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Title:
METHOD FOR MONITORING AND/OR CONTROLLING THE OPERATION OF AN ENERGY GENERATION PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/189172
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for monitoring and/or controlling the operation of an energy generation plant (2), in which energy is generated by the energy generation plant (2) within a predefined time interval, wherein a predefined target energy amount is to be generated by the energy generation plant (2) from the start (t1) of the time interval to the end (t2) of the time interval. With the generation of energy by the energy generation plant (2), in order to permit a high level of accuracy of the energy amount generated within the predefined time interval in relation to the predefined target energy amount, according to the invention, an energy amount that has been generated by the energy generation plant (2) from the start (t1) of the time interval to an energy amount determining time (tx) is determined by a monitoring unit (8) at the energy amount determining time (tx) which falls within the time interval, and a power reference value (PR) is determined by the monitoring unit (8) according to the energy amount generated from the start (t1) of the time interval to the energy amount determining time (tx), and according to the target energy amount, wherein the magnitude of said power reference value is measured in such a way that, when a power target value (PS) of the energy generation plant (2) is adjusted to the power reference value (PR) at the energy amount determining time (tx) or a predefined period after the energy amount determining time (tx), the energy amount that is generated by the energy generation plant (2) from the energy amount determining time (tx) to the end (t2) of the time interval is equal to the difference between the target energy amount and the energy amount generated from the start (t1) of the time interval to the energy amount determining time (tx).

Inventors:
HERMSDORF CHRISTIAN (DE)
NICKL MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/059150
Publication Date:
October 18, 2018
Filing Date:
April 10, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G06Q50/06
Foreign References:
US20150184549A12015-07-02
Other References:
HELMUT SCHAEFER ET AL: "Elektrische Kraftwerkstechnik: Grundlagen, Maschinen und Geräte, Schutz-, Regelungs- und Automatisierungstechnik", 1 January 1979, SPRINGER, ISBN: 978-3-540-08865-3, pages: ToC,112 - 113, XP055480967
YU WANG ET AL: "Online Algorithms for Optimal Energy Distribution in Microgrids", 30 May 2015, SPRINGER, ISBN: 978-3-319-17132-6, XP055480961
WIKIPEDIA: "Kraftwerk", INTERNET ARTICLE, 4 January 2017 (2017-01-04), XP055480972, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180604]
WIKIPEDIA: "Kraftwerksmanagement", INTERNET ARTICLE, 31 January 2017 (2017-01-31), XP055480974, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180604]
WIKIPEDIA: "Regelleistung (Stromnetz)", INTERNET ARTICLE, 4 April 2017 (2017-04-04), XP055480982, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180604]
WIKIPEDIA: "Time server", INTERNET ARTICLE, 4 October 2016 (2016-10-04), XP055480990, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180604]
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Überwachen und/oder Steuern des Betriebs einer Energieerzeugungsanlage (2), bei dem von der Energieer- zeugungsanlage (2) innerhalb eines vorgegebenen Zeitinter¬ valls Energie erzeugt wird, wobei von der Energieerzeugungs¬ anlage (2) vom Anfang (ti) des Zeitintervalls bis zum Ende (t2) des Zeitintervalls eine vorgegebene Zielenergiemenge zu erzeugen ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

- von einer Kontrolleinheit (8) zu einem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) , der innerhalb des Zeitintervalls liegt, eine Energiemenge ermittelt wird, die von der Ener¬ gieerzeugungsanlage (2) vom Anfang (ti) des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) erzeugt worden ist, und

- von der Kontrolleinheit (8) in Abhängigkeit der vom Anfang (ti) des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungs¬ zeitpunkt (tx) erzeugten Energiemenge sowie in Abhängigkeit der Zielenergiemenge ein Leistungs-Referenzwert (PR) ermit¬ telt wird, dessen Betrag so bemessen ist, dass, wenn ein Leistungs-Sollwert (Ps) der Energieerzeugungsanlage (2) zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) oder eine vorgege¬ bene Zeitdauer nach dem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) auf den Leistungs-Referenzwert (PR) eingestellt wird, die Energiemenge, die von der Energieerzeugungsanlage (2) vom Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) bis zum Ende (t2) des Zeitintervalls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergiemenge und der vom Anfang (ti) des Zeit- Intervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) erzeugten Energiemenge ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Leistungs-Istwert (Pi) der Energieerzeugungsanlage (2) zum Energiemengen-Ermittlungs¬ zeitpunkt (tx) ermittelt wird und der Leistungs-Referenzwert (PR) von der Kontrolleinheit (8) in Abhängigkeit dieses Leis¬ tungs-Istwerts (Pi) ermittelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungs-Referenzwert (PR) von der Kontrolleinheit (8) in Abhängigkeit einer vorgegebe¬ nen Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage (2) ermittelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Leistungsände¬ rungsrate eine maximal erreichbare Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage (2) ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungs-Sollwert (Ps) der Energieerzeugungsanlage (2) auf den ermittelten Leistungs- Referenzwert (PR) eingestellt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass von der Kontrolleinheit (8) wie¬ derholt, insbesondere zyklisch, jeweils zu einem Energiemen- gen-Ermittlungszeitpunkt (tx) , der innerhalb des Zeitinter¬ valls liegt, eine Energiemenge ermittelt wird, die von der Energieerzeugungsanlage (2) vom Anfang (ti) des Zeitinter¬ valls bis zum jeweiligen Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) erzeugt worden ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass von der Kontrolleinheit (8) in¬ nerhalb des Zeitintervalls wiederholt, insbesondere zyklisch, in Abhängigkeit der aktuellsten ermittelten Energiemenge so- wie in Abhängigkeit der Zielenergiemenge ein Leistungs-Refe- renzwert (PR) ermittelt wird, dessen Betrag so bemessen ist, dass, wenn der Leistungs-Sollwert (Ps) der Energieerzeugungs¬ anlage (2) zum aktuellsten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) oder eine vorgegebene Zeitdauer nach dem aktuellsten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) auf den aktuellsten

