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Title:
METHOD FOR LIBERATING CAST PARTS FROM REMAINING MOLDING SAND, AND DEVICE FOR CARRYING OUT SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/051573
Kind Code:
A2
Abstract:
Disclosed are a method for liberating cast parts from remaining molding sand, especially sand cores, and a device for carrying out said method. The cast parts (6) to which the remaining molding sand sticks are introduced into the heated drum (1) of a furnace system, the bottom area of said drum (1) being filled with a bed of loose pourable material (4). The drum (1) is made to rotate when the cast parts are guided therethrough such that the loose pourable material (4) is conveyed from the bed of pourable material into the top area of the drum and is thrown down onto the cast parts (6) so as to detach and destroy the sticking remaining molding sand. In this manner, the sticking remaining molding sand can be removed while the dwell time of the cast parts (6) in the furnace system is kept particularly short.

Inventors:
JOHNEN DIETER (DE)
Application Number:
PCT/DE2004/002544
Publication Date:
June 09, 2005
Filing Date:
November 18, 2004
Export Citation:
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Assignee:
HANF CARL ELINO IND OFENBAU (DE)
JOHNEN DIETER (DE)
International Classes:
B22D29/00; B22D31/00; F27B7/20; F27B7/32; (IPC1-7): B22D29/00
Foreign References:
DE2752562A11978-06-22
Attorney, Agent or Firm:
Hauck, Hans (Düsseldorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Befreien von Gußteilen von Gießsand resten, insbesondere Sandkernen, mit den folgenden Schritten : a. Einführen der mit den Gießsandresten behafteten Gußteile in die beheizte Trommel eines Ofensystems, die in ihrem unterem Bereich mit einem Bett aus lo sem Schüttmaterial gefüllt ist ; b. Hindurchführen der Gußteile durch die Trommel und dabei Rotierenlassen der Trommel und dadurch För dern des losen Schüttmateriales aus dem Bett in den oberen Trommelbereich und Abwerfen desselben auf die Gußteile zur Ablösung und Zerstörung der anhaf tenden Gießsandreste ; c. Abführen der über die anfangs vorhandene Schütt materialmenge hinaus anfallenden Sandmenge aus der Trommel ; und d. Herausführen der gereinigten Gußteile aus der Trom mel.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schüttmaterial der gleiche Gießsand verwendet wird, der an den Gußteilen haftet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schüttmaterial metallische oder keramische Fest körper verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeich net, daß der Gießsand vom ursprünglichen Schüttmate rial abgesiebt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß der von den Gußteilen abge löste Gießsand zusammen mit dem ursprünglichen Schütt material auf die Gußteile abgeworfen wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Trommelwandung beheizt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß das Schüttmaterialbett in der Trommel vor Einführung der Güßteile beheizt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Gußteile in dem Tempe raturzustand, in dem sie die Gießanlage verlassen, in die Trommel eingeführt werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Schüttmaterial/Gießsand menge in der Trommel im wesentlichen konstant gehalten wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Innenraumatmosphäre der Trommel in bezug auf die Behandlung der Gußteile fest gelegt wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die aus der Trommel heraus geführten gereinigten Gußteile duch Abblasen endgerei nigt werden.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Gußteile kontinuierlich durch die Trommel geführt werden.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Trommel indirekt beheizt wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Gußteile während ihrer Bewegung durch die Trommel verschwenkt bzw. gedreht werden.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Ofensystem, da durch gekennzeichnet, daß das Ofensystem eine rotie rende beheizte Trommel (1) aufweist, deren Innenseite mit Förderelementen (3) versehen ist, die das Schütt material aus dem Schüttmaterialbett (4) entlang der Trommelwandung nach oben fördern und auf die Gußteile (6) abwerfen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) Teil eines Trommeloder Dreh retortenofens ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, da durch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) eine Heiz einrichtung zum indirekten Beheizen und wahlweise eine Zusatzheizung zum direkten Beheizen aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, da durch gekennzeichnet, daß die Förderelemente (3) als Schaufeln ausgebildet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, da durch gekennzeichnet, daß sie einen rostoder käfig förmigen Produktträger (5) innerhalb der Trommel (1) aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, da durch gekennzeichnet, daß sie einen verschwenkbzw. drehbaren Produktträger (5) aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, da durch gekennzeichnet, daß das Ofensystem als Durch laufanlage ausgebildet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, da durch gekennzeichnet, daß das Ofensystem einund aus laufseitig geeignete Schleusen aufweist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22, da durch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) Stauscheiben zur Bestimmung der Höhe des Schüttmaterialbettes (4) aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauscheiben spiralförmig ausgebildet sind und rundum laufen und bei Drehrichtungsumkehr der Trommel (1) zur Befüllung bzw. Entleerung dienen.
Description:
Verfahren zum Befreien von Gußteilen von Gießsandresten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Be- freien von Gußteilen von Gießsandresten, insbesondere Sand- kernen.

