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Title:
METHOD FOR INITIALIZING TEMPERATURE MONITORING, CONTROL METHOD FOR AN ELECTRIC MOTOR, AND ELECTRONIC MOTOR CONTROLLER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/050811
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for initializing temperature monitoring for components of an electric motor, a control method for an electric motor, and an electronic motor controller. Temperatures of temperature-controlled components are initialized without having to continue monitoring the temperature after switching off the motor.

Inventors:
CIOCOIU BOGDAN (RO)
Application Number:
PCT/EP2015/072493
Publication Date:
April 07, 2016
Filing Date:
September 29, 2015
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
H02P29/00; B62D5/04; H02K11/00; H02P23/14
Foreign References:
EP1286456A12003-02-26
JP2001328551A2001-11-27
EP2168842A12010-03-31
JP2011109814A2011-06-02
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Initialisieren einer Temperaturüberwachung für Komponenten eines Elektromotors (100), wobei die Tempe- raturüberwachung in einer elektronischen Motorsteuerung (150) implementiert ist,

wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:

Ermitteln einer Zeitdauer zwischen einer Ausschaltzeit, welche anzeigend dafür ist, wann der Elektromotor (100) letztmalig ausgeschalten wurde, und einer Einschaltzeit, welche anzeigend dafür ist, wann der Elektromotor (100) wieder ein¬ geschaltet wird,

Ermitteln jeweiliger Temperaturen von temperaturkon¬ trollierten Komponenten (110) zur Einschalt zeit mittels an den temperaturkontrollierten Komponenten (110) angebrachten Tem¬ peratursensoren (115),

Ermitteln jeweiliger Temperaturen oder Temperaturüber¬ höhungen von temperaturüberwachten Komponenten (120, 135, 140) zur Ausschalt zeit mittels gespeicherter Daten,

- Berechnen jeweiliger Temperaturen der temperaturüber¬ wachten Komponenten (120, 135, 140) zur Einschalt zeit basierend auf deren jeweiliger Temperaturen oder Temperaturüberhöhungen zur Ausschaltzeit, den Temperaturen der temperaturkontrol¬ lierten Komponenten (110) zur Einschaltzeit, und/oder der Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit .

2. Verfahren nach Anspruch 1,

wobei Temperaturen von Komponenten einer erste Menge von temperaturüberwachten Komponenten (120, 140) zur Einschalt zeit als Summe einer Temperatur einer temperaturkontrollierten Komponente und einer berechneten Temperaturüberhöhung zur Einschalt zeit berechnet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

wobei jede Temperaturüberhöhung zur Einschalt zeit aus einer jeweiligen Temperaturüberhöhung zur Ausschalt zeit berechnet wird, indem die Temperaturüberhöhung zur Ausschalt zeit mit einem Zeitkorrekturfaktor multipliziert wird,

wobei der Zeitkorrekturfaktor aus einer Exponential¬ funktion berechnet wird, in deren Exponenten ein mit dem Wert -1 multiplizierter Quotient steht,

- wobei im Zähler des Quotienten die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit steht, und

wobei im Nenner des Quotienten eine Zeitkonstante steht.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,

- wobei jeweilige Temperaturen von Komponenten der ersten Menge von temperaturüberwachten Komponenten (120, 140) von der Temperaturüberwachung basierend auf einem Modell berechnet werden, welches auf berechneten Leistungsverlusten und auf zumindest einer Temperatur einer temperaturkontrollierten Komponente (110) basiert.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,

wobei die erste Menge von temperaturüberwachten Komponenten (120, 140) eine oder mehrere der folgenden Komponenten enthält: - Leistungsendstufe (140),

Motorwicklung (120) .

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei Temperaturen von Komponenten einer zweiten Menge von temperaturüberwachten Komponenten (135) zur Einschaltzeit unter Verwendung eines jeweiligen empirischen Modells berechnet werden .

7. Verfahren nach Anspruch 6,

wobei jedes Modell zur Berechnung der Temperatur der jeweiligen temperaturüberwachten Komponente (135) der zweiten Menge folgende Eingangsparameter aufweist:

die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschaltzeit, eine Zeitkonstante,

einen Anfangswert, welcher basierend auf zumindest einer Temperatur einer temperaturkontrollierten Komponente (110) zur Einschalt zeit berechnet wird, und

einen Endwert, welcher basierend auf der Temperatur der temperaturüberwachten Komponente (135) zur Ausschalt zeit be¬ rechnet wird. 8. Verfahren nach Anspruch 7,

wobei die Temperatur der temperaturüberwachten Komponente (135) zur Einschalt zeit folgendermaßen berechnet wird:

(Anfangswert - Endwert) * Zeitdauer / (Zeitdauer + Zeitkonstante) + Endwert.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,

wobei der Anfangswert die Temperatur der temperaturkon¬ trollierten Komponente (110) zur Einschalt zeit ist;

und/oder

- wobei der Endwert die Temperatur der temperaturüberwachten Komponente (135) zur Ausschalt zeit ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,

wobei jeweilige Temperaturen von Komponenten der zweiten Menge von temperaturüberwachten Komponenten (135) von der Temperaturüberwachung basierend auf dem jeweiligen empirischen Modell berechnet werden, welches für die Berechnung der Tem¬ peraturen zur Einschalt zeit verwendet wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei die zweite Menge von temperaturüberwachten Kompo¬ nenten eine oder mehrere der folgenden Komponenten enthält:

Motorpermanentmagnet (135),

- Kondensator einer Leistungsendstufe,

eingangsseitige EMV-Drossel.

