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Title:
METHOD AND INSTALLATION FOR COATING A SCALED HOT-ROLLED STRIP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/202587
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and an installation for coating a scaled hot-rolled strip (10). The method comprises at least the following steps: (i) providing a hot-rolled strip (10) in the form of a hot-rolled preliminary strip, (ii) preparing the surfaces of the hot-rolled strip (10), and (iii) coating of the hot-rolled strip (10) on at least one prepared surface thereof, wherein the coating is carried out at a temperature of ≤ 100 °C and immediately after the descaling of the hot-rolled strip (10).

Inventors:
JAENECKE MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/060638
Publication Date:
November 30, 2017
Filing Date:
May 04, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
C23G3/02; C23C14/02; C23C14/56; C25D7/06
Domestic Patent References:
WO2001020054A12001-03-22
WO2017001283A22017-01-05
Foreign References:
DE19926102A12000-02-03
DE1621042A11971-04-08
DE102007046226A12009-04-09
EP0863222A11998-09-09
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Beschichten eines verzunderten Warmbands (10), zumindest mit den Schritten:

(i) Bereitstellen eines Warmbands (10) in Form eines warmgewalztes Vorbands,

(ii) Vorbereiten der Oberflächen des Warmbands (10), und

(iii) Beschichten des Warmbands (10) an zumindest einer vorbereiteten Oberfläche davon, wobei das Beschichten bei einer Temperatur von < 100 °C und unmittelbar nach dem Entzundern des Warmbands (10) durchgeführt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass beim Schritt (ii) das Vorbereiten des Warmbands (10) mittels einer Beizeinrichtung (14) durchgeführt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schritt (iii) das Beschichten des Warmbands (10) elektrolytisch oder nach dem Prinzip einer physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD) durchgeführt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Warmband (10) vor dem Schritt (ii) an seinen Seitenrändern beschnitten wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Warmband (10) vor dem Schritt (ii) durch einen Streckrichter (24) geführt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schritt (iii) für das Warmband (10) zumindest ein weiterer Behandlungsschritt (iv) durchgeführt wird, bei dem das Warmband (10) mit einer zusätzlichen Beschichtung versehen wird, vorzugsweise, dass die zusätzliche Beschichtung aus einer Kunststoff-Folienkaschierung, einer chemischen Beschichtung und/oder aus einer Ölung besteht.

Anlage (1 ) zum Beschichten eines verzunderten Warmbands (10), umfassend eine durchlaufende Behandlungslinie (2), in der das Warmband (10) in einer Bewegungsrichtung (T) bewegt wird, wobei in der Behandlungslinie (2) eine Beizeinrichtung (14) zum Vorbereiten der Oberflächen des Warmbands (10) und zumindest eine erste Beschichtungseinnchtung (16) vorgesehen sind,

wobei mittels der ersten Beschichtungseinnchtung (16) auf zumindest eine vorbereitete Oberfläche des Warmbands (10) eine Beschichtung aufbringbar ist,

wobei die erste Beschichtungseinnchtung (16) derart ausgebildet ist, dass das Beschichten des Warmbands (10) an zumindest einer Seite davon bei einer Temperatur von < 100 °C erfolgt.

Anlage (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass - in der Bewegungsrichtung (T) des Warmbands (10) gesehen - stromaufwärts der Beizeinrichtung (14) eine erste Schere (18) angeordnet ist, um damit Seitenränder des Warmbands (10) definiert abzuschneiden.

Anlage (1 ) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Beschichtungseinnchtung (20) vorgesehen ist, die - in der Bewegungsrichtung (T) des Warmbands (10) gesehen - stromabwärts der ersten Beschichtungseinnchtung (16) angeordnet ist, wobei mittels der zweiten Beschichtungseinnchtung (20) auf zumindest eine Oberfläche des Warmbands (10) eine zusätzliche Beschichtung aufgebracht wird, vorzugsweise, dass die zusätzliche Beschichtung aus einer Kunststoff- Folienkaschierung besteht.

10. Anlage (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dressiergerüst (22) vorgesehen ist, das - in der Bewegungsrichtung (T) des Warmbands (10) gesehen - stromabwärts der ersten Beschichtungseinrichtung (16) angeordnet ist.

1 1 . Anlage (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Streckrichter (23) vorgesehen ist, der - in der Bewegungsrichtung

(T) des Warmbands (10) gesehen - stromabwärts der ersten Beschichtungseinrichtung (16) angeordnet ist.

