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Title:
METHOD FOR MEASURING A PHYSICAL VARIABLE AND DEVICE FOR SAID PURPOSE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/067952
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for measuring a physical variable, in particular a distance, having the following steps: at least the first transmission signal (s1) with a predefinable first signal shape is transmitted over a first transmission link (190a) whose transmission function depends on the physical variable to be measured, wherein a first reception signal (s1') is obtained at an output of the first transmission link (190a), at least a first reference signal (sr) with a predefinable reference signal shape is transmitted over a reference transmission link (190r), wherein the reference transmission link (190r) preferably has a known transmission function, and wherein a reference reception signal (sr') is obtained at an output of the reference transmission link (190r), and the first reception signal (s1') and the reference reception signal (sr') are analysed in order to determine the physical variant.

Inventors:
SCHULER THOMAS (DE)
LELEVE JOEL (FR)
Application Number:
PCT/EP2007/010395
Publication Date:
June 12, 2008
Filing Date:
November 30, 2007
Export Citation:
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Assignee:
VALEO SCHALTER & SENSOREN GMBH (DE)
SCHULER THOMAS (DE)
LELEVE JOEL (FR)
International Classes:
G01S7/491; G01S17/36; G01S17/931
Foreign References:
US4768877A1988-09-06
DE19616038A11997-10-30
DE2602691A11977-07-28
DE4027990C11992-02-20
DE102005021882A12006-11-09
Other References:
See also references of EP 2087371A1
Attorney, Agent or Firm:
VÖTSCH, Reiner (Laiernstrasse 12, Bietigheim-Bissingen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Erfassung einer physikalischen Große, insbesondere eines Abstands, mit den folgenden Schritten:

- Senden mindestens eines ersten Sendesignals (sl) mit einer vorgebbaren ersten Signalform über eine erste

Ubertragungsstrecke (190a), deren Ubertragungsfunktion von der zu erfassenden physikalischen Große abhangt, wobei ein erstes Empfangssignal (sl' ) an einem Ausgang der ersten Ubertragungsstrecke (190a) erhalten wird,

- Senden mindestens eines ersten Referenzsignals (sr) mit einer vorgebbaren Referenzsignalform über eine Referenzubertragungsstrecke (19Or) , wobei die

Referenzubertragungsstrecke (19Or) vorzugsweise eine bekannte Ubertragungsfunktion aufweist und wobei ein Referenzempfangssignal (sr') an einem Ausgang der Referenzubertragungsstrecke (19Or) erhalten wird,

- Analysieren des ersten Empfangssignals (sl' ) und des Referenzempfangssignals (sr' ) , um auf die physikalische Große zu schließen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Analyse das erste Empfangssignal (sl' ) mit dem Referenzempfangssignal (sr' ) verglichen wird.

3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sendesignal (sl) und das Referenzsignal (sr) jeweils von Null verschiedene Frequenzanteile aufweisen, und dass sich die Zeitfunktionen

der Signale (sl, sr) zumindest über einen vorgebbaren Zeitbereich hinweg zu einem Gleichsignal addieren.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sendesignal (sl) und das Referenzsignal (sr) jeweils ein sinusförmiges oder rechteckformiges Signal ist, und dass das erste Sendesignal (sl) eine vorgebbare Phasenverschiebung, insbesondere 180 Grad, zu dem Referenzsignal (sr) aufweist.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyse folgende Schritte aufweist:

- Addieren oder Multiplizieren des ersten Empfangssignals (sl' ) mit dem Referenzempfangssignal (sr' ) , um ein Summensignal (al) zu erhalten,

- Auswerten vorgebbarer Zeitbereiche des Summensignals (al) , um auf eine Dampfung und/oder Phasenverschiebung des Sendesignals (sl) durch die erste Ubertragungsstrecke (190a) zu schließen,

- Ruckschließen auf die physikalische Große aus der Dampfung und/oder Phasenverschiebung.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswerten vorgebbarer Zeitbereiche das Integrieren des Summensignals (al) über mehrere vorgebbare Zeitbereiche bzw. das Addieren des Summensignals (al) über mehrere vorgebbare Zeitbereiche umfasst.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils unterschiedliche Zeitbereiche (Tl, T2, T3, T4; T5, T6, T7, T8) des Summensignals (al) ausgewertet werden, um auf die Dampfung und/oder

Phasenverschiebung des Sendesignals (sl) durch die erste übertragungsstrecke (190a) zu schließen.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Analyse auf einen Abstand von einem Sender (500) des ersten Sendesignals (sl) zu einem Objekt (600) geschlossen wird.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sendesignal (sl) ein optisches Signal ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Analyse auf eine Reflektivität eines mit dem Sendesignal (sl) beaufschlagten Objekts (600) geschlossen wird.

11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (dl, d2) eines oder mehrerer Bereiche (701, 702), insbesondere einer Karosserie, eines Kraftfahrzeugs (700) von einer Straßenoberfläche (600) ermittelt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass abwechselnd die Abstände (dl, d2, d3) zu einer Straßenoberfläche (600) und zu einem weiteren Objekt, insbesondere einem anderen Kraftfahrzeug (700' ) , ermittelt werden.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der erfassten Abstände zu der Straßenoberfläche (600) eine Niveauregulierung und/oder

Fahrdynamikregelung des Kraftfahrzeugs (700) durchgeführt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Analyse auf einen Zustand der Fahrbahn, insbesondere deren Oberflachenbeschaffenheit, geschlossen wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Sendesignale (sl, s2) verschiedener Wellenlangen verwendet werden.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektivitat einer Fahrbahn ermittelt wird, und dass eine Fahrspurerkennung durchgeführt wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem an einer Straßenoberflache (600) reflektierten Empfangssignal eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs (700) über Grund ermittelt wird.

18. Vorrichtung (100) zur Erfassung einer physikalischen Große, insbesondere eines Abstands, mit

- einem Sender zum Senden mindestens eines ersten Sendesignals (sl) mit einer vorgebbaren ersten Signalform über eine erste Ubertragungsstrecke (190a), deren Ubertragungsfunktion von der zu erfassenden physikalischen Große abhangt,

- einem Empfanger zum Empfangen eines ersten Empfangssignals (sl' ) an einem Ausgang der ersten Ubertragungsstrecke (190a),

- einem Referenzsender zum Senden mindestens eines ersten Referenzsignals (sr) mit einer vorgebbaren Referenzsignalform über eine Referenzübertragungsstrecke (19Or), wobei die Referenzübertragungsstrecke (19Or) vorzugsweise eine bekannte übertragungsfunktion aufweist,

- einem Empfänger zum Empfangen eines ersten Referenzempfangssignals (sr' ) an einem Ausgang der Referenzübertragungsstrecke (19Or), und mit einer

- Auswerteinheit (130) zum Analysieren des ersten Empfangssignals (sl' ) und des Referenzempfangssignals (sr' ) , um auf die physikalische Größe zu schließen.

19. Vorrichtung (100) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 20 ausgebildet ist.

20. Stoßfänger (750), insbesondere für ein Kraftfahrzeug (700), mit mindestens einer Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 18 bis 19.

Description:

Titel: Verfahren zur Erfassung einer physikalischen Größe und Vorrichtung hierfür

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung einer physikalischen Große, insbesondere eines Abstands, sowie eine Vorrichtung hierfür.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist die folgenden Schritte auf:

- Senden mindestens eines ersten Sendesignals mit einer vorgebbaren ersten Signalform über eine erste Ubertragungsstrecke, deren Ubertragungsfunktion von der zu erfassenden physikalischen Große abhangt, wobei ein erstes Empfangssignal an einem Ausgang der ersten Ubertragungsstrecke erhalten wird,

- Senden mindestens eines ersten Referenzsignals mit einer vorgebbaren Referenzsignalform über eine Referenzubertragungsstrecke, wobei die

Referenzubertragungsstrecke vorzugsweise eine bekannte Ubertragungsfunktion aufweist und wobei ein Referenzempfangssignal an einem Ausgang der Referenzubertragungsstrecke erhalten wird,

- Analysieren des ersten Empfangssignals und/oder des ersten Referenzsignals und/oder des Referenzempfangssignals, um auf die physikalische Große zu schließen.

Die erfindungsgemaße Verwendung mindestens eines ersten Sendesignals und mindestens eines ersten Referenzsignals ermöglicht vorteilhaft eine flexible Analyse der empfangenen Signale, insbesondere auch eine differentielle Analyse, die die Kompensation von Storeinflussen ermöglicht .

Vorteilhaft wird zur Analyse das erste Empfangssignal mit dem Referenzempfangssignal verglichen .

