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Title:
METHOD FOR JOINING COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/028616
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for joining at least two components by inductive high-frequency pressure welding, namely a first component with a first material structure having a first hardness and a second component with a second material structure having a second hardness which is smaller than the first hardness. For this purpose, both components are inductively heated in the region of the joining surfaces and are subsequently pressed together by a compressive force. According to the invention, the joining surface of the first component having the first hardness, which is greater than the second hardness of the second component, is pre-contoured in a spherical, conical or convex manner prior to joining the two components.

Inventors:
BAMBERG JOACHIM (DE)
GINDORF ALEXANDER (DE)
HANRIEDER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/001141
Publication Date:
March 18, 2010
Filing Date:
August 11, 2009
Export Citation:
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Assignee:
MTU AERO ENGINES GMBH (DE)
BAMBERG JOACHIM (DE)
GINDORF ALEXANDER (DE)
HANRIEDER HERBERT (DE)
International Classes:
B23K13/02; B23K13/01; B23P15/00
Domestic Patent References:
WO2004012895A12004-02-12
Foreign References:
EP0753359A11997-01-15
DE3814102A11989-11-09
Attorney, Agent or Firm:
MTU AERO ENGINES GMBH (DE)
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Claims:
P atentansprüche

1. Verfahren zum Verbinden von mindestens zwei Bauteilen, nämlich eines ersten Bau- teils, welches ein erstes Werkstoffgefuge mit einer ersten Härte aufweist, und eines zweiten Bauteils, welches ein zweites Werkstoffgefuge mit einer zweiten, im Vergleich zur ersten Härte kleineren zweiten Härte aufweist, durch induktives Hochfrequenzpressschweißen, wobei hierzu die beiden Bauteile im Bereich von Fügeflächen induktiv erhitzt und anschließend mit einer Stauchkraft zusammengedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügefläche des ersten Bauteils, welches die im Vergleich zur zweiten Härte des zweiten Bauteils größere erste Härte aufweist, vor dem Fügen der beiden Bauteile ballig oder konisch oder konvex vorkonturiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil, welches die im Vergleich zur zweiten Härte des zweiten Bauteils größere erste Härte aufweist, ein Gussbauteil ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil ein einkristallines Werkstoffgefuge aufweist.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil ein gerichtet erstarrtes Werkstoffgefuge aufweist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bauteil, welches die im Vergleich zur ersten Härte des ersten Bauteils kleinere zweite Härte aufweist, ein Schmiedebauteil ist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil und das zweite Bauteil jeweils aus einer Nickbasiswerkstoff beste- hen.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügefläche des zweiten Bauteils, welches die im Vergleich zur ersten Härte des ersten Bauteils kleinere zweite Härte aufweist, vor dem Fügen der beiden Bauteile eben vorkonturiert wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass vor und während des Aufbringens der Stauchkraft beide Bauteile im Bereich der Fügeflächen induktiv erhitzt werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellung eines integral beschaufelten Gasturbinenrotors Laufschaufeln an einen Rotorgrundkörper gefügt werden, wobei jede der Laufschaufeln ein erste Bauteil, welches die im Vergleich zur zweiten Härte des zweiten Bauteils größere erste Härte aufweist, bildet, und wobei der Rotorgrundkörper das zweite Bauteil, welches die im Vergleich zur ersten Härte des ersten Bauteils kleinere zweite Härte aufweist, bildet.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellung eines integral beschaufelten Gasturbinenrotors Laufschaufeln an einen Rotorgrundkörper gefügt werden, wobei jede der Laufschaufeln ein zweites Bau- teil, die im Vergleich zur ersten Härte des ersten Bauteils kleinere zweite Härte auf- weist, bildet, und wobei der Rotorgrundkörper das erste Bauteil, welches die im Vergleich zur zweiten Härte des zweiten Bauteils größere erste Härte aufweist, bildet.

Description:
Verfahren zum Verbinden von Bauteilen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Bauteilen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Moderne Gasturbinen, insbesondere Flugtriebwerke, müssen höchsten Ansprüchen im Hinblick auf Zuverlässigkeit, Gewicht, Leistung, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer gerecht werden. In den letzten Jahrzehnten wurden insbesondere auf dem zivilen Sektor Flugtriebwerke entwickelt, die den obigen Anforderungen voll gerecht werden und ein hohes Maß an technischer Perfektion erreicht haben. Bei der Entwicklung von Flugtriebwerken spielt unter anderem die Werkstoffauswahl, die Suche nach neuen, geeigneten Werkstoffen sowie die Suche nach neuen Fertigungsverfahren eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten, heutzutage für Flugtriebwerke oder sonstige Gasturbinen verwendeten Werkstoffe sind Titanlegierungen, Nickellegierungen und hochfeste Stähle. Die hochfesten Stähle werden für Wellenteile, Getriebeteile, Verdichtergehäuse und Turbinengehäuse verwendet. Titanlegierungen sind typische Werkstoffe für Verdichterteile. Nickellegierungen sind für die heißen Teile des Flugtriebwerks geeignet. Als Fertigungsverfahren für Gasturbinenbauteile aus Titanlegierungen, Nickellegierung oder sonstigen Legierungen sind aus dem Stand der Technik in erster Linie das Feingießen sowie Schmieden bekannt. Alle hochbeanspruchten Gasturbinenbauteile, wie zum Beispiel die Schaufeln für einen Verdichter, sind Schmiedeteile. Laufschaufeln und Leitschaufeln der Turbine werden hingegen in der Regel als Feingussteile ausgeführt.

