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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR ISOLATING ACTIVE INGREDIENTS FROM A PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/012387
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for isolating active ingredients from a plant according to preambles of patent claims 1, 8, 9 and 10. In order to hereby find a suitable procedure in conjunction with a suitable plant as active ingredient supplier in which and with which industrial isolation of said plant active ingredient is possible, it is proposed according to the invention that the new plant variety IGNISCUM (CPVO 2007/0149) or CANDY (CPVO 2007/1958) registered for Plant Breeders' Rights is used as the plant.

Inventors:
WILHELM HERMANN-JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/005170
Publication Date:
February 04, 2010
Filing Date:
July 16, 2009
Export Citation:
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Assignee:
WILHELM HERMANN-JOSEF (DE)
International Classes:
A61K36/70
Domestic Patent References:
WO1999032205A11999-07-01
Foreign References:
DE102007011676A12008-09-18
DE102008014635A12009-06-25
EP0307510A21989-03-22
US20080201811P12008-08-21
Other References:
ZHANG XINFENG ET AL: "Antioxidant activity of anthraquinones and flavonoids from flower of Reynoutria sachalinensis" Januar 2005 (2005-01), ARCHIVES OF PHARMACAL RESEARCH (SEOUL), VOL. 28, NR. 1, PAGE(S) 22-27 , XP009123802 ISSN: 0253-6269 das ganze Dokument
DATABASE WPI Week 200682 Thomson Scientific, London, GB; AN 2006-800349 XP002548970 & CN 1 800 122 A (UNIV ZHEJIANG) 12. Juli 2006 (2006-07-12)
DATABASE WPI Week 199414 Thomson Scientific, London, GB; AN 1994-111962 XP002548971 & JP 06 056685 A (YOTSUBA NYUGYO KK) 1. März 1994 (1994-03-01)
Attorney, Agent or Firm:
SCHMIDT, KARL-MICHAEL (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Gewinnung von Wirkstoffen aus der

Gruppe der Antrachinone aus einer Pflanze dadurch gekennzeichnet, dass als Pflanze die neue zum Sortenschutz angemeldete Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) oder CANDY (CPVO 2007/1958) herangezogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) bzw CANDY (CPVO 2007/1958) die Wirkstoffgruppen der Antrachinone in überwiegend glykosierter Form enthalten, und mit Hilfe eines Alkoholes (Ethanol, Methanol, Hexanol) und/oder eines Alkohol-Wasser- Gemisches ausgezogen werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass aus der Wirkstoffgruppe der Antrachinone im wesentlichen Emodin und/oder Physcion vertreten ist, und dass diese in glykosierter Form ausgezogen werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die besagten Pflanzen mindestens einen oder mehr Tage vor der Erntung unter biologischen Stress gesetzt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass der biologische Stress durch eine erhöhte Aussetzung mit UV-Licht und/oder die Reduktion der

Wasserzufuhr erzeugt wird, und die Erntung dann bei Auftreten einer signifikanten rötlichen Farbänderung vorgenommen wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die besagten Wirkstoffe durch Auszug zunächst entnommen und chemisch nach gängigen Methoden aufbereitet werden, während das verbleibende Pflanzenmaterial als Eingangssubstrat einer Biogasanlage zugeführt wird.

7. Verfahren nach einem der vergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Wirkstoff aus den besagten Wirkstoffgruppen als Grundstoff für Pflanzenschutzmittel oder PflanzenhilfStoffe verwendet wird.

8. Verfahren zur Herstellung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung eines Pflanzenschutzmittels und/oder eine Pflanzenhilfsstoffes, in einem gemeinsamen ersten Verfahrensschritt ein Mahlgut grober Körnung ( _> lmm Korngröße) erstellt wird und nachfolgend die weitere Auswertung der Inhaltsstoffe in zwei paralle Produktionslinien aufgeteilt wird, nämlich 1. Linie: weitere Feinmahlstufe ( <_ lmm Korngröße) zur Herstellung eines Pflanzenhilfsstoffes, 2. Linie: Mahlgut wird in chemischen Auszugverfahren behandelt bei welchem die Phenole und/oder die Antrachinone ausgezogen werden, die für die Herstellung eines Pflanzeschutzmittels verwendet

werden .