12. Verfahren nach Anspruch 3, Anspruch 7 oder einem von Anspruch 3 oder Anspruch 7 abhängigen Anspruch,

- wobei Temperaturen der temperaturüberwachten Komponenten (120, 135, 140) mit einer gemessenen Temperatur einer tempe¬ raturkontrollierten Komponente (110) initialisiert werden, wenn die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit min¬ destens ein vorgegebenes Vielfache der Zeitkonstante beträgt.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei es sich bei den temperaturkontrollierten Komponenten um eine Wärmesenke und/oder ein Motorgehäuse (110) handelt, welchen jeweils ein Temperatursensor (115) zugeordnet ist.

14. Steuerungsverfahren für einen Elektromotor (100), welches in einer elektronischen Motorsteuerung (150) ausgeführt wird, wobei das Steuerungsverfahren beim Einschalten des Elektromotors (100) ein Verfahren zum Initialisieren nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausführt,

wobei das Steuerungsverfahren nach der Ausführung des Verfahrens zum Initialisieren mittels der Temperaturüberwachung laufend die Temperaturen der temperaturüberwachten Komponenten (120, 135, 140) berechnet, und

- wobei das Steuerungsverfahren vor einem Abschalten des Elektromotors (100) die Ausschalt zeit und/oder Temperaturen oder Temperaturüberhöhungen von temperaturüberwachten Komponenten (120, 135, 140) speichert.

15. Elektronische Motorsteuerung (150), insbesondere für einen bürstenlosen Elektromotor (100) einer Servolenkung eines Kraftfahrzeugs, welche programmiert oder konfiguriert ist, um ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszu¬ führen .

Description:
Verfahren zum Initialisieren einer Temperaturüberwachung, Steuerungsverfahren für einen Elektromotor und elektronische Motorsteuerung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Initialisieren einer Temperaturüberwachung für Komponenten eines Elektromotors, wobei die Temperaturüberwachung in einer elektronischen Mo ¬ torsteuerung implementiert ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Steuerungsverfahren für einen Elektromotor, welches in einer elektronischen Motorsteuerung ausgeführt wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine elektronische Motorsteuerung.

Elektromotoren können beispielsweise verwendet werden, um in einer elektrischen Servolenkung eines Kraftfahrzeugs eine die Lenkung unterstützende Kraft aufzubringen. Hierfür ist es typischerweise erforderlich, ein sehr genau einstellbares Drehmoment mittels des Elektromotors zu erzeugen, um eine für den Fahrer unerwartete Reaktion der Lenkvorrichtung und unerwünschte Lenkbewegungen zu vermeiden. Typischerweise werden für derartige Anwendungen bürstenlose Elektromotoren verwendet.

Um das Drehmoment eines Elektromotors besonders genau einstellen zu können, ist es typischerweise erforderlich, die Temperaturen einer Mehrzahl von Komponenten dieses Elektromotors zu über ¬ wachen. In der Praxis ist es jedoch meistens nicht durchführbar, an allen zu überwachenden Komponenten jeweilige Temperatur ¬ sensoren anzubringen. Aus diesem Grund wurden Modelle entwi ¬ ckelt, mit deren Hilfe sich die jeweiligen Temperaturen von Komponenten, an welchen kein Temperatursensor angebracht ist, berechnen lassen. Derartige Modelle können beispielsweise auf der Berücksichtigung einer von einem antreibenden Strom ab ¬ gegebenen Leistung oder auch auf empirisch ermittelten Modellen basieren . Eine Schwierigkeit bei der Verwendung derartiger Modelle ergibt sich insbesondere daraus, dass Temperaturen von Komponenten, welche keinen Temperatursensor aufweisen, zu Beginn der Be ¬ rechnung mit einem bestimmten Wert initialisiert werden müssen. Dies ist typischerweise beim Einschalten des Elektromotors bzw. der zugehörigen Electronic Control Unit (ECU) oder Leis ¬ tungselektronik der Fall. Sofern seit dem letztmaligen Aus ¬ schalten eine ausreichend lange Zeit vergangen ist, um ein thermisches Gleichgewicht herzustellen, weisen alle Komponenten des Elektromotors die gleiche Temperatur auf und es kann dementsprechend zur Initialisierung aller Temperaturen auf einen Temperaturwert zurückgegriffen werden, welcher aktuell von einem Temperatursensor gemessen wird. Derartig lange Zeiträume treten jedoch im typischen Betrieb eines Kraftfahrzeugs häufig nicht auf. Es kommt vielmehr immer wieder vor, dass ein Fahrzeug nur für wenige Minuten abgestellt und anschließend wieder in Betrieb genommen wird. Derartige Zeiten reichen typischerweise nicht aus, um ein thermisches Gleichgewicht herzustellen.

