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Title:
METHOD FOR MACHINING A TOOTHING, A MACHINING TOOL, AND A MACHINE TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/034260
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for machining a toothing that is chamfered on a tooth head front edge, in which a material projection resulting on said tooth head front edge chamfer, caused by chamfer formation on a tooth front edge of the toothing by means of plastic deformation, and/or caused by removing a primary/secondary burr produced on said end face during production of the toothing and, if applicable, formation of the tooth front edge chamfer, is removed in a rotational operation by a machining procedure with a machining tool that has a cutting edge.

Inventors:
HANUS ELMAR (DE)
SCHMEZER RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/001593
Publication Date:
March 10, 2016
Filing Date:
August 03, 2015
Export Citation:
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Assignee:
GLEASON PFAUTER MASCHF GMBH (DE)
International Classes:
B23F21/00; B23B27/08; B23C5/00; B23F19/10
Foreign References:
DE4020611C11991-05-23
DE8026616U11982-02-04
DE8307877U11984-04-05
EP0497257A21992-08-05
Other References:
See also references of EP 3188868A1
Attorney, Agent or Firm:
WERNER, PATRICK (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Bearbeiten einer an einer Zahnkopfstimkante mit einer Fase (33) versehenen Verzahnung (31), bei dem ein infolge einer Fasenbildung an einer Zahnstirnkante (32) der Verzahnung mittels plastischer Verformung und/oder infolge einer Beseitigung eines bei der Erzeugung der Verzahnung und ggf. der Zahnstirnkantenfasenbildung an der Stirnseite erzeugten Primär-/Sekundärgrates an der Zahnkopfstirnkantenfase (33) entstandener Materialüberstand durch einen Bearbeitungseingriff eines mit einer Schneide

(13a, b) versehenen Bearbeitungswerkzeugs (10, 10') in einer Drehoperation abgenommen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem die Beseitigung der Sekundärgrate und/oder die Fasenbildung an der Zahnstirnkante an demselben Ort und/oder in derselben Aufspannung der bearbeiteten Verzahnung erfolgt wie die Drehoperation und insbesondere von der gleichen Seite her.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Beseitigung der Sekundärgrate mit dem gleichen Bearbeitungswerkzeug (10, 10') erfolgt wie die Drehoperation, insbesondere durch Abfeilen.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem man ebenfalls mit dem Bearbeitungswerkzeug insbesondere während der Erzeugung der Verzahnung eine Beseitigung der dabei entstandenen Primärgrate an der Stirnseite der Verzahnung vornimmt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine werkzeugseitige radiale Zustellbewegung für die Zahnstirnkantenfasenbildung und für die Drehoperation gekoppelt sind, eine werkzeugseitige axiale Verschiebungsbewegung für die Zahnstirnkantenfasenbildung und für die Drehoperation gekoppelt sind und/oder werkzeugseitige rotatorische Bewegungsmöglichkeiten zur Zahnstirnkantenfasenbildung und Drehoperation voneinander entkoppelt sind.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Bearbeitungswerkzeug (10, 10') zwischen seinem Einsatz und der Zahnstirnkantenfasenbildung in eine unterschiedliche Drehlage verbracht wird.

7. Bearbeitungswerkzeug (10, 10') zur Bearbeitung einer an einer Zahnkopfstirnkante einer Verzahnung gebildeten Fase (33), mit einer Schneidkante (13a, b) zur Abnahme eines Materialüberstands von der Zahnkopfstirnkantenfase (33), wobei das Bearbeitungswerkzeug scheibenartig mit einem gegenüber einem ersten umfänglichen Bereich (1) einer ersten radialen Erstreckung eine unterschiedliche radiale Erstreckung aufweisenden zweiten umfänglichen Bereich (2) gebildet ist und die Schneidkante (13a, b) an einem Übergang zwischen dem ersten (1) und dem zweiten (2) umfänglichen Bereich angeordnet ist.

8. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 7, bei dem der erste umfängliche Bereich an wenigstens einer seiner Planseiten eine eine Feile bildende Oberflächenstruktur (8) aufweist.

9. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 7 oder 8, bei dem der zweite Bereich (2) eine geringere radiale Ausdehnung hat als der erste Bereich (1).

10. Bearbeitungswerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem am Übergang eine Trennfläche (12) mit einer radialen und einer axialen Haupterstreckungskomponente gebildet ist.

1 1. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 10, bei dem die Schneidkante eine Außenkante der Trennfläche ist oder an einem darauf aufgebrachten Schneideinsatz (16) gebildet ist.

12. Bearbeitungswerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 , bei dem der erste Bereich zwei in ihrer geometrischen Konfiguration unterschiedliche und insbesondere umfänglich voneinander beabstandete Unterbereiche aufweist.

13. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 12, bei dem ein umfänglicher, zwischen zwei Unterbereichen gebildeter Zwischenbereich (2') am Übergang zu einem angrenzenden Unterbereich ebenfalls eine Schneidkante aufweist und/oder gegenüber diesem eine geringere radiale Ausdehnung hat.

14. Bearbeitungswerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 13, bei dem im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich eine weitere Schneidkante (1 a, b) gebildet ist, deren Erstreckungsrichtung im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verläuft, mit wenigstens radialer Komponente.

15. Bearbeitungswerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 14, das an einem zentralen Scheibenbereich für eine eine Drehbarkeit um seine Scheibenachse erlaubende Aufspannung ausgelegt ist.

16. Verzahnungsbearbeitungsanordnung mit einem um seine Anfaswerkzeugachse drehbar angetriebenen Anfaswerkzeug (20) zur plastischen Verformung einer Stirnkante einer Verzahnung, insbesondere im Wälzentgraten, und einem Bearbeitungswerkzeug (10, 10') nach einem der Ansprüche 7 bis 15.

17. Verzahnungsbearbeitungsanordnung nach Anspruch 16, bei der das Anfaswerkzeug und das Bearbeitungswerkzeug zur Bearbeitung einer Verzahnung von der gleichen Seite her positioniert sind und bevorzugt parallele, insbesondere koaxiale Drehachsen aufweisen.

18. Verzahnungsbearbeitungsanordnung nach Anspruch 16 oder 17, mit einem ersten sowohl die radiale Zustellung des Anfaswerkzeugs als auch die des Bearbeitungswerkzeugs bewirkenden gemeinsamen Antrieb und/oder einem zweiten sowohl die axiale Verschiebung des Anfaswerkzeugs als auch die des Bearbeitungswerkzeugs bewirkenden gemeinsamen Antrieb.

19. Verzahnungsbearbeitungsanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, bei der das Anfaswerkzeug und das Bearbeitungswerkzeug um ihre jeweiligen Achsen unabhängig voneinander drehbar antreibbar sind.

20. Verzahnungsbearbeitungsanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, die eine erste Betriebsstellung einnehmen kann, in der das Anfaswerkzeug das Schneidwerkzeug bezüglich der radialen Zustellrichtung auf die zu bearbeitende Verzahnung hin radial überragt und in einer zweiten Betriebsstellung vice versa, wobei ein Übergang zwischen den beiden Betriebsstellungen durch eine Drehung des Bearbeitungswerkzeugs bewirkbar ist.

21. Verzahnungsbearbeitungsanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, bei der das Bearbeitungswerkzeug gegenüber dem Anfaswerkzeug axial federnd gelagert ist.

22. Werkzeugmaschine zur Verzahnungsbearbeitung, mit einem Verzahnungswerkzeug (90), insbesondere einem Wälzfräser, zur Erzeugung einer Verzahnung an einem Werkstück sowie einem Bearbeitungswerkzeug (10, 10') nach einem der Ansprüche 7 bis 15 und/oder einer Verzahnungsbearbeitungsanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 21

Description:
Verfahren zum Bearbeiten einer Verzahnung,

Bearbeitungswerkzeug und Werkzeugmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten einer an einer Zahnkopfstirnkante mit einer Fase versehenen Verzahnung, sowie dazu geeignete Bearbeitungswerkzeuge und -maschinen.

Bekannterweise erhält die Zahnkopfstirnkante einer Verzahnung oftmals eine dem Schutz des Zahnkopfes dienende Fase, die bereits am Radrohling vor Erzeugung der Verzahnung selbst vorhanden ist. Diese Fase ist beispielsweise in Bild 8.1-1 , linkes oberes Bild in Thomas Bausch, Innovative Zahnradfertigung, 3. Aufl. auf Seite 304 dargestellt und dort mit C bezeichnet. In der der Erzeugung der Verzahnung folgenden Verzahnungsnachbearbeitung wird dagegen oftmals die in diesem Bild mit B bezeichnete Fase an der Zahnstirnkante erzeugt. Dies kann schneidend erfolgen oder mittels plastischer Verformung beispielsweise durch das bekannte und auch in der Literaturstelle Bausch nachfol- gend beschriebene Wälzentgraten. Die Qualität der nachbearbeiteten Verzahnung hängt daher eng mit der Art und Genauigkeit der Erzeugung der Zahnstirnkantenfase zusammen. Zudem entstehen bei der Fasenbildung einer Zahnstirnkante mittels plastischer Verformung zum einen die sog. Sekundärgrate an der Stirnseite der Verzahnung sowie Materialaufwürfe auf den Zahnflanken, die jeweils aus diversen Gründen ebenfalls zu beseitigen sind, beispielsweise durch Glattwalzen der Materialaufwürfe auf den Zahnflanken, durch Abschneiden oder Abfeilen der Sekundärgrate etc. Auch die Ausführung dieser Nachbearbeitungen beeinflußt die Verzahnungsqualität.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art Verzahnungen mit hoher Verzahnungsqualität bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird von der Erfindung durch eine Weiterbildung des Verfahrens der eingangs genannten Art gelöst, bei dem ein infolge einer Fasenbildung an einer Zahnstirnkante der Verzahnung mittels plastischer Verformung und/oder infolge einer Beseitigung eines bei der Erzeugung der Verzahnung und ggf. der Zahnstirnkantenfasenbildung an der Stirnseite erzeugten Primär-/Sekundärgrates an der Zahnkopfstirnkantenfase entstandener Materialüberstand durch einen Bearbeitungseingriff eines mit einer Schneide versehenen Bearbeitungswerkzeugs in einer Drehoperation abgenommen wird.

