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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR INJECTION-MOULDING A PLASTICS COMPONENT, AND PLASTICS COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/125303
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a plastics component (1), having the following steps of: injection-moulding (S1) a basic body (2) of the plastics component (1) with the aid of an injection mould (13), wherein, in order to form a hole (10) in the basic body (2), a pin-like core (14) of the injection mould (13) is encapsulated with a plastics material, injection-moulding (S2) a closure (7) of the plastics component (1) in order to close the hole (10), removing (S3) the core (14) from the hole (10) and closing the hole (10) with the aid of the closure (7).

Inventors:
LIEFLÄNDER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/050519
Publication Date:
July 27, 2017
Filing Date:
January 12, 2017
Export Citation:
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Assignee:
HOPPE KUNSTSTOFFSPRITZEREI UND FORMENBAU GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B29C45/00; B29C45/26
Foreign References:
US3461488A1969-08-19
GB926480A1963-05-15
GB753410A1956-07-25
US4280976A1981-07-28
Attorney, Agent or Firm:
HORN KLEIMANN WAITZHOFER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffbauteils (l), mit den folgenden Schritten:

Spritzgießen (Sl) eines Basiskörpers (2) des Kunststoffbauteils (l) mit Hilfe eines Spritzgusswerkzeugs (13), wobei zum Bilden einer Bohrung (10) in dem Basiskörper (2) ein stiftförmiger Kern (14) des Spritzgusswerkzeugs (13) mit ei¬ nem Kunststoffmaterial umspritzt wird,

Spritzgießen (S2) eines Verschlusses (7) des Kunststoffbauteils (l) zum Ver- schließen der Bohrung (10),

Entfernen (S3) des Kerns (14) aus der Bohrung (10), und

Verschließen (S4) der Bohrung (10) mit Hilfe des Verschlusses (7).

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Spritzgießen (Sl) des Basiskörpers (2) und das Spritzgießen (S2) des Verschlusses (7) gleichzeitig durchgeführt wer¬ den.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Spritzgießen (Sl) des Basis¬ körpers (2), das Spritzgießen (S2) des Verschlusses (7), das Entfernen (S3) des Kerns (14) und das Verschließen (S4) der Bohrung (10) mit Hilfe desselben Spritzgusswerkzeugs (13) durchgeführt werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, wobei der Verschluss (7) mate- rialeinstückig mit dem Basiskörper (2) gefertigt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Verschluss (7) mit Hilfe eines Kunst¬ stofffilms (21) materialeinstückig mit dem Basiskörper (2) verbunden wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei der Verschluss (7) vor oder bei dem Verschließen (S4) der Bohrung (10) von dem Basiskörper (2) getrennt, insbe¬ sondere abgebrochen, wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6, wobei die Bohrung (10) so gefer¬ tigt wird, dass diese an einem ersten Endabschnitt (ll) eine Düse (9) aufweist und wobei an einem zweiten Endabschnitt (12) der Bohrung (10) der Verschluss (7) angebracht wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7, wobei der Basiskörper (2) so gefertigt wird, dass dieser einen Aufnahmeabschnitt (20) zum Aufnehmen des Verschlusses (7) aufweist. 9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei eine Mittelachse (Mio) der Bohrung (10) senkrecht zu einer Mittelachse (M20) des Aufnahmeabschnitts (20) angeordnet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Verschluss (7) und der Auf- nahmeabschnitt (20) so gefertigt werden, dass ein Außendurchmesser (d7) des

Verschlusses (7) größer als ein Innendurchmesser (d2o) des Aufnahmeabschnitts (20) ist.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 - 10, wobei der Verschluss (7) in den Aufnahmeabschnitt (20) eingepresst wird.

12. Kunststoffbauteil (l) mit:

einem spritzgegossenen Basiskörper (2), der eine Bohrung (10) aufweist, und

einem spritzgegossenen Verschluss (7) zum Verschließen der Bohrung (10), wobei der Verschluss (7) zum Verschließen der Bohrung (10) von einem Aus¬ gangszustand (AZ), in dem die Bohrung (10) beidseitig offen ist, in einen Endzu¬ stand (EZ), in dem die Bohrung (10) einseitig verschlossen ist, relativ zu dem Ba¬ siskörper (2) verlagerbar ist.