12. Anlage (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Zunderbrecher (24) vorgesehen ist, der - in der

Bewegungsrichtung (T) des Warmbands (10) gesehen - stromaufwärts der Beizeinrichtung (14) angeordnet ist.

13. Anlage (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindungseinrichtung (26) und eine erste Schlingenspeicher- einrichtung (28) vorgesehen sind, die jeweils - in der Bewegungsrichtung (T) des Warmbands (10) gesehen - stromaufwärts der Beizeinrichtung (14) angeordnet sind. 14. Anlage (1 ) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Schlingenspeichereinrichtung (30) und eine zweite Schere (32) vorgesehen sind, die jeweils - in der Bewegungsrichtung (T) des Warmbands (10) gesehen - stromabwärts der ersten Beschichtungseinrichtung (16) angeordnet sind. Anlage (1 ) nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einölmaschine (34) vorgesehen ist, die - in der Bewegungsrichtung (T) des Warmbands (10) gesehen - stromabwärts der zweiten Beschichtungseinnchtung (20) angeordnet ist.

Verwendung einer Anlage (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 15, bei der die erste Beschichtungseinnchtung (16) außer Betrieb bleibt, so dass das Warmband (10) mittels der ersten Beschichtungseinnchtung (16) nicht beschichtet wird.

Description:
Verfahren und Anlage zum Beschichten eines verzunderten Warmbands

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Beschichten eines verzunderten Warmbands.

Bei der Herstellung von verzinktem Band ist es nach dem Stand der Technik bekannt, ein warmgewalztes Vorwand auf einer Beizlinie zu beizen. Das Beizen dient dazu, Zunder- bzw. Oxidschichten von den Oberflächen des Warmbands zu entfernen. Das Entfernen von solchen Schichten dient der Vorbereitung des Kaltwalzens und/oder zum Aufbringen einer Schutzschicht, z.B. durch Verzinken, die dem Korrosionsschutz der Oberfläche des Warmbands dient.

Zum Verzinken der Oberflächen eines Warmbands ist es z.B. beim Feuerverzinken bekannt, das Warmband zunächst in einem Durchlaufofen auf eine Temperatur von etwa 500 °C zu erhitzen, um anschließend das Warmband durch eine Badschmelze von geschmolzenen Zink (bei etwa 450 °C) zu führen. Sobald das Warmband die Badschmelze verlässt, wird mittels Luftabstreifdüsen die Beschichtungsstärke für das Zink eingestellt.

Die Verzinkung von Warmband nach dem Prinzip des Schmelztauchveredelns bzw. dem Feuerverzinken unterliegt dem Nachteil, dass hierbei die Bandoberfläche des Warmbands deutlich über 400 °C erhitzt wird. Durch diese Wärmebehandlung verliert das Warmband einen Teil seiner zuvor im Warmwalzwerk eingestellten Materialeigenschaften.

Aus EP 0 863 222 A1 ist es bekannt, den Beiz - und Verzinkungsprozess mit einem Kaltwalzprozess in einer Gesamtanlage in einer durchlaufenden Linie permanent zu koppeln. Hierbei wird das Warmband zusätzlich zum Verzinken stets auch einem Kaltwalzen unterzogen, um das Warmband auf eine gewünschte Fertigdicke zu bringen. Die Durchführung eines Kaltwalzens ist mit dem Nachteil verbunden, dass sich dabei das Warmband verfestigt und/oder seine voreingestellten Materialeigenschaften verliert. In einem anschließenden Glüh- prozess müssen die Materialeigenschaften des Warmbands dann wiederhergestellt werden.

Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, verzunderte Warmbänder in einem Prozessschritt metallisch zu beschichten, wobei voreingestellte Materialeigenschaften des Warmbands nicht verlorengehen sollen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen, und durch Anlage gemäß Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Ein Verfahren nach der vorliegenden Erfindung dient zum Beschichten eines verzunderten Warmbands, und umfasst zumindest folgende Schritte:

(i) Bereitstellen eines Warmbands in Form eines warmgewalztes Vorbands,

(ii) Vorbereiten der Oberflächen des Warmbands, und

(iii) Beschichten des Warmbands an zumindest einer vorbereiteten Oberfläche davon, wobei das Beschichten bei einer Temperatur von

< 100 °C und unmittelbar nach dem Entzundern des Warmbands durchgeführt wird.