Dabei beruht die Erfindung zum einen auf dem Gedanken, daß im Prozeß der Verzahnungserzeugung und der Zahnstirnkantenfasenbildung auch an der Zahnkopfstirnkantenfase Materialüberstände entstehen können, deren Entfernung mittels einer Drehoperation zu einer erhöhten Verzahnungsqualität führt. Zudem beruht die Erfindung auf Erkenntnissen hinsichtlich einer entsprechend in die gesamte Verzahnungsbearbeitung geeignet zu integrierenden Schneide für die Drehoperation.

In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Beseitigung der Sekundärgrate und/oder die Fasenbildung an der Zahnstirnkante an demselben Ort und/oder in derselben Aufspannung der bearbeiteten Verzahnung wie die Drehoperation und insbesondere von der gleichen Seite her. Dies erlaubt kürzere Bearbeitungszeiten und konstruktiv kompaktere Realisierungen für die Bearbeitung. Bevorzugt wird innerhalb der Fasenbildung der Zahnstirnkante eine Drehrichtungsumkehr durchgeführt, nicht aber zwischen der Fasenbildung der Zahnstirnkante und der Drehoperation. Dadurch erhält man gute Bearbeitungsergebnisse bei geringen Nebenzeiten. - -

In einer besonders bevorzugten Verfahrensgestaltung erfolgt die Beseitigung der Sekundärgrate mit dem gleichen Bearbeitungswerkzeug wie die Drehoperation, insbesondere durch Abfeilen. Dadurch wird weiter die Kompaktheit der zur Bearbeitung erforderlichen Werkzeugstrukturen verbessert und insbesondere die Qualität der bearbeiteten Stirnflächen der Verzahnung erhöht. Bevorzug erfolgt die Drehoperation vor der Sekundärgratbeseitigung. Zudem kann während der Sekundärgratbeseitigung eine Zahnflankennachbearbeitung stattfinden.

Gemäß einem weiteren bevorzugten Verfahrensaspekt nimmt man ebenfalls mit dem Bearbeitungswerkzeug insbesondere während der Erzeugung der Verzahnung eine Beseitigung der dabei entstandenen Primärgrate an der Stirnseite der Verzahnung vor. Auf diese Art und Weise können die Werkzeuge zur Sekundärgratbeseitigung entlastet werden, zudem wird insbesondere die zur Bearbeitung erforderliche Werkzeugstruktur nochmals kompakter.

In einer weiteren bevorzugten Verfahrensgestaltung sind eine werkzeugseitige radiale Zustellbewegung für die Zahnstirnkantenfasenbildung und für die Drehoperation gekoppelt, eine werkzeugseitige axiale Verschiebungsbewegung für die Zahnstirnkantenfasenbildung und für die Drehoperation gekoppelt und/oder werkzeugseitige rotatorische Bewegungsmöglichkeiten zur Zahnstirnkantenfasenbildung und Drehoperation voneinander entkoppelt. Auf diese Weise wird ein guter Ausgleich zwischen Verfahrensflexibilität und Raum- und Arbeitsersparnis erreicht.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird das Bearbeitungswerkzeug zwischen seinem Einsatz und der Zahnstirnkantenfasenbildung in eine unterschiedliche Drehlage verbracht. Dies erlaubt raumsparende und dennoch nicht kollisionsanfällige Werkzeugstrukturen für die Bearbeitung.

In werkzeugtechnischer Hinsicht wird die Aufgabe gelöst durch ein Bearbeitungswerkzeug zur Bearbeitung einer an einer Zahnkopfstirnkante einer Verzahnung gebildeten Fase, mit einer Schneidkante zur Abnahme eines Materialüberstands von der Zahnkopfstirn- kantenfase, wobei das Bearbeitungswerkzeug scheibenartig mit einem gegenüber einem ersten umfänglichen Bereich einer ersten radialen Erstreckung eine unterschiedliche radiale Erstreckung aufweisenden zweiten umfänglichen Bereich gebildet ist und die Schneidkante an einem Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten umfänglichen Bereich angeordnet ist. Die Geometrie des erfindungsgemäßen Bearbeitungswerkzeuges erlaubt eine Vielzahl von kompakt realisierten Funktionen raumsparender Natur. - -

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist der erste umfängliche Bereich an wenigstens einer seiner Planseiten eine eine Feile bildende Oberflächenstruktur auf. Dies erlaubt eine hohe Qualität der Stirnflächen der Werkstückverzahnung durch Abfeilen der Sekundärgrate.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung hat der zweite Bereich eine geringere radiale Ausdehnung als der erste Bereich. Dies erlaubt kollisionsfreie Positionierungen des Bearbeitungswerkzeuges im Nichteinsatz. Insbesondere ist vorgesehen, daß der radiale Ausdehnungsunterschied zwischen erstem und zweitem Bereich um nicht mehr als 70 %, bevorzugt nicht mehr als 50 %, insbesondere nicht mehr als 30 %, von dem Doppelten der radialen Tiefe der Feilenstruktur abweicht. In Umfangsrichtung wird bevorzugt, daß sich der zweite Bereich über wenigstens 40°, bevorzugt wenigstens 50°, durchaus auch über 60° oder mehr erstreckt. Der Abschnitt des ersten Bereichs mit Feilenstruktur sollte sich dagegen über wenigstens 80°, bevorzugt wenigstens 100°, insbesondere wenigstens 120°, erstrecken.

