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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE MANIPULATION OF IMAGE DATA FOR A SCREEN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/229020
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the manipulation of image data for a screen (1) that can be operated in at least two modes of operation B1 for a free viewing mode and B2 for a restricted viewing mode, comprising the following steps: a) switching on mode of operation B2, b) continuously or recurrently monitoring the eye position of a viewer (2) in a prescribed angle range alpha about a centre perpendicular of the screen (1), with a signal S being set if the eye position of the viewer (2) means that the screen (1) is being looked at by the viewer (2), and the signal S being erased if the eye position of the viewer (2) means that the screen (1) is not being looked at by the viewer (2), c) manipulating the image data presented on the screen (1) in regard to contrast, brightness, resolution, colour space, cross-fades and/or further image parameters, said manipulation i. being carried out to the effect that poorer visual discernability of the image data is produced, which boosts the quality of the restricted viewing mode B2, ii. being dynamically implemented in an actuation unit of the screen (1), and iii. being performed exclusively during the period of time in which the signal S is set, and d) repeating steps b) and c) up until a termination condition, for example mode of operation B2 being switched off. The advantages of the invention can be seen in particular when it is used in a vehicle.

Inventors:
HEBER ANDRÉ (DE)
KLIPPSTEIN MARKUS (DE)
SCHROETER UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/063723
Publication Date:
December 05, 2019
Filing Date:
May 28, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIOPTICA GMBH (DE)
International Classes:
G09G3/20
Domestic Patent References:
WO2015121398A12015-08-20
WO2015121398A12015-08-20
Foreign References:
US20120215403A12012-08-23
US20140201844A12014-07-17
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE GEYER, FEHNERS & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche 1 Verfahren zur Manipulation von Bilddaten für einen Bildschirm (1 ), der in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann, umfassend die folgenden Schritte:

a) Einschalten der Betriebsart B2,

b) dauerhafte oder wiederkehrende Überwachung der Augenstellung eines Be trachters (2) in einem vorgegebenen Winkelbereich alpha um eine Mittelsenk rechte des Bildschirms (1 ),

- Setzen eines Signals S, wenn die Augenstellung des Betrachters (2) das An schauen des Bildschirms (1 ) durch den Betrachter (2) bedeutet, und

- Löschen des Signals S, wenn die Augenstellung des Betrachters (2) das Nicht-Anschauen des Bildschirms (1 ) durch den Betrachter (2) bedeutet, c) Manipulation der auf dem Bildschirm (1 ) dargestellten Bilddaten gegenüber Aus gangsbilddaten hinsichtlich des Kontrastes, der Helligkeit, der Auflösung, des Farbraumes, Überblendungen und/oder weiterer Bildparameter, wobei die be sagte Manipulation

i. dahingehend ausgeführt wird, dass eine schlechtere visuelle Erkennbarkeit der Bilddaten erzeugt wird, wodurch die Qualität des eingeschränkten Sicht modus B2 verstärkt wird,

ii. dynamisch in einer Ansteuereinheit des Bildschirms (1 ) umgesetzt wird, und iii. ausschließlich während des Zeitraums, in welchem das Signal S gesetzt ist, durchgeführt wird,

d) Wiederholung der Schritte b) und c) bis zu einer vorgegebenen Abbruchbedin gung.

2 Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die besagte schlechtere visuelle Erkennbarkeit der Bilddaten erzeugt wird durch einen gegenüber den Aus gangsbilddaten verringerten Kontrast, eine geringere Helligkeit, eine geringere Auflö sung, einen verringerten Farbraum und/oder statische oder dynamische Überblendun gen. 3 Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die besagte schlech tere Erkennbarkeit der Bilddaten zeitlich moduliert wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schlechtere Erkennbar keit der Bilddaten zunimmt, je länger das Signal S gesetzt ist, wobei bevorzugt bei Über schreiten einer vorgebbaren Maximalzeit t, während der das Signal S gesetzt ist, der Bildschirm (1 ) komplett abgeschaltet wird.

5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachung der Augenstellung durch ein Augentracking-System realisiert wird.

6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachung der Augenstellung den Blickwinkel beider Augen in horizontaler und/oder vertikaler Richtung sowie die Kopfposition relativ zum Bildschirm (1 ) berücksichtigt.