Das erste Sendesignal und das Referenzsignal weisen vorteilhaft jeweils von Null verschiedene Frequenzanteile auf, und die Zeitfunktionen der Signale sind so gewählt, dass sie sich zumindest über einen vorgebbaren Zeitbereich hinweg zu einem Gleichsignal addieren. Dadurch ist eine besonders einfache Auswertung möglich, die z.B. eine Ausregelung einer Amplitude eines der Signale oder einer Phasenbeziehung der Signale zueinander umfassen kann, mit dem Ziel, ein Gleichsignal als Summe beider Signale zu erhalten. Die Regelgroßen, die die änderung der Amplitude bzw. Phasenlage beschreiben, enthalten vorteilhaft gleichzeitig Informationen über die erste Ubertragungsstrecke, z.B. über die Dampfung des ersten Sendesignals oder eine Verzögerung des ersten Sendesignals aufgrund von Laufzeiteffekten des ersten Sendesignals in der ersten Ubertragungsstrecke bzw. generell über die Unterschiede zwischen den Ubertragungsstrecken .

Vorteilhaft kann das erste Sendesignal und das Referenzsignal z.B. jeweils ein sinusförmiges oder rechteckformiges Signal sein, wobei das erste Sendesignal eine vorgebbare Phasenverschiebung,

insbesondere 180 Grad, zu dem Referenzsignal aufweist. Eine ggf. durch die erste Ubertragungsstrecke verursachte Phasendifferenz zwischen den empfangenen Signalen, die von 180 Grad verschieden ist, beinhaltet Informationen über den Signalweg / die Laufzeit des Sendesignals .

Erfindungsgemaß weist die Analyse vorteilhaft folgende Schritte auf:

- Addieren oder Multiplizieren des ersten Empfangssignals mit dem Referenzempfangssignal, um ein Summensignal zu erhalten,

- Auswerten vorgebbarer Zeitbereiche des Summensignals, um auf eine Dampfung und/oder Phasenverschiebung des Sendesignals durch die erste Ubertragungsstrecke zu schließen,

- Ruckschließen auf die physikalische Große aus der Dampfung und/oder Phasenverschiebung.

Das Auswerten vorgebbarer Zeitbereiche umfasst vorteilhaft das Integrieren des Summensignals über mehrere vorgebbare Zeitbereiche bzw. das Addieren des Summensignals über mehrere vorgebbare Zeitbereiche. Zeitbereiche im Sinne dieser Erfindung können hierbei im Falle periodischer Signale Periodendauern oder Teile hiervon sein; ganz allgemein sind auch beliebige Zeitbereiche zur Auswertung verwendbar, von denen vermutet wird, dass entsprechende Empfangssignale interessierende Informationen enthalten.

Die erfindungsgemaße Integration des Summensignals ermöglicht vorteilhaft auch die Auswertung verhältnismäßig hochfrequenter Signalanteile des Summensignals, ohne entsprechend schnelle elektronische Bauelemente bzw. Auswerteschaltungen vorsehen zu müssen. Hochfrequente Signalanteile des Summensignals, die beispielsweise mit Impulsbreiten im Nanosekundenbereich

korrespondieren, können sich beispielsweise durch eine verhältnismäßig geringe Phasenabweichung zwischen den empfangenen Signalen ergeben, und wurden bei einer herkömmlichen Auswertung, die eine Messung von Impulsbreiten vorsieht, ohne entsprechend schnelle Auswerteschaltung, die eine Bandbreite von einigen Hundert MHz oder mehr aufweist, nicht erkannt werden.

Durch die erfindungsgemaße Integration des Summensignals tragen demgegenüber vorteilhaft auch diejenigen Frequenzanteile des Summensignals noch zu einem auswertbaren Signal bei, die aufgrund des Tiefpassverhaltens der Auswerteschaltung bei einem einmaligen Auftreten zu keiner bereits für sich sinnvoll auswertbaren Signalamplitude fuhren wurden. Da die erfindungsgemaße Integration eine Vielzahl dieser Signalanteile akkumuliert, ergeben sich auch mit herkömmlichen Schaltungen, die Grenzfrequenzen von einigen MHz aufweisen, verwertbare Signalamplituden bei Impulsbreiten im Nanosekundenbereich. Durch das Tiefpassverhalten der Auswerteschaltung werden die hochfrequenten Signalanteile, die Phasendifferenzinformationen der verschiedenen Ubertragungsstrecken aufweisen, gleichsam „verschliffen"; die Amplitude des tatsächlich erhaltenen Summensignals beinhaltet jedoch immer noch die Phasendifferenzinformationen, die erfindungsgemaß ausgewertet werden. Dementsprechend bestimmt sich die Genauigkeit der erfindungsgemaßen Auswertung der Phasendifferenz durch die Präzision bei der Auswertung der Amplitude des Summensignals und kann z.B. durch die Anzahl der Integrationsschritte beeinflusst werden.

Bevorzugt werden bei einer weiteren Ausfuhrungsform des erfindungsgemaßen Verfahrens jeweils unterschiedliche Zeitbereiche des Summensignals ausgewertet, um auf die Dampfung und/oder

Phasenverschiebung des Sendesignals durch die erste Ubertragungsstrecke zu schließen.

Beispielsweise ist bei rechteckformigen Sende- bzw. Referenzsignalen insbesondere derjenige Zeitbereich der empfangenen Signale bzw. des Summensignals zur Gewinnung von Phaseninformationen interessant, in dem die Signale einen Zustandswechsel, d.h. z.B. von High nach Low oder invers hierzu erfahren, wahrend Informationen über Differenzen in der Amplitude empfangener Signale auch in anderen Zeitbereichen erhalten werden können.

Obwohl das erfindungsgemaße Verfahren auch mit kapazitiven und/oder induktiven oder akustischen bzw. sonstigen Signalen bzw. Ubertragungsstrecken durchfuhrbar ist, wird bevorzugt ein als optisches Signal ausgebildetes erstes Sendesignal verwendet. Das Referenzsignal kann ebenfalls optisch oder auch ein rein elektrisches Signal sein.

Im Rahmen der erfindungsgemaßen Analyse der empfangenen Signale kann vorteilhaft z.B. auf einen Abstand von einem Sender des ersten Sendesignals zu einem Hindernis geschlossen werden, der sich z.B. aus einer Phasenverschiebung zwischen den entsprechend empfangenen Signalen ergibt. Die Ubertragungsstrecke des ersten Sendesignals umfasst in diesem Fall den Weg von dem Sender zu dem Hindernis und den entsprechenden Ruckweg des von dem Hindernis wieder zu der erfindungsgemaßen Vorrichtung reflektierten ersten Signals.

Ganz besonders vorteilhaft kann das erfindungsgemaße Verfahren dazu verwendet werden, den Abstand eines oder mehrerer Bereiche, insbesondere einer Karosserie, eines Kraftfahrzeugs von einer Straßenoberflache zu ermitteln. Beispielsweise können in den Stoßfängern des Kraftfahrzeugs mehrere erfindungsgemaße

Vorrichtungen vorgesehen sein, die unter bevorzugter Verwendung optischer Sendesignale jeweils einen Abstand des betreffenden Bereichs des Kraftfahrzeugs zu der Straßenoberflache erfassen. Obwohl prinzipiell z.B. auch Ultraschall- oder andere akustische sowie weitere Signale denkbar sind zur Abstandsmessung, eignen sich optische Signale Untersuchungen der Anmelderin zufolge besonders gut für den Kraftfahrzeugbereich, insbesondere aufgrund der hohen Präzision und der großen Lichtgeschwindigkeit, die kurze Messzyklen bei gleichzeitiger Verwendung verschiedener Ubertragungsstrecken erlaubt .

Die erfindungsgemaß erfassten Abstande können vorteilhaft zur Durchfuhrung einer Niveauregulierung und/oder Fahrdynamikregelung des Kraftfahrzeugs verwendet werden, da in Abhängigkeit entsprechender Abstandswerte für unterschiedliche Bereiche des Kraftfahrzeugs eine präzise Erfassung von Nick- und/oder Wankbewegungen des Kraftfahrzeugs möglich ist. Ganz besonders vorteilhaft kann eine von herkömmlichen Systemen bekannte und im Fahrwerk bzw. der Federung des Kraftfahrzeugs angeordnete Niveausensorik durch den Einsatz der vorliegenden Erfindung entfallen.

Die erfindungsgemaße Abstandsmessung zur Erfassung von Nick- und/oder Wankbewegungen des Kraftfahrzeugs ergänzt ferner vorteilhaft die bei herkömmlichen Fahrdynamiksystemen verwendeten Betriebsgroßen des Kraftfahrzeugs, so dass eine präzisere Fahrdynamikregelung möglich ist, wodurch die Fahrsicherheit insgesamt gesteigert wird.

Durch den Vergleich der Amplituden des empfangenen Sendesignals und des empfangenen Referenzsignals kann ferner vorteilhaft auf eine Reflektivitat eines mit dem Sendesignal beaufschlagten Objekts

geschlossen werden. Alternativ oder ergänzend zu der auf eine Straßenoberflache bezogenen Abstandsmessung kann somit vorteilhaft gleichzeitig auch eine Fahrspurerkennung durchgeführt werden, indem aus der ermittelten Reflektivitat auf das Vorhandensein bzw. überfahren von Fahrbahnmarkierungen geschlossen wird.

