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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND INSTALLATION FOR SYNTHESISING HYDROCARBON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/045349
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a reactor (10) for synthesising a liquid hydrocarbon, preferably a methanol-containing hydrocarbon. A starting material is used, which contains a gas having a carbon component and a hydrogen component. The reactor (10) comprises a plurality of reactor elements connected in parallel and each of the reactor elements has a gas inlet (21) at a first tube end and a product outlet (23) at a second tube end (22.2). Each of the reactor elements comprises at least one first reactor tube (20.1) and a second reactor tube (20.2) arranged running in the opposite direction. In addition, each of the reactor elements comprises at least one guide element (30.1, 30.2), which is located between the first reactor tube (20.1) and the second reactor tube (20.2) and connects said tubes fluidically. At least one filling opening (24.1, 24.2) for introducing a catalyst for the synthesis of the liquid hydrocarbon is provided on each reactor element. The connection in parallel of the reactor elements is ensured owing to the fact that the gas inlets (21) of a plurality of reactor elements can be charged with the starting material (AS) from a common starting material feed, and owing to the fact that the product outlets (23) of a plurality of reactor elements can be connected fluidically to a downstream region of the installation.

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Inventors:
BREHM LOTHAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/064948
Publication Date:
April 12, 2012
Filing Date:
October 06, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SILICON FIRE AG (CH)
BREHM LOTHAR (DE)
International Classes:
B01J8/06; C07C29/152
Domestic Patent References:
WO2010069385A12010-06-24
WO2010069622A12010-06-24
WO2010037441A12010-04-08
Foreign References:
US20100068128A12010-03-18
DE3442053A11985-08-01
DE933087C1955-09-15
EP10155530A2010-03-04
EP0790226B12000-04-26
EP0483919A21992-05-06
Other References:
BHARADWAJ, S.S.; L.D. SCHMIDT: "Catalytic partial oxidation of natural gas to syngas", FUEL PROCESSING TECHNOLOGY, vol. 42, 1995, pages 109 - 127
MUSSENBROCK, K: "Möglichkeiten zur Nutzung von Methanol in Kraftwerksprozessen", VGB KRAFTWERKSTECHNIK, vol. 8, 1991, pages 759 - 764
Attorney, Agent or Firm:
HEUSCH, CHRISTIAN (CH)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Reaktor (10) zur Synthese eines flüssigen Kohlenwasserstoffs, vorzugsweise eines methanolhaltigen Kohlenwasserstoffs (108), unter Einsatz eines Ausgangsstoffes (AS), der ein Gas mit Kohlenstoffanteil und

Wasserstoffanteil enthält, wobei der Reaktor (10) mehrere parallel zueinander geschaltete Reaktorelemente (15. m) umfasst und wobei jedes der Reaktorelemente (15. m) einen Gaseintritt (21) an einem ersten

Röhrenende (22.1) und einen Produktauslass (23) an einem zweiten

Röhrenende (22.2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass

- jedes der Reaktorelemente (15. m) mindestens eine erste Reaktorröhre (20.1) und eine gegenläufig angeordnete zweite Reaktorröhre (20. n) umfasst,

- jedes der Reaktorelemente (15. m) mindestens ein Umlenkelement (30. k) umfasst, das zwischen der ersten Reaktorröhre (20.1) und der zweiten Reaktorröhre (20.2) sitzt und diese strömungstechnisch verbindet,

- jedes der Reaktorelemente (15. m) mindestens eine Befüllöffnung (24.1, 24.2) zum Einbringen eines Katalysators (60) für die Synthese des flüssigen Kohlenwasserstoffs umfasst,

wobei das Parallelschalten der Reaktorelemente (15. m) dadurch

gewährleistet ist, dass die Gaseintritte (21) mehrerer Reaktorelemente (15. m) von einer gemeinsamen Ausgangsstoffzufuhr (12.1, 12.2), vorzugsweise in Form einer gemeinsamen Ringleitung (11.1, 11.2), mit dem Ausgangsstoff (AS) beschickbar sind, und dass die Produktauslässe (23) mehrerer Reaktorelemente (15. m) strömungstechnisch mit einem

nachgeschalteten Anlagenbereich verbindbar sind .

2. Reaktor (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Reaktorelemente (15. m) in Prozessrichtung betrachtet

- den Gaseintritt (21) an dem ersten Röhrenende (22.1),

- eine erste Reaktorröhre (20.1),

- ein erstes Umlenkelement (30.1),

- eine zweite Reaktorröhre (20.2), und

- den Produktauslass (23) an dem zweiten Röhrenende (22.2) umfasst.

3. Reaktor (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in

Prozessrichtung betrachtet

- nach der zweite Reaktorröhre (20.2) und vor dem Produktauslass (23) ein zweites 180-Grad-Knieelement (30.2), und

- eine dritte Reaktorröhre (20.2) folgt.

4. Reaktor (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Röhrenende (22.1) oben und das zweite Röhrenende (22.2) unten liegt.

5. Reaktor (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Umlenkelement (30. k) mindestens teilweise mit einem inerten Material (61) gefüllt oder ausgestattet ist.

6. Reaktor (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein

granuläres, körniges, kugelförmiges, netzartiges, gitterartiges oder wabenförmiges Material als inertes Material (61) dient.

7. Reaktor (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein

Keramikmaterial als inertes Material (61) dient.

8. Reaktor (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das es sich bei dem Umlenkelement (30. k) um ein 180-Grad-Umlenkelement (30. k) handelt, das als Umlenkraum ausgebildet ist, der eine 180-Grad Umlenkung eines Fluidstroms im Inneren einer in Prozessrichtung betrachtet vorausgehenden Reaktorröhre (20.1) und einer in Prozessrichtung betrachtet nachgehenden Reaktorröhre (20.2) bewirkt.

9. Reaktor (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass er eingangsseitig mindestens eine Ringleitung (11.1, 11.2) umfasst, die als gemeinsame Ausgangsstoffzufuhr (12.1, 12.2) dient.

10. Reaktor (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass er ausgangsseitig eine Ringleitung umfasst, die mehrere Reaktorelemente (15. m) strömungstechnisch mit dem nachgeschalteten Anlagenbereich verbindet.

11. Reaktor (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass er einen Fluidraum (14) umfasst, in dessen Inneren die Reaktorelemente (15. m) samt der Umlenkelemente (30. k) angeordnet sind.

12. Reaktor (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der

Fluidraum (14) mit einem Fluid beschickbar ist, um, je nach Situation, eine isotherme Umgebungsbedingung bereit stellen zu können.

Reaktor (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mit einer Kohlenstoffoxid-Gas-Quelle,

vorzugsweise einer C02-Gas-Quelle, und einer Wasserstoffgas-Quell verbunden ist.

14. Verfahren zum Bereitstellen eines speicherbaren und transportablen

kohlenwasserstoffhaltigen Energieträgers (108) mit den folgenden

Schritten :

- Bereitstellen (104) eines Gases mit Kohlenstoffanteil (101) als

Kohlenstofflieferant,

- Bereitstellen eines Wasserstoffanteils (103),

- Bereitstellen eines Ausgangsstoffes (AS), der den Kohlenstoffanteil (101) und Wasserstoffanteil (103) umfasst,

- Einbringen und Verteilen des Ausgangsstoffes (AS) mittels einer

gemeinsamen Ausgangsstoffzufuhr (12.1, 12.2) auf ein Bündel mehrerer parallel zueinander angeordneter Reaktorelemente (15. m) eines Reaktors (10), wobei je ein Anteil des Ausgangsstoffes (AS) in einem der

Reaktorelemente (15. m) eine Reaktionstrecke durchläuft, die sich zusammensetzt aus einer ersten Reaktorröhre (20.1), die mit einem Katalysator (60) bestückt ist, mindestens einem Umlenkelement (30.1), das mit einem inerten Material (61) bestückt ist, und einer weiteren Reaktorröhre (20.2), die mit einem Katalysator (60) bestückt ist, - Bereitstellen des Energieträgers (108) an einem ausgangseitigen Ende der Reaktorelemente (15. m).

Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Fluidraum (14), der mit einem Fluid beschickbar ist, eine isotherme

Umgebungsbedingung bereitgestellt wird .

Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einbringen und Verteilen des Ausgangsstoffes (AS) der Katalysator (60) in den Reaktorröhren (20.1, 20.2) einem Reduktionsschritt zu seiner Aktivierung unterzogen wird, wobei der Katalysator (60) eine

Volumenreduktion erfährt, die mindestens teilweise durch Nachrutschen, Nachfüllen oder Nachgleiten des inerten Materials (61) kompensiert wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Bereitstellen des Wasserstoffanteils (103) geschieht, indem entweder

- eine Wasserelektrolyse (105) ausgeführt wird, bei der direkt aus Wasser oder einer wässerigen Lösung (H20; 102) der Wasserstoffanteil ( 103) erzeugt wird, oder

- ein Energieträger, der elementares Silizium enthält, einer

Oxidationsreaktion unterzogen wird, um den Wasserstoffanteil (103) zu erzeugen.

Verwendung eines Reaktor (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Synthese von Methanol, wobei vor dem Einleiten der Synthese Abschnitte der Reaktorelemente (15. m) mit dem Katalysator (60) und die

Umlenkelemente (30. k) mit inertem Material (61) befüllt werden .

Verwendung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Reaktorelemente (15. m) mindestens einen ersten Reaktionsabschnitt, der mit dem Katalysator (60) gefüllt ist, mindestens ein Umlenkelement (30.1), das mit dem inerten Material (61) gefüllt ist, und einen weiteren

Reaktionsabschnitt, der mit einem Katalysator (60) gefüllt ist, umfasst.

Description:
Verfahren und Anlage zur Synthese von Kohlenwasserstoff [0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft Verfahren und Anlagen zum

Bereitstellen speicherbarer und transportabler kohlenwasserstoffhaltiger

Energieträger. Insbesondere geht es um die Methanolsynthese.

[0002] Kohlenstoffdioxid C0 2 (meist Kohlendioxid genannt) ist eine

chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Kohlendioxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Es ist mit einer geringen Konzentration ein natürlicher Bestandteil der Luft und entsteht in Lebewesen bei der Zellatmung, aber auch bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen bei ausreichender

Anwesenheit von Sauerstoff. Seit Beginn der Industrialisierung steigt der C0 2 - Anteil in der Atmosphäre deutlich an . Hauptursache hierfür sind die vom

Menschen verursachten - sogenannten anthropogenen - C0 2 -Emissionen . Das Kohlendioxid in der Atmosphäre absorbiert einen Teil der Wärmestrahlung . Diese Eigenschaft macht Kohlendioxid zu einem so genannten Treibhausgas (THG) und zu einem der Mitverursacher des globalen Treibhauseffekts.

