbeitungsvorrichtung ausgebildet ist. Dort erfolgt die Verarbeitung der erkennungsrelevanten Daten unter Zuhilfenahme eines Computerpro- gramms, welches zu diesem Zweck in den Speicher der Datenverarbeitungsvorrichtung geladen ist und ausgeführt wird.

Nach einer überprüfung der erkennungsrelevanten Daten wird das Einschubmodul 2 zum Betrieb mit dem korrespondierenden Einschubschacht 3 freigegeben, sofern ein solcher Betrieb erlaubt ist. Alternativ dazu wird das Einschubmodul 2 für einen solchen Betrieb gesperrt oder bleibt gesperrt, je nach Voreinstellung. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste

Kommunikationseinrichtung 11 in diesem Fall eine entsprechende Nachricht - vorzugsweise unter Angabe des aktuellen Einbauortes des Einschubmoduls 2 - an einen externen Empfänger sendet, beispielsweise an die Steuerzentrale des Motorschalt- schrankes 1 oder dergleichen. Hierzu wird, falls es sich um eine kommunikationsfähige Schaltanlage handelt und dies noch nicht erfolgt ist, dem Einschubmodul 2 von der dem Einschubschacht 3 zugeordneten Kommunikationseinrichtung 12 eine entsprechende Adreßinformation übergeben, die eine Lokalisierung des Einschubmoduls 2 in dem Motorschaltschrank 1 ermöglicht.

Unter Umständen kann es vor der Freigabe erforderlich sein, das Einschubmodul 2 und/oder den Einschubschacht 3, hier insbesondere die Parameter für die übertragung von Hauptstrom, Hilfsenergie und Kommunikation (Protokolle etc.) zu modifizieren. Bei einer kommunikationsfähigen Schaltanlage werden die hierfür erforderlichen änderungen vorzugsweise durch die Steuerzentrale des Motorschaltschrankes 1 vorgenommen.