Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND MACHINE FOR PROCESSING A MEDICAL INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/219573
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for processing a medical instrument is presented, said method including the steps of: providing a processing preparation, providing a dilution preparation, mixing a processing solution from the processing preparation and the dilution preparation, and processing the medical instrument with the processing solution, wherein the processing solution is mixed immediately before the processing. The method is distinguished by virtue of a mix ratio of processing preparation and dilution preparation being set individually depending on the time varying data that characterize the processing preparation. Likewise, a machine for processing a medical instrument (20) is presented, comprising a supply (1, 5) for a processing preparation, a supply (10, 11) for a dilution preparation, a mixing apparatus (2, 6, 12, 15) for mixing a processing solution from the processing preparation and the dilution preparation, a processing unit (17), in which the medical instrument (20) is processable by means of the processing solution, and a controller (25). The machine is distinguished by virtue of the controller (25) comprising means (27, 28, 29, 30) for capturing time varying data that characterize the processing preparation and by virtue of the controller (25) being configured to control the mixing apparatus (2, 6, 12, 15) in such a way that a mix ratio of processing preparation and dilution preparation is set individually depending on the time varying data.

Inventors:
BOETTCHER-WILMES MARIUS (DE)
ESCHBORN SASCHA (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/061131
Publication Date:
December 06, 2018
Filing Date:
May 02, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
WINTER & IBE OLYMPUS (DE)
International Classes:
A61B90/70; A61B90/90; A61B90/94; A61B90/98; A61L2/16
Foreign References:
EP3311850A12018-04-25
EP1757313A12007-02-28
US9149161B22015-10-06
JP2016137031A2016-08-04
JPH09253173A1997-09-30
JP2009261683A2009-11-12
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
NOACK, Andreas (DE)
Download PDF:
Claims:
1 . Verfahren zum Aufbereiten eines medizinischen Instruments mit den Schritten:

- Bereitstellen eines Aufbereitungsmittels,

- Bereitstellen eines Verdünnungsmittels,

- Anmischen einer Aufbereitungslösung aus dem Aufbereitungsmittel und dem Verdünnungsmittel, und

- Aufbereiten des medizinischen Instruments mit der Aufbereitungslösung, wobei das Anmischen der Aufbereitungslösung unmittelbar vor dem Aufbereiten erfolgt,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Mischungsverhältnis von Aufbereitungsmittel und Verdünnungsmittel individuell in Abhängigkeit von zeitlich veränderlichen, das Aufbereitungsmittel charakterisierender Daten festgelegt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlich

veränderlichen Daten ein Alter des Aufbereitungsmittels umfassen.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlich

veränderlichen Daten eine Temperatur des Aufbereitungsmittels umfassen.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlich

veränderlichen Daten einen Temperaturverlauf des Aufbereitungsmittels umfassen.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlich veränderlichen Daten durch Verknüpfung von zeitlich nicht veränderlichen, das Aufbereitungsmittel charakterisierenden Daten mit zeitlich veränderlichen, nicht auf das Aufbereitungsmittel bezogenen Daten ermittelt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbereitungsmittel ein, vorzugsweise enzymatisches, Reinigungsmittel ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbereitungsmittel ein, vorzugsweise oxidisches, Desinfektionsmittel ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektionsmittel Wasserstoffperoxid und/oder Peressigsäure umfasst.

1

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdünnungsmittel Wasser ist oder umfasst.

10. Maschine zum Aufbereiten eines medizinischen Instruments (20), mit

- einer Zufuhr (1 ,5) für ein Aufbereitungsmittel,

- einer Zufuhr (10,1 1 ) für ein Verdünnungsmittel,

- einer Mischvorrichtung (2,8,12,15) zum Anmischen einer Aufbereitungslösung aus dem Aufbereitungsmittel und dem Verdünnungsmittel,

- einem Aufbereitungsaggregat (17), in welchem das medizinische Instrument (20) mittels der Aufbereitungslösung aufbereitbar ist, sowie

- einer Steuerung (25),

dadurch gekennzeichnet, dass

- die Steuerung (25) Mittel (27,28,29,30) zum Erfassen von zeitlich veränderlichen, das Aufbereitungsmittel charakterisierender Daten umfasst, und

