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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR IMPRINTING A RECORDING MEDIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/083528
Kind Code:
A1
Abstract:
First of all, potential images of the images to be printed are produced on a potential image carrier, the potential images are developed by a liquid developer consisting of coloring agents and of a photopolymerizable liquid while forming an image film on the potential image carrier, and lastly, the image film is transferred to the recording medium (402). In order to fix the image film, which contains the printed images, on the recording medium (402), the former is exposed to a UV radiation.

Inventors:
SCHLEUSENER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/001964
Publication Date:
September 09, 2005
Filing Date:
February 24, 2005
Export Citation:
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Assignee:
OCE PRINTING SYSTEMS GMBH (DE)
SCHLEUSENER MARTIN (DE)
International Classes:
G03G9/125; G03G9/13; G03G9/18; (IPC1-7): G03G9/13; G03G9/125; G03G9/18
Foreign References:
US5364726A1994-11-15
Other References:
DATABASE WPI Week 199227, Derwent World Patents Index; AN 1992-223848, XP002333455
Attorney, Agent or Firm:
Schaumburg, Karl-heinz (München, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers, bei dem auf einem Potentialbildträger (101) Potential bilder der zu druckenden Bilder erzeugt werden, bei dem die Potentialbilder durch einen Flüssigentwick ler aus Farbmittel und einer fotopolymerisierbaren Flüs sigkeit unter Bildung eines Bildfilms auf dem Potential bildträger (101) entwickelt werden, bei dem der Bildfilm auf den Aufzeichnungsträger (402) übertragen wird, bei dem mit einer UVStrahlung der Bildfilm auf dem Aufzeichnungsträger (402) fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die fotopolymerisierbare Flüssigkeit hochohmig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei der die fotopolymerisierbare Flüssigkeit transparent ist.
4. Verfahren nach einem der der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die fotopolymerisierbaren Flüssigkeit aus Acryl ester besteht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Flüssigentwickler durch Suspendierung von Feststoffteilchen aus Pigmenten, ummantelten Pigmenten oder Tonerteilchen mit Pigmenten bzw. Farbstoffen in der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit Ladungs steuerstoffe hinzugefügt werden, die die Aufladung der suspendierten Feststoffteilchen beeinflussen.
7. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit Initiatoren zugesetzt werden, die die Fotopolymerisation der Flüssig keit beschleunigen.
8. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit oberflä chenspannungsbeeinflussende und viskositätssteuernde Mit tel zugesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei dem der Anteil an Feststoffteilchen in dem Flüssig entwickler >10 % ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, bei dem die Zusammensetzung der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit und der darin suspendierten Feststoffteilchen derart gewählt wird, dass sich die Feststoffteilchen in der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit mit einer Vorzugs polarität aufladen.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Flüssigentwickler in einer Einfärbestation (200) enthalten ist und durch eine Applikatorwalze (201) zum Potentialbildträger (101) transportiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem mit der Applikatorwalze (201) eine pro Zeit und pro Fläche konstante Menge an Flüssigentwickler zum Po tentialbildträger (101) transportiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, bei dem an die Applikatorwalze (201) eine derartige Vor spannung angelegt wird, dass der Übergang der Feststoff teilchen des Flüssigentwicklers in den Bildflächen des Potentialbildträgers (101) gefördert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 13, bei dem von dem Flüssigentwickler die Feststoffteilchen und ein Teil der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit von der Applikatorwalze (201) auf den Potentialbildträger (101) in Bereichen übergeht, in denen Potentialbilder vorliegen, um dort den Bildfilm zu bilden, während in den Bereichen, in denen keine Potentialbilder vorliegen, fo topolymerisierbare Flüssigkeit auf den Potentialbildträ ger (101) übergeht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 14 bei dem beim Umdruck der entwickelten Potentialbilder vom Potentialbildträger (101) auf den Aufzeichnungsträger (402) oder einen Zwischenbildträger (301) vom Bildfilm die Feststoffteilchen und ein Teil der fotopolymerisier baren Flüssigkeit übergeht.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, bei dem der Übergang des Bildfilms auf den Zwischenträger (301) bzw. Aufzeichnungsträger (402) durch ein zwischen dem Zwischenträger (301) bzw. Aufzeichnungsträger (402) und dem Potentialbildträger (101) bestehendes elektri sches Feld unterstützt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, bei dem der Übergang des Bildfilms vom Zwischenträger (301) auf den Aufzeichnungsträger (402) durch ein elekt risches Feld unterstützt wird.
18. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei dem zur Reduzierung der fotopolymerisierbaren Flüs sigkeit im Bildfilm eine Abnehmerwalze eingesetzt wird, die in Kontakt mit dem Bildfilm gebracht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem an die Abnehmerwalze ein derartiges Hilfspptenti al angelegt wird, dass die das Potentialbild einfärbenden Feststoffteilchen von der Abnehmerwalze abgestoßen wer den.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, bei dem durch die Abnehmerwalze die fotopolymerisierbare Flüssigkeit um ca. 50 % reduziert wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem beim Mehrfarbendruck die verschiedenen Farbauszü ge nacheinander auf den Potentialbildträger (101) aufge bracht werden und nacheinander auf den Aufzeichnungsträ ger (402) oder Zwischenträger (301) übertragen werden.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem beim Mehrfarbendruck die Farbauszüge auf dem Po tentialbildträger (101) gesammelt werden und anschließend auf den Aufzeichnungsträger (402) oder Zwischenträger (301) übertragen werden.
23. Verfahren nach der vorgehenden Ansprüche, bei dem das Druckbild durch UVLicht auf dem Aufzeich nungsträger fixiert wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, bei dem bei der Fixierung das UVLicht den Bildfilm der art beeinflusst, dass die Feststoffteilchen durch Fotopo lymerisation in eine feste transparente Polymermasse ein gebettet werden.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, bei dem die fotopolymerisierbare Flüssigkeit in den Nichtbildbereichen zu einem transparenten Film verfestigt wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 25, bei dem die UVHärtung durch Einstellung der Spektral verteilung und Leistungsdichte der Strahlung optimiert wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 26, bei dem eine Strahlungsquelle eingesetzt wird, die eine Kombination von ultravioletten Licht, sichtbaren Licht und infraroter Wärmestrahlung abstrahlt.
28. Verfahren nach Anspruch 27, bei dem die Wellenlänge des ultravioletten Lichtes im Be reich von 200 bis 400 nm liegt.
29. Verfahren nach Anspruch 27 oder 28, bei dem die Wellenlänge des sichtbaren Lichtes im Bereich von 400 bis 700 nm liegt.
30. Verfahren nach Anspruch 27,28 oder 29, bei dem die Wellenlänge der Wärmestrahlung im Bereich von 700 nm bis 10 um liegt.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 30 bei dem die Strahlung derart eingestellt wird, dass das sichtbare Licht und die Wärmestrahlung die zur Aktivie rung der für die Fotopolymerisation benötigten Wärme er zeugt und die UVStrahlung die fotopolymerisierbare Flüssigkeit härtet.'.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 31, bei dem die Wellenlängen der Strahlung derart gewählt werden, dass zusätzlich das Druckbild mit Glanz versehen wird und/oder abriebfest wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 32, bei dem die Wellenlänge der UVStrahlung von 320 bis 400 nm eingestellt wird, wenn ein größere Eindringtiefe und eine stärkere Volumenwirkung beim Aufzeichnungsträger (402) erreicht werden soll.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 32, bei dem die Wellenlänge der UVStrahlung von 280 bis 320 nm gewählt wird, wenn eine geringere Eindringtiefe und eine stärkere Härtung des Druckbildes an der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers (402) erreicht werden soll.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 32, bei dem die Wellenlänge der UVStrahlung von 200 bis 280 nm gewählt wird,. wenn eine stärkere Härtung der Oberflä che des Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger (402) er reicht werden soll.
36. Verfahren nach Anspruch 35, bei dem ein Schutzgas eingesetzt wird, wenn eine ver stärkte Oberflächenhärtung erreicht werden soll.
37. Verfahren nach Anspruch 36, bei dem als Schutzgas Stickstoff verwendet wird.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 bis 37, bei dem vor und/oder nach der UVHärtung der Aufzeich nungsträger (402) einer Koronabestrahlung ausgesetzt wird.
39. Verfahren nach 38, bei dem Koronastrahlung, Infrarotstrahlung, sichtbares Licht und UVStrahlung der Wellenlänge 320 bis 400 nm kombiniert wird, wenn ein gutes Verfließen des Druckbil des und eine gute Verbindung mit der Oberfläche des Auf zeichnungsträgers (402) bei hohem Oberflächenglanz er reicht werden soll.
40. Verfahren nach Anspruch 39, bei dem eine Nachfixierung mit einer UVStrahlung der Wellenlänge 200 bis 280 nm durchgeführt wird, wenn eine harte Oberfläche des Druckbildes erreicht werden soll.
41. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 40, bei dem bei einer UVVorfixierung mit verminderter Leis tungsdichte eine Walzenprägung nachfolgen kann.
42. Verfahren nach der Ansprüche 24 bis 41, bei dem ein UVStrahlung zur Erhöhung der Viskosität des Bildfilmes eingesetzt wird.
43. Verfahren nach Anspruch 42, bei dem zusätzlich der Bildfilm einer Koronastrahlung ausgesetzt wird.
44. Verfahren nach Anspruch 42 oder 43, bei dem die Viskositätserhöhung des Bildfilmes derart ist, dass der Umdruck des Bildfilms auf den Aufzeich nungsträger (402) durch Andruck erfolgt.
45. Elektrografische Druckoder Kopiereinrichtung, bei der auf einem Aufzeichnungsträger (402) umgedruckte Druckbilder (503) gemäß dem Verfahren nach einem der vor hergehenden Ansprüche fixiert wird.
Description:
Verfahren zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers Zum ein-oder mehrfarbigen Bedrucken eines Aufzeichnungsträ- gers z. B. eines Einzelblattes oder eines bandförmigen Auf- zeichnungsträgers aus verschiedensten Materialien, z. B.