[0003] Aus diesen und auch aus anderen Gründen wird zur Zeit in

verschiedenste Richtungen geforscht und entwickelt, um einen Weg zu finden, um die anthropogenen C0 2 -Emissionen zu reduzieren . Besonders im

Zusammenhang mit der Energieerzeugung, die häufig durch das Verbrennen fossiler Energieträger, wie Kohle, Öl oder Gas, erfolgt, aber auch mit anderen Verbrennungsprozessen, zum Beispiel der Müllverbrennung, besteht ein großer Bedarf zur Reduktion der C0 2 -Emission. Es werden pro Jahr über 20 Milliarden Tonnen C0 2 durch solche Prozesse in die Atmosphäre abgegeben.

[0004] Es wird unter anderem das Prinzip der Klimaneutralität angestrebt, indem Ansätze verfolgt werden, bei denen man versucht, die mit C0 2 -Emissionen verbundene Energieerzeugung an einem Ort durch das Erzeugen alternativer Energien an anderen Orten zu kompensieren. Dieser Ansatz ist stark

schematisiert in Fig . 1 dargestellt. Emittenten von Treibhausgasen (THG), wie Industrieunternehmen (z. B. Automobilhersteller) 1 oder Kraftwerksbetreiber 2, investieren oder betreiben z. B. Windfarmen 3 an anderen Standorten im Rahmen von Ausgleichsprojekten, um dort Energie ohne THG- Emissionen zu erzeugen. Rein rechnerisch kann sich damit eine Klimaneutralität ergeben. Zahlreiche Firmen versuchen, sich auf diesem Weg eine„klimaneutrale Weste" zu erkaufen.

[0005] Es wird als Problem angesehen, dass zur Zeit nahezu alle

regenerative elektrische Energie, die erzeugt wird, in das öffentliche

Wechselspannungs-Verbundnetz eingespeist wird, dessen Frequenz nur innerhalb sehr enger Grenzen schwanken darf (z. B. +/- 0,4 %). Das kann nur erreicht werden, wenn die Stromerzeugung im Netz praktisch immer gleich dem

Verbrauch ist. Die Notwendigkeit, für Wind- und Solarkraftwerke immer die ausreichenden Reserve- und Frequenzregelkapazitäten vorhalten zu müssen, führt zur entsprechenden Verteuerung der Stromversorgung mit diesen Anlagen. Wind- und Solarkraftwerke im elektrischen Verbundnetz ziehen somit weitere „versteckte" Kosten und Probleme nach sich.

[0006] Bereits beim heutigen Ausbaustand von Windkraftwerken kann in vielen Ländern das elektrische Energieversorgungsnetz vor ernste Probleme gestellt werden, wenn z. B. infolge von Windmangel oder Starkwind die

Windleistung in großem Umfang ausfällt, vor allem wenn dieser Ausfall plötzlich und unerwartet erfolgt. In jedem Fall sind aber der installierten Wind- und Solarleistung angepasste Reserve- und Frequenzregelkapazitäten notwendig. [0007] Daraus folgt, dass Solar- und Windkraftwerke, die in ein elektrisches Verbundnetz einspeisen, kaum die installierten Leistungen anderer Kraftwerke im Verbundnetz ersetzen können. Das führt dazu, dass Solar- und Windstrom in etwa nur mit den ersparten Brennstoffkosten der anderen, im Netz vorhandenen Wärmekraftwerke bewertet werden kann.

[0008] Es wurde bereits gezeigt, dass sich die regenerativen Energieformen besonders vorteilhaft mit fossilen Energieformen kombinieren lassen. Details hierzu sind zum Beispiel den folgenden Parallelanmeldungen des vorliegenden Anmelders zu entnehmen : publizierte internationale Anmeldung

WO2010069385A1; publizierte internationale Anmeldung WO2010069622A1; europäische Patentanmeldung EP 10155530.8;

[0009] Eine solche Kombination ermöglicht es, kohlenwasserstoff-basierte Energieträger in entsprechenden Silicon-Fire Anlagen herzustellen. Diese Silicon- Fire Anlagen sind besonders geeignet, um damit Methanol herzustellen.

[00010] Es sind zahlreiche Verfahren und Reaktoren zur Herstellung von Methanol bekannt. Im Folgenden sind entsprechende beispielhafte

Patentanmeldungen und Patente genannt:

- EP 0 790 226 Bl;

- WO 2010/037441 AI;

- EP 4 483 919 A2;

[00011] Bei bisherigen Syntheseanlagen zur Herstellung von

kohlenwasserstoff-basierten Energieträgern wie Methanol kommen grosse, komplexe und sehr teuere Synthesereaktoren zum Einsatz. Das entsprechende Know-how zur Auslegung und zur Herstellung dieser Reaktoren und zur

Entwicklung geeigneter Katalysatoren liegt bei einigen wenigen Grossfirmen.

[00012] Es besteht aber der Bedarf nach kleineren und weniger teueren Synthesereaktoren, zumal der Trend momentan in Richtung Kleinanlagen und sogar in Richtung transportable Anlagen in der Grösse von Seefrachtcontainern geht. Hier sind die großtechnischen Synthesereaktoren nicht geeignet. [00013] Es stellt sich nun die Aufgabe, einen entsprechenden Reaktor und ein entsprechendes Verfahren bereit zu stellen, um ein kohlenstoff- und

wasserstoffhaltiges Gas, z. B. H 2 - und C0 2 -haltiges Synthesegas, effizient und wirtschaftlich sinnvoll zu einem kohlenwasserstoff-basierten Energieträger, wie z. B. Methanol, umsetzen zu können . Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Reduktion der Baugrösse des Synthesereaktors. Ausserdem soll der

Synthesereaktor möglichst skalierbar sein, um mit den entsprechenden Bauteilen Reaktoren verschiedenster Kapazität realisieren zu können . [00014] Gemäß Erfindung werden ein Verfahren und ein Reaktor zum

Bereitstellen speicherbarer und transportabler, vorzugsweise methanol-basierter, Energieträger bereit gestellt. Ausserdem wird ein Verfahren zur Verwendung eines solchen Reaktors vorgeschlagen . [00015] Gemäß Erfindung wird ein kohlenstoffhaltiger Gasanteil, vorzugsweise Kohlenstoffoxide, als Kohlenstofflieferant eingesetzt. Der kohlenstoffhaltige Gasanteil wird mit einem Wasserstoffanteil in Anwesenheit eines Katalysators zur Reaktion gebracht, um diese Gase zu einem Energieträger, vorzugsweise einem Alkohol, und besonders vorzugsweise einem methanolhaltigen Produkt

umzusetzen .

[00016] Vorzugsweise wird Kohlendioxid aus einem Verbrennungsprozess oder einem Oxidationsprozess von Kohlenstoff oder Kohlenwasserstoffen mittels C0 2 -Abscheidung entnommen . C0 2 kann zum Beispiel über eine Pipeline oder aber auch in Stahlflaschen oder Tanks bereit gestellt werden . Es kann aber auch Kohlenmonoxid (CO) oder Methangas (CH 4 ) oder andere fossile oder biogene Gase als kohlenstoffhaltiger Gasanteil eingesetzt werden .

[00017] Der Wasserstoff kann über eine Pipeline oder aber auch in

Stahlflaschen oder Tanks bereit gestellt werden . Vorzugsweise wird der

Wasserstoff jedoch vor Ort mittels Wasserelektrolyse hergestellt. Alternativ kann der Wasserstoff auch durch eine Oxidationsreaktion von elementarem Silizium oder einem anderen elementaren Metall erzeugt werden . [00018] Kohlendioxid als Kohlenstofflieferant kann gemäß Erfindung auch aus Roherdgas entnommen werden, das je nach Erdgasquelle über 10 % Kohlendioxid-Anteil aufweisen kann. Kohlendioxid kann z. B. auch aus Prozessen des Kalkbrennens oder des Kalzinierens zu Soda entstammen. [00019] Gemäß Erfindung wird ein möglichst konstanter und langzeitiger Anlagenbetrieb einer entsprechenden Silicon-Fire Anlage angestrebt, was durch eine gleichmäßige Beschickung mit einer computergesteuerten Prozesskontrolle erzielt wird. [00020] Die erfindungsgemäße Silicon-Fire Anlage wird so gesteuert und die einzelnen Prozesse werden so miteinander„verknüpft", dass

- der Gesamtertrag und die Qualität (wie z.B. die Reinheit) der

Reaktionsprodukte möglichst maximal wird,

- und/oder die C0 2 -(Gesamt-)Emission möglichst minimal wird,

- und/oder eine möglichst konstante und langzeitige Anlagenauslastung erzielt wird,

- und/oder die produktspezifischen Investitions- und Betriebskosten der Silicon- Fire Anlage möglichst minimal werden. [00021] Vorzugsweise wird regenerative elektrische Energie zum Betrieb der Silicon-Fire Anlage eingesetzt.

[00022] Mit einer Silicon-Fire Anlage wird vorzugsweise Methanol als speicherund transportierbare Energieform hergestellt. D.h., es werden die erneuerbaren Energien auf chemischem Wege in eine unkritische und relativ einfach speicherund transportierbare (flüssige) Energieform überführt.

[00023] Außerdem kann, je nach Ausführungsform, auch fossiles gasförmiges Methan in einem effizienten chemischen Prozess direkt zu flüssigem Methanol umgesetzt werden, das gegenüber einem Gas wiederum unkritisch und relativ einfache Speicher- und transportierbar ist. So lassen sich die aufwendigen

Gasverflüssigungsanlagen und die entsprechenden Flüssiggastankschiffe ersetzen.

[00024] Die Produktion von flüssigen Kohlenwasserstoffen als relativ einfach Speicher- und transportierbare Energieform kann jederzeit heruntergefahren oder gar unterbrochen werden. Die verfahrenstechnischen Anlagenteile zur

Herstellung des Kohlenwasserstoffs können relativ einfach und schnell

heruntergefahren oder abgeschaltet werden. Hier liegt die Entscheidungshoheit im Verantwortungsbereich des Betreibers der Silicon-Fire Anlage.

[00025] Flüssiger Kohlenwasserstoff kann als Energiepuffer dienen. So kann zum Beispiel ein flüssiger Kohlenwasserstoff gespeichert werden, um bei Spitzen- Energiebedarf im elektrischen Verbundnetz zusätzlich elektrische Energie zur Verfügung stellen zu können. Methanol kann bei Bedarf entweder in

Wärmekraftwerken verbrannt werden, oder es kann damit in Brennstoffzellen (z.B. Direkt-Methanol Brennstoffzellen; MFC genannt) elektrische Energie erzeugt werden. [00026] Bei Bedarf kann das Methanol vor der Verbrennung katalytisch in ein Spaltgas aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid überführt werden. Daraus ergeben sich Vorteile bei gewissen Umsetzungsprozessen.