7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Augenstellung nur für Betrachter (2) überwacht wird, welche sich in Winkelbereichen alpha horizontal zwischen 90 Grad bis größer als 20, 25 oder 30 Grad von der Mittel senkrechten der Bildfläche des Bildschirms (1 ) und/oder in einem maximalen Abstand von 1 ,2 m von einem Mittelpunkt der Bildfläche des Bildschirms (1 ) befinden.

8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Zeit innerhalb derer das Signal S gesetzt ist, in den Bilddaten eine Text meldung und/oder ein Symbol überblendet wird.

9. Anwendung eines Verfahrens nach einem der vorgenannten Ansprüche in einem Fahr zeug, wobei der Betrachter (2) dem Fahrer entspricht.

Description:
Titel

Verfahren zur Manipulation von Bilddaten für einen Bildschirm

Gebiet der Erfindung

In den letzten Jahren wurden große Fortschritte zur Verbreiterung des Sehwinkels bei LCDs erzielt. Allerdings gibt es oft Situationen, in denen dieser sehr große Sehbereich eines Bild schirms von Nachteil sein kann. Zunehmend werden auch Informationen auf mobilen Geräten wie Notebooks und Tablet-PCs verfügbar, wie Bankdaten oder andere, persönliche Angaben, und sensible Daten. Dem entsprechend brauchen die Menschen eine Kontrolle darüber, wer diese sensiblen Daten sehen darf; sie müssen wählen können zwischen einem weiten Be trachtungswinkel, um Informationen auf ihrem Display mit anderen zu teilen, z.B. beim Be trachten von Urlaubsfotos oder auch für Werbezwecke. Andererseits benötigen sie einen klei nen Betrachtungswinkel, wenn sie die Bildinformationen vertraulich behandeln wollen. Eine ähnliche Problemstellung ergibt sich im Fahrzeugbau: Dort darf der Fahrer bei einge schaltetem Motor nicht durch Bildinhalte, wie etwa digitale Entertainmentprogramme, abge lenkt werden, während der Beifahrer selbige jedoch auch während der Fahrt konsumieren möchte. Mithin wird ein Bildschirm benötigt, der zwischen den entsprechenden Darstellungs modi umschalten kann, und der im Sichtschutzmodus eine möglichst perfekte Sichtabschir- mung bietet.

Stand der Technik

Die WO2015/121398 der Anmelderin beschreibt einen Bildschirm, der in zwei Betriebsarten für einen freien und einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann. Dort sind für die Umschaltung der Betriebsarten essentiell Streupartikel im Volumen des entsprechenden Lichtleiters vorhanden. Diese Streupartikel bestehen aus Polymerisat und können unter Um ständen, insbesondere bei höherer Konzentration, zu Streueffekten führen, die den Sicht schutzeffekt in der geschützten Betriebsart vermindern. Weitere Verfahren und Anordnungen zur Erfüllung ähnlicher Zwecke sind bekannt, wobei die Erreichung des eingeschränkten Sichtmodus, vor allem bei dunkler Umgebung, oftmals limi tiert ist, da ein Restlicht immer noch in die eigentlich abgeschirmten Sichtwinkel durchdringt. Ist dann das Umgebungslicht gering und somit die Betrachterpupille weit geöffnet, so können dadurch häufig noch restliche Informationen auch aus den abgeschirmten Sichtwinkeln wahr genommen werden.

Bestimmte Anwendungen, wie etwa im Fahrzeug, verlangen jedoch einen möglichst perfekten Sichtschutz unter allen Umgebungslichtbedingungen.

Beschreibung der Erfindung

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Manipulation von Bilddaten für einen Bildschirm , der in mindestens zwei Betriebsarten für einen freien Sichtmodus und für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann, wobei in dessen eingeschränktem Mo dus zumindest noch ein unter bestimmten Umgebungsbedingungen wahrnehmbares Restlicht in eigentlich abgeschirmte Winkelbereiche wahrnehmbar ist, zu beschreiben, wodurch die si chere Darstellung von Informationen vermittels des eingeschränkten Sichtmodus deutlich ver stärkt werden kann. Das Verfahren soll möglichst einfach umsetzbar sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Manipulation von Bild daten für einen Bildschirm , der in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmo dus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann, umfassend die folgenden Schritte:

a) Einschalten der Betriebsart B2,

b) dauerhafte oder wiederkehrende Überwachung der Augenstellung eines Be trachters in einem vorgegebenen Winkelbereich alpha um eine Mittelsenkrechte des Bildschirms (1 ),