Bei relativ kompliziert ausgebildeten Gußteilen, beispiels- weise Aluminiumgußteilen, wie Motorblöcken, ist es relativ schwierig, die an den Gußteilen haftenden Gießsandreste zu entfernen. Insbesondere bereitet es Schwierigkeiten, Sand- kerne zu entfernen, die sich innerhalb von Hohlräumen der Gußteile befinden. Derartige Sandkerne werden in der Regel über ein geeignetes Bindemittel, beispielsweise organische Substanzen, die ausbrennbar sind, zusammengehalten und bilden relativ feste Körper.

Verfahren zum Befreien von Gußteilen von Gießsandresten, beispielsweise zum Entkernen von Aluminiumgußteilen, sind bekannt. Diese Verfahren arbeiten auf mechanische, pneuma- tische oder auch auf thermische Weise, beispielsweise in stationären Wirbelbettöfen. So sind beispielsweise aus der EP 0 546 210 B2 und der EP 0 612 276 B1 kontinuierliche thermische Verfahren bekannt, bei denen das Entkernen, die Wärmebehandlung der Gußteile und die Sandregenerierung kom- biniert sind. Dabei wird insbesondere in den vorstehend

erwähnten stationären Wirbelbettöfen gearbeitet.

Bei diesen bekannte Verfahren werden die Gußteile konti- nuierlich durch eine Ofenkammer bewegt, in der sich eine erhitzte Gasatmosphäre befindet. Durch die unter einem ge- eigneten Überdruck stehende heiße Gasatmosphäre wird das die Sandkerne zusammenhaltende Bindemittel ausgebrannt und werden die Gußteile vom daran haftenden Sand befreit. Der gelöste Sand wird im unteren Bereich der Ofenkammer gesam- melt, aus dem Ofen abgeführt und regeneriert.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der angegebenen Art zu schaffen, das besonders rasch und einfach durchführbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Befreien von Gußteilen von Gießsandresten, insbesondere Sandkernen, gelöst, das die folgenden Schritte umfaßt : a. Einführen der mit den Gießsandresten behafteten Gußteile in die beheizte Trommel eines Ofensystems, die in ihrem unteren Bereich mit einem Bett aus losem Schüttmaterial gefüllt ist ; b. Hindurchführen der Gußteile durch die Trommel und dabei Rotierenlassen der Trommel und dadurch Fördern des losen Schüttmateriales aus dem Bett in den oberen Trommelbe- reich und Abwerfen desselben auf die Gußteile zur Ablö- sung und Zerstörung der anhaftenden Gießsandreste ; c. Abführen der über die anfangs vorhandene Schüttmaterial- menge hinaus anfallenden Sandmenge aus der Trommel ; und d. Herausführen der gereinigten Gußteile aus der Trommel.

Das erfindungsgemäße Vefahren basiert auf dem Grundgedan- ken, die mit den Gießsandresten behafteten Gußteile mit er- wärmtem losen Schüttmaterial zu beaufschlagen, indem dieses vom oberen Bereich des Trommelinnenraumes auf die Gußteile herabgeworfen wird, um dadurch die anhaftenden Gießsand- reste unter Ausbrennen des Bindemittels aufzubrechen und vom Gußteil zu lösen. Im Inneren der Trommel wird daher nicht mit Überdruck gearbeitet, und es findet kein Wirbel- bett oder eine gezielte Gasströmung Verwendung, sondern das Entfernen der Gießsandreste erfolgt allein durch Schwer- kraftwirkung des abgeworfenen Schüttmateriales in Verbin- dung mit dem durch dieses verursachten Wärmeübertragungs- kontakt, der zum Ausbrennen des Bindemittels führt. Das zum Abwerfen verwendete Schüttmaterial ist dabei vorzugsweise hochtemperiert und hat beispielsweise eine Temperatur von 500 °C oder mehr.