[00027] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung basieren auf der Wasserstofferzeugung mit Hilfe elektrischer Energie, die weitmöglich regenerativ erzeugt wird und z.B. aus Wind-, Wasser und/oder Solarkraftwerken stammt.

Wasserstoff, der z. B. vor Ort per Elektrolyse oder durch den Einsatz von elementarem Siliziums erzeugt wird, braucht also nicht gelagert oder hoch verdichtet oder tief gekühlt verflüssigt und über größere Strecken transportiert zu werden, sondern dient als Zwischenprodukt, das vorzugsweise am Standort seiner Erzeugung der vorgenannten Reaktion zur Erzeugung von

Kohlenwasserstoffen zugeführt wird .

[00028] Einem energieumwandelnden Prozess, bei dem regenerative Energie in elektrische Energie umgewandelt wird, folgen je nach Ausführungsform der

Erfindung z.B. stoffumwandelnde (chemische) Prozesse, nämlich die intermediäre Bereitstellung von Wasserstoff und die Umwandlung des Wasserstoffs zusammen mit einem Kohlenstoffträger (z.B. Kohlendioxid) zu Methanol.

[00029] Methanol kann aber gemäss Erfindung auch unter Einsatz fossiler Energie oder durch einen intelligenten Energiemix (siehe z.B. WO2010069622A1) aus fossiler und regenerativer Energie erzeugt werden.

[00030] Unter Beachtung entsprechender energietechnischer,

anlagentechnischer und wirtschaftlicher Vorgaben, zusammen mit der Forderung nach schonender Nutzung aller stofflichen, energetischen und ökonomischen Ressourcen, wird gemäß Erfindung eine neue energietechnische Lösung bereitgestellt. [00031] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind der Beschreibung, den Figuren und den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.

[00032] In den Zeichnungen sind verschiedene Aspekte der Erfindung schematisch dargestellt. zeigt ein Schema, welches das Prinzip der Klimaneutralität durch die Investition in, oder das Betreiben von Ausgleichsprojekten darstellt; zeigt ein Schema, das die grundlegenden Schritte des Verfahrens, gemäß einer der eingangs erwähnten internationalen

Patentanmeldungen, respektive einer entsprechenden Silicon-Fire Anlage wiedergibt;

zeigt ein Schema, das die grundlegenden Schritte des Verfahrens gemäß Erfindung, respektive einer entsprechenden Silicon-Fire Anlage wiedergibt;

zeigt eine schematische Seitenansicht, die grundlegende Aspekte eines Reaktorelements als Reaktionsrohr, gemäß Erfindung, erkennen lässt;

zeigt eine schematische Ausschnittsvergrösserung im Teilschnitt, die Details des Reaktorelements nach Fig. 4A erkennen lässt; zeigt ein Seitenansicht eines weiteren Reaktorelements gemäß Erfindung;

zeigt eine Draufsicht des Reaktorelements nach Fig . 5A;

zeigt eine Seitenansicht des oberen Bereichs des Reaktorelements nach Fig. 5A in einer Detailansicht X; Fig . 5D: zeigt einen Schnitt durch den oberen Bereich des Reaktorelements nach Fig. 5A;

Fig . 5E : zeigt einen Schnitt entlang der Schnittlinie C-C in Fig . 5D;

Fig . 6A: zeigt eine Seitenansicht eines weiteren Reaktorelements gemäß

Erfindung;

Fig . 6B: zeigt eine Draufsicht des Reaktorelements nach Fig . 6A und die

mögliche gewinkelte Variante der Anordnung der einzelnen Teile des

Reaktionsrohres nach Fig . 5B;

Fig . 7A: zeigt eine seitliche Schnittansicht (entlang der Schnittlinie A-A in Fig .

7B) eines Reaktors gemäß Erfindung;

Fig . 7B: zeigt eine Draufsicht des Reaktors nach Fig . 7A;

Fig . 7C: zeigt eine seitliche Außenansicht des Reaktors nach Fig . 7A;

Fig . 8: zeigt eine Draufsicht eines Reaktors nach Fig . 7A, wobei die beiden oberen Ringleitungen samt Zufuhrleitungen in schematischer Form angedeutet sind;

[00033] Der Begriff Energieträger wird hier verwendet für flüssige Stoffe, die entweder direkt als Kraftstoff oder Brennstoff eingesetzt werden können. Hier geht es insbesondere um Methanol 108, bzw. um methanolhaltige Energieträger. Der Begriff„methanolhaltiges Produkt" wird hier verwendet, da das Produkt, das am Ausgang eines Reaktors bereit gestellt wird, nicht zu hundert Prozent aus Methanol besteht. Es handelt sich vielmehr um ein sogenanntes physikalisches Gemisch aus Methanol und Wasser, das hier als methanolhaltiges Produkt bezeichnet wird . Durch einen anschließenden Destillationsprozess kann dann reines Methanol gewonnen werden.

[00034] Als Prozessrichtung wird hier die Richtung von der Eingangsseite zur Ausgangsseite, d .h. die Flussrichtung im Inneren eines Reaktors 10 bezeichnet.

[00035] Im Falle von Methanol 108 als Energieträger sollten gewisse

Rahmenbedingungen bei Herstellung, Lagerung und beim Transport eingehalten werden, die ähnlich sind wie die Bedingungen zur Handhabung von anderen fossilen flüssigen Kraft- und Brennstoffen. Hier kann problemlos die existierende Infrastruktur genutzt werden. Auf der Materialseite können gewisse Anpassungen erforderlich sein, um z. B. den korrosiven Eigenschaften des Methanols Rechnung zu tragen . Auch die Sicherheitsmaßnahmen z. B. hinsichtlich Gesundheits-, Brand- und Explosionsschutz sind anzupassen . [00036] Fig . 2 zeigt in einer schematischen Blockdarstellung die wichtigsten Bausteine/Komponenten, respektive Verfahrensschritte, einer Silicon-Fire Anlage 100 gemäß einer der eingangs erwähnten internationalen Patenanmeldungen . Diese Anlage 100 ist so ausgelegt, dass ein Verfahren zum Bereitstellen speicherbarer und transportabler Energieträger 108 ausgeführt werden kann . Das entsprechende Verfahren basiert auf den folgenden grundlegenden

Schritten .

[00037] Es wird z. B. Kohlenstoffdioxid 101 als Kohlenstofflieferant

bereitgestellt. Die erforderliche elektrische Gleichstromenergie El wird hier weitmöglichst mittels erneuerbarer Energietechnik erzeugt und der Silicon-Fire Anlage 100 zur Verfügung gestellt. Besonders als erneuerbare Energietechnik geeignet sind Solarthermieanlagen 300 und Photovoltaikanlagen 400, die auf Solarmodulen basieren . Es kann z. B. auch Wasserkraft eingesetzt werden . Es ist auch möglich, eine Kombination von mehreren Anlagentypen 300 und 400 vorzusehen, da der Flächenbedarf, bezogen auf die elektrische Leistung, einer Solarthermieanlage 300 kleiner ist als der einer Photovoltaikanlage 400.

[00038] Es wird gemäß Fig . 2 eine Wasserelektrolyse 105 unter Einsatz der elektrischen Gleichstromenergie El durchgeführt, um Wasserstoff 103, oder Wasserstoffionen, als Zwischenprodukt zu erzeugen .

[00039] In Fig . 2 ist eine Anlage 100 dargestellt, die so aufgebaut ist, dass sie die eingangs erwähnten Nachteile vermindert oder ausgleicht. Aus diesem Grund wird bei der Silicon-Fire Anlage 100 vorzugsweise eine wirtschaftlich und ökologisch optimale Kombination regenerativer Stromversorgung (durch die Anlagen 300 und/oder 400) und konventioneller Stromversorgung, hier durch einen Teil eines Verbundnetzes 500 dargestellt, realisiert. Diese Silicon-Fire Anlage 100 sieht daher vor, die regenerative elektrische Energie El weitgehend direkt entsprechend ihrem Anfall für chemische Reaktionen (hier die

Elektrolysereaktion 105) zu nutzen und damit chemisch zu binden und zu speichern. Ein weiterer Anteil der benötigten Energie wird hier beispielsweise aus dem Verbundnetz 500 bezogen. Dieser Anteil wird in Gleichstrom(energie) E2 umgewandelt. Zu diesem Zweck kommt ein entsprechender Umwandler 501 zum Einsatz, wie in Fig . 2 in schematischer Form angedeutet. Die entsprechenden Anlagenteile oder -komponenten werden hier auch als Energieversorgungsanlage 501 bezeichnet.

[00040] Mittels einer intelligenten Anlagensteuerung 110 wird die

Energieversorgung der Anlage 100 nach Fig . 2 gesteuert und geregelt. Es wird im Prinzip der jeweils momentan verfügbare überschüssige Energieanteil E2 aus dem Verbundnetz 500 bezogen, während der andere Energieanteil (hier El) soweit möglich aus einem Anlage-bezogenen Solarkraftwerk 300 und/oder 400 (und/oder aus einem Windkraftwerk und/oder aus einem Wasserkraftwerk) bezogen wird. Hier kommt es also zu einer intelligenten Umkehrung des bisherigen Prinzips, bei dem die Energieschwankungen erneuerbarer

Energieanlagen 300, 400 durch Zu- und Abschalten konventioneller Kraftwerke abgefangen werden. Man braucht daher zum Betreiben einer Silicon-Fire Anlage 100 keine zusätzlichen Leistungs- und Frequenzregelkapazitäten für die regenerativen Kraftwerksanlagen im Verbundnetz 500 vorzuhalten. Dieses Prinzip ermöglicht es dem Betreiber einer Silicon-Fire Anlage 100, zusätzliche technische und wirtschaftliche Parameter bei der Steuerung der Anlage 100 einzubeziehen. Bei diesen Parametern handelt es sich um sogenannte Input- Größen II, 12, usw., die von der Steuerung 110 in Entscheidungen einbezogen werden. Ein Teil der Parameter kann innerhalb der Steuerung 110 in einem Parameterspeicher 111 vorgegeben werden. Ein anderer Teil der Parameter kann von außen kommen. Hier können zum Beispiel Preis- und/oder

Verfügbarkeitsinformationen vom Betreiber des Verbundnetzes 500 eingehen.