- die Steuerung (25) eingerichtet ist, die Mischvorrichtung (2,8,12,15) derart zu steuern, dass ein Mischungsverhältnis von Aufbereitungsmittel und

Verdünnungsmittel individuell in Abhängigkeit der zeitlich veränderlichen Daten festgelegt wird. 1 1 . Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr (1 ,5) für das Aufbereitungsmittel einen Vorratsbehälter (1 ,5) für das Aufbereitungsmittel umfasst, und dass der Vorratsbehälter mit einem Datenträger (3,7) ausgestattet ist, auf dem zeitlich unveränderliche, das Aufbereitungsmittel charakterisierende Daten gespeichert sind,

wobei die Steuerung (25) Auslesemittel (27,28) zum Auslesen der zeitlich unveränderlichen Daten aus dem Datenträger (3,7) umfasst.

12. Maschine nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (25) eingerichtet ist, die zeitlich veränderlichen, das Aufbereitungsmittel

charakterisierenden Daten durch Verknüpfung der von dem Datenträger (3,7) gelesenen zeitlich unveränderlichen, das Aufbereitungsmittel charakterisierenden Daten mit zeitlich veränderlichen, nicht auf das Aufbereitungsmittel bezogenen Daten, insbesondere maschineninternen Daten, zu ermitteln.

2

13. Maschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlich unveränderlichen Daten ein Herstelldatum, ein Abfülldatum, und/oder ein

Haltbarkeitsdatum des Aufbereitungsmittels umfassen. 14. Maschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die

maschineninternen Daten ein Maschinendatum umfassen.

15. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die maschineninternen Daten eine Maschinentemperatur und/oder einen

Maschinentemperaturverlauf umfassen.

3

Description:
Verfahren und Maschine zum Aufbereiten eines medizinischen Instruments

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten eines medizinischen Instruments mit den Schritten: Bereitsteilen eines Aufbereitungsmittels, Bereitstellen eines

Verdünnungsmittels, Anmischen einer Aufbereitungslösung aus dem Aufbereitungsmittel und dem Verdünnungsmittel, und Aufbereiten des medizinischen Instruments mit der

Aufbereitungslösung, wobei das Anmischen der Äufbereitungslosung unmittelbar vor dem Aufbereiten erfolgt

Die Erfindung betrifft weiterhin eine Maschine zum Aufbereiten eines medizinischen

Instruments, mit einer Zufuhr für ein Aufbereitungsmittel, einer Zufuhr für ein

Verdünnungsmittel, einer Mischvorrichtung zum Anmischen einer Aufbereitungslösung aus dem Aufbereitungsmittel und dem Verdünnungsmittel, einem Aufbereitungsaggregat, in welchem das medizinische Instrument mittels der Äufbereitungslosung aufbereitbar ist, sowie einer Steuerung,

Entsprechende Verfahren und Maschinen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden unter anderem von der Anmelderin unter der Bezeichnung„ETD" vertrieben bzw. in diesen Maschinen angewendet.

Medizinische Instrumente werden bei Ihrer Verwendung oftmals mit Körperflüssigkeiten eines Patienten verunreinigt. Um eine Übertragung von Krankheiten auf andere Patienten zu vermeiden, müssen die medizinische Instrumente daher nach Ihrer Verwendung sorgfältig aufbereitet werden.

Sehr robuste medizinische Instrumente können nach einer manuellen Vorreinigung einer Dampfsterilisation unterzogen werden. Weniger robuste Instrumente, beispielsweise flexible Endoskope, sind jedoch für die Dampfsterilisation ungeeignet.

Solche medizinischen Instrumente werden meist unter Einsatz chemischer

Aufbereitungsmittel aufbereitet. Als Aufbereitungsmittel kommen dabei Reinigungs- und

Desinfektionsmittel zum Einsatz.

Die Aufbereitungsmittel werden in der Regel schon aus Platzgründen in konzentrierter Form vorgehalten und bereitgestellt. Parallel wird ein Verdünnungsmittel bereitgestellt.

