BROGHAMMER REINHOLD (DE)
TRAMNITZ GERD (DE)
WO2010066455A1 | 2010-06-17 |
US5495658A | 1996-03-05 | |||
US4713877A | 1987-12-22 | |||
EP1818955A1 | 2007-08-15 | |||
EP1237261B1 | 2004-04-14 | |||
DE202008017587U1 | 2010-02-25 |
DATABASE WPI Week 200418, Derwent World Patents Index; AN 2004-188101, XP002696548
Verfahren zur Auskleidung der Innenfläche eines Hohlkörpers (30) mit einem aus pulverförmigem Material gepressten Formkörper (20), bei dem das mit einem Bindemittel versehene pulverförmige Material in den Pressraum einer Matrize (13) gefüllt und darin gepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressen zwischen einem Unterstempel (12) und einem Oberstempel (11) durchgeführt wird, dass vor oder nach dem Pressen der Hohlkörper (30) bei in der Matrize (13) befindlichem Formkörper (20) bezüglich einer axialen Projektion den Pressraum mit seiner Innenfläche umfangsseitig umgebend über der Matrize (13) positioniert wird, dass anschließend der gepresste Formkörper (20) mittels des Unterstempels (12) in den Hohlraum (31) geschoben wird und dass der Formkörper (20) durch sein Entspannen an der Innenfläche kraftschlüssig fixiert wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass beim Einschieben mit dem Unterstempel der Oberstempel (11) mit Gegendruck auf dem Formkörper (20) gehalten wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressraum nach innen von einem innenteil (14) begrenzt ist und dass der gepresste Formkörper (20) mittels des Unterstempeis (12) in den Hohlraum (31) geschoben wird, wobei das Innenteil (14) mit dem gepressten Formkörper (20) mitbewegt und erst nach dem Einfügen des Formkörpers (20) in den Hohlkörper (31) aus dem Formkörper (20) entfernt wird. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Einschieben des Formkörpers (20) unter Wirkung eines Gleitmittels durchgeführt wird. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Gleitmittel ein dem pulverförmigen Material von vornherein zugegebenes Gleitmittel genutzt wird, mit dem auch eine innere Reibung zwischen den Pulverteichen verringert wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel ein Epoxydharz verwendet wird, das die pulverförmigen aterialteilchen umhüllt oder mit diesen vermischt ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (20) zusätzlich formschlüssig mittels an der Innenfläche des Hohlkörpers (30) vorhandener Rauigkeit oder gebildeter griffiger Strukturen fixiert wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entspannung durch die Pressdichte beeinflusst wird. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressdichte in Abhängigkeit der Größe der Pulverteilchen, des Anteils an Epoxidharz, des Anteils an Bindemittel, des Anteils an Gleitmittel oder einer Kombination aus mindestens zweien dieser Bestandteile gewählt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressdichte des Formkörpers (20) anhand des Gesamtgewichts aus Hohlkörper (30) und Formkörper (20) bei bekanntem oder zuvor gemessenem Gewicht des Hohlkörpers (30) festgestellt wird. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressdichte unter Vergleich mit einer Soli-Pressdichte überwacht, geregelt oder nachjustiert wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschiuss an das Fixieren des Formkörpers (20) in dem Hohlkörper (30) ein Aushärtevorgang mittels Erwärmung und/oder UV-Bestrahlung durchgeführt wird. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmung in einem Ofen durch Wärmestrahlung, Konvektion und/oder Wärmeieitung oder induktiv vorgenommen wird. 14. Anwendung des Verfahrens zur Auskleidung eines Hohlkörpers (30) mit einem magnetischen Formkörper (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das pulverförmige Material magnetische Pulverteilchen umfasst. 15. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das pulverförmige Material außer den magnetischen Pulverteüchen Eisenpulver umfasst, wobei in einem ersten Schritt die magnetischen Pulverteilchen mit dem Bindemittel vorverdichtet werden, in einem weiteren Schritt das Eisenpulver mit dem Bindemittel vorverdichtet wird und in einem nachfolgenden Schritt das Pressen des Formkörpers (20) unter Endverdichtung der vorverdichteten Teile erfolgt und der Formkörper (20) nachfolgend entsprechend dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 in den Hohlkörper (30) eingefügt wird. 16. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (30) eine Hülse oder ein Topf zumindest mit einem zylinderförmigen Hohlraum (31) ist. 17. Funktionsteil mit einem Hohlkörper (30) und einem in diesen unter Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13 eingefügten Formkörper (20). 18. Funktionsteil nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass in den Formkörper (20) ein Eisenkern eingesetzt ist. |
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Auskleidung der Innenfläche eines Hohlkörpers mit einem aus puiverförmigem Material gepressten Formkörper, bei dem das mit einem Bindemittel versehene puiverförmige Material in den Pressraum einer Matrize gefüllt und darin gepresst wird.
