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Title:
METHOD FOR JOINING COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/134572
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for joining components (13, 14) to form a component group (16), wherein the components (13, 14) are formed from a rigid material, in particular from metal, fibre-reinforced plastic and/or from thermoplastic, having the following steps: orientation of a first component (13) in a first predefined position, wherein the first component (13) is received in a first holding part (11), orientation of a second component (14) in a first predefined position, wherein the second component (14) is received in a second holding part (12), application of an adhesive (15) to predefined regions (17) of the first and/or second component (13, 14), transfer of the second component (14) into a second predefined position, in which the second component (14) assumes a predefined spacing (A, d) from the first component (13), and affixing of the second component (14) to the first component (13) via the adhesive (15).

Inventors:
GORLT PETER (DE)
ZAHLAUER JOHANN (DE)
KURZ MARGIT (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/001138
Publication Date:
November 03, 2011
Filing Date:
March 09, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
GORLT PETER (DE)
ZAHLAUER JOHANN (DE)
KURZ MARGIT (DE)
International Classes:
F16B11/00; B62D27/02
Foreign References:
DE102007028581A12008-12-24
DE102007022137A12008-04-30
US5845387A1998-12-08
GB1315373A1973-05-02
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Fügen von Bauteilen (13, 14) zu einer Bauteilgruppe (16), wobei die Bauteile (13, 14) aus einem steifen Material, insbesondere aus Metall, faserverstärkten Kunststoff und/oder aus Thermoplast gebildet sind, mit den Schritten:

- Ausrichtung eines ersten Bauteils (13) in einer ersten vorbestimmten Position, wobei das erste Bauteil (13) in einem ersten Halteteil (11 ) aufgenommen ist,

- Ausrichtung eines zweiten Bauteils (14) in einer ersten vorbestimmten Position, wobei das zweite Bauteil (14) in einem zweiten Halteteil (12) aufgenommen ist,

- Auftragen eines Klebstoffs (15) auf vorbestimmte Bereiche (17) des ersten und/oder zweiten Bauteils (13, 14),

- Überführen des zweiten Bauteils (14) in eine zweite vorbestimmte Position, in der das zweite Bauteil (14) einen vorbestimmten Abstand (A, d) zum ersten Bauteil (13) einnimmt,

dadurch gekennzeichnet, dass

- wenn sich das zweite Bauteil (14) in der zweiten vorbestimmten Position befindet, dieses an dem ersten Bauteil (13) derart über den

Klebstoff (15) angeheftet wird, dass eine Relativbewegung der zwei Bauteile (13, 14) zueinander unterbunden wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

- in den vorbestimmten Bereichen (17), in denen Klebstoff (15) aufgetragen ist, vorbestimmte Heftbereiche (18) vorgesehen sind, wobei

- zum Anheften des zweiten Bauteils (14) an dem ersten Bauteil (13) in den vorbestimmten Heftbereichen (18) mittels Energiezufuhr, insbesondere mittels Wärmeeinbringung, der Klebstoff (15) zumindest partiell ausgehärtet wird, wobei

- das partielle Aushärten des Klebstoffs (15) insbesondere mittels Infrarot-Strahlung oder Induktion erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass.

- der vorbestimmte Abstand (A) von einem Funktionsbereich des ersten Bauteils (13) zu einem Funktionbereich des zweiten Bauteils (14) bestimmt wird, wobei

- ein Toleranzausgleich der Bauteile (13, 14) über die Klebstoffdicke erfolgt und/oder

- der vorbestimmte Abstand (d) von einem vorbestimmten Bereich (17) des ersten Bauteils ( 3) zu einem vorbestimmten Bereich (17a) des zweiten Bauteils (14) bestimmt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass

- das Aushärten des Klebstoffs innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls, das kleiner ist als eine Offenzeit des Klebstoffs, erfolgt, wobei das Zeitintervall bevorzugt im Bereich zwischen 30 Sekunden und 7 Minuten liegt und besonders bevorzugt im Wesentlichen 60 Sekunden entspricht.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Klebstoff (15) vollständig aushärtet nachdem die Baugruppe (16) aus dem Halteteil (11 , 12) entfernt wurde.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- die zu fügenden Bauteile (13, 14) vor dem Fügen vorbehandelt wer- den, wobei deren Oberfläche in den vorbestimmten Bereichen aufgeraut wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- die zu fügenden Bauteile (13, 14) vor dem Fügen gereinigt werden.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Klebstoff (15) ein Zwei-Komponenten-Klebstoff ist.

9. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- die zu fügenden Bauteile (13, 14) vorgefertigte Unterbaugruppen sind.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Ausrichtung des ersten Bauteils (13) in die erste vorbestimmte Position und das Überführen des zweiten Bauteils (14) in die zweite vorbestimmte Position zeitgleich erfolgt.

Description:
Verfahren zum Fügen von Bauteilen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fügen von Bauteilen zu einer Bauteilgruppe, wobei die Bauteile aus einem steifen Material, insbesondere aus Metall, faserverstärktem Kunststoff und/oder Thermoplast, gebildet sind.

Derartige Verfahren, bei denen zwei Bauteile miteinander verklebt werden, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die zu verklebenden Bauteile müssen zunächst zueinander ausgerichtet werden, um eine korrekte

Funktion oder Endgestalt der Bauteilgruppe zu erreichen. Anschließend werden durch Aushärten des Klebstoffs, der die einzelnen Bauteile verbindet, diese Bauteile zueinander fixiert. Der Klebstoff, der sich zwischen den zwei Bauteilen befindet, ist während dem Zusammenfügen der Bauteile in einem teigförmigen Zustand. Dabei besteht die Gefahr, dass die zwei Bauteile zueinander verschoben werden können, was dazu führt, dass nach dem Aushärten des Klebstoffs die zwei Bauteile zueinander eine Fehlstellung einnehmen und somit die gesamte Baugruppe unbrauchbar ist.

Zur Überwindung dieses Problems wurden im Stand der Technik Lösungen vorgeschlagen, bei denen zusätzlich zu der Klebeverbindung die zwei Bauteile über eine mechanische Verbindung miteinander verbunden werden. Dabei handelt es sich im Allgemeinen um Schraubverbindungen oder Positionierstifte, welche die Aufgabe haben für die Dauer des Klebevorgangs die Bauteile in einer bestimmten Position zueinander zu fixieren.

Insbesondere beim Verkleben von faserverstärkten Materialien ergibt sich jedoch das Problem, dass identische Teile innerhalb von Toleranzbereichen voneinander abweichen. Im Gegensatz zu Werkstücken aus Blech, die plastisch deformierbar sind, weisen faserverstärkte Kunststoffe eine hohe Rückstellkraft auf. D.h. solche Teile werden im Wesentlichen in elastischen Bereichen deformiert. Während des Fügeprozesses, bei dem ein oder mehrere Bauteile mit einem anderen Teil oder mit mehreren Bauteilen verklebt werden, müssen diese Bauteile unter Krafteinwirkung in einem deformierten Zustand gehalten werden. Die Rückstellkraft führt jedoch dazu, dass nach Rücknahme der Krafteinwirkung das Kunststoffteil in seine Ursprungsform zurückkehrt und dadurch die Klebeverbindung zerstört wird. Folglich ist insbesondere bei faserverstärkten Kunststoffen ein

Toleranzausgleich durch Biegen der Bauteile nur in sehr engen Bereichen möglich. Dieses Problem tritt verstärkt auf, wenn eines der zu fügenden Bauteile selbst aus einer Unterbaugruppe besteht. Gleiche Unterbaugruppen weisen untereinander von sich aus unterschiedliche geometrische Abmaße auf, die durch deren vorherigen Zusammenbau bedingt sind, der ebenfalls unter Toleranzabweichungen stattfindet.

Folglich ist eine mechanische Verbindung der Bauteile zusätzlich zur Klebeverbindung beim Kleben von faserverstärkten Bauteilen nicht sinnvoll um die Teile gegeneinander zu fixieren, bis der Klebstoff aushärtet.

Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereit zu stellen, das die beschriebenen Nachteile des Standes der Technik überwindet. Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß einem Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.