In gleicher Weise sieht die Erfindung eine Anlage zum Beschichten eines verzunderten Warmbands vor, die eine durchlaufende Behandlungslinie umfasst, in der das Warmband in einer Bewegungsrichtung bewegt wird, wobei in der Behandlungslinie eine Beizeinrichtung zum Vorbereiten der Oberflächen des Warmbands und zumindest eine erste Beschichtungseinnchtung vorgesehen sind. Mittels der ersten Beschichtungseinnchtung kann auf zumindest eine vorbereitete Oberfläche des Warmbands eine Beschichtung aufgebracht werden, z.B. in Form einer Zinkschicht. Hierbei ist die erste Beschichtungseinnchtung derart ausgebildet ist, dass, falls sie in Betrieb gesetzt wird, das Beschichten des Warnnbands auf zumindest einer Seite davon bei einer Temperatur von < 100 °C erfolgt.

Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass ein Warmband im Zuge seiner Beschichtung seine zuvor in einem Warmwalzwerk eingestellten Materialeigenschaften beibehält bzw. nicht verliert, weil alle Prozesse gemäß der vorliegenden Erfindung bei niedrigen Temperaturen, die < 100 °C liegen, ablaufen. Anders ausgedrückt, bleiben die voreingestellten Materialeigenschaften eines Warmbands während des Beizens und einem anschließenden Beschichten, z.B. einem Verzinken, weitestgehend erhalten. Ein Warmband wird direkt nach dem Warmwalzwerk auf die Behandlungslinie der erfindungsgemäßen Anlage gebracht, und dort in einem kontinuierlichen Prozess in Bezug auf seine Oberflächen vorbereitet, z.B. entzundert, und anschließend metallisch beschichtet. Für die Durchführung der Erfindung ist von besonderer Bedeutung, dass ein Beschichten des Warmbands durchgeführt wird, unmittelbar nachdem dessen Oberfläche(n) für das Beschichten vorbereitet worden sind, z.B. durch ein vorgeschaltetes Beizen. Jedenfalls wird das Warmband hierbei keinen Prozessen unterzogen, z.B. in Form eines Kaltwalzens oder dergleichen, bei denen die voreingestellten Materialeigenschaften des Warmbands verändert oder beeinträchtigt würden.

Die sonst üblichen Zwischentransporte, Zwischenlagerungen, Zwischenbehandlungen der Oberfläche, zusätzlichen Bandverbindungen und zusätzlichen Schrottschnitte können bei Durchführung der vorliegenden Erfindung entfallen.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird beim Schritt (i) des Verfahrens das Vorbereiten der Oberflächen des Warmbands mittels einer Beizeinrichtung durchgeführt. Dies hat den Vorteil, dass dadurch nicht nur die beim Warmwalzen entstandene Zunderschichten, sondern auch eine auf dem Warmband gebildete Oxidschicht wirkungsvoll von den Oberflächen des Warmbands entfernt wird. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Beschichten des Warm- bands mittels der ersten Beschichtungseinrichtung nach dem Prinzip der Elektrolyse durchgeführt werden. Dies gilt insbesondere für den Schritt (iii) des erfindungsgemäßen Verfahrens. Alternativ hierzu ist es auch möglich, das Beschichten des Warmbands mittels der ersten Beschichtungseinrichtung nach dem Prinzip einer physikalischen Gasabscheidung (=PVD-Prinzip; = physical vapour deposition) durchzuführen. Zweckmäßigerweise erfolgt das Beschichten des Warmbands an einer oder beiden Oberflächen davon, d.h. an dessen Oberseite und/oder Unterseite.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird das Warmband, bevor seine Oberflächen für das anschließende Beschichten vorbereitet werden, an seinen Seitenrändern beschnitten. Dies gewährleistet einen sauberen Coil mit definierten und beschichteten Seitenrändern. Ein solches Beschneiden des Warmbands kann durch eine Schere durchgeführt werden, die - in der Bewegungsrichtung des Warmbands innerhalb der Behandlungslinie gesehen - stromaufwärts der Beizeinrichtung angeordnet ist.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann im Anschluss an das Beschichten des Warmbands vorgesehen sein, eine weitere zusätzliche Beschichtung auf das Warmband aufzubringen, z.B. in Form einer Kunststoff- Folienkaschierung. Hierdurch werden die Oberflächen des Warmbands zusätzlich gegen Umgebungseinflüsse wirksam geschützt. Zu diesem Zweck kann - in der Bewegungsrichtung des Warmbands innerhalb der Behandlungslinie gesehen - stromabwärts von der ersten Beschichtungseinrichtung ein Folien kaschierwerk angeordnet sein, durch welches das Warmband mit einer Kunststofffolie kaschiert wird. Ergänzend oder alternativ kann auch vorgesehen sein, das Warmband an zumindest einer Oberfläche mit einer Rollbeschichtung zu versehen, z.B. durch einen Kontakt mit entsprechenden Rollen, die mit einem Medium, das auf zumindest eine Oberfläche des Warmbands aufzubringen ist, getränkt sind. Beispielsweise kann dadurch das Warmband mit einer acrylischen Beschichtung und/oder mit einer chromatischen Beschichtung oder dergleichen versehen werden.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass für das Warmband an dessen Oberflächen eine vorbestimmte Rauheit eingestellt wird. Zu diesem Zweck wird - in der Bewegungsrichtung des Warmbands innerhalb der Behandlungslinie gesehen - stromabwärts von der ersten Beschichtungs- einrichtung ein Dressiergerüst angeordnet, durch welches das Warmband geleitet wird. Diesbezüglich wird gesondert darauf hingewiesen, dass beim Einbringen einer gewünschten Rauheit in die Oberflächen des Warmbands dessen voreingestellten Materialeigenschaften nicht verloren gehen.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, auf zumindest eine Oberfläche des Warmbands eine Ölung aufzubringen. Hierzu ist es zweck- mäßig, insbesondere stromabwärts von der zweiten Beschichtungseinrichtung eine Einölmaschine vorzusehen, mittels der auf eine Oberseite und/oder eine Unterseite des Warmbands eine Ölung aufgebracht werden kann