Ein derartiges Verfahren ist in der EP 1 818 955 A1 angegeben. Hierbei wird pulver- förmiges Magnetmaterial, dem ein Bindemittel in Form eines Epoxidharzes beigemischt ist, in einer Form unter Erwärmung bei hohem Druck gepresst, wobei der Hochdruckverpressung ein Pressschritt mit leichtem Pressdruck vorangehen kann. Der unter hohem Pressdruck geformte Formkörper wird einer thermischen Behandlung unterzogen, wobei eine weitgehende Aushärtung des Epoxidharzes eintritt. Danach wird der ausgehärtete Formkörper an einem Positionierring eines Presszylin- ders angeordnet und anschließend bis an die Glasübergangstemperatur angewärmt, so dass die Verbindung zwischen dem Magnetpulver und dem Epoxidharz und des Harzgerüsts bestehen bleibt, jedoch eine genügende Deformation ermöglicht wird, um den Formkörper durch Pressen in das Gehäuse einzusetzen {s. Abs. [0048], [0049]). Während des Einführens des kunststoffgebundenen Magneten in das Gehäuse wird auf der Innenseite des kunststoffgebundenen magnetischen Formkörpers eine Beschichtung aufgesprüht (s. Abs. [0055]). Das Einbringen des Formkörpers in den zylindrischen Hohlkörper erfolgt somit über mehrere genau einzuhaltende Schritte und damit verbundenen Verweildauern.
Ein weiteres Verfahren zum Einbringen eines magnetischen Formkörpers in einen hülsenförmigen Hohlkörper ist in der WO 2010/066455 A1 gezeigt. Hierbei wird pul- verförmiges Material in eine mit einer Kappe versehene Hülse gefüllt, die sodann mit einer zweiten Kappe verschlossen wird. Anschließend wird auf mindestens eine Kappe ein Druck aufgebracht, um das magnetische Pulvermaterial zu pressen. Bei dieser Vorgehensweise spielen also die Kappen in Verbindung mit der Hülse für das Einbringen und Verpressen eine wichtige Rolle. in der EP 1 237 261 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines gekapselten Rotors eines Permanentmagnetmotors offenbart, bei dem eine Welle mit einem Vorformling, der später einen Magneten bildet, mit einem diesen umgebenden Blechmante! in ein Presswerkzeug eingelegt wird, wonach der Vorformling durch stirnseitige Druckbeaufschlagung so verformt wird, dass er innen an der Welle kraftschlüssig anliegt. Bei einem in der DE 20 2008 017 587 U1 gezeigten Rotor wird ein auf einer Weile angebrachter Permanentmagnet mit einer dichten Umkapselung versehen. Der Erfindung iiegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereit zu stellen, mit dem die Auskleidung effizienter durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Hierbei ist vorge- sehen, dass das Pressen zwischen einem Unterstempel und einem Oberstempel durchgeführt wird, dass vor oder nach dem Pressen der Hohlkörper bei in der Matrize befindlichem Formkörper bezüglich einer axialen Projektion den Pressraum mit seiner Innenfläche umfangsseitig umgebend über der Matrize positioniert wird, dass anschließend der gepresste Formkörper mittels des Unterstempels in den Hohlraum geschoben wird und dass der Formkörper durch sein Entspannen an der Innenfläche kraftschlüssig fixiert wird. Sind die Prozessparameter der Maschine so eingestellt, wird eine qualitativ hochwertige Auskleidung bei exakter Steuerbarkeit der Fertigungsschritte erreicht. Die Formkörper werden dabei stabil in den Hohlkörper eingefügt Beim Pressvorgang wird der Unterstempel in einer festen Position gehalten oder alternativ gleichzeitig mit dem Oberstempel gesteuert bewegt, wie es mit einer mehrachsigen Pressmaschine möglich ist.
Zu einer hohen Qualität der Auskleidung tragen dabei die Maßnahmen bei, dass beim Einschieben mit dem Unterstempel der Oberstempel mit Gegendruck auf dem Formkörper gehalten wird. Auf diese Weise lässt sich bei beidseitig offenen Hohlköpern, insbesondere Hülsen, der Formkörper, stabil einfügen.