Weitere Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Fügen von Bauteilen zu einer Bauteilgruppe, wobei die Bauteile aus einem steifen Material, insbesondere aus Metall, faserverstärkten Kunststoff und/oder Thermoplast gebildet sind, kann die Schritte aufweisen: Ausrichtung eines ersten Bauteils in seiner ersten vorbestimmten Position, wobei das erste Bauteil in einem Halteteil

aufgenommen ist, Ausrichtung eines zweiten Bauteils in seiner ersten vorbestimmten Position, wobei das zweite Bauteil in einem zweiten Halteteil aufgenommen ist und Auftragen eines Klebstoffs auf vorbestimmte Bereiche des ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteils, und Überführen des zweiten Bauteils in seine zweite vorbestimmte Position, in der das zweite Bauteil einen vorbestimmten Abstand zum ersten Bauteil einnimmt. Weiterhin kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass, wenn sich das zweite Bauteil in der zweiten vorbestimmten Position befindet, dieses an dem ersten Bauteil derart durch den Klebstoff angeheftet wird, dass eine

Relativbewegung der zwei Bauteile zueinander unterbunden wird. Dies bietet den Vorteil, dass bei dem erfindungsgemäßen Fügeverfahren nur eine einzige Verbindung, nämlich durch den Klebstoff zwischen den zwei

Bauteilen, erzeugt wird und auf zusätzliche mechanische Verbindungen verzichtet werden kann. Steife Materialien im Sinne der Erfindung sind Thermoplaste, faserverstärkte Kunststoffe wie beispielsweise

Kohlefaserverstärkte-Kunststoffe (CFK) oder Glasfaserverstärkte-Kunststoffe (GFK), oder Metalle. Solche Materialien haben eine hohe Rückstellkraft gegenüber von Außen einwirkenden mechanischen Kräften. Darüber hinaus kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass in den vorbestimmten Bereichen, in denen der Klebstoff aufgetragen ist, vorbestimmte Heftbereiche vorgesehen sind, wobei zum Anheften des zweiten Bauteils an dem ersten Bauteil in den vorbestimmten Heftbereichen mittels Energiezufuhr, insbesondere mittels Wärmeeinbringung, der Klebstoff zumindest partiell ausgehärtet wird. Dies bietet den Vorteil, dass nur in bestimmten Teilbereichen die Anheftung erfolgt, so dass die Aushärtung des Klebstoffs in den übrigen Bereichen separat in einem späteren Prozessschritt erfolgen kann, wodurch sich die Zeitdauer zum Anheften wesentlich verkürzt. Die vorbestimmten Heftbereiche können sich dabei über die gesamte Länge der vorbestimmten Bereiche erstrecken oder nur in einem Teilbereich der vorbestimmten Bereiche ausgebildet sein.

Zusätzlich oder alternativ können die vorbestimmten Bereiche des ersten Bauteil und/oder des zweiten Bauteils vor dem Fügen vorgeheizt werden.

Darüber hinaus kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass die partielle Aushärtung des Klebstoffs mittels IR-Strahlung (Infrarot-Strahlung) oder Induktion erfolgt. Bei Verwendung von metallischen Bauteilen kann mittels Induktion eines oder beide der zu fügenden Bauteile erwärmt werden, um den Klebstoff auszuhärten.

Weiterhin kann der vorbestimmte Abstand von einer Funktionsfläche des ersten Bauteils zu einer Funktionsfläche des zweiten Bauteils bestimmt werden, wobei der Toleranzausgleich der Bauteile über die Klebstoffdicke erfolgt.

Zusätzlich oder alternativ, kann der vorbestimmte Abstand von einem vorbestimmten Bereich des ersten Bauteils zu einem vorbestimmten Bereich des zweiten Bauteils bestimmt werden. Zudem kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass das Aushärten des Klebstoffs innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls erfolgt, wobei das Zeitintervall kleiner ist als eine Offenzeit des Klebstoffs. Das Zeitinterväll liegt dabei bevorzugt in einem Bereich zwischen 30 Sekunden und 7 Minuten. Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform, in der das Zeitintervall im Wesentlichen 60 Sekunden entspricht.