Bei bekannten Ausführungen wurde dieses Problem dadurch gelöst, dass nach dem Ausschalten des Elektromotors, insbesondere beim Abstellen des Fahrzeugs unter gleichzeitigem Ausschalten der Zündung, die Temperaturüberwachung für einen bestimmten Zeitraum fortgeführt wird. Mit anderen Worten werden die Temperaturen der temperaturüberwachten Komponenten auf Basis der verwendeten Modelle laufend weiterberechnet, auch wenn das Fahrzeug nicht mehr in Betrieb ist. Sofern das Fahrzeug innerhalb des Zeitraums, in welchem die Temperaturüberwachung fortgeführt wird, wieder in Betrieb genommen wird, werden die berechneten Temperaturen zur Initialisierung der Temperaturüberwachung verwendet. In einem solchen Fall kann beispielsweise auch davon gesprochen werden, dass die Temperaturüberwachung über den Zeitraum, in welchem sich das Fahrzeug nicht in Betrieb befindet, nahtlos fortgeführt wird. Nach einer vorgegebenen Zeit wird die Temperaturüberwachung beendet. Sofern das Fahrzeug dann wieder in Betrieb genommen wird, wird bei der Initialisierung der Temperaturüberwachung davon ausgegangen, dass ein thermisches Gleichgewicht herge ¬ stellt ist, so dass alle Temperaturen mit einem gemessenen Temperaturwert initialisiert werden.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass in manchen Fällen die verwendeten Zeiten, in welchen die Temperaturüberwachung fortgeführt wird, nicht ausreichen, um tatsächlich bis zu einem thermischen Gleichgewicht zu gelangen. Wenn das Fahrzeug zu einem Zeitpunkt wieder in Betrieb genommen wird, an welchem ein thermisches Gleichgewicht tatsächlich noch nicht hergestellt ist, die Temperaturüberwachung aber bereits beendet wurde, so werden Temperaturen von Komponenten mit nicht zutreffenden Werten initialisiert. Dies führt dazu, dass der Elektromotor im Betrieb falsche Drehmomente ausgibt, was zu einer unerwarteten Reaktion der Lenkung und zu einer entsprechenden Gefährdung des Fahrzeugs führen kann. Des Weiteren benötigt die Fortführung der Tem ¬ peraturüberwachung Energie und erfordert auch einen gewissen Aufwand in der Fahrzeugschaltung.

Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Initialisieren einer Temperaturüberwachung für Komponenten eines Elektromotors vorzusehen, wobei die Temperaturüberwachung in einer elektronischen Motorsteuerung implementiert ist, welches ohne eine fortgeführte Temperaturüberwachung nach dem Ausschalten des Elektromotors auskommt. Es ist des Weiteren eine Aufgabe der Erfindung, ein Steuerungsverfahren für einen Elektromotor vorzusehen, welches in einer elektronischen Mo ¬ torsteuerung ausgeführt wird und welches ein solches Verfahren zum Initialisieren einer Temperaturüberwachung ausführt. Au ¬ ßerdem ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine elektronische Motorsteuerung vorzusehen, insbesondere für einen bürstenlosen Elektromotor einer Servolenkung eines Kraftfahrzeugs, welche ein erfindungsgemäßes Verfahren ausführt.

Dies wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1, ein Verfahren nach Anspruch 14 und eine elektronische Motor ¬ steuerung nach Anspruch 15 erreicht. Vorteilhafte Ausgestal ¬ tungen können beispielsweise den jeweiligen Unteransprüchen entnommen werden. Der Inhalt der Ansprüche wird durch aus ¬ drückliche Inbezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Initialisieren einer Temperaturüberwachung für Komponenten eines Elektromotors, wobei die Temperaturüberwachung in einer elektronischen Mo ¬ torsteuerung implementiert ist. Das Verfahren weist folgende Schritte auf:

Ermitteln einer Zeitdauer zwischen einer Ausschaltzeit, welche anzeigend dafür ist, wann der Elektromotor letztmalig ausgeschaltet wurde, und einer Einschaltzeit, welche anzeigend dafür ist, wann der Elektromotor wieder eingeschaltet wird,

Ermitteln jeweiliger Temperaturen von temperaturkon ¬ trollierten Komponenten zur Einschalt zeit mittels an den temperaturkontrollierten Komponenten angebrachten Tempera ¬ tursensoren,

Ermitteln jeweiliger Temperaturen oder Temperaturüber ¬ höhungen von temperaturüberwachten Komponenten zur Aus ¬ schaltzeit mittels gespeicherter Daten,

- Berechnen jeweiliger Temperaturen der temperaturüber ¬ wachten Komponenten zur Einschalt zeit basierend auf deren jeweiligen Temperaturen oder Temperaturüberhöhungen zur Aus ¬ schaltzeit, den Temperaturen der temperaturkontrollierten Komponenten zur Einschaltzeit, und/oder der Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit . c

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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, An ¬ fangswerte für Temperaturen von temperaturüberwachten Kompo ¬ nenten festzulegen, ohne während einer Zeit, in welcher der Elektromotor nicht in Betrieb ist, die Temperaturüberwachung fortzuführen. Somit kann auf eine fortgeführte Temperatur ¬ überwachung verzichtet werden.

Die elektronische Motorsteuerung kann beispielsweise abge ¬ schaltet werden, wenn der Elektromotor abgeschaltet wird, wobei ein Abschalten des Elektromotors typischerweise bedeutet, dass auch die zugehörige ECU bzw. Leistungselektronik abgeschaltet wird. Dies geht typischerweise damit einher, dass ein Fahrzeug abgestellt und die Zündung ausgeschaltet wird. Die Zeit, zu der dies passiert, kann typischerweise als Ausschalt zeit bezeichnet werden.

Dementsprechend handelt es sich bei der Einschalt zeit typi ¬ scherweise um diejenige Zeit, zu welcher das Fahrzeug wieder in Betrieb genommen wird, also beispielsweise die Zündung ein- geschaltet wird. Dabei wird typischerweise gleichzeitig auch die zugehörige ECU bzw. Leistungselektronik und damit der Elekt ¬ romotor eingeschaltet. Ab diesem Zeitpunkt soll der Elektromotor wieder zum Unterstützen der Lenkung zur Verfügung stehen, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass er sofort ein Drehmoment ausübt.