Eine weitere vorteilhafte Maßnahme, die auch bei auf dem Formkörper gehaltenen Oberstempei oder ohne diese Maßnahme angewandt werden kann, besteht darin, dass der Pressraum nach innen von einem Innenteii begrenzt ist und dass der gepresste Formkörper mittels des Unterstempels in den Hohlraum geschoben wird, wobei das Innenteil mit dem gepressten Formkörper mitbewegt und erst nach dem Einfügen des Formkörpers in den Hohlkörper aus dem Formkörper entfernt wird.
Der Fertigungsvorgang wird dabei dadurch begünstigt, dass das Einschieben des Formkörpers unter Wirkung eines Gleitmittels durchgeführt wird.
Ferner tragen zu einem genau eingehaltenen Verfahrensablauf die Maßnahmen bei, dass als Gleitmittel ein dem pulverförmigen Material von vornherein zugegebenes Gleitmittel genutzt wird, mit dem auch eine innere Reibung zwischen den Pulvertei- chen verringert wird.
Für die Herstellung der Auskleidung sind des Weiteren die Maßnahmen von Vorteil, dass als Bindemittel ein Epoxydharz verwendet wird, das die pulverförmigen Materialteilchen umhüllt oder mit diesen vermischt ist.
Die Festlegung des Formkörpers in dem Hohlkörper kann dadurch ergänzt werden, dass der Formkörper zusätzlich formschlüssig mittels an der Innenfläche des Hohlkörpers vorhandener Rauigkeit oder gebildeter griffiger Strukturen fixiert wird. Die Rauigkeit oder griffige Struktur wird dabei auf die Eigenschaft des Formkörpers, z. B. dessen Pressdichte, Zusatz von Gleitmittel, abgestimmt. Befinden sich auf der Innenfläche vertiefte Strukturen, so kann z. B. durch Nachverpressen zusätzlich bewirkt werden, dass sich der Formkörper mit seiner Außenfläche in diese einsetzt. Die Nachverpressung ist dabei insbesondere bei als Hülsen ausgebildeten Hohlkörpern einfach steuerbar, da lediglich die noch an dem Formkörper anliegenden Stempel zur Druckbeaufschlagung angesteuert werden müssen. Dies kann z. B. mit einfachen Programmschritten erreicht werden. Die kraftschlüssige Fixierung des Formkörpers in dem Hohlkörper kann vorteilhaft dadurch definiert angepasst werden, dass die Entspannung durch die Pressdichte beeinflusst wird. Dabei bestehen verschiedene Steuerungsmöglichkeiten darin, dass die Pressdichte in Abhängigkeit der Größe der Pulverteilchen, des Anteils an Epoxidharz, des Anteils an Bindemittel, des Anteils an Gleitmittel oder einer Kombination aus mindestens zweien dieser Bestandteile gewählt wird. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale für eine definierte Durchführung des Verfahrens bestehen darin, dass die Pressdichte des Formkörpers anhand des Gesamtgewichts aus Hohlkörper und Formkörper bei bekanntem oder zuvor gemessenem Gewicht des Hohlkörpers festgestellt wird. Hierbei tragen zu einer zuverlässigen Durchführung des Verfahrens die Maßnahmen bei, dass die Pressdichte unter Vergleich mit einer Soll-Pressdichte überwacht, geregelt oder nachjustiert wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens bestehen darin, dass im An- schluss an das Fixieren des Formkörpers in dem Hohlkörper ein Aushärtevorgang mittels Erwärmung und/oder UV-Bestrahlung durchgeführt wird.
Hierbei bestehen verschiedene vorteilhafte Gestaitungsvarianten darin, dass die Erwärmung in einem Ofen durch Wärmestrahlung, Konvektion und/oder Wärmeleitung oder induktiv vorgenommen wird. Ein Bauteil mit magnetischen Eigenschaften lässt sich vorteilhaft durch Anwendung des Verfahrens zur Auskleidung eines Hohlkörpers mit einem magnetischen Formkörper erzielen, wobei das pulverformige Material magnetische Pulverteilchen sind. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Anwendung besteht darin, dass das pulverformige Material außer den magnetischen Pulverteilchen Eisenpuiver umfasst, wobei in einem ersten Schritt die magnetischen Pulverteilchen mit dem Bindemittel vorverdichtet werden, in einem weiteren Schritt das Eisenpulver mit dem Bindemittel vorverdichtet wird und in einem nachfolgenden Schritt das Pressen des Formkörpers unter Endverdichtung der vorverdichteten Teile erfoigt und der Formkörper nachfolgend entsprechend dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 in den Hohlkörper eingefügt wird.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel besteht dabei darin, dass der Hohlkörper eine Hülse zumindest mit einem zylinderförmigen Hohlraum ist.