- Setzen eines Signals S, wenn die Augenstellung des Betrachters das An schauen des Bildschirms durch den Betrachter bedeutet, und

- Löschen des Signals S, wenn die Augenstellung des Betrachters das Nicht- Anschauen des Bildschirms durch den Betrachter bedeutet, c) Manipulation der auf dem Bildschirm dargestellten Bilddaten gegenüber Aus gangsbilddaten hinsichtlich des Kontrastes, der Helligkeit, der Auflösung, des Farbraumes, Überblendungen und/oder weiterer Bildparameter, wobei die be sagte Manipulation i. dahingehend ausgeführt wird, dass eine schlechtere visuelle Erkennbarkeit der Bilddaten erzeugt wird, wodurch die Qualität des eingeschränkten Sicht modus B2 verstärkt wird,

ii. dynamisch in einer Ansteuereinheit des Bildschirms (1 ) umgesetzt wird, und iii. ausschließlich während des Zeitraums, in welchem das Signal S gesetzt ist, durchgeführt wird,

d) Wiederholung der Schritte b) und c) bis zu einer vorgegebenen Abbruchbedin gung, beispielweise dem Ausschalten der Betriebsart B2.

Selbstredend gibt es in der Regel noch einen anderen, direkten Betrachter, der in der Be triebsart B2 (sowie in der Betriebsart B1 ) die auf dem Bildschirm dargestellten Bilddaten stets sehen darf, und der sich außerhalb des Winkelbereichs alpha aufhält. Dessen Augenstellung ist im Rahmen der Erfindung nicht relevant.

Unter Ausgangsbilddaten werden dabei die Daten verstanden, die auf dem Bildschirm darge stellt werden, wenn das Signal S nicht gesetzt ist, d.h. die nicht manipulierten Daten. Unter dem Begriff der Helligkeit im obigen Zusammenhang wird die den Bilddaten eingeprägte Hel ligkeit verstanden, nicht jedoch die mit Leuchtmitteln einstellbare Gesamthelligkeit des Bild schirms.

Neben der Abbruchbedingung des Ausschaltens der Betriebsart B2 bzw. eines Wechsels in die Betriebsart B1 sind auch andere Abbruchkriterien denkbar, beispielsweise das Ausschal ten des Motors in einem Fahrzeug.

Die Manipulation in Schritt c) kann im Extremfall auch das komplette Ausschalten des Bild schirms bedeuten, wobei die damit verbundene totale Unsichtbarkeit eines Bildes alternativ auch durch eine Manipulation auf einen Michelson-Kontrast von 0% erreicht würde. Selbstre dend ist die besagte Manipulation - die auch im Sinne einer Korrektur zur Einhaltung von Vorgaben im Betriebsmodus B2 verstanden werden kann - im freien Sichtmodus B1 nicht aktiv.

Mit der wiederkehrenden Überwachung ist gemeint, dass selbige in definierten zeitlichen Ab ständen, z.B. alle 0,2 Sekunden, stattfindet.

Der Bildschirm, der in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann, basiert beispielsweise auf ei nem LCD oder OLED-Panel. Andere Ausgestaltungen sind möglich. Die besagte schlechtere visuelle Erkennbarkeit der Bilddaten wird durch einen gegenüber den Ausgangsbilddaten verringerten Kontrast, eine geringere Helligkeit, eine geringere Auflösung, einen verringerten Farbraum und/oder statische oder dynamische Überblendungen erzeugt. Diese Veränderungen können bis hin zu einer reinen Schwarz-Weißdarstellung gehen. Als Überblendung zur Verringerung der visuellen Erkennbarkeit kommt z.B. die Überblendung von Schachbrettmustern oder anderen regulären oder irregulären Muster in Frage. Alternativ kommt beispielsweise auch eine Hochpassfilterung der betreffenden Bilddaten in Frage, um - in der Regel eher leicht erkennbare - tiefe Frequenzen im Bild zu vermeiden.