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann für die erfindungsgemäße Anlage vorgesehen sein, dass - bei Bedarf - die erste Beschichtungseinrichtung nicht in Betrieb gesetzt wird, wenn das Warmband durch die Behandlungslinie bewegt bzw. transportiert wird. In dieser Weise ist es möglich, für das Warmband z.B. nur das Beizen durchzuführen, ohne jedoch das Warmband anschließend zu verzinken. Durch ein solches Abschalten eines Teilprozesses, bei dem genannten Beispiel das Verzinken mittels der ersten Beschichtungseinrichtung, lässt sich das mögliche Produktspektrum für das Warmband vergrößern. Beispielsweise ist somit ein Beizen von Normalstahlbändern mit Beizsäure zur Erzeugung einer gebeizten und geölten Bandoberfläche möglich, indem die erste Beschichtungseinrichtung zum Aufbringen einer Zinkbeschichtung abgeschaltet wird. Dies bedeutet, dass eine Verwendung der erfindungsgemäßen Anlage auch dann möglich ist, wenn die erste Beschichtungseinrichtung außer Betrieb bleibt. Weitere Vorteile der Erfindung bestehen aus folgenden Aspekten:

- Einsparung von Investitionskosten,

- Energieeinsparung,

- höhere Ausbringung,

- sehr kurze Produktionszeit,

- Reduktion von logistischen Operationen,

- Reduktion von Lagerflächen,

- hohe Flexibilität trotz einer Prozesskombination in der Behandlungslinie der Anlage.

Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer schematisch vereinfachten Zeichnung im Detail beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 ein schematisch vereinfachtes Ablaufdiagramm zur Durchführung eines

Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung,

Fig. 2 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen

Anlage nach einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform, und

Fig. 3-9 jeweils schematisch vereinfachte Seitenansichten einer erfindungsgemäßen Anlage nach weiteren Ausführungsformen der Erfindung.

Die vorliegende Erfindung sieht ein Verfahren und eine Anlage vor, um ein verzundertes Warmband an zumindest einer Oberfläche davon zu beschichten.

Fig. 1 veranschaulicht ein Ablaufdiagramm von wesentlichen Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens: Zunächst wird in einem Schritt (i) ein Warmband 10 bereitgestellt. Bei einem solchen Warmband handelt es sich um ein warmgewalztes Vorband, das während eines vorgeschalteten Walzens in einem Warmwalzgerüst vorbestimmte Materialeigenschaften erhalten hat.