In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist am Übergang eine Trennfläche mit einer radialen und einer axialen Haupterstreckungskomponente gebildet. Das bedeutet, daß sich zwei Vektoren finden lassen, die die Trennfläche aufspannen und mit überwiegender Richtungskomponente einmal radial und einmal axial verlaufen.

In einer Ausführungsform kann die Schneidkante eine Außenkante der Trennfläche darstellen. In einer anderen Ausführungsform kann ein Schneideinsatz verwendet werden, der die Schneidkante trägt, insbesondere ein HM-Einsatz, der geeignet an dem Werkzeug angebracht ist, insbesondere auf der Trennfläche.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der erste Bereich zwei in ihrer geometrischen Konfiguration unterschiedliche und insbesondere umfänglich voneinander beabstandete Unterbereiche auf, beispielsweise in Form unterschiedlicher Radien. Auf diese Weise wird die Flexibilität des Bearbeitungswerkzeugs erhöht, und es kann insbesondere auf unterschiedliche Konturen/Störkonturen an beiden Seiten der bearbeiteten Werkstückverzahnung reagiert werden. Dabei kann der Unterschied in der Konfiguration auch in der Gestaltung der Übergänge zu den Bereichen radial geringerer Ausdehnung liegen. - -

In diesem Zusammenhang ist insbesondere vorgesehen, daß ein umfänglicher, zwischen zwei Unterbereichen gebildeter Zwischenbereich am Übergang zu einem angrenzenden Unterbereich ebenfalls eine Schneidkante aufweist und/oder gegenüber diesem eine geringere radiale Ausdehnung hat. Der Zwischenbereich kann somit dieselben Grundfunktionen ausüben wie der zweite umfängliche Bereich, zudem bei Bedarf aber in geometrisch anderer Anpassung.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich eine weitere Schneidkante gebildet, deren Er- streckungsrichtung im wesentlichen parallel zur Scheibenebene verläuft, mit wenigstens einer radialen Richtungskomponente. Somit wird eine Schneidkante insbesondere zur Beseitigung von bei der Verzahnungserzeugung hervorgerufenen Primärgraten an der Stirnseite bereitgestellt.

Das Bearbeitungswerkzeug soll in unterschiedliche Drehlagen verbringbar sein und ist dazu an einem zentralen Scheibenbereich für eine eine Drehbarkeit um seine Scheibenachse erlaubende Aufspannung ausgelegt.

Bevorzugt ist das Bearbeitungswerkzeug hinsichtlich der Funktion der Feilenstruktur für eine drehrichtungsunabhängige Wirkung ausgelegt. Dadurch wird unabhängig z. B. von der Steigungsrichtung eines Wälzfräsers eine Parallelbearbeitung mit diesem möglich.

Des weiteren von der Erfindung unter Schutz gestellt wird auch eine Verzahnungsbe- arbeitungsanordnung mit einem um seine Anfaswerkzeugachse drehbar angetriebenen Anfaswerkzeug zur plastischen Verformung einer Stirnkante einer Verzahnung, insbesondere im Wälzentgraten, und einem Bearbeitungswerkzeug, das nach einem oder mehreren der oben erläuterten Gesichtspunkte ausgebildet ist.

Dabei ist insbesondere vorgesehen, daß das Anfaswerkzeug und das Bearbeitungswerkzeug zur Bearbeitung einer Verzahnung von der gleichen Seite her positioniert sind und bevorzugt parallele, insbesondere koaxiale Drehachsen aufweisen. Dies erlaubt die Bildung einer kompakten Anfas- und Entgratstation.

Dazu ist insbesondere vorgesehen ein erster sowohl die radiale Zustellung des Anfas- werkzeugs als auch die des Bearbeitungswerkzeugs bewirkender gemeinsamer Antrieb . . und/oder ein zweiter sowohl die axiale Verschiebung des Anfaswerkzeugs als auch die des Bearbeitungswerkzeugs bewirkender gemeinsamer Antrieb. Auf diese Weise wird durch synergetische Antriebsnutzung eine kompaktere und auch günstiger herstellbare Anfas- und Entgratstation ermöglicht.

Andererseits ist bevorzugt vorgesehen, daß das Anfaswerkzeug und das Bearbeitungswerkzeug um ihre jeweiligen Achsen unabhängig voneinander drehbar antreibbar sind und entsprechende getrennte Drehantriebe aufweisen, insbesondere CNC-gesteuerte Direktantriebe.

In diesem Zusammenhang ist vorgesehen, daß die Verzahnungsbearbeitungsanord- nung eine erste Betriebsstellung einnehmen kann, in der das Anfaswerkzeug das

Schneidwerkzeug bezüglich der radialen Zustellrichtung auf die zu bearbeitende Verzahnung hin radial überragt und in einer zweiten Betriebsstellung vice versa, wobei ein Übergang zwischen den beiden Betriebsstellungen durch eine Drehung des Bearbeitungswerkzeugs bewirkbar ist. Dies erlaubt eine kollisionsfreie Anordnung der jeweiligen Werkzeuge bei deren Nichteinsatz.

Zur Reaktion auf etwaige geringfügige Unebenheiten ist das Bearbeitungswerkzeug gegenüber dem Anfaswerkzeug in einer zweckmäßigen Ausgestaltung axial federnd gelagert.