Bei einer weiteren sehr vorteilhaften Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung werden abwechselnd die Abstande zu einer Straßenoberflache und zu einem weiteren Objekt, insbesondere einem anderen Kraftfahrzeug, ermittelt. Hierfür kann vorteilhaft dieselbe erfindungsgemaße Vorrichtung eingesetzt werden; allein eine zur Abstandsmessung verwendete Ubertragungsstrecke ist je nach zu messender Große relativ zu dem Kraftfahrzeug neu auszurichten, beispielsweise über einen Drehspiegel oder dergleichen, der das optische Sendesignal abwechselnd auf die Straßenoberflache bzw. in Fahrtrichtung umlenkt.

Im Rahmen der erfindungsgemaßen Analyse der empfangenen Signale kann daruberhinaus vorteilhaft auch auf einen Zustand der Fahrbahn, insbesondere deren Oberflachenbeschaffenheit, geschlossen werden. Hierzu kann bereits die Auswertung eines der empfangenen Signale, z.B. seine zeitliche änderung, genügen, für eine präzisere Analyse kann jedoch z.B. die Dampfung des ersten Sendesignals im Vergleich zu dem Referenzsignal ausgewertet werden.

Vorteilhaft können überdies Sendesignale verschiedener Wellenlangen verwendet werden, beispielsweise um unterschiedlichen Oberflachenbeschaffenheiten einer befahrenen Straße Rechnung zu tragen oder um eine weitere Unabhängigkeit von Storlicht wie z.B. Umgebungslicht und dergleichen zu erreichen.

Eine weitere Variante des erfindungsgemaßen Verfahrens sieht vor, dass aus einem an einer Straßenoberflache reflektierten Empfangssignal eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs über Grund ermittelt wird. Eine entsprechende Auswertung des Empfangssignals kann in dem Fachmann bekannter Weise in einer Steuereinheit der erfindungsgemaßen Vorrichtung erfolgen.

Als eine weitere Losung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 18 angegeben, die zur Ausfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens ausgebildet ist.

Die erfindungsgemaße Vorrichtung kann vorteilhaft direkt in einen Stoßfanger, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, integriert sein.

Als besonders vorteilhaft hat sich auch eine Auswertung von statistischen Eigenschaften des Empfangssignals und/oder der physikalischen Große, insbesondere eines Abstands, erwiesen. Sofern ein mittels dem erfindungsgemaßen Verfahren ermittelter Abstand von dem Sender zu einem Hindernis spezielle statistische Eigenschaften aufweist, kann hieraus beispielsweise auf das Vorhandensein eines Aerosols wie z.B. Nebel oder Gischt m der ersten

Ubertragungsstrecke geschlossen werden, weil die Wassertropfchen des Nebels die Ubertragungsfunktion der ersten Ubertragungsstrecke und damit auch einen hieraus ermittelten Abstand statistisch beeinflussen.

Zumindest ein Teil der ersten Ubertragungsstrecke verlauft bevorzugt im Freiraum, insbesondere in der Umgebung eines Kraftfahrzeugs, und aus den statistischen Eigenschaften von ermittelten Abstandswerten kann auf das Vorhandensein von Aerosolen wie z.B. Nebel in dem Freiraum geschlossen werden. Ein System zur Ausfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens kann dementsprechend vergleichbar zu an

sich bekannten Ultraschall-Abstandssensoren und dergleichen z.B. in einem Stoßfanger des Kraftfahrzeugs integriert sein.

Vorteilhaft können auch Bordsysteme des Kraftfahrzeugs, insbesondere Beleuchtungssysteme und/oder Fahrsicherheitssysteme in Abhängigkeit der statistischen Eigenschaften von ermittelten Abstandswerten angesteuert bzw. betrieben werden.

Weitere Merkmale, Anwendungsmoglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfuhrungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Ruckbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung beziehungsweise Darstellung in der Beschreibung beziehungsweise in der Zeichnung.

In der Zeichnung zeigt:

Figur 1 ein Blockschaltbild einer ersten Ausfuhrungsform der erfindungsgemaßen Vorrichtung,

Figur 2 eine Detailansicht der Vorrichtung aus Figur 1,

Figur 3a einen Zeitverlauf eines erfindungsgemaß erhaltenen Empfangssignals,

Figur 3b bis

Figur 3d jeweils einen schematischen Zeitverlauf von rechteckformigen Sendesignalen und einem entsprechenden Empfangssignal,

Figur 4 ein erstes Szenario, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren zur Abstandsmessung verwendet wird,

Figur 5 ein weiteres Szenario, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren verwendet wird,

Figur 6 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Signalerzeugungseinheit,

Figur 7 optische Komponenten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Figur 8 eine erfindungsgemäße Ansteuerschaltung zur Erzeugung eines optischen Signals,

Figur 9 eine erfindungsgemäße Phasenschieber-Schaltung,

Figur 10 eine Ausführungsform der Erfindung mit mehreren übertragungsstrecken,

Figur 11 einen zeitlichen Verlauf von für die Ausführungsform gemäß Figur 10 verwendeten Rechtecksignalen,

Figur 12 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Optik einschließlich einer Mikrospiegel-Anordnung,

Figur 13a

und 13b jeweils eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform optischer Komponenten der Vorrichtung, und

Figur 14 eine erfindungsgemaße Drehspiegelanordnung als

Bestandteil einer optischen Ubertragungsstrecke.

Figur 1 zeigt eine Aus fuhrungsform der erfindungsgemaßen Vorrichtung 100 zur Erfassung einer physikalischen Große, die vorliegend in der nachfolgend beschriebenen Weise zur Abstandsmessung zwischen einem die Vorrichtung 100 enthaltenden Sensormodul 500 (Figur 4) und einem oder mehreren Objekten 600, 700' (Figur 4, 5) eingesetzt wird. Insbesondere wird die erfindungsgemaße Vorrichtung 100 zur optischen Abstandsmessung im Bereich eines Kraftfahrzeugs 700 (Figur 4, 5) verwendet .

Die erfindungsgemaße Vorrichtung 100 weist eine Signalerzeugungseinheit 110 auf, die wie abgebildet ein erstes Sendesignal sl und ein weiteres, auch als Referenzsignal bezeichnetes Signal sr erzeugt. Die Signale sl, sr sind zur übertragung über ihnen entsprechend zugeordnete Ubertragungsstrecken 190a, 19Or vorgesehen.

Die erste Ubertragungsstrecke 190a weist eine Ubertragungsfunktion auf, die von der zu erfassenden physikalischen Große, d.h. vorliegend von dem zu messenden Abstand zwischen dem Sensormodul 500 und dem Objekt 600, 700', abhangt. Hierzu ist die erste Ubertragungsstrecke 190a vorteilhaft zumindest teilweise als optische Freiraum-Ubertragungsstrecke ausgebildet, die einen Weg zwischen dem Sensormodul 500 und dem Objekt 600, 700' und wieder zurück umfasst, und das Sendesignal sl ist ein optisches Signal.

An dem Ausgang der ersten Ubertragungsstrecke 190a wird dementsprechend ein erstes Empfangssignal sl' erhalten, dessen Laufzeit durch die erste Ubertragungsstrecke 190a von dem Abstand

dl, d2, d3 zwischen dem Sensormodul 500 und dem Objekt 600, 700' abhangt .

Die zweite Ubertragungsstrecke 19Or ist als

Referenzubertragungsstrecke vorgesehen und weist entsprechend eine bekannte Ubertragungsfunktion auf, die insbesondere nicht von der zu erfassenden physikalischen Große, d.h. vorliegend von dem zu messenden Abstand dl, d2, d3 zwischen dem Sensormodul 500 und dem Objekt 600, 700', abhangt. Die Referenzubertragungsstrecke 19Or kann erfindungsgemaß ebenfalls als optische Ubertragungsstrecke ausgebildet sein; in diesem Fall ist das Referenzsignal sr auch ein optisches Signal. Alternativ kann die Referenzubertragungsstrecke 19Or jedoch auch z.B. rein elektronisch realisiert werden, wobei als Referenzsignal sr dementsprechend ein elektronisches Signal verwendet wird.

An dem Ausgang der Referenzubertragungsstrecke 19Or wird ein Referenzempfangssignal sr' erhalten, das aufgrund der bekannten Ubertragungsfunktion der Referenzubertragungsstrecke 19Or z.B. auch direkt aus dieser und dem Referenzsignal sr ermittelt werden konnte.