Der Einfluss auf den Kontrast, die Helligkeit, die Auflösung, den Farbraum bzw. die Überblen dungen werden dynamisch in der Ansteuereinheit des Bildschirms, welche beispielsweise als elektronisches Controller-Board ausgeprägt ist, umgesetzt. Diese Umsetzung bezieht sich dann sowohl auf Standbilder als auch auf bewegte Bilder und kann zeitlich auch noch variiert werden.

Mit„dynamisch“ ist hier gemeint, dass sämtliche vorstehend genannten Beeinflussungen auf den Kontrast etc. in Echtzeit, also mit einer Latenz von weniger als 0,2 Sekunden, umgesetzt werden. Hierzu muss die Ansteuereinheit des Bildschirms entsprechend ausgelegt werden. Optional beinhaltet eine dynamische Anpassung auch, dass die Art der Beeinflussungen an die dargestellten Bildinhalte angepasst sein kann bzw. vorzugsweise sein sollte. Beispiels weise würde die Darstellung einer hellen Fläche bei der Reduzierung des Kontrastes nicht unbedingt eine Veränderung erfahren, während in einem solchen Falle eindeutig die Reduzie rung der Helligkeit besonders hilfreich ist, um den Sichtschutz zu verstärken. Entsprechende Regelungen werden in besagter Ansteuereinheit implementiert.

Das erfindungsgemäße Verfahren erlangt eine besondere Qualität, wenn die besagte schlech tere Erkennbarkeit der Bilddaten zeitlich moduliert wird und bevorzugt mit je längerer Zeit, während der das Signal S gesetzt ist, zunimmt, wobei optional nach Überschreiten einer vor- gebbaren Mindestzeit t, während der das Signal S gesetzt ist, der Bildschirm komplett abge schaltet und/oder die Bilddarstellung auf dem Bildschirm angehalten bzw. unterbrochen wird.

Beim Überschreiten von vorgebbaren Mindestzeiten t1 < t2 < t3 < ... , während der das Signal S gesetzt ist, können zusätzlich auch noch unangenehme Tonsignale, die mit Überschreiten einer jeweils weiteren Mindestzeit lauter und/oder unangenehmer werden, ausgestrahlt wer den. Anstelle des vorgenannten Tonsignales können auch andere Signalarten eingesetzt wer den, um die Sinne des Betrachters anzusprechen, z.B. eine Überblendung mit der Aufforde rung, wegzuschauen, und/oder eine fühlbare Vibration wie in einem Fahrzeug etwa an einem Lenkrad oder beispielsweise am Sitz des Fahrers. Die Überwachung der Augenstellung mit geringer Verzögerung - d.h. Verzögerungen von we niger als 0,2 s, also in Echtzeit - wird vorzugsweise durch ein Augentracking-System realisiert, wobei wenigstens der Blickwinkel beider Augen in horizontaler und/oder vertikaler Richtung für den Winkelbereich alpha sowie optional die Kopfposition des Betrachters relativ zum Bild schirm berücksichtigt werden sollen, um zu ermitteln, ob das Signal S gesetzt werden soll oder nicht. Geeignete Augentracking-Systeme sind im Stand der Technik bekannt und können vom Fachmann umgesetzt werden. Die Begriffe „horizontal“ und „vertikal“ sind dabei für Bild schirme, deren Oberfläche nicht parallel zur Erdoberfläche ausgerichtet sind, in der Regel absolut zu verstehen, d.h. parallel bzw. senkrecht zur Erdoberfläche. Für liegende Bild schirme, aber auch für die meisten in Fahrzeuge eingebauten Bildschirme entsprechen die horizontale Richtung der längeren Seite und die vertikale Richtung der kürzeren Seite eines rechteckigen Bildschirms, wenn dieser im Landscape-Modus ausgerichtet ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren findet vorteilhaft in einem Fahrzeug Anwendung, wobei der Betrachter dem Fahrer entspricht. Dann nämlich wird im eingeschränkten Sichtmodus B2 beim Betrachten des Bildschirms durch den Fahrer die Erkennbarkeit der dargestellten Bilddaten erfindungsgemäß für diesen - zusätzlich zur optischen/opto-elektronischen/elektronischen Einschaltung des Sichtmodus B2 - nochmals deutlich verringert oder völlig verhindert. Dieser Umstand ist vor allem bei dunkleren Umgebungsbedingungen, also z.B. bei Nachtfahrten, von großem Vorteil, weil dann die Pupille des Fahrers weit ist und selbst sehr geringes Restlicht, was bei der optischen/opto-elektronischen/elektronischen Einschaltung des Sichtmodus B2 auf dem Bildschirm auch aus eigentlich gesperrten Sichtwinkeln in der Regel vorhanden ist, für den Fahrer zumindest noch wahrnehmbar bleibt.