13. Kunststoffbauteil nach Anspruch 12, wobei der Verschluss (7) materialein- stückig mit dem Basiskörper (2) ausgebildet ist und wobei der Verschluss (7) bei dem Verlagern von dem Ausgangszustand (AZ) in den Endzustand (EZ) von dem Basiskörper (2) trennbar, insbesondere abbrechbar, ist.

14. Kunststoffbauteil nach Anspruch 12 oder 13, wobei der Verschluss (7) zylin¬ derförmig ist und zum Verschließen der Bohrung (10) in einen zylinderförmigen Aufnahmeabschnitt (20) des Basiskörpers (2) einpressbar ist.

15. Kunststoffbauteil nach Anspruch 14, wobei eine Mittelachse (Mio) der Boh¬ rung (10) senkrecht zu einer Mittelachse (M20) des Aufnahmeabschnitts (20) an¬ geordnet ist.

Description:
VERFAHREN ZUM SPRITZGIESSEN EINES KUNSTSTOFFBAUTEILS

UND KUNSTSTOFFBAUTEIL

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Kunst- stoffbauteils und ein mit diesem Verfahren hergestelltes Kunststoffbauteil.

Zum Herstellen von Bohrungen und Hohlräumen in Kunststoffbauteilen ist es bekannt, Spritzgusswerkzeuge mit verschiebbaren Kernen einzusetzen. Zum Bil ¬ den einer Bohrung in einem Kunststoffbauteil wird ein derartiger Kern mit ei- nem aufgeschmolzenem Kunststoffmaterial umspritzt und nach dem Erstarren des Kunststoffmaterials aus diesem herausgezogen. Wenn eine durchgängige, das heißt, eine beidseitig offene, Bohrung zur Herstellung einer gewissen Funk ¬ tionalität verschlossen werden muss, kann in einem weiteren Schritt ein Ver ¬ schluss in die Bohrung eingesetzt werden. Beispielsweise kann hierzu eine Stahlkugel in die Bohrung eingepresst werden. Die Stahlkugel wird nach dem Spritzgießen des Kunststoffbauteils in die Bohrung eingepresst, wozu das Kunst ¬ stoffbauteil und die Stahlkugel in eine geeignete Montagevorrichtung eingelegt werden. Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffbauteils zur Verfü ¬ gung zu stellen.

Demgemäß wird ein Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffbauteils vorge- schlagen. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte^ Spritzgießen eines Ba ¬ siskörpers des Kunststoffbauteils mit Hilfe eines Spritzgusswerkzeugs, wobei zum Bilden einer Bohrung in dem Basiskörper ein stiftförmiger Kern des Spritz ¬ gusswerkzeugs mit einem Kunststoffmaterial umspritzt wird, Spritzgießen eines Verschlusses des Kunststoffbauteils zum Verschließen der Bohrung, Entfernen des Kerns aus der Bohrung und Verschließen der Bohrung mit Hilfe des Ver ¬ schlusses. Das Kunststoffbauteil kann auch als Kunststoffspritzgussbauteil bezeichnet werden. Zum Verschließen der Bohrung kann der Verschluss mit Hilfe eines Schiebers des Spritzgusswerkzeugs verschoben werden. Das Kunststoffmaterial kann ein beliebiges thermoplastisches Kunststoffmaterial sein. Das Kunststoff- material kann faserverstärkt, insbesondere glasfaserverstärkt oder kohlenstoff ¬ faserverstärkt, sein. Die Bohrung kann auch als Öffnung, Ausnehmung oder Durchbruch bezeichnet werden. Die Bohrung ist beidseitig offen, das heißt, sie durchdringt den Basiskörper. Vorzugsweise weist die Bohrung einen kreisrunden Querschnitt auf. Die Bohrung kann allerdings auch einen rechteckigen, dreiecki- gen oder beliebigen Querschnitt aufweisen. Dadurch, dass der Verschluss vor ¬ zugsweise zusammen mit dem Basiskörper hergestellt wird, kann auch auf ein zusätzliches Bauteil, wie beispielsweise eine Stahlkugel, verzichtet werden. Durch den Verzicht auf die Stahlkugel können die Kosten für die Stahlkugel und die Montage derselben eingespart werden. Ferner können Montagefehler bei der Montage der Stahlkugel ausgeschlossen werden.