[00041] In Fig. 3 ist nun eine erfindungsgemäße Anlage 700 schematisch dargestellt, die so aufgebaut ist, dass sie die eingangs erwähnten Nachteile vermindert oder ausgleicht. Ein Teil dieser Anlage 700 entspricht der Anlage 100 nach Fig. 2. In dieser Beziehung wird daher auf die vorausgehende Beschreibung der entsprechenden Elemente verwiesen. [00042] Es wird bei dieser Ausführungsform, wie beschrieben, durch eine Wasserelektrolyse 105 hochreiner Wasserstoff 103 erzeugt, der hier z.B. zu Methanol 108 umgesetzt wird . Die Energie hierzu stammt bei dieser

Ausführungsform ganz oder weitestgehend (vorzugsweise zu mehr als 80%) aus regenerativen Energiequellen 300 und/oder 400 (oder aus anderen regenerativen Energiequellen).

[00043] Es können eine Reihe von Steuer- oder Signalleitung vorgesehen sein, wie anhand der beispielhaft gezeigten Leitungen 112, 113 und 114 dargestellt. Diese Leitungen 112, 113 und 114 steuern Energie- oder

Massenströme der Anlage 700.

[00044] In der Anlagensteuerung 110 sind sogenannte software-basierte Entscheidungsprozesse implementiert. Ein Prozessor der Steuerung 110 führt eine Steuerungssoftware aus und fällt unter Berücksichtigung von Parametern programmierte Entscheidungen. Diese Entscheidungen werden in Schalt- oder Steuerungsbefehle umgesetzt, die zum Beispiel über Steuer- oder

Signalleitungen 112, 113, 114 die Steuerung/Regelung von Energie- und

Massenströmen bewirken. [00045] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Kohlendioxid 101 als gasförmiger Kohlenstofflieferant eingesetzt, wie in Fig . 3 schematisch angedeutet. Vorzugsweise wird das Kohlendioxid 101 aus einem Verbrennungsprozess oder einem Oxidationsprozess über C0 2 -Abscheidung (z. B. eine Silicon-Fire Rauchgasreinigungsanlage) entnommen. Das Kohlendioxid 101 kann aber auch von Roherdgas abgetrennt und bereitgestellt werden. Das

Kohlendioxid 101 kann auch aus anderen Quellen kommen. Vorzugsweise wird das Kohlendioxid 101 über eine Pipeline, eine Stahlflasche oder einen Tank bereit gestellt. [00046] Weiterhin wird bei der gezeigten Ausführungsform elektrische

Gleichstromenergie El bereitgestellt. Die Gleichstromenergie El wird

vorzugsweise weitgehend regenerativ (z. B. durch eine der Anlagen 300 und/oder 400 in Fig . 3) erzeugt. Die Gleichstromenergie El wird bei der gezeigten

Ausführungsform zum Durchführen einer Wasserelektrolyse eingesetzt, um Wasserstoff 103 als Zwischenprodukt zu erzeugen. Die Elektrolyseanlage, respektive das Durchführen einer solchen Elektrolyse, ist in Fig . 3 durch das Bezugszeichen 105 gekennzeichnet. Das Kohlendioxid 101 wird mit dem

Wasserstoff 103 zusammen geführt. Das entsprechende Gas wird hier als

Ausgangsstoff AS bezeichnet. Der Ausgangsstoff AS wird zur Reaktion

(Methanolsynthese in einem Reaktor 10, gemäss Erfindung) gebracht, um die gasförmigen (Zwischen-)Produkte 101, 103 z. B. zu Methanol 108 umzusetzen. Die Reaktion wird in dem erfindungsgemässen Reaktor 10 durchgeführt. Die Entnahme, respektive das Bereitstellen des Methanols 108, ist in Fig. 3 durch das Bezugszeichen 107 gekennzeichnet.

[00047] Im Folgenden werden weitere grundlegende Details dieses Verfahrens und der entsprechenden Silicon-Fire Anlage 700 beschrieben.

[00048] Um Wasserstoff 103 als Zwischenprodukt erzeugen zu können, eignet sich eine Wasser-Elektrolyse unter Einsatz von Gleichstrom El . Der benötigte Wasserstoff 103 wird in einer Elektrolyseanlage 105 durch die Elektrolyse von Wasser H 2 0 nach folgender Gleichung hergestellt:

H 2 0 - 286,02 kJ = H 2 + 0,5 0 2 . (Reaktion 1)

[00049] Die benötigte (elektrische) Energie El für diese Reaktion von 286,02 kJ/mol entspricht 143010 kJ pro kg H 2 .

[00050] Die Synthese des Methanols 108 (CH 3 OH) kann in dem Reaktor 10 der Silicon-Fire Anlage 700 nach der exothermen Reaktion zwischen Kohlendioxid 101 (C0 2 ) und Wasserstoff 103 (H 2 ) wie folgt erfolgen :

C0 2 + 3 H 2 = CH 3 OH + H 2 0 - 49,6 kJ (Methanol-Wassergemisch, dampfförmig)

(Reaktion 2)

[00051] Die entstehende Reaktionswärme von 49,6 kJ/mol = 1550 kJ pro kg Methanol = 0,43 kWh pro kg Methanol 108 wird aus dem entsprechenden

Reaktor 10 abgeführt. Zu diesem Zweck umfasst der Reaktor 10 einen Fluidraum 14 (siehe z.B. Fig. 7A), d .h. die Reaktorröhren 20. n sind im Reaktor 10 von einem Reaktormantel umgeben und durch ein Fluid (vorzugsweise Wasser) gekühlt.

[00052] Typische Synthesebedingungen im Synthesereaktor 10 sind ca . 50 bis 80 bar und ca . 270 °C. Die Reaktionswärme kann z.B. an andere

Anlagenelemente, wie zum Beispiel einem Verdampfer der Destillationskolonne oder an andere nachgeschaltete Anlagenbereiche„übergeben" werden.

[00053] Die (Methanol-)Synthese wird gemäss Erfindung unter Einsatz eines Katalysators 60 (siehe z.B. Fig . 4B) durchgeführt, um Reaktionstemperatur, Reaktionsdruck sowie Reaktionsdauer im Vergleich zu anderen Verfahren niedrig zu halten und um sicher zu stellen, dass als Reaktionsprodukt hochreiner flüssiger Kohlenwasserstoff (z. B. Methanol 108) entsteht.

[00054] Falls sich die Silicon-Fire Anlage 700 in der Nähe einer C0 2 -Quelle befindet, kann auf eine Verflüssigung von C0 2 für den Transport verzichtet werden. Ansonsten ist es nach dem Stand der Technik relativ einfach, das C0 2 zu verflüssigen und auch über große Entfernungen zu einer Silicon-Fire Anlage 700 zu bringen. Bei einem Verzicht auf Verflüssigung und ggf. auf Speicherung und Transport über längere Entfernung ist das C0 2 unter Berücksichtigung von C0 2 - Vermeidungs-Gutschriften voraussichtlich kostenneutral verfügbar. Auch im Falle eines Transports sind die Kosten für das„Erwerben" des C0 2 relativ gering.

[00055] In Fig. 3 ist anhand des gestrichelten Pfeils 112 angedeutet, der von der Steuerung 110 ausgeht, dass die Steuerung 110 den Energiestrom El regelt. Der Pfeil 112 stellt eine Steuer- oder Signalleitung dar. Es sind auch andere mögliche Steuer- oder Signalleitungen 113, 114 dargestellt. Die Steuer- oder Signalleitung 113 regelt zum Beispiel die C0 2 -Menge, die für die Reaktion 106 zur Verfügung steht. Wenn zum Beispiel weniger Wasserstoff 103 produziert wird, dann muss auch proportional weniger C0 2 zugeführt werden. Die optionale Steuer- oder Signalleitung 114 kann zum Beispiel die H 2 -Menge regeln. Eine solche Regelung ist dann sinnvoll, wenn es einen Wasserstoff- Pufferspeicher gibt, dem man Wasserstoff 103 entnehmen kann, auch wenn im Moment kein

Wasserstoff oder weniger Wasserstoff durch Elektrolyse 105 (oder durch den Einsatz elementaren Siliziums) produziert wird . [00056] Untersuchungen haben ergeben, dass es besonders wirtschaftlich und umwelttechnisch sinnvoll ist, wenn die Silicon-Fire Anlage 100 so ausgelegt oder gesteuert wird, dass zwischen 15% und 40% des Methanols 108 aus

regenerativer Energie erzeugt wird, während weiteres Methanol für die

Ergänzung zu 100% aus anderen Kohlenwasserstoffen (z. B. aus Methangas) bereitgestellt wird.

[00057] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Betriebskonzepts der Anlage 100, die den Bezug kostengünstiger elektrischer Energie in den Schwachlastzeiten aus einem Verbundnetz 500 vorsieht (wie in Fig . 2).

[00058] Details einer besonders bevorzugten Ausführungsform eines Reaktors 10 zur Synthese von Methanol 108 ist in den Figuren 4A bis 7C gezeigt. Die Ausführungen, die im Folgenden zur Synthese von Methanol 108 gemacht werden, lassen sich auch auf die Synthese anderer flüssiger Kohlenwasserstoffe übertragen.

[00059] Das Methanol 108 wird, wie bereits beschrieben, unter Einsatz eines Ausgangsstoffes A, der z. B. C0 2 -Gas 101 und Wasserstoffgas 103 enthält, synthetisiert. Der entsprechende Reaktor 10 umfasst ein Reaktorelement 15.1 oder mehrere parallel zueinander angeordnete Reaktorelemente 15. m (m ist hier eine ganze Zahl, die grösser gleich 2 ist). Ein Reaktorelement 15. m umfasst bei allen Ausführungsformen mindestens n = 2 Reaktorröhren 20. n (n ist hier eine ganze Zahl, die grösser gleich 2 ist). Ein Reaktorelement 15. m mit n = 2

Reaktorröhren 20.1 und 20.2 ist in den Figuren 4A und 4B gezeigt. Bei einer solchen Anordnung, die bei n = 2 Reaktorröhren 20.1 und 20.2 stets ein

Umlenkelement 30.1 (hier ein 180-Grad-Umlenkement) umfasst, ergibt sich eine Konstellation, bei der sowohl der Gaseintritt 21 für den Ausgangsstoff AS als auch der Produktauslass 23 entweder am oberen Ende des Reaktorelements 15. m (wie in Fig . 4A gezeigt) oder am unteren Endes des Reaktorelements 15. m sitzen. Dadurch ergeben sich bestimmte konstruktive Bedingungen, wenn es um einen Reaktor 10 geht, der eine grössere Anzahl (z.B. m grösser 6) von

Reaktorelementen 15. m in einem Bündel umfasst. [00060] Der Begriff„Parallelanordnung" wird hier verwendet, um zu beschreiben, dass sie einzelnen Reaktorelemente 15. m aus reaktionstechnischer und strömungstechnischer Sicht parallel in Volumen und Zeit zueinander vom Ausgangsstoff AS durchlaufen werden. Da der Ausgangsstoff AS beim

Durchlaufen der Reaktorröhren 20. n der Reaktorelemente 15. m sukzessive zu einem methanolhaltigen Stoff umgesetzt wird, wird die Fluidzwischenstufe, die im Reaktor 10 entsteht, hier als Reaktionsfluid bezeichnet. Auf der Eingangsseite des Reaktors 10 liegt die Methanolkonzentration des Reaktionsfluids bei Null und die Konzentration des gasförmigen Ausgangsstoffes AS bei ca. 100%. In

Richtung Ausgangsseite verschieben sich die entsprechenden Konzentrationen gegenläufig bis am Ausgang (am Produktauslass 23) ein methanolhaltiger Stoff mit einer hohen Methanolkonzentration (vorzugsweise ein Methanol- Wassergemisch im Verhältnis 1 : 2) gebildet ist.