Vorteilhaft wird die Augenstellung nur für Betrachter überwacht, welche sich in Winkelberei chen alpha horizontal zwischen 90 Grad bis größer als 20, 25 oder 30 Grad von einer Mittel senkrechten der Bildfläche des Bildschirms befinden. Das würde in einem PKW der Augenpo sition des Fahrers entsprechen, selbst wenn dieser sich - angegurtet - etwas in Richtung Beifahrer lehnt. Der Winkelbereich alpha kann dann entsprechend - je nachdem , ob es sich bei dem Fahrzeug um einen Links- oder einen Rechtslenker handelt - nach links oder rechts von der Mittelsenkrechten in Betracht gezogen werden.

Außerdem kann es sinnvoll sein, dass die Augenstellung nur für einen - oder mehrere - Be trachter überwacht wird, welche sich in einem maximalen Abstand von 1 ,2 m von einem Mit telpunkt der Bildoberfläche des Bildschirms befinden. Damit wird dann z.B. in einem Fahrzeug nur der Fahrer und nicht auch ein auf der Rückbank sitzender Passagier als Betrachter einbe zogen. Kleinere Werte wie 1 m oder 0,8 m sind für den vorgenannten maximalen Abstand auch denkbar. Als vorteilhaft stellt sich ferner eine weitere Ausgestaltung heraus, bei welcher während der Zeit, innerhalb derer das Signal S gesetzt ist, in den Bilddaten eine oder mehrere Textmeldun gen und/oder ein oder mehrere Symbole überblendet werden. Hierbei sind Textmeldungen wie etwa„Bildmanipulation aufgrund Fahrerablenkung“ oder„Image Manipulation due to Dri- ver Distraction“ sinnvoll.

Aufgrund dessen wird außerdem indirekt der Beifahrer animiert, den Fahrer bzw. Betrachter um das Wegschauen vom Bildschirm zu bitten. Ist dann aufgrund des Wegschauens des Fah rers, also des Betrachters, das Signal S nicht mehr gesetzt, werden natürlich die vorbeschrie- bene Überblendung mit Textmeldungen oder Symbolen umgehend sowie selbstredend - wenn implementiert - alle erfindungsgemäßen Manipulationen der Bilddaten aufgehoben und es werden wieder die Ausgangsbilddaten dargestellt. Die besagte Aufhebung der Manipulati onen der Bilddaten kann optional über einen zeitlichen Abschnitt, z.B. 5 Sekunden, gestreckt werden, um das Seherlebnis für den direkten Betrachter, dessen Augenposition nicht verfolgt wird, angenehm zu gestalten.

Grundsätzlich bleibt die Leistungsfähigkeit der Erfindung erhalten, wenn die vorbeschriebenen Parameter in bestimmten Grenzen variiert werden. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombina tionen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale zeigen, näher erläutert. Es zeigen

Fig.1 eine Prinzipskizze eines Bildschirms im Modus B1 für einen freien Sichtmodus,

Fig.2 eine Prinzipskizze eines Bildschirms im Modus B2 für einen eingeschränkten Sicht modus,

Fig.3 eine schematische Darstellung zur Anwendung der Erfindung in einem Fahrzeug, wo bei die erfindungsgemäße Bildmanipulation nicht aktiv ist, sowie

Fig.4 eine schematische Darstellung zur Anwendung der Erfindung in einem Fahrzeug, wo bei die erfindungsgemäße Bildmanipulation aktiv ist.

Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgetreu und geben lediglich Prinzipdarstellungen wieder. Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

In Fig.1 ist eine Prinzipskizze eines Bildschirms im Modus B1 für einen freien Sichtmodus dargestellt. Die Fig.2 hingegen zeigt eine Prinzipskizze eines Bildschirms im Modus B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus. Zu einer beispielhaft möglichen Ausgestaltung hierzu sei auf die eingangs genannte WO2015/121398 A1 der Anmelderin verwiesen, in welcher die hier vorgestellten Zeichnungen Fig.1 und 2 als Stand der Technik als dortige Zeichnungen Fig .3 und 4 in ihrer Ausgestaltung und Funktionsweise beschrieben werden, was hier aus Redun danzgründen nicht wiederholt werden soll.