Leistungs-Referenzwert (PR) eingestellt wird, die Energiemen¬ ge, die von der Energieerzeugungsanlage (2) vom aktuellsten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) bis zum Ende (t2) des Zeitintervalls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergiemenge und der vom Anfang (ti) des Zeitintervalls bis zum aktuellsten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) erzeugten Energiemenge ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungs-Sollwert (Ps) der Energieerzeugungsanlage (2) auf den aktuellsten von der Kontrolleinheit (8) ermittelten Leistungs-Referenzwert (PR) ein- gestellt wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieerzeugungsanlage (2) eine Stromerzeugungsanlage ist, von welcher elektrische Ener- gie erzeugt wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (8) kommuni¬ kativ mit einem Server (16) einer Energiehandelsbörse (14) verbunden ist, wobei die Kontrolleinheit (8) von dem Server (16) Daten bezüglich der Zielenergiemenge und/oder bezüglich des Zeitintervalls abruft.

11. Kontrolleinheit (8) zum Überwachen und/oder Steuern des Betriebs einer Energieerzeugungsanlage (2), wobei die Kon¬ trolleinheit (8) dazu eingerichtet ist,

- zu einem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) , der in¬ nerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls liegt, eine Ener¬ giemenge zu ermitteln, die von der Energieerzeugungsanlage (2) vom Anfang (ti) des Zeitintervalls bis zum Ermittlungs¬ zeitpunkt (tx) erzeugt worden ist, und

- in Abhängigkeit der vom Anfang (ti) des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) erzeugten Ener¬ giemenge sowie in Abhängigkeit einer vorgebbaren Zielener- giemenge, die von der Energieerzeugungsanlage (2) vom An¬ fang (ti) des Zeitintervalls bis zum Ende (t2) des Zeitin¬ tervalls zu erzeugen ist, einen Leistungs-Referenzwert (PR) zu ermitteln, dessen Betrag so bemessen ist, dass, wenn ein Leistungs-Sollwert (Ps) der Energieerzeugungsanlage (2) zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) oder eine vorgebba¬ re Zeitdauer nach dem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt

(tx) auf den Leistungs-Referenzwert (PR) eingestellt wird, die Energiemenge, die von der Energieerzeugungsanlage (2) vom Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) bis zum Ende

(t2) des Zeitintervalls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergiemenge und der vom Anfang (ti) des Zeit¬ intervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt (tx) erzeugten Energiemenge ist.

12. Energieerzeugungsanlage (2) mit einer Kontrolleinheit (8) nach Anspruch 11. 13. Energieerzeugungsanlage (2) nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass die Energieerzeugungsanlage (2) ein Wärmekraftwerk, insbesondere ein Dampfkraftwerk, ein Gasturbinenkraftwerk oder ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk, ist. 14. Maschinenlesbares Speichermedium mit einem Programmcode, durch welchen eine Energieerzeugungsanlage (2) zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 veranlasst wird, wenn der Programmcode von einer Kontrolleinheit (8) der Energieerzeugungsanlage (2) ausgeführt wird.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Überwachen und/oder Steuern des Betriebs einer Energieerzeugungsanlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen und/oder Steuern des Betriebs einer Energieerzeugungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Kontrolleinheit zum Überwachen und/oder Steuern des Be- triebs einer Energieerzeugungsanlage, eine Energieerzeugungs ¬ anlage mit einer solchen Kontrolleinheit und ein maschinen ¬ lesbares Speichermedium.