9. Grundstoff insbesondere der Wirkstoffgruppe der

Antrachinone oder Phenole oder Polyphenole, gewonnen aus einer Pflanze, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundstoff vorzugsweise Emodin und/oder Physcion ist, welcher aus der neuen Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) oder aus der neuen Pflanzensorte CANDY (CPVO 2007/1958) gewonnen ist.

10. Pflanzenschutzmittel oder Pflanzenhilfsstoff , dadurch gekennzeichnet, dass das Pflanzenschutzmittel oder der Pflanzenhilfsstoff den Grundstoff nach Anspruch 8, also Emodin und/oder Physcion ist, welcher aus der neuen Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) oder aus der neuen Pflanzensorte CANDY (CPVO 2007/1958) gewonnen ist.

11. Pflanzenhilfsstoff, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe aus Mahlgut der Rhizomen und/oder des Stengels und/oder der Blätter der Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) oder CANDY (CPVO

2007/1958) besteht, bei einer Feinheit des Mahlgutes mit einer Partikelgröße von kleiner als 1 Millimeter.

12. Pflanzenhilfsstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das gemäß Anspruch 8 hergestellte Mahlgut mit einem Dünger vermischt ist.

13. Biogassubstrat , dadurch gekennzeichnet, dass nach Auszug der Grundstoffe nach Anspruch 9, das verbleibende genannte Pflanzenrestsubstrat der genannten Pflanzen als Eingangssubstrat für eine Biogasanlage verwendet wird.

Description:

Verfahren zur Gewinnung von Wirkstoffen aus einer Pflanze

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Wirkstoffen aus einer Pflanze, sowie Grundstoffe und Verwendungen, gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1, 8, 9 und 10.

Eine Pflanze aus der Gattung der Polygonacea ist beispielsweise die Polygonum Sachalinense. Aus ihr sind Inhaltsstoffe verschiedener Art bekannt, bspw. Substanzen aus der Gruppe der Antrachinone, wie Emodin und Physcion. Darüber hinaus ist ihr weiteres Wirkstoffspektrum im Hinblick auf die Menge wertvoller Substanzen her wenig interessant. Doch selbst für den Fall des Auftretens wertvoller Inhaltsstoffe ist zu berücksichtigen, dass die bekannten Polygonaceen extrem invasive Pflanzen sind, die im Plantagenanbau nicht angebaut werden können. Ihre Invasivität ist über ihre Samen und über extrem schnell wuchernde Wurzelausläufer gegeben. Aus diesem Grund ist ein kontrollierter Anbau der Polygonacea oder Fallopia Sachalinense zur Wirkstoffgewinnung nicht möglich.

Insofern stellen diese Polygonacea-Arten in denjenigen Gebieten, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren sogenannten Neophyten dar. Der Anbau von solchen bekannten Neophyten bleibt wegen ihrer Invasivität auch trotz wertvoller Inhaltsstoffe extrem problematisch, wenn nicht sogar untersagt .

Ferner sind Verfahren bekannt, bei welchen Pflanzenmaterial zerkleinert und mittels Alkoholen wie Ethanol oder Methanol und andere die Pflanzenwirkstoffe aus demselben herausgelöst werden.

Da die vorgenannten Pflanzen wegen ihrer Invasivität nicht auf Plantagen in großen Mengen angebaut werden können oder dürfen, steht ausreichendes Pflanzenmaterial dieser Art für eine großtechnische Ausschöpfung der besagten Pflanzenwirkstoffe aus der besagten Pflanze nicht zur Verfügung.