Unter temperaturkontrollierten Komponenten werden solche Komponenten verstanden, welche einen Temperatursensor auf ¬ weisen. Diese Komponenten können also unmittelbar durch einen Sensor überwacht werden. Bei solchen temperaturkontrollierten Komponenten kann es sich beispielsweise um eine Wärmesenke, insbesondere ein Gehäuse der ECU, handeln. Alternativ oder zusätzlich dazu kann es sich beispielsweise auch um ein Mo ¬ torgehäuse handeln. Die Verwendung dieser Komponenten als temperaturkontrollierte Komponenten hat sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen. Des Weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn ein Temperatursensor des Motorgehäuses so nah wie möglich an einer Wicklung des Elektromotors angeordnet ist.

Bei dem Elektromotor kann es sich insbesondere um einen Elektromotor für eine Servolenkung handeln. Bei der Servolenkung kann es sich insbesondere um eine Servolenkung für ein Kraftfahrzeug handeln. Für derartige Einsatzzwecke haben sich insbesondere bürstenlose Motoren als geeignet erwiesen.

Es sei erwähnt, dass das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt so ausgeführt wird, dass alle erwähnten Schritte in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Gemäß einer Ausführung ist vorgesehen, dass keine weiteren als die angegebenen Schritte ausgeführt werden.

Die Temperaturüberwachung dient insbesondere dazu, eine Kom ¬ pensation der Temperaturen für die Steuerung des Elektromotors zu ermöglichen. Anders ausgedrückt kann die elektronische Motorsteuerung die Temperaturen bei der Berechnung eines Stroms berücksichtigen, welcher durch den Elektromotor zum Erzeugen eines bestimmten Drehmoments fließt. Des Weiteren kann mittels der Temperaturüberwachung auch ein Überhit zungsschutz für die einzelnen Komponenten vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein durch den Elektromotor fließender Strom reduziert werden, wenn sich eine Komponente zu überhitzen droht.

Es ist des Weiteren möglich, mittels der Temperaturüberwachung eine Gegenkontrolle zwischen Temperatursensoren vorzusehen. Dies ist insbesondere deshalb möglich, weil eine temperatur ¬ überwachte Komponente, also eine Komponente, deren Temperatur mittels der Temperaturüberwachung berechnet wird, gleichzeitig auch eine temperaturkontrollierte Komponente sein kann. Die Temperatur einer solchen Komponente wird also einerseits be ¬ rechnet, andererseits auch gemessen. Aus einer möglichen Ab ¬ weichung zwischen gemessener und berechneter Temperatur kann auf eventuelle Fehlfunktionen, beispielsweise Fehlfunktionen der Temperatursensoren, geschlossen werden.

Unter einer Temperatur wird typischerweise die absolute Tem ¬ peratur verstanden. Unter einer Temperaturüberhöhung wird typischerweise die Temperatur einer temperaturüberwachten Komponente abzüglich einer Temperatur einer temperaturkon ¬ trollierten Komponente verstanden. Dies bedeutet, dass eine Temperaturüberhöhung typischerweise relativ zu einer Refe ¬ renzkomponente berechnet und angegeben wird. Sie kann auch als Overheat bezeichnet werden. Beispielsweise kann die Temperatur eines Motormagneten, also eines Permanentmagneten, relativ zu einer gemessenen Temperatur eines Motorgehäuses angegeben werden. Beträgt beispielsweise die Temperatur des Motormagneten 60° C und die Temperatur des Motorgehäuses 40° C, so beträgt die Temperaturüberhöhung 20° C.

Ob von einer Komponente die absolute Temperatur oder eine Temperaturüberhöhung betrachtet wird, hängt typischerweise davon ab, mittels welcher Art von Modellen die Temperatur ¬ überwachung dieser Komponente ausgeführt wird. Unterschiedliche Modelle werden weiter unten beschrieben werden.

Es sei verstanden, dass das Verfahren typischerweise derart ausgeführt wird, dass die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit beim Berechnen jeweiliger Temperaturen der temperaturüberwachten Komponenten verwendet wird. Bei Kompo ¬ nenten, welche unter Verwendung von Modellen überwacht werden, die auf einer berechneten Leistungsabgabe basieren, werden typischerweise Temperaturüberhöhungen relativ zu einer tem ¬ peraturkontrollierten Komponente und die jeweilige Temperaturen der temperaturkontrollierten Komponente betrachtet. Bei Kom ¬ ponenten, deren Temperatur unter Verwendung von empirischen Modellen überwacht werden, wird typischerweise ein Absolutwert der Temperatur betrachtet. In einer typischen Ausführung des Verfahrens werden beide Arten von Modellen verwendet, so dass sowohl Temperaturen wie auch Temperaturüberhöhungen zur Aus ¬ schaltzeit ebenso wie Temperaturen der temperaturkontrollierten Komponenten zur Einschalt zeit und ferner auch die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit betrachtet werden.

