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Title:
METHOD FOR INCREASING COMPRESSION STRESS OR REDUCING INTERNAL TENSION STRESS OF A LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/077312
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for increasing internal pressure stress or for reducing the internal tension stress of an outer or outermost hard material layer that is applied on a hard metal, cermet or ceramic substrate body by means of CVD, PCVD or PVD. After coating, the coated substrate body is subjected to dry shot blasting using a granular shot blasting agent, which, according to the invention, has a maximum diameter of 150 $g(m)m.

Inventors:
WESTPHAL HARTMUT (DE)
SOTTKE VOLKMAR (DE)
Application Number:
PCT/DE2001/004952
Publication Date:
October 03, 2002
Filing Date:
December 22, 2001
Export Citation:
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Assignee:
WIDIA GMBH (DE)
WESTPHAL HARTMUT (DE)
SOTTKE VOLKMAR (DE)
International Classes:
C23C14/58; C23C16/56; (IPC1-7): C23C/
Domestic Patent References:
WO2000073532A12000-12-07
WO1998016665A11998-04-23
Foreign References:
US5318840A1994-06-07
DE19719195A11998-11-12
US6090476A2000-07-18
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 582 (C-0792), 26. Dezember 1990 (1990-12-26) & JP 02 254144 A (NIPPON STEEL CORP;OTHERS: 02), 12. Oktober 1990 (1990-10-12)
SATO M ET AL: "Effects of shot peening on EVD-coated cemented carbide" PROCEEDINGS OF THE 1ST INTERNATIONAL CONFERENCE ON PROCESSING MATERIALS FOR PROPERTIES;HONOLULU, HI, USA NOV 7-10 1993, 1993, Seiten 1145-1148, XP008003492 Warrendale, PA, USA
Attorney, Agent or Firm:
Vomberg, Friedhelm (Schulstrasse 8 Solingen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Erhöhung der Druckeigenspannung oder zur Erniedrigung der Zugeigenspannung einer äußeren oder einer äußersten, mittels CVD, PCVD oder PVD auf einen Hartme tall, Cermet, oder Keramiksubstratkörper aufgetragenen Hartstoffschicht, bei dem der beschichtete Substratkörper nach dem Beschichten einer Trockenstrahlbehandlung unter Verwendung eines körnigen Strahlmittels unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmittel einen maximalen Durchmesser von 150 um, vorzugsweise von maximal 100 um aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmittel zumindest im wesentlichen eine rundliche Korngestalt aufweist, dessen Durchmesser vorzugsweise zwi schen 5 bis 150 um, weiterhin vorzugsweise 10 bis 100 um liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Stahlmittel druckverdüster Stahl, Gußeisengranu lat, Schwermetallpulver oder hieraus hergestellte Legie rungen oder Hartmetallgranulate und/oder bruchfeste Kera miken verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Strahlmittel mittels Preßluft unter einem Druck von mindestens 5 x 105 Pa bis maximal 106 Pa, vorzugsweise 6 x 105 Pa bis 7 x 105 Pa auf den beschichteten Substratkörper gerichtet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmittel im wesentlichen senk recht auf die Substratkörperoberfläche gerichtet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlbehandlung so lange durchge führt wird, bis auch die unter einer äußeren Schicht oder einer äußersten Schicht liegenden Bereiche, vorzugsweise bis in die oberflächennahen Zonen des Substratkörpers hinein, eine Absenkung der inneren Zugspannungen (entweder Erhöhung der Druckspannungen oder Minimierung der Zugspan nungen) erfahren haben.
7. Schneideinsatz zum Zerspanen, bestehend aus einem Hartme tall, Cermet, oder KeramikSubstratkörper mit einer ein oder mehrlagigen Beschichtung aus Carbiden, Nitriden, Car bonitriden, Oxicarbonitriden und/oder Boriden der Elemente der IVa bis VIaGruppe des Periodensystems, borhaltigen Hartstoffverbindungen und/oder oxidischen Verbindungen des Aluminiums und/oder Zirkoniums, die mittels eines PCVD oder CVDVerfahrens aufgetragen worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckeigenspannung in der äußeren bzw. äußersten Schicht > 4 GPa, vorzugsweise 4,5 bis 10 GPa beträgt.
8. Schneideinsatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Substratkörper aus einem Hartmetall mit einer sich zu seiner oberflächennahen Randzonen ändernden Hartstoff zusammensetzungen odergehalt (Hartstoffgradient) besteht.
9. Schneideinsatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Substratkörper einer Oxidoder Nitridkeramik ist.
10. Schneideinsatz nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke einer einzelnen Schicht mindestens 0,1 um und maximal 10 um und/oder bei einer mehrlagigen Beschichtung die Gesamtschichtdicke < 20 um beträgt.
Description:
Beschreibung Verfahren zur Erhöhung der Druckspannung oder zur Erniedrigung der Zugeigenspannung einer CVD-, PCVD-oder PVD-Schicht und Schneideinsatz zum Zerspanen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Druckei- genspannung oder zur Erniedrigung der Zugeigenspannung einer äußeren oder einer äußersten, mittels CVD, PCVD oder PVD auf einen Hartmetall-, Cermet-oder Keramiksubstratkörper aufge- tragenen Hartstoffschicht, bei dem der beschichtete Substrat- körper nach dem Beschichten einer trockenen Strahlbehandlung unter Verwendung eines körnigen Strahlmittels unterzogen wird.