Ein für zahlreiche Einsatzfälle vorteilhaftes Funktionsteil besteht in einem Hohlkörper, bei dem ein Formkörper nach einem der in den Verfahrensansprüchen angegebenen Verfahren eingefügt ist.
Dabei besteht eine für die Funktion vorteilhafte Ausführung darin, dass in den Formkörper ein Eisenkern eingesetzt ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug- nähme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Verfahrensschritt vor einem Pressen des Formkörpers bei in eine Matrize eingefülltem pulverförmigem Material in schematischer Darstellung,
Fig. 2 das Pressen des Formkörpers in der Matnze und
Fig. 3 das Einfügen des Formkörpers in einen Hohlkörper.
In den Fig. 1 bis 3 sind verschiedene Verfahrensschritte zum Auskleiden der Innenfläche eines Hohlkörpers 30 mit einem aus Pulvermaterial 20' gepressten Formkörper 20 (Pressling) in einer Pressmaschine 10 dargestellt. Bei dem Pressiing handelt es sich um einen kunststoffgebundenen Formkörper. Der Hohlkörper 30 ist bei dem Ausführungsbeispiel als Hülse ausgebildet.
Fig. 1 zeigt das in eine Matrize 13 der Pressmaschine 10 eingefüllte pulverförmige Material 20', dem als Bindemittel Kunststoff, vorzugsweise ein Epoxidharz, zugesetzt ist, wobei die einzelnen Pulverteilchen von dem Kunststoff umhüllt sein können und/oder Kunststoffteilchen homogen zugemischt sind. Außerdem ist dem puiverför- migen Material 20' ein Gleitmittel beigemischt, mit dem die innere Reibung zwischen den Teilchen beim Pressen verringert und auch die äußere Reibung an umgebenden Wandflächen sowohl beim Pressen selbst als auch beim Ausschieben aus der Matrize 13 verringert wird. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist das pulverförmige Material 20' mit den genannten weiteren Bestandteilen mittels einer (nicht gezeigten) Fülieinheit in die Matrize 13 gefüllt, die von unten von der zugekehrten Oberseite eines Unterstempels 12 abgeschlossen ist. Der in der Matrize 13 gebildete Füllraum (bzw. Pressraum), der nach innen von einem Innenteil 14 begrenzt wird, hat bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen ringförmigen, beispielsweise kreisringförmigen Querschnitt, so dass der gepresste Formkörper 20 die Form eines Hohlzylinders erhält. Alternativ können auch andere Formkörper hergestellt werden, wie z. B. solche mit polygonalem (dreieckig, viereckig ...) oder elliptischem Querschnitt oder dgl.. Die Formkörper können über ihren Querschnitt auch ausgefüllt sein. Das pulverförmige Material 20' ist z. B. magnetisches Pulvermaterial mit isotropen oder anisotropen Eigenschaften, hartmagnetisch oder weichmagnetisch.
Das in die Matrize 13 eingefüllte pulverförmige Material 20' mit den Kunststoffantei- len und dem Gleitmittel wird anschließend zwischen dem Unterstempel 12 und einem in den Füliraum geführten Oberstempel 11 gepresst, wobei z. B. der Unterstempei 12 stehen bleibt und nur der Oberstempel 11 zum Pressen nach unten verfahren wird, wie durch die nach unten gerichtete Pfeiispitze des oberen Doppelpfeils angedeutet ist. Bei einer mehrachsigen Pressmaschine ist es alternativ möglich, dass sich der Unterstempei 12 mit dem Oberstempe! 11 beim Pressvorgang bewegt. Der mit dem Oberstempel 11 aufgebrachte Pressdruck richtet sich nach der gewünschten Pressdichte des Presslings und kann durch Voruntersuchungen genau ermittelt und auch noch während der Fertigungsvorgänge geregelt bzw. nachjustiert werden. Eine gängige Methode ist hierbei, die Überprüfung bzw. Überwachung der Pressdichte anhand des nachträglich gemessenen Gewichts des gepressten Formkörpers 20 durchzuführen. Die Pressdichte hängt dabei von verschiedenen Parametern ab, wie z. B. der Art des pulverförmigen Materials, beispielsweise eines Magnetpulvers, der Größe der Pulverteilchen, des Bindemittelanteils (Kunststoff, insbesondere Epoxidharz, dessen Anteil in der Regel bei derartigen kunststoffgebundenen Formkörpern zwischen 1 und 8 Gew.-% liegt) sowie der Art und der Menge des Gleitmittels ab. Wie Fig. 2 zeigt, ist der Hohlkörper 30, dessen innere Umfangskontur an die äußere Umfangskontur des Füllraums und damit auch des gepressten Formkörpers 20 an- gepasst ist, an der Oberseite der Matrize 13 so positioniert, dass seine Innenkontur und die Außenkontur des Füllraums in axialer Draufsicht zueinander konzentrisch und miteinander in Deckung gebracht sind. Diese Positionierung des Hohlkörpers 30 auf der Matrize 13 kann vor oder auch nach dem Pressvorgang erfolgen, bevor der gepresste Formkörper ausgeschoben wird.