An Energiehandelsbörsen können Betreiber von Energieerzeu- gungsanlagen Energie, insbesondere elektrische Energie, an

Energieabnehmer verkaufen. Von einem Anlagenbetreiber und einem Energieabnehmer wird dabei vereinbart, welche Energiemenge der Anlagenbetreiber innerhalb eines vom Energieabnehmer wählbaren Zeitintervalls liefern soll. Die Energielieferung wird dem Anlagenbetreiber vom Energieabnehmer vergütet.

Eine Vereinbarung über die zu liefernde Energiemenge sowie über das Zeitintervall, in dem die Energiemenge zu liefern ist, erfolgt mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf, bei- spielsweise mit einem Vorlauf von einem Tag.

Ist bei Beginn des vereinbarten Zeitintervalls die Wirkleis ¬ tung der Energieerzeugungsanlage höher als sie sein müsste, damit die Energieerzeugungsanlage - bei konstanter Wirkleis- tung - vom Anfang bis zum Ende des vereinbarten Zeitintervalls die vereinbarte Energiemenge (Zielenergiemenge) er ¬ zeugt, so muss die Wirkleistung der Energieerzeugungsanlage verringert werden. Ist hingegen bei Beginn des vereinbarten Zeitintervalls die Wirkleistung der Energieerzeugungsanlage niedriger als sie sein müsste, damit die Energieerzeugungsanlage - bei konstanter Wirkleistung - vom Anfang bis zum Ende des vereinbarten Zeitintervalls die vereinbarte Energiemenge erzeugt, so muss die Wirkleistung der Energieerzeugungsanlage erhöht werden.

Die Einstellung der Wirkleistung der Energieerzeugungsanlage im Hinblick darauf, dass die von der Energieerzeugungsanlage vom Anfang bis zum Ende des vereinbarten Zeitintervalls erzeugte Energiemenge der vereinbarten Energiemenge entsprechen soll, erfolgt manuell durch einen Anlagenbediener . Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, es zu ermöglichen, dass bei der Erzeugung von Energie durch eine Energieerzeu ¬ gungsanlage eine hohe Genauigkeit der innerhalb eines vorge ¬ gebenen/vorgebbaren Zeitintervalls erzeugten Energiemenge in Bezug auf eine vorgegebene/vorgebbare Zielenergiemenge er- reicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1, durch eine Kontrolleinheit nach Anspruch 11, durch eine Energieerzeugungsanlage nach Anspruch 12 sowie durch ein maschinenlesbares Speichermedium nach Anspruch 14.

Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung und können sich auf das Verfahren, die Kontrolleinheit, die Energie- erzeugungsanlage und das Speichermedium beziehen.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Überwachen und/oder Steuern des Betriebs einer Energieerzeugungsanlage wird von der Energieerzeugungsanlage innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls Energie erzeugt, wobei von der Energieerzeu ¬ gungsanlage vom Anfang des Zeitintervalls bis zum Ende des Zeitintervalls eine vorgegebene Zielenergiemenge zu erzeugen ist. Von einer Kontrolleinheit wird zu einem Energiemengen- Ermittlungszeitpunkt, der innerhalb des Zeitintervalls liegt, eine Energiemenge ermittelt, die von der Energieerzeugungsan ¬ lage vom Anfang des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugt worden ist. Ferner wird von der Kontrolleinheit in Abhängigkeit der vom Anfang des Zeitinter- valls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugten Energiemenge sowie in Abhängigkeit der Zielenergiemenge ein Leistungs-Referenzwert ermittelt, dessen Betrag so bemessen ist, dass, wenn ein Leistungs-Sollwert der Energieerzeugungs- anläge zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt oder eine vor ¬ gegebene Zeitdauer nach dem Energiemengen-Ermittlungszeit ¬ punkt auf den Leistungs-Referenzwert eingestellt wird, die Energiemenge, die von der Energieerzeugungsanlage vom Ener ¬ giemengen-Ermittlungszeitpunkt bis zum Ende des Zeitinter- valls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergie ¬ menge und der vom Anfang des Zeitintervalls bis zum Energie ¬ mengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugten Energiemenge ist.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein Leistungs- Sollwert, der von einem Anlagenbediener manuell im Hinblick darauf, dass die von der Energieerzeugungsanlage vom Anfang bis zum Ende des vorgegebenen Zeitintervalls erzeugte Ener ¬ giemenge der Zielenergiemenge entsprechen soll, eingestellt wird, nicht sofort erreicht wird, sondern (bedingt durch eine anlagenspezifisch realisierbare Lastrampe) mit einer anlagenspezifischen Verzögerung umgesetzt wird. So kann eine gewisse Zeit vergehen, ehe eine Änderung des Leistungs-Sollwertes von der Energieerzeugungsanlage umgesetzt wird. Dadurch ergibt sich während dieser Zeit ein Energiedifferenzbetrag zwischen der tatsächlich innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls bisher erzeugten Energiemenge und der Energiemenge, die er ¬ zeugt worden wäre, wenn die Energieerzeugungsanlage den ein ¬ gestellten Leistungs-Sollwert ohne Zeitverzögerung erreichen könnte. Dies macht eine wiederholte Änderung des Leistungs- Sollwertes während des vorgegebenen Zeitintervalls erforder ¬ lich. Somit hängt bei einer manuellen Einstellung des Leistungs-Sollwertes die erreichbare Genauigkeit der im vorgege ¬ benen Zeitintervall von der Energieerzeugungsanlage erzeugten Energiemenge in Bezug auf die Zielenergiemenge vom Geschick und/oder der Erfahrung des Anlagenbedieners ab, zumal der von einem Anlagenbediener manuell eingestellte Leistungs-Sollwert fehlerbehaftet sein kann. Beispielsweise kann der Anlagenbe ¬ diener den Leistungs-Sollwert (zeitweise) irrtümlicherweise zu hoch oder zu niedrig einstellen, sodass die im vorgegebenen Zeitintervall von der Energieerzeugungsanlage erzeugte Energiemenge die Zielenergiemenge überschreitet bzw. unter ¬ schreitet .

Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass von einer Kontrolleinheit ein Referenzwert für den Leistungs-Sollwert ermittelt wird. Wenn der Leistungs-Sollwert zum Energiemengen-Ermitt ¬ lungszeitpunkt oder eine vorgegebene Zeitdauer nach diesem Zeitpunkt auf den von der Kontrolleinheit ermittelten Leis ¬ tungs-Referenzwert eingestellt wird, kann erreicht werden, dass die vom Anfang bis zum Ende des vorgegebenen Zeitintervalls erzeugte Energiemenge der Zielenergiemenge entspricht. Da der Leistungs-Referenzwert von der Kontrolleinheit - also automatisch - ermittelt wird, können menschliche Fehler bei der Sollwert-Vorgabe vermieden werden. Zudem ist die Ermitt ¬ lung des Leistungs-Referenzwertes vom Geschick und/oder der Erfahrung des Anlagenbedieners unabhängig. Über- oder unterschreitet ein Leistungs-Istwert der Energie ¬ erzeugungsanlage innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls den Leistungs-Sollwert kann dies von der Kontrolleinheit bei der Ermittlung des Leistungs-Referenzwertes automatisch be ¬ rücksichtigt werden und ggf. von der Kontrolleinheit eine au- tomatische Anpassung des Leistungs-Sollwertes vorgenommen werden .

Die Ermittlung der von der Energieerzeugungsanlage vom Anfang des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugten Energiemenge ermöglicht der Kontrolleinheit eine automatische Berücksichtigung dieser Energiemenge bei der Ermittlung des Leistungs-Referenzwerts . Abhängig davon, wie groß die bisher in dem Zeitintervall erzeugte Energiemenge ist, wird von der Kontrolleinheit ein entsprechend angepass- ter Leistungs-Referenzwert ermittelt, dessen Betrag so bemes ¬ sen ist, dass, wenn der Leistungs-Sollwert zum Energiemengen- Ermittlungszeitpunkt oder eine vorgegebene Zeitdauer nach dem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt auf den Leistungs-Refe- renzwert eingestellt wird, die Energiemenge, die von der Energieerzeugungsanlage vom Energiemengen-Ermittlungszeit ¬ punkt bis zum Ende des Zeitintervalls erzeugt wird, der zum Erreichen der Zielenergiemenge noch fehlenden Energiemenge entspricht.

Über- oder unterschreitet die von der Energieerzeugungsanlage erzeugte Energiemenge die vom Anlagenbetreiber und einem Energieabnehmer vereinbarte Zielenergiemenge, so wird der An- lagenbetreiber üblicherweise bei der Vergütung seiner Energielieferung durch Abschläge bestraft. Eine höhere Genauig ¬ keit der im vorgegebenen Zeitintervall von der Energieerzeu ¬ gungsanlage erzeugten Energiemenge in Bezug auf die Zielener ¬ giemenge ermöglicht es, solche Strafabschlage zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.

Als Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt ist ein Zeitpunkt zu verstehen, zu dem eine von der Energieerzeugungsanlage er ¬ zeugte Energiemenge ermittelt wird.