[00061] Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass jedes Reaktorelement 15. m als ein eigener singulärer Synthesereaktor ausgebildet ist. Durch die parallele

Anordnung von m Reaktorelementen 15.1 bis 15. m lässt sich die Kapazität des Reaktors 10 (entsprechend der Zahl m) variieren. Die Zahl n hingegen hat einen direkten Einfluss auf die Baugrösse des Reaktors 10. [00062] Jedes der Reaktorelemente 15. m weist einen Gaseintritt 21 an einem ersten Röhrenende 22.1 und einen Produktauslass 23 an dem zweiten

Röhrenende 22.2 auf. Jedes der Reaktorelemente 15. m hat mindestens ein Umlenkelement 30. k (vorzugsweise in Form eines 180-Grad-Umlenkelements), das zwischen dem ersten Röhrenende 22.1 und dem zweiten Röhrenende 22.2 des jeweiligen Reaktorelements 15. m liegt.

[00063] Wenn ein Reaktorelement 15. m n = 2 Reaktorröhren 20.1 und 20.2 umfasst, dann weist sie k= l 180-Grad-Umlenkelemente 30. k auf. Wenn ein Reaktorelement 15. m n = 3 Reaktorröhren 20.1, 20.2 und 20.3 umfasst, dann weist sie k=2 180-Grad-Umlenkelemente 30. k auf. Dieses Prinzip lässt sich entsprechend auch auf Reaktorelemente 15. m mit mehr als drei (d .h. n grösser 3) Reaktorröhren 20. n übertragen.

[00064] Gemäss Erfindung sind die Reaktorröhren 20. n eines

Reaktorelements 15. m gegenläufig angeordnet. Als gegenläufige Anordnung wird eine räumliche, strömungstechnische Konstellation bezeichnet, bei der das Reaktionsfluid z.B. in einer Reaktorröhre 20.1 nach unten abwärts strömt, während das Reaktionsfluid dann nach der Umlenkung in einem Umlenkelement

30.1 in einer zweiten Reaktionsröhre 20.1 nach oben strömt. Vorzugsweise sitzen die Reaktorröhren 20. n eines Reaktorelements 15. m bei allen

Ausführungsformen dicht aneinander. Vorzugsweise beträgt der gegenseitige lichte Abstand (Aussenwand zu Aussenwand) weniger als der

Aussendurchmesser eines der Reaktorrohre 20. n. [00065] In den Figuren 5A - 5E, 6A, 6B sind Reaktorelemente 15. m mit n = 3 Reaktorröhren 20.1, 20.2 und 20.3 und k=2 180-Grad-Umlenkelementen 30.1,

30.2 gezeigt. Der Vorteil einer ungeraden Anzahl n liegt darin, dass die

Einlassseite und die Auslassseite an gegenüberliegenden Enden des

Reaktorelements 15. m liegen. Dadurch gewinnt man Platz für das Anordnen eines gemeinsamen Eingangssammler oder -Verteilers 11.1, 11.2 (z.B. in Form einer Ringleitung) auf der einen Seite und für das Anordnen des/der

Produktauslässes 23 auf der anderen Seite.

[00066] Jedes der Reaktorelemente 15. m umfasst mindestens eine

obenliegende Befüllöffnung 24.1 zum Einfüllen eines Katalysators 60 für die

Synthese von Methanol. Vorzugsweise umfasst bei allen Ausführungsformen jede Reaktorröhre 20. n und/oder jedes obenliegende Umlenkelement 30.2 eine eigene Befüllöffnung 24.1, bzw. 24.2. Die Befüllöffnungen 24.2 an den obenliegenden Umlenkelementen 30.2 sind vorzugsweise bei allen Ausführungsformen etwas grösser als die obenliegenden Befüllöffnungen 24.1, da durch das

Umlenkelement 30.2 zwei Reaktorröhren 20.2, 20.3 von oben befüllt werden. Es können, je nach Bedarf, auch untenliegende Entleerungsöffnungen 25.1, 25.2 vorgesehen sein (siehe z.B. Fig . 5A und Fig . 6A). Die Entleerungsöffnungen 25.2 an den untenliegenden Umlenkelementen 30.1 sind vorzugsweise bei allen Ausführungsformen etwas grösser als die untenliegenden Entleerungsöffnungen 25.1, da durch das Umlenkelement 30.1 zwei Reaktorröhren 20.1, 20.2 von unten entleert werden.

[00067] Durch die Befüllöffnungen 24.2 kann der Katalysator 60 und/oder inertes Material 61 eingefüllt werden. Durch die Entleerungsöffnungen 25.2 kann der Katalysator 60 und/oder das inerte Material 61 entleert werden. Die

Befüllöffnungen 24.1, 24.2 und/oder Entleerungsöffnungen 25.1, 25.2 können bei allen Ausführungsformen der Erfindung vorgesehen sein. [00068] Die Befüllöffnungen 24.1, 24.2 und/oder die Entleerungsöffnungen 25.1, 25.2 sind vorzugsweise bei allen Ausführungsformen z. B. mit einem

Schraubverschluss oder mit einer Kappe verschliessbar.

[00069] Das Parallelanordnen der Reaktorröhren 20. n wird dadurch

gewährleistet, dass die Gaseintritte 21 mehrerer Reaktorelemente 15. m von einer gemeinsamen Sammelleitung für das Synthesegas 11.1, 11.2

(vorzugsweise in Form einer gemeinsamen Ringleitung) mit dem Ausgangsstoff AS beschickbar sind, und dass die Produktauslässe 23 mehrerer Reaktorelemente 15. m strömungstechnisch mit einem nachgeschalteten Anlagenbereich (z. B. einer Destillationskolonne) verbindbar sind .

[00070] Im Folgenden sind weitere Details eines Reaktorelements 15. m nach Fig . 5A - 5E beschrieben. In diesen Figuren ist ein Reaktorelement 15. m gezeigt, das speziell für die Anordnung in einem Aussenring (Aussenbündel) eines

Reaktors 10 aufgelegt ist. Das Reaktorelement 15. m umfasst n = 3 Reaktorröhren 20.1, 20.2, 20.3. Es hat eine erste obenliegende Befüllöffnung 24.1 und einen oben liegenden Gaseintritt 21. Die erste Reaktorröhre 20.1 verläuft senkrecht nach unten und mündet in einem ersten Umlenkelement 30.1. An dem ersten Umlenkelement 30.1 ist eine untenliegende Entleerungsöffnung 25.2

vorgesehen. Von dem ersten Umlenkelement 30.1 erstreckt sich eine zweite Reaktorröhre 20.2 senkrecht nach oben und mündet in einem zweiten

Umlenkelement 30.2. An dem zweiten Umlenkelement 30.2 ist eine obenliegende Befüllöffnung 24.2 vorgesehen. Von dem zweiten Umlenkelement 30.2 erstreckt sich eine dritte Reaktorröhre 20.3 senkrecht nach unten. Die dritte Reaktorröhre 20.3 hat eine untenliegende Entleerungsöffnung 25.1 und einen unten liegenden Produktauslass 23.

[00071] Die gezeigte Konstellation hat eine effektive Reaktionslänge LE (Reaktorstrecke genannt), die 3 mal der Einzellänge L entspricht, da die drei Reaktorröhren 20.1, 20.2, 20.3 einen gefalteten (mäanderförmigen) Verlauf für das Reaktionsfluid bieten.

[00072] In Fig. 5C ist zu erkennen, dass das Umlenkelement 30.2 einen Trichterform haben kann. Diese Form ist bevorzugt. Wichtig ist jedoch nicht die Aussenhülle, sondern der Innenraum, der so ausgelegt sein muss, dass es eine strömungstechnische Verbindung von einer Reaktorröhre 20.2 zu den nächsten Reaktorröhre 20.3 gibt, die keine störende Querschnittsreduktion oder Barriere bildet. In Fig . 5D kann man von oben her in das Innere des Umlenkelements 30.2 blicken. In Fig. 5E ist ein Schnitt gezeigt. In der Schnittdarstellung ist zu erkennen, dass der Innenraum hier trichterförmig ist.

[00073] Vorzugsweise kann jedes Umlenkelement 30. k im Innenraum eine Trennwand 31 aufweisen, die zum getrennten Befüllen der einzelnen

Reaktorröhren 20. n dient. Diese Trennwand 31 kommt vorzugsweise nur im Moment des Befüllens zum Einsatz. Es ist auch möglich beim Befüllen eine der beiden Reaktorröhren im Inneren des Umlenkelements 30. k temporär

abzudecken, damit in diesem Moment die andere Reaktorröhre befüllt werden kann. [00074] In Fig. 5B ist zu erkennen, dass der Gaseinlass 21 und der

Produktauslass 23 z. B. schräg angeordnet sein können. Die Richtungen werden vorzugsweise so gewählt, dass sich eingangsseitig eine gemeinsame

Ausgangsstoffzufuhr 11 als Sammler/Verteiler anbringen lässt. Ausgangsseitig werden die Produktauslässe 23 vorzugsweise so angeordnet, dass sie sich zwei oder mehr derselben zusammenfassen lassen.

[00075] Die Reaktorelemente 15. m sind in folgender Hinsicht besonders. Sie werden so befüllt oder mit dem Katalysator 60 versehen, dass sich eine

Reaktorstrecke ergibt, die einen Katalysatorabschnitt umfasst, der von einem Abschnitt mit inertem Material 61 gefolgt wird . Nach dem Abschnitt mit dem inerten Material 61 folgt erneut ein Katalysatorabschnitt. In Fig . 4B ist dieses Prinzip zu erkennen. Die erste Reaktorröhre 20.1 ist mit dem Katalysator 60 befüllt. Das Umlenkelement 30.1 ist mit dem inerten Material 61 gefüllt und die zweite Reaktorröhre 20.2 ist wiederum mit dem Katalysator 60 befüllt. In beiden Reaktorröhren 20.1, 20.2 ergeben sich Katalysatorsäulen oder -abschnitte, die sich auf dem inerten Material 61 abstützen. Dadurch, dass das inerte Material 61 in das Umlenkelement 30.1 eingebracht wurde, kann kein Katalysator 60 in den Bodenbereich (untersten Bereich) des Umlenkelements 30.1 eindringen. [00076] Der Katalysator 60 wird in den Reaktorröhren 20. n typischerweise einem Reduktionsschritt unterzogen, wobei der Katalysator 60 eine

Volumenreduktion erfährt, die mindestens teilweise durch Nachrutschen,

Nachfüllen oder Nachgleiten des inerten Materials 61 kompensiert wird. Das inerte Material 61 kann auch nachrücken oder Hohlräume ausfüllen, die sich beim Reduzieren des Katalysators ergeben. Ausserdem verhindert das inerte Material 61 strömungsbedingtes Hochspringen des Katalysators 60 in

aufsteigenden Reaktorröhren (z.B. in Rekatorröhre 20.2).