Schließlich wird von der Erfindung noch unter Schutz gestellt eine Werkzeugmaschine zur Verzahnungsbearbeitung mit einem Verzahnungswerkzeug, insbesondere einem Wälzfräser, zur Erzeugung einer Verzahnung an einem Werkstück sowie einem Bearbeitungswerkzeug nach einem der vorgenannten Aspekte und/oder einer Verzahnungsbearbei- tungsanordnung nach einem der oben genannten Aspekte. Anstelle des Wälzfräsens könnte jedoch auch z. B. das Wälzschälen (Power Skiving) mit Schälrad oder das Wälzstoßen mit einem Stoßrad als Herstellungsverfahren herangezogen werden.

Der gemeinsame Antrieb für die radiale Zustellbewegung kann als CNC-gesteuerter Servomotor auch die zum Anfasen erforderliche Anpreßkraft aufbringen. Der Antrieb für die Drehbewegung des Anfaswerkzeuges wird zum einen für die Anfasoperation im Wälzeingriff synchronisiert mit dem Drehantrieb für die Werkstückverzahnung. Zum anderen ist steuerungstechnisch vorgesehen, daß zur Herstellung des Kontakts im Wälzeingriff ein kraftfreies Einfädeln des Anfaswerkzeuges erfolgt und sich insbesondere ohne zusätzliche Einmittoperation eine Steuerinformation über die zum Wälzeingriff erforderliche Drehfase des Anfaswerkzeuges bereits aus der aufgrund der Erzeugung mit dem Primärwerkzeug vorliegenden Drehfaseninformation der Werkstückverzahnung bestimmen läßt (Übergabe der elektronischen Kopplung).

Auch die nicht zwingend mit der Zahnkopfstirnkantenfasenbearbeitung zusammenhängenden vorteilhaften Aspekte der Erfindung werden von der Erfindung als unabhängig schutzwürdig offenbart. Dies betrifft zum einen die Konfiguration des Bearbeitungswerkzeuges zum Sekundärgratentfernen mit der Bildung eines Bereiches radial geringerer Ausdehnung. Die Erfindung offenbart somit eigenständig schutzwürdig ebenfalls ein Bearbeitungswerkzeug zur Bearbeitung einer Stirnfläche einer Verzahnung, wobei das Bearbeitungswerkzeug scheibenartig mit einem gegenüber einem ersten umfänglichen Bereich einer ersten radialen Erstreckung eine unterschiedliche radiale Erstreckung aufweisenden zweiten umfänglichen Bereich gebildet ist und bei dem der erste umfängliche Bereich an wenigstens einer seiner Planseiten eine eine Feile bildende Oberflächenstruktur aufweist, insbesondere mit einem oder mehreren der weiteren oben erläuterten Gestaltungsmerkmale.

Zum anderen offenbart die Erfindung als eigenständig schutzwürdig eine Verzah- nungsbearbeitungsanordnung mit einem um seine Anfaswerkzeugachse drehbar angetriebenen Anfaswerkzeug zur plastischen Verformung einer Stirnkante einer Verzahnung, insbesondere im Wälzentgraten, und insbesondere einem solchen Bearbeitungswerkzeug zur Sekundärgratentfernung, wobei die Sekundärgratbeseitigung und die Fasenbildung an der Zahnstirnkante bezüglich der zu bearbeitenden Verzahnung von der gleichen Seite her erfolgt, insbesondere mit einem oder mehreren der weiter oben erläuterten Gestaltungen, insbesondere den gemeinsamen Positionierantrieben und den getrennten Drehantrieben.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Figuren, von denen

Fig. 1 schematisch eine Werkzeugmaschine mit Anfas- und Entgratstation zeigt,

Fig. 2 ein Bearbeitungswerkzeug einer ersten Ausführungsform in einer Perspektivansicht zeigt, Fig. 3 schematisch eine Werkstückverzahnung und deren Bearbeitungseingriff mit dem Bearbeitungswerkzeug aus Fig. 2 zeigt,

Fig. 4 ein Flußdiagramm eines Verfahrensablaufs zeigt,

Fig. 5 schematisch eine weitere Ausführungsform eines Bearbeitungswerkzeuges zeigt, und

Fig. 6 schematisch einen Ausschnitt einer nochmals weiteren Ausführungsform eines Bearbeitungswerkzeugs zeigt.

Die in Fig. 1 nur schematisch dargestellte Werkzeugmaschine 100 ist als Wälzfräsmaschine mit Wälzfräser 90 ausgebildet. Letzterer ist an einem Tangentialschlitten 80 angeordnet, der gegenüber einem Vertikalschlitten 70 drehbar gelagert (Achse A) von diesem getragen wird. Der Vertikalschlitten 70 ist wiederum vom Radialschlitten 60 getragen, der längs eines Maschinenbettes 50 zur Achsabstandsänderung der Werkzeugachse von der Achse eines über einen Werkstücktisch 40 aufgespannten, zu bearbeitenden Werkstückes 30 verschieblich ist. Seitens des Primärwerkzeuges, dem Wälzfräser 90, sind somit drei lineare Positionierachsen X, Y, Z sowie eine rotatorische Positionierachse A vorgesehen, die wie auch die Werkzeugdrehachse B und die Werkstückdrehachse C von einer Steuerung 99 CNC-gesteuert über entsprechende Antriebe angetrieben werden, z. B. Direktantriebe. Die in Fig. 1 gezeigten Positionierschlitten sind beispielhaft, und die erforderlichen Positionierachsen können ebenfalls durch konstruktiv andere Schlittenanordnungen realisiert werden.