Gemäß einer Ausführungsform werden das Spritzgießen des Basiskörpers und das Spritzgießen des Verschlusses gleichzeitig durchgeführt. Vorzugsweise werden der Basiskörper und der Verschluss aus dem gleichen Kunststoffmaterial gefertigt. Insbesondere weist das Spritzgusswerkzeug eine Kavität auf, die eine gemeinsame Negativform des Basiskörpers und des Ver ¬ schlusses bildet. Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden das Spritzgießen des Basiskör ¬ pers, das Spritzgießen des Verschlusses, das Entfernen des Kerns und das Ver ¬ schließen der Bohrung mit Hilfe desselben Spritzgusswerkzeugs durchgeführt.

Hierdurch kann auf zusätzliche Werkzeuge oder zusätzliche Fertigungsschritte verzichtet werden. Vorzugsweise weist das Spritzgusswerkzeug zumindest zwei Formhälften auf, die ein Negativ einer Außengeometrie des Kunststoffbauteils bilden. Es kann eine Vielzahl verschiedener Kerne oder Schieber vorgesehen sein. Der oder die Kerne und der oder die Schieber sind in die Formhälften des Spritzgusswerkzeugs hinein und aus diesen herausfahrbar und bilden mit den Formhälften eine Kavität des Spritzgusswerkzeugs. Die Kavität ist ein Negativ des Kunststoffbauteils und wird zum Bilden desselben mit dem aufgeschmolze- nem Kunststoffmaterial befüllt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Verschluss materialeinstückig mit dem Basiskörper gefertigt. Unter einer materialeinstückigen Verbindung ist eine stoffschlüssige Verbindung zu verstehen, bei der sowohl der Verschluss als auch der Basiskörper aus dem ¬ selben Material gefertigt sind und fest miteinander verbunden sind. Alternativ kann der Verschluss unabhängig von dem Basiskörper als eigenes Bauteil gefer ¬ tigt werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Verschluss mit Hilfe eines Kunststofffilms materialeinstückig mit dem Basiskörper verbunden.

Der Kunststofffilm kann auch als Kunststofffolie bezeichnet werden. In dem Spritzgusswerkzeug ist vorzugsweise eine Dünnstelle vorgesehen, durch die das aufgeschmolzene Kunststoffmaterial von dem Basiskörper in den Verschluss oder umgekehrt fließen kann. Die Dünnstelle bildet den Kunststofffilm aus. Der Kunststofffilm kann umlaufend um den Verschluss vorgesehen sein. Der Kunst ¬ stofffilm kann auch brückenartig unterbrochen sein. Der Kunststofffilm kann beispielsweise eine Dicke von 0,05 bis 0,2 mm aufweisen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Verschluss vor oder bei dem Verschließen der Bohrung von dem Basiskörper getrennt, insbesondere abgebro ¬ chen. Vorzugsweise wird der Verschluss dann von dem Basiskörper getrennt, wenn der Verschluss mit Hilfe des Schiebers bewegt wird. Der Verschluss kann durch ein Zerreißen des Kunststofffilms von dem Basiskörper getrennt werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Bohrung so gefertigt, dass die ¬ se an einem ersten Endabschnitt eine Düse aufweist, wobei an einem zweiten Endabschnitt der Bohrung der Verschluss angebracht wird.

Die Düse kann vorzugsweise als Venturidüse wirken. Beim Fertigen der Bohrung ist diese beidseits geöffnet. Für die Funktionalität der Düse ist es insbesondere erforderlich, dass die Bohrung an dem zweiten Endabschnitt verschlossen wird. Da ein Durchmesser der Düse vorzugsweise deutlich kleiner ist als ein Innen ¬ durchmesser der Bohrung, kann der Kern nur durch den zweiten Endabschnitt entformt werden. Ein einseitiges Verschließen der Bohrung an dem zweiten Endabschnitt ist also unmittelbar bei dem Spritzgießen des Kunststoffbauteils nicht möglich. Aus diesem Grund wird der zweite Endabschnitt unmittelbar nach dem Spritzgießen vorzugsweise noch im Spritzgusswerkzeug mit Hilfe des Ver ¬ schlusses verschlossen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Basiskörper so gefertigt, dass dieser einen Aufnahmeabschnitt zum Aufnehmen des Verschlusses aufweist.