[00077] Das inerte Material 61 kommt bei allen Ausführungsformen zum Einsatz.

[00078] In Fig. 5B ist zu erkennen, dass die drei Reaktorröhren 20.1, 20.2, 20.3 in einer gemeinsamen ersten Ebene Fl liegen, bzw. stehen. In Fig. 6B ist zu erkennen, dass die drei Reaktorröhren 20.1, 20.2, 20.3 auch eine

Winkelanordnung haben können, bei der eine erste äussere Reaktorröhre 20.1 mit der mittleren Reaktorröhre 20.2 in einer gemeinsamen ersten Ebene Fl und eine zweite äussere Reaktorröhre 20.3 mit der mittleren Reaktorröhre 20.2 in einer gemeinsamen zweiten Ebene F2 liegen, bzw. stehen. Dadurch lassen sich bei allen Ausführungsformen sehr dichte Packungen bzw. Bündelungen erreichen.

[00079] Die Beschreibung der Figuren 4A bis 4E lässt sich 1 : 1 auf die Figuren 5A, 5B übertragen. Die Ausführungsform in den Figuren 5A, 5B unterscheidet sich im Wesentlichen nur durch die Winkelanordnung. Die Winkelanordnung (hier mit einem Winkel von 130 Grad) wurde gewählt, um die entsprechenden

Reaktorelemente 15. m im Inneren Bündel eines Reaktors 10 anordnen zu können. Der Gaseinlass 21 und der Produktauslass 23 weisen hier vorzugsweise in unterschiedliche Richtungen.

[00080] In den Figuren 7A bis 7C ist ein Reaktor 10 gezeigt, der gemäss Aufgabenstellung entwickelt und optimiert wurde. Der Reaktor 10 umfasst hier ein Bündel von Reaktorelementen 15. m. Im konkret gezeigten Beispiel umfasst der Reaktor 10 ein innenliegendes Bündel mit 8 Reaktorelementen 15. m gemäss Fig . 6A, 6B und aussenliegendes Bündel mit 12 Reaktorelementen 15. m gemäss Fig . 5A - 5E (d.h. m=20). Um die Darstellung in den 7A bis 7C nicht durch eine übermäßige Anzahl an Bezugslinien und Referenzzeichen zu stören, wurde nur ein Teil der Elemente mit Bezugslinien und Referenzzeichen versehen. Der Reaktor 10 umfasst vorzugsweise einen Fluidraum 14, der hier einen

Zylinderform hat. Der Fluidraum 14 umgibt das gesamte Bündel der

Reaktorelemente 15. m, wobei lediglich die oberen und unteren Enden der Reaktorelemente aus dem Fluidraum 14 heraus ragen. Somit liegen die ersten und zweiten Befüllöffnungen 24.1, 24.2 sowie die eingangsseitigen Gaseintritte 21 und die ausgangsseitigen Produktauslässe 23 außerhalb des Fluidraumes 14. Der Fluidraum dient dazu in einer bevorzugten Betriebsweise des Reaktors 10 eine isotherme Umgebung zu schaffen. Zu diesem Zweck kann ein Fluid (z. B. Wasser oder Gas) durch eine Fluidzufuhr 16 in den Fluidraum 14 gelangen. Es ist eine Fluidabfuhr 17 am Fluidraum 14 vorgesehen, um das Fluid abzuführen. Je nach Situation kann gekühlt oder geheizt werden. Die Entleerungsöffnungen 25.1, 25.2 liegen vorzugsweise auch ausserhalb des Fluidraumes 14.

[00081] Vorzugsweise kommt bei allen Ausführungsformen eine Steuerung des Reaktors 10 zum Einsatz, die anfangs beim„Hochfahren" des Reaktors 10 den Fluidraum mit warmem Fluid beaufschlagt, um die Synthesereaktion in Gang zu setzen. Anschliessend wird vorzugsweise ein gekühltes Fluid zugeführt, um Reaktionswärme, die bei der exothermen Synthese entsteht, abzuführen und um so eine isotherme Umgebung zu schaffen. Abhängig von der Kapazität des Reaktors 10 kann Reaktionswärme mittels eines Fluids im Fluidraum 14 zugeführt werden und die Synthesereaktion kann im endothermen Bereich ablaufen. [00082] Vorzugsweise ist der Fluidraum 14 bei allen Ausführungsformen so ausgelegt, dass mindestens die Reaktionsabschnitte der Reaktorröhren 20. n, die mit dem Katalysator 60 gefüllt sind, und die Umlenkelemente 30. k in der isothermen Umgebung liegen. [00083] In Fig. 7B ist die Draufsicht des Reaktors 10 gezeigt. Man kann erkennen, dass die Gaseintritte 21 des äusseren Bündels radial nach aussen weisen. Sie enden alle bei einem gemeinsamen ersten Radius. Die Gaseintritte 21 des inneren Bündels weisen schräg nach aussen und enden alle bei einem gemeinsamen zweiten Radius, der kleiner ist als der erste Radius. Diese Art der Ausrichtung und Anordnung der Gaseintritte 21 ermöglicht es zwei Ringleitungen

11.1 und 11.2 vorzusehen, wie in Fig . 8 schematisch angedeutet. Eine erste obere Ringleitung 11.1 hat einen Radius, der dem ersten Radius so entspricht, dass die Gaseintritte 21 des äusseren Bündels alle von der ersten oberen

Ringleitung 11.1 mit dem Ausgangsstoff AS beschickt werden können. An der ersten oberen Ringleitung 11.1 kann vorzugsweise eine erste Zufuhrleitung 12.1 vorgesehen sein. Eine zweite obere Ringleitung 11.2 hat einen Radius, der dem zweiten Radius entspricht so, dass die Gaseintritte 21 des inneren Bündels alle von der zweiten oberen Ringleitung 11.2 mit dem Ausgangsstoff AS beschickt werden können. An der zweiten oberen Ringleitung 11.2 kann vorzugsweise eine zweite Zufuhrleitung 12.2 vorgesehen sein. Es können aber auch alle

Zufuhrleitungen 21 der inneren 8 Reaktorelemente und der äusseren 12

Reaktorelemente durch eine gemeinsame Ringleitung, die als Sammler oder Verteiler dient, beschickt werden. [00084] In den Figuren 7B und 8 ist zu erkennen, dass Befüllöffnungen 24.1,

24.2 vorzugsweise frei von oben zugänglich sind, um ein einfaches Befüllen und/oder Entlüften und/oder Spülen (z. B. mit inertem Gas) zu ermöglichen.

[00085] In Fig. 7C ist der Reaktor 10 von aussen gezeigt. Die Bezugszeichen sind dieselben wie in den anderen Figuren. Es wird daher auf die Beschreibung der anderen Figuren verwiesen. Der Fluidraum 14 hat hier einen Hülldurchmesser D, der z. B. ca. 1 m betragen kann. Die Höhe H des Fluidraumes 14 beträgt hier zum Beispiel ca . 2,2 m. Damit lassen sich Reaktorelemente 15. m im Fluidraum 14 unterbringen, die je eine Reaktionsgesamtstrecke von ca. 5,7 m aufweisen. Die Reaktionsgesamtstrecke von ca. 5,7 m setzt sich hier zusammen aus je drei Teilstrecken, da jedes der Reaktorelemente 15. m je n = 3 Reaktorröhren 20.1, 20.2 und 20.3 umfasst. Der gegenseitige Rohrabstand AR (siehe Fig . 5E) kann z.B. ca . 60 mm betragen und die einzelnen Reaktorröhren 20. n können z.B.

einen Aussendurchmesser von 42 mm und einen Innendurchmesser von 33 mm haben. [00086] Vorzugsweise wird bei allen Ausführungsformen der Erfindung der Ausgangsstoff AS vorgewärmt und/oder mit erhöhtem Druck durch die

Zufuhrleitungen 12.1, 12.2 und die Ringleitungen 11.1, 11.2 in die

Reaktorelemente 15. m eingebracht. Der Druck und die Temperatur hängen von der Art des Katalysators 60 ab. Vorzugsweise liegt die Temperatur im Bereich zwischen 100 und 350 Grad Celsius. Der Druck liegt typischerweise zwischen 10 und 150 bar.

[00087] Es wird als ein wichtiger Vorteil der Erfindung angesehen, dass z. B. bei einem Syntheseverfahren zur Erzeugung von Methanol aus C0 2 -Gas 101 und Wasserstoff 103, das 4 Liter Katalysatorvolumen erfordert, um eine gewünschte Produktionsmenge pro Tag zu gewährleisten, die Bauhöhe des Reaktors 10 gegenüber herkömmlichen linearen Reaktoren deutlich reduziert werden kann. Ein herkömmlicher Reaktor hätte z.B. typischerweise eine Gesamtbauhöhe, die im Bereich von ca. 6 m liegt, wohingegen die Höhe H gemäss Erfindung bei dreifach gefalteten Reaktorelementen 15. m ca. 2,2 m beträgt. Die Höhe über alles (d .h. inkl . der Befüllöffnungen 24.1, 24.2, der Entleerungsöffnungen 25.1, 25.2, der Gaseintritte 21 und Produktauslässe 23) beträgt dann ca. 2,6 m. [00088] Es ist ein weiterer Vorteil, dass es durch die„Faltung" der

Reaktorröhren 20. n einfacher wird, gleichbleibende (z. B. isotherme)

Umgebungsbedingungen für alle Abschnitte der Reaktorelemente 15. m

vorzugeben und einzuhalten. Bei einer linearen Reaktorröhre, die zum Beispiel 6 m lang ist, ist es deutlich schwieriger homogene Umgebungsbedingungen vorzugeben und einzuhalten, als bei einer gefalteten Anordnung gemäss

Erfindung . Homogene Umgebungsbedingungen sind besonders wichtig, um eine gleichmäßige Umsetzung zu erzielen und um zu verhindern, dass der Katalysator 60 ungleichmäßig beansprucht wird. Ausserdem können z. B. kühlere Bereiche zu einer Unterbrechung oder Beeinflussung der Synthese führen.