Der Begriff „Energiemenge" bezieht sich vorliegend auf eine netto erzeugte bzw. zu erzeugende Energiemenge, also eine Energiemenge nach Abzug eines Energieeigenbedarfs der Ener ¬ gieerzeugungsanlage. Entsprechend ist die Energiezielmenge eine netto von der Energieerzeugungsanlage zu erzeugende

Energiemenge. Vorteilhafterweise wird die von der Energieer ¬ zeugungsanlage erzeugte Energiemenge an einer Übergabestelle in ein Energienetz eingespeist. Der Leistungs-Sollwert der Energieerzeugungsanlage ist ein

Sollwert, auf welchen der Leistungs-Istwert der Energieerzeu ¬ gungsanlage von deren Leistungs-Regelvorrichtung geregelt wird. Vorliegend muss der Leistungs-Sollwert nicht notwendi ¬ gerweise zeitlich konstant sein. Mit anderen Worten, der Leistungs-Sollwert kann zeitlich veränderlich sein. Ein „Ermitteln" einer Größe kann vorliegend insbesondere ein „Berechnen" dieser Größe sein oder ein „Berechnen" dieser Größe umfassen. Vorzugsweise ist die Kontrolleinheit ein Bestandteil der Energieerzeugungsanlage. Die Kontrolleinheit kann zum Bei ¬ spiel ein Bestandteil der Leistungs-Regelvorrichtung der Energieerzeugungsanlage sein. Alternativ kann die Kontroll ¬ einheit eine separate Vorrichtung der Energieerzeugungsanlage sein, welche mit der Leistungs-Regelvorrichtung kommunikativ verbunden ist.

Die vorgegebene Energiezielmenge kann in einem Datenspeicher der Kontrolleinheit oder in einem Datenspeicher, auf den die Kontrolleinheit Zugriff hat, hinterlegt sein. Weiterhin kön ¬ nen der Anfangszeitpunkt des Zeitintervalls sowie der End ¬ zeitpunkt des Zeitintervalls - oder alternativ der Anfangs ¬ oder Endzeitpunkt des Zeitintervalls sowie die Dauer des Zeitintervalls - im Datenspeicher der Kontrolleinheit oder in einem Datenspeicher, auf den die Kontrolleinheit Zugriff hat, hinterlegt sein.

Der Leistungs-Sollwert der Energieerzeugungsanlage ist vor ¬ zugsweise ein Sollwert für eine Wirkleistung der Energieer- zeugungsanlage . Entsprechend ist der Leistungs-Istwert, der auf den Leistungs-Sollwert geregelt wird, vorzugsweise ein Istwert der Wirkleistung der Energieerzeugungsanlage.

In bevorzugter Weise ermittelt die Kontrolleinheit zum Ener- giemengen-Ermittlungszeitpunkt die Differenz aus der Ziel ¬ energiemenge und der vom Anfang des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugten Energiemenge. Vorteilhafterweise ermittelt die Kontrolleinheit den Leis- tungs-Referenzwert anhand dieser Differenz.

Vorzugsweise wird ein Leistungs-Istwert der Energieerzeu ¬ gungsanlage zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt ermittelt, zum Beispiel von der Leistungs-Regelvorrichtung der Energie- erzeugungsanlage . Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Leis- tungs-Referenzwert von der Kontrolleinheit in Abhängigkeit dieses Leistungs-Istwerts ermittelt wird. Mit anderen Worten, vorteilhafterweise wird der Leistungs-Istwert zum Energiemen- gen-Ermittlungszeitpunkt von der Kontrolleinheit bei der Er ¬ mittlung des Leistungs-Referenzwerts berücksichtigt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Leistungs- Referenzwert von der Kontrolleinheit in Abhängigkeit einer vorgegebenen Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage ermittelt. Anders ausgedrückt, vorzugsweise wird die vorgegebene Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanla ¬ ge von der Kontrolleinheit bei der Ermittlung des Leistungs- Referenzwerts berücksichtigt.

Als Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage (auch Lastrampe genannt) ist der Betrag, um den sich der Leistungs- Istwert der Energieerzeugungsanlage pro Zeiteinheit ändert, zu verstehen. Die vorgegebene Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage kann beispielsweise im Datenspeicher der Kontrolleinheit hinterlegt sein.

In bevorzugter Weise ist die vorgegebene Leistungsänderungs ¬ rate eine maximal erreichbare Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage. Das heißt, der Leistungs-Referenz- wert kann von der Kontrolleinheit insbesondere in Abhängig ¬ keit der maximal erreichbaren Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage ermittelt werden. Unter der maximal erreichbaren Leistungsänderungsrate der

Energieerzeugungsanlage ist ein anlagenspezifischer Höchst ¬ wert der Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage zu verstehen. Vorteilhafterweise wird innerhalb des vorgegebenen Zeitinter ¬ valls wiederholt, insbesondere zyklisch, der jeweils aktu ¬ ellste Leistungs-Istwert der Energieerzeugungsanlage ermit ¬ telt. Die von der Energieerzeugungsanlage vom Anfang des Zeitintervalls bis zum besagten Energiemengen-Ermittlungs ¬ zeitpunkt erzeugte Energiemenge wird von der Kontrolleinheit vorzugsweise anhand der ermittelten Leistungs-Istwerte ermit ¬ telt .

