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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND MEANS FOR HIGH PRECISION DETERMINATION OF THE SPEED OF RAIL VEHICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/010511
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method including means for the execution thereof, which can be used to determine the speed of a rail vehicle very precisely from the distance travelled. The output signals (JV1, JV2) of two electromagnetic rail contacts arranged on a rail at a predetermined distance from each other are recorded in digital form, and their time interval is used to calculate the speed. To obtain precise triggering times for time measurement, signal patterns (RJ1, RJ2) reproducing a wheel passage are each optimally approximated by calculation using parabolas (P1, P2), and the co-ordinates of the vertexes of the parabolas are used as the triggering times (tS1, tS2). To check whether both successive signal patterns should be associated with wheel passages, the cross-correlation coefficient between the signal pattern and the approximate parabola can be calculated, and compared with a characteristic set value.

Inventors:
FEHRENBACH HERMANN
Application Number:
PCT/EP1996/004048
Publication Date:
March 20, 1997
Filing Date:
September 16, 1996
Export Citation:
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Assignee:
SEL ALCATEL AG (DE)
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
G01P3/66; (IPC1-7): G01P3/66
Foreign References:
DE4302093A11994-07-28
GB2117937A1983-10-19
Other References:
J.L. DE KROES: "PRECISE MEASUREMENTS OF SPEED AND LENGTH OF VEHICLES ...", JOURNAL A, vol. 21, no. 3, July 1980 (1980-07-01), ANTWERPEN, pages 104 - 111, XP002021922
HOFFMANN ET AL: "NEUE ZÄHLPUNKTE (Zp 30) FÜR ACHSZÄHLER", SIGNAL + DRAHT, vol. 77, no. 4, 1984, DARMSTADT, pages 72 - 77, XP002021923
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Bestimmung der Geschwindigkeit eines Schienenfahrzeuges mittels einer Zeitmeßeinrichtung und mindestens zweier in bekanntem Wegeabstand (d) hintereinander an einer Schiene (SCH) oder, um den Wegeabstand (d) gegeneinander versetzt, an beiden Schienen eines Gleises (GL) angeordneter elektromagnetischer Schienenkontakte (SI, S2), die bei Durchgang eines Rades einen Impuls (RJl, RJ2) ausgeben, der mit einem Schwellenwert (SW, SWl, SW2) verglichen und bei Über oder Unterschreiten dieses Schwellenwertes als Kriterium dafür, daß ein Raddurchgaπg stattgefunden hat, angesehen und als Triggersignal der Zeitmeßeinrichtung (CR) zugeführt wird, und bei dem die Geschwindigkeit aus dem Wegeabstand d und der zwischen zwei an beiαen Schienenkontakten unmittelbar aufeinanderfolgend festgestellten Raddurchgängen gemessenen Zeit berechnet wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Verlauf (JV1, JV2) jedes bei einem Raddurchgang von einem Schienenkontakt (SI, S2) ausgegebenen Impulses (RJl, RJ2) im Bereich jenseits der durch den Schwellenwert (SWl, SW2) gebildeten Schwelle in digitaler Form einem Rechner (CR) zuαeführt wird, der den Impulsverlauf über der Zeitachse (t) aufzeichnet und an diesen in einer Rechenoperation eine Parabel (Pl, P2) optimal annähert und daß der Rechner als Zeitmeßwert für die Geschwindigkeitsbestimmung die Zeitspanne zwischen den Zeitkoordinaten tSl, tS.
2. der Scheitelpunkte der den an den beiden Schienenkontakten erfaßten Impulsverläufen (JV,, JV2) angenäherten Parabeln (Pl, P2) verwendet.
3. 2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Annäherung an den jeweiligen Impulsverlauf verwendeten Parabeln Parabeln zweiter Ordnung sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Annäherung an den jeweiligen Impulsverlauf verwendeten Parabeln Parabeln dritter Ordnung sind.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Schienenkontakt zusätzlich der Kreuzkorrelationskoeffizient zwischen dem während eines Raddurchganges aufgezeichneten Impulsverlauf und der an diesen angenäherten Parabel berechnet und mit einem vorgegebenen KreuzkorrelationsSollwert verglichen wird und daß eine Geschwindigkeitsbestimmung nur dann als korrekt angesehen wird, wenn der berechnete Kreuzkorrelationskoeffizient in seinem Betrag den KreuzkorrelationsSollwert übersteigt.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens einen A/DUmsetzer (AD), dessen Eingang die Ausgangssignale zweier elektromagnetischer Schienenkontakte (SI, S2) zugeführt werden, eine Schwellwertschaltung (Triggerstufe TR), die die digitalisierten Ausgangssignale der Schienenkontakte mit einem Schwellenwert (SW) vergleicht und einem nachgeschalteten Rechner (CR) mit zugehörigen Speichern zur Abspeicherung von Signalverläufen, abhängig von Ausgangssignalen der Schwellenwertschaltung, zur Ausführung einer Anpassungsrechnung zwischen Radimpulse wiedergebenden Signalverläufen und jeweils vorgegebenen Parabeln, zur Bestimmung der Differenz der Zeitkoordinaten der Scheitelpunkte der optimal angepaßten Parabeln und zur Ausgabe eines aus dieser Differenz und einem vorgegebenen Abstand der Schienenkontakte voneinander berechneten Geschwindigkeitswertes.
Description:
Verfahren und Einrichtung zur hochgenauen Bestimmung der Geschwindigkeit von Schienenfahrzeugen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Ein solches Verfahren ist z. B. aus einem Aufsatz von W. Märtens in "Siemens-Zeitschrift" 45 (1971), Beiheft "Bahntechnik", Seite 171 bis 173 bekannt. Anstelle der dort verwendeten Doppelimpulsgeber können jedoch auch elektromagnetische Schienenkoπtakte verwendet werden, wie sie in einem Aufsatz von G. Hoffmann und H. Uebel in "Signal + Draht" 77 (1985), Heft 4 auf Seite 72 bis 77 beschrieben sind.