[00089] Anlagen der vorliegenden Grössen müssen kompakt gebaut werden. Für diesen Fall sind kurze Reaktoren 10, die z. B. in einem Container platziert werden, von Vorteil. Ausserdem entfallen die Stützbleche, die bei längeren Reaktorröhren üblich sind . [00090] Ein Reaktor 10, gemäß Erfindung, kann eine Umsetzungsrate erzielen, die höher ist als bei linearen Röhrenreaktoren .

[00091] Die„Faltung" kann unter Umständen die Synthesekinetik ändern . Das wäre z. B. dann der Fall, wenn es in den Umlenkelementen 30. k zu Engpässen oder Blockaden kommen würde. Daher kommt vorzugsweise bei allen

Ausführungsformen das inerte Material 61 in den Umlenkelementen 30. k zum Einsatz. Durch den Einsatz des inerten Materials 61 können auch

Taupunktverschiebungen vermieden werden . Die Ausgestaltung der

Umlenkelemente 30. k, die Ausstattung mit dem inerten Material 61 und deren Anordnung innerhalb des Fluids im Fluidraum 14 verhindern die

Methanolkondensation im Inneren der Reaktorelemente 15. m aus dem

Reaktionsfluid . [00092] Besonders vorzugsweise kommt bei allen Ausführungsformen hartkeramisches Inertmaterial 61 (vorzugsweise in Kugelform) zum Einsatz.

[00093] Besonders vorzugsweise dient bei allen Ausführungsformen das inerte Material 61 in den untenliegenden Umlenkelementen (z. B. 30.1) als Stütz- oder Trägerstruktur unter dem Katalysatorbett (analog z. B. zu einem Kiesbett unter einem Filter) .

[00094] Besonders vorzugsweise dient bei allen Ausführungsformen das inerte Material 61 in den obenliegenden Umlenkelementen (z. B. 30.2)

- als Schutz gegen strömungsbedingte Beschädigungen bei starker Anströmung, und/oder

- als Rückhalteschicht gegen„tanzenden" Katalysator 60, und/oder

- als Rückhalteschicht bei rückwärtsgerichteten Druckstössen (z. B. bei einem Reaktor- Nota us) oder bei Abwärtsströmungen im Reaktor 10.

[00095] Das lose inerte Material 61, das bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommt, hat auch den Vorteil, dass keine festen metallischen Einbauten erforderlich sind . Ausserdem kann das inerte Material 61 problemlos eingefüllt und wieder entnommen werden . [00096] Die Aspekte der verschiedenen Ausführungsformen lassen sich problemlos durch kleinere Anpassungen miteinander kombinieren .

[00097] Im Folgenden werden weitere grundlegende Aspekte eines

erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen speicherbarer und

transportabler Energieträger beschrieben .

[00098] Der Reaktor 10 eignet sich speziell für die Synthese von

regenerativem Methanol CH 3 OH aus Kohlendioxid C0 2 und Wasserstoff H 2 , der über die (endotherme) Elektrolyse von Wasser mit regenerativer elektrischer Energie gemäß Reaktion 1, wie bereits weiter oben erwähnt, erzeugt wird .

H 2 0 - 286,02 kJ/mol = H 2 + 0,5O 2 . (Reaktion 1) [00099] Die exotherme Methanolsynthese (Reaktion 2, wie weiter oben bereits erwähnt) wird durch die Summenformel dargestellt:

C0 2 + 3 H 2 = CH 3 OH + H 2 0 - 49,6 kJ (Methanol gasförmig) . (Reaktion 2) [000100] Die eingesetzte regenerative elektrische Energie El hat insbesondere im Fall von Wind- und Solarkraft die Nachteile, dass sie relativ teuer ist und nur unregelmäßig und mit zeitlichen Beschränkungen verfügbar ist.

[000101] Deshalb wird hier vorgeschlagen, die regenerative Herstellung von Methanol 108 mit regenerativer elektrischer Energie El gemäß den Reaktionen 1 und 2 durch eine Methanolsynthese zu ergänzen, die auf der Rohstoffbasis von Erdgas mit dem Hauptbestandteil Methan CH 4 , oder auf der Basis anderer Kohlenstoffausgangsmaterialien oder Kohlenwasserstoffausgangsmaterialien basiert. Diese Synthese kann z. B. durch exotherme direkte Oxidation (oxidative Transformation, oxidative Konversion) des Methans nach der Summenformel erfolgen

CH 4 + 0,5O 2 = CH 3 OH - 167,5 kJ/mol (Reaktion 4) [000102] Diese Reaktion 4 wird hier als Direktoxidation bezeichnet. Der erforderliche Sauerstoff kann aus der bereits erwähnten Wasserelektrolyse (Reaktion 1) entnommen werden.

[000103] Es kann aber auch der Weg über die partielle Oxidation (siehe

Reaktion 5) oder die Reformierung (siehe Reaktionen 7 und/oder 8)

(vorzugsweise als autotherme Reformierung) gewählt werden, um über den Weg von Synthesegas (hier im Wesentlichen Kohlenmonoxid und Wasserstoff umfassend) zu einem fossilen Methanolanteil zu kommen. Der entsprechende Sauerstoffanteil kommt typischerweise aus einer Luftzerlegungsanlage.

[000104] Neu ist vor allem die Tatsache, dass der (reine) Sauerstoff,

respektive das stark sauerstoffhaltige Gas, für Reaktion 4 oder auch für die partielle Oxidation oder die Reformierung direkt oder zwischengespeichert aus der Hydrolysereaktion (Reaktion 1) oder aus der Reaktion 3 stammt. Wird der (reine) Sauerstoff, respektive das stark sauerstoffhaltige Gas, aus der

Hydrolysereaktion (Reaktion 1) genommen, so reicht gemäß den

Massenverhältnissen der Reaktionen 1, 2, und 4 der Sauerstoff aus Reaktion 1 aus, um maximal drei Mal mehr fossiles Methanol mittels Reaktion 4

bereitzustellen als mit Reaktion 2. Bei der Verwendung allen Sauerstoffes aus Reaktion 1 kann das gesamte erzeugte Methanol zu einem Viertel aus der „regenerativen" Reaktion 2, die in einem Reaktor 10 stattfindet, und zu drei Vierteln aus der„fossilen" Reaktion 4 (z. B. der Direktoxidation) stammt.

[000105] Durch Verringerung des Methanolanteils aus Reaktion 4 kann der „regenerative" Anteil 108 an der gesamten Methanolproduktion erhöht werden, z.B. auch mit entsprechenden Auswirkungen auf die C0 2 -Bilanz der gesamten Methanolproduktion und die spezifischen C0 2 -Emissionen bei der Verbrennung des„Gesamt"-Methanols zur Wärmeerzeugung oder als Kraftstoff. [000106] In der Praxis wird vorzugsweise die zur Verfügung stehende

regenerative elektrische Energie El zur Erzeugung von„regenerativem" Methanol 108 gemäß den Reaktionen 1 und 2 maximal ausgenutzt und der Anteil des nach Reaktion 4 erzeugten„fossilen" Methanols wird nach wirtschaftlichen und ökologischen Zielsetzungen und Randbedingungen bis zum möglichen

Maximalwert eingestellt, z.B. nach gewünschter spezifischer C0 2 -Emission des „Gesamt"-Methanols bei Verbrennung oder nach dem momentanen Preis und der Verfügbarkeit des Erdgases oder nach der zu erzeugenden„Gesamt"- Methanolmenge oder nach den Preisen der regenerativen und fossilen

Methanolanteile.

[000107] Es muss betont werden, dass der Reaktor 10 in allen

Ausführungsformen natürlich auch für andere Syntheseverfahren eingesetzt werden kann und dass die Synthese mit regenerativer Energie und/oder mit regenerativem Ausgangsstoff AS, aber auch mit fossiler Energie und/oder mit fossilem Ausgangsstoff AS betrieben werden kann.

[000108] Besonders vorteilhaft ist, dass das„regenerative" Methanol 108 und das„fossile" Methanol in verschiedenen Reaktoren getrennt anfallen können und entweder getrennt abgegeben werden können oder nach dem Anfall und ggf. Zwischenlagerung in beliebigen Anteilen gemischt werden können, so dass die Silicon-Fire Anlage 700 rein„regeneratives" Methanol 108 und rein„fossiles" Methanol liefern kann, aber auch beliebige Mischungen von beiden, um z. B. als regenerativer Kraftstoff mit zulässigem fossilen Anteil oder zulässiger spezifischer C0 2 -Emission vermarktet werden zu können.

[000109] Die Reaktionswärmen der exothermen Reaktionen 2 und 4 werden vorzugsweise genutzt, wodurch sich auch die anzurechnenden spezifischen C0 2 - Emissionen der verschiedenen Methanolfraktionen verringern würden. Für die Wärmenutzung kommt z. B. unter den Bedingungen des Persischen Golfes sehr vorteilhaft die Beheizung von thermischen Seewasserentsalzungs-Anlagen in Frage, insbesondere während der kälteren Jahreszeit, wenn wegen des

wesentlich geringeren Strombedarfes für die Gebäudeklimatisierung

Wärmekraftwerke in Teillast gefahren oder sogar abgeschaltet werden und deren Abwärme nicht mehr (ausreichend) für die ihnen angeschlossenen

Seewasserentsalzungs-Anlagen zur Verfügung steht. Die Wärme, die zum

Beispiel durch das Fluid über den Fluidraum 14 dem Reaktor 10 entzogen wird, kann auch in anderen Anlagenbereichen genutzt werden.

[000110] Das Ergebnis der Reaktion 4 kann z.B. durch die Kombination der folgenden großtechnisch erprobten Reaktionen 5 und 6 erreicht werden. [000111] Die partielle Oxidation von Methan :

CH 4 + 0,5O 2 = CO + 2H 2 -36 kJ/mol (Reaktion 5)

[000112] und die klassische Methanolsynthese (z. B. 250 bar, 350 °C, mit Chromoxid-Zinkoxid- Katalysator) :

CO + 2H 2 = CH 3 OH -128,20 kJ/mol (flüss. Methanol). (Reaktion 6)

[000113] Bei der Kombination der Reaktionen 5 und 6 findet quasi auch eine Oxidation des methanhaltigen Gases unter Einsatz von sauerstoffhaltigem Gas statt.

[000114] Die Reaktion 6 kann unter Umständen im gleichen Reaktor 10 ablaufen wie die Reaktion 2, evtl . mit Wechsel oder Anpassung der

Katalysatorfüllung und der Katalysebedingungen. Es können aber z.B. auch zwei Reaktoren 10, gemäss Erfindung, mit unterschiedlicher Katalysatorfüllung zum Einsatz kommen.