Die Erfindung betrifft ferner einen Schneideinsatz zum Zerspa- nen, der aus einem Hartmetall-, Cermet-oder Keramiksubstrat- körper mit einer ein-oder mehrlagigen Beschichtung aus Carbi- den, Nitriden, Carbonitriden, Oxicarbonitriden und/oder Bori- den der Elemente der IVa bis VIa-Gruppe des Periodensystems, borhaltigen Hartstoffverbindungen und/oder oxidischen Verbin- dungen des Aluminiums und/oder des Zirkoniums besteht, die mittels eines PCVD-oder CVD-Verfahrens aufgetragen worden sind.

Hartmetalle besitzen eine aus Cobalt und/oder Nickel beste- hende Bindephase sowie eine Hartstoffphase, die z. B. WC, TiC, TaC, NbC, VC und/oder Cr3C2 aufweisen kann.

Demgegenüber unterscheiden sich die Cermets durch einen star- ken Anteil einer TiCN-Phase, der jedoch auch andere Carbide und/oder Nitride zugehören können. Bindemetalle sind auch hier die Elemente der Eisengruppe, zumeist Co und/oder Ni.

Keramiken, insbesondere für Zerspanungszwecke bestehen meist aus A1203 und/oder Zr02. Je nach Zerspanungsoperation und zu bearbeitendem Werkstück kann die Verschleißbeständigkeit (Standzeit) durch ein-oder mehrlagige Beschichtungen der obengenannten Zusammensetzung gesteigert werden. Die Beschich- tung läßt sich mittels eines physikalischen Aufdampfverfahrens (PVD) oder eines chemischen Aufdampfverfahrens (CVD) auftra- gen, wobei das CVD-Verfahren oder-in einer Weiterentwick- lung-das sogenannte plasmaunterstützte CVD-Verfahren (PCVD) den Vorteil einer gleichmäßigeren Ablagerung hat, die die bei PVD-Verfahren auftretenden Schattierungseffekte vermeiden.