Zusätzlich kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass der Klebstoff vollständig aushärtet, nachdem die Baugruppe aus dem Halteteil entfernt wurde. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass zum einen sehr kurze Zeitintervalle zum Anheften des Klebstoffs realisierbar sind und zum anderen, dass nach dem Anheften, die so erstellte Baugruppe ihre vollständige Transportfestigkeit erreicht hat. Dadurch kann unmittelbar nach dem partiellen Aushärten die Baugruppe umpositioniert werden.

Darüber hinaus oder alternativ kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass die zu fügenden Bauteile vor dem Fügen vorbehandelt werden, wobei die Oberflächen der zu fügenden Bauteile in den vorbestimmten Bereichen aufgeraut wird. Dadurch kann auf besonders einfache Weise die Haftung des Klebstoffs an den Bauteilen und dadurch die Haftung der Bauteile zueinander erhöht werden.

Weiterhin kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass die zu fügenden Bauteile vor dem Fügen gereinigt werden. Dadurch wird vorteilhafterweise die Gefahr von Verunreinigungen an der Klebestelle reduziert und somit die Stabilität der Klebestelle erhöht.

Weiterhin kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass der Klebstoff ein Zwei-Komponenten-Klebstoff ist. Weiterhin kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass die zu fügenden Bauteile vorgefertigte Unterbaugruppen sind.

Weiterhin kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass die Ausrichtung des ersten Bauteils in seine erste vorbestimmte Position und das Überführen des zweiten Bauteils in seine zweite Position zeitgleich erfolgt. Dabei kann vor der Ausrichtung des ersten Bauteils in seine erste Position der Klebstoff auf vorbestimmte Bereiche des ersten Bauteils und/oder zweiten Bauteils aufgetragen werden.

Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher erläutert. Dabei zeigen schematisch, beispielhaft und nicht einschränkend:

Figur 1 ein zu fügendes erstes Bauteil;

Figur 2 eine schematische Ansicht einer gemäß dem erfinderischen

Verfahren zusammengefügten Bauteilgruppe; und

Figur 3 den Prozessschritt des Anheftens während dem Fügen der

Bauteile.

In Figur 1 ist ein erstes Bauteil 13 gezeigt, das in einem Halteteil 11 positioniert ist. Das Halteteil 11 kann eine Aufnahme in Form einer Halterung sein, die ortsfest beispielsweise am Boden einer Werkstatthalle positioniert ist. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Halteteil 11 jedoch auch ein mobiler Robotergreifarm sein.

Das erste Bauteil 13 weist vorbestimmte Bereiche 17 auf, die in Form von Flanschen dargestellt sind. In diesen Flanschbereichen wird zum Fügen des ersten Bauteils 13, mit einem zweiten Bauteil 14, Klebstoff aufgebracht. Schematisch ist ein solcher Fügeprozess in Figur 2 dargestellt. Ein zweites Bauteil 14 ist dabei an einem zweiten Halteteil 12 vorgesehen, wobei das zweite Halteteil 12 ebenfalls eine Halterung in Form einer Lehre oder eines mobilen Robotergreifarms sein kann. Das zweite Halteteil 12 kann

Relativbewegungen zum ersten Halteteil 11 ausführen, so dass das erste Bauteil 3 und das zweite Bauteil 4 zueinander entsprechend einer gewünschten Position ausgerichtet werden können. Das Halteteil 11 und das Halteteil 12 können dabei auch einzelne Elemente einer übergeordneten Halteeinheit oder einer Fügevorrichtung sein.

Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 soll im Folgenden das

erfindungsgemäße Fügeverfahren beschrieben werden, mit seinen jeweiligen Prozessschritten. Ausgangspunkt des Verfahrens ist die Positionierung eines ersten Bauteils 13 in das erste Halteteil 11 , das in Fig. 1 dargestellt ist. In dieser Position ist das erste Bauteil 13 fest in dem ersten Halteteil 11 angeordnet. Anschließend wird in den vorbestimmten Bereichen 17, beispielsweise wie oben genannt in den Flanschbereichen des ersten

Bauteils 13, der Klebstoff 15 aufgetragen. Dabei kann wahlweise eine Düse an das erste Bauteil 13 herangeführt werden, so dass aus der Düse Klebstoff 15 auf die vorbestimmten Bereiche 17 aufgetragen wird oder das erste Bauteil 13 an einer Klebstoff spendenden Düse vorbeigeführt werden, zur Aufnahme von Klebstoff 15 in den vorbestimmten Bereichen 17.