Als Wurfmaterial findet bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise das gleiche Material Verwendung wie es am Guß- teil haftet, d. h. der gleiche Gießsand. Auf diese Weise ist eine Trennung des Wurfmateriales vom abgelösten Gießsand nicht erforderlich, was der Fall wäre, wenn als Wurfmate- rial ein anderes partikelförmiges Material verwendet würde, beispielsweise andere Sandpartikel u. dgl. Erfindungsgemäß vermischt sich somit der als Wurfmaterial verwendete Gieß- sand mit den abgelösten Gießsandresten im unteren Bereich der Trommel, und durch die Trommelrotation wird dieses ver- mischte Gießsandmaterial wieder in den oberen Trommelbe- reich gefördert und dort erneut abgeworfen. Auf diese Weise findet eine permanente Beaufschlagung der Gußteile durch abgeworfenen Gießsand während ihrer Bewegung durch die Trommel statt. Die über die anfangs vorhandene Gießsand- menge hinaus anfallende Sandmenge wird aus der Trommel ab- geführt, um auf diese Weise ein etwa gleich hohes Gießsand- bett im unteren Trommelbereich aufrechtzuerhalten. Natür-

lich kann auch ein etwas ansteigendes Sandbett in Kauf ge- nommen werden, so lange hierdurch nicht die Umwälzung bzw. kontinuierliche Förderung des Gießsandes in den oberen Trommelbereich in Mitleidenschaft gezogen wird.

Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens findet als Schüttmaterial ein anderes Material, beispielsweise metallische oder keramische Festkörper, als der an den Gußteilen haftende Gießsand Verwendung. Die Erfindung umfaßt ferner Ausführungsformen, bei denen Gemi- sche aus dem gleichen Gießsand und anderen Schüttmateria- lien eingesetzt werden. So wird eine Ausführungsform beson- ders bevorzugt, bei der ein Gießsandbett Anwendung findet, in dem keramische oder metallische Festkörper enthalten sind. Auch Glaspartikel können allein oder im Gemisch mit Gießsand verwendet werden.

Wenn als Wurfmaterial andere Materialien als der an den Gußteilen haftende Gießsand verwendet werden, wird der Gießsand von diesen anderen Materialien abgetrennt, bei- spielsweise abgesiebt, und aus der Trommel entfernt, wäh- rend das andere Wurfmaterial in der Trommel verbleibt. Bei Gemischen aus anderem Schüttmaterial und Gießsand wird nur ein Teil des Gießsandes, der beim Durchtritt der Gußteile durch die Trommel zunehmend anfällt, abgetrennt und aus der Trommel entfernt.

Generell kann somit jedes beliebige Schüttmaterial als Wurfmaterial eingesetzt werden, das die erforderliche Härte besitzt und dessen Abrieb nicht zu groß ist. Was die Form des Schüttmateriales anbetrifft, so können beliebige Formen Verwendung finden (runde Formen, eckige Formen), so lange wie der erfindungsgemäße Zweck erzielt wird. Die am besten geeigneten Formen sind empirisch zu ermitteln.

Nachdem die Gußteile auf ihrem Weg durch die Trommel nahezu kontinuierlich mit dem hochtemperierten abgeworfenen Gieß- sand beaufschlagt worden sind, sind sie am Ende ihres Weges durch die Trommel nahezu frei von Gießsandresten und können wieder aus der Trommel herausgeführt werden. Die Gießsand- reste, die die Gußteile möglicherweise noch mit austragen, spielen natürlich für das im Inneren der Trommel verwendete Schüttmaterialbett keine Rolle, da dieses immer wieder durch neuen Gießsand aufgefüllt wird, der aus den abgelö- sten Gießsandresten stammt. Nur zu Beginn des Verfahrens muß daher im Inneren der Trommel ein Bett aus losem Schütt- material eingerichtet werden. Später wird dieses Bett immer wieder durch abgelöste Gießsandreste ergänzt, wobei über- schüssiger Gießsand abgeführt wird.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Trommelwandung beheizt, um das innerhalb der Trommel angeordnete Schüttma- terialbett auf einer im wesentlichen konstanten hohen Tem- peratur zu halten. Vorzugsweise wird das vor Einführung der Gußteile in die Trommel in dieser befindliche Schüttmate- rialbett vor dem Beginn des Verfahrens beheizt, damit be- reits bei Einführung des ersten Gußteiles ein entsprechend hochtemperiertes Materialbett vorhanden ist.

Die Gußteile selbst können in dem Temperaturzustand, in dem sie die Gießanlage verlassen, in die Trommel eingeführt werden.