In dem die Referenzubertragungsstrecke 19Or aufweisenden Referenzzweig der erfindungsgemaßen Vorrichtung 100 sind zusatzlich vorzugsweise aktiv ausgebildete Filtermittel 120 vorgesehen, die eine Amplitude und/oder Phasenlage des Referenzsignals sr bezuglich des Sendesignals sl beeinflussen können, wodurch an einem Ausgang der Filtermittel 120 ein gefiltertes Referenzsignal sf erhalten wird, das anstelle des ungefilterten Referenzsignals sr der Referenzubertragungsstrecke 19Or zugeführt wird.

Bevorzugt weisen das Sendesignal sl und das Referenzsignal sr bzw. das gefilterte Referenzsignal sf eine rechteckförmige Signalform auf, und die Signale sl, sr besitzen eine Phasenverschiebung von 180 Grad, so dass sie sich bei gleichen Amplituden zu einem Gleichsignal ergänzen würden.

Das erste Sendesignal sl wird in der ersten übertragungsstrecke 190a jedoch in Abhängigkeit der zu erfassenden physikalischen Größe beeinflusst, insbesondere hinsichtlich seiner Amplitude und/oder seiner Phasenlage bezogen auf das Referenzsignal sr. Demnach enthalten die ausgangsseitig der übertragungsstrecken 190a, 19Or empfangenen Signale sl' , sr' Informationen über die auszuwertende physikalische Größe.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht bei dem in Figur 4 schematisch dargestellten Kraftfahrzeug 700 Abstandsmessungen in mindestens zwei Bereichen 701, 702 vor, bei denen es sich bevorzugt um einen Frontbereich 701 und einen Heckbereich 702 handelt. Hierzu weisen die Stoßfänger 750 des Kraftfahrzeugs jeweils mindestens ein Modul 500 auf, das eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 (Figur 1) zur Abstandsmessung beinhaltet.

Erfindungsgemäß wird vorteilhaft ein Abstand dl, d2 des jeweiligen Bereichs 701, 702 des Kraftfahrzeugs 700 bzw. seiner Karosserie von der Straßenoberfläche 600 gemessen, so dass aus den erfassten Abstandswerten dl, d2 Informationen über eine Nickbewegung des Kraftfahrzeugs 700 ableitbar sind.

Zur Abstandsmessung bei dem in Figur 4 abgebildeten Szenario ist dementsprechend vorgesehen, dass die Freiraum-übertragungsstrecke 190a (Figur 1) zwischen dem die erfindungsgemäße Vorrichtung 100

enthaltenden Sensormodul 500 und der Straßenoberfläche 600 verläuft, so dass das erste Sendesignal sl (Figur 1) von dem Sensormodul 500 ausgesandt wird und ein entsprechend an der Straßenoberfläche 600 reflektiertes Signal als erstes Empfangssignal sl' (Figur 1) an dem Ausgang der übertragungsstrecke 190a erhalten wird. Aufgrund des Abstands dl zwischen dem Sensormodul 500 und der Straßenoberfläche 600 ergibt sich u.a. eine Dämpfung des ersten Empfangssignals sl' und eine Phasenverschiebung zu dem Referenzempfangssignal sr' , das z.B. einen kürzeren, bekannten Signalweg, vgl. die Referenzübertragungsstrecke 19Or, durchläuft.

Die Messung des Abstands d2 in dem Heckbereich 702 des Kraftfahrzeugs erfolgt analog zu der Messung des Abstands dl.

Die Auswertung der ausgangsseitig der übertragungsstrecken 190a, 19Or (Figur 1) erhaltenen Empfangssignale sl' , sr' erfolgt in einer Auswerteeinheit 130, deren Funktion nachstehend unter Bezugnahme auf Figur 2 beschrieben ist.

Die Auswerteeinheit 130 weist eingangsseitig eine Addiereinheit 131 auf, der die Empfangssignale sl' , sr' der beiden

übertragungsstrecken 190a, 19Or zugeführt werden. An dem Ausgang der Addiereinheit 131 ergibt sich demzufolge ein Summensignal al, das - bei identisch ausgebildeten übertragungsstrecken 190a, 19Or - aufgrund der erfindungsgemäßen Auswahl der Signale sl, sr einem Gleichsignal entspräche. Tatsächlich wird aufgrund der üblicherweise voneinander verschiedenen übertragungsfunktionen der übertragungsstrecken 190a, 19Or ein von einem Gleichsignal abweichendes Summensignal al erhalten, das z.B. den in Figur 3a abgebildeten zeitlichen Verlauf aufweist.

Die Funktion der Addiereinheit 131 (Figur 2) wird vorliegend durch eine einzige, nicht abgebildete Fotodiode realisiert, die gleichzeitig vorteilhaft eine Umwandlung der optischen Empfangssignale sl' , sr' in entsprechende elektrische Signale vornimmt. Der durch die Fotodiode in Reaktion auf die ihr zugefuhrten optischen Empfangssignale sl' , sr' erhaltene Fotostrom entspricht demnach dem vorstehend beschriebenen Summensignal al (Figur 2) .

In den in Figur 3a durch geschweifte Klammern markierten Zeitbereichen Tl, T2, T3, T4 des Summensignals al sind deutlich Impulse erkennbar, die sich durch Laufzeiteffekte des Sendesignals sl in der ersten Ubertragungsstrecke 190a und der damit einhergehenden Phasenverschiebung ergeben. Die Phasenverschiebung ist proportional zu dem Abstand dl, d2 (Figur 4) zwischen dem Sensormodul 500 und der Straßenoberflache 600, so dass aus der Phasenverschiebung auf den Abstand dl, d2 geschlossen werden kann.

Das Summensignal al wird neben einer geeigneten Verstärkung durch den der Fotodiode 131 nachgeordneten Verstarker 132 (Figur 2) bevorzugt nur in den Zeitbereichen Tl, T2, T3, T4 ausgewertet, um Informationen über die Phasendifferenz zu erhalten, weil insbesondere diese Zeitbereiche Tl, T2, T3, T4 bei den verwendeten rechteckformigen Sendesignalen sl, sr die interessierende Information bezuglich der Phasendifferenz aufweisen.

Die Figuren 3b bis 3c zeigen hierzu jeweils schematisch zwei rechteckformige Signale, wobei in Figur 3b z.B. das an dem Ausgang der Referenzubertragungsstrecke 19Or (Figur 1) erhaltene Referenzempfangssignal sr' und in Figur 3c das an dem Ausgang der Ubertragungsstrecke 190a (Figur 1) erhaltene Empfangssignal sl'

abgebildet ist. Die Amplituden der betrachteten Signale sr, sl interessieren vorliegend nicht und werden daher als gleich groß angenommen. Dementsprechend kompensieren sich die beiden Signale sr' , sl' nahezu zu einem zeitlich konstanten Summensignal al, vgl. Figur 3d, wobei sich jedoch aufgrund der Laufzeitunterschiede der Signale sl, sr in den unterschiedlichen Ubertragungsstrecken 190a, 190r die in Figur 3d mit den Bezugszeichen II, 12, .. angedeuteten Impulse ergeben, deren Breite von der laufzeitbedingten Phasendifferenz delta_phi der Signale sr, sl bzw. sl' , sr' abhangt.

Verschiedene, dem Fachmann bekannte Effekte wie z.B. ein Tiefpassverhalten beteiligter Komponenten fuhren sowohl innerhalb der Ubertragungsstrecken 190a, 19Or als auch z.B. in der Fotodiode 131 und dem Verstarker 132 zu einem „Verschleifen" der in den Figuren 3b bis 3d dargestellten idealen Rechtecksignale, so dass sich für die Impulse II, 12, .. bei einem realen System die in Figur 3a in den Zeitbereichen Tl, T2, .. angegebene Signalform ergibt.

Aufgrund der großen Lichtgeschwindigkeit kann die Impulsbreite der entsprechenden Impulse bei geringen Abstanden dl, d2 von z.B. wenigen Dezimetern oder weniger Werte im Nanosekundenbereich annehmen.

Um eine entsprechend schnelle Auswertung und eine dementsprechend erforderliche Verwendung hinreichend schneller Bauelemente in der Vorrichtung 100 bzw. in der Auswerteeinheit 130 zu vermeiden, kann die Auswertung des Summensignals al erfindungsgemaß bevorzugt dadurch erfolgen, dass mehrere Impulse aus aufeinanderfolgenden Zeitbereichen Tl, T2, T3, T4 (Figur 3a) integriert bzw. addiert werden, was bevorzugt durch analoge Schaltungskomponenten erfolgen kann. Das entsprechend erhaltene integrierte Signal ist

Untersuchungen der Anmelderin zufolge bei einer Auswertung z.B. einiger zehn Impulse - trotz verhältnismäßig kleiner Phasendifferenzen aufgrund der hohen Lichtgeschwindigkeit - durch herkömmliche CMOS-Auswerteschaltungen, vgl. die Elemente 133, 134, auswertbar.