Anschließend wird das zweite Bauteil 14 in dem zweiten Halteteil 12, beispielsweise einem Roboterarm, positioniert und aus einer ersten

vorbestimmten Position in seine zweite vorbestimmte Position überführt. Die erste vorbestimmte Position des zweiten Bauteils 14 (nicht dargestellt) ist eine Position, in der das Halteteil 12 eine Stellung einnimmt in der das zweite Bauteil 14 besonders leicht in dieses Halteteil 12 einbringbar ist. Die zweite vorbestimmte Position entspricht einer Endposition des zweiten Bauteils 14, die es später in der Baugruppe 16 beibehalten wird wie in Fig. 2 dargestellt. Analog hierzu entspricht die erste vorbestimmte Position des ersten Bauteils 13 einer Endposition dieses Bauteils 13, die es später in der Baugruppe 16 beibehalten wird. Die Baugruppe 16 umfasst dabei zumindest das erste Bauteil 13 und das zweite Bauteil 14.

Das zweite Bauteil 4 wird dabei durch definiertes Anfahren in seine zweite vorbestimmte Position überführt. In dieser Position hält es einen

gewünschten, vorbestimmten Abstand A zu dem ersten Bauteil 13. Der gewünschte Abstand A wird dabei von einem funktions- oder formbestimmenden Bereich des ersten Bauteils 13 zu dem zweiten Bauteil 14, bestimmt. Das bedeutet, dass Schwankungen der äußeren Form dieser zwei Bauteile 13,14, die in einem Toleranzbereich liegen, durch den Klebstoff 15 ausgeglichen werden können. Mit anderen Worten, wenn eines der zwei zu fügenden Bauteile nicht absolut maßhaltig geformt wurde, so dass sich beispielsweise der Abstand bzw. die Position eines Funktionsbereichs 20 zu einem Flanschbereich 17 von einem Sollwert abweichen, kann diese

Abweichung durch Deformation des Klebstoffs 15 ausgeglichen werden, so dass eine gebildete Baugruppe maßhaltig ist. Der Toleranzausgleich der Bauteile wird dabei über die Klebstoffdicke d bewerkstelligt, d.h. die Bauteile werden soweit aufeinander zu bewegt, bis der Klebstoff 15 seitlich

herausquillt. Der Funktionsbereich 20 bzw. der formgebende Bereich, ist ein Bereich des Bauteils, der für die Interaktion der Baugruppe 16 mit anderen Bauteilen oder Baugruppen von wesentlicher Bedeutung ist, beispielsweise für deren Passgenauigkeit oder Maßhaltigkeit.

Beim Fügen dieser Bauteile wird deren Positionierung ausgehend von einem zentralen Bereich (funktions- oder formbestimmender Bereich) bewerkstelligt, d.h. es wird nur auf den Abstand zwischen den zwei zentralen Bereichen des ersten Bauteils 13 und des zweiten Bauteils 14 geachtet. Die Position der Flansche spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Beim Fügen der Bauteile 13, 14 quillt der Klebstoff 15 aus der Baugruppe 16 heraus. In Abhängigkeit der Maßhaltigkeit der Bauteilform findet ein stärkeres oder schwächeres Herausquellen statt.

Wenn die zwei Bauteile 13, 14 ihre jeweilige Endlage erreicht haben, die sie zueinander auch später in der Baugruppe 16 beibehalten werden, werden die Bauteile 13, 4 aneinander angeheftet. Dies erfolgt durch punktuelles