Die Mikrostruktur, die Eigenspannungen und die Haftfestigkeit von ein-oder mehrlagigen Schichten ist stark von den jeweils angewandten Beschichtungsverfahren und den verwendeten Beschichtungsparametern abhängig. In der Vergangenheit gewon- nene Erfahrungen zeigen, daß mittels CVD abgeschiedene Beschichtungen im Regelfall Zugspannungen aufweisen, während durch PVD-Verfahren aufgetragene Beschichtungen Druckspannun- gen besitzen. Zur Verbesserung der Bruchfestigkeit wird bei- spielsweise in der WO 92/05296 vorgeschlagen, eine CVD-Schicht bzw. mehrere CVD-Schichten mit einer oder mehreren durch PVD abgeschiedenen Schichten zu kombinieren, wobei als Material für die inneren, mittels CVD abgeschiedene Schicht, Nitride des Titans, Hafniums und/oder Zirkoniums und für die mittels PVD abgeschiedene Schicht Nitride und Carbonitride der genann- ten Metalle vorgeschlagen werden. Eine solche Beschichtung muß jedoch nachteiligerweise in unterschiedlichen Apparaturen durchgeführt werden, was arbeitsaufwendig und kostspielig ist.

In der DE 197 19 195 A1 wird daher vorgeschlagen, eine mehrla- gige Beschichtung durch einen ununterbrochenen CVD-Prozeß bei Temperaturen zwischen 900°C und 1100°C durch jeweiligen Wech- sel der Gaszusammensetzung abzuscheiden. Die äußere Schicht (Deckschicht) besteht aus einer ein-oder mehrphasigen Schicht aus Carbiden, Nitriden oder Carbonitriden auf Zr-oder Hf-Basis, die mittels CVD aufgetragen worden ist und die innere Druckspannungen aufweist und deren darunterliegende, ebenfalls mittels CVD aufgetragene Schicht oder Schichten aus- nahmslos innere Zugspannungen aufweisen, wobei mindestens eine oder die einzige darunterliegende Schicht aus TiN, TiC und/oder Ti (C, N) besteht. Die in den äußeren Schichten oder der äußeren Schicht gemessenen Druckspannungen liegen zwischen - 500 und-2500 MPa (Druckspannungen werden definitionsgemäß mit negativen Werten im Gegensatz zu Zugspannungen, für die positive Werte angesetzt werden, benannt).

Nach dem Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, beschich- tete Substratkörper nach der Beschichtung einer Oberflächenbe- handlung zu unterziehen. Gängige mechanische Behandlungsver- fahren sind das Bürsten und die Strahlbehandlung, bei der die verwendeten kugelförmigen Strahlmittel mit Korngrößen von 300 um bis 600 um mittels Preßluft unter einem Druck von 2 x 105 Pa bis 4 x 105 Pa auf die Oberfläche gerichtet werden.

Eine solche Oberflächenbehandlung erhöht die Druckeigenspan- nungen der äußersten Schicht durch eintretende Verfestigung geringfügig. Hiermit will man störenden Rißbildungen und Aus- breitungen, Korrosion und Abplatzungsreaktionen entgegenwir- ken.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Rißanfällig- keit, Korrosionsbeständigkeit und Verschleißbeständigkeit von beschichteten Verbundwerkstoffen, insbesondere Schneidkörpern, durch geeignete Maßnahmen zu erhöhen und einen verbesserten Schneideinsatz zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.

Erfindungsgemäß besitzt das Strahlmittel einen maximalen Durchmesser von 150 um, vorzugsweise von maximal 100 um. Über- raschenderweise führt die Verwendung von derart feinkörnigen Strahlmitteln, die trocken ohne Wasser oder sonstigen Flüssig- keitszusatz verwendet werden, zu dem überraschenden Ergebnis, daß die Druckspannungen der äußeren Schicht in weitaus stärke- rem Maße erhöht werden bzw., sofern die äußere Schicht innere Zugspannungen aufweist, die Zugspannungen mittels der trockenen Strahlbehandlung deutlich minimiert werden können bis hin zur Umkehrung in eine Druckspannung in der äußeren Schicht. Je nach Dauer und Intensität der Strahlbehandlung ändert sich auch in gleichförmiger Weise die innere Spannung der unter der Deckschicht liegenden Schichten bis hin zur Beeinflussung der oberflächennahen Randzonen des Substratkör- pers. Im Idealfall kann somit ein Verbundkörper mit einer mehrlagigen Beschichtung durch trockene mechanische Strahlbe- handlung erzeugt werden, dessen Schichten ausnahmslos innere Druckspannungen aufweisen, wobei die Deckschicht eine inten- sive Verfestigung und damit erhöhte Verschleißbeständigkeit erfahren hat. Die feinkörnigen pulverartigen Strahlmittel sind auch im wesentlichen nicht, zumindest aber deutlich weniger abrasiv als die bisher nach dem Stand der Technik verwendeten groberen Körnungen. Ein weiterer Vorteil dieser trockenen Strahlbehandlung liegt darin, daß die Schichtoberfläche erheblich besser geglättet wird als dies durch bisherige Strahlbehandlung oder Bürsten erreichbar war.