Aufbereitungsmittel und Verdünnungsmittel werden unmittelbar vor dem eigentlichen Aufbereitungsprozess in einem bestimmten Mischungsverhältnis zu einer

Aufbereitungslösung vermischt, mittels welcher das medizinische Instrument anschließend aufbereitet wird. Bei der eigentlichen Aufbereitung kann das medizinische Instrument mit der Aufbereitungslösung besprüht und/oder durchspült werden. Alternativ und/oder zusätzlich kann das medizinische Instrument auch längere Zeit in der Aufbereitungslösung gebadet werden, Im Anschluss wird das medizinische Instrument zumeist mittels einer neutralen

Spülflüssigkeit abgespült, um Reste der Aufbereitungslösung von allen Oberflächen des medizinischen Instruments zu entfernen.

Bei der Aufbereitung eines medizinischen Instruments können nacheinander verschiedene Aufbereitungsmittel eingesetzt werden. Beispielsweise kann zunächst ein Reinigungsmittel und anschließend ein Desinfektionsmittel eingesetzt werden.

Gängige Aufbereitungsmittel haben in der Regel eine begrenzte Haltbarkeit, nach deren Ablauf die Aufbereitungsmittel nicht weiter verwendet werden dürfen. Dies liegt

hauptsächlich darin begründet, dass die wirksamen Chemikalien sich mit der Zeit zersetzen.

Das Ende der Haltbarkeit ist dabei in der Regel so festgesetzt, dass ausgehend von einer bekannten Konzentration der Chemikalien bei der Herstellung des Aufbereitungsmittels und bekannten zulässigen Lagerbedingungen am Ende der Haltbarkeit noch eine ausreichende Konzentration vorhanden ist, um bei Einhaltung eines vom Hersteller vorgegebenen

Mischungsverhältnisses mit Verdünnungsmittel eine wirksame Aufbereitungslösung zu erhalten. Während das beschriebene Verfahren innerhalb des Haltbarkeitszeitraums der

Aufbereitungsmittel eine sichere Aufbereitung gewährleistet, ist es hinsichtlich der

Ausnutzung der Aufbereitungsmittel nicht optimal.

Da praktisch über den gesamten Haltbarkeitszeitraum eines Aufbereitungsmittels die Konzentration der wirksamen Chemikalien oberhalb einer Mindestkonzentration liegt, welche für eine sichere Aufbereitung erforderlich ist, wird während der meisten

Aufbereitungsprozesse mehr Aufbereitungsmittel verbraucht, als tatsächlich erforderlich wäre. Dies verursacht nicht nur unnötig hohe Kosten für das Aufbereitungsmittel, sondern belastet gleichzeitig die aufzubereitenden medizinischen Instrumente, Komponenten der Aufbereitungsmaschine sowie die Umwelt durch unnötig überhöhte Konzentrationen der wirksamen Chemikalien in der Aufbereitungslösung und im Abwasser.

Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und eine Maschine zum Aufbereiten von medizinischen Instrumenten bereitzustellen, welche hinsichtlich der beschriebenen Problematik verbessert sind. Diese Aufgabe wird gemäß eines Aspekts der Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum Aufbereiten eines medizinischen Instruments mit den Schritten: Bereitstellen eines

Aufbereitungsmittels, Bereitstellen eines Verdünnungsmittels, Anmischen einer

Aufbereitungslösung aus dem Aufbereitungsmittel und dem Verdünnungsmittel, und

Aufbereiten des medizinischen Instruments mit der Aufbereitungslösung, wobei das

Anmischen der Aufbereitungslösung unmittelbar vor dem Aufbereiten erfolgt, welches Verfahren dadurch weitergebildet ist, dass ein Mischungsverhältnis von Aufbereitungsmittel und Verdünnungsmittel individuell in Abhängigkeit von zeitlich veränderlichen, das

Aufbereitungsmittel charakterisierender Daten festgelegt wird, Die Erfindung hat erkannt, dass ein fest vorgegebenes Mischungsverhältnis einer optimalen Ausnutzung des Aufbereitungsmittels im Wege steht. Durch die individuelle Festlegung des Mischungsverhältnisses in Abhängigkeit zeitlich veränderlicher, das Aufbereitungsmittel charakterisierender Daten kann ein hinsichtlich Wirksamkeit und Verbrauch optimiertes Mischungsverhältnis und somit eine optimale Ausnutzung des Aufbereitungsmittels erreicht werden.