Auf der dem Primärwerkzeug diametral entgegengesetzten Seite ist eine Anfas- und Entgratstation angeordnet, deren Werkzeuge 20, 10 über einen gemeinsamen Antrieb bezüglich der Radialrichtung X zu dem Werkstück 30 hin und von ihm weg bewegt werden können. Zudem ist die Höhenlage der Anfas- und Entgratwerkzeuge über einen gemeinsamen Antrieb einstellbar. Die Anfas- und Entgratstation kann auch an einer anderen Stelle um das Werkstück herum positioniert sein, solange der Zugriff auf das Werkstück gegeben ist.

Das in Fig. 1 oben dargestellte Anfaswerkzeug 20 ist als typisches Wälzentgratwerkzeug ausgebildet, mit zwei beabstandeten Verzahnungen, die unter einem von dem - -

Radialantrieb aufgebrachten Anpreßdruck jeweils an einer Stirnseite mit der Werkstückverzahnung in Wälzkopplungseingriff steht und in bekannter Weise durch Verformung eine Fase an den Zahnstirnkanten der Werkstückverzahnung erzeugt.

Axial unterhalb des Anfaswerkzeugs 20 und diesem gegenüber gefedert gelagert ist ein scheibenförmiges Entgratwerkzeug 10 angeordnet, das um seine Drehachse C7, die in diesem Ausführungsbeispiel koaxial zur Drehachse C6 des Anfaswerkzeugs 20 verläuft, drehend antreibbar gelagert ist. Auch andere Positionierungen der Drehachsen C7 und C6 sind denkbar, z. B. eine parallele Anordnung.

Eine Ausführungsform eines Entgratwerkzeugs 10 ist besser in Fig. 2 zu erkennen. Bei diesem ist das Entgratwerkzeug 10 beidseits über einen umfänglichen Bereich von ca. 270° als Feilscheibe ausgebildet, allerdings nicht über 360°. Vielmehr endet die als Feile ausgebildete Oberflächenstruktur 8 kurz bevor der (hohl-)scheibenartige Hauptkörper 6 einen radialen Einschnitt aufweist, der sich in diesem Ausführungsbeispiel über ca. 60° erstreckt. In diesem nach dem Einschnitt verbleibenden Bereich 2 weist der Hauptkörper 6 eine geringere radiale Abmessung auf als im übrigen Bereich 1. Eine sich im wesentlichen axial und radial erstreckende, aufgrund des Einschnittes freiliegende Fläche 12 am Übergang zwischen den Bereichen 1 und 2 weist radial außen zwei schräge erste Kanten 3a, b auf, da die Umfangsfläche des Hauptkörpers 6 zwischen dem Bereich mit Feilstruktur 8 und dem Übergang zwischen den Bereichen 1 und 2 von einer planaren in eine konische Form übergeht. Die Neigung der ersten Kanten 13a, b stimmt dabei mit der Neigung der Zahnkopfstirnkantenfase der Werkstückverzahnung überein. An die ersten Kanten 13a, b schließen sich horizontale zweite Kanten 14a, b an, die aus dem Schnitt mit der planaren Scheibenoberfläche des Hauptkörpers 6 hervorgehen.

Das Entgratwerkzeug 10 kann gegenüber dem Werkstück 30 in verschiedene Relativlagen positioniert werden und dabei unterschiedliche Funktionen ausüben, insbesondere unterschiedliche Bearbeitungen an dem Werkstück durchführen.

So kann das Entgratwerkzeug 10 in eine Drehlage verbracht werden, in der es mit seiner Feilenstruktur 8 dem Werkstück zugewandt ist, und mit Letzterer nach radialer Positionierung über axiale Zustellung auf Höhe der Werkstückverzahnungsstirnfläche mit dieser in einen ersten Bearbeitungseingriff gebracht werden. In diesem ersten Bearbeitungseingriff, in dem das Entgratwerkzeug 10 stillstehen kann (oder auch langsam rotieren könnte), können Sekundärgrate von der Stirnfläche der Werkstückverzahnung mit hoher Effektivität durch Abfeilen beseitigt werden. Das Anfaswerkzeug 20 ist hierbei außer Kollisionsgefahr, - - da seine radiale Abmessung um etwa die radiale Tiefe der Feile geringer ist als die des Entgratwerkzeugs 10.

Des weiteren kann das Entgratwerkzeug in eine Drehlage gebracht werden, in der der Radialvektor der Fläche 12 auf das Werkstück gerichtet ist und eine der ersten Kanten 13a, b durch Axial- und Radialpositionierung in einen zweiten Bearbeitungseingriff mit der Fläche der Zahnkopfstirnkantenfase gleicher Neigung gebracht wird. In diesem zweiten Bearbeitungseingriff kann ein Materialüberstand von der Zahnkopfstirnkantenfase unter Werkstückdrehung durch Drehen abgenommen werden. Ein solcher Materialüberstand kann etwa durch die Ausbildung der Zahnstirnkantenfase im Bereich nahe des Zahnkopfes durch das Anfaswerkzeug 20 entstanden sein.