In der WO 99/23275 wird zwar die Verwendung eines aus A1203-Partikeln mit einer Größe von 30 um bestehenden Strahl- mittels vorgeschlagen, jedoch soll dies in Form einer Suspen- sion als Naßstrahlmittel angewendet werden, das unter einem Druck von 2 bis 6 bar (x 105 Pa), vorzugsweise 3 bar benutzt werden soll. Die dort beschriebene Naßstrahlbehandlung bezieht sich jedoch ausschließlich auf die konkrete Schichtfolge mit einer unteren A1203-Schicht, auf der eine äußere Schicht aufge- tragen worden ist, die aus TiN oder einer Viellagenschicht aus TiN/TiC besteht. Das zur Beschichtung verwendete CVD-Verfahren führt augenscheinlich zu (Zug-) Spannungen, die mittels des Naßstrahlens minimiert werden sollen. Das Naßstrahlen mit einem A1203-Abrasionsmittel dient jedoch primär der Ober- flächenglättung, wohingegen die erzielbare Änderung der inne- ren Spannungen gegenüber einer Trockenstrahlbehandlung deut- lich minimiert ist.

Dies wird auch daran deutlich, daß in dieser Druckschrift die Befürchtung ausgesprochen wird, daß eine unmittelbar auf eine Al203-Schicht abgeschiedene TiN-Schicht eine nur geringe Haft- festigkeit hat, weshalb vorzugsweise eine Zwischenlage aus (Ti, Al) (C, O, N) bevorzugt werden sollen.

Entsprechendes gilt auch für das in der EP 0 727 510 A2 beschriebene Naßstrahlbehandeln einer Aluminiumoxid-Beschich- tung. Das an der Oberfläche vorliegende K-Aluminiumoxid soll abschließend bei einer Temperatur von 900°C bis 1100°C für 0,3 bis 10 Stunden wärmebehandelt werden, um das naßgestrahlte K-Aluminiumoxid in a-Aluminiumoxid umzuwandeln.

Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

So weist das Strahlmittel zumindest im wesentlichen eine rund- liche Korngestalt auf, dessen Durchmesser vorzugsweise zwi- schen 5 bis 150 um, weiterhin vorzugsweise zwischen 10 bis 100 um liegt. Bei jeweils größeren Körnungen besteht die Gefahr einer stärkeren Abrasion der aufgetragenen Deckschicht bis hin zu einem völlig unerwünschten Abtragen dieser äußeren Deckschicht sowie angrenzender darunterliegender Schichten.

Bei kleineren Strahlmittel-Korngrößen reduziert sich demgegen- über die abrasive Wirksamkeit der trockenen Strahlmittelbe- handlung erheblich.

Als Strahlmittel wird vorzugsweise druckverdüster Stahl, Guß- eisengranulat, Schwermetallpulver oder hieraus hergestellte Legierungen oder Hartmetallgranulate und/oder bruchfeste Kera- mik verwendet. Diese Strahlmittel zeichnen sich durch eine große Bruchfestigkeit aus, so daß ein Zerspringen der Körner zu scharfkantigen kleineren Körnern, die dann die Verbundkör- peroberfläche stärker beschädigen können, vermieden wird.