Es kann sich selbstredend bei dem Bildschirm 1 jedoch auch um andere Ausgestaltungen handeln, die die beiden Betriebsarten B1 und B2 ermöglichen.

Die vorliegende Erfindung wird nun insbesondere an Hand der Zeichnungen Fig.3 und 4 er- läutert.

Die Fig.3 gibt eine schematische Darstellung zur Anwendung der Erfindung in einem Fahrzeug wieder, wobei die erfindungsgemäße Bildmanipulation nicht aktiv ist, weil das Signal S nicht gesetzt ist. In Fig.4 hingegen ist eine schematische Darstellung zur Anwendung der Erfindung in einem Fahrzeug dargestellt, wobei die erfindungsgemäße Bildmanipulation aktiv ist, weil das Signal S gesetzt ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Manipulation von Bilddaten für einen Bildschirm 1 , der in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen einge schränkten Sichtmodus betrieben werden kann, und der beispielsweise nach Lehre der WO2015/121398 der Anmelderin ausgestaltet ist, umfasst wie eingangs beschrieben die fol genden Schritte: a) Einschalten der Betriebsart B2,

b) dauerhafte oder wiederkehrende Überwachung der Augenstellung eines Be trachters 2 in einem vorgegebenen Winkelbereich alpha um eine Mittelsenk rechte des Bildschirms (1 ),

- Setzen eines Signals S, wenn die Augenstellung des Betrachters 2 das An schauen des Bildschirms 1 durch den Betrachter 2 bedeutet, und

- Löschen des Signals S, wenn die Augenstellung des Betrachters 2 das Nicht- Anschauen des Bildschirms 1 durch den Betrachter 2 bedeutet, c) Manipulation der auf dem Bildschirm 1 dargestellten Bilddaten gegenüber Aus gangsbilddaten hinsichtlich des Kontrastes, der Helligkeit, der Auflösung, des Farbraumes, Überblendungen und/oder weiterer Bildparameter, wobei die be sagte Manipulation

i. dahingehend ausgeführt wird, dass eine schlechtere visuelle Erkennbarkeit der Bilddaten erzeugt wird, wodurch die Qualität des eingeschränkten Sicht modus B2 verstärkt wird,

ii. dynamisch in einer Ansteuereinheit des Bildschirms 1 umgesetzt wird, und iii. ausschließlich während des Zeitraums, in welchem das Signal S gesetzt ist, durchgeführt wird,

d) Wiederholung der Schritte b) und c) bis zu einer vorgegebenen Abbruchbedin gung, beispielweise dem Ausschalten der Betriebsart B2.

Selbstredend ist die besagte Manipulation im freien Sichtmodus B1 nicht aktiv, d.h. sie wird in dieser Betriebsart nicht vorgenommen.

Weiterhin gibt es in der Regel noch einen anderen, direkten Betrachter 3, der in der Betriebsart B2 die auf dem Bildschirm dargestellten Bilddaten stets sehen soll, und der sich außerhalb des Winkelbereichs alpha aufhält. Dessen Augenstellung ist im Rahmen der Erfindung nicht relevant.

In der Ausgestaltung nach Fig.3 findet erfindungsgemäße eine dauerhafte oder wiederkeh rende Überwachung der Augenstellung eines Betrachters 2 in einem vorgegebenen Winkel bereich alpha statt.

Die Fig.3 zeigt, dass der Betrachter 2 über das Lenkrad 4 in einem Fahrzeug hinwegsieht. Somit ist das Signal S nicht gesetzt und die erfindungsgemäße Manipulation in Schritt c) ist nicht aktiv. Der Beifahrer, also der Betrachter 3, kann nun ungestört im geschützten Sichtmo dus B2 die Inhalte des Bildschirms 1 , beispielweise Internetseiten oder ein Unterhaltungspro gramm, wie etwa digitales TV, ansehen.

