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Title:
METHOD FOR INCREASING THE CONCENTRATION OF AT LEAST ONE POLYMER FROM A POLYMER-CONTAINING WASTE MATERIAL, AND POLYMER RECYCLATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/000681
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a solvent-based plastics-recycling method which can reclaim polymers from polymer-containing plastics waste materials. The method is based on the use of a solvent which has been doped with heat stabilizer and which takes the form of solid-liquid extraction process to extract polymers at temperatures above 70°C from the plastics waste material. The method proposed can provide polymer recyclates which have improved mechanical properties in comparison with conventional recycled polymers. The use of at least one heat stabilizer in at least one organic solvent is also proposed for the solvent-based isolation of at least one polymer from a polymer-containing waste material.

Inventors:
MÄURER ANDREAS (DE)
SCHLUMMER MARTIN (DE)
SIEBERT TANJA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/062559
Publication Date:
January 08, 2015
Filing Date:
June 16, 2014
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
C08J11/08
Domestic Patent References:
WO1994007950A11994-04-14
Foreign References:
EP1057854A22000-12-06
CN102199310A2011-09-28
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER GBR (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Anreicherung von mindestens einem Polymer aus einem Polymer-haltigen Abfall, welches folgende Schritte umfasst:

a) Mischen des Polymer-haltigen Abfalls mit einem organischen Lösungsmittel enthaltend mindestens einen Thermostabilisator für Polymere, wobei mindestens ein Polymer in dem organischen Lösungsmittel gelöst wird und ein unlöslicher Teil des Abfalls zurückbleibt;

b) zumindest teilweise Abtrennung der Lösung enthaltend mindestens ein Polymer und mindestens einen Thermostabilisator von dem unlöslichen Teil des Abfalls;

c) zumindest teilweise Abtrennung des organischen Lösungsmittels von dem mindestens einen Polymer.

Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens ein Polymer bei einer Temperatur von > 20°C, bevorzugt von 70°C bis 200 "C, gelöst wird.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Lösungsmittel einen oder mehrere Kohlenwasserstoffe enthält oder daraus besteht, bevorzugt Kohlenwasserstoffe mit einem Siedepunkt von 60 bis 250 °C, bevorzugt 100 bis 220°C und besonders bevorzugt 130 bis 200°C.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymer-haltige Abfall mindestens ein Polymer ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus LLDPE, LDPE, HDPE , PP, PS, ABS, PET, PA, PC, PC/ABS, PPO/PS und Mischungen hiervon enthält. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Thermostabilisator ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus sterisch gehinderten Phenolen und organischer Phosphiten und Phosphoniten, bevorzugt sterisch gehinderten phenol ischen Antioxidanzmitteln und phosphitbasierten sekundären Prozessstabilisatoren und deren Mischungen.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) die Lösung über zumindest ein mechanisches Verfahren, bevorzugt eine Siebung und/oder Filtration, von dem unlöslichen Abfall isoliert wird.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Isolierung der Lösung in Schritt b) eine Fällung des mindestens einen Polymers aus der Lösung erfolgt, wobei bevorzugt der mindestens eine Thermostabilisator im Wesentlichen mitgefällt wird.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällung des mindestens einen Polymers aus der Lösung durch Absenken der Temperatur der Lösung, bevorzugt durch Absenken der Temperatur der Lösung auf < 80°C, erfolgt, wobei insbesondere das ausgefällte Polymer einen Feststoffgehalt von 10 % bis 40 %, bevorzugt 20 % bis 30 %, aufweist.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt c) das mindestens eine gefällte Polymer von der Lösung mechanisch abgetrennt wird, bevorzugt abfiltriert und/oder abgepresst wird, besonders bevorzugt bei einer Temperatur von 50 bis 150 °C und/oder über Anlegen eines Vakuums, insbesondere eines Vakuums mit einem Druck von < 100 mbar.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt c) in einem Vakuumkneter, einem Entgasungsextruder und/oder in Form einer Pulvertrocknung durchgeführt wird.

Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt c) das Lösungsmittel wieder in Schritt a) verwendet wird und/oder das Lösungsmittel bevorzugt im Kreis geführt wird.

12. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem der Schritte mindestens ein weiterer Thermostabilisator zugegeben wird.

13. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymer-haltige Abfall mehrere verschiedenen Polymere enthält oder daraus besteht, wobei bevorzugt die verschiedenen Polyolefine durch sukzessive Lösungsschritte mit steigender Lösungstemperatur gelöst werden und anschließend von den bei der jeweiligen Lösungstemperatur unlöslichen Polymeren und unlöslichem Teil des Abfalls getrennt werden.

14. Polymer-Recyclat enthaltend mindestens ein Polymer und Spuren mindestens eines organischen Lösungsmittels.

15. Polyomer-Recyclat nach Anspruch 14, herstellbar mit dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13.

16. Polymer-Recyclat gemäß Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Recyclat von 50 bis 10000 ppm Lösungsmittel enthält.

17. Verwendung von mindestens einem Thermostabilisator in mindestens einem organischen Lösungsmittel zur Anreicherung von mindestens einem Polymer aus einem Polymer-haltigen Abfall.

Description:
Verfahren zur Anreicherung von mindestens einem Polymer aus einem Polv- mer-haltigen Abfall und Polymer-Recyclat

Gegenstand der Erfindung ist ein lösungsmittelbasiertes Kunststoffrecyclingverfahren, mit dem Polymere aus polymerhaltigen Kunststoff abfallen zurückgewonnen werden können. Das Verfahren basiert auf dem Einsatz eines mit einem Thermostabilisator dotierten Lösungsmittels, mit dem Polymere in Form einer Fest-Flüssig-Extraktion aus dem Kunststoffabfall bei Temperaturen über 70 °C extrahiert werden. Durch das vorgestellte Verfahren können Poly- mer-Recyclate bereitgestellt werden, die verbesserte mechanische Eigenschaften gegenüber herkömmlichen recycelten Polymeren aufweisen. Es wird weiterhin die Verwendung von mindestens einem Thermostabilisator in mindestens einem organischen Lösungsmittel zur lösungsmittelbasierten Isolierung von mindestens einem Polymer aus einem Polymer-haltigen Abfall vorgeschlagen. LLDPE, LDPE, HDPE, PP, ABS, PS, EPS, PA, PC, PC/ABS und PET gehören zu den weitverbreiteten Polymertypen. Diese finden in den verschiedensten Produkten Verwendung und sind daher Bestandteil vieler„postconsumer" Abfälle. So entstehen u.a. bei der Verwertung und Aufbereitung von Elektroaltgeräten, Altautos, Verpackungsabfällen und Kunststofffraktionen mit hohem Anteil an diesen Polymere.

Die Trennung von Polymeren aus Abfallfraktionen wird häufig über dichtebasierten Technologien vorgenommen, allerdings ist der Dichtebereich der ein- zelnen Polymere aufgrund einer Vielzahl verwendeter Additive sehr breit und daher nur bei guter Kenntnis der Input-Qualitäten ausreichend spezifisch.

Zudem ist die dichtebasierte Abfallaufbereitung von Abfällen mit Folien vergleichsweise schwierig. Alternativ werden spektroskopische Sortierverfahren angewendet, diese scheitern in der Regel aber bei folienreichen Abfällen, da die automatische Sortierung in der Regel über Druckluftleisten erfolgt, deren Zuverlässigkeit bei geringer Partikelgröße und Partikelgewicht und auch mit zunehmender Flächigkeit abnimmt. Daher wurden bereits im Vergangenen Jahrhundert lösungsmittelbasierte

Kunststoffrecyclingtechnologien entwickelt. US 5,278,282 A beschreibt sehr umfangreich u.a. das Recycling von Polymeren aus Polymermischungen mithil- fe verschiedener Lösungsmittel. Ein ähnliches Vorfahren für komplexe Kunststoffabfalle mit zum Teil anderen Lösungsmitteln beschreibt US 6,329,436 Bl.