Es ist ferner bekannt, dass die StoffVerbindungen der Antrachinone aber auch der Phenole oder Polyphenole pflanzeneigene Stoffe sind, die eine bekanntermaßen hohe Pflanzenschutzwirkung generieren. Pflanzen, die reich an solchen Stoffen bzw StoffVerbindungen sind, zeigen üblicherweise einen hohen Eigenschutz gegen Pilzbefall und/oder sonstigen Pflanzenkrankheiten. In bestimmtem Maße ist auch eine entsprechend hohe Resistenz gegen Schädlingsbefall zu erkennen, der aber auf der präventiven Wirkung dieser pflanzeneigenen Stoffe beruht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Vorgehensweise in Verbindung mit einer geeigneten Pflanze als Wirkstofflieferant zu finden, bei welcher und mit welcher eine großtechnische Gewinnung der genannten Pflanzenwirkstoffe möglich ist.

Die gestellte Aufgabe wird bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst .

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 7 angegeben.

Im Hinblick auf einen Wirkstoff- oder Rohstoffauszug als Grundstoff ist die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 8 gelöst .

Weitere verschiedene Verwendungen sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.

Die neuen Pflanzensorten Igniscum 2007/0149 CPVO und Candy CPVO 2007/1958 sind erhältlich über die 2E Erneuerbare Energien GmbH, Trimburgstraße 2, 81249 München. Dort werden sie geführt unter dem Markennamen Igniscum bzw Igniscum-basic, und Igniscum-Candy. Die Pflanzengattung, dem die neuen Pflanzensorten entstammen, ist die Gattung der Polygonacea. Demgegenüber sind die Pflanzen in ihren Eigenschaften durch langjährige Auslesezucht zum Teil erheblich verändert.

Weitere Angaben zur Pflanze sind einsehbar unter der oben genannten Veröffentlichungsnummer auf der Web-Seite des CPVO (Community-Plant-Variety-Office) in Angers, Frankreich.

So werden im Stand der Technik im wesentlichen zwei Typen beschrieben, nämlich die Reynoutria Sachalinense und die Reynoutria Japonica, auch Polygonum Cuspitatum genannt.

Die Arten bzw Sorten Sachalinense und Japonica sind wie eingangs beschrieben, extrem invasisv, und vor allem über ihre sehr aggresiv wild austreibenden Wurzeln, aber auch über ihre Blüten- und Fruchtstände.

Die genannten neuen Pflanzensorten Igniscum CPVO 2007/0149 und Candy CPVO 2007/1958 hingegen basieren auf einer aus diesen Stämmen in der Natur zunächst spontan mutierten neue Pflanze, die bei Beobachtung dieser Mutation sofort isoliert wurde. Diese Mutation brachte zunächst alle biologischen Anlagen mit. Um jedoch die Invasivität der Pflanze zurückzubilden, wurde eine weitere Zuchtselektion angeschlossen, die zur Sterilität (leere Fruchstände) und zu stark zurückgebildetem Wurzelausläuferwuchs führte. Die Maßnahmen der strengen Selektion führte sodann schrittweise zur Ausprägung dieser besonderen Eigenschaften. Dabei kamen natürliche Mutationsprozesse zum Tragen, die die Selektion unterstützten bzw durch dieselbe kontrolliert ausgeprägt wurde. Die Eigenschaften von Samenbildung und

Wurzelausläufertrieb wurden am Abschluss dieser mühevollen Selektionsarbeiten praktisch vollständig reduziert. Dies hat zur Konsequenz, dass die Pflanze ausschließlich nur noch vegetativ vermehrbar ist. Die Eigenschaft der Invasivität der Ausgangssorten ist damit nachhaltig zurückgebildet, und die neue Pflanze eignet sich nun für den Plantagenanbau.