In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Innenraumatmosphäre der Trommel in bezug auf die Behandlung der Gußteile festgelegt. Wenn beispielsweise die die Gieße- reianlage verlassenden Gußteile einem Glühvorgang unterzo- gen werden sollen, wird die Atmosphäre in der Trommel in bezug auf ihre Zusammensetzung oder ihre Temperatur so ein- gestellt, daß dieser Glühvorgang duchgeführt werden kann.

Vorteilhafterweise werden die aus der Trommel herausgeführ- ten gereinigten Gußteile durch Abblasen einem weiteren Rei- nigungsprozeß unterzogen, um auch die letzten anhaftenden Sandpartikel zu entfernen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfah- rens werden die Gußteile kontinuierlich durch die Trommel geführt. Hierdurch läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren besonders rasch und einfach durchführen. Dies schließt je- doch nicht aus, daß auch eine diskontinuierliche Förderung der Gußteile (schrittweise, taktweise etc. ) möglich ist.

Generell ist hierbei zu sagen, daß eine Einführung in der Trommel an einem Längsende, eine Förderung durch die Trom- mel und eine Ausführung am gegenüberliegenden Längsende be- vorzugt wird. Auch dies soll nicht ausschließen, daß eine Beschickung und Entnahme am gleichen Längsende der Trommel (sogenannter Retortenofen) durchgeführt wird. Bei einer taktweisen Förderung ergibt sich die Möglichkeit, die Ver- weilzeit zu steuern.

Die Förderung der Gußteile innerhalb der Trommel kann hori- zontal oder aber auch geneigt erfolgen. Die Förderung kann zentrisch oder exzentrisch ablaufen.

Während ihrer Bewegung durch die Trommel können die Guß- teile darüber hinaus verschwenkt oder gedreht werden, und zwar in Trommeldrehrichtung oder gegenläufig zur Trommel- drehrichtung, um eine möglichst gleichmäßige Beaufschlagung des Gußteiles mit dem abgeworfenen Gießsand zu erreichen.

Hierdurch werden auch Stellen des Gußteiles dem abgeworfe- nen Schüttmaterial ausgesetzt, die ohne ein Drehen oder Verschwenken möglicherweise nicht vom Schüttmaterial ge- troffen würden.

Eine sinnvollerweise unmittelbar anschließend an das erfin- dungsgemäße Verfahren vorgenommene Wärmebehandlung der Guß- teile kann unter Nutzung der fühlbaren Wärme der Gußteile durchgeführt werden und hat eine wesentlich verbesserte Gleichmäßigkeit und damit Qualität bei ebenso erheblich verkürzter Dauer.

Wie Untersuchungen gezeigt haben, sind bei dem erfindungs- gemäßen Verfahren die Verweilzeiten wesentlich kürzer als bei den bisher bekannten thermischen Verfahren. Hierdurch ergibt sich eine beträchtliche Zeitersparnis, die nicht hoch genug bewertet werden kann.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens, die ein Ofensystem umfaßt. Die Vorrichtung ist dadurch ge- kennzeichnet, daß das Ofensystem eine rotierende beheizte Trommel aufweist, deren Innenseite mit Förderelementen ver- sehen ist, die das Schüttmaterial aus dem Schüttmaterial- bett entlang der Trommelwandung nach oben fördern und auf die Gußteile abwerfen. Diese Förderelemente sind vorzugs- weise als Schaufeln ausgebildet. Die Förderelemente sind vorzugsweise im Abstand entlang dem Innenumfang der Trommel angeordnet. Bei Rotation der Trommel durchlaufen sie das im unteren Bereich des Trommelinnenraumes angeordnete Schütt- materialbett und fördern dabei einen Teil des Schüttmateri- ales entlang der Trommelwandung bis zum oberen Trommel- reich, von wo aus das Schüttmaterial auf die darunter be- findlichen Gußteile abgeworfen wird. Auf diese Weise ge- langt das vorzugsweise hochtemperierte Schüttmaterial auf die an den Gußteilen haftenden Gießsandreste (Sandkerne), wodurch diese durch das Ausbrennen des Bindemittels aufge- brochen und von den Gußteilen gelöst werden. Es findet so- mit eine Kombination aus mechanischer und thermischer Wir- kung zum Beseitigen der Gießsandreste Anwendung.