Kunststoff, Papier oder dünnen Metallfolien, ist es allgemein bekannt auf einem Potentialbildträger, z. B. einem Fotoleiter, bildabhängig Potentialbilder (Ladungsbilder) zu erzeugen, diese in einer Entwicklerstation (Einfärbestation) einzufär- ben und das so entwickelte Bild auf den Aufzeichnungsträger umzudrucken.

Zum Entwickeln der Potentialbilder kann dabei entweder Tro- ckentoner oder Flüssigentwickler verwendet werden.

Ein Verfahren zur elektrophoretischen Flüssigentwicklung (e- lektrografische Entwicklung) in digitalen Drucksystemen ist z. B. aus EP 0 756 213 B1 oder EP 0 727 720 B1 bekannt. Das dort beschriebene Verfahren ist auch unter dem Namen HVT (High Viscosity Technology) bekannt. Dabei wird als Entwick- lerflüssigkeit eine Silikonöl enthaltende Trägerflüssigkeit mit darin dispergierten Farbteilchen (Tonerpartikeln) verwen- det. Die Farbteilchen haben typischerweise eine Partikelgröße von weniger als 1 micron. Näheres hierzu ist aus EP 0 756 213 B1 oder EP 0 727 720 B1 entnehmbar, die Bestandteil der Of- fenbarung der vorliegenden Anmeldung sind. Dort sind e- lektrophoretische Flüssigentwicklungsverfahren der genannten Art mit Silikonöl als Trägerflüssigkeit mit darin dispergier- ten Farbstoffteilchen beschrieben und zudem eine Entwickler- station aus einer oder mehreren Applikatorwalzen zum Benetzen des Potentialbildträgers (Entwicklerwalze) mit Flüssigent- wickler entsprechend den Potentialbildern auf dem Potential- bildträger. Über eine oder mehrere Transferwalzen wird dann das entwickelte Potentialbild auf den Aufzeichnungsträger ü- bertragen.

Um die Tonerbilder in dem Aufzeichnungsträger zu befestigen, werden diese in einer Fixierstation fixiert.

Die Nachteile der bekannten Fixierverfahren sind im folgenden Punkten zu sehen : 1.) Trockentonerdruck : Hier werden dicke Tonerschichten verwendet, deshalb ist hoher Fixierenergiebedarf erforderlich mit starker Pa- pierbeanspruchung bei Hitze-oder Hitze/Druckfixierung ; der Abrieb von fixierten Trockentonerschichten im Drucker und in der Nachverarbeitung ist häufig problematisch.