D.h., das erfindungsgemaße Verfahren ermöglicht die Auswertung von Lichtlaufzeiten des ersten Sendesignals sl mit wenig aufwandigen Schaltungen und bei einer Präzision, die eine Abstandsmessung im Bereich zwischen etwa einigen Zentimetern und etwa mehreren zehn Metern zulasst.

Analog zu der Auswertung der Phaseninformationen kann die Auswertung der Amplituden der empfangenen Signale sl' , sr' bzw. des daraus gebildeten Summensignals al z.B. nur in vorgebbaren Zeitbereichen T5, T6, T7, T8 (Figur 3a) erfolgen. Das Sendesignal sl unterliegt aufgrund seines üblicherweise größeren Signalwegs von dem Sensormodul 500 (Figur 4) zu der Straßenoberflache 600 einer stärkeren Dampfung als das Referenzsignal sr; diese unterschiedliche Dampfung stellt sich in einer Abweichung des Summensignals al von einer Referenzamplitude (gestrichelte Zeitachse t in Figur 3a) dar und wird in den Zeitbereichen T5, T6, T7, T8, z.B. mittels Integration über mehrere Zeitbereiche T5, T6, T7, T8 ausgewertet. Analog zu der vorstehend beschriebenen Auswertung der Phasendifferenz kann die Empfindlichkeit der erfindungsgemaßen Auswertung auch hinsichtlich der Amplitudendifferenz durch die Integration entsprechender Zeitbereiche T5, T6, .. des Summensignals al gesteigert werden.

Die vorstehend beschriebene Auswertung des Summensignals al erfolgt bevorzugt in den Funktionsblocken 133, 134, denen eingangsseitig

entsprechend das verstärkte Summensignal a2 zugeführt wird. An den Ausgängen der Funktionsblocke 133, 134 stehen die Phasen- bzw. Amplitudendifferenz der empfangenen Signale sl' , sr' repräsentierende Signale bl, b2 bereit.

Unter Verwendung dieser Signale bl, b2 können die das Referenzsignal sr beeinflussenden Filtermittel 120 (Figur 1) so angepasst werden, dass sich die empfangenen Signale sl' , sr' trotz Dampfung und Laufzeitunterschieden aufgrund der unterschiedlichen Ubertragungsstrecken 190a, 19Or wieder zu einem Gleichsignal erganzen, wodurch ein ausgeregelter Zustand erreicht wird.

Da die Signale bl, b2 wie bereits beschrieben Informationen über den Abstand dl (Figur 4, 5) enthalten, kann aus Ihnen z.B. unter Verwendung entsprechender Kennlinien oder Kennfelder auf den Abstand dl geschlossen werden. Aus den erfassten Abstandswerten dl, d2 sind vorteilhaft Informationen über eine Nickbewegung des Kraftfahrzeugs 700 ableitbar, die u.a. zur Steuerung eines Fahrdynamiksystems oder auch zur Realisierung einer Niveauregulierung des Kraftfahrzeugs 700 eingesetzt werden können.

Sofern auf jeder Seite des Kraftfahrzeugs 700 mindestens eine erfindungsgemaße Vorrichtung 100 angeordnet ist, können zusatzlich auch Wankbewegungen des Kraftfahrzeugs 700 aus entsprechend ermittelten Abstandswerten abgeleitet werden.

Erfindungsgemaß kann ferner vorgesehen sein, dass aus den Signalen sl' , sr' bzw. al (Figur 2) auf eine Reflektivitat der Straßenoberflache 600 und damit auf die Reibungsverhaltnisse geschlossen wird. Insbesondere sind hierdurch verschneite oder vereiste Abschnitte der Straßenoberflache 600 erkennbar, wodurch ein

Fahrdynamiksystem den erkannten Straßenverhaltnissen entsprechend angesteuert werden kann.

Durch die erfindungsgemaße Analyse der Reflektivitat der Straßenoberflache 600 können anhand charakteristischer Reflexionsmuster auch Fahrbahnmarkierungen erkannt werden, so dass eine Fahrspurerkennung bzw. eine überwachung des Einhaltens der Fahrspuren unter Verwendung der erfindungsgemaßen Vorrichtung 100 möglich ist.

Die über die Ubertragungsstrecken 190a, 19Or (Figur 1) zu übertragenden Signale sl, sr werden vorteilhaft in Abhängigkeit eines zentralen Taktsignals CLK der Vorrichtung 100 gebildet, das hierzu entsprechenden Signalgeneratoren lila, lllr der in Figur 6 abgebildeten Ausfuhrungsform der Signalerzeugungseinheit 110 zugeführt ist.

Bei dem Taktsignal CLK kann es sich bevorzugt beispielsweise um ein Rechtecksignal mit einer Taktfrequenz von etwa 100 kHz handeln, und die Signalgeneratoren lila, lllr können als Treiberbausteine ausgebildet sein, wobei der Signalgenerator lllr eine Invertierung des Taktsignals CLK vorsieht, um die erwünschte Phasenverschiebung des Referenzsignals sr von 180° zu dem ersten Sendesignal sl zu erzielen.

Anstelle der in Figur 1 außerhalb der Signalerzeugungseinheit 110 angeordneten Filtermittel 120 können vorteilhaft auch in die Signalerzeugungseinheit 110 integrierte Filtermittel vorgesehen sein, die gemäß Figur 6 einen Phasenschieber 112a und einen steuerbaren Verstarker 112b umfassen.

Dem Phasenschieber 112a ist beispielsweise das die Phasendifferenz der empfangenen Signale sl' , sr' repräsentierende Signal bl (vgl. Figur 2) zugeführt, um die vorstehend beschriebene Phasenregelung mit dem Ziel der Erreichung eines Gleichsignals für das Summensignal al (Figur 2, 3a) auszufuhren.

Analog hierzu ist dem steuerbaren Verstarker 112b das die Amplitudendifferenz der empfangenen Signale sl' , sr' repräsentierende Signal b2 zugeführt, um die vorstehend beschriebene Amplitudenregelung - ebenfalls mit dem Ziel der Erreichung eines Gleichsignals für das Summensignal al (Figur 2, 3a) - auszufuhren.

Die Funktionsblocke 113a, 113b symbolisieren Ansteuerschaltungen einschließlich entsprechender elektrooptischer Wandler wie z.B. Leuchtdioden, an deren Ausgangen das betreffende optische Signal sl, sr zur übertragung über die jeweilige Ubertragungsstrecke 190a, 19Or (Figur 1) verfugbar ist.

Die als Freiraum-Ubertragungsstrecke ausgebildete erste Ubertragungsstrecke 190a umfasst bevorzugt eine in Figur 7 schematisch durch bikonvexe Linsen 191a, 191b dargestellte Sende- und Empfangsoptik zur Abbildung des Signals sl auf das Objekt 600, z.B. die Straßenoberflache (Figur 4, 5), bzw. zur Abbildung eines an dem Objekt 600 reflektierten, empfangenen Signals sl' auf die Fotodiode 131.

Die Referenz-Ubertragungsstrecke 19Or (Figur 1) kann bevorzugt so ausgebildet sein, dass eine das Referenzsignal sr abgebende Leuchtdiode direkt in die Fotodiode 131 strahlt.

Die in Figur 6 abgebildeten Ansteuerschaltungen 113a, 113b besitzen einer vorteilhaften Ausfuhrungsform zufolge die in Figur 8 abgebildete Struktur, wonach beispielhaft der Ansteuerschaltung 113a eingangsseitig ein Wechselanteil des Sendesignals sl bzw. eines dem Sendesignal sl entsprechenden elektrischen Signals über einen Koppelkondensator Cl zufuhrbar ist. Der Maximalstrom für den als Leuchtdiode ausgebildeten elektrooptischen Wandler LED ist durch die Wahl des Ohmwiderstands R festgelegt, der gleichzeitig auch als Shunt zur Messung des durch die Leuchtdiode LED fließenden Stroms I dient .

Der erfindungsgemaß ebenfalls in der Ansteuerschaltung 113a vorgesehene Integrierer INT erfasst den durch die Leuchtdiode LED fließenden Strom I und regelt diesen über den Feldeffekttransistor FET auf einen konstanten Mittelwert, um zu verhindern, dass sich Temperaturschwankungen der Leuchtdiode LED aufgrund unterschiedlicher Eigenerwärmung ergeben, wodurch eine besonders hohe Präzision bei der Erzeugung des optischen Signals sl erzielt wird.

Eine besonders bevorzugte Ausfuhrungsform für den in der Signalerzeugungseinheit 110 (Figur 1) enthaltenen Phasenschieber 112a ist nachfolgend unter Bezugnahme auf Figur 9 beschrieben.

Der Phasenschieber 112a ist dazu vorgesehen, ein ihm eingangsseitig zugefuhrtes Rechtecksignal, bei dem es sich beispielsweise um das Referenzsignal sr (Figur 1) bzw. eine entsprechende Vorstufe sr2 handeln kann, um einen vorgebbaren Phasenwinkel zu verzogern.