Gemäß einer Weiterbildung eines erfindungsgemäßen Verfahrens können die zeitlich veränderlichen Daten ein Alter des Aufbereitungsmittels umfassen. Dabei ist als Alter im Sinne der Erfindung ein zwischen der Herstellung oder der Abfüllung des

Aufbereitungsmittels einerseits, und der Verwendung des Aufbereitungsmittels andererseits, verstrichener Zeitraum zu verstehen. Über das Alter des Aufbereitungsmittels kann aus einer bekannten Anfangskonzentration der wirksamen Chemikalien in dem Aufbereitungsmittel und einer bekannten Zerfallskennlinie die aktuelle Konzentration näherungsweise ermittelt und daraus ein optimales Mischungsverhältnis bestimmt werden.

Die zeitlich veränderlichen Daten können weiterhin vorzugsweise eine Temperatur des Aufbereitungsmittels umfassen. Da der Zerfall der wirksamen Chemikalien wie alle chemischen Prozesse temperaturabhängig ist, kann die Bestimmung der aktuellen

Konzentration bei Berücksichtigung der Temperatur mit höherer Genauigkeit erfolgen. Eine notwendige Sicherheitsmarge bei der Festlegung des Mischungsverhältnisses kann dadurch entsprechend reduziert werden. In einer besonders bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens können die zeitlich veränderlichen Daten einen Temperaturverlauf des Aufbereitungsmittels umfassen. Hierdurch können auch Schwankungen der Temperatur bei der Bestimmung der aktuellen Konzentration der wirksamen Chemikalien berücksichtigt werden. Gemäß einer Weiterbildung eines erfindungsgemäßen Verfahrens können die zeitlich veränderlichen Daten durch Verknüpfung von zeitlich nicht veränderlichen, das

Aufbereitungsmittel charakterisierenden Daten mit zeitlich veränderlichen, nicht auf das Aufbereitungsmittel bezogenen Daten ermittelt werden. Üblicherweise liegen für das Aufbereitungsmittel nur zeitlich nicht veränderliche Daten vor, wie beispielsweise die Art des Aufbereitungsmittels, der Zeitpunkt der Herstellung oder Abfüllung, die Anfangskonzentration und das Haltbarkeitsdatum. Durch Verknüpfung dieser Daten beispielsweise mit dem aktuellen Datum kann das Alter des Aufbereitungsmittels bestimmt werden. Das Aufbereitungsmittel kann ein vorzugsweise enzymatisches Reinigungsmittel sein.

Enzymatische Reinigungsmittel haben eine hohe Wirksamkeit bei der Beseitigung eiweißhaltiger Anhaftungen. Gleichzeitig haben enzymatische Reinigungsmittel eine begrenzte Haltbarkeit, da die verwendeten Enzyme mit der Zeit degradieren.

Alternativ kann das Aufbereitungsmittel ein vorzugsweise oxidisches Desinfektionsmittel sein. Oxidische Desinfektionsmittel sind gegen viele Krankheitserreger hochwirksam.

Gleichzeitig neigen solche Desinfektionsmittel zur chemischen Zersetzung und haben daher nur eine kurze Haltbarkeitsdauer. Mögliche oxidische Desinfektionsmittel können

Wasserstoffperoxid (H2O2) und/oder Peressigsäure (CH3COOOH) umfassen.

Als Verdünnungsmittel kommt vorzugsweise Wasser infrage. Die Aufgabe wird gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung gelöst durch eine Maschine zum Aufbereiten eines medizinischen Instruments, mit einer Zufuhr für ein

Aufbereitungsmittel, einer Zufuhr für ein Verdünnungsmittel, einer Mischvorrichtung zum Anmischen einer Aufbereitungslösung aus dem Aufbereitungsmittel und dem

Verdünnungsmittel, einem Aufbereitungsaggregat, in welchem das medizinische Instrument mittels der Aufbereitungslösung aufbereitbar ist, sowie einer Steuerung, welche dadurch weitergebildet ist, dass die Steuerung Mittel zum Erfassen von zeitlich veränderlichen, das Aufbereitungsmittel charakterisierender Daten umfasst, und die Steuerung eingerichtet ist, die Mischvorrichtung derart zu steuern, dass ein Mischungsverhältnis von

Aufbereitungsmittel und Verdünnungsmittel individuell in Abhängigkeit der zeitlich veränderlichen Daten festgelegt wird.