2. ) Flüssigtoner auf Basis flüchtiger Trägerflüssigkeiten : Die Trägerflüssigkeit ist mit Geruch behaftet und brenn- bar, Reste an Trägerflüssigkeit bleiben auf dem Aufzeich- nungsträger, die Verdunstungszeit liegt im Bereich mehre- rer Sekunden bzw. Minuten, Schmierneigung besteht.

3. ) Flüssigtoner, Wasser basiert : Gefahr der Entladung eines elektrostatischen Ladungsbil- des im Kontakt mit der leitfähigen Flüssigkeit besteht (US 5943535), Verdunstung des Restwassers auf dem Auf- zeichnungsträger ist bei nicht zu hohen Temperaturen nicht in sehr kurzen Zeiten möglich, die Optimierung hin- sichtlich vollständiger Übertragung ist problematisch.

4. ) Flüssigtoner Silikonöl basiert : Fixierung auf nicht porösen bzw. nicht Siliconöl aufneh- menden Substraten ist problematisch.

5. ) Konventionelles Druckverfahren : Es ist keine variable Druckform möglich, die Auflage 1 bzw. niedrige Auflagenhöhe ist unwirtschaftlich.

Das von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, ein Verfahren anzugeben, mit dem ein schnell trocknendes hochab- riebfestes Drucken variabler Daten bzw. von Auflagen kleine- ren und mittleren Volumens auf der Basis eines Potentialbil- des möglich ist.

Dieses Problem wird gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 ge- löst.

Die Erfindung löst das angegebene technische Problem durch Verwendung flüssiger UV-härtbarer Farbmittel, die einen sehr dünnen Farbstofffilm bilden und dem Prinzip nach wie e- lektrophoretische Verfahren funktionieren, wobei geladene Farbstoffteilchen in einer fotopolymerisierbaren Flüssigkeit durch die Wirkung eines elektrostatischen Potentialbildes bildmäßig abgelagert werden und auf dem Aufzeichnungsträger das Farbstoffbild mit einem Restanteil der UV-härtbaren Flüssigkeit durch UV-Bestrahlung gehärtet wird.

Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Im folgenden wird die fotopolymerisierbare Flüssigkeit Trä- gerflüssigkeit genannt.

Um Härtung zu erreichen, wird eine hochohmige fotopolymeri- sierbare Trägerflüssigkeit (zum Beispiel Acrylester) verwen- det, in der Farbpigmente, ummantelte Farbpigmente oder Toner- teilchen mit Farbpigmenten bzw. Farbstoffen suspendiert wer- den (im folgenden Feststoffteilchen genannt). Außerdem können der fotopolymerisierbaren Flüssigkeit weitere Substanzen zu- gefügt werden, wie Ladungssteuerstoffe, die die suspendierten Teilchen Ziel gerichtet aufladen, Initiatoren, die die Foto- polymerisation der Trägerflüssigkeit beschleunigen sowie o- berflächenspannungsbeeinflussende und viskositätssteuernde Mittel. Es wird vorzugsweise ein hoher Feststoffanteil von über 10 % eingesetzt. Die Zusammensetzung der Trägerflüssig- keit und der darin suspendierten Feststoffteilchen wird so eingestellt, dass sich die Feststoffteilchen in der Träger- flüssigkeit mit einer Vorzugspolarität aufladen.

Die Trägerflüssigkeit wird im folgenden FPFE (fotopolymeri- sierbarer Flüssigentwickler) genannt.

In einer Einfärbestation (Entwicklerstation) wird der FPFE derart aufbereitet, dass auf einer Applikatorwalze eine pro Zeit und pro Fläche konstante Trägerflüssigkeitsmenge vorhan- den ist. Auf dieser Applikatorwalze wird der FPFE in den Wir- kungsbereich eines Potentialmusters auf dem Potentialbildträ- ger, z. B. einem Fotoleiter, gefördert. Das Potentialmuster wurde vorher durch geeignete Mittel auf dem Potentialbildträ- ger erzeugt ; z. B. durch einen üblichen elektrofotografischen Prozess.