Anschließend wird in einem Schritt (ii) die Oberfläche des Warmbands 10 einer Vorbehandlung unterzogen, um das Aufbringen einer Beschichtung darauf vorzubereiten. Eine solche Vorbehandlung kann daraus bestehen, dass die Oberfläche^) des Warmbands gebeizt wird bzw. werden. Hierbei wird das Warmband durch eine entsprechende Beizeinrichtung hindurchgeführt, was nachfolgend noch an anderer Stelle erläutert ist.

In einem nächsten Schritt (iii) wird dann das Warmband 10 an zumindest einer Oberfläche davon beschichtet. Bezüglich dieses Prozessschrittes wird an dieser Stelle gesondert hervorgehoben, dass das Beschichten des Warmbands 10 bei moderaten Temperaturen, d.h. bei einer Temperatur von < 100 °C durchgeführt wird. Bedingt durch diese relativ geringe Temperatur ist gewährleistet, dass voreingestellte Materialeigenschaften des Warmbands erhalten bleiben.

Optional kann nach dem Schritt (iii) auch ein weiterer Verfahrensschritt (iv) vorgesehen sein, der entsprechend in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist. Bei diesem weiteren Verfahrensschritt kann eine zusätzliche Beschichtung auf das Warmband aufgebracht werden, z.B. in Form einer Kunststoff-Folienkaschierung und/oder in Form einer chemischen Beschichtung oder dergleichen, die z.B. durch geeignete Rollen auf eine Oberfläche des Warmbands aufgetragen wird. Ergänzend und/oder alternativ kann auch vorgesehen sein, in dem weiteren Verfahrensschritt (iv) auf zumindest eine Oberfläche des Warmbands eine Ölung aufzutragen, z.B. durch Spritzen, Rollen oder elektrostatisch.

In den Fig. 2 bis 9 sind verschiedene Ausführungsformen für eine erfindungsgemäße Anlage 1 gezeigt, mit der ein Behandeln eines verzunderten Warmbands 10 möglich ist. Gleiche Merkmale für die Anlage 1 sind in der Zeichnung jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. Fig. 2 zeigt die Anlage 1 nach einer ersten Ausführungsform, in einer schematisch stark vereinfachten Seitenansicht. Die Anlage umfasst eine Behandlungslinie 2, bei der ein Warmband 10 zunächst von einer ersten Haspeleinrichtung 1 1 abgewickelt wird, wobei das Warmband 10 am Ende der Behandlungslinie 2 dann von einer zweiten Haspeleinrichtung 12 wieder aufgewickelt wird. Innerhalb der Behandlungslinie 2 wird das Warmband 10 in einer Bewegungsrichtung T bewegt bzw. transportiert, nämlich von der ersten Haspeleinrichtung 1 1 in Richtung der zweiten Haspeleinrichtung 12.

In der Behandlungslinie 2 sind eine Beizeinrichtung 14 und - stromabwärts davon - eine erste Beschichtungseinrichtung 16 angeordnet. Die Beschichtungs- einrichtung 16 kann bei Bedarf an- oder abgeschaltet werden, was nachstehend noch gesondert erläutert ist.

Durch ein Behandeln des Warmbands 10 in der Beizeinrichtung 14 werden dessen Oberflächen geeignet vorbereitet, um im Anschluss daran mittels der ersten Beschichtungseinrichtung 16 auf zumindest eine Oberfläche des Warmbands 10, vorzugsweise auf beide Oberflächen davon, eine Beschichtung aufzubringen. Bei der ersten Beschichtungseinrichtung 16 kann es sich um ein elektrolytisches Tauchbad handeln, in dem die Oberflächen des Warmbands 10 verzinkt werden.

Nachdem die Oberflächen des Warmbands 10 in der Behandlungslinie 2 gebeizt und anschließend zumindest eine Oberfläche des Warmbands 10 mit einer Beschichtung, z.B. mit einer Zinkschicht, versehen worden sind, wird das Warmband 10 dann von der zweiten Haspeleinrichtung 12 wieder aufgewickelt. In dieser Weise gelingt ein metallisches Beschichten von verzundertem Warmband 10 bei nur geringen Temperaturen, ohne dass die Materialeigenschaften des Warmbands 10 verändert bzw. beeinträchtigt werden. Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage 1 nach einer weiteren Ausführungs- form. Hierbei ist im Vergleich zur Ausführungsform von Fig. 2 - in der Bewegungsrichtung T des Warmbands 10 gesehen - stromaufwärts von der Beizeinrichtung 14 eine erste Schere 18 angeordnet. Diese erste Schere 18 dient dazu, Seitenränder des Warmbands 10 gezielt und definiert abzutrennen, so dass es möglich ist, auf der zweiten Haspeleinrichtung 12 einen „sauberen" Coil mit definierten Seitenrändern aufzuwickeln.

Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage 1 nach einer weiteren Ausführungs- form. Hierbei sind - in der Bewegungsrichtung T des Warmbands 10 gesehen - stromabwärts von der ersten Beschichtungseinrichtung ein Dressiergerüst 22 und eine zweite Beschichtungseinrichtung 20 angeordnet. Optional kann zwischen dem Dressiergerüst 22 und der zweiten Beschichtungseinrichtung 20 auch ein Streckrichter 23 angeordnet sein. Bei der zweiten Beschichtungseinrichtung 20 kann es sich um ein Folien kaschierwerk handeln, mittels dessen das Warmband 10 mit einer Kunststoff-Folienkaschierung versehen wird. Alternativ hierzu kann mittels der zweiten Beschichtungseinrichtung 20 auf zumindest eine Oberfläche, vorzugsweise auf beide Oberflächen des Warmbands 10, d.h. dessen Oberseite und Unterseite, eine weitere Beschichtung aufgebracht werden, z.B. eine Rollbeschichtung in Form einer chemischen Beschichtung oder dergleichen, die durch geeignete Kontaktrollen auf die Oberflächen des Warmbands 10 aufgetragen wird.

Das Dressiergerüst 22 dient dazu, den Oberflächen des Warmbands 10 eine definierte Rauheit zu verleihen, ohne dass dabei eine Dickenreduktion des Warmbands 10 erfolgt und dessen voreingestellte Materialeigenschaften verloren gehen.

Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage 1 nach einer weiteren Ausführungs- form. Stromaufwärts der Beizeinrichtung 14 sind eine erste Schere 18, und stromabwärts der ersten Beschichtungseinrichtung 16 eine zweite Beschichtungs- einrichtung 20 und/oder ein Dressiergerüst 22 angeordnet. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die diesbezügliche Erläuterung zu den Fig. 3 bzw. Fig. 4 verwiesen. Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage 1 nach einer weiteren Ausführungsform, die eine Variante zur Ausführungsform von Fig. 5 darstellt. Im Unterschied hierzu ist - in Transportrichtung T des Warmbands 10 gesehen - stromaufwärts der Beizeinrichtung 14 ein sog.„Zunderbrecher" 24 angeordnet, nämlich zwischen der Beizeinrichtung 14 und der ersten Schere 18. Bei einem solchen Zunder- brecher 24 kann es sich seiner Funktion nach um einen Streckrichter handeln, der in an sich bekannter Weise zu einem Glätten der Oberflächen des Warmbands 10 dient, ohne dass dabei jedoch die Dicke des Warmbands 10 verändert wird. Entsprechend kommt es beim Einsatz des Zunderbrechers 24 nicht zu einem Kaltwalzen des Warmbands 10, und somit auch nicht zu einer wesentlichen Veränderung von dessen Materialeigenschaften. Dies gilt in gleicher Weise auch für den Streckrichter 23 bei der Ausführungsform von Fig. 4.

Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage 1 nach einer weiteren Ausführungsform, als Variante zur Ausführungsform von Fig. 6, wonach - in Transportrichtung T des Warmbands 10 gesehen - nunmehr stromabwärts der ersten Beschich- tungseinrichtung 16 sowohl eine zweite Beschichtungseinrichtung 20 als auch ein Dressiergerüst 22 angeordnet sind.

Fig. 8 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage 1 nach einer weiteren Ausführungs- form, mit der ein fortwährender Betrieb der Behandlungslinie 2 durch den Einsatz von neuen Coils möglich ist. Zu diesem Zweck sind - in Transportrichtung T des Warmbands 10 gesehen - stromaufwärts der Beizeinrichtung 14 eine Verbindungseinrichtung 26 und ein erster Schiingenspeicher 28 angeordnet. Bei der Verbindungseinrichtung 26 kann es sich um eine Schweißeinrichtung oder um eine Hefteinrichtung handeln, mit der die Randbereiche von zwei verschiedenen Coils miteinander verschweißt bzw. geheftet werden können. Wenn bei einem Wechsel eines Coils dessen Bandanfang mit dem Bandende eines vorhergehenden Coils zu verbinden ist, kann dies dank des ersten Schiingenspeichers 28 erfolgen, in dem zuvor eine ausreichende Menge bzw. Strecke an Warmband gepuffert bzw. gespeichert worden ist. In gleicher Weise sind - in Transportrichtung T des Warmbands 10 gesehen stromabwärts von der zweiten Schere - stromabwärts der ersten Beschichtungseinrichtung ein zweiter Schiingenspeicher 30 und eine zweite Schere 32 angeordnet. Dank dieser Elemente ist es möglich, eine Charge eines Coils des Warmbands 12 auf der zweiten Haspeleinrichtung 12 aufzuwickeln und an der zweiten Haspeleinrichtung 12 hierzu einen entsprechenden Wechsel vorzunehmen.