Bei der Herstellung von z.B. integral beschaufelten Gasturbinenrotoren ist es erforderlich, Bauteile, die sich hinsichtlich ihres Werkstoffgefüges sowie ihrer Härte unterscheiden, miteinander zu verbinden. Das Verbinden solcher Teile erfolgt nach der Praxis in der Regel durch induktives Hochfrequenzpressschweißen, wobei beim induktiven Hochfrequenzpressschweißen miteinander zu verbindende Bauteile im Bereich von Fügeflächen der Bauteile induktiv erhitzt werden, um das Werkstoffgefüge aufzuschmelzen, und wobei nach dem Aufschmelzen die miteinander zu verbindenden Bauteile durch Aufbringen einer

Stauchkraft zusammengedrückt bzw. zusammengepresst werden. Insbesondere dann, wenn z.B. ein Gussbauteil mit einem Schmiedebauteil zu verbinden ist, wobei das Gussbauteil eine größere Härte als das Schmiedebauteil aufweist, bereitet es Schwierigkeiten, beim induktiven Hochfrequenzpressschweißen aufgeschmolzenen Werkstoff beim Zusammenpressen der Bauteile vollständig aus dem Fügebereich zu entfernen.

Dadurch können sich Korngrenzenanschmelzungen ausbilden, welche die sogenannte HCF-F estigkeit der Fügestelle negativ beeinträchtigen, da solche Korngrenzenanschmelzungen Ausgangspunkte für Mikrorisse sein können. Es besteht daher Bedarf an einem Verfahren zum Verbinden solcher Bauteile mit Hilfe von induktivem Hochfrequenzpress- schweißen, bei welchem keine Gefahr besteht, dass sich im Bereich der Fügestelle Korngrenzenanschmelzungen ausbilden.

Als Stand der Technik, der induktives Hochfrequenzpressschweißen als Fügeverfahren für Gasturbinenbauteile offenbart, sei exemplarisch auf die DE 198 58 702 Al verwiesen.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zum Verbinden von Bauteilen vorzuschlagen.

Dieses Problem wird durch ein Verfahren zum Verbinden von Bauteilen gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfmdungsgemäß wird die Fügefläche des ersten Bauteils, welches die im Vergleich zur zweiten Härte des zweiten Bauteils größere erste Härte aufweist, vor dem Fügen der beiden Bauteile ballig oder konisch oder konvex vorkonturiert.

Im Sinne der Erfindung wird das härtere Bauteil der miteinander zu verbindenden Bauteile im Bereich seiner Fügefläche ballig bzw. konisch bzw. konvex vorkonturiert, sodass mit dem Aufbringen der Presskraft beim induktiven Hochfrequenzpressschweißen eine vollständige Verdrängung des aufgeschmolzenen Werkstoffs aus dem Fügebereich der miteinander zu verbindenden Bauteile möglich ist. Somit können alle flüssigen Phasenanteile sicher aus dem Fügebereich entfernt werden, sodass sich im Fügebereich keine Korngrenze- nanschmelzungen ausbilden können. Der Fügebereich zwischen den Bauteilen gleicht daher einem Schmiedegefüge, welches eine gute HCF-Festigkeit aufweist. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausfϊihrungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine schematisierte Darstellung zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verbinden von zwei Bauteilen.

Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Bauteilen, insbe- sondere von Gasturbinenbauteilen, wobei das erfmdungsgemäße Verfahren nachfolgend unter Bezugnahme auf die schematisierte Darstellung der Fig. 1 im Detail beschrieben wird.

Fig. 1 zeigt stark schematisiert zwei miteinander zu verbindende Bauteile 10, 11 in unter- schiedlichen Zuständen A, B und C, wobei es sich beim Bauteil 10 um ein Bauteil aus einem ersten Werkstoffgefüge mit einer ersten Härte und beim Bauteil 11 um ein Bauteil aus einem zweiten Werkstoffgefüge mit einer zweiten Härte handelt, wobei die zweite Härte des zweiten Werkstoffgefüges des Bauteils 11 kleiner ist als die erste Härte des ersten Werkstoffgefüges des Bauteils 10.