Ferner sind somit alle vermehrten neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze, aus der heraus die neuen Setzlinge gewonnen werden. Dies wiederum sorgt für eine hohe Beständigkeit, Sortenreinheit und Homogenität der so hergestellten Setzlinge dieser neuen Pflanzesorte. Durch ihre Sterilität wird ausserdem

verhindert, dass es zu Kreuzungen mit anderen Sorten in der Natur kommt .

Nachdem diese Eigenschaften hinreichend stabilisiert waren, erfolgten die Sortenschutzanmeldungen auf mittlerweile internationaler Basis.

Chemische Analysen dieser neuen Pflanzensorten zeigten während der Züchtung höhere Konzentrationen der genannten Stoffgruppen der Antrachinone und Polyphenole als die Ursprungssorten Sachalinense und Japonica. Die

Optimierung dieser Stoffkonzentrationen stand während der Züchtungs-, d.h Selektionsphase im Vordergrund. So wurde die Nichtinvasivität synchron zur Wirkstoffoptimierung gesteigert .

Dies Nichtinvasivität sowie die Wirkstoffoptimierung ist mit den genannten neuen Pflanzensorten optimal gelungen und war außerdem nicht naheliegend. Bei Züchtungen verschieben sich grundsätzlich alle Pflanzeneigenschaften, so dass die synchrone Ausprägung von mehreren Pflanzeneigenschaften der Beherrschung eines statistisch chaotischen Systemes gleichkommt. Es war somit überraschend, dass beide Eigenschaften gleichzeitig optimiert werden konnten.

Einer weiteren chemisch analytischen Beobachtung folgend bildet die neue Pflanzensorte eine Mehrzahl von Glykoseverbindungen aus. Diese Eigenschaft wurde daher ebenfalls selektiv berücksichtigt. Bei einer weiteren zuchtmäßigen Ausprägung dieser Glykosearten wurde daher die gesteigerte Glykosierung der Stoffgruppen der Phenole und Polyphenole angestrebt. Dies ist gelungen und auch diese Eigenschaft wurde bei der weiteren Selektion entwickelt, so dass mit den neuen Pflanzensorten auch ein

wesentlich höherer Anteil an Glykoseverbindungen als üblich erhalten wird.

Intention hierbei war, die Extraktion der besagten Stoffgruppen der Phenole, Polyphenole und Antrachinone aus der Pflanze zu erleichtern.

Hierfür wurde bei der weiteren Selektion der Pflanze dafür Sorge getragen, dass die Glykosierung der obigen Stoffgruppen möglichst weitgehend schon innerhalb der Pflanze selbst erfolgt.

Damit lassen sich diese wertvollen Stoffe in hohen Mengen aus dem Pflanzenmaterial nunmehr durch alkoholische Auszüge aber auch durch Alkohol-Wasser-Gemische extrahieren. Die angelagerten Glykosen, bzw. die nunmehr erhaltenen Glykoside sind durch ihre OH-Gruppen polar und damit sowohl alkohollöslich als teilweise wasserlöslich.

Die so gezüchteten Pflanzensorten sind daher für eine großtechnische Extraktion der wertvollen Inhaltsstoffe sehr gut geeignet, eben weil ihre Inhaltsstoffe leicht extrahierbar sind.

Besonders interessant ist hierbei die kumulative Wirkung von erzieltem hohem Masseertrag der genannten Pflanze, in Verbindung mit der Ausprägung relativ hoher Konzentrationen der besagten chemischen Inhaltsstoffe. Somit stellt die Kombinationen der erfindungsgemäßen Merkmale

- hoher Massenertrag der neuen Pflanzensorten bei eliminierter Invasivität,

- kombiniert mit den genannten chemischen Inhaltsstoffen,

kombiniert mit der Ausprägung der Inhaltsstoffe in glykosierter Form, kombiniert mit einer Auszugsmethode mit Alkohol und/oder Alkohol-Wasser-Gemischen

eine einzigartige Innovation auf diesem technischen Gebiet dar.

