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Title:
METHOD AND IMPRESSION TRAY FOR PRODUCING A DENTAL MOLD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/046503
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a dental mold on the basis of a thermoplastic film (4), and to an impression tray (1) for producing such a dental mold (2). Said impression tray (1) is charged with a kneadable, malleable material (3) on which the thermoplastic film (4) that can be formed to a dental mold (2) is located. The softening temperature of the thermoplastic film (4) ranges between approximately 40 °C and approximately 80 °C.

Inventors:
SUCHAN MATTHIAS (DE)
BUBLEWITZ ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/007903
Publication Date:
May 26, 2005
Filing Date:
July 16, 2004
Export Citation:
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Assignee:
KETTENBACH GMBH & CO KG (DE)
SUCHAN MATTHIAS (DE)
BUBLEWITZ ALEXANDER (DE)
International Classes:
A61C9/00; A63B71/08; A61C7/08; A61C13/00; A61C19/06; (IPC1-7): A61C9/00; A63B71/08
Foreign References:
US20020144694A12002-10-10
US5031638A1991-07-16
EP0516711A11992-12-09
US5076791A1991-12-31
Attorney, Agent or Firm:
KEIL & SCHAAFHAUSEN (Frankfurt am Main, DE)
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Claims:
Ansprüche :
1. Verfahren zur Herstellung einer Dentalschiene, umfassend die folgenden Schritte : Erwärmen einer thermoplastischen Folie (4) auf eine Temperatur, die un terhalb von 80° C und oberhalb der Erweichungstemperatur der thermo plastischen Folie (4) liegt, Applizieren der thermoplastischen Folie (4) mit einem mit einem knetba ren Material (3) beschickten Abdrucklöffel (1) in einem Patientenmund, Anlegen der thermoplastischen Folie (4) an wenigstens einen Zahn unter Ausbildung einer Dentalschiene (2) für eine Zeitspanne, bis die thermo plastische Folie (4) auf eine Temperatur unterhalb ihrer Erweichungstem peratur abgekühlt ist, und Entnehmen des Abdrucklöffels (1), des knetbaren Materials (3) und der aus der thermoplastischen Folie (4) gebildeten Dentalschiene (2) aus dem Patientenmund.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ab drucklöffel (1), das knetbare Material (3) und die thermoplastische Folie (4) vor dem Applizieren in den Patientenmund gemeinsam auf eine Temperatur, die oberhalb der Erweichungstemperatur der thermoplastischen Folie (4) und unter halb der Erweichungstemperatur eines Abdrucklöffels (1) liegt, erwärmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ab drucklöffel (1) vor dem Erwärmen mit dem knetbaren Material (3) und der ther moplastischen Folie (4) beschickt wurde.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) und das knetbare Material (3) vorkonfektio niert gemeinsam vor oder nach dem Erwärmen in den Abdrucklöffel (1) einge bracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nur die thermoplastische Folie (4) oder die thermoplastische Folie (4) getrennt von dem Abdrucklöffel (1) und/oder dem knetbaren Material (3) vor dem Applizieren er wärmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) auf eine Temperatur zwi schen 40° C und 60° C erwärmt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die aus der thermoplastischen Folie (4) gebildete Dental schiene (2) gemeinsam mit dem Abdrucklöffel (1) und dem knetbaren Material (3) aus dem Patientenmund entnommen wird und danach von dem knetbaren Material (3) abgelöst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der thermoplastischen Folie (4) gebildete Dentalschiene (2) bei der Entnahme des Abdrucklöffels (1) und des knetbaren Materials (3) in dem Patien tenmund verbleibt und erst danach aus diesem entnommen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) zur Ausbildung der Dental schiene (2) durch das knetbare Material (3) an wenigstens einen Zahn ange presst wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Dentalschiene (2) nach der Entnahme aus dem Patien tenmund beschnitten und/oder nachbearbeitet wird.
11. Abdrucklöffel zur Herstellung einer Dentalschiene, der aus einem bei Temperaturen unter 140° C festen Material besteht und der mit einem zumin dest bei Temperaturen zwischen 40° C und 80° C plastisch verformbaren Mate rial (3) beschickt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem plastisch ver formbaren Material (3) eine zu einer Dentalschiene (2) formbare thermoplasti sche Folie (4) mit einer Schichtdicke zwischen 0,1 mm und etwa 4 mm ange ordnet ist, deren Erweichungstemperatur zwischen 40° C und 80° C liegt.
12. Abdrucklöffel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fo lie (4) eine Schichtdicke von etwa 0,5 mm bis etwa 2 mm aufweist.
13. Abdrucklöffel nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekenn zeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) aus Copolymer von Ethylund Vinylacetat, Polycaprolacton, Polypropylen, Polyethylen oder einem Formge dächtniskunststoff besteht.
14. Abdrucklöffel nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) als eine flache Platte oder flach hufeisenförmig auf dem plastisch verformbaren Material (3) angeordnet ist.
15. Abdrucklöffel nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) einen Uförmigen Querschnitt aufweist und plattenförmig oder hufeisenförmig auf dem plastisch verformbaren Material (3) angeordnet ist.
Description:
Verfahren und Abdrucklöffel zur Herstellung einer Dentalschiene Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Dentalschiene sowie einen Abdrucklöffel hierfür, welcher aus einem bei Temperaturen unter 140° C festen Material besteht und der mit einem zumindest bei Temperaturen zwi- schen 20° C und 80° C, vorzugsweise zwischen 30° C und 60° C plastisch ver- formbaren Material beschickt ist.