Aushärten des Klebstoffs 15 mittels Wärmezufuhr in vorbestimmten

Heftbereichen 18, wie aus Figur 3 ersichtlich. Hierbei wird eine Wärmequelle an die gefügte Baugruppe herangeführt, die beispielsweise Infrarot-Strahlen aussendet. Die Wärmequelle 9 bestrahlt folglich die Heftbereiche 18 mit Infrarot-Strahlen, so dass in diesem Bereich der Klebstoff 15 aushärtet und dadurch die Bauteile 13, 14 zueinander fixiert sind. Die Beaufschlagung der Heftbereiche 18 mit Wärme erfolgt für eine vorbestimmte Zeit, die kleiner sein muss als die Offenzeit des Klebstoffs. Unter Offenzeit des Klebstoffs ist diejenige Zeitdauer zu verstehen, in der der Klebstoff Hafteigenschaften aufweist. Mit anderen Worten, die Offenzeit ist die Zeitdauer nach deren Verstreichen der Klebstoff seine Hafteigenschaft verliert, so dass kein Haften von Bauteilen an dem Klebstoff bzw. an anderen Bauteilen mehr realisiert werden kann. Die Zeitdauer bzw. das Zeitintervall, in der die

Baugruppe 16 bzw. deren Heftbereiche 18, mit Wärme beaufschlagt werden beträgt bevorzugt 50 Sekunden bis 7 Minuten. In einer bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens beträgt die Zeitdauer, in der die Baugruppe 16 mit Wärme beaufschlagt wird, 60 Sekunden. Mit anderen Worten, der Prozessschritt des Anheftens der zwei Bauteile zueinander beträgt bevorzugt, im Wesentlichen 60 Sekunden.

Nach dem Prozessschritt des Anheftens ist die Baugruppe 16 stabil, maßhaltig, hat somit ihre Transportfestigkeit erreicht und kann aus dem Halteteil 11 , 12 bzw. aus der Fügevorrichtung entfernt werden. Die Erfindung bietet dadurch den Vorteil, dass durch partielles Anheften die Teile formstabil gefügt sind und dadurch nach nur kurzer Verweildauer in der Fügevorrichtung umpositioniert werden können. Die vollständige Aushärtung des Klebstoffs 15 in den nicht ausgehärteten Bereichen erfolgt an der Luft.

In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung werden die vorbestimmten Bereiche 17 vorbehandelt. Dabei werden die Kunststoffteile aus steifem Material abrasiv aufgeraut, um eine bessere Haftung für den Klebstoff bereitzustellen. Die Aufrauhung der faserverstärkten Kunststoffteile erfolgt dabei beispielsweise durch Sandstrahlen, Anschleifen oder durch Lasern. In einer weiteren Alternative des Verfahrens kann die Aktivierung der Oberfläche durch Beflammen erfolgen. Dies ist besonders geeignet wenn die Bauteile 13, 14 aus thermoplastischem Material gebildet sind. Diese vorbestimmten Bereiche 17 können dabei Flanschbereiche oder

vorbestimmte Klebeflächen des Bauteils sein.

Nach der Vorbehandlung, in der die zu fügenden Teile aufgeraut wurden, können die Bauteile gereinigt werden, indem selbsttätig mittels eines Roboterarms das Bauteil fett und/oder staubfrei abgewischt wird. Dies kann vorzugsweise durch Abwischen mit einem in Isopropanol getränkten Filz, durch Absprühen oder Bürsten erfolgen.

In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform des Verfahrens, können die zu fügenden Bauteile 13, 14 separat jeweils mit Klebstoff 15 bestrichen werden, bevor das Fügen stattfindet. Weiterhin können dabei auch beide Teile jeweils an einem mobilen Greiferarm vorgesehen sein. Beim Fügen der Bauteile erfolgt ein definiertes Anfahren der zu fügenden Bauteile, wobei sowohl das erste Bauteil 13 wie auch das zweite Bauteil 14 sich aufeinander zu bewegen können, bis die Funktionsbereiche 20 einen vorbestimmten Abstand A einnehmen. In der Haltevorrichtung, die die Halteteile 11 , 2 umfasst, werden die Bauteile

13, 14 in den jeweiligen Vorrichtungsteilen festgehalten. Um Spannungen in dem Klebstoff zu vermeiden, werden die zu fügenden Bauteile 13, 14 in allen drei Raumrichtungen gehalten, jedoch nicht gegeneinander verspannt. Die Positionierung der Bauteile 13, 14 im Bereich der Klebespaltebene erfolgt dabei mit größtmöglichem Abstand zum Klebeflansch. Damit der

Toleranzausgleich im Klebespalt funktioniert, gehen die Halteteile 11 , 2 der Fügevorrichtung auf Block, wenn das erste Bauteil 13 in seiner ersten Position ist und das zweite Bauteil 14 in der zweiten Position ist. Mit anderen Worten, die Fügevorrichtung weist einen Anschlag oder eine Arretierung auf, die ein maximales zueinander Hinbewegen der zu fügenden Bauteile 13, 14 erlaubt. Als Folge dessen erfolgt keine feste Einstellung des Klebespalts auf ein Nennmaß, so dass dieser variieren kann. Das Nennmaß entspricht dem oben beschriebenen Abstand A, und wird zwischen den Funktionsbereichen 17 bestimmt.