Beim Initialisieren der Temperaturüberwachung können ferner eine Anzahl von Schritten ausgeführt werden, welche einer möglichen Fehlererkennung dienen. Beispielsweise kann überprüft werden, ob die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit positiv ist. Es kann überprüft werden, dass keine Fehler in einem flüchtigen oder nichtflüchtigen Speicher, beispielsweise einem Electrically Erasable Programmable Read-Only Memory (EEPROM) auftreten. Es kann außerdem überprüft werden, dass das System, wie beispielsweise die Motorsteuerung, beim Ausschalten korrekt heruntergefahren wurde und Werte aktualisiert wurden. Bei ¬ spielsweise kann überprüft werden, dass zwischenzeitlich keine Trennung von der Batterie erfolgt ist. Sollten derartige Fehler detektiert werden, so kann die Motorsteuerung beispielsweise mit einem Fehler reagieren und die Temperaturmodelle bzw. die Temperaturen und/oder Temperaturüberhöhungen können mit ge ¬ messenen Werten initialisiert werden.

Gemäß einer Ausführung werden Temperaturen von Komponenten einer ersten Menge von temperaturüberwachten Komponenten zur Ein ¬ schaltzeit als Summe einer Temperatur einer temperaturkon ¬ trollierten Komponente und einer berechneten Temperaturüber ¬ höhung zur Einschalt zeit berechnet. Bevorzugt wird dabei jede Temperaturüberhöhung zur Einschalt zeit aus einer jeweiligen Temperaturüberhöhung zur Ausschalt zeit berechnet, indem die Temperaturüberhöhung zur Ausschalt zeit mit einem Zeitkorrekturfaktor multipliziert wird. Der Zeitkor- rekturfaktor wird dabei aus einer Exponentialfunktion berechnet, in deren Exponenten ein mit dem Wert -1 multiplizierter Quotient steht. Im Zähler des Quotienten steht dabei die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit . Im Nenner des Quo ¬ tienten steht eine Zeitkonstante.

Die Zeitkonstante gibt beispielsweise eine typische Zeitdauer an, in welcher sich die Temperatur einer jeweiligen Komponente zu einem gewissen Grad an die Temperatur einer temperatur ¬ kontrollierten Komponente anpasst. Mit anderen Worten kann die Zeitkonstante anzeigend dafür sein, wie lange es dauert, bis ein thermisches Gleichgewicht ganz oder zumindest bis zu einem gewissen Grad hergestellt wird. Derartige Zeitkonstanten können beispielsweise experimentell ermittelt werden. Die Berechnung der jeweiligen Temperatur einer Komponente der ersten Menge von Komponenten zur Einschalt zeit kann bei ¬ spielsweise in Form einer Formel folgendermaßen dargestellt werden :

-t

T e =T k,e +dT a *e T

Dabei bedeuten:

T e : Temperatur der Komponente zur Einschalt zeit (berechnet), T k , e : Temperatur einer temperaturkontrollierten Komponente zur Einschalt zeit (gemessen) ,

dT a : Temperaturüberhöhung der temperaturüberwachten Komponente zur Ausschalt zeit (berechnet bzw. gespeichert),

e: Euler x sche Zahl,

t: Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschaltzeit, T: Zeitkonstante. 1

Gemäß einer bevorzugten Ausführung werden jeweilige Temperaturen von Komponenten der ersten Menge von temperaturüberwachten Komponenten von der Temperaturüberwachung basierend auf einem Modell berechnet, welches auf berechneten Leistungsverlusten und auf zumindest einer Temperatur einer temperaturkontrollierten Komponente basiert. Hierbei handelt es sich typischerweise um Modelle, welche physikalisch auf einer abgegebenen Leistung basieren. Beispielsweise können hierbei Laplace-Transfer- funktionen erster Ordnung verwendet werden. Bei der eben be ¬ schriebenen Berechnung jeweiliger Temperaturen von Komponenten der ersten Menge von temperaturüberwachten Komponenten basierend auf einem bestimmten Modell handelt es sich typischerweise um die laufende Berechnung der Temperaturen im kontinuierlichen Betrieb nach erfolgter Initialisierung.

Beispielsweise enthält die erste Menge von temperaturüberwachten Komponenten eine Leistungsendstufe und/oder eine Motorwicklung. Hierbei handelt es sich um Komponenten, in welchen typischerweise hohe Leistungsverluste auftreten und welche sich deshalb für die Anwendung von hierauf basierenden Modellen besonders gut eignen.

Gemäß einer Ausführung werden Temperaturen von Komponenten einer zweiten Menge von temperaturüberwachten Komponenten zur Ein ¬ schaltzeit unter Verwendung eines jeweiligen empirischen Modells berechnet .

Bevorzugt weist jedes Modell zur Berechnung der Temperatur der jeweiligen temperaturüberwachten Komponenten der zweiten Menge folgende Eingangsparameter auf:

die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschaltzeit, eine Zeitkonstante,

einen Anfangswert, welcher basierend auf zumindest einer Temperatur einer temperaturkontrollierten Komponente zur Einschalt zeit berechnet wird, und einen Endwert, welcher basierend auf der Temperatur der temperaturüberwachten Komponente zur Ausschalt zeit berechnet wird .

Die Verwendung solcher Eingangsparameter hat sich als vor ¬ teilhaft erwiesen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführung wird die Temperatur der temperaturüberwachten Komponente zur Einschalt zeit folgen ¬ dermaßen berechnet :

(Anfangswert - Endwert) * Zeitdauer / (Zeitdauer + Zeitkonstante) + Endwert

Als Formel kann diese Berechnungsvorschrift beispielsweise folgendermaßen ausgedrückt werden:

T = (A - E) *—— + E

t + T

Dabei bedeuten:

T e : Temperatur der Komponente zur Einschalt zeit (berechnet), A: Anfangswert,

E: Endwert,

t: Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschaltzeit, T: Zeitkonstante.