In bevorzugter Weise wird der Leistungs-Sollwert der Energie ¬ erzeugungsanlage auf den ermittelten Leistungs-Referenzwert eingestellt, insbesondere von der zuvor erwähnten Leistungs- Regelvorrichtung der Energieerzeugungsanlage. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die von der Energieerzeugungsanla ¬ ge vom Anfang bis zum Ende des vorgegebenen Zeitintervalls erzeugte Energiemenge gleich der vorgegebenen Zielenergiemenge ist. Die Einstellung des Leistungs-Sollwerts der Energie ¬ erzeugungsanlage auf den ermittelten Leistungs-Referenzwert kann insbesondere vollautomatisch erfolgen.

Der Leistungs-Sollwert der Energieerzeugungsanlage kann zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt auf den von der Kontroll ¬ einheit ermittelten Leistungs-Referenzwert eingestellt wer- den. Alternativ kann der Leistungs-Sollwert der Energieerzeu ¬ gungsanlage eine vorgegebene Zeitdauer nach dem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt auf den Leistungs-Referenzwert ein ¬ gestellt werden. Mit anderen Worten, der Zeitpunkt, zu dem der Leistungs-Sollwert auf den Leistungs-Referenzwert einge- stellt wird, (nachfolgend als Einstellzeitpunkt bezeichnet) kann gleich dem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt sein oder kann ein späterer Zeitpunkt sein. In beiden Fällen liegt der Einstellzeitpunkt zweckmäßigerweise im vorgegebenen Zeitin ¬ tervall .

Wenn der Einstellzeitpunkt ein späterer Zeitpunkt ist als der Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt, wird der Leistungs-Refe- renzwert von der Kontrolleinheit vorzugsweise in Abhängigkeit einer Energiemenge ermittelt, die von der Energieerzeugungs- anläge im Zeitraum vom Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt bis zum Einstellzeitpunkt erzeugt werden wird. Die Energiemenge, die von der Energieerzeugungsanlage vom Energiemengen-Ermitt ¬ lungszeitpunkt bis zum Einstellzeitpunkt erzeugt werden wird, kann zum Beispiel von der Kontrolleinheit zum Energiemengen- Ermittlungszeitpunkt anhand des aktuellen Leistungs-Istwerts der Energieerzeugungsanlage extrapoliert werden. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird von der Kontrolleinheit wiederholt, insbesondere zyklisch, jeweils zu einem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt, der innerhalb des Zeitintervalls liegt, eine Energiemenge ermittelt, die von der Energieerzeugungsanlage vom Anfang des Zeitintervalls bis zum jeweiligen Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugt worden ist.

Vorzugsweise wird von der Kontrolleinheit innerhalb des Zeit ¬ intervalls wiederholt, insbesondere zyklisch, in Abhängigkeit der aktuellsten ermittelten Energiemenge sowie in Abhängigkeit der Zielenergiemenge ein Leistungs-Referenzwert ermit ¬ telt. Der Betrag des jeweiligen Leistungs-Referenzwert ist dabei vorzugsweise so bemessen, dass, wenn der Leistungs- Sollwert der Energieerzeugungsanlage zum aktuellsten Energie- mengen-Ermittlungszeitpunkt oder eine vorgegebene Zeitdauer nach dem aktuellsten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt auf den aktuellsten Leistungs-Referenzwert eingestellt wird, die Energiemenge, die von der Energieerzeugungsanlage vom aktu ¬ ellsten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt bis zum Ende des Zeitintervalls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergiemenge und der vom Anfang des Zeitintervalls bis zum aktuellsten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugten Energiemenge ist. Einfacher ausgedrückt, der Leistungs-Refe- renzwert kann von der Kontrolleinheit innerhalb des Zeitin- tervalls laufend ermittelt werden. Dies ermöglicht eine lau ¬ fende Anpassung des Leistungs-Sollwerts der Energieerzeu ¬ gungsanlage .

Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Leistungs-Sollwert der Energieerzeugungsanlage auf den aktuellsten von der Kontroll ¬ einheit ermittelten Leistungs-Referenzwert eingestellt wird. Auf diese Weise kann eine sehr hohe Genauigkeit der im vorge ¬ gebenen Zeitintervall von der Energieerzeugungsanlage erzeug- ten Energiemenge in Bezug auf die Zielenergiemenge erreicht werden .

In bevorzugter Weise ist die Energieerzeugungsanlage eine Stromerzeugungsanlage. In diesem Fall ist die Energie, die von der Energieerzeugungsanlage erzeugt wird, vorzugsweise ¬ elektrische Energie. Eine Energiemenge, die von der Energie ¬ erzeugungsanlage erzeugt wird, kann somit insbesondere eine Strommenge sein. Entsprechend kann die Zielenergiemenge eine Zielstrommenge sein.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Kontrolleinheit kommunikativ mit einem Server einer Energiehandelsbörse verbunden. Vorteilhafterweise ruft die Kontrolleinheit von dem Server Daten bezüglich der Zielenergiemenge und/oder bezüglich des Zeitintervalls ab.