Hierzu weist der Phasenschieber 112a an seinem Eingang 112a' eine RC-Kombination RC auf, die eine steuerbare Zeitkonstante realisieren

kann. Vorliegend ist die RC-Kombination RC hierzu aus dem Ohmwiderstand Rl und zwei kapazitiven Elementen Cl, C2 gebildet, wobei das erste kapazitive Element Cl ein Kondensator ist und wobei das zweite kapazitive Element C2 eine Kapazitatsdiode C2 ist. Bei der vorliegenden Konfiguration kann die Zeitkonstante der RC- Kombination RC durch änderung einer Steuerspannung beeinflusst werden, die der Kapazitatsdiode C2 über den Anschluss 112a' ' und den Ohmwiderstand R2 zufuhrbar ist. Vorteilhaft kann dem Anschluss 112a'' ein von dem Signal bl (vgl. Figur 2) abhangiges Signal oder auch direkt das Signal bl zugeführt werden, so dass die mittels der Auswerteeinheit 130 erhaltene Information über die Phasenverschiebung der Signale sl' , sr' direkt zur Steuerung des Phasenschiebers 112a nutzbar ist.

Das durch die RC-Kombination RC verzögerte Signal wird durch den nachgeschalteten Komparator COMP, dem an einem Eingang ferner eine vorgebbare Referenzspannung zugeführt ist, schließlich wieder in ein Rechtecksignal umgewandelt.

Bevorzugt wird dem Phasenschieber 112a an seinem Eingang ein Rechtecksignal sr2 zugeführt, das die doppelte Frequenz des Referenzsignals sr aufweist. Auf diese Weise erhalt der Phasenschieber 112a und insbesondere auch der Komparator COMP dementsprechend nur steigende Flanken des Rechtecksignals mit der für das Referenzsignal sr vorgesehenen Frequenz, wodurch Verzerrungen bei der Bildung des auszugebenden Rechtecksignals in dem Komparator COMP aufgrund von Hystereseeffekten vermieden werden. Derartige Verzerrungen wurden u.a. eine unterschiedliche Verzögerung steigender Flanken und fallender Flanken des verarbeiteten Signals bewirken und demnach die Stellgenauigkeit des Phasenschiebers 112a erheblich beeinträchtigen, was sich negativ auf die Empfindlichkeit

der Vorrichtung 100 auswirkt. Durch die erfindungsgemaße Verwendung eines Rechtecksignals sr2 mit der doppelten Frequenz ist sichergestellt, dass z.B. alle steigenden Flanken dieselbe Verzögerung, d.h. Phasenverschiebung, erfahren. Ein dem Komparator COMP nachgeordneter Frequenzteiler FF, der vorliegend als JK-Flip- Flop ausgebildet ist, setzt das verzögerte Signal wieder auf die für das Referenzsignal sr erwünschte Frequenz herunter, wodurch an dem Ausgang Q des JK-Flip-Flops FF ein Rechtecksignal mit der erforderlichen Frequenz und der vorgegebenen Phasenverschiebung erhalten wird. Zur Synchronisation mit dem Taktsignal CLK (Figur 6) des gesamten Systems kann der J-Eingang des JK-Flip-Flops FF in geeigneter, dem Fachmann bekannter Weise, mit einem weiteren Steuersignal beaufschlagt werden, das vorzugsweise direkt aus dem Taktsignal CLK abgeleitet ist.

Anstelle der Kapazitatsdiode C2 kann dem Phasenschieber 112a auch eine steuerbare Matrix aus Ohmwiderstanden bzw. Kondensatoren (CDAC) zugeordnet sein, die unter digitaler Ansteuerung die Einstellung verschiedener Zeitkonstanten für die RC-Kombination ermöglicht, indem, beispielsweise mittels Analogschaltern usw., unterschiedliche Schaltungskonfigurationen hergestellt werden. Zur Realisierung eines möglichst großen Stellbereichs für die Zeitverzogerung sind die Bauteilwerte für die einzelnen Ohmwiderstande bzw. Kondensatoren vorzugsweise binar abzustufen. Die Ansteuerung der Matrix kann vorteilhaft direkt über eine Recheneinheit, z.B. einen Mikrocontroller oder digitalen Signalprozessor (DSP) erfolgen, die auch die Auswertung der Signale bl, b2 sowie die Steuerung der weiteren Komponenten der Vorrichtung 100 durchfuhrt.

Anstelle rechteckformiger Signale sl, sr können auch sinusförmige Signale oder sonstige vorzugsweise periodische Signale zur

übertragung über die Ubertragungsstrecken 190a, 19Or verwendet werden, die sich in einem ausgeregelten Zustand zu einem Gleichsignal erganzen können, was eine einfache Erkennung des ausgeregelten Zustands ermöglicht. In diesem ausgeregelten Zustand sind die Informationen über den zu ermittelnden Abstand dl, d2, d3 (Figur 4, 5) direkt in den Großen bl, b2 (Figur 2) enthalten.

Es ist ferner denkbar, dass solche Signale zur übertragung über die Ubertragungsstrecken 190a, 19Or verwendet werden, die sich - in einem ausgeregelten Zustand - nicht zu einem Gleichsignal erganzen. Zur erfolgreichen Durchfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens ist es ausreichend, wenn die empfangenen Signale bzw. ein hieraus abgeleitetes Signal wie z.B. das Summensignal al (Figur 2) eine bestimmte Signalform aufweisen, die den ausgeregelten Zustand möglichst einfach erkennen lassen. In diesem Fall ist bereits die Gewinnung von Informationen über Laufzeit- bzw. Phasendifferenzen und damit z.B. die Abstandsmessung möglich.

Bevorzugt sind die Signale sl, sr jedoch so gewählt, dass eine Empfindlichkeit der Abweichung gegenüber der bestimmten Signalform, die den ausgeregelten Zustand kennzeichnet, in Abhängigkeit der Laufzeitunterschiede bzw. Dampfung möglichst groß ist, um die Auflosung des erfindungsgemaßen Messverfahrens zu maximieren. Derartige Signalformen sind bereits unter Bezugnahme auf die Figuren 3b bis 3d beschrieben worden. Bei den beschriebenen, zueinander mversen Rechtecksignalen genügt bereits eine minimale Phasendifferenz, um einen Impuls II, 12 mit verhältnismäßig großer Amplitude zu erzeugen.

Bei der Verwendung von rechteckformigen Signalen sl, sr können diese vorteilhaft direkt aus einem Rechtecksignal CLK (Figur 6) eines

Oszillators abgeleitet werden, der beispielsweise den Referenztakt für die Vorrichtung 100 erzeugt.

Alternativ hierzu ist die Erzeugung der Signale sl, sr vorteilhaft auch durch direkte digitale Synthese (DDS) möglich, bei der z.B. ein in einem Speicher abgelegter Signalverlauf zur Erzeugung der Signale sl, sr mittels eines Digital-Analog-Wandlers verwendet wird. Durch Verwendung des DDS-Prinzips können beliebige Kurvenformen gebildet werden.

Bei einer weiteren sehr vorteilhaften Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, mehrere Ubertragungsstrecken zu verwenden, vgl. Figur 10. Anstelle einer einzigen Freiraum- Ubertragungsstrecke 190a, wie sie bei der Ausfuhrungsform gemäß Figur 1 vorgesehen ist, weist die vorliegende Ausfuhrungsform der erfindungsgemaßen Vorrichtung 100 wie aus Figur 10 ersichtlich zusatzlich zu der Referenz-Ubertragungsstrecke 19Or drei übertragungsstrecken 190a, 190b, 190c auf, die vorzugsweise alle als Freiraum-Ubertragungsstrecken ausgebildet sind.

Die den unterschiedlichen Ubertragungsstrecken 190a, 190b, 190c zugefuhrten Signale sl, s2, s3 können einer ersten - auf Rechtecksignalen basierenden - Erfindungsvariante zufolge jeweils als Rechtecksignal ausgebildet sein, wobei das betreffende Signal sl, s2, s3 jeweils eine Phasenverschiebung von 180° zu dem ebenfalls als Rechtecksignal ausgebildeten Referenzsignal sr aufweist. Alternativ können neben Rechtecksignalen auch die vorstehend beschriebenen weiteren Signalformen verwendet werden, die die erfindungsgemaße Auswertung durch die Auswerteeinheit 130 ermöglichen .

Die in Figur 10 abgebildete Konfiguration kann beispielsweise derart betrieben werden, dass zeitlich aufeinanderfolgend jeweils nur eine der drei Ubertragungsstrecken 190a, 190b, 190c zusammen mit der Referenz-Ubertragungsstrecke 190r verwendet wird, wobei sich für die Auswertung die bereits beschriebene Verfahrensweise ergibt.