Gemäß einer typischen Ausführung handelt es sich bei dem An ¬ fangswert um die Temperatur der temperaturkontrollierten Komponente zur Einschalt zeit . Gemäß einer weiteren, insbesondere damit kombinierbaren typischen Ausführung handelt es sich bei dem Endwert um die Temperatur der temperaturüberwachten Komponente zur Ausschalt zeit .

Bevorzugt werden jeweilige Temperaturen von Komponenten der zweiten Menge von temperaturüberwachten Komponenten von der 1

Temperaturüberwachung basierend auf dem jeweiligen empirischen Modell berechnet, welches für die Berechnung der Temperaturen zur Einschalt zeit verwendet wird. Bei einer solchen Berechnung der jeweiligen Temperaturen wie eben beschrieben handelt es sich insbesondere um die jeweilige Berechnung während eines kon ¬ tinuierlichen Betriebs nach der Initialisierung.

Bevorzugt enthält die zweite Menge von temperaturüberwachten Komponenten eine oder mehrere der folgenden Komponenten:

Motorpermanentmagnet,

Kondensator einer Leistungsendstufe,

eingangsseitige EMV-Drossel.

Beispielsweise kann die zweite Menge von temperaturüberwachten Komponenten alle drei genannten Komponenten enthalten.

Bei einem Motorpermanentmagneten handelt es sich insbesondere um einen Permanentmagneten in einem Rotor eines bürstenlosen Elektromotors. Bei einer eingangsseitigen EMV-Drossel handelt es sich insbesondere um eine Spule, welche typischerweise zur Verbesserung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) eingesetzt wird. Derartige EMV-Drosseln können beispielsweise auch als Stabkerndrosseln bezeichnet werden.

Es sei verstanden, dass ein Elektromotor beispielsweise auch eine Komponente in Form eines PowerFrames aufweisen kann, wobei es sich hierbei typischerweise um Anschlussleitungen handelt. Für diese ist es in manchen Ausführungen nicht notwendig, eine separate Temperaturüberwachung vorzusehen. Ein PowerFrame kann jedoch auch zur ersten oder zweite Menge von temperaturüber ¬ wachten Komponenten gehören, so dass seine Temperatur ent ¬ sprechend wie oben beschrieben initialisiert und überwacht wird. 1

Bezüglich der Zeitkonstante bei der zweiten Menge von Komponenten gelten typischerweise die gleichen Ausführungen wie oben mit Bezug auf die erste Menge von Komponenten gegeben.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist bei Verwendung einer Zeitkonstante vorgesehen, dass Temperaturen der temperatur ¬ überwachten Komponenten mit einer gemessenen Temperatur einer temperaturkontrollierten Komponente initialisiert werden, wenn die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit min ¬ destens ein vorgegebenes Vielfaches der Zeitkonstante beträgt. Damit können unnötige Berechnungen vermieden werden, wenn sich das System ohnehin im thermischen Gleichgewicht befindet. Beispielsweise kann für die hierzu notwendige Zeit das Dreifache, Vierfache oder Fünffache der Zeitkonstante angenommen werden.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Steuerungsverfahren für einen Elektromotor, welches in einer elektronischen Motor ¬ steuerung ausgeführt wird. Das Steuerungsverfahren führt beim Einschalten des Elektromotors ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Initialisieren aus. Nach der Ausführung des Verfahrens zum Initialisieren berechnet das Steuerungsverfahren mittels der Temperaturüberwachung laufend die Temperaturen der tempera ¬ turüberwachten Komponenten. Vor einem Abschalten des Elekt ¬ romotors speichert das Steuerungsverfahren die Ausschalt zeit und/oder Temperaturen oder Temperaturüberhöhungen von tempe ¬ raturüberwachten Komponenten.

Mittels des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens kann eine besonders vorteilhafte Temperaturüberwachung von temperatur ¬ überwachten Komponenten ermöglicht werden. Dabei kann insbe ¬ sondere auf das vorteilhafte erfindungsgemäße Verfahren zum Initialisieren zurückgegriffen werden. Hinsichtlich des Ver ¬ fahrens zum Initialisieren kann auf alle weiter oben be- schriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden. Erläuterte Vorteile gelten entsprechend.

Die Ausschalt zeit und/oder die Einschalt zeit können bei- spielsweise aus einem Fahrzeug-Bussystem wie beispielsweise einem CAN-Bus erhalten werden. Sie können jedoch beispielsweise auch aus einem internen Zeitgeber einer elektronischen Mo ¬ torsteuerung erhalten werden. Ein solcher interner Zeitgeber kann beispielsweise in regelmäßigen oder unregelmäßigen Ab- ständen mit einem Fahrzeug-Bussystem synchronisiert werden.

Die Erfindung betrifft des Weiteren eine elektronische Mo ¬ torsteuerung, insbesondere für einen bürstenlosen Elektromotor einer Servolenkung eines Kraftfahrzeugs, welche programmiert oder konfiguriert ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren aus ¬ zuführen. Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Verfahrens kann auf alle weiter oben beschriebenen Ausführungen eines Verfahrens zum Initialisieren oder eines Steuerungsverfahrens für einen Elektromotor zurückgegriffen werden. Erläuterte Vorteile gelten entsprechend.