An die Applikatorwalze kann eine Bias-Spannung derart ange- legt werden, dass sich ein Potentialkontrast zwischen den Bildstellen des Potentialmusters auf dem Potentialbildträger und der Bias-Spannung ergibt. Die Biasspannung kann neben DC- auch AC-Komponenten enthalten.

Zwischen Applikatorwalze und Potentialbildträger kann sich in einer Kontaktzone ein gleichmäßiger FPFE-Film befinden. Im elektrischen Feld des Potentialbildes zwischen Potentialbild- träger und Applikatorwalze werden die Feststoffteilchen ent- sprechend ihrer Vorzugsladung bildmäßig auf dem Potential- bildträger abgelagert. Bei der Trennung des FPFE-Films am En- de der Kontaktzone befinden sich die das zu druckende Bild formenden Feststoffteilchen im Bereich der einzufärbenden Bildflächen in direkter Nähe der Oberfläche des Potential- bildträgers. In den nicht einzufärbenden Bereichen befinden sich die Feststoffteilchen in größerer Entfernung von der Po- tentialbildträgeroberfläche, bevorzugt in der Nähe der Ober- fläche der Applikatorwalze.

Somit werden sich im Moment der Trennung der FPFE-Films vom Potentialbildträger die bildgebenden Feststoffteilchen in dem Teil des Flüssigkeitsfilms befinden, der sich mit dem Poten- tialbildträger weiterbewegt. Die nicht einzufärbenden Flächen des am Potentialbildträger haftenden Filmes sind frei bzw. nahezu frei von Feststoffteilchen. Damit besteht die am Po- tentialbildträger haftenden Flüssigkeitsschicht aus einer

dünnen transparenten fotopolymersierbaren Schicht, die ein aus Feststoffteilchen bestehendes Bild enthält. Die Flüssig- keitsschicht, die das aus Feststoffteilchen bestehende Farb- bild enthält, wird im folgenden Bildfilm genannt.

Das Farbbild kann in einem nachfolgenden Schritt bevorzugt mit Unterstützung eines elektrischen Feldes vom Potential- bildträger auf einen Aufzeichnungsträger (Bedruckstoff) über- tragen werden. Dabei wird der Bildfilm wiederum in gleicher Weise aufgetrennt wie es oben für den Trennungsvorgang am En- de des Entwicklungsprozesses beschrieben worden ist. D. h., dass die Feststoffteilchen vollständig bzw. fast vollständig und die transparente fotopolymerisierbare Schicht nur teil- weise (ca. 50 %) auf den Aufzeichnungsträger übertragen wer- den. Es ist ebenfalls möglich, das Farbstoffbild vom Potenti- albildträger erst auf einen Zwischenbildträger (Drucktuch, Umdruckwalze) und danach auf einen Aufzeichnungsträger zu ü- bertragen. Hierbei kann das gleiche elektrostatisch unter- stützte Verfahren verwendet werden, wie es oben für den Transfer vom Potentialbildträger auf einen Aufzeichnungsträ- ger beschrieben worden ist.

Eine Reduzierung des Anteils an fotopolymerisierbarer Träger- flüssigkeit im Bildfilm und damit Reduzierung von unerwünsch- tem Hintergrund kann an verschiedenen Stellen im Druckprozess erfolgen : Der Flüssigkeitsanteil im Bildfilm kann z. B. auf dem Potenti- albildträger, auf einem Zwischenbildträger oder auf dem Auf- zeichnungsträger reduziert werden. Dies kann z. B. durch eine Abnehmerwalze erfolgen, die in direktem Kontakt mit dem Bild- film gebracht wird, wobei ein elektrisches Hilfsfeld derart angelegt werden kann, dass die Feststoffteilchen mit der richtigen Vorzugsladung von der Abnehmerwalze weg und die evtl. vorhandenen falsch geladenen Feststoffteilchen zur Ab- nehmerwalze hin bewegt werden. Nach dem Trennungsvorgang kann sich auf der Abnehmerwalze ein Flüssigkeitsfilm ergeben, der

ca. 50 % der Flüssigkeitsfilmdicke des Bildfilmes vor dem Kontakt mit der Abnehmerwalze aufweist und überwiegend nur einige falsch geladene Feststoffteilchen enthält. Damit wird der Bildfilm einerseits von einem Teil der Trägerflüssigkeit und andererseits von evtl. vorhandenen falsch geladenen Fest- stoffteilchen befreit, die sonst auf dem Aufzeichnungsträger zu Hintergrundbeeinträchtigungen auf den bildfreien Flächen führen würden.