Bei der Ausführungsform von Fig. 8 ist ferner vorgesehen, auf das Warmband 10 eine Ölung aufzubringen. Zu diesem Zweck ist stromabwärts von der zweiten Schere 32 eine Einölmaschine 34 angeordnet, mittels der auf eine Oberseite und/oder Unterseite des Warmbands 10 aufgebracht werden kann.

Fig. 9 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage 1 nach einer weiteren Ausführungsform, die einer Kombination der Ausführungsformen nach den Fig. 7 und 8 entspricht. Somit sind bei der Ausführungsform von Fig. 9, stromabwärts von der ersten Beschichtungseinrichtung 16, nunmehr eine zweite Beschichtungseinrichtung 20, ein Dressiergerüst 22, ein zweiter Schiingenspeicher 30, eine zweite Schere 32 und eine Einölmaschine 34 angeordnet. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die entsprechenden Erläuterungen zu Fig. 7 und Fig. 8 verwiesen.

Bei den vorstehend genannten Ausführungsformen nach den Fig. 3-9 kommen im Vergleich zur Ausführungsform von Fig. 2, neben der Beizeinrichtung 14 und der ersten Beschichtungseinrichtung 16, folgende zusätzliche Anlagenkomponenten hinzu:

- erste Schere 18,

- zweite Beschichtungseinrichtung 20, - Dressiergerüst 22,

- Streckrichter 24,

- Verbindungseinrichtung 26,

- erster Schiingenspeicher 28,

- zweiter Schiingenspeicher 30,

- zweite Schere 32, und/oder

- Einölmaschine 34.

Bezüglich dieser zusätzlichen Anlagenkomponenten versteht sich, dass eine Kombination davon mit der Ausführungsform von Fig. 2 auch in anderer Weise möglich ist, als wie es durch die Darstellung in den Figuren 3 bis 9 gezeigt und erläutert worden ist. Somit ist es möglich, diese Anlagenkomponenten auch in anderen Kombinationen und ggf. in einer Position in der Behandlungslinie 2 der Anlage 1 einzusetzen, die von der dargestellten Zeichnung abweichend sind.

Schließlich wird darauf hingewiesen, dass bei allen der obigen Ausführungsformen die Anlage 1 auch in der Weise betrieben werden kann, dass die erste Beschich- tungseinrichtung 16, mittels der normalerweise z.B. eine Verzinkung auf das Warmband 10 aufgebracht wird, abgeschaltet wird. Entsprechend durchläuft dann das Warmband 10 die Behandlungslinie 2, ohne dass dabei die Oberflächen des Warmbands 10 verzinkt werden. In dieser Weise kann durch die Anlage 1 , wenn die erste Beschichtungseinrichtung 16 abgeschaltet ist, ein Beizen von Normalstahlbändern mit Beizsäure zur Erzeugung eines Warmbands 10 mit gebeizten und geölten Oberflächen realisiert werden. Hierbei werden die geölten Oberflächen des Warmbands 10 mittels der Einölmaschine 34 erzeugt.

Bezugszeichenliste Anlage Behandlungslinie (der Anlage 1 ) Warmband Erste Haspeleinrichtung Zweite Haspeleinrichtung Beizeinrichtung Erste Beschichtungseinrichtung

(elektrolytisch, oder mittels einer PVD-Anlage) Erste Schere Zweite Beschichtungseinrichtung Dressiergerüst Streckrichter Zunderbrecher Verbindungseinrichtung Erster Schiingenspeicher Zweiter Schiingenspeicher Zweite Schere

Einölmaschine

Bewegungsrichtung (des Warmbands 10 in der Behandlungslinie 2)