Die elektronische Motorsteuerung kann beispielsweise in Form eines Mikroprozessors, eines MikroControllers, eines frei programmierbaren Computers, eines Anwendungsspezifischen In- tegrierten Schaltkreises (ASIC) oder als andere programmierbare oder festverdrahtete Einrichtung ausgeführt sein. Insbesondere kann die elektronische Motorsteuerung Prozessormittel und Speichermittel aufweisen, wobei die Speichermittel Programmcode enthalten, bei dessen Ausführung durch die Prozessormittel ein erfindungsgemäßes Verfahren ausgeführt wird.

Die Erfindung betrifft außerdem ein nichtflüchtiges compu ¬ terlesbares Speichermedium, auf welchem Programmcode gespei ¬ chert ist, bei dessen Ausführung durch einen Prozessor ein erfindungsgemäßes Verfahren ausgeführt wird. Hinsichtlich des Verfahrens kann auf alle weiter oben beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung wird der Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels entnehmen, welches mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung gegeben wird . Dabei zeigt Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Elektromotors mit einer elektronischen Motorsteuerung, welche ein erfin ¬ dungsgemäßes Verfahren ausführt.

Fig. 1 zeigt schematisch einen bürstenlosen Elektromotor 100, wie er insbesondere für eine Servolenkung eines Kraftfahrzeugs verwendet werden kann. Der Elektromotor 100 weist ein Motor ¬ gehäuse 110 auf, an welchem ein Temperatursensor 115 zur Er ¬ mittlung der Temperatur des Motorgehäuses 110 angebracht ist. Der Elektromotor 100 weist ferner eine Wicklung 120 auf, welche zur Erzeugung eines zeitlich veränderlichen Magnetfelds dient. Außerdem weist der Elektromotor 100 eine Welle 130 auf, welche zum Antrieb einer externen Vorrichtung wie beispielsweise einer Lenkvorrichtung eines Kraftfahrzeugs dienen kann. Ein Teil der Welle 130 ist als Motorpermanentmagnet 135 ausgebildet, wobei sich der Motorpermanentmagnet 135 innerhalb der Wicklung 120 befindet. Dies ermöglicht es, dass die Welle 130 mittels eines durch die Wicklung 120 erzeugten Magnetfelds in Rotation versetzt wird .

Der Elektromotor 100 ist mit einer Leistungsendstufe 140 verbunden, welche einen einstellbaren Strom durch die Wicklung 120 anlegen kann. Hierzu ist die Leistungsendstufe 140 elektrisch mit der Wicklung 120 verbunden. 1

Des Weiteren ist die Leistungsendstufe 140 mit einer elek ¬ tronischen Motorsteuerung 150 verbunden. Die elektronische Motorsteuerung 150 weist einen Prozessor sowie einen Speicher auf, wobei in dem Speicher Programmcode gespeichert ist, welcher bei Ausführung durch den Prozessor dafür sorgt, dass der Prozessor die elektronische Motorsteuerung wie nachfolgend beschrieben steuert.

Die elektronische Motorsteuerung 150 ist des Weiteren mit dem Temperatursensor 115 verbunden, um die Temperatur des Motor ¬ gehäuses 110 zu erhalten.

Die elektronische Motorsteuerung 150 ist insbesondere dazu ausgebildet, die Leistungsendstufe 140 derart anzusteuern, dass diese einen definierten Strom an die Wicklung 120 anlegt. Dieser definierte Strom soll so groß sein, dass ein definiertes Drehmoment an der Welle 130 abgegeben wird. Um den hierfür nötigen Strom möglichst exakt anhand des gewünschten Drehmoments be ¬ rechnen zu können, ist die elektronische Motorsteuerung 150 dazu ausgebildet, Temperaturen der Komponenten Leistungsendstufe 140, Wicklung 120 und Motorpermanentmagnet 135 zu berechnen.

Die Temperatur des Motorpermanentmagneten 135 wird dabei mittels eines empirischen Modells berechnet, welches anhand durchge- führter Messungen ermittelt wurde. Ein solches empirisches Modell kann beispielsweise auf dem Anpassen einer Funktion an eine gemessene Temperaturkurve, gemeinhin auch als „Fitting" bezeichnet, beruhen. Derartige empirische Modelle werden beispielsweise bevorzugt für Komponenten verwendet, bei welchen sich die Temperatur meistens nur langsam ändert.

Die Temperaturen der Wicklung 120 und der Leistungsendstufe 140 werden hingegen mittels eines Modells berechnet, welches die jeweilige Leistungsabgabe berücksichtigt. Derartige Modelle werden insbesondere für Komponenten verwendet, deren Tempe ¬ raturen sich schneller ändern und bei welchen die jeweilige Wärmeabgabe aufgrund eines bekannten durchfließenden Stroms relativ einfach zu berechnen ist.

Um die jeweilige Temperaturüberwachung beim Einschalten des Elektromotors 100 beginnen zu können, werden die jeweiligen Temperaturen der temperaturüberwachten Komponenten 120 , 135, 140 initialisiert. Dies erfolgt auf die nachfolgend beschriebene Art und Weise.