Zur Behandlung von Zähnen und Zahnfleisch ist es bspw. aus der US 5,639, 445 und der US 5,326, 685 bekannt, Wirkstoffe mittels eines schaum-oder schwammartigen Trägermaterials oder mittels eines plastisch vorformbaren Trägermaterials zu applizieren, welches an einen Zahn oder das Zahnfleisch anlegbar ist. Weiter wird in der US 5,639, 445 ein Verfahren zur Behandlung von Zähnen oder Zahnfleisch beschrieben, nach welchem zunächst ein plastisch verformbares Material manuell an Zähnen oder Zahnfleisch angedrückt wird, um eine Abformung zu erhalten. Nach dem Auftragen von einem oder mehreren Wirkstoffen kann diese Abformung dann zur Behandlung der Zähne oder des Zahnfleischs wieder in den Patientenmund appliziert werden.

Dentalschienen werden bisher aus einem thermoplastischen Folienmaterial her- gestellt, welches über einer Flamme oder bspw. einer Heizschlange erwärmt und auf ein vorher erstelltes Gipsmodell aufgelegt wird. Die im erwärmten Zu- stand plastisch verformbare Folie kann bspw. mittels eines Knetmaterials auf dem Modell adaptiert werden, um so möglichst gleichmäßig an dem Zahnmodell anzuliegen. Durch die Erwärmung über der Flamme wird die Folie jedoch unter- schiedlich stark plastifiziert, was zu einer ungleichmäßigen Schichtdecke der Folie und/oder zu einer mangelhaften Adaption führen kann. Da die Folie über der Flamme hoch erhitzt wird, darf sie zur Adaption nicht direkt mit Zähnen in

Kontakt kommen, da diese sonst geschädigt werden könnten. Es ist daher er- forderlich, zunächst ein Gipsmodell herzustellen, was zeit-und kostenintensiv ist. Eine gemeinsame Erwärmung der Folie mit dem Knetmaterial ist nicht mög- lich, da das Knetmateriäl üblicherweise nicht für die bei der Erwärmung mittels einer Flamme entstehenden hohen Temperaturen'geeignet ist.

Weiter ist bspw. aus der US 5,076, 791 ein Verfahren zur Herstellung einer Bleichschiene bekannt, bei welchem ein bspw. im Sport eingesetzter Mund- schutz aus einem thermoplastischen Material oder ein anderer geeigneter Trä- ger in heißem Wasser erweicht wird. Dieser Mundschutz kann in dem plastisch verformbaren Zustand mit den Fingern direkt auf den Zähnen im Mund adaptiert werden. Durch den ungleichmäßigen Druck, der auf das Schienenmaterial mit den Fingern ausgeübt wird, ist eine gleichmäßige Schichtdicke und Konturen- passung der Schiene jedoch nicht zu erreichen. Derartige Bleichschienen wer- den bspw. unter den Bezeichnungen'Rapid White' (Natural White GmbH) und 'EZNow Tray' (Ultradent Products, Inc.) angeboten.