Fig. 3 zeigt das Ausschieben des gepressten Formkörpers 20 mittels des Unterstem- pels 12, der zum Ausschieben mit einer gewählten Verstellkraft bzw. gewähltem Druck beaufschlagt wird und dadurch nach oben bewegt wird, wie durch die obere Pfeilspitze des unteren Doppelpfeils angedeutet. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, wird beim Herausschieben des gepressten Formkörpers 20 dieser in den Hohlkörper 30 eingefügt. Die Innenkontur des Hohlkörpers 30 ist auf die Außenkontur des gepressten Formkörpers vorzugsweise so angepasst, dass dieser beim Austreten aus dem Füllraum der Matrize 3 glatt und unter Gleitreibung entlang der Innenfläche des Hohlkörpers 30 in diesen eingeschoben wird, bis die gewünschte Position in axialer Richtung erreicht ist. Bei dem Fügevorgang wird der Hohlkörper 30 mittels (nicht gezeigter) Haltemittel gehalten, so dass er axial nicht ausweichen kann. Die Gleitreibung beim Herausschieben des gepressten Formkörpers 20 aus der Matrize 13 und Einfügen in den Hohlkörper 30 wird durch das dem pulverförmigen Material 20' beigemischte Gleitmittel relativ gering gehalten, so dass kein zusätzliches Schmiermitte! an den begrenzenden Wänden der Matrize 13 sowie der Innenfläche des Hohlkörpers 30 erforderlich ist.
Wie Fig. 3 weiter zeigt, ist der Oberstempel 11 , wie es bei hülsenartigen Hohlkörpern 30 möglich ist, beim Herausschieben des gepressten Formkörpers 20 weiterhin unter gewissem Andruck auf dem gepressten Formkörper 20 gehalten und wird durch die höheren Versteilkräfte des Unterstempels mit dem gepressten Formkörper 20 nach oben bewegt, wie die obere Pfeilspitze des oberen Doppelpfeils andeutet Durch den Andruck des Oberstempels 11 beim Herausschieben des gepressten Formkörpers 20 wird dieser vor Beschädigungen beim Herausschieben aus der Matrize 13 und Einfügen in den Hohlkörper 30 geschützt, bis er die gewünschte axiale Position erreicht hat. In dieser Lage kann, sofern z. B. bei besonderer Ausgestaltung des Hohlkörpers 30 und des gepressten Formkörpers 20 mit seinen Bestandteilen als zweckmäßig erachtet, der gepresste Formkörper 20 noch nachgepresst werden. Damit kann z. B. zusätzlich zu einer kraftschlüssigen Fixierung des in den Hohlkörper 30 eingefügten gepressten Formkörpers 20 noch eine formschlüssige Fixierung in an der Innenfläche des Hohlkörpers 30 ausgebildeten Strukturen durch Formschluss erzielt werden. In vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens wird beim Herausschieben des Formkörpers 20 aus der Matrize und Einführen in den Hohlkörper 30 das Innentei! 14 mit dem gepressten Formkörper 20 mitbewegt und erst nach der Einfügung des Formkörpers 20 in den Hohlraum aus dem Formkörper entfernt, und zwar vorzugsweise wieder nach unten geschoben.