Jeder der drei temperaturüberwachten Komponenten 120, 135, 140 ist eine jeweilige Zeitkonstante T zugeordnet, welche in dem jeweiligen zur Temperaturüberwachung verwendeten Modell ver- wendet wird. Die elektronische Motorsteuerung 150 bestimmt beim Einschalten zunächst, wie viel Zeit zwischen dem letzten Ausschalten und dem Einschalten vergangen ist. Hierzu wird auf eine gespeicherte Ausschalt zeit zurückgegriffen. Sofern die Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschaltzeit, als welche die momentane Zeit angenommen wird, mindestens ein Vielfaches, bevorzugt das Fünffache, der jeweiligen Zeitkonstante beträgt, wird die jeweilige Temperatur einer temperaturüberwachten Komponente 120, 135, 140 auf den vom Temperatursensor 115 gemessenen Wert initialisiert. Sofern die jeweilige Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschalt zeit jedoch kürzer ist als ein Vielfaches von T bzw. die fünffache Zeitkonstante T, werden die Temperaturen der temperaturüberwachten Komponenten 120, 135, 140 folgendermaßen initialisiert: Die Temperatur des Motorpermanentmagneten 135 zur Einschalt zeit wird folgendermaßen berechnet:

T i e = -T 1 PM ,a )*— -—r T h T 1 PM,a

Dabei bedeuten: 1

T e : Temperatur des Motorpermanentmagneten zur Einschalt zeit (berechnet) ,

T M : Temperatur des Motorgehäuses 110, gemessen durch den Temperatursensor 115,

T PMf a : Temperatur des Motorpermanentmagneten 135 zur Aus ¬ schaltzeit (gespeichert) ,

t: Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschaltzeit, T: Zeitkonstante. Die Temperatur der beiden Komponenten Motorwicklung 120 und Leistungsendstufe 140 zur Einschalt zeit werden folgendermaßen berechnet :

-t

T e = M +dT a *e T

Dabei bedeuten:

T e : Temperatur der Komponente zur Einschalt zeit (berechnet), T M : Temperatur des Motorgehäuses 110, gemessen durch den Temperatursensor 115,

dT a : Temperaturüberhöhung der temperaturüberwachten Komponente zur Ausschalt zeit (berechnet bzw. gespeichert),

e: Euler x sche Zahl,

t: Zeitdauer zwischen Ausschalt zeit und Einschaltzeit, T: Zeitkonstante.

Es sei erwähnt, dass der zweite Summand in dieser Formel eine Temperaturüberhöhung zur Einschalt zeit darstellt.

Die beschriebene Vorgehensweise ermöglicht eine vorteilhafte Initialisierung der Temperaturen der temperaturüberwachten Komponenten 120, 135, 140. Dabei kann auf eine Fortführung der Temperaturüberwachung nach dem Ausschalten des Elektromotors 100 und der elektronischen Motorsteuerung 150 verzichtet werden. 1

Um die nötigen Daten für das Initialisieren der Tempera ¬ turüberwachung zur Verfügung zu stellen, speichert die elektronische Motorsteuerung 150 beim Ausschalten die aktuelle Zeit, welche sie von einem nicht dargestellten Fahr- zeug-Bussystem erhält, sowie die aktuelle Temperatur des Mo ¬ torpermanentmagneten 135 und die aktuellen Temperaturüberhö ¬ hungen der Wicklung 120 und der Leistungsendstufe 140. Diese Werte können für die Initialisierung beim Einschalten verwendet werden .

Es sei verstanden, dass zusätzlich auch noch weitere Komponenten temperaturüberwacht werden können, welche in Fig. 1 nicht explizit dargestellt sind. Beispielsweise kann es sich hierbei um einen Kondensator der Leistungsendstufe 140 und um eine eingangsseitige EMV-Drossel handeln, welche beispielsweise ebenfalls mittels empirischer Modelle ähnlich zum Motorper ¬ manentmagneten 135 überwacht und initialisiert werden können. Des Weiteren sei verstanden, dass beispielsweise auch ein Gehäuse der elektronischen Motorsteuerung 150 mittels eines Tempera- tursensors überwacht werden kann. Ein solches Gehäuse kann beispielsweise als Wärmesenke bezeichnet und verwendet werden.

Die zur Anmeldung gehörigen Ansprüche stellen keinen Verzicht auf die Erzielung weitergehenden Schutzes dar.

Sofern sich im Laufe des Verfahrens herausstellt, dass ein Merkmal oder eine Gruppe von Merkmalen nicht zwingend nötig ist, so wird anmelderseitig bereits jetzt eine Formulierung zumindest eines unabhängigen Anspruchs angestrebt, welcher das Merkmal oder die Gruppe von Merkmalen nicht mehr aufweist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Unterkombination eines am An ¬ meldetag vorliegenden Anspruchs oder um eine durch weitere Merkmale eingeschränkte Unterkombination eines am Anmeldetag vorliegenden Anspruchs handeln. Derartige neu zu formulierende Ansprüche oder Merkmaiskombinationen sind als von der Offen ¬ barung dieser Anmeldung mit abgedeckt zu verstehen.

Es sei ferner darauf hingewiesen, dass Ausgestaltungen, Merkmale und Varianten der Erfindung, welche in den verschiedenen Ausführungen oder Ausführungsbeispielen beschriebenen und/oder in den Figuren gezeigt sind, beliebig untereinander kombinierbar sind. Einzelne oder mehrere Merkmale sind beliebig gegeneinander austauschbar. Hieraus entstehende Merkmalskombinationen sind als von der Offenbarung dieser Anmeldung mit abgedeckt zu verstehen .

Rückbezüge in abhängigen Ansprüchen sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Diese Merkmale können auch beliebig mit anderen Merkmalen kombiniert werden.

Merkmale, die lediglich in der Beschreibung offenbart sind oder Merkmale, welche in der Beschreibung oder in einem Anspruch nur in Verbindung mit anderen Merkmalen offenbart sind, können grundsätzlich von eigenständiger erfindungswesentlicher Be ¬ deutung sein. Sie können deshalb auch einzeln zur Abgrenzung vom Stand der Technik in Ansprüche aufgenommen werden.