Alternativ können die Daten bezüglich der Zielenergiemenge und/oder bezüglich des Zeitintervalls der Kontrolleinheit auf andere Weise zugeführt werden, beispielsweise durch manuelle Eingabe .

Die Daten bezüglich des Zeitintervalls können zum Beispiel der Anfangszeitpunkt des Zeitintervalls und der Endzeitpunkt des Zeitintervalls sein. Alternativ können die Daten bezüg ¬ lich des Zeitintervalls beispielsweise der Anfangs- oder End ¬ zeitpunkt des Zeitintervalls sowie die Dauer des Zeitinter ¬ valls sein. Vorteilhafterweise nutzen die Energieerzeugungsanlage und Energiehandelsbörse eine Zeitbasis, wie zum Beispiel einen über das Internet zugänglichen Zeitserver, als gemeinsame Re ¬ ferenzuhr. Vorzugsweise liefert die Zeitbasis ein Taktsignal für die Energieerzeugungsanlage und die Energiehandelsbörse.

Wie eingangs erwähnt, betrifft die Erfindung eine Kontroll ¬ einheit zum Überwachen und/oder Steuern des Betriebs einer Energieerzeugungsanlage . Die erfindungsgemäße Kontrolleinheit ist dazu eingerichtet, zu einem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt, der innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls liegt, eine Energiemenge zu ermitteln, die von der Energieerzeugungsanlage vom Anfang des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt er ¬ zeugt worden ist. Ferner ist die erfindungsgemäße Kontroll ¬ einheit dazu eingerichtet, in Abhängigkeit der vom Anfang des Zeitintervalls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt er- zeugten Energiemenge sowie in Abhängigkeit einer vorgebbaren Zielenergiemenge, die von der Energieerzeugungsanlage vom An ¬ fang des Zeitintervalls bis zum Ende des Zeitintervalls zu erzeugen ist, einen Leistungs-Referenzwert zu ermitteln, des ¬ sen Betrag so bemessen ist, dass, wenn ein Leistungs-Sollwert der Energieerzeugungsanlage zum Energiemengen-Ermittlungs ¬ zeitpunkt oder eine vorgebbare Zeitdauer nach dem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt auf den Leistungs-Referenzwert ein ¬ gestellt wird, die Energiemenge, die von der Energieerzeu ¬ gungsanlage vom Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt bis zum Ende des Zeitintervalls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergiemenge und der vom Anfang des Zeitinter ¬ valls bis zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt erzeugten Energiemenge ist. Die Einrichtung der Kontrolleinheit zur Durchführung besagter Schritte kann insbesondere dadurch erfolgen, dass die Kon ¬ trolleinheit mit einem entsprechenden Computerprogramm ausgestattet ist, welches die Kontrolleinheit - in Verbindung mit geeigneten Eingangssignalen - zur Durchführung besagter

Schritte befähigt. Mit anderen Worten, die Kontrolleinheit kann dazu programmiert sein, die besagten Schritte durchzu ¬ führen. Vorteilhafterweise umfasst die Kontrolleinheit elekt ¬ ronische Elemente, die zum Ausführen eines solchen Computerprogramms notwendig sind, wie zum Beispiel einen Prozessor und einen Datenspeicher.

Die erfindungsgemäße Kontrolleinheit kann insbesondere die weiter oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfah- ren erwähnte Kontrolleinheit sein. Entsprechend kann die er ¬ findungsgemäße Kontrolleinheit zur Durchführung von Verfah ¬ rensschritten der in der Beschreibung und/oder in den abhängigen Verfahrensansprüchen beschriebenen vorteilhaften Aus- führungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet sein .

Wie eingangs erwähnt, betrifft die Erfindung außerdem eine Energieerzeugungsanlage. Die erfindungsgemäße Energieerzeu- gungsanlage ist mit der erfindungsgemäßen Kontrolleinheit ausgestattet. Vorzugsweise ist die Kontrolleinheit in die Leittechnik der Energieerzeugungsanlage integriert.

Die erfindungsgemäße Energieerzeugungsanlage kann insbesonde- re die weiter oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnte Energieerzeugungsanlage sein.

Bei der Energieerzeugungsanlage kann es sich beispielsweise um ein Wärmekraftwerk, insbesondere ein Dampfkraftwerk, ein Gasturbinenkraftwerk oder ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk, handeln .

Ferner kann die Energieerzeugungsanlage ein Einstellelement aufweisen, mittels welchem ein Anlagenbediener wählen kann, ob die Vorgabe des Leistungs-Sollwert manuell durch den Anla ¬ genbediener erfolgen soll oder eine automatische Einstellung des Leistungs-Sollwerts mithilfe der Kontrolleinheit erfolgen soll. Das Einstellelement kann zum Beispiel einen elektrome- chanischen Schalter und/oder einen elektronischen Schalter umfassen. Weiterhin kann das Einstellelement als Software ¬ funktion implementiert sein.