Der Aufnahmeabschnitt ist vorzugsweise zylinderförmig. Insbesondere ist auch der Verschluss zylinderförmig. Vorzugsweise weisen der Aufnahmeabschnitt und der Verschluss jeweils eine kreisförmige Querschnittsgeometrie auf. Der Auf ¬ nahmeabschnitt und der Verschluss können allerdings auch jede beliebige andere Querschnittsgeometrie aufweisen. Der Verschluss kann einen rohrförmigen Man ¬ telabschnitt und eine mittig an und senkrecht zu dem Mantelabschnitt angeord ¬ nete Zwischenwand aufweisen. Beidseits der Zwischenwand kann eine kegel- stumpfförmige Ausnehmung an dem Verschluss vorgesehen sein. Hierdurch kann Kunststoffmaterial beim Herstellen des Verschlusses eingespart werden und eine Materialschrumpfung auf Grund einer zu großen Materialanhäufung kann verhindert werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine Mittelachse der Bohrung senkrecht zu einer Mittelachse des Aufnahmeabschnitts angeordnet.

Hierdurch wird auch bei Druckspitzen zuverlässig verhindert, dass der Ver ¬ schluss aus dem Aufnahmeabschnitt herausgedrückt wird, da der Druck entlang der Mittelachse der Bohrung und damit senkrecht zu der Mittelachse des Auf- nahmeabschnitts wirkt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden der Verschluss und der Auf ¬ nahmeabschnitt so gefertigt, dass ein Außendurchmesser des Verschlusses grö ¬ ßer als ein Innendurchmesser des Aufnahmeabschnitts ist.

Hierdurch kann der Verschluss in den Aufnahmeabschnitt eingepresst werden. Vorzugsweise liegt dann eine Presspassung vor. Hierdurch ist zum einen gewähr ¬ leistet, dass der Verschluss sicher in dem Aufnahmeabschnitt aufgenommen ist und zum anderen wird hierdurch ein fluiddichter Abschluss der Bohrung erzielt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Verschluss in den Aufnahme ¬ abschnitt eingepresst.

Hierbei wird der Verschluss mit Hilfe des Schiebers des Spritzgusswerkzeugs in den Aufnahmeabschnitt eingepresst. Beim Einpressen des Verschlusses in den Aufnahmeabschnitt werden der Verschluss und/oder der Aufnahmeabschnitt vorzugsweise elastisch verformt. Hierdurch wird eine radiale Vorspannung des Verschlusses in dem Aufnahmeabschnitt erreicht. Dies gewährleistet die Dicht ¬ heit. Unter radial ist vorliegend eine Richtung senkrecht zu der Mittelachse des Aufnahmeabschnitts zu verstehen. Weiterhin wird ein Kunststoffbauteil mit einem spritzgegossenen Basiskörper, der eine Bohrung aufweist, und einem spritzgegossenen Verschluss zum Ver ¬ schließen der Bohrung vorgeschlagen, wobei der Verschluss zum Verschließen der Bohrung von einem Ausgangszustand, in dem die Bohrung beidseitig offen ist, in einen Endzustand, in dem die Bohrung einseitig verschlossen ist, relativ zu dem Basiskörper verlagerbar ist.

Die Bohrung wird mit Hilfe des Kerns des Spritzgusswerkzeugs hergestellt. In dem Ausgangszustand ist der Verschluss insbesondere außerhalb des Aufnahme- abschnitte angeordnet und im Endzustand ist der Verschluss insbesondere in ¬ nerhalb des Aufnahmeabschnitts angeordnet.