Der Vorteil der lösungsmittelbasierten Verfahren liegt hierbei in der selektiven Lösung eines oder mehrerer Polymere aus einer komplexen Abfallmischung und der Möglichkeit diese Lösung mit mechanischen Mitteln weitestgehend von unlöslichen Bestandteilen zu trennen. In der Folge sind die entstehenden Polymer-Recyclate im Vergleich zu Produkten der vorgenannten dichtebasierten und spektroskopischen Techniken reiner.

Leider können aber nur selten neuwareähnliche Recyclatqualitäten erreicht werden, da die lösungsmittelbasierten Technologien den Kunststoffabfall ei- ner nennenswerten Temperatur-Zeit-Belastung aussetzen. Dies ist insbesondere für Polyolefine (LLDPE, LDPE, HDPE, PP) der Fall, die überwiegend ober- halb von 100 °C gelöst werden können. Aber auch für PS, PC, PA und PET werden zum Teil sehr hohe Lösungstemperaturen von bis über 220°C beschrieben (US 5,278,282 A). Dies führt zu thermooxidativen Reaktionen im Kunststoffabfall, in deren Folge Polypropylen, PC, PET und PA z.B. teilweise abgebaut wer- den und durch den Molmassenverlust veränderte mechanische Eigenschaften wie geringere Schmelzeviskositaten (erhöhte MFR-Werte) aufweisen.

Für Polyethylen wird beschrieben, dass eine längere thermische Exposition zu einer erhöhten Gelbildung führt, d.h. Teilbereiche der PE-Matrix bilden infolge der thermooxidativen Primärschädigung eine Quervernetzung aus. Die entstandenen Gelbereiche weisen andere Lösungs- und Schmelzeigenschaften auf, die sich in verschlechterten mechanischen Eigenschaften und optischen Fehlstellen im Recyclat widerspiegeln. Zur Unterdrückung der thermooxidativen Schädigung während der Extrusion wurden Thermostabilisatoren entwickelt, die sowohl bei der Neuwareproduktion als auch im Recycling durch Re-Extrusion Verwendung finden. So beschreibt WO 94/07950 A die erhöhte Recyclatqualität bei der Anwendung von Thermostabilisatoren bei der Re-Extrusion polyolefinhaltiger Kunststoffabfal- le. Stellvertretend seien hier zwei sehr häufig eingesetzte Markenprodukte genannt:

Irganox 1010: ein sterisch gehindertes phenolisches Antioxidanzmittel, das den thermooxidativen Abbau von Polymeren, Waxen und Ölen verhindert; und

- Irgafos 168: ein hydrolytisch stabiler phosphitbasierter sekundärer Prozessstabilisator.

Ausgehend hiervon war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Isolierung von Polymeren aus Polymer-haltigem Abfall bereitzustel- len, welches eine gegenüber bekannten Verfahren geringere thermooxidative

Schädigung der Polymere bewirkt.

Die Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren zur Isolierung von mindestens einem Polymer aus einem Polymer-haltigen Abfall gemäß Anspruch 1 und die Verwendung von mindestens einem Thermostabilisator in mindestens einem organischen Lösungsmittel zur lösungsmittelbasierten Isolierung von mindestens einem Polymer aus einem Polymer-haltigen Abfall gemäß Anspruch 17. Die abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Ausführungsformen auf.

Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Isolierung von mindestens einem Polymer aus einem Polymer-haltigem Abfall bereitgestellt, welches folgende Schritte umfasst:

a) Mischen von einem Polymer-haltigen Abfall mit einem organischen Lösungsmittel enthaltend mindestens einen Thermostabilisator für Polymere, wobei mindestens ein Polymer in dem organischen Lösungsmittel gelöst wird und ein unlöslicher Teil des Abfalls zurückbleibt;

b) zumindest teilweise Isolierung der Lösung enthaltend mindestens ein Polymer und mindestens einen Thermostabilisator von dem unlöslichen Teil des Abfalls;

c) zumindest teilweise Abtrennung des organischen Lösungsmittels von dem mindestens einen gefällten Polymer.

Es wurde gefunden, dass durch die Verwendung eines organischen Lösungsmittels mit einem Thermostabilisator als Extraktionsmittel, die thermooxidative Schädigung von Polymeren bei ihrer Extraktion aus Polymer- haltigem Abfall erheblich reduziert werden kann. Zum Einen kann somit die Verringerung der mittleren Molmasse der extrahierten Polymere eingeschränkt werden. Zum Anderen kann dadurch die Bildung von Quervernet- zungen der Polymermoleküle d.h. Gelbildung verringert werden. Beide Effekte wirken sich positiv auf die mechanischen Eigenschaften der isolierten Polymere aus. Der im Stand der Technik bekannte negative Einfluss des Isolationsverfahrens auf die mechanischen Eigenschaften der isolierten Polyolefine ist damit möglichst gering.

Die Lösezeit in Schritt a) kann variiert werden und/oder an die Partikelgröße des behandelten Kunststoffabfalls angepasst werden.

Bevorzugt wird das mindestens eine Polymer in dem erfindungsgemäßen Verfahren bei einer Temperatur von > 20 °C, bevorzugt von 70°C bis 200 °C, gelöst. Das organische Lösungsmittel kann einen oder mehrere Kohlenwasserstoffe enthalten oder daraus bestehen, bevorzugt Kohlenwasserstoffe mit einem Siedepunkt von 60 bis 250 °C, besonders bevorzugt 100 bis 220°C und ganz besonderes bevorzugt 130 bis 200°C.

Bevorzugt enthält der Polymer-haltige Abfall, der in dem Verfahren verwendet wird, mindestens ein Polymer ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus LLDPE, LDPE, HDPE, PP, ABS, PS, PA, PC, PET und Mischungen hiervon oder besteht aus diesen. Bevorzugt enthält der Polymer-haltige Abfall mindestens eine Folie oder besteht daraus.

Der Thermostabilisator kann ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus sterisch gehinderten Phenolen und organischen Phosphiten und

Phosphoniten, bevorzugt sterisch gehinderten phenolischen

Antioxidanzmitteln und phosphitbasierten sekundären Prozessstabilisatoren. Insbesondere enthält der Thermostabilisator keine Metalloxide, Metallhydroxide und/oder Metallcarbonate.

In Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Lösung über zumindest ein mechanisches Verfahren, bevorzugt eine Siebung und/oder Filtration, von dem unlöslichen Abfall isoliert werden.

Vorzugsweise wird nach der Isolierung der Lösung in Schritt b) eine Fällung des mindestens einen Polyolefins aus der Lösung vorgenommen. Dabei wird der Thermostabilisator zum großen Teil, d.h. mindestens 30 Gew.-%, bevorzugt mindestens 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Menge an Thermostabilisator, mitgefällt.

In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Fällung des mindestens einen Polymeren aus der Lösung durch Absenken der Temperatur der Lösung, bevorzugt durch Absenken der Temperatur der Lösung auf < 80°C. Hierbei kann das ausgefällte Polymer einen Feststoffgehalt von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, bevorzugt 20 Gew.-% bis Gew. -30 %, aufweisen. Optional kann die Fällung des mindestens einen Polymer durch Zugabe eines bei Lösetemperatur mischbaren Nichtlösers, z.B. aliphatische Alkohole, bewirkt werden. In Schritt c) kann das mindestens eine gefällte Polymer von der Lösung mechanisch abgetrennt werden, bevorzugt abfiltriert und/oder abgepresst werden. Besonders bevorzugt ist eine Abtrennung bei einer Temperatur von 50 bis 150 °C und/oder über Anlegen eines Vakuums. Das Vakuum kann einen

Druck von < 100 mbar aufweisen.