[000115] Die Reformierung von Methan mit Wasserdampf (steam reforming) zu Synthesegas läuft endotherm nach der folgenden Reaktion ab:

CH 4 + H 2 0 (gasf.) = CO + 3H 2 + 206,2 kJ/mol (Reaktion 7)

[000116] Die Reformierung von Methan mit Kohlendioxid zu Synthesegas läuft endotherm nach der folgenden Reaktion ab :

CH 4 + C0 2 = 2CO + 2H 2 + 247 kJ/mol (Reaktion 8)

[000117] Die drei Reaktionen 5, 7 und 8 können gemeinsam in einem Reaktor 10 bei Temperaturen von ca. 800 - 1000 °C über Katalysatoren ablaufen und so gesteuert werden, dass sie möglichst energieautark ("autotherm") ablaufen und die Reaktionsprodukte ein geeignetes Synthesegas für die klassische

Methanolsynthese nach Reaktion 6 ergeben. [000118] Weitere Details sind z.B. der Publikation von Bharadwaj, S.S. ; L. D. Schmidt: Catalytic partial oxidation of natural gas to syngas. Fuel Processing Technology 42 (1995), S. 109 - 127 zu entnehmen. [000119] Besonders vorteilhaft ist der Einsatz der Erfindung im Zusammenhang mit einem Verfahren zur Methanosynthese, dass bei niedrigen Drücken (z.B. 80 bar) arbeitet.

[000120] Das Prinzip der Erfindung lässt sich auch auf Grossanlagen

übertragen.

[000121] Gemäß Erfindung dient vorzugsweise C0 2 101 als Ausgangsstoff und Kohlenstofflieferant für die Methanolsynthese im Reaktor 10. Als C0 2 -Quellen dienen vorzugsweise: Steam-Reforming-Anlagen, C0 2 -Abscheidungsanlagen für Roherdgas, Kalkbrennöfen, Kalzinieranlagen für Soda, Fermentationsanlagen für Bioethanol, Meerwasserentsalzungsanlagen, große Feuerungsanlagen für fossile Brennstoffe (z.B. Kraftwerksfeuerungen) und andere Anlagen oder

Verbrennungsprozesse, die relativ große Mengen an C0 2 emittieren. [000122] Die Erfindung ermöglicht es, die erheblichen wirtschaftliche Nachteile bekannter Ansätze zu vermeiden, wenn - wie im Fall der Silicon-Fire Anlage 700 - die instationär anfallende elektrische Solar- und/oder Windenergie direkt in chemische Reaktionsenthalpie umgewandelt und chemisch gebunden gespeichert wird, ohne dass zusätzliche Kapazitäten für Reserveleistungen und/oder

Frequenzregelung im Verbundnetz und die dafür erforderlichen Aufwendungen notwendig sind .

[000123] Bei photovoltaischer Stromerzeugung mittels einer

Photovoltaikanlage 400 ist ein weiterer Vorteil, dass der aus den Solarzellen der Photovoltaikanlage 400 primär anfallende Gleichstrom El direkt für den

chemischen Prozess (Elektrolyse 105) genutzt werden kann, ohne über Umrichter in Wechselstrom zur Spannungstransformation umgewandelt werden zu müssen.

[000124] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann auch ein ATR- Prozess (Autotherme Reformierung) für die Verarbeitung des Ausgangsstoffes AS eingesetzt werden. Bei der autothermen Reformierung wird ein

kohlenwasserstoffhaltiges oder ein kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial in einer Reaktionszone in Gegenwart einer unterstöchiometrischen Menge an Sauerstoff (z.B. Sauerstoff) oxidiert, die für die vollständige Oxidation nicht ausreicht.

Außerdem werden Wasserdampf und/oder Kohlendioxid zugeführt, um auf diesem Weg Synthesegas erzeugen zu können, das im Wesentlichen

Kohlenmonoxid und Wasserstoff umfasst. Das Ausgangsmaterial kann Erdgas oder ein anderer Kohlenwasserstoff sein. Es ist auch möglich Kohlen, Öle, Brenngase, Biomassen, Ölsande oder Ölschiefer mit dem ATR-Prozess zu einem geeigneten Synthesegas umzusetzen.

[000125] Das Synthesegas aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff oder

Kohlendioxid und Wasserstoff oder aus Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und

Wasserstoff kann in einem erfindungsgemässen Reaktor 10 unter Einsatz eines jeweils geeigneten Katalysators 60 zu Methanol 108 umgesetzt werden, wie beschrieben (Kohlenmonoxid und Kohlendioxid werden hier als Kohlenstoffoxide bezeichnet). Je nach Synthesereaktion können z.B. kupfer-basierte Katalysatoren 60 (z.B. CuO-Katalysatoren), oder Zinkoxid-Katalysatoren 60 (z.B. ZnO- Katalysatoren), oder Chromoxid-Zinkoxid-Katalysatoren 60 eingesetzt werden. Auch alle anderen bekannten Katalysatoren eignen sich für den Einsatz in einem Reaktor 10. Besonders geeignet sind Festbett- Katalysatoren oder Flüssigbett- Katalysatoren. Der Katalysator 60 kann auch einen geeigneten Träger (z. B.

Karbon, Silikat, Aluminium (z. B. Al 2 0 3 ) oder Keramik umfassen). Statt der erwähnten„metallischen" Katalysatoren 60 kann auch ein organischer

Katalysator 60 eingesetzt werden.

[000126] Der Katalysator 60 hat vorzugsweise bei allen Ausführungsformen eine Korn-, Kugel- oder Teilchengrösse zwischen 1 und 10 mm. Besonders bevorzugt ist eine Korn-, Kugel- oder Teilchengrösse zwischen 3 und 8 mm. Das inerte Material 61 hat vorzugsweise bei allen Ausführungsformen auch eine Korn- , Kugel- oder Teilchengrösse, die etwa kleiner ist als die Korn-, Kugel- oder Teilchengrösse des Katalysators 60. Besonders bevorzugt sind

Ausführungsformen, bei denen die Korngrösse des inerten Materials 61 kleiner ist als die Korngrösse des Katalysators 60, damit der Katalysator 60 nicht in

Hohlräume im inerten Material 61 rutscht. [000127] Es wird als ein Vorteil der„Faltung" der Reaktorröhren 20. n und des Einsatzes der Umlenkelemente 30. k angesehen, dass z. B.

Temperaturmessstellen an den Umlenkelementen 30. k angeordnet werden können . Damit kann die Synthesereaktion besser überwacht und genauer gesteuert werden .

[000128] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird beim ATR- Prozess Kohlendioxid zugeführt. Das Hinzufügen von C0 2 kann dann von Vorteil sein, wenn die stöchiometrischen Verhältnisse aufgrund der Ausgangsmaterialien für die Synthese von Methanol 108 nicht optimal sind .

[000129] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das (regenerative und/oder fossile) Methanol als Energieträger zum Lagern und Transportieren eingesetzt.

[000130] Kohlendioxid als Kohlenstofflieferant kann gemäß Erfindung auch aus dem Roherdgas entnommen werden, das je nach Erdgasquelle mehr als 10 % Kohlenstoffdioxid-Anteil aufweisen kann . Nach dem Fördern des Roherdgases wird bereits heute typischerweise eine Gaswäsche (mittels Gaswäschetechnologie oder einer anderen Gastrenntechnologie) durchgeführt, um das C0 2 vom eigentlichen Erdgas zu trennen . Meist wird dieses C0 2 in die Atmosphäre emittiert. Gemäß Erfindung kann das C0 2 , das in weitgehend reiner Form vorliegt, als Kohlenstofflieferant 101 eingesetzt werden . [000131] Für die Nutzung des Methanols 108 in Verbrennungskraftmaschinen, z. B. auch in kombinierten Gas-/Dampfturbinenanlagen, kann eine katalytische Spaltung (z. B. bei ca . 380 °C) vor der Verbrennung nach der Reaktion 9 :

CH 3 OH (flüssig) = 2H 2 + CO + 128,20 kJ/mol (Reaktion 9) folgende Vorteile bringen .

[000132] Eine normalerweise mit Gas betriebene Verbrennungskraftmaschine braucht nicht auf einen flüssigen Brennstoff umgestellt zu werden .

Die Reaktionswärme der endothermen Methanol-Spaltreaktion 9 von 128,20 kJ/mol oder 4006 kJ/kg Methanol kann durch die Abgasabwärme einer Verbrennungskraftmaschine aufgebracht werden, wodurch sich der ursprüngliche Heizwert des Methanols von 19900 kJ/kg um die zugeführte Reaktionswärme um ca. 20 % erhöht. Die Anwendung einer entsprechenden Methanolspaltung für Kraftwerksprozesse wird z.B. beschrieben in Mußenbrock, K:„Möglichkeiten zur Nutzung von Methanol in Kraftwerksprozessen", VGB Kraftwerkstechnik 71 (1991), Heft 8, S. 759 - 764.

Bezugszeichen

Fahrzeugindustrie / Automobilbau

Kraftwerksbetreiber

Windfarm

Reaktor

gemeinsame Ausgangsstoffzufuhr

Erste obere Ringleitung

zweite obere Ringleitung

Zufuhrleitungen

Fluidraum

Reaktorelemente

Fluidzufuhr

Fluidabfuhr

Reaktorröhren

Gaseintritt

erstes Röhrenende

zweites Röhrenende

Produktauslass

Befü Hoffnung

Entleerungsöffnung

Umlenkelement

Trennwand

Katalysator

Inertes Material

Silicon-Fire Anlage (aus Parallelanmeldung

Kohlenstoffdioxid

Wasser

Wasserstoff

Bereitstellen von Kohlenstoffdioxid

Durchführen einer Elektrolyse

Abgeben/Bereitstellen von Methanol transportabler Energieträger

(Anlagen-)Steuerung

Parameterspeicher

Steuer- oder Signalleitungen

Solarthermieanlage

Umwandlung von Wärme in Gleichstrom Solaranlage (Photovoltaikanlage)

Verbundnetz

Umwandlung von Wechselspannung in Gleichstrom (Energieversorgungsanlage) siliziumdioxidhaltiges Ausgangsmaterial Silizium Reduktionsverfahren 602

Siliziumdioxid als Rückreaktionsprodukt 604

Hydrolyse 605

Silicon-Fire Anlage (Erfindung) 700

Pfeile 701, 702

Rohrabstand AR

Ausgangsstoff AS

Hülldurchmesser D

Gleichstromenergie El

Erste Ebene Fl zweite Ebene F2

Höhe H

Effektive Länge LE

Inputgrößen II, 12, usw

Primärenergie PI, P2