Gemäß einer Ausführungsform ist der Verschluss materialeinstückig mit dem Basiskörper ausgebildet, wobei der Verschluss bei dem Verlagern von dem Aus- gangszustand in den Endzustand von dem Basiskörper trennbar, insbesondere abbrechbar, ist.

Vorzugsweise ist der Verschluss mit Hilfe des Kunststofffilms mit dem Basiskör ¬ per fest verbunden und materialeinstückig mit diesem ausgebildet. Das heißt, der Verschluss und der Basiskörper werden gemeinsam in dem Spritzgusswerk ¬ zeug hergestellt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Verschluss zylinderförmig und ist zum Verschließen der Bohrung in einen zylinderförmigen Aufnahmeabschnitt des Basiskörpers einpressbar.

Vorzugsweise ist der Außendurchmesser des Verschlusses zumindest geringfügig größer als der Innendurchmesser des Aufnahmeabschnitts, wodurch ein sicherer Sitz des Verschlusses in dem Aufnahmeabschnitt gewährleistet ist. Vorzugsweise sitzt der Verschluss so in dem Aufnahmeabschnitt, dass der Verschluss nur durch ein Zerstören desselben wieder aus dem Aufnahmeabschnitt entnehmbar ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Mittelachse der Bohrung senk ¬ recht zu einer Mittelachse des Aufnahmeabschnitts angeordnet. Vorzugsweise ist eine Mittelachse des Verschlusses koaxial zu der Mittelachse des Aufnahmeabschnitts angeordnet. Unter senkrecht ist vorliegend ein Winkel von 90° +/ 10°, weiter bevorzugt von 90° +/- 5°, weiter bevorzugt von 90° +/- 1°, weiter bevorzugt von genau 90° zu verstehen. Weitere mögliche Implementierungen des Verfahrens und/oder des Kunststoff ¬ bauteils umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebene Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesse ¬ rungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform des Verfahrens und/oder des Kunststoffbauteils hinzufügen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte des Verfahrens und/oder des Kunststoffbauteils sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele des Verfahrens und/oder des Kunststoffbau- teils. Im Weiteren werden das Verfahren und/oder das Kunststoffbauteil anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Fi ¬ guren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Kunststoffbauteils;

Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht des Kunststoffbauteils gemäß Fig. i; Fig. 3 zeigt eine schematische Detailansicht der Fig. % Fig. 4 zeigt eine weitere schematische Schnittansicht des Kunststoffbauteils ge ¬ mäß Fig. l; und

Fig. 5 zeigt ein schematisches Blockdiagramm einer Ausführungsform eines Ver- fahrens zum Herstellen des Kunststoffbauteils gemäß Fig. 1.

In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Be ¬ zugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist. Die Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Kunststoffbau ¬ teils 1. Das Kunststoffbauteil 1 kann ein Gehäuse einer Saugstrahlpumpe oder einer sogenannten Jet Pump sein. Saugstrahlpumpen werden beispielsweise zur Förderung von Kraftstoffen im Automobilbereich eingesetzt. Derartige Saug ¬ strahlpumpen arbeiten nach dem Prinzip einer Venturidüse.

Das Kunststoffbauteil 1 ist vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunst- stoffmaterial in einem Spritzgussprozess hergestellt. Das Kunststoffbauteil 1 umfasst einen Basiskörper 2 mit einem plattenförmigen Basisabschnitt 3, der einen kreisrunden Querschnitt aufweisen kann. Oberseitig an dem Basisab- schnitt 3 sind zwei Anschlussabschnitte 4, 5 vorgesehen. Die Anschlussabschnit ¬ te 4, 5 können anstatt vertikal auch horizontal angeordnet sein. Die Anzahl der Anschlussabschnitte 4, 5 ist beliebig. Senkrecht zu den Anschlussabschnitten 4, 5 ist ein weiterer Anschlussabschnitt 6 vorgesehen. Der Basiskörper 2 kann auch jede beliebige andere Geometrie aufweisen. Das Kunststoffbauteil 1 umfasst wei- terhin einen Verschluss 7, dessen Funktion im Folgenden noch erläutert wird.