In der Drehlage des zweiten Bearbeitungseingriffes kann das Entgratwerkzeug 10 zudem in eine gegenüber der Höhenlage des zweiten Bearbeitungseingriffs geänderte Höhenlage verbracht werden, in der die zweiten Kanten 1 a (b) auf der gleichen Höhe zu liegen kommen wie die Stirnfläche der zu bearbeitenden Verzahnung. Bei passender radialer Zustellung kann in dieser Positionierung in einem dritten Bearbeitungseingriff z. B. bereits während der Erzeugung der Verzahnung durch das Primärwerkzeug ein auf der (auslaufenden) Stirnfläche aufgeworfener Primärgrat durch Drehen beseitigt werden. Belastungen für die Feilenstruktur 8 werden dadurch vermindert, indem Letztere vornehmlich für die Beseitigung der Sekundärgrate herangezogen wird.

Zudem übt das Entgratwerkzeug 10 in einer weiteren Drehlage eine Funktion dahingehend aus, daß das Anfaswerkzeug 20 an der Verzahnung des Werkstückes 3 die Stirnkantenfase ausbilden kann, ohne daß das Werkstück 30 mit dem Entgratwerkzeug 10 kollidiert. In dieser Drehlage ist der Bereich 2 geringerer radialer Ausdehnung des Hauptkörpers 6 dem Werkstück 30 zugewandt, z. B. indem die umfängliche Mitte des Bereiches 2 auf die radiale Zustellachse gedreht wird. Ist der Bereich 2 wie im gezeigten Ausführungsbeispiel um etwa das Doppelte der radialen Tiefe der Feilenstruktur 8 radial geringer ausgedehnt als das Entgratwerkzeug 10 im ersten Bereich 1 , besteht somit ein ausreichender radialer Sicherheitsabstand zwischen Werkstück 30 und Entgratwerkzeug 10, wenn das Anfaswerkzeug 20 in Bearbeitungseingriff mit der Verzahnung des Werkstücks 30 steht.

In Fig. 3 ist nochmals das Werkstück 30 mit Verzahnung 31 und Zahnkopfstirnkantenfase 33 dargestellt sowie der zweite Bearbeitungseingriff des Entgratwerkzeugs 10, in welchem die erste Kante 13a der Fläche 12 die Zahnkopfstirnkantenfase 33a der Verzahnung 31 von Materialüberständen befreit. - -

Nun wird anhand von dem Verfahrensablaufschema von Fig. 4 eine Verzahnungsbearbeitung der Werkzeugmaschine 100 dargestellt, die eine mögliche verfahrenstechnische Ausgestaltung der Erfindung ist.

In Schritt S1 wird das mit Zahnkopfstirnkantenfase 33 versehene Werkstück 30 auf der Werkstückspindel aufgespannt. In Schritt S2 wird die Verzahnung 31 im wesentlichen bis auf volle Verzahnungstiefe durch Wälzfräsen des Wälzfräsers 90 geschnitten. Bei z. B. rechtssteigendem Wälzfräser 90 ist die Werkstückdrehrichtung gegen den Uhrzeigersinn (Drehrichtung W1). Zur Entfernung der dabei entstehenden Primärgrate steht dabei das Entgratwerkzeug 10 in dem oben erläuterten dritten Bearbeitungseingriff mit dem Werkstück 30.

In Schritt S3 werden durch Anfasen mit dem Anfaswerkzeug 20 die Fasen an den Zahnstirnkanten 32 der Werkstückverzahnung 31 erzeugt. Dazu wird der Wälzfräser 90 zurückgezogen, die elektronische Kopplung an das Anfaswerkzeug übergeben (Drehrichtung W1). Für eine höhere Bearbeitungsqualität kann der Bearbeitungseingriff nochmals nach Drehrichtungsumkehr (Drehrichtung W2) wiederholt werden.

In Schritt S4 wird in dem oben erläuterten zweiten Bearbeitungseingriff des Entgratwerkzeugs die Zahnkopfstirnkantenfase an der z. B. unteren Stirnfläche bearbeitet, unter Rotation des Werkstückes 30 in derselben Drehrichtung, mit der der Schritt S3 beendet wurde, und nach Repositionierung des Entgratwerkzeugs 10 zur Zahnkopfstirnkantenfa- senbearbeitung an der anderen Stirnseite der zweite Bearbeitungseingriff an dieser Stirnseite vorgenommen (Schritt S5). Die Werkstückdrehzahl kann dabei möglichst groß gewählt werden, auch maximal.

In Schritt S6 erfolgt zum einen die Beseitigung der Sekundärgrate an z. B. der unteren Stirnfläche durch den oben erläuterten ersten Bearbeitungseingriff des axial zugestellten Entgratwerkzeugs 10 (Abfeilen). Zudem kann zeitparallel der Wälzfräser 90 in einem zweiten Schnitt nahe der unteren Stirnseite Materialaufwürfe von den Zahnflanken beseitigen, die ebenfalls beim Anfasen der Zahnstirnkanten entstanden sind. Dazu wird ein Drehrichtungswechsel (Drehrichtung W1) vorgenommen und die elektronische Kopplung wieder an den Wälzfräser übergeben.