Es ist daruberhinaus auch denkbar, mehr als eine der drei Ubertragungsstrecken 190a, 190b, 190c, z.B. die Ubertragungsstrecken 190a, 190b, gleichzeitig zusammen mit der Referenz- Ubertragungsstrecke 19Or zu verwenden. In diesem Fall kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Signale sl, s2, sr wiederum Rechteckform aufweisen, vgl. Figur 11, wobei jedes Signal sl, s2, sr allerdings nicht für die halbe Periodendauer T, d.h. für 180°, sondern nur für ein Drittel der Periodendauer, d.h. für 120°, einen von Null verschiedenen Amplitudenwert aufweist. Bei einer geeigneten Phasenverschiebung der Signale sl, s2, sr von jeweils 120° zueinander, können sich die sich ergebenden Empfangssignale sl' , s2' , sr' an den Ausgangen der Ubertragungsstrecken 190a, 190b, 19Or vorteilhaft - in dem ausgeregelten Zustand - wieder zu einem Gleichsignal überlagern.

Bei der vorstehend beschriebenen gleichzeitigen Verwendung mehrerer nicht als Referenz-Ubertragungsstrecke 19Or ausgelegter Ubertragungsstrecken 190a, 190b ist vorteilhaft jeder Ubertragungsstrecke 190a, 190b ein eigener Phasenschieber und ein eigener Verstarker zugeordnet, um die entsprechenden Signale sl, s2 gegenüber dem vorzugsweise nicht derartig beeinflussten Referenzsignal sr hinsichtlich ihrer Phase bzw. Amplitude zu verandern.

Eine Auswertung einer sich aufgrund von Laufzeiteffekten des Signals sl ergebenden überlappung zwischen dem empfangenen Signal sl' und dem empfangenen Referenzsignal sr' kann zu dem in Figur 11 angedeuteten Zeitpunkt tlr vorgenommen werden, wahrend eine vergleichbare Auswertung für das empfangene Signal s2' zu dem Zeitpunkt tr2 stattfindet.

Durch die vorstehend beschriebene Variante des erfindungsgemaßen Verfahrens können unter Verwendung eines einzigen Referenzsignals sr vorteilhaft gleich zwei oder mehr Ubertragungsstrecken 190a, 190b zur Abstandsmessung genutzt werden, so dass bei entsprechender Auslegung der Freiraum-Ubertragungsstrecken z.B. sich in unterschiedliche Raumrichtungen erstreckende Abstande erfasst werden können.

Bei mehr als zwei gleichzeitig eingesetzten Referenzsignalen sr können zur Auswertung vorteilhaft die überlappungen eines ersten Signals sl mit dem Referenzsignal sr zu einer überlappung eines weiteren Signals s3 mit dem ersten Signal sl oder dergleichen in Beziehung gesetzt werden. Zur Steigerung der Präzision können jedoch auch mehrere Referenzsignale erzeugt und verwendet werden, deren nichtverschwindende Signalwerte bevorzugt zeitlich zwischen den nichtverschwindenden Signalwerten von Nicht-Referenzsignalen sl, s2, s3 angeordnet werden, so dass sich die zu analysierenden laufzeitbedingten überlappungen jeweils zwischen einem NichtReferenzsignal sl, s2, s3 und einem Referenzsignal sr ergeben.

Der Prozess des Ausregeins durch Anpassung der Phasenverschiebungen bzw. Amplituden der Signale sl, s2, s3, sr kann als mehrdimensionaler Optimierungsprozess aufgefasst werden, bei dem bevorzugt zunächst die Ausregelung der Amplituden erfolgt, um die

Empfindlichkeit bei einer sich anschließenden Ausregelung der Phasenverschiebungen zu steigern.

Alternativ hierzu ist es jedoch auch denkbar, zunächst die Phasenverschiebung zwischen einem Signal sl und dem Referenzsignal sr auszuregeln, was z.B. dadurch erfolgen kann, dass die Fläche der sich in den Zeitbereichen Tl, T2, .. (Figur 3a) ergebenden Impulse (vgl. auch II, 12 aus Figur 3d) , d.h. das entsprechende Zeitintegral über dem Summensignal al (Figur 2) in den betreffenden Zeitbereichen, durch eine entsprechende Phasenverschiebung des Signals sl oder sr minimiert wird.

Der aufgrund von Amplitudenunterschieden zwischen den empfangenen Signalen sl' , sr' in den Zeitbereichen Tl, T2, .. auftretende Beitrag zu dem Zeitintegral über dem Summensignal al, der zur Ermittlung der Phasenverschiebung an sich unerwünscht ist, kann vorteilhaft durch eine Auswertung des Summensignals in den Zeitbereichen T5, T6, .. berücksichtigt und entsprechend aus den Integralwerten für die Zeitbereiche Tl, T2, .. eliminiert werden.

Neben der Verwendung von Leuchtdioden als elektrooptische Wandler zur Erzeugung optischer Signale sind u.a. auch Laserdioden einsetzbar. Ganz besonders bevorzugt werden oberflächenemittierende Diodenlaser, VCSEL (vertical cavity surface emitting laser) verwendet, die besonders klein bauen und einen verhältnismäßig geringen Strahlquerschnitt aufweisen. Beispielsweise können VCSEL- Diodenlaser des Typs SFH 4020 von OSRAM verwendet werden.

Bei einer weiteren sehr vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist mindestens eine steuerbare Mikrospiegeleinrichtung in einer der übertragungsstrecken 190a,

190b, 190c, 19Or oder eingangs- bzw. ausgangsseitig hiervon vorgesehen. Dadurch kann vorteilhaft der Strahlengang der betreffenden Ubertragungsstrecke 190a, 190b, 190c, 19Or beeinflusst werden.

Die erfindungsgemaße Mikrospiegelanordnung weist vorzugsweise mindestens ein Array von steuerbaren Mikrospiegeln auf, insbesondere digital steuerbare Mikrospiegel (DMD, digital micromirror device) .

In der Figur 12 ist beispielhaft schematisch eine erfindungsgemaße Konfiguration abgebildet, die eine Mehrzahl von DMD-Einheiten aufweist, welche vorliegend insgesamt durch den Funktionsblock DMD symbolisiert sind.

Die verschiedenen DMD-Einheiten DMD sind Bestandteil einer ersten Ubertragungsstrecke 190a (Figur 1), die zwischen einem optischen Sender, z.B. einem VCSEL-Diodenlaser DL, einer in Figur 12 durch eine bikonvexe Linse Ll symbolisierten ersten Optik, einem nicht abgebildeten, zumindest teilweise reflektierenden, Objekt, einer in Figur 12 durch eine bikonvexe Linse L2 symbolisierten zweiten Optik und der Fotodiode 131 verlauft. über die erste Ubertragungsstrecke 190a wird vorliegend ein erstes optisches Signal sl übertragen, das in der bereits beschriebenen Weise zumindest teilweise an dem Objekt, beispielsweise einer Straßenoberflache, reflektiert und der Fotodiode 131 als empfangenes Signal sl' zugeführt wird.

Die verschiedenen DMD-Einheiten DMD sind vorteilhaft ferner Bestandteil einer zweiten Ubertragungsstrecke, der Referenz- Ubertragungsstrecke 19Or (Figur 1), die zwischen einem weiteren optischen Sender, z.B. einem VCSEL-Diodenlaser DL', und der zweiten Optik L2 und der Fotodiode 131 verlauft. über die zweite

Ubertragungsstrecke 19Or wird vorliegend das optische Referenzsignal sr übertragen, das ebenfalls der Fotodiode 131 zugeführt wird, nämlich als empfangenes Referenzsignal sr' .

Anstelle der Diodenlaser DL, DL' kann als optische Signalquelle jeweils z.B. auch eine Leuchtdiode verwendet werden.

Die DMD-Einheiten DMD sind über eine Schnittstelle DMD' , bei der es sich beispielsweise um eine serielle Schnittstelle, z.B. eine SPI (serial peripheral interface) -Schnittstelle handeln kann, mit einer sie steuernden Recheneinheit μC, z.B. mit einem MikroController, verbunden und können bei entsprechender Ansteuerung die Ubertragungsstrecken 190a, 19Or beeinflussen.

Beispielsweise ist mindestens eine DMD-Einheit so konfiguriert, dass sie das von dem Diodenlaser DL erzeugte optische Signal sl in Richtung der ersten Optik Ll, d.h. auf das Hindernis zu, reflektiert. Mindestens eine weitere DMD-Einheit ist so konfiguriert, dass sie das an dem Hindernis reflektierte und in der Figur 12 von rechts nach links durch die erste Optik Ll tretende optische Signal in Richtung der zweiten Optik L2 und damit auf die Fotodiode 131 reflektiert.

Mindestens noch eine weitere DMD-Einheit reflektiert das von dem Diodenlaser DL' erzeugte optische Referenzsignal sr ebenfalls in Richtung der zweiten Optik L2 und damit auf die Fotodiode 131.