Die beiden Bauteile 10, 11 mit den unterschiedlichen Werkstoffgefügen bzw. Härten sollen im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens durch induktives Hochfrequenzpressschweißen miteinander verbunden werden, wobei beim induktiven Hochfrequenzpressschweißen die beiden Bauteile 10, 11 im Bereich von Fügeflächen 12, 13 induktiv erhitzt werden, um im Bereich der Fügeflächen 12, 13 das Werkstoffgefüge aufzuschmelzen, wobei nach dem Aufschmelzen des Werkstoffgefüges im Bereich der Fügeflächen 12, 13 die beiden Bauteile 10, 11 durch Aufbringen einer Stauchkraft 14 zusammengedrückt bzw. zusammenge- presst werden. Aufgeschmolzene Abschnitte des Werkstoffgefüges im Bereich der Fügeflächen 12, 13 sind im Zustand B der Fig. 1 durch die Bezugsziffer 15 gekennzeichnet. Wie dem Zustand A der Fig. 1 entnommen werden kann, wird im Sinne des erfindungsge- mäßen Verfahrens die Fügefläche 12 des Bauteils 10, welches die im Vergleich zur zweiten Härte des Bauteils 11 größere erste Härte aufweist, vor dem Fügen der beiden Bauteile 10, 11 ballig oder konisch oder konvex vorkonturiert. Die Fügefläche 13 des Bauteils 11 hin- gegen, welches die im Bereich zur ersten Härte des Bauteils 10 kleinere zweite Härte aufweist, ist gemäß dem Zustand A der Fig. 1 eben vorkonturiert.

Die mit solchen Fügeflächen 12, 13 vorkonturierten Bauteile 10, 11 werden, wie bereits erwähnt, zum Aufschmelzen des Werkstoffgefüges im Bereich der Fügeflächen 12, 13 in- duktiv erhitzt (siehe Zustand B der Fig. 1), wobei anschließend gemäß dem Zustand C der Fig. 1 die Bauteile 10, 11 durch Aufbringen der Stauchkraft 14 zusammengedrückt bzw. zusammengepresst werden, wobei hierbei der aufgeschmolzene Werkstoff vollständig aus dem Fügebereich zwischen den Bauteilen 10, 11 herausgepresst wird.

Aus der Schweißzone der beiden Bauteile 10, 11 wird demnach der flüssige Phasenanteil vollständig entfernt, sodass keine Gefahr besteht, dass sich im Bereich der Fügezone bzw. Schweißzone die HCF-Festigkeit derselben negativ beeinträchtigende Kornschmelzenan- grenzungen ausbilden.

Beim Bauteil 10, welches die größere Härte aufweist, handelt es sich vorzugsweise um ein Bauteil aus einem einkristallinen Werkstoffgefüge oder aus einem gerichtet erstarrten Werkstoffgefüge, also um ein Gussteil. Beim Bauteil 11 hingegen, welches die kleinere Härte aufweist, handelt es sich vorzugsweise um ein Schmiedebauteil.

Beide miteinander zu verbindenden Bauteile 10, 11 bestehen vorzugsweise aus einem Nickelbasiswerkstoff, insbesondere aus einer Nickelbasislegierung. Es ist jedoch auch möglich, dass die miteinander zu verbindenden Bauteile 10, 11 aus Nickelbasislegierungen und/oder Titanbasislegierungen und/oder Kobaltbasislegierungen bestehen.

Die Fügeflächen 12, 13 der miteinander zu verbindenden Bauteile 10, 11 werden zumindest vor dem Aufbringen der Stauchkraft 14 induktiv erhitzt, um im Bereich der Fügeflä- chen 12, 13 das Werkstoffgefüge aufzuschmelzen. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das induktive Erhitzen auch während des Auf- bringens der Stauchkraft 14 und damit nach dem ersten mechanischen Kontakt der Fügeflächen 12, 13 aufrechterhalten wird.

Das erfmdungsgemäße Verfahren findet vorzugsweise beim Herstellen von integral beschaufelten Gasturbinenrotoren Verwendung, also dann, wenn Laufschaufeln an einen Rotorgrundkörper durch induktives Hochfrequenzpressschweißen gefügt werden sollen. In diesem Fall ist es dann möglich, dass jede Laufschaufel ein Bauteil 10 bildet, welches die größere Härte aufweist, als ein Rotorgrundkörper, der dann das Bauteil 11 bereitstellt. E- benso ist es aber möglich, dass in diesem Fall jede Laufschaufel das Bauteil 11 mit der geringeren Härte bildet, wobei es sich dann beim Rotorgrundkörper um das Bauteil 10 mit der größeren Härte handelt.

Beim Herstellen solcher integral beschaufelter Gasturbinenrotoren können die Laufschaufeln mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens entweder unmittelbar bzw. direkt mit dem Rotorgrundkörper oder mittelbar bzw. indirekt unter Zwischenschaltung eines Adapters mit dem Rotorgrundkörper verbunden werden.

In diesem Fall werden zuerst die Adapter mit dem Rotorgrundkörper und anschließend die Laufschaufeln mit den Adaptern, die bereits auf dem Rotorgrundkörper befestigt sind, mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens verbunden.

Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein fehlerfreies Werkstoffgefüge im Be- reich einer Fügezone bzw. Schweißzone von miteinander zu verbindenden Bauteilen hergestellt werden, die sich hinsichtlich ihres Werkstoffgefüges und ihrer Härte unterscheiden. So kann im Bereich der Schweißzone bzw. Fügezone ein Schmiedegefüge ohne Korn- schmelzenangrenzungen bereitgestellt werden, welches über eine hohe HCF-Festigkeit verfügt.