Bevorzugt wird Schritt c) in einem Vakuumkneter, einem Entgasungsextruder und/oder in Form einer Pulvertrocknung durchgeführt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach Schritt c) das Lösungsmittel wieder in Schritt a) verwendet. Bevorzugt wird das Lösungsmittel bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Kreis geführt d.h. wird permanent recycelt.

Optional kann in mindestens einem der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens mindestens ein weiterer Thermostabilisator zugegeben werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver- fahrens enthält der Polymer-haltige Abfall mehrere verschiedene Polymere.

Bevorzugt werden die verschiedenen Polymere durch sukzessive Lösungsschritte mit steigender Lösungstemperatur gelöst und anschließend von den bei der jeweiligen Lösungstemperatur unlöslichen Polymeren und unlöslichem Teilen des Abfalls getrennt. Optional werden verschiedene Polymerfraktionen sukzessive mit dem gleichen Lösungsmittel-Thermostabilisator-Gemisch bei steigenden Lösungstemperaturen selektiv extrahiert.

Insbesondere wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren weder ein dichtebasiertes Trennverfahren noch eine Trennung über Druckluftleisten noch eine Trennung über Dispergieren des Polymer-haltigen Abfalls in Wasser durchgeführt. Desweiteren wird erfindungsgemäß ein Polymer bereitgestellt, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar bzw. isolierbar ist.

Das erfindungsgemäße Polymer kann mindestens einen Thermostabilisator enthalten, bevorzugt in einer Konzentration von 0,01 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,05 bis 0,5 Gew.-%.

Es wird erfindungsgemäß die Verwendung von mindestens einem Thermostabilisator in mindestens einem organischen Lösungsmittel zur lösungsmittelbasierten Isolierung von mindestens einem Polymer aus einem Polymer-haltigen Abfall vorgeschlagen.

Anhand der nachfolgenden Figur und des nachfolgenden Beispiels soll der erfindungsgemäße Gegenstand näher erläutert werden, ohne diesen auf die hier gezeigten, spezifischen Ausgestaltungsformen einschränken zu wollen.

Beispiel

10 g Polypropylen(PP)-Neuwaregranulat (Moplen HP420M) wurde im Ansatz A 30 Minuten bei 150°C in einem Becherglas in 90g eines paraffinischen Kohlenwasserstoffgemisches (CreaSolv ® PO), dem je 0,05% der Thermostabilisatoren Irganox 1010 und Irgafos 168 zugesetzt wurden, gelöst. In einem Parallelansatz B wurden jeweils 0,25% der beiden Thermostabilisatoren eingesetzt, im Parallelansatz C jeweils 0,5%. In Parallelansatz D wurden keine Thermostabilisatoren verwendet.

Anschließend wurden die Lösungen unter Rühren auf unter 80 °C gekühlt, wobei eine Dispersion gefällter PP-Partikel entsteht. Die PP-Partikel werden abfiltriert und anschließend 10 Stunden bei 80 °C im Vakuumtrockenschrank bei 100 mbar getrocknet.

Nach DIN EN ISO 1133 wurde die Schmelze-Massefließsrate (MFR) des Ausgangsgranulats sowie der getrockneten Produkte der Ansätze A-D bestimmt (siehe Figur 1). Die in der Figur 1 aufgelisteten MFR-Werte belegen die Vorteilhaftigkeit der Zugabe von Thermostabilisatoren, die einen thermooxidativen Abbau des PP vermeiden und somit die in Ansatz D sichtbare abbaubedingte Erhöhung der MFR unterdrücken.