Nach einer weiteren Erkenntnis der Erfindung wird das oder werden die Strahlmittel mittels Preßluft unter einem Druck von mindestens 5 x 105 Pa bis maximal 106 Pa, vorzugsweise zwischen 6 x 105 Pa bis 7 x 105 Pa auf den beschichteten Substratkörper gerichtet. Die verwendeten Strahldrucke liegen damit erheblich über den üblicherweise nach dem Stand der Technik (bei Verwen- dung eines grobkörnigeren Strahlmittels) verwendeten Drucken.

Grundsätzlich ist es möglich, daß Strahlmittel unter beliebi- gen Winkeln auf die Verbundkörperoberfläche zu richten, jedoch erhöht sich die Wirkung, wenn das Strahlmittel im wesentlichen senkrecht auf die Verbundkörperoberfläche gerichtet wird.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird die Strahlbehand- lung so lange durchgeführt, bis auch die unter einer äußeren Schicht oder einer äußersten Schicht liegenden Bereiche bzw.

Schichten, vorzugsweise bis in die oberflächennahen Zonen des Substratkörpers hinein, eine Veränderung der inneren Spannun- gen, d. h. entweder Erhöhung der Druckspannungen oder Minimie- rung der Zugspannungen erfahren haben. Durch entsprechende Wahl des Strahldruckes und Behandlungsdauer lassen sich somit gezielt auch die inneren Spannungen der unter der Deckschicht liegenden Schichten beeinflussen.

Überraschenderweise konnten mit einem Schneideinsatz gemäß Anspruch 7 erheblich verbesserte Standzeiten beim Zerspanen erreicht werden. Erstmals ist es gelungen, in einer äußeren bzw. äußersten Schicht, die mittels PCVD oder CVD aufgetragen worden ist, Druckeigenspannungen zu erzeugen, die 2 4 GPa, vor- zugsweise 4,5 bis 10 GPa betragen. Solche Druckeigenspannungen waren bisher allenfalls in PVD-Schichten, die nachbehandelt worden sind, erreichbar.

Der Substratkörper kann ein Hartmetall, ein Hartmetall mit einem Randzonengradienten, ein Cermet oder eine Oxid-oder Nitridkeramik sein. Der Substratkörper wird vorzugsweise mit einer Beschichtung aus Carbiden, Nitriden, Carbonitriden, Oxi- carbonitriden und/oder Boriden der Elemente der IVa bis VIa-Gruppe des Periodensystems, borhaltigen Hartstoffverbin- dungen und/oder oxidischen Verbindungen des Aluminiums und/oder Zirkoniums beschichtet. Die Schichtdicke einer ein- zelnen Schicht liegt zwischen 0,1 um und maximal 10 um. Die Gesamtschichtdicke einer mehrlagigen Beschichtung soll bevor- zugt : g 20 pm betragen.

Die Druckeigenspannungen werden röntgenographisch nach dem sin 2y-Verfahren gemessen. Das Verfahren wird beispielsweise in der Veröffentlichung HTM43 (1988) 4, Seiten 208 bis 211, "Röntgenographische Eigenspannungsmessungen an texturbehafte- ten PVD-Schichten aus Titancarbid"von B. Eigenmann, B. Scholtes und E. Macherauch.