Die Fig. 2 bis 4 zeigen das Kunststoffbauteil 1 jeweils in einer Schnittansicht, wobei die Fig. 3 eine vergrößerte Detailansicht der Fig. 2 ist. Das Kunststoffbau ¬ teil 1 kann mit Hilfe eines Verfahrens gemäß Fig. 5 hergestellt werden. Im Fol- genden wird auf die Fig. 2 bis 5 gleichzeitig Bezug genommen. Der Anschlussabschnitt 6 ist rohrförmig und weist innenseitig eine Ausnehmung oder Bohrung 8 auf. In die Bohrung 8 ragt eine Düse 9 hinein. Koaxial zu der Bohrung 8 ist eine weitere Ausnehmung oder Bohrung 10 in dem Basiskörper 2 vorgesehen. Die Bohrung 10 umfasst einen ersten Endabschnitt 11, an dem die Düse 9 vorgesehen ist, sowie einen zweiten Endabschnitt 12, dem der Verschluss 7 zugeordnet ist. Das Kunststoffbauteil 1, das heißt der Basiskörper 2, und der Verschluss 7 werden gemeinsam und insbesondere gleichzeitig in einem Kunst ¬ stoff spritzgusswerkzeug oder Spritzgusswerkzeug 13 mit Hilfe des Verfahrens gemäß Fig. 5 hergestellt.

Das Spritzgusswerkzeug 13 ist stark vereinfacht in der Fig. 2 gezeigt. Das Spritzgusswerkzeug 13 kann beispielsweise zwei Formhälften aufweisen, die ein Negativ einer Außengeometrie des Kunststoffbauteils 1 bilden. Das Spritzguss ¬ werkzeug 13 kann weiterhin zumindest einen stiftförmigen Kern 14 zum Bilden der Bohrung 10 aufweisen. Das Spritzgusswerkzeug 13 kann eine Vielzahl ver ¬ schiedenartiger Kerne aufweisen. Beispielsweise kann das Spritzgusswerkzeug 13 auch einen Kern zur Ausbildung der Bohrung 8 umfassen. Zum Bilden der Bohrung 10 in dem Basiskörper 2 wird der Kern 14 mit dem Kunststoffmaterial umspritzt und nach dem Erstarren desselben aus diesem herausgezogen.

Das Spritzgusswerkzeug 13 kann weiterhin einen beweglichen Schieber 15 auf ¬ weisen. Der Kern 14 und der Schieber 15 sind in die Formhälften des Spritz ¬ gusswerkzeugs 13 hinein und aus diesen herausfahrbar und bilden mit den Formhälften eine Kavität des Spritzgusswerkzeugs 13. Die Kavität ist ein Nega- tiv des Kunststoffbauteils 1 und wird zum Bilden des Kunststoffbauteils 1 mit aufgeschmolzenem Kunststoffmaterial befüllt. Wie die Fig. 3 zeigt, weist der Ver ¬ schluss 7 eine zylinderförmige Geometrie mit einem kreisrunden Basisquer ¬ schnitt und einem Außendurchmesser d 7 auf. Der Verschluss 7 weist einen zylin ¬ derförmigen Mantelabschnitt 16 sowie eine senkrecht zu dem Mantelabschnitt 16 positionierte Zwischenwand 17 auf. Oberseitig und unterseitig der Zwischen ¬ wand 17 ist jeweils eine kegelstumpfförmige Ausnehmung 18, 19 vorgesehen. Durch das Vorsehen der kegelstumpfförmigen Ausnehmungen 18, 19 kann Kunststoffmaterial eingespart werden, eine Verwölbung des Verschlusses 7 beim Abkühlen des Kunststoffmaterials vermieden werden und eine elastische Ver ¬ formbarkeit des Verschlusses 7 in radialer Richtung erleichtert werden. An dem zweiten Endabschnitt 12 der Bohrung 10 ist ein zylinderförmiger Auf ¬ nahmeabschnitt 20 vorgesehen. Eine Mittelachse M20 des Aufnahmeabschnitts