Demgegenüber zeigt Fig.4 die schematische Darstellung zur Anwendung der Erfindung in ei nem Fahrzeug, wobei die erfindungsgemäße Bildmanipulation gemäß Schritt e) aktiv ist, weil das Signal S gesetzt ist. Hier schaut der Betrachter 2, also der Fahrer, auf den Bildschirm 1 , was durch die Überwachung der Augenstellung detektiert wird. Dementsprechend wird das Signal S gesetzt. Auch der Betrachter 3 schaut auf den Bildschirm 1 . Hier jedoch sind die erfindungsgemäßen Manipulationen der Bilddaten aktiv, was durch die gepunktete Fläche des Bildschirms 1 angedeutet wird. Für den Betrachter 3 sind die Manipulationen selbstredend auch sichtbar, jedoch kann er in aller Regel aufgrund des auf ihn ausgerichteten eingeschränk ten Sichtwinkels im Sichtmodus B2 des Bildschirms 1 das Bild problemlos erkennen. Dabei wird bzw. werden in Schritt c) die jeweilige(n) Manipulation(en) dahingehend ausge führt, dass eine schlechtere visuelle Erkennbarkeit der Bilddaten erzeugt wird, wodurch die Qualität des eingeschränkten Sichtmodus B2 verstärkt wird.

Dies wiederum ist beispielsweise möglich, indem die besagte schlechtere visuelle Erkennbar keit der Bilddaten erzeugt wird durch einen gegenüber den Ausgangsbilddaten verringerten Kontrast und eine geringere Helligkeit. Die Kontrastverminderung kann z.B. durch Aufschalten eines entsprechenden Bilddatenfilters umgesetzt werden, ebenso die verringerte Helligkeit.

Bezüglich der verminderten Helligkeit kann allerdings im Falle von LCD-Bildschirmen als Bild schirm 1 auch einfach die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung reduziert werden, solange das Signal S gesetzt ist. Für OLED-Displays andere Bildschirmtypen würde entsprechend die Betriebshelligkeit reduziert.

Der Einfluss auf den Kontrast und die Helligkeit werden dynamisch in der Ansteuereinheit des Bildschirms 1 , welche beispielsweise als elektronisches Controller-Board ausgeprägt ist, um gesetzt. Diese Umsetzung bezieht sich dann sowohl auf Standbilder als auch auf bewegte Bilder und kann zeitlich auch noch variiert werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren erlangt eine besondere Qualität, wenn die besagte schlech tere Erkennbarkeit der Bilddaten zeitlich moduliert wird und bevorzugt mit längerer Zeit, wäh rend der das Signal S gesetzt ist, zunimmt. In dem hier beschriebenen Ausgestaltungsbeispiel können also insbesondere mit zunehmender Zeit, während der das Signal S gesetzt ist, die Helligkeit und der Kontrast immer weiter vermindert werden, um das Betrachtungsinteresse das Betrachters 2 zum Erliegen zu bringen, ohne dem Betrachter 3, also dem Beifahrer, durch Ausschalten das Bild komplett zu entziehen.

Allerdings kann optional nach Überschreiten einer vorgebbaren Mindestzeit t, z.B. 10 Sekun den, während der das Signal S gesetzt ist, der Bildschirm 1 komplett abgeschaltet und/oder die Bilddarstellung auf dem Bildschirm 1 angehalten bzw. unterbrochen werden.

Die Überwachung der Augenstellung mit geringer Verzögerung - d.h. mit einer Latenz <0,2 s; also in Echtzeit - wird vorzugsweise durch ein Augentracking-System realisiert, wobei wenigs tens der Blickwinkel beider Augen in horizontaler und/oder vertikaler Richtung für den Winkel bereich alpha sowie optional die Kopfposition des Betrachters 2 relativ zum Bildschirm 1 be rücksichtigt werden sollen, um zu ermitteln, ob das Signal S gesetzt werden soll oder nicht. Die vorgenannten zu berücksichtigenden Blickwinkel beider Augen des Betrachters 2, also des Fahrers, in horizontaler und/oder vertikaler Richtung lassen sich ermitteln, indem für die Geometrie im einem gegeben Fahrzeug für die Eyebox - es handelt sich dabei um einen empirisch ermittelten, dreidimensionalen Raum, in welchem sich die Augenpaare des oder der Betrachter mit höchster Wahrscheinlichkeit, i.d.R. mehr als 95%, aufhalten - des Fahrers die entsprechenden Blickwinkel auf den Bildschirm 1 ermittelt werden. In jedem Fall soll das Sig nal S nicht gesetzt werden, wenn der Betrachter 2 eindeutig nicht auf den Bildschirm 1 schaut, also auch, wenn er z.B. über den Bildschirm 1 hinweg sieht.