In einer möglichen Ausführung einer Maschine gemäß der Erfindung umfasst die Zufuhr für das Aufbereitungsmittel einen Vorratsbehälter für das Aufbereitungsmittel, und der

Vorratsbehälter ist mit einem Datenträger ausgestattet, auf dem zeitlich unveränderliche, das Aufbereitungsmittel charakterisierende Daten gespeichert sind, wobei die Steuerung

Auslesemittel zum Auslesen der zeitlich unveränderlichen Daten aus dem Datenträger umfasst. Unter einem Datenträger werden im Sinne der Erfindung maschinenlesbare Elemente verstanden. Dies können beispielsweise galvanisch oder per Funk auslesbare Speicher, aufgedruckte QR- oder Barcodes sein.

Die Steuerung kann weiterhin eingerichtet sein, die zeitlich veränderlichen, das

Aufbereitungsmittel charakterisierenden Daten durch Verknüpfung der von dem Datenträger gelesenen zeitlich unveränderlichen, das Aufbereitungsmittel charakterisierenden Daten mit zeitlich veränderlichen, nicht auf das Aufbereitungsmittel bezogenen Daten, insbesondere maschineninternen Daten, zu ermitteln.

Dabei können die zeitlich unveränderlichen Daten ein Herstelldatum, ein Abfülldatum, und/oder ein Haltbarkeitsdatum der Aufbereitungsmittel umfassen.

Die maschineninternen Daten können ein Maschinendatum umfassen. Die

maschineninternen Daten können ebenso eine Maschinentemperatur und/oder einen aschinentemperaturverlauf umfassen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger beispielhafter Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 : Eine prinzipielle Darstellung einer Maschine zum Aufbereiten medizinischer

Instrumente,

Fig. 2: Den Konzentrationsverlauf wirksamer Chemikalien in einem Aufbereitungsmittel bei unterschiedlichen Zerfallskennlinien,

Fig. 3: Eine Bestimmung einer aktuellen Konzentration einer wirksamen Chemikalie unter Berücksichtigung eines Temperaturverlaufs.

Figur 1 zeigt den Prinzipiellen Aufbau einer Maschine zum Aufbereiten medizinischer Instrumente.

Die Maschine umfasst eine Zufuhr eines ersten Aufbereitungsmittels mit einem

Vorratsbehälter 1 und einer Pumpe 2. Der Vorratsbehälter 1 ist mit einem RFID-Chip 3 ausgestattet, auf welchem die Art des ersten Aufbereitungsmittels, dessen Herstell- und/oder Abfülldatum, und dessen Haltbarkeitsdatum abgespeichert sind. Zusätzlich kann eine Anfangskonzentration einer wirksamen Chemikalie des ersten Aufbereitungsmittels auf dem RFID-Chip 3 gespeichert sein. Die Maschine umfasst weiterhin eine Zufuhr eines zweiten Aufbereitungsmittels mit einem Vorratsbeh älter 5 und einer Pumpe 8. Der Vorratsbehälter 5 ist mit einem RFID-Chip 7 ausgestattet, auf welchem die Art des zweiten Aufbereitungsmittels, dessen Herstell- und/oder Abfülldatum, und dessen Haltbarkeitsdatum abgespeichert sind. Zusätzlich kann eine Anfangskonzentration einer wirksamen Chemikalie des zweiten Aufbereitungsmittels auf dem RFID-Chip 7 gespeichert sein.

Die Maschine umfasst ebenfalls eine Zufuhr für ein Verdünnungsmittel, im vorliegenden Beispiel Wasser, mit einem Leitungsanschluss 10, einer Wasseraufbereitungseinheit 1 1 , sowie einer Pumpe 12. In der Wasseraufbereitungseinheit 1 1 wird Wasser aus dem

Leitungsanschluss desinfiziert, beispielsweise mittels UV-Bestrahlung und/oder Zugabe von Ozon.