20 beziehungsweise eine Mittelachse M 7 des Verschlusses 7 ist senkrecht zu ei ¬ ner Mittelachse Mio der Bohrung 10 positioniert. Der Aufnahmeabschnitt 20 und der Verschluss 7 können einen kreisrunden, quadratischen, ovalen, vieleckigen oder beliebigen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise weisen der Aufnahmeab ¬ schnitt 20 und der Verschluss 7 jedoch einen kreisrunden Querschnitt auf. Ein Innendurchmesser d2o des Aufnahmeabschnitts 20 ist zumindest geringfügig kleiner als der Außendurchmesser d 7 des Verschlusses 7. Weiterhin ist der In ¬ nendurchmesser d2o des Aufnahmeabschnitts 20 größer als ein Innendurchmes- ser dio der Bohrung 10. Der Aufnahmeabschnitt 20 und die Bohrung 10 sind so angeordnet, dass der Aufnahmeabschnitt 20 die Bohrung 10 schneidet.

Für die Funktionalität des Kunststoffbauteils 1 und insbesondere der Düse 9 ist es erforderlich, dass die Bohrung 10 an dem zweiten Endabschnitt 12 verschlos- sen wird. Da ein Durchmesser der Düse 9 deutlich kleiner ist als der Innen ¬ durchmesser dio der Bohrung 10, kann der Kern 14 nur durch den zweiten End ¬ abschnitt 12 aus der Bohrung 10 herausgezogen werden. Ein einseitiges Ver ¬ schließen der Bohrung 10 an dem zweiten Endabschnitt 12 ist also während dem Spritzgießen des Kunststoffbauteils 1 nicht möglich. Aus diesem Grund wird der zweite Endabschnitt 12 unmittelbar nach dem Spritzgießen noch im Spritzguss ¬ werkzeug 13 mit Hilfe des Verschlusses 7 verschlossen.

Hierzu ist der Verschluss 7 mit Hilfe einer Dünnstelle oder einem Kunststofffilm

21 materialeinstückig mit dem Basiskörper 2 verbunden. Beim Spritzgießen des Kunststoffbauteils 1 kann das geschmolzene Kunststoffmaterial durch eine zu dem Kunststofffilm 21 korrespondierende Dünnstelle in dem Spritzgusswerkzeug 13 von dem Basiskörper 2 in den Verschluss 7 oder umgekehrt hineinströmen. Hierzu können an dem Basiskörper 2 und/oder an dem Verschluss 7 jeweils eine oder mehrere Einspritzdüsen vorgesehen sein.

Der Verschluss 7 ist, wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, in dem Spritzgusswerkzeug 13 mit Hilfe des Schiebers 15 von einem Ausgangszustand AZ, in dem die Boh ¬ rung 10 beidseitig offen ist, in einen Endzustand EZ verlagerbar, in dem die Boh ¬ rung 10 einseitig, das heißt, auf der Seite des zweiten Endabschnitts 12, ver ¬ schlossen ist. Hierzu wird der Verschluss 7 mit Hilfe des Schiebers 15 nach dem Herausziehen des Kerns 14 in den Aufnahmeabschnitt 20 eingepresst. Dabei ist der Verschluss 7 bei dem Verlagern von dem Ausgangszustand AZ in den Endzu ¬ stand EZ von dem Basiskörper 2 dadurch trennbar, dass der Kunststofffilm 21 reißt oder bricht.

Bei dem Verfahren zum Herstellen des Kunststoffbauteils 1 gemäß Fig. 5 wird in einem Schritt Sl der Basiskörper 2 mit Hilfe des Spritzgusswerkzeugs 13 spritz ¬ gegossen, wobei zum Bilden der Bohrung 10 in dem Basiskörper 2 der stiftförmi- ge Kern 14 mit dem Kunststoffmaterial umspritzt wird. In einem Schritt S2 wird mit Hilfe des Spritzguss Werkzeugs 13 der Verschluss 7 zum Verschließen der Bohrung 10 spritzgegossen. Die Schritte Sl und S2 können gleichzeitig in dem- selben Spritzgusswerkzeug 13 durchgeführt werden.