Beim Mehrfarbendruck können die verschiedenen Farbbildauszüge nacheinander auf dem Potentialbildträger erzeugt und nachein- ander entweder auf einem Zwischenbildträger oder auf den Auf- zeichnungsträger übertragen werden. Die Farbbildauszüge kön- nen auch direkt auf dem Potentialbildträger gesammelt und dann gemeinsam auf den Aufzeichnungsträger übertragen werden oder sie können einzeln vom Potentialbildträger auf den Zwi- schenträger übertragen und auf diesem gesammelt werden und dann auf den Aufzeichnungsträger übertragen werden.

Das Druckbild wird auf dem Aufzeichnungsträger durch Bestrah- lung mit UV-Licht fixiert. Durch Fotopolymerisation der transparenten Trägerflüssigkeit werden die Feststoffteilchen einerseits in eine feste Polymermatrix eingebettet, anderer- seits verbindet sich die Trägerflüssigkeit fest mit dem Auf- zeichnungsträger. Die Trägerflüssigkeit in den Nichtbildbe- reichen wird zu einem dünnen transparenten Film verfestigt.

Bei porösen bzw. saugfähigen Aufzeichnungsträgern kann die transparente fotopolymerisierbare Flüssigkeit in den Auf- zeichnungsträger eindringen. Bei UV-Bestrahlung wird sie dann im Aufzeichnungsträger verfestigt.

Für die Bestrahlung des Aufzeichnungsträgers ist die Abstim- mung chemische Vorgänge-Spektralverteilung und Leistungs- dichte der Bestrahlung zu beachten :

Im einzelnen kann der Vorgang der UV-Härtung durch die richtige Spektralverteilung und die richtige Leistung- dichte der Strahlung optimiert werden.

In der Regel kann eine Strahlungsquelle verwendet werden, die eine Kombination von ultraviolettem Licht (Wellenlän- ge : 200 bis 400 nm, Kürzel : UV), sichtbarem Licht (Wellen- länge : 400 bis 700 nm, Kürzel : VIS) und infraroter Wärme- strahlung (Wellenlänge : 700 nm bis 10, um, Kürzel : IR) ab- strahlt. Dabei wird der relative Anteil dieser Spektralbe- reiche so gewählt, dass in Anpassung an die chemische Zu- sammensetzung der fotopolymerisierbaren Trägerflüssigkeit die IR/VIS-Komponenten für die Aktivierung der zur Fotopo- lymerisation benötigten Bindungen (Erwärmung) verwendet werden und die UV-Komponente zur Härtung der fotopolymeri- sierbaren Trägerflüssigkeit genutzt wird. Sowohl die rela- tiven Anteile der Spektralbereiche sowie die absolute Lei- stungsdichte der Strahlung müssen an die chemischen Eigen- schaften der beteiligten Stoffe, an die Dicke der zu poly- merisierenden Schicht und an die Prozessgeschwindigkeit des Druck-und Fixierprozesses angepasst werden.

Mit folgenden Maßnahmen kann eine Feinabstufung des Fixier- prozesses, eine Beeinflussung des Glanzes und der Abriebfes- tigkeit des Druckbildes durchgeführt werden : - Durch gezielten Einsatz bestimmter UV-Wellenlängenbereiche können die Fixierqualität, der Glanz und die Abriebfestig- keit des Druckbildes entsprechend der gewünschten Eigen- schaften des Druckbildes und der in einer bestimmten Nach- verarbeitungslinie zu erwartenden Belastung des Druckbil- des angepasst werden.

- Die UV-A Strahlung (Wellenlänge : 320 bis 400 nm) hat eine größere Eindringtiefe und bewirkt eine stärkere Volumen- wirkung, d. h. eine Polymerisation des gesamten Schichtvo- lumens.

Die UV-B Strahlung (Wellenlänge : 280 bis 320 nm) bewirkt infolge geringerer Eindringtiefe eine stärke Härtung des Materials an der Oberfläche als im Inneren des Aufzeich- nungsträgers.