Die Pumpen 2,8,12 sind mit einer Mischkammer 15 verbunden, welche wiederum über eine Pumpe 16 mit einem Aufbereitungsaggregat 17 verbunden ist.

Das Aufbereitungsaggregat 17 kann beispielsweise als Spülkammer oder Tauchbecken ausgeführt sein. In dem Aufbereitungsaggregat ist ein medizinisches Instrument 20 angeordnet, welches aufzubereiten ist.

Eine Steuerung 25 steuert die Pumpen 2, 8, 12 und 16, um die Aufbereitung des

medizinischen Instruments 20 durchzuführen. Der Steuerung 25 ist ein Speicher 28 zugeordnet, in welchem für unterschiedliche Aufbereitungsmittel Informationen über wirksame Mischungsverhältnisse und andere Prozessparameter hinterlegt sind.

Die Steuerung ist weiter mit Sensoren 27,28 verbunden, welche mit den RFID-Chips 3,7 der

Vorratsbeh älter 1 ,5 kommunizieren, um Daten über die jeweiligen Aufbereitungsmittel an die Steuerung zu übermitteln.

Weiterhin ist die Steuerung mit einem Temperatursensor 29 und einer Systemuhr 30 verbunden.

In Figur 2 ist der prinzipielle Verlauf der Konzentration einer wirksamen Chemikalie in einem Aufbereitungsmittel dargestellt. Dabei ist auf der horizontalen Achse die Zeit in willkürlichen Einheiten dargestellt, während auf der vertikalen Achse die Konzentration der wirksamen Chemikalie dargestellt ist, ebenfalls in willkürlichen Einheiten. Es ist zu erkennen, dass die Konzentration K, angefangen von einer Ausgangskonzentration K 0 , mit der Zeit abnimmt. Hierbei sind drei mögliche Kennlinien 101 ,102,103 dargestellt. Die Kennlinie 101 beschreibt eine exponentielle Abnahme der Konzentration. Kennlinie 102 beschreibt eine lineare Abnahme, und Kennlinie 103 beschreibt eine progressive Abnahme der Konzentration. Unterschiedliche Aufbereitungsmittel weisen jeweils unterschiedliche Kennlinien auf, die in dem Speicher 28 hinterlegt sind. In dem Diagramm der Figur 2 ist weiterhin mit der gestrichelten Linie 104 eine

Mindestkonzentration K m j n dargestellt, welche für eine wirksame Aufbereitung medizinischer Instrumente erforderlich ist. Sobald diese Konzentration unterschritten wird, ist das Ende der Haltbarkeit des Aufbereitungsmittels erreicht und es darf nicht mehr verwendet werden.

Die Steuerung 25 prüft vor jedem Aufbereitungsvorgang durch Vergleich eines auf den RFID-Chips 3,7 gespeicherten Haltbarkeitsdatums mit einem von Systemuhr 30 gelieferten Datum, ob das entsprechende Aufbereitungsmittel noch verwendet werden darf. Andernfalls wird der Benutzer aufgefordert, den entsprechenden Vorratsbehälter 1 ,5 zu ersetzten.

Aus dem Diagramm der Figur 2 ist aber auch zu ersehen, dass die tatsächliche

Konzentration der wirksamen Chemikalie in einem Aufbereitungsmittel zu einem beliebigen Zeitpunkt t, dargestellt durch die gestrichelte Linie 105, größer ist als die

Mindestkonzentration. Um in einer fertig angemischten Aufbereitungslösung also eine sicher wirksame Konzentration der wirksamen Chemie zu erhalten, ist ein geringeres

Mischungsverhältnis zwischen dem Aufbereitungsmittel und einem Verdünnungsmittel erforderlich, als am Ende des Haltbarkeitszeitraums. Um ein optimales Mischungsverhältnis hinsichtlich Wirksamkeit und Verbrauch zu ermitteln, Verknüpft die Steuerung 25 die von den RFID-Chips 3,7 der Vorratscontainer 1 ,5 gelesenen Daten über die Art des Aufbereitungsmittels, Herstelldatum, Ausgangskonzentration der wirksamen Chemikalien und Haltbarkeitsdatum, mit Daten der Systemuhr 30, um ein Alter des Aufbereitungsmittels zu bestimmen. Anschließend bestimmt die Steuerung 25 anhand einer in dem Speicher 28 abgelegten Zerfallskennlinie die aktuelle Konzentration der wirksamen Chemikalie, und daraus das optimale Mischungsverhältnis mit dem

Verdünnungsmittel.