In der US 4,968, 251 wird ein Vakuum-Tiefziehverfahren zur Herstellung Bleich- schienen oder dgl. beschrieben. Hierzu wird eine Folie oder Platte auf eine Temperatur erwärmt, bei welcher sie plastisch verformbar ist. In diesem Zustand wird die Folie oder Platte auf ein Gipsmodell aufgelegt und von einer luftun- durchlässigen Folie durch Anlegen eines Vakuums auf das Gipsmodell aufge- zogen, so dass eine Schiene erstellt wird. Gleichzeitig kann mit diesem Verfah- ren auch eine schwammartige Schicht auf der den Zähnen zugewandten Seite in die Schiene eingebracht werden. Nach dem Abkühlen der Schiene kann diese bzw. die schwammartige Schicht mit Wirkstoffen befüllt und in den Patienten- mund eingesetzt werden. Eine für ein derartiges Tiefziehverfahren geeignete Vorrichtung ist in der DE 195 11 064 C2 der Erkodent Erich Kopp GmbH offen- bart. Auch bei diesem Verfahren muss zunächst ein Kieferabdruck abgeformt und von diesem ein Gipsmodell erstellt werden, was zeit-und kostenintensiv ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber ein Verfahren und einen Abdrucklöffel zur Herstellung einer Dentalschiene bereit zu stellen, um mit möglichst geringem Aufwand eine Dentalschiene mit hoher Passgenauigkeit be- reit zu stellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, welches die folgenden Schritte umfasst : Erwärmen einer thermoplastischen Folie auf eine Temperatur, die unterhalb von etwa 80° C und oberhalb der Erweichungstempe- ratur der thermoplastischen Folie liegt, Applizieren der thermoplastischen Folie mit einem mit einem knetbaren Material, welches bei Temperaturen zwischen 20° C und 80° C, insbesondere zwischen 30° C und 60° C plastisch verformbar ist, beschickten Abdrucklöffel in einem Patientenmund, Anlegen der thermoplas- tischen Folie an wenigstens einen Zahn unter Ausbildung einer Dentalschiene für eine Zeitspanne, bis die thermoplastische Folie auf eine Temperatur unter- halb ihrer Erweichungstemperatur abgekühlt ist, und Entnehmen des Abdruck- löffel, des knetbaren Materials und der aus der thermoplastischen Folie gebil- deten Dentalschiene aus dem Patientenmund. Mit dem erfindungsgemäßen Ver- fahren kann folglich eine Dentalschiene intraoral hergestellt werden, ohne dass hierzu ein Gipsmodell erstellt werden muss. Gleichzeitig wird durch das Verfah- ren gemäß der vorliegenden Erfindung eine Schiene mit hoher Präzision erstellt, die z. B. als Bissschablone, Miniplastschiene, Knirscherschiene, Verbandplatte, Aufbissschiene, Bissführungsschiene, Mundschutz, Fluoridierungsschiene, Bleachingschiene, Übertragungsschiene und/oder Positioner einsetzbar ist.

Durch das Applizieren der thermoplastischen Folie mit dem knetbaren Material wird allseits ein gleichmäßiger Druck auf die thermoplastische Folie ausgeübt, so dass die während der Abkühlung und Aushärtung entstehende Dentalschiene eine gleichmäßige Schichtdicke und Konturenpassung aufweist. Der Druck auf die thermoplastische Folie wird dabei bereits durch den steifen Abdrucklöffel erzeugt, welcher mit dem knetbaren Material beschickt ist, das wiederum die

thermoplastische Folie an die Zähne anlegt. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das knetbare Material auch manuell gegen die thermoplastische Folie ge- drückt werden, die sich so eng an die Zähne anschmiegt. Das knetbare Material kann bspw. ein nicht aushärtendes, thermoplastisches Material, wie Plastilin, Silikon-Compound, Mineralöl-Compound oder dgl., oder ein chemisch aushär- tendes Material sein, wie bspw. ein herkömmliches Zweikomponenten-Abform- material.

Vorzugsweise werden der Abdrucklöffel, das knetbare Material und die thermo- plastische Folie vor dem Applizieren in den Patientenmund gemeinsam auf eine Temperatur, die oberhalb der Erweichungstemperatur der plastischen Folie und unterhalb der Erweichungstemperatur des Abdrucklöffels liegt, erwärmt. Der Abdrucklöffel kann folglich als Set vorbeschickt mit dem knetbaren Material und der thermoplastischen Folie bereitgestellt werden, so dass nach dem Erwärmen des befüllten Abdrucklöffels direkt die Schiene erstellt werden kann.

Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kön- nen auch nur die Folie und das knetbare Material vorkonfektioniert vorliegen, um dann-vor oder nach dem Erwärmen-gemeinsam in einen herkömmlichen Abdrucklöffel eingebracht zu werden.

Alternativ hierzu ist es auch möglich, nur die thermoplastische Folie oder die thermoplastische Folie getrennt von dem Abdrucklöffel und/oder dem knetbaren Material vor dem Applizieren zu erwärmen. Sowohl die für die ausreichende Er- wärmung als auch für die Abkühlung während der Ausbildung der Dentalschiene erforderliche Zeit kann auf diese Weise verkürzt werden.