In einem Schritt S3 wird der Kern 14 aus der Bohrung 10 entfernt. Hierzu wird der Kern 14, wie in der Fig. 2 mit Hilfe eines Pfeils 22 gezeigt, aus der Bohrung 10 herausgezogen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kunststoffmaterial bereits soweit abgekühlt, dass die Bohrung 10 ihre Form beibehält. Mit dem Kern 14 wird auch die Düse 9 an die Bohrung 10 angeformt. In einem Schritt S4 wird die Bohrung 10 einseitig, das heißt auf der Seite des zweiten Endabschnitts 12, mit Hilfe des Verschlusses 7 verschlossen. Die Schritte Sl bis S4 können alle mit Hilfe und in demselben Spritzgusswerkzeug 13 durchgeführt werden. Hierdurch können zu- sätzliche Montageschritte entfallen. Bei dem Spritzgießen des Basiskörpers 2 und des Verschlusses 7 wird der Ver ¬ schluss 7 materialeinstückig mit dem Basiskörper 2 gefertigt, wobei der Ver ¬ schluss 7 mit Hilfe des Kunststofffilms 21 materialeinstückig mit dem Basiskör ¬ per 2 verbunden wird. In dem Schritt S4 wird der Verschluss 7 vor oder bei dem Verschließen der Bohrung 10 von dem Basiskörper 2 getrennt. Insbesondere wird der Verschluss 7 von dem Basiskörper 2 abgebrochen oder abgerissen. Hierbei wird der Kunststofffilm 21 zerstört.

Zum Verschließen der Bohrung 10 wird mit Hilfe des Schiebers 15 der Verschluss 7 in den Aufnahmeabschnitt 20 eingepresst. Hierzu wird der Schieber 15 in die Richtung des Verschlusses 7, wie in der Fig. 2 mit Hilfe eines Pfeils 23 gezeigt, bewegt. Der Schieber 15 kann dabei in die Ausnehmung 18 des Verschlusses 7 eingreifen. Dadurch, dass der Außendurchmesser d 7 des Verschlusses 7 größer als der Innendurchmesser d2o des Aufnahmeabschnitts 20 ist, kann der Ver- schluss 7 in den Aufnahmeabschnitt eingepresst werden, wodurch ein sicherer Sitz des Verschlusses 7 in dem Aufnahmeabschnitt 20 gewährleistet ist und eine fluiddichte Abdichtung des zweiten Endabschnitts 12 der Bohrung 10 gewähr ¬ leistet ist. Bei dem Einpressen des Verschlusses 7 in den Aufnahmeabschnitt 20 können sich der Verschluss 7 und/oder der Aufnahmeabschnitt 20 federelastisch verformen. Hierdurch wird eine radiale Vorspannung des Verschlusses 7 in dem Aufnahmeabschnitt 20 erreicht. Unter radial ist hier eine Richtung senkrecht zu den Mittelachsen M 7 , M20 zu verstehen.

Dadurch, dass die Mittelachse M 7 des Verschlusses 7 beziehungsweise die Mit- telachse M20 des Aufnahmeabschnitts 20 senkrecht zu der Mittelachse Mio der Bohrung 10 angeordnet ist, ist auch bei hohen Drücken gewährleistet, dass der Verschluss 7 nicht aus dem Aufnahmeabschnitt 20 herausgedrückt wird, da der Druck in Richtung der Mittelachse Mio und damit senkrecht zu den Mittelachsen M 7 , M 20 wirkt.

Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrie ¬ ben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar. BEZUGSZEICHENLISTE

1 Kunststoffbauteil

2 Basiskörper

3 Basisabschnitt

4 Anschlussabschnitt

5 Anschlussabschnitt

6 Anschlussabschnitt

7 Verschluss

8 Bohrung

9 Düse

10 Bohrung

11 Endabschnitt

12 Endabschnitt

13 Spritzgusswerkzeug

14 Kern

15 Schieber

16 Mantelabschnitt

17 Zwischenwand

18 Ausnehmung

19 Ausnehmung

20 Aufnahmeabschnitt

21 Kunststofffilm

22 Pfeil

23 Pfeil

AZ Ausgangszustand d 7 Außendurchmesser dio Innendurchmesser d20 Innendurchmesser

EZ Endzustand

M 7 Mittelachse Mio Mittelachse

M 20 Mittelachse

51 Schritt

52 Schritt S3 Schritt

S4 Schritt