Bei einer derartig ausgeführten Geschwindigkeitsbestimmung wird die Genauigkeit durch die Lage der Start- und Endpunkte (Triggerpunkte) der Laufzeitmessung bestimmt. Veränderungen der Justage der Schienenkontakte, der Schwellenwerte oder der Signalverstärkung wirken sich ebenso wie Unterschiede in der Radbeschaffenheit unmittelbar auf die Lage der Triggerpunkte aus und gehen damit direkt in die Laufzeitmessung ein. Zusatzlich wirken sich Störungen und Rauschen auf die Genauigkeit der Laufzeitmessung aus.

ORIGINAL UNTERLAGEN

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung zu dessen Durchführung anzugeben, die eine wesentlich höhere Genauigkeit bei der Geschwindigkeitsbestimmung von Schienenfahrzeugen ermöglichen.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Patentanspruchs 1, hinsichtlich einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Einrichtung durch die Merkmale des Patentanspruchs 5 gelöst.

Durch die Aufzeichnung des annährend parabelförmigen Impulsverlaufes im Bereich jenseits der für die Erkennung eines Raddurchganges maßgebenden Schwelle und die optimale Annäherung einer mathematisch definierten Parabel an diesen Verlauf läßt sich ein Triggerpunkt gewinnen, dessen Lage von den vorstehend genannten Einflüssen kaum berührt wird. So gleichen sich lokale Abweichungen des Signalverlaufes von der Parabelform vielfach gegenseitig aus, so daß die angenäherte Parabel in ihrer Lage weitestgehend unverändert bleibt und ihr Scheitelpunkt einen idealen Triggerpunkt darstellt, dessen Zeitkoordinate in numerischer Form dem die Annäherung vornehmenden Rechner entnehmbar ist. Nach Vorliegen der an die aufgezeichneten Impulsverläufe angenäherten Parabeln läßt sich die Laufzeit somit als Differenz der Zeitkoordinaten der Scheitelpunkte der beiden Parabeln dem Rechner entnehmen.