Eine wesentliche Besonderheit des erläuterten Fügeprozesses besteht darin, dass sich der gepresste Formkörper 20 nach dem Einbringen an die vorgegebene Position des Hohlkörpers 30 entspannt und dabei (durch eine Art„Aufatmen") fest an die Innenfläche des Hohlkörpers 30 anfügt, wie sich in Untersuchungen der Erfinder ge- zeigt hat. Die Ausdehnung des Formkörpers 20 und kraftschiüssige Anfügung an die Innenfläche des Hohlkörpers wird dabei durch das beim Entspannungsvorgang noch in dem Formkörper 20 angeordnete Innenteil 14 unterstützt. Die beschriebene Vorgehensweise ergibt eine effiziente Fertigung des Bauteils aus Hohlkörper 30 und ge- presstem Formkörper 20. Nachdem der gepresste Formkörper 20 in den Hohlkörper 30 eingefügt ist, kann er an Ort und Stelle oder aber in einem nachfolgenden Fertigungsschritt an anderer Stelle der Aushärtung bei definierter Temperatur (z. B. in einem Temperaturbereich zwischen 140 und 160° C) und/oder durch UV-Bestrahiung (je nach gewähltem Bindemittel oder Zusätzen) unterzogen werden. Die Wärmezufuhr kann dabei mittels Wärmestrahlung, Wärmeleitung oder Konvektion erfolgen, etwa in einem Wärmeofen oder induktiv.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel besteht darin, dass anstelle des hülsenartigen Hohlkörpers 30 mit an seinen axialen Enden gegenüberliegenden Öffnungen ein topfartiger Hohlkörper 30 verwendet und der gepresste Formkörper 20 in diesen eingefügt wird. Dabei erfolgt die Positionierung des als Topf ausgebildeten Hohlkörpers 30 auf der Matrize 13 nach dem Pressvorgang und das Einschieben des gepressten Formkörpers 20 in den Hohlkörper 30 erfolgt mit dem Unterstempel 12, ohne dass ein Gegendruck mit dem Oberstempei 11 ausgeübt wird.
Eine vorteilhafte Anwendung des Verfahrens besteht in der Auskleidung eines Hohlkörpers 30 mit einem gepressten kunststoffgebundenen magnetischen Formkörper. Derartige Bauteile können z. B. als Rotor eines elektrischen Motors oder als Teil einer Sensorvorrichtung eingesetzt bzw. weiterverarbeitet werden.
Ein Ausgestaltungsbeispiel für eine solche Anwendung besteht in Verbindung mit einem sogenannten 2-Phasen-Pressen. Vorliegend wird dazu beispielsweise eine Kombination von kunststoffgebundenem Magnetwerkstoff mit magnetischen Pulver- teiichen und kunststoffgebundenem Eisenpulver verwendet. Mit einem speziell ausgeführten Werkzeug werden in einem ersten Schritt die mit einem Bindemittel umhüllten bzw. vermischten magnetischen Pulverteilchen in der Matrize vorverdichtet. In einem weiteren Schritt wird das mit einem Bindemittel versehene Eisenpulver eingefüllt und ebenfalls vorverdichtet. Anschließend werden beide Teile in einem Pressvorgang wie vorstehend beschrieben endverdichtet, um einen mechanisch gut verzahnten Formkörper der beiden Werkstoffe zu erzielen. Anschließend wird der so als 2-phasiger Magnet hergesteilte Formkörper 20 in den Hohlkörper 30 gefügt, wie vor- stehend beschrieben.
Eine übliche Gestalt des Hohlkörpers 39 sind z. B. die genannte zylindrische Hülse oder der zylindrische Topf, wobei auch der gepresste Formkörper 20 eine hohlzylind- rische Gestalt besitzen kann. Aber auch andere Querschnittskonturen kommen in Betracht, wie z. B. polygonale Formen (Dreieck, Quadrat, Rechteck, andere Mehrecke) oder elliptische Konturen. Vorzugsweise sind dabei die Querschnittskontur in Umfangsrichtung der Innenfläche des Hohlkörpers 30 sowie der Außenfläche des gepressten Formkörpers 20 senkrecht zu ihrer axialen Richtung über die axiale Ausdehnung gleichbleibend. Aber auch Formen mit geringer Verjüngung (bezüglich der Fig. 1 bis 3) nach unten oder oben sind denkbar.
Der auf die beschriebene Weise mit dem Formkörper 20 versehene Hohlkörper 30 kann vorteilhaft als magnetisches Funktäonsteil verwendet werden. Beispielsweise ist bei einem solchen Funktionsteil in das Innere des Formkörpers 20 ein im Querschnitt kreisringförmiger oder vollzylindrischer Eisenkern eingesetzt.