Die besagten Stoffe bzw Stoffgruppen spielen eine erhebliche Rolle als Grundstoff für pharmazeutische, kosmetische und andere Produkte.

Die Pflanze bildet unter Stress signifikant hohe Konzentrationen dieser Stoffe, nämlich der Antrachinone und der Phenole und Polyphenole bis hin ins Blattwerk aus.

Durch die starke Glykosierung wird ausserdem erreicht, dass bei Auftreten von Stressfaktoren, wie bspw. starke Sonneneinstrahlung, Trockenheit, ausgedehnte

Tageslichtzeiten, Aussetzung von Insektenbefall und sogar Verbiss die Pflanze die Wirkstoffe aus dem Depots, d.h. aus dem Wurzel- und Stengelbereich zeitlich extrem schnell abrufen und aktivieren kann. Die Glykosierung unterstützt dabei die Osmose zur Diffusion dieser Stoffe an den benötigten Pflanzenort. Bei der Zuchtselektion wurden Methoden angewendet, bei denen genau diese Stressbedingungen künstlich geschaffen und so die diese Eigenschaft am besten ausführenden Pflanzen so selektiert und entsprechend entwickelt werden konnten.

Bei den genannten Stresssituationen waren bereits visuelle Veränderungen zu beobachten, die zum Teil wieder reversibel waren, nachdem die Stresssituation wieder beseitigt war.

So entwickeln die Pflanzensetzlinge der genannten neuen Sorten bei Neuaustrieb und bei starker Sonnenlichtexposition während des Neuaustriebes eine Signifikate Rotfärbung, die sich als reversibel erwies, wenn die Sonnenlichtexposition wieder abnahm. Für diese

Sonnenlichtreaktionswirkung oder Sonnenschutzwirkung sind bekanntermaßen optisch aktive Substanzen verantwortlich. Hierzu sind die Stoffgruppen der Phenole und Polyphenole zu nennen, die auch in dermatologischen Sonnenschutzmitteln verwendet werden.

Eine weitere Signifikate Beobachtung ist die Eigenresistenz gegen Pilzbefall und auch gegen Insektenbefall. Hier sind aus der Stoffgruppen der Antrachinone Emodin und Physcion zu nennen, die hierbei auch als Emodin-Glykose und Physcion-Glykose vorliegen. Diese Stoffe spielen eine wesentliche Rolle bei Pflanzenschutzstoffen und Pflanzenhilfsstoffen.

Kern der Erfindung bezüglich des Verfahren ist somit, dass als Pflanze die neuen zum Sortenschutz angemeldeten Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) und Candy (CPVO 2007/1598) herangezogen werden, welche über AusleseZüchtung entwickelt bei eliminierter Invasivität einen hohen Massenertrag erbringt, in welcher durch

Auslesezüchtung die Wirkstoffgruppen der Antrachinone und der Phenole und/oder Polyphenole in überwiegend glykosierter Form entwickelt sind, und mit Hilfe eines Alkoholes (Ethanol, Methanol, Hexanol) und/oder eines Alkohol -Wasser-Gemisches ausgezogen werden.

Die Kombination der besagten Merkmale erst führt zu dem genannten signifikanten Vorteil.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben,

dass aus der Wirkstoffgruppe der Antrachinone im wesentlichen Emodin und/oder Physcion vertreten ist, und dass diese in glykosierter Form enthalten sind. Durch die auslesezüchtungsbedingte Glykosierung, die wie bereits oben erwähnt enwickelt wurde, sind die Substanzen als Ganzen in erheblich stärkerem Maße alkohol- und wasserlöslich. Diese Eigenschaft wurde züchtungstechnisch ebenfalls vorteilhafterweise weiterentwickelt. Durch die Glykosierung sind die Wirkstoffe nicht nur leicht auslösbar, sondern auch erheblich vollständiger als das in nicht glykosierter Form der Fall wäre.