Die UV-C Strahlung (Wellenlänge : 200 bis 280 nm) wird zur Oberflächenhärtung eingesetzt.

Der Einsatz von Schutzgas (z. B. Stickstoff) führt zu ver- stärkter Oberflächenhärtung.

Eine Koronabestrahlung vor und/oder während der UV-Härtung führt zu verringerter Oberflächenpolymerisation des Auf- zeichnungsträgers, was z. B. zur Vermeidung einer zu star- ken Sprödigkeit der Oberfläche und zu besserer Elastizität in der Nachverarbeitung eingesetzt werden kann.

Durch die geeignete Kombination von Korona-Einwirkung, IR/VIS und UV-A-Strahlung in einem ersten Fixierschritt kann ein gutes Verfließen des Bildfilmes und eine gute Verbindung mit der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers bei hohem Oberflächenglanz erzielt werden. Dies kann insbeson- dere bei nichtporösen Aufzeichnungsträgern wie glatten Po- lymerfolien oder Metallfolien erforderlich sein. Wird eine harte Oberfläche gewünscht, kann mit UV-C-Strahlung nach- fixiert werden.

Bei der Fixierung im Mehrfarbendruck sind die folgenden Ge- sichtpunkte von Bedeutung : Beim Mehrfarbendruck kann je nach Bedarf ein gedruckter Farbauszug sofort, d. h. vor der Übertragung des nächsten Farbauszuges auf den Aufzeichnungsträger, fixiert werden.

Es kann auch eine geschlossene Fixierung des Gesamtbildes erfolgen, das aus mehreren Farbauszügen besteht.

Es ist auch möglich, einzelne Farbauszüge mit besonderen Glanz-oder Abriebeigenschaften zu erzeugen, indem diese Farbauszüge einer gesonderten Fixierbehandlung und/oder einer bestimmten Korona-Vorbehandlung unterworfen werden.

Um bestimmte Glanz-oder Matt-Eigenschaften zu erhalten, ist auch eine UV-Vorfixierung verminderter Leistungsdichte mit nachfolgender Walzenprägung mit bestimmter Oberflä- chenrauhigkeit und eine Endfixierung zum Erreichen der ausreichenden Festigkeit und Härte möglich.

Bei der Zwischenfixierung bzw. zur Viskositätserhöhung oder Übertragung auf sehr dicke Aufzeichnungsträger können folgen- de vorteilhafte Schritte durchgeführt werden : - Die UV-Bestrahlung kann in den oben beschriebenen Varian- ten bei Einsatz verringerter Bestrahlungsleistung auch zur Erhöhung der Viskosität des Bildfilmes in beliebigen Stu- fen des Druckprozesses eingesetzt werden. Z. B. kann zur Unterstützung des Umdrucks des Bildfilmes auf einen sehr dicken Aufzeichnungsträger, bei dem auch eine elektrosta- tische Umdruckunterstützung auf Schwierigkeiten stößt, dessen Viskosität derart erhöht werden, dass der gesamte Bildfilm von einem Zwischenbildträger mit geringer Ober- flächenenergie (z. B. Teflon) durch Andruck auf den dicken Aufzeichnungsträger (z. B. dicker Karton, Holz o. ä.) über- tragen werden kann.

- Ein solcher Prozess kann dadurch optimiert werden, dass eine Korona-Vorbehandlung in Kombination mit UV-A Härtung benutzt wird, wodurch ein im Volumen zusammenhängender Bildfilm mit klebriger Oberfläche erzeugt wird, was zu ei- ner geschlossenen Übertragung des Bildfilmes mit Klebewir- kung auf den Aufzeichnungsträger führt.

- Ein UV-A/B-Nachfixieren führt zu hinreichender Haftung und Festigkeit des Bildfilmes auf dem Aufzeichnungsträger.

An Hand eines Ausführungsbeispieles, das in den Figuren dar- gestellt ist, wird die Erfindung weiter erläutert.

Es zeigen : Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung einer Druck-oder Ko- piereinrichtung, mit der das Verfahren durchgeführt werden kann ; Fig. 2 die Fixierung in prinzipieller Darstellung.