In Figur 3 ist schematisch der zeitliche Verlauf der Konzentration einer wirksamen

Chemikalie in einem Aufbereitungsmittel bei schwankenden Temperaturen dargestellt. Dazu ist in dem unteren Diagramm der Verlauf der Temperatur T über die Zeit t dargestellt. Dieser Verlauf kann durch den Temperatursensor 30 ermittelt und in dem Speicher 26 abgelegt werden. Es sind exemplarisch vier Zeitabschnitte 201 , 202, 203, 204 dargestellt, in denen jeweils unterschiedliche Temperaturen gemessen wurden. Dabei ist im vorliegenden Beispiel die Temperatur des Aufbereitungsmittels im Zeitabschnitt 201 nicht bekannt, da der

entsprechende Vorratsbehälter erst am Ende des Zeitabschnitts 201 in die Maschine eingesetzt wurde. In den Zeitabschnitten 202, 203, 204 sind die gemessenen Temperaturen durch die Linien 205,208,207 angedeutet.

Im oberen Diagramm der Figur 3 ist der Konzentrationsverlauf einer wirksamen Chemikalie eines Aufbereitungsmittels dargestellt, wie er sich bei einem entsprechenden

Temperaturverlauf ergeben würde, wobei bei konstanter Temperatur ein linearer Verlauf entsprechend der Linie 102 in Figur 2 angenommen wird.

In dem oberen Diagramm der Figur 3 ist wiederum eine Ausgangskonzentration Ko der wirksamen Chemikalie sowie eine Minimalkonzentration K m i n (gestrichelte Linie 210) eingetragen. Die gestrichelte Linie 21 1 zeigt den Verlauf der Konzentration der wirksamen Chemikalie, welcher sich bei einer maximal zulässigen Temperatur T max ergeben würde. Dies entspricht der Linie 102 in Figur 2. Die Temperatur T max ist in dem unteren Diagramm der Figur 3 durch die gestrichelte Linie 208 dargestellt.

Eine durchgezogene Linie 215 zeigt einen Konzentrationsverlauf, wie er durch die Steuerung 25 unter Berücksichtigung des gemessenen Temperaturverlaufs ermittelt wird.

Da im Zeitabschnitt 201 die Temperatur des Aufbereitungsmittels nicht bekannt ist, wird in diesem Zeitabschnitt als„worst-case" angenommen, dass die Temperatur der maximal zulässigen Temperatur T max entspricht. Der ermittelte Konzentrationsverlauf entspricht daher hier dem Verlauf in Figur 2.

In den Zeitabschnitten 202, 203, 204 ist die gemessene Temperatur niedriger als T max . Daher wird in diesen Zeitabschnitten auch ein langsamerer Abbau der Konzentration der wirksamen Chemikalie erfolgen. Dies ist an dem flacheren Verlauf der Linie 215 in diesen

Zeitabschnitten erkennbar.

Durch die noch genauere Abschätzung der Konzentration der wirksamen Chemikalie kann die Steuerung 25 bei Berücksichtigung des Temperaturverlaufs ein weiter optimiertes Mischungsverhältnis bestimmen. Ein Aufbereitungsmittel kann solange sicher verwendet werden, wie die Konzentration der wirksamen Chemikalie oberhalb der Mindestkonzentration ist. Es ist in Figur 3 klar erkennbar, dass die durch Linie 215 dargestellte angenommene Konzentration die

Mindestkonzentration deutlich später unterschreitet, als die durch Linie 21 1 angedeutete Konzentration unter ungünstigsten Lagerungsbedingungen. Es ist daher prinzipiell möglich, das Aufbereitungsmittel auch nach Ablauf eines vom Hersteller angegebenen

Haltbarkeitsdatums noch zu verwenden, solange die Mindestkonzentration noch nicht unterschritten ist.