Verfahren zur Annäherung von Meßkurven durch mathematische Funktionen (sogenanntes curve-fitting) sind im übrigen für sich bekannt. Siehe hierzu z. B. Programmesammlung William H. Press et al. "Numerical Recipes in C", erschienen 1988 bei Cambridge University Press, published by the Press Syndicate of the University of Cambridge. The Pitt Building, Trumpington Street, Cambridge CB21RP, GB, Seiten 528-535.

Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind den Unteransprüchen 2 und 3 zu entnehmen.

Anspruch 4 sieht als Weiterbildung der Erfindung eine Berechnung des Kreuzkorrelationskoeffizienten zwischen dem jeweils aufgezeichneten Signalverlauf eines Schienenkontaktes und der ihm optimal angepaßten Parabel und dessen Vergleich mit einem vorgebenen Sollwert vor. Wird dieser Vergleich an den Signalen beider Schienenkontakte vorgenommen, so ist bei Erhalt von Kreuzkorrelationskoeffizienten, die im Betrag höher als der jeweilige Kreuzkorrelations-Sollwert liegen, sichergestellt, daß der Geschwindigkeitsbestimmung ein Raddurchgang und nicht etwa eine Störung durch eine Wirbelstrombremse oder eine anderweitige Störung zugrundegelegen hat.

Anspruch 5 beschreibt eine einfache Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. Es lassen sich nahezu alle Verfahrensschritte mittels eines Rechners oder, falls dies aus Sicherheitsgründen notwendig ist, eines Mehrrechnersystems ausführen.

Das Verfahren nach der Erfindung sowie die zu dessen Durchführung geeignete Einrichtung sollen nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe von zwei Figuren ausführlich beschrieben werden.

Die Figuren zeigen im einzelnen:

Fig. 1: Unterschiedliche Radimpulse und an den jeweiligen Impulsverlauf angenäherte Parabeln.

Fig. 2: Ein AblaufSchema des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In Fig. 1 sind Impulsverlaufskurven JV1, JV2 dargestellt, wie sie bei Durchgang eines Rades durch die Magnetfelder zweier in vorgegebenen Abstand hintereinander angeordneter elektromagnetischer Schienenkontakte an deren Signalausgängen beobachtet werden können. Entlang der Abszisse ist hier die Zeit t, entlang der Ordinate die Signalamplitude U aufgetragen. Es ist deutlich erkennbar, daß beide Kurven sogenannte "Radabsenkungen" RJl bzw. RJ2 zeigen, Amplitudenabsenkungen bis weit unter einen vorgegebenen Schwellenwert SW1 bzw. SW2, der für die einzelnen Schienenkontakte eingestellt wird und dessen Unterschreiten durch die Signalamplitude ein Kriterium dafür bildet, daß ein Raddurchgang stattgefunden hat.

Zur Erfassung der Geschwindigkeit des durchgefahrenen Rades ist neben der Kenntnis des genauen Abstandes zwischen beiden Schienenkontakten eine möglichst genaue Messung der Radlaufzeit auf dieser Strecke erforderlich. Diese Radlaufzeit wird durch die zwischen beiden Radabsenkungen liegende Zeitspanne wiedergegeben. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Impulsverlaufskurven der Radabsenkungen nicht immer exakt parabelförmig und symmetrisch. Auch können ihre Minima unterschiedliche Amplitudenwerte aufweisen und die Schwellenwerte SW1, SW2 voneinander abweichen. Dies führt zu unterschiedlichen Zeitlagen der Triggerpunkte t,, t 2 und t 7 , t. und zu unterschiedlicher Breite der unterhalb der jeweiligen Schwellenwerte verlaufenden Teile der Impulsverlaufkurven. Selbst die zeitlichen Mitten der Radabsenkungen können aufgrund von z. B. störungsbedingten Unregelmäßigkeiten der Impulsverlaufskurven schwanken, so daß eine Zeitmessung zwischen den jeweiligen zeitlichen Mitten der Radabsenkungen ungenau ist.