Vorzugsweise bildet die Trommel einen Teil eines Trommel- oder Drehretortenofens. Beim Trommelofen erfolgt die Be- schickung mit den Gußteilen an einem Ofenende und die Entnahme am gegenüberliegenden Ofenende. Ein Drehretorten- ofen besitzt ein geschlossenes Ende, während am anderen Stirnende die Beschickung und Entnahme erfolgen.

In der vorliegenden Beschreibung wird immer einheitlich von "Trommel"gesprochen, obwohl hiermit sowohl das Drehelement eines Trommelofens als auch das eines Retortenofens gemeint ist.

Wie bereits erwähnt, wird die Trommel indirekt beheizt, d. h. eine direkte Beheizung im Inneren der Trommel erfolgt nicht, sondern es wird die Trommelwandung von außen be- heizt. Wahlweise kann aber eine Zusatzheizung zum direkten Beheizen vorgesehen sein. Derartige Trommelöfen oder Dreh- retortenöfen mit indirekter Beheizung sind bekannt und brauchen an dieser Stelle im einzelnen nicht beschrieben zu werden. Die indirekte Beheizung kann beispielsweise durch eine Beheizung mit Gas, Öl, auf elektrische Weise, auf in- duktive Weise, durch Mikrowellen etc. erfolgen.

Die von den Gießsandresten zu befreienden Gußteile werden mit Hilfe eines Produktträgers durch die Trommel oder in der Trommel bewegt. Ein solcher Produktträger kann bei- spielsweise als Gleitbahn, Rütteltisch, Hubbalkensystem, kettenartiges Durchlaufsystem etc. ausgebildet sein. We- sentlich ist, daß die Gußteile vom abgeworfenen Schüttmate- rial weitgehend frei kontaktiert werden können, ohne hier- durch vom Produktträger behindert zu werden. Dies wird in jedem Fall bei einer besonders bevorzugten Lösung der Er- findung realisiert, bei der die Vorrichtung einen rost- oder käfigförmigen Produktträger innerhalb der Trommel auf-

weist. Generell kann der verwendete Produktträger ver- schwenk-bzw. drehbar ausgebildet sein, so daß die auf bzw. in dem Produktträger angeordneten Gußteile während ihrer Bewegung innerhalb der Trommel verschwenkt bzw. verdreht werden können, um eine weitgehend gleichmäßige Beaufschla- gung mit dem Schüttmaterial zu erreichen.

Das Ofensystem ist vorzugsweise als Durchlaufanlage ausge- bildet, kann jedoch ebenfalls auch als Drehretortenofen- anlage ausgestaltet sein. Hierbei erfolgt die Bewegung der Gußteile in Vorwärts-und Rückwärtsrichtung.

Der Produktträger kann auch als Förderband ausgebildet sein, oder der Produktträger kann auf einer Fördereinrich- tung, beispielsweise einem Förderband, angeordnet sein.

Das Ofensystem besitzt vorzugsweise ein-und auslaufseitig geeignete Schleusen, um eine Einführung und Ausführung der Gußteile zu ermöglichen, ohne daß die Ofenatmosphäre nach außen dringt bzw. die Umgebungsatmosphäre in den Ofen hineindringt. Derartige Schleusen sind bekannt und müssen hier nicht im einzelnen beschrieben werden.

Zur Festlegung der Höhe des Schüttmaterialbettes innerhalb der Trommel finden vorzugsweise Stauscheiben Verwendung.

Diese können spiralförmig ausgebildet sein und um den In- nenumfang der Trommel laufen, so daß sie bei Drehrichtungs- umkehr zur Befüllung bzw. Entleerung der Trommel dienen können.

Auch die überschüssige Gießsandmenge wird aus der Trommel in geeigneter Form atmosphärisch abgeschlossen ausge- schleust. Sie kann dann einer üblichen Kernsandregenerie- rung zugeführt werden, um eine erneute Verwendung in der Gießanlage zu ermöglichen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs- beispieles einer Trommelofenanlage in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen : Figur 1 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Trommelofens ; und Figur 2 eine schematische Längsschnittdarstellung des Trommelofens der Figur 1 in verändertem Maß- stab.

Der in Figur 1 schematisch dargestellte Trommelofen besitzt eine rotiertende Trommel 1, die innerhalb eines geeigneten Lagergestelles, das schematisch bei 2 angedeutet ist, dreh- bar gelagert ist. Derartige Trommelöfen sind bekannt und müssen daher hier in allen Einzelheiten nicht beschrieben werden.