Nach entsprechender Repositionierung der Bearbeitungswerkzeuge erfolgt die gleiche Bearbeitung des Schrittes S6 an der anderen Stirnseite der Werkstückverzahnung 31 in - -

Schritt S7. Während des Abfeilens wird das Entgratwerkzeug zur gleichmäßigen Belastung um etwa den dem Umfangsbereich der Feilenstruktur 8 entsprechenden Winkel langsam gedreht.

In Schritt S8 wird nach Rückzug der Werkzeuge das nunmehr fertig weichbearbeitete Werkstück 30 von der Werkstückspindel abgenommen und der weiteren Verarbeitung übergeben.

Die Bearbeitungsreihenfolge obere und untere Stirnseite des Werkstückes 30 kann jedoch ebensogut variiert oder umgedreht werden.

Aus Fig. 2 ist noch zu erkennen, daß die Trennflächen 12 zwischen dem ersten Bereich 1 und dem zweiten Bereich 2 an beiden umfänglichen Enden des zweiten Bereichs 2 gebildet sind, so daß der oben erläuterte zweite und dritte Bearbeitungseingriff unabhängig von der Drehrichtung des Werkstückes 30 geeignet erfolgen kann.

In Fig. 5 ist noch eine weitere Ausführungsform eines Entgratrades 10' dargestellt. Es unterscheidet sich von dem Entgratwerkzeug 10 aus Fig. 2 durch einen dem zweiten Bereich 2 diametral gegenüberliegenden weiteren Bereich 2' geringerer radialer Ausdehnung. Mithin weist der erste Bereich 1 in diesem Abschnitt eine Unterbrechung auf, so daß zwei weitere Übergänge geschaffen sind, mit entsprechenden ersten Kanten 13'a, b und zweiten Kanten 14'a, b. Die umfängliche Erstreckung der Bereiche 2, 2' beträgt jeweils ca. 50°.

Der Vorteil dieser zweiten Ausführungsform liegt in der unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeit der beiden Bereiche mit der Feilenstruktur 8' einerseits und/oder der beiden Bereiche geringer radialer Abmessung 2, 2' hinsichtlich deren geometrischer Konfiguration andererseits. Dabei ist der Bereich 2 für den zweiten und dritten Bearbeitungseingriff der einen Stirnseite des Werkstücks (mit ihren (Stör-) Konturen) und der Bereich 2' bzw. dessen Übergänge für die Bearbeitung des Werkstücks an der anderen Stirnseite (mit deren (Stör-)Konturen) passend ausgelegt, wie auch die Feilenbereiche 8', 8". Beispielsweise ist Feilenbereich 8' nur für eine Bearbeitungsseite passend, während auf der entgegengesetzten Werkzeugseite Feilenbereich 8" nur für die andere Bearbeitungsseite des Werkstückes einsetzbar ist, beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Form der Werkstückstirnseiten, wie Stirnschrägen und/oder Radien und/oder Freistiche. - -

Zudem können bei Bedarf die beiden nunmehr getrennten Abschnitte der Feilenstruktur 8 unterschiedlich ausgebildet sein, beispielsweise in eine Grobfeile und eine Feinfeile. Letzteres ist auch bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform möglich.

Bei den in Fig. 2 und Fig. 5 dargestellten Ausführungsformen des Entgratwerkzeugs 10, 10' sind die Schneidkanten 13a, b/ 4a, b unmittelbare Kanten des Materials des Hauptkörpers 6. Bei der in Fig. 6 ausschnittsweise dargestellten Ausführungsform ist dagegen ein HM-Einsatz 16 beispielsweise durch Verschrauben an der Fläche 12 angebracht, welcher die Schneidkanten 13"a, b trägt. So kann z. B. auch zu einem Werkzeughauptkörper 6 mit Feilenstruktur 8 ein Satz aus mehreren solchen HM-Einsätzen 16, 16', ggf. mit geometrisch unterschiedlich verlaufenden Schneidkanten, vorgesehen werden.

Das Anfaswerkzeug 20 könnte zudem noch einen Glättbereich aufweisen, wie in Bild 8.2-5 auf Seite 309 der zitierten Literaturstelle Bausch gezeigt ist oder wie in Bild 8.2-6 auf Seite 310 gezeigt, insbesondere wenn die Beseitigung der Materialaufwürfe auf den Zahnflanken nicht durch das Primärwerkzeug (30) beseitigt werden sollen.

Auch unabhängig von jeglicher Bearbeitung einer Zahnkopfkantenstirnfase weist eine Feilscheibe mit Ausnehmung, d. h. einem Bereich geringerer radialer Ausdehnung, Vorteile dahingehend auf, daß das Anfaswerkzeug 20 und ein solches Entgratwerkzeug auch ohne den oben erläuterten zweiten Bearbeitungseingriff zusammenwirken können, insbesondere hinsichtlich ihrer gemeinsamen Zustellantriebe und der jeweils kollisionsfreien Positionierung des nicht arbeitenden Werkzeugs.

Die Erfindung ist nicht auf die in den Ausführungsbeispielen dargestellten konstruktiven Merkmale eingeschränkt. Vielmehr können die in den nachstehenden Ansprüchen und in der obigen Beschreibung aufgeführten Merkmale einzeln und in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.