Aus Figur 1 ergibt sich eine prinzipielle Darstellung einer elektrografischen Druckeinrichtung. Zunächst wird ein Poten- tialbildträger 101, z. B. eine Fotoleitertrommel, einer Lösch- belichtung 102 ausgesetzt. Anschließend erfolgt die Aufladung des Potentialbildträgers in der Station 103. Auf dem Potenti- albildträger 101 werden durch bildmäßige Belichtung in der Station 104 Potentialbilder von zu druckenden Bildern er- zeugt. Diese Potentialbilder werden in einer Entwicklerstati- on 200 durch einen Flüssigentwickler mit den oben genannten Eigenschaften entwickelt. Dazu wird aus einem Entwicklervor- rat 203 Flüssigentwickler entnommen und über eine Antragswal- ze 202 einer Applikatorwalze 201 zugeführt. Die Applikator- walze 201 fördert den Flüssigentwickler zum Potentialbildträ- ger 101. Anschließend wird die Applikatorwalze 201 in der Reinigungsstation 204 gereinigt.

Bei der Entwicklung der Potentialbilder auf dem Potential- bildträger 101 geht in den Bildbereichen Trägerflüssigkeit mit Feststoffteilchen auf den Potentialbildträger 101 über und lagert sich dort ab, in den Nichtbildbereichen wird Trä- gerflüssigkeit zum Potentialbildträger 101 übertragen. Auf dem Potentialbildträger 101 bildet sich somit ein Film, der in den Bildbereichen Trägerflüssigkeit mit Feststoffteilchen enthält, in den Nichtbildbereichen Trägerflüssigkeit.

In einer Umdruckstation mit einem Zwischenträger 301 wird der Film auf einen Aufzeichnungsträger 402 übertragen. Dazu wird noch eine Gegendruckwalze 401 eingesetzt. Der Zwischenträger 301 kann noch mit Hilfe einer Zwischenträgerreinigung 302 ge- reinigt werden.

Der Aufzeichnungsträger 402 wird schließlich einer Fixiersta- tion 500 zugeführt, in der nach dem oben ausgeführten Verfah- ren die Fixierung erfolgt. Aus Fig. 2 ergibt sich der Ablauf der Fixierung. Die Fixierstation 500 weist eine Strahlungs- quelle 501 auf, die die oben beschriebene UV-Strahlung 502 abgibt. Die Strahlung 502 wird auf den Aufzeichnungsträger 402 gelenkt und trifft dort auf den Film 503, der die Druck- bilder enthält, auf. Der Film weist die Feststoffteilchen 504 und die Trägerflüssigkeit 505 auf. Durch die Strahlung 502 wird der Film 503 mit dem Aufzeichnungsträger 402 nach dem oben geschilderten Verfahren verbunden.

Wenn überschüssige Trägerflüssigkeit. auf dem Aufzeichnungs- träger 402 oder einem Zwischenträger 301 beseitigt werden soll, kann dies z. B. auf folgende Weise erfolgen : - durch eine Abnehmerwalze, die sich im Kontakt mit einem Zwischenträger und/oder Aufzeichnungsträger befindet, - durch eine Abnehmerwalze die ein Potential derart aufweist, dass die geladenen Feststoffteilchen von dieser Abnehmerwalze abgestoßen werden und nur die Trägerflüssigkeit aufgespalten wird ; - die auf einer nichtsaugfähigen Abnehmerwalze übertragene Trägerflüssigkeit kann z. B. durch ein Rakel entfernt wer- den ; - wenn die Abnehmerwalze einen saugfähigen Belag aufweist, kann die übertragene Trägerflüssigkeit z. B. durch eine Ab- quetschstange entfernt werden.

Bezugszeichenliste 101 Potentialbildträger 102 Löschbelichtung 103 Aufladung 104 bildmäßige Belichtung 105 Reinigung des Potentialbildträgers 200 Entwicklerstation 201 Applikatorwalze 202 Zuführwalze 203 Flüssigentwicklerförderung 204 Reinigung der Applikatorwalze 301 Zwischenträger 302 Reinigung des Zwischenträgers 401 Gegendruckwalze 402 Aufzeichnungsträger 500 Fixierstation 501 Strahlungsquelle 502 Strahlung 503 Druckbild 504 Feststoffteilchen 505 Trägerflüssigkeit