Die erfindungsgemaße Verwendung von DMD-Einheiten ermöglicht bei optischen Ubertragungsstrecken einerseits eine flexiblere Anordnung der Komponenten DL, DL', Ll, L2, z.B. durch eine Faltung des entsprechenden Strahlengangs, so dass insgesamt sehr klein bauende

Vorrichtungen 100 vorgesehen werden können. Darüberhinaus ist es auch möglich, z.B. ein bestimmtes Sendesignal abwechselnd gezielt auf verschiedene Optiken bzw. Objekte 600 oder auf die Fotodiode 131 zu reflektieren und somit unter Verwendung einer einzigen Lichtquelle DL gleichzeitig zwei oder mehr übertragungsstrecken zu betreiben bzw. einen vorgegebenen Raumbereich abzutasten.

Zu Kalibrierungszwecken kann ferner vorgesehen sein, das von dem Diodenlaser DL stammende Licht sl direkt auf die Fotodiode 131 umzulenken, usw.

Durch eine entsprechende Ansteuerung von DMD-Einheiten ist es darüberhinaus auch möglich, die reflektierte Lichtmenge zu beeinflussen, wodurch auch eine Dämpfung eines optischen Signals realisierbar ist. Ferner können optische Signale unterschiedlicher Wellenlänge, die z.B. von mehreren nebeneinander angeordneten Lichtquellen stammen, wahlweise z.B. in Richtung des Objekts reflektiert werden.

Besonders vorteilhaft kann die Anordnung der in Figur 12 abgebildeten Komponenten derart erfolgen, dass sowohl das empfangene Signal sl' als auch das empfangene Referenzsignal sr' in exakt denselben Bereich der Fotodiode 131 eingestrahlt werden, vorzugsweise auch unter möglichst demselben Winkel, wodurch die Präzision bei der Erfassung der betreffenden Signale sl', sr' gesteigert wird und nichtlineare Effekte in dem Halbleiterelement der Fotodiode 131 vermieden werden.

Die Figuren 13a, 13b geben zwei weitere erfindungsgemäße Konfigurationen zur Realisierung von Teilen der optischen

Ubertragungsstrecken 190a, 19Or (Figur 1) an, die ohne DMD-Einheiten arbeiten.

Die in Figur 13a abgebildete Erfindungsvariante sieht als erste Optik Ll ein bifokales Linsensystem vor, das das Signal sl des Diodenlasers bzw. einer Leuchtdiode LD in Richtung auf ein zu erfassendes Objekt bündelt und gleichzeitig an dem Objekt reflektiertes Licht sl' auf die Fotodiode 131 bündelt. Ein zur Erzeugung des Referenzsignals sr vorgesehener zweiter Diodenlaser bzw. eine Leuchtdiode LD' strahlt das optische Referenzsignal sr direkt in die Fotodiode 131 ein. Im Unterschied zu der in Figur 13a abgebildeten Erfindungsvariante sieht die Anordnung gemäß Figur 13b eine Fresnellinse als erste Optik Ll vor.

Eine weitere sehr vorteilhafte Ausfuhrungsform des erfindungsgemaßen Verfahrens sieht die Verwendung mindestens eines Drehspiegels DS, vergleiche Figur 14, in mindestens einer der optischen Ubertragungsstrecken 190a, 190b, 190c, 19Or vor, der in Abhängigkeit eines Drehwinkels die Ausdehnung der betreffenden Ubertragungsstrecke auf unterschiedliche Raumbereiche ermöglicht. Der Antrieb des Drehspiegels DS erfolgt beispielsweise mittels eines Schrittmotors oder anderer geeigneter, dem Fachmann bekannter Aktoren.

Bei einer weiteren sehr vorteilhaften Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung kann die Auswertung der empfangenen Signale sl', sr' (Figur 1) durch die Auswerteeinheit 130 eine Frequenzbereichsanalyse umfassen, bei der das verstärkte Summensignal a2 (Figur 2) z.B. allein auf eine Frequenzkomponente hin ausgewertet wird, die der Frequenz der verwendeten Signale sl, sr, entspricht. Da das Summensignal al bei dem ausgeregelten Zustand

ein Gleichsignal darstellt, kann auf diese Weise wenig aufwandig ermittelt werden, ob der ausgeregelte Zustand erreicht ist.

In Abhängigkeit der Frequenzbereichsanalyse können die Filtermittel 120 (Figur 1) derart angesteuert werden, dass sich schließlich der ausgeregelte Zustand ergibt.

Bei einer anderen sehr vorteilhaften Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung ist eine im wesentlichen digitale Auswertung der empfangenen Signale sl' , sr' durch die Auswerteeinheit 130 vorgesehen. Dementsprechend ist bei dieser Ausfuhrungsform ein hinreichend breitbandiger Verstarker 132 (Figur 2) und ein dem Verstarker 132 nachgeordneter Analog-Digital-Wandler (nicht gezeigt) vorgesehen, der das verstärkte Summensignal a2 in entsprechende Digitalwerte umsetzt. Die Grenzfrequenz des Verstärkers 132 und der Fotodiode 131 sind in Abhängigkeit der gewünschten Empfindlichkeit des Auswerteverfahrens bezuglich der Phasendifferenz zwischen den empfangenen Signalen sl' , sr' auszuwählen.

Sofern eine reine Amplitudenregelung durchgeführt werden soll, die eine Abstandsbestimmung in Abhängigkeit der von dem Abstand dl abhangigen Dampfung ermöglicht, oder auch eine auf einer Frequenzbereichsanalyse basierende Abstandsermittlung, ist es ausreichend, die Grenzfrequenz der Komponenten 131, 132 so groß zu wählen, dass die sich im nicht ausgeregelten Zustand ergebenden Frequenzanteile des Summensignals al digital auswertbar sind.

Eine weitere sehr vorteilhafte Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung sieht eine Kombination unterschiedlicher Ubertragungsstrecken vor, wobei z.B. eine optische und eine akustische Ubertragungsstrecke zuzuglich mindestens einer

Referenzstrecke verwendet wird. Die akustische Ubertragungsstrecke kann z.B. entsprechende Ultraschallwandler aufweisen und die übertragung von Ultraschallsignalen vorsehen. Die mittels der Ultraschall-Ubertragungsstrecke erhaltenen Abstandswerte können vorteilhaft zur Kalibrierung der optischen Ubertragungsstrecke verwendet werden. Neben der beschriebenen Kalibrierung können die mittels unterschiedlicher Ubertragungsstrecken erhaltenen Abstandswerte auch gegenseitig plausibilisiert werden.

Generell ist es nicht notwendig, dass die Referenz- Ubertragungsstrecke 19Or optische oder akustische Ubertragungswege aufweist. Vielmehr kann die Ubertragungsstrecke 19Or auch rein elektronisch ausgebildet sein und somit vorteilhaft direkt mit den weiteren elektronischen Komponenten der erfindungsgemaßen Vorrichtung 100 zusammen in ein Gehäuse integriert werden, was eine besonders klein bauende Anordnung ergibt. Ein entsprechendes elektronisches Referenzsignal sr bzw. sr' wird direkt zu einem Photostrom der Fotodiode 131 bzw. einem daraus abgeleiteten, verstärkten Spannungssignal addiert.

Alternativ zu optischen und/oder akustischen Ubertragungsstrecken können z.B. auch kapazitive oder induktive Ubertragungsstrecken vorgesehen sein, deren Ubertragungsfunktion durch die Anwesenheit von Materie bzw. feldverzerrenden Objekten beeinflussbar ist. Entsprechende Phasen- bzw. Amplitudendifferenzen von Signalen sl, s2, die über derartige Ubertragungsstrecken übertragen werden, können auf dieselbe Weise mit dem/den Referenzsignalen sr, sr' abgeglichen werden, wie bei den vorstehend beschrieben Ausfuhrungsbeispielen.

Zur Realisierung der kapazitiven bzw. induktiven

übertragungsstrecken können dem Fachmann bekannte Komponenten wie beispielsweise Feldelektroden bzw. Induktionsspulen oder dergleichen verwendet werden.

Die vorstehend beschriebenen DMD-Einheiten DMD (Figur 12) bzw. der Drehspiegel DS (Figur 14) können besonders vorteilhaft dazu eingesetzt werden, eine erste übertragungsstrecke der in dem Modul 500 (Figur 5) integrierten Vorrichtung 100 in Richtung der Straßenoberfläche 600 zu realisieren, und eine zweite übertragungsstrecke in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 700, d.h. in Figur 5 nach links, auf ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug 700' . Entsprechende Abstände dl, d3 können z.B. im Zeitmultiplex erfasst und zur Regelung von Fahrdynamik- und/oder Fahrerassistenzsystemen oder dergleichen verwendet werden, wobei vorteilhaft nur eine einzige Vorrichtung 100 bzw. ein Modul 500 erforderlich ist.