Die möglichst vollständige Auslösung der besagten Wirkstoffe hat wiederum einen erheblichen Kausaleffekt. Diese Antrachinone und Phenole / Polyphenole haben bei der Verwendung dieses Pflanzenmaterials für die Biogaserzeugung eher eine gashemmende Wirkung.

Bekanntermaßen haben Antrachinone wie Emodin und Physcion, aber auch Polyphenole eine bakteriozide

Wirkung. Wenn diese Stoffe also in Pflanzenmaterial in nennenswerter Weise vorhanden sind, dann führt dies zwar zu einem erhöhten Eigenschutz der Pflanze gegen Krankheitsbefall, aber auch dass aufgrund dieser bakterioziden Substanzen der Gärprozess zumindest anfänglich gehemmt wäre. Wenn diese Stoffe jedoch vorher ausgelöst d.h. aus dem Pflanzensubstrat entfernt, also aufgeschlossen werden, kann dem Biogasprozess vorteilhafterweise ein Substrat zugeführt werden, welches diese Gashemmer nicht mehr enthält .

Die besagten Pflanzen Igniscum und Candy fermentieren zwar mit hervorragenden Werten bei einer Gaserzeugung von 550 bis 850 liter/KG Trockensubstanz. Jedoch hat sich

gezeigt, dass ein Aufschluß und eine Entfernen der besagten Stoffe diese Gaswerte noch weiter steigert.

Somit entsteht ein ganz erheblicher und nicht naheliegender Doppelnutzen. Zum einen sind die aufgeschlossenen Wirkstoffe wertvolle Rohstoffe, die weiterverarbeitet werden können, bspw als

Pflanzenschutzmittel und Pflanzenhilfsstoffe, zum anderen sind sie dann aus dem als Gärsubstrat verwendeten Pflanzenrestmaterial entfernt, was zu einer deutlich erhöhten Gaserzeugungsrate führt .

Dies führt letztendlich dazu, dass die besagte neue Pflanzensorte durch die entwickelten Eigenschaften und durch die Chronologie des Verfahrenslaufes doppelt genutzt werden kann. Dies eröffnet ganz neue Perspektiven in der systematischen Ausschöpfung von solchen neuen Biomasse-Pflanzen.

Dabei besteht ein erheblicher Vorteil darin, dass die besagte Pflanze keine Nahrungsmittelpflanze ist und über die besagte Bezugsquelle, 2E Eneuerbare Energie GmbH & Co KG Trimburgstraße 2, 81249 München, oder Conpower GmbH & Co KG, Brunhamstraße 21, 81249 München in ausreichendem Maße zur Verfügung steht .

Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass zur Herstellung eines Pflanzenschutzmittels und/oder eine Pflanzenhilfsstoffes, in einem gemeinsamen ersten Verfahrensschritt ein Mahlgut grober Körnung ( ;> lmm Korngröße) erstellt wird und nachfolgend die weitere Auswertung der Inhaltsstoffe in zwei paralle Produktionslinien aufgeteilt wird, nämlich 1. Linie: weitere Feinmahlstufe ( < lmm Korngröße) zur Herstellung eines Pflanzenhilfsstoffes,

2. Linie: Mahlgut wird in chemischen Auszugverfahren behandelt bei welchem die Phenole und/oder die Antrachinone ausgezogen werden, die für die Herstellung eines Pflanzeschutzmittels verwendet werden.

So wird zunächst eine gemeinsame Biomasse in einen gemeinsamen ersten Produktionschritt gegeben. Nach der ersten gemeinsamen Vorbehandlung teilt sich die so vorbereitete Biomasse dann in zwei Produktionslinien mit den genannten unterschiedlichen Endprodukten auf. So können die bei den neuen Pflanzen anfallenden hohen Biomasseertäge wirtschaftlich verarbeitet werden.