Beispielhaft wird die Augenstellung nur für Augen des Betrachters 2 überwacht, welche sich in Winkelbereichen alpha horizontal zwischen 90 Grad bis größer als 20, 25 oder 30 Grad von der Mittelsenkrechten der Bildfläche des Bildschirms 1 befinden. Das würde in einem PKW dem Fahrer entsprechen, selbst wenn er sich - angegurtet - etwas in Richtung Beifahrer lehnt, wobei der Bildschirm 1 hier in der Horizontalen in etwa mittig vor dem Beifahrer, also dem Betrachter 3, angenommen wird. Der Winkelbereich alpha kann dann entsprechend - je nach dem , ob es sich bei dem Fahrzeug um einen Links- oder Rechtslenker handelt - nach links oder rechts von der Mittelsenkrechten in Betracht gezogen werden.

Geeignete Augentracking-Systeme sind im Stand der Technik bekannt und können vom Fach mann problemlos umgesetzt werden.

Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Fahrzeug wird im eingeschränk ten Sichtmodus B2 beim Betrachten des Bildschirms 1 durch den Betrachter 2 - also den Fahrer - die Erkennbarkeit der dargestellten Bilddaten für den Fahrer - zusätzlich zur opti- schen/opto-elektronischen Einschaltung des Sichtmodus B2 - nochmals deutlich verringert oder völlig unmöglich gemacht. Dieser Umstand ist vor allem bei dunkleren Außenbedingun gen, also z.B. bei Nachtfahrten, von großem Vorteil, weil dann die Pupille des Fahrers weit ist und selbst sehr geringes Restlicht, was bei der optischen/opto-elektronischen Einschaltung des Sichtmodus B2 auf dem Bildschirm 1 auch aus eigentlich gesperrten Sichtwinkeln in der Regel vorhanden ist, für den Fahrer zumindest noch wahrnehmbar bleibt.

Außerdem kann es sinnvoll sein, dass die Augenstellung nur für einen (oder mehrere) Be trachter 2 überwacht wird, welche sich in einem maximalen Abstand von 1 ,2 m vom Mittelpunkt der Bildoberfläche des Bildschirms 1 befinden. Damit wird dann z.B. in einem Fahrzeug nur der Fahrer und nicht auch ein auf der Rückbank sitzender Passagier als Betrachter 2 einbe zogen. Kleinere Werte wie 1 m oder 0,8 m sind für den vorgenannten maximalen Abstand auch denkbar.

Selbstverständlich können für das erfindungsgemäße Verfahren auch die Augenstellungen mehrerer Betrachter 2 in Erwägung gezogen werden, wobei es für das Setzen des Signales S ausreicht, wenn lediglich ein Betrachter auf den Bildschirm 1 schaut. Als vorteilhaft stellt sich ferner eine weitere Ausgestaltung heraus, bei welcher während der Zeit, innerhalb derer das Signal S gesetzt wird, in den Bilddaten eine oder mehrere Textmel dungen und/oder ein oder mehrere Symbole überblendet werden. Hierbei sind Textmeldungen wie etwa„Bildmanipulation aufgrund Fahrerablenkung“ oder„Image Manipulation due to Dri- ver Distraction“ sinnvoll.

Ist aufgrund des Wegschauens des Fahrers, also des Betrachters 2, vom Bildschirm 1 das Signal S nicht mehr gesetzt, werden natürlich die vorbeschriebene Überblendung mit Text(en) oder Symbolen umgehend sowie selbstredend - wenn implementiert - auch weitere erfin- dungsgemäße Manipulationen der Bilddaten aufgehoben.

Die vorangehend beschriebene Erfindung löst die gestellte Aufgabe: Vermittels des erfin dungsgemäßen Verfahrens zur Manipulation von Bilddaten für einen Bildschirm ist es möglich, die sichere Darstellung von Informationen im eingeschränkten Sichtmodus deutlich zu verstär- ken. Das Verfahren ist fernerhin einfach umsetzbar.