Die drehbar gelagerte Trommel 1 wird indirekt beheizt, d. h. von außen über in Figur 1 nicht dargestellte Heizeinrich- tungen (beispielsweise eine geeignete Gasheizung), so daß die Trommelwandung erwärmt wird. Im Inneren der Trommel 1 befindet sich eine geeignete Gasatmosphäre, die infolge der Ausbildung von Ein-und Austrittsschleusen für die zu be- handelnden Gußteile und den ein-und abzuführenden Gießsand nahezu unverändert im Trommelinneren aufrechterhalten wird.

Die jeweiligen Schleusen zur Ein-und Ausführung der Guß- teile und des Gießsandes sind in Figur 1 nicht dargestellt.

Figur 1 zeigt ferner einen Produktträger 5 in der Form eines Käfigs, in dem sich ein zu behandelndes Gußteil 6 befindet. Der Produktträger 5 ruht auf einem Förderband 7, das den Produktträger in die Trommel hinein, durch die Trommel in Längsrichtung derselben und aus der Trommel

wieder heraus bewegt. Derartige Produktträger sind eben- falls bekannt.

Im Inneren der Trommel sind ferner geeignete Einrichtungen (nicht gezeigt) vorgesehen, die den Produktträger 5 im Uhr- zeigersinn der Figur 1 um die zentrale Längsachse der Trom- mel verschwenken. Bei der Bewegung des Produktträgers 5 durch die Trommel erfolgt somit ein Verschwenken des im Produktträger 5 angeordneten Gußteiles 6.

Im unteren Teil der Trommel 1 befindet sich ein Gießsand- bett (Schüttmaterialbett) 4, das vor der Einführung des er- sten, mit Gießsandresten behafteten Gußteiles 6 in die Trommel dort errichtet wird. Während das Gußteil 6 die Trommel in Längsrichtung durchläuft, rotiert die Trommel, wobei an der Innenseite der Trommelwandung angeordnete För- derelemente 3 in der Form von Schaufeln den Gießsand aus dem Bett 4 in Figur 1 gegen den Uhrzeigersinn in den oberen Bereich des Innenraumes der Trommel fördern und bei Errei- chen dieses oberen Bereiches auf das darunter befindliche Gußteil 6, das im käfigförmigen Produktträger 5 fixiert ist, abwerfen. Durch das indirekte Beheizen der Trommelwan- dung ist das Gießsandbett 4 auf eine entsprechend hohe Tem- peratur gebracht worden, beispielsweise etwa 500 °C, so daß das mit Gießsandresten behaftete Gußteil 6 nunmehr von oben mit heißem losen Gießsand beaufschlagt wird. Durch den Auf- prall des heißen Gießsandes auf die anhaftenden Gießsandre- ste (Kerne) (abrasive Wirkung) und den damit verbundenen thermischen Kontakt werden die Gießsandanhaftungen unter Ausbrennen des möglicherweise noch vorhandenen Bindemittels aufgebrochen, vom Gußteil gelöst und zerstört, so daß sich die ehemals festen Massen als loser Gießsand im unteren Be- reich der rotierenden Trommel sammeln und das dort vorhan- dene Gießsandbett 4 vergrößern. Um die Höhe des Bettes 4 etwa konstant zu halten, wird überschüssiger Gießsand per-

manent aus der Trommel abgeführt.

Figur 2 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch den Trommelofen der Figur 1, wobei Trommel 1 und Lagergestell 2 rein schematisch dargestellt sind. Über eine schematisch angedeutete Eintrittsschleuse 9 gelangen die zu behandeln- den, mit Gießsandanhaftungen versehenen Gußteile 6, die innerhalb der käfigförmigen Produktträger 5 angeordnet sind, über das Förderband 7 in das Innere der Trommel 1, werden kontinuierlich durch das Trommelinnere bewegt und gelangen über die schematisch angedeutete Austrittschleuse 10 wieder aus der Trommel heraus. Im Trommelinneren sind sie bei rotierender Trommel gegen die Drehrichtung der- selben verschwenkt worden. Bei 4 ist im unteren Teil des Trommelinneren das gebildete Gießsandbett angedeutet, von dem Gießsand über einen Auslaß 8 abgezogen wird.

Schließlich ist noch zu erwähnen, daß die Erfindung auch eine Ausführungsform umfaßt, bei der die eigentliche Trom- mel nicht rotiert, sondern ein in der Trommel angeordnetes Gestell, das benachbart zur Trommelwandung angeordnet ist und die Förderelemente (Schaufeln) für das Schüttmaterial trägt. Hierdurch wird ein entsprechender Effekt erreicht.