Vorzugsweise wird die thermoplastische Folie auf eine Temperatur zwischen etwa 40° C und 80° C erwärmt. Eine für Patienten angenehmere Verarbeitungs-

temperatur liegt zwischen 40° C und 70° C, insbesondere zwischen etwa 40° C und etwa 60° C.

Nachdem die aus der thermoplastischen Folie gebildete Dentalschiene abge- kühlt ist, kann diese gemeinsam mit dem Abdrucklöffel und dem knetbaren Ma- terial aus dem Patientenmund entnommen werden und anschließend von dem knetbaren Material abgelöst werden. Es ist jedoch auch möglich, dass die aus der thermoplastischen Folie gebildete Schiene bei der Entnahme des Abdruck- löffels und des knetbaren Materials zunächst in dem Patientenmund verbleibt und erst danach separat von dem Abdrucklöffel und dem knetbaren Material aus diesem entnommen wird.

Um die Passgenauigkeit und/oder den Tragekomfort der derart erstellten Den- talschiene zu erhöhen, kann diese nach der Entnahme aus dem Patientenmund beschnitten oder nachgearbeitet werden.

Ein erfindungsgemäßer Abdrucklöffel, der zur Herstellung einer Dentalschiene geeignet ist, besteht aus einem bei Temperaturen unter 80° C, insbesondere auch bei Temperaturen unter 140° C festen Material und ist mit einem zumin- dest bei Temperaturen zwischen 20° C und 80° C, vorzugsweise zwischen 30° C und 60° C plastisch verformbaren Material beschickt. Auf diesem plastisch verformbaren Material ist dabei eine zu einer Dentalschiene formbare thermo- plastische Folie mit einer Schichtdicke zwischen 0,1 mm und etwa 4 mm ange- ordnet, deren Erweichungstemperatur zwischen etwa 40° C und 80° C liegt.

Vorzugsweise beträgt die Schichtdicke der thermoplastisch verformbaren Folie zwischen 0,5 mm und 3 mm, insbesondere etwa zwischen 0,5 mm und 2 mm.

Die für das erfindungsgemäße Verfahren und den erfindungsgemäßen Abdruck- löffel besonders geeigneten Folien haben bspw. eine Dicke von 0,5 mm, 0,8 mm, 1,0 mm oder 1,5 mm.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die thermoplas- tische Folie bspw. aus Copolymer von Ethyl-und Vinylacetat, Polycaprolacton, Polypropylen, Polyethylen oder einem Formgedächtniskunststoff. Derartige Ma- terialien sind bspw. von Dupont, Solvay, Atofina bzw. mnemoScience erhältlich.

Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die thermoplastische Folie platten- förmig flach bzw. hufeisenförmig flach vorgesehen und auf dem knetbaren, plas- tisch verformbaren Material angeordnet ist. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass die thermoplastische Folie derart auf dem plastisch verformbaren Material angeordnet ist, dass sie einen U-förmigen Querschnitt aufweist. Dabei kann die thermoplastische Folie ebenfalls hufeisenförmig geformt sein.

Der erfindungsgemäß vorgesehene Abdrucklöffel ist vorzugsweise mit dem plastisch verformbaren Material und der thermoplastischen Folie zu einem drei- schichtigen Set vorkonfektioniert, so dass der Abdrucklöffel nach dem Erwär- men direkt appliziert werden kann. Es ist jedoch auch möglich, dass alle oder einige der Bestandteile des Abdrucklöffels getrennt voneinander vorliegen, um bspw. die thermoplastische Folie separat zu erwärmen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen schematisch : Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines unbefüllten Abdrucklöffels, Fig. 2 im Querschnitt einen befüllten Abdrucklöffel nach einer ersten Aus- führungsform der Erfindung,

Fig. 3 im Querschnitt einen befüllten Abdrucklöffel nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Dentalschiene.

In den Fig. 1 bis 3 ist ein Abdrucklöffel 1 dargestellt, der bspw. einem herkömm- lichen Abdrucklöffel zur Herstellung einer Gebissabformung entspricht, aus wel- cher ein Gipsmodell erstellbar ist. Der Abdrucklöffel 1 kann aus Metall oder Kunststoff bestehen und ist zumindest bei Temperaturen unterhalb von 80° C steif und im Wesentlichen nicht manuell verformbar. Wenn der Abdrucklöffel 1 auch bei Temperaturen unterhalb von 140° C steif ist, kann er in einem Autoklav sterilisiert werden. Der Abdrucklöffel 1 ist hufeisenförmig den Konturen eines Gebisses nachempfunden und weist einen in der gezeigten Ausführungsform U- förmigen Querschnitt auf.