Die Erfindung schafft hier eine Möglichkeit, den zeitlichen Abstand zwischen den beiden Radabsenkungen dennoch mit großer Genauigkeit zu messen, indem anstelle der störungsbeeinflußten Impulsverlaufskurven diesen optimal angenäherte Parabeln Pl, P2 zur Bestimmung des Startpunktes und des Endpunktes fur die Zeitmessung verwendet werden. Da diese Parabeln, wie oben bereits erwähnt, durch statistisch verteilte Unregelmäßigkeiten und Veränderungen der Amplitude des Impulsverlaufs-Minimums in ihrer Lage über der Zeitachse kaum beeinflußt werden, kann als ein sehr genauer Wert fur die Radlaufzeit die Differenz der Koordinaten tsi, ts2 der Scheitelpunkte der beiden angenäherten Parabeln Pl, P2 zur Berechnung der Radgeschwindigkeit benutzt werden. Dieser Wert läßt sich unmittelbar aus den Koeffizienten der optimal angepaßten Parabeln berechnen: Für die Parabeln

Y lf2 (t) - a 1|2 t< b lf2 t c lι2

ergibt sich die Laufzeit aus

u 2

2a

Die Geschwindigkeit wird damit d/T, wenn d der vorgegebene Abstand /wischen den Mitten der beiden Schienenkontakte ist.

Das Ablaufschema in Fig. 2 zeigt zwei elektromagnetische Schienenkontakte SI, S2, die im Abstand d hintereinander an einer Schiene SCH eines Gleises GL angeordnet sind. Ein Rad eines in Fahrtrichtung FR fahrenden Eisenbahnfahrzeuges durchquert zuerst das Magnetfeld des Schιenenκontaktes SI, dann das des Schienenkontaktes S2. Die von αen Schienenkontakten ausgegebenen

Ausgangssignale werden jeweils nach einem Aufbereitungsschritt ABI, AB2, in dem sie gegebenenfalls verstärkt und von anderen, nicht dargestellten Stromkreisen entkoppelt werden, einem A/D-Wandler AD zugeführt. An dessen Ausgang ist der Signalverlauf als Folge digitaler Amplitudenwerte entnehmbar.

Dieser digitale Signalverlauf wird einmal einer Triggerstufe TR zugeführt, wo er mit einem vorgegebenen, für beide Schienenkontakte gemeinsamen Schwellenwert SW verglichen wird, und wo zum Zeitpunkt des Unterschreitens des Schwellenwertes und zum Zeitpunkt des Wiedererreichens des Schwellenwertes nach vorheriger Unterschreitung Triggerimpulse gebildet werden, die einen Anpassungsrechner CR dazu veranlassen, den Signalverlauf während der Zeit zwischen den beiden Triggerimpulsen zu speichern.

Nach Durchgang des Rades verfügt der Rechner damit über zwei annähernd parabelformige Stücke des Signalverlaufes, die dem Verlauf der Radimpulse unterhalb des Schwellenwertes SW entsprechen. Nun wird in einer Rechenoperation im Anpassungsrechner, das sogenannte "curve fitting" ausgeführt, in dem die Koeffizienten eines eine Parabel wiedergebenden Polynoms so lange variiert werden, bis die Parabel dem jeweiligen gespeicherten Signalverlauf optimal angepaßt ist. Als Kriterium hierfür kann z. B. das Minimum der zwischen Signalverlauf und angenäherter Parabel eingeschlossenen Restflächen dienen.

Nach Ermittlung der jeweils optimal angepaßten Parabeln erfolgt in zwei weiteren Rechenschritten LZ und V die Laufzeitberechnung und die Geschwindigkeitsberechnung wie weiter oben beschrieben. Die Radgeschwindigkeit steht schließlich an einem Ausgang A als digitaler Meßwert zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.

Werden die beiden Schienenkontakte so nahe zueinander angeordnet, daß die Radabsenkungen einander zeitlich überlappen, so sollten alle Verfahrensschritte einschließlich des Vergleichs mit einem Schwellenwert SW in getrennten Kanälen ausgeführt werden, damit zwei getrennte Radabsenkungen erfaßt werden können. In diesem Falle können dann die in Fig. 1 dargestellten unterschiedlichen Schwellenwerte SW1, SW2 auftreten.