Dies wird in der weiteren Ausgestaltung berücksichtigt, indem die besagten Wirkstoffe durch Auszug zunächst entnommen und chemisch nach gängigen Methoden aufbereitet werden, während das verbleibende Pflanzenmaterial als Eingangssubstrat zur Fermentierung bzw direkt einer Biogasanlage zugeführt wird.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass mindestens einer aus den besagten Wirkstoffgruppen angegebenen Wirkstoffe als Grundstoff für Pflanzenschutzmittel oder PflanzenhilfStoffe verwendet wird.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass der Grundstoff vorzugsweise Emodin und/oder Physcion ist, welcher aus der neuen Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) oder aus der neuen Pflanzensorte CANDY (CPVO 2007/1958) gewonnen ist.

Ferner ist ein entsprechend vorteilhaft herstellbares Pflanzenschutzmittel oder ein Pflanzenhilfsstoff gegeben,

welches bzw welcher den Grundstoff nach Anspruch 6 enthält .

Dabei hat sich durch Versuche ein interessante Beobachtung auffällig und wiederholbar gezeigt. Das aus dem erfindungsgemäßen Pflanzenextrakt hergestellte Pflanzenschutzmittel hat gegenüber bekannten, auf Antrachinonen und/oder Phenolen basierten Pflanzenschutzmitteln eine deutlich höhere Präventivwirkung. Für den Fall dass damit andere Pflanzen behandelt werden ist auch ein auffallend schnelle Heilwirkung an der Pflanze in Bezug auf Blattkrankheiten etc erzielbar.

Ein auf dieser Basis des genannten Grundstoffes hergestelltes Pflanzenschutzmittel substituiert somit in vielen Fällen den Einsatz bedenklicher Pestizide.

Das gesamte erfindungsgemäße Konzept, d.h. Verfahren, Grundstoff, Pflanzenschutzmittel/Pflanzenhilfsstoff , ebenso wie der Abzug dieser Stoffe vor Eintrag des Substrates in eine Biogasanlage stellt somit ein konsequentes, erheblich vorteilhaftes ökologisches Gesamtkonzept dar. Diees kann lauten,

„Von der Gewinnung eines ökologischen Pflanzengrundstoffes bis hin zur optimierten Biogassubstratgewinnung. "

Die Kombination von Pflanzeneigenschaften und

Verfahrensweisen, sowie die Chronologie der Maßnahmen liefern aus diesem Grund ein überraschendes Gesamtergebnis. Wichtig ist hierbei immer die Mitberücksichtigung der Entnahme der Gashemmer vor dem Biogasprozess. Wobei die „Gashemmer" wiederum hoch

wertvolle Stoffe sind, die einer weiteren Verwertung als naturchemischer Grundstoff zugeführt werden.

Insgesamt entsteht dadurch die Möglichkeit eines konsortiellen Nutzen an ein und derselben angepflanzten Pflanzenkultur .

Dies stellt insbesondere für den Energieanbau von Biomasse ganz erhebliche kommerzielle Vorteile dar. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund zu sehen, dass die besagten neuen Pflanzensorten einen hohen Masseertrag liefern (300 bis 600 Tonnen Frischmasse pro Hektar/Jahr) . Besonders beachtlich ist dabei, dass die Pflanzen KEINE Nahrungsmittelpflanzen sind.

Dies hilft außerdem die widerstreitenden Interessen von konkurrierendem Nahrungsmittel- und Energieanbau zu beseitigen.

Neben der Herstellung eines Auszugsgrundstoffes aus den besagten neuen Pflanzensorten besteht auch die Möglichkeit einen Pflanzenhilfsstoff dadurch herzustellen, dass derselbe aus Mahlgut der Rhizomen und/oder des Stengels und/oder der Blätter der Pflanzensorte IGNISCUM (CPVO 2007/0149) oder CANDY (CPVO 2007/1958) besteht, bei einer Feinheit des Mahlgutes mit einer Partikelgröße von kleiner als 1 Millimeter.