In einer weiteren, alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt das Fügen der Bauteile 13, 14 zu einer Bauteilgruppe 16 unter dem Gesichtspunkt eine möglichst steifigkeitsrelevante Auslegung zu erzielen. Auch bei dieser Ausführungsform wird das zweite Bauteil 14 durch

definiertes Anfahren in seine zweite vorbestimmte Position überführt, in der es einen gewünschten, vorbestimmten Abstand d zu dem ersten Bauteil 13 hält. Der gewünschte Abstand wird jedoch nicht von einem funktions- oder formbestimmenden Bereich des ersten Bauteils 13 zu dem zweiten Bauteil

14, bestimmt, sondern von einem vorbestimmten Bereich 17 bzw.

Flanschbereich 17 des ersten Bauteils 13 zu einem vorbestimmten Bereich 7a bzw. Flanschbereich 17a des zweiten Bauteils 14, wie in Figur 2 dargestellt. Der vorbestimmte Abstand entspricht in dieser Ausführungsform dem Abstand zwischen den Flanschbereichen 17, 17a und damit im

Wesentlichen der Klebespaltdicke d. Im Folgenden sollen die Vorteile des vorliegenden, erfindungsgemäßen Verfahrens zusammengefasst werden. Durch das Anheften der Bauteile durch lokale Aushärtung wird kein Ofen benötigt, in dem die gesamte

Baugruppe 6 mit dem darin befindlichen Klebstoff 15 ausgehärtet werden muss. Die Aushärtung der nicht lokal ausgehärteten Klebstoffbereiche kann energiesparend an der Luft erfolgen. Durch den Verzicht auf zusätzliche mechanische Verbindungen zwischen den zu fügenden Bauteilen können faserverstärkte Kunststoffteile verwendet werden, die in verschiedenen Werkzeugen gefertigt wurden. Dies erlaubt folglich das Multi-Tooling, ohne dass maßliche Qualitätseinbußen bei der Großserienfertigung der

Baugruppen 16 zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang können auch Mehrfachkavitäten in einem Werkzeug verwendet werden, zur gleichzeitigen Herstellung einer Vielzahl von faserverstärkten Kunststoffteilen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere im Karosseriebau eingesetzt werden, wo als erstes Bauteil beispielsweise ein Seitenrahmen einer Karosseriestruktur mit einem zweiten Bauteil, beispielsweise einem Dachelement oder einer Bodengruppe, verklebt wird. Die Bodengruppe kann dabei selbst aus einer Vielzahl von Unterbauteilen oder Unterbaugruppen zusammengesetzt sein. Der Energiebedarf des erfindungsgemäßen

Verfahrens kann gegenüber handelsüblichem Karosseriebau maßgeblich gesenkt werden. Darüber hinaus ist keine Lackierung einer auf diese Art und Weise hergestellten Karosserie notwendig. Ferner kann durch das erfindungsgemäße Verfahren eine wasserdicht geklebte Karosserie hergestellt werden. Dies ist ein Vorteil gegenüber aus Einzelteilen geschweißten Karosserien, bei denen während des Schweißverfahrens Zugangsöffnungen für die Schweißapparatur vorgehalten werden müssen. Nach dem Fügen müssen diese Zugangsöffnungen beispielsweise mit Polyvinylchlorid (PVC) abgedichtet werden, bevor die Karosserie lackiert wird. Folglich bietet das erfindungsgemäße Verfahren wesentliche Vorteile in puncto

Energiereduktion und Umweltverträglichkeit. Die vorgenannten Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung können beliebig miteinander kombiniert werden.