Zur Herstellung einer in Fig. 4 gezeigten Dentalschiene 2 wird der Abdrucklöffel 1, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, mit einem knetbaren, plastisch verformba- ren Material 3 befüllt. Weiter wird auf bzw. in das knetbare Material 3 eine ther- moplastische Folie 4 aufgelegt. Die thermoplastische Folie 4 hat dabei eine Schichtdicke zwischen 0,1 mm und etwa 4 mm, bspw. etwa 0,5 mm bis 2 mm.

Bei Körpertemperatur und bei Raumtemperatur ist die thermoplastische Folie 4, die bspw. aus Copolymer von Ethyl-und Vinylacetat, Polycaprolacton, Polypro- pylen, Polyethylen oder einem Formgedächtniskunststoff bestehen kann, fest.

Erst bei Temperaturen, die oberhalb der Körpertemperatur liegen, d. h. zwischen 40° C und 80° C wird die thermoplastische Folie 4 manuell plastisch verformbar.

Das knetbare Material 3 erfährt bei diesen Temperaturen keine oder nur gering- fügige Viskositätsänderungen oder kann im Ausgangszustand bei Raumtempe- ratur eine zähere Konsistenz haben und erst bei den darüber liegenden Verar- beitungstemperaturen eine knetbare Konsistenz erhalten.

Die thermoplastische Folie 4 ist nach der in Fig. 2 dargestellten Ausführungs- form näherungsweise als eine flache Platte ausgebildet, die über den Abdruck- löffel 1 überstehen kann oder im Wesentlichen an die Kontur des Abdrucklöffels 1 angepasst, hufeisenförmig zugeschnitten sein kann. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass die thermoplastische Folie 4 derart auf das knetbare Materi- al 3 und in den Abdrucklöffel 1 eingelegt wird, dass sie, wie in Fig. 3 gezeigt, im Querschnitt näherungsweise U-förmig gestaltet ist.

Die thermoplastische Folie 4 wird zur Herstellung einer Dentalschiene 2 auf eine Verarbeitungstemperatur erwärmt, die bspw. zwischen 40° C und 60° C liegen kann. Dabei kann entweder der Abdrucklöffel 1 gemeinsam mit dem knetbaren Material 3 und der thermoplastischen Folie 4 in einem Wasserbad oder dgl. auf- gewärmt werden. Alternativ hierzu kann die thermoplastische Folie 4 auch ge- trennt von dem Abdrucklöffel 1 und/oder dem knetbaren Material 3 auf Verarbei- tungstemperatur gebracht und erst danach auf den Abdrucklöffel und das knet- bare Material aufgelegt werden.

Um eine Dentalschiene 2 herzustellen, wird die thermoplastische Folie 4 direkt in dem Mund eines Patienten appliziert. Hierzu wird die thermoplastische Folie 4 separat oder gemeinsam mit dem Abdrucklöffel 1 und dem knetbaren Material 3 auf eine Zahnreihe oder einzelne Zähne angelegt. Wenn der steife und mit knetbarem Material befüllte Abdrucklöffel 1 gegen die Zahnreihe gepresst wird, verformt sich die thermoplastische Folie 4 entsprechend der Konturen der Zäh- ne, wobei das knetbare Material 3 allseits einen gleichmäßigen Druck auf die thermoplastische Folie 4 ausübt. Die thermoplastische Folie 4 erfährt dadurch keine oder nur sehr geringe Änderungen ihrer Schichtdicke und schmiegt sich dicht an die Zähne an. Auf diese Weise wird aus der plastisch verformbaren Fo- lie 4 eine Dentalschiene 2 gebildet, die nach dem Erkalten auf Körpertemperatur verfestigt.

Der Abdrucklöffel 1 kann dann gemeinsam mit dem knetbaren Material 3 und der Dentalschiene 2 aus dem Mund entnommen werden. Die Materialien des knetbaren Materials 3 und der Schiene 2 sind dabei so gewählt, dass sie sich bei der Verarbeitungstemperatur nicht miteinander verbinden und leicht vonein- ander entfernt werden können. Alternativ hierzu kann zunächst der Abdrucklöffel 1 mit dem knetbaren Material 3 aus dem Mund entnommen werden, während die Dentalschiene 2 im Mund verbleibt und separat entnommen wird.

Nach einem ggf. erforderlichen Beschneiden oder sonstiger Nachbearbeitung kann die direkt im Patientenmund erstellte Dentalschiene 2 als Bissschablone, Miniplastschiene, Knirscherschiene, Verbandplatte, Aufbissschiene, Bissfüh- rungsschiene, Mundschutz, Fluoridierungsschiene, Bleachingschiene, Übertra- gungsschiene, Positioner oder dgl. eingesetzt werden.