Die erfindungsgemäß gemessenen Eigenspannungswerte werden an mindestens einer Gitterebene erreicht. Die vorgeschlagene Strahlbehandlung erfaßt zumindest den gesamten für die jewei- ligen Zerspanungsoperationen verwendeten Schneidenbereich eines Schneideinsatzes.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispie- len näher erläutert : Beispiel 1 Schneidkörper des Typs CNMG 120412 mit Spanformrille für mitt- lere bis mittelschwere Schnittbedingungen aus P 20 Hartmetall (WC/TaC/NbC/TiC/7, 5% Co) mit mischcarbidfreier Randzone und einer am Substrat beginnenden CVD-Beschichtung TiN-TiCN (MT CVD)-A1203-ZrCN bei einer Gesamtschichtdicke von 18 um wurden nach der Beschichtung einer Trockenstrahlbehand- lung nach dem Injektor-Gravitations-Strahlverfahren mit Zir- konoxidkeramik-Granulat, druckverdüstem Stahlpulver und gesin- tertem Hartmetallsprühgranulat unterworfen, die Eigenspannun- gen nach dem sin2v-Verfahren röntgendiffraktometrisch an jeweils mindestens zwei Gitterebenen bestimmt (die darauf gebildeten Mittelwerte sind in der Tabelle 1 angegeben) und im Drehtest mit stark unterbrochenen Schnitt (Leistendrehtest) auf rostfreiem martensitischem Stahl auf Schneidhaltigkeit geprüft (v = 150 m/min, ap = 2,0 mm, f = 0,35 mm/U) : Tabelle 1 Strahlmittel Druck Dauer Körnung [µm] Eigenspannung Eigenspannungen in Anzahl der [bar] [sec] im WC [GPa]* TiCN/Al2O3/ZrCN [GPa] Schnitte -- -- -- -- -0,15 +0,8/+0,4/-1,0 2600 Zirkonoxid- 4,5 60 60-120 -0,4 -0,5/-2,6/-4,4 4200 Keramik Druckverd. 6,5 30 50-100 -0,8 -1,1/-3,6/-7,0 5500 Stahlpulver Hartmetall- 6,0 30 50-80 -1,0 -1,7/-4,3/-8,7 5900 granulat *Vorzeichen + steht für Zugeigenspannungen, - steht für Druckeigenspannungen Beispiel 2 Zur Verbesserung des Glätteffektes wurde für die Stahlbehand- lung mit Hartmetallgranulat gemäß obenstehender Tabelle ca.

5 % Gußhartmetallsplitt in der Körnung 50-100 um als abrasiv wirkende Komponente zugemischt. Unter den gleichen Bedingun- gen, wie sie für Hartmetallgranulat oben beschrieben sind, vermindert sich die Rauhtiefe um ca. 1/3. Die Änderung der Eigenspannungen bleibt davon unbeeinflußt.

Beispiel 3 Schneidkörper des Typs SEKN 1203 AF. N mit umlaufender Spanflä- chenfase (15°/0, 2 mm) aus K 20 Hartmetall (WC/6,2% Co) mit einer am Substrat beginnenden CVD-Beschichtung TiN-TiCN (MT CVD)-A1203-TiN mit einer Gesamtschichtdicke von 11 um wurden nach der Beschichtung einer Trockenstrahlbehand- lung nach dem Injektor-Gravitations-Strahlverfahren mit Stahl- kies, Hartmetallgranulat und Wolframmetallpulver unterworfen, wie in Beispiel 1 beschrieben, Eigenspannungen bestimmt und im Einzahn-Frästest (Planfräsen) auf Kugelgraphitguss GGG60 auf Schneidhaltigkeit geprüft (v = 250 m/min, ap = 2,0 mm, fz = 0,25 mm/Zahn, Vf = 200 mm/min) (siehe Tabelle 2) : Tabelle 2 Strahlmittel Druck Dauer Körnung [µm] Eigenspannung Eigenspannngen in Fräsweg [bar] [sec] im WC [GPa]* TiCN/Al2O3/TiN [GPa] [mm] -- -- -- -- -0,2 +0,9/+0,6/+1,0 1800 Wolframpulver 6,0 45 30-75 -0,7 -0,5/-1,8/-4,9 4000 Stanhlkies 6,5 30 60-120 -0,8 -0,9/-2,5/-4,3 3500 Hartmetall- 7,5 30 50-80 -0,9 -1,2/-4,0/-5,8 4900 granulat * Vorzeichen + steht für Zugeigenspannungen, - steht für Druckeigenspannungen Die vorstehenden Tabellen zeigen, daß eine Trockenstrahlbe- handlung erhebliche Standzeitverbesserungen der Schneidkörper bewirkt. Die besten Ergebnisse konnten mit druckverdüstem Stahlpulver, Hartmetallgranulat und Wolframpulver erreicht werden.