Dieses Mahlgut kann dann entweder gesondert oder mit einer Düngegabe angewendet . Das Mahlgut kann auch mit

Hilfe der Vermischung mit Wasser auf Pflanzen gespritzt werden. Insgesamt stellt es somit einen

Pflanzenhilfsstoff mit guter Wirkung und mit erheblicher ökologischer Verträglichkeit dar.

Eine Ausgestaltung eines komplexen Verfahrens mit Kombination von Auszugsverfahren und nachfolgender Weiterverwertung ist in der Zeichnung dargestellt.

Die Zeichnung zeigt eine prinzipielle Darstellung des Verfahrensablaufes, bei welchem technisch auch die nachfolgende Energiegewinnung aus dem Substratrest angegeben ist.

In einem ersten Schritt werden auf die angegebene Weise das Pflanzenmaterial der beiden optional verwendeten neuen Sorten Igniscum und Candy geerntet.

Danach wird das Erntematerial, vorzugsweise die ganze Pflanze, zerkleinert und in eine chemische Trennstufe gegeben. Diese umfasst eine physische Zerkleinerung der Pflanze und ein Zugeben von Alkoholen, wie eingangs beschrieben, oder einem Alkohol-Wasser-Gemisch, oder aber zuerst Alkohol, und nachfolgend reines Wasser, ggfs als Destillat, so dass die glykosiert im Pflanzenmaterial vorliegenden Stoffe werden ausgetragen und anschließend chemisch/physikalisch getrennt.

Die ausgetragenen Wirkstoffe werden als Grundstoffe für die angegebene Weiterverabreitung abgetrennt . Das zurückbleibende Pflanzensubstrat wird vorzugsweise getrocknet und einer Fermentierungsstufe einer Biogasanlage zugeführt und in den Gaserzeugungsprozess mit eingebunden.

Durch die vorher entnommen Wirkstoffe sind die sonst störenden Gashemmer entfernt, und der Gaserzeugungsprozess läuft schneller und bei höherer Gaserzeugungsrate ab.

Der verbleibende Rest nach Biogaserzeugung kann dabei wieder auf die Anbaufläche als Dünger zurückgeführt werden. Somit entsteht ein geschlossener ökologischer Prozess, der letzendlich auch kommerziell vorteilhaft ist.

Figur 2 zeigt eine vorteilhafte Vorgehensweise, bei welcher zunächst das neue Pflanzensubstrat Igniscum und/oder Candy als geerntete Biomasse zugeführt wird. Die gemeinsame Biomasse wird dabei in einer ersten

GEMEINSAMEN Prozessstufe gemahlen, auf eine Korngröße größer oder gleich etwa 1 Millimeter. Nachfolgend wird das grobe Mahlgut aufgeteilt, nämlich in eine Produktionslinie zur Herstellung eines Pflanzenhilfsstoffes und eine andere parallele Produktionslinie zur Herstellung eines

Pflanzenschutzmittels. In der Herstellungslinie für den Pflanzenhilfsstoff wird das Vormahlgut in einer weiteren Mahlstufe auf eine Korngröße von kleiner als 1 Millimeter gemahlen. Das Endprodukt dieser Produktionslinie ist ein Pflanzenhilfsstoff . Diesem kann optional noch Dünger hinzugeführt werden, so dass ein kombinierter Dünger- und Hilfsstoff entsteht.

In der zweiten, d.h. parallelen Produktionslinie wird das Vormahlgut einer chemischen Trennstufe, d.h. einem oder mehreren Auszugsverfahren unterzogen. Dabei werden die genannten Stoffe der Phenole und der Antrachinone extrahiert. Daran anschließend ensteht aus den besagten Grundstoffen dann ein aus den ursprünglichen Pflanzen natürlich gewonnenes Pflanzenschutzmittel.