Des Weiteren betrifft die Erfindung, wie eingangs erwähnt, ein maschinenlesbares Speichermedium mit einem Programmcode. Durch diesen Programmcode wird eine Energieerzeugungsanlage, wenn der Programmcode von einer Kontrolleinheit der Energie ¬ erzeugungsanlage ausgeführt wird, zur Ausführung des erfin ¬ dungsgemäßen Verfahrens, insbesondere zur Ausführung einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der obigen oder nachfolgenden Beschreibung und/oder gemäß einem der abhängigen Verfahrensansprüche, ver anlasst .

Das erfindungsgemäße Speichermedium kann beispielsweise dazu genutzt werden, um in einer bestehenden Energieerzeugungsanlage das erfindungsgemäße Verfahren, insbesondere eine vor ¬ teilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der obigen oder nachfolgenden Beschreibung und/oder ge mäß einem der abhängigen Verfahrensansprüche, zu implementie ren .

Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen enthält zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen abhän ¬ gigen Patentansprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch auch einzel betrachtet und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammen gefasst werden. Insbesondere sind diese Merkmale jeweils ein zeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, der erfindungsgemäßen Kontrolleinheit, der erfindungsgemäßen Energieerzeugungsanlage und dem erfindungsgemäßen Speichermedium kombinierbar. Ferner können Verfahrensmerkmale auch als Eigenschaft der entsprechenden Vorrichtungseinheit gesehen werden.

Auch wenn in der Beschreibung bzw. in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das je ¬ weilige Zahlwort eingeschränkt sein.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, das im Zusammenhang mit den Figuren nä her erläutert wird. Das Ausführungsbeispiel dient der Erlau- terung der Erfindung und beschränkt die Erfindung nicht auf die darin angegebenen Kombinationen von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu ge ¬ eignete Merkmale des Ausführungsbeispiels auch explizit iso ¬ liert betrachtet und mit einem beliebigen der Ansprüche kom ¬ biniert werden.

Es zeigen:

FIG 1 eine schematische Darstellung einer Energieerzeu ¬ gungsanlage mit einer Kontrolleinheit;

FIG 2 ein Diagramm, welches einen zeitlichen Verlauf eines Leistungs-Sollwerts der Energieerzeugungsanlage darstellt ;

FIG 3 ein Diagramm, welches einen zeitlichen Verlauf eines Leistungs-Istwerts der Energieerzeugungsanlage darstellt .

FIG 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Energieerzeu ¬ gungsanlage 2. Bei der Energieerzeugungsanlage 2 handelt es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um eine Stromerzeu ¬ gungsanlage, wie zum Beispiel ein Dampfkraftwerk, ein Gasturbinenkraftwerk oder ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk .

Die Energieerzeugungsanlage 2 weist eine Leistungs-Regelvor- richtung 4 auf. Die Leistungs-Regelvorrichtung 4 umfasst eine Messeinrichtung 6, die einen oder mehrere Betriebsparameter der Energieerzeugungsanlage 2 misst, aus welchem bzw. welchen ein Leistungs-Istwert Pi der Energieerzeugungsanlage 2 ermit ¬ telbar ist.

Ferner umfasst die Leistungs-Regelvorrichtung 4 eine Kontrolleinheit 8, die mit besagter Messeinrichtung 6 kommunika ¬ tiv verbunden ist und deren Ausgangssignale empfängt. Die Kontrolleinheit 8 bildet einen Regler der Leistungs-Regelvorrichtung 4. Darüber hinaus umfasst die Leistungs-Regelvorrichtung 4 eine kommunikativ mit der Kontrolleinheit 8 verbundene Stellein ¬ richtung 10, mittels welcher der Leistungs-Istwert Pi der Energieerzeugungsanlage 2 verstellbar ist.

Die Stelleinrichtung 10 wird von der Kontrolleinheit 8 in Ab ¬ hängigkeit der Ausgangssignale der Messeinrichtung 6 gesteu ¬ ert. Mithilfe der Kontrolleinheit 8 wird von der Leistungs- Regelvorrichtung 4 der Leistungs-Istwert Pi der Energieerzeu ¬ gungsanlage 2 auf einen Leistungs-Sollwert P s geregelt.

Des Weiteren umfasst die Leistungs-Regelvorrichtung 4 ein mit der Kontrolleinheit 8 kommunikativ verbundenes Bediengerät 12, mittels welchem ein Anlagenbediener auswählen kann, ob eine Vorgabe des Leistungs-Sollwerts P s manuell durch den An ¬ lagenbediener erfolgen soll oder ob die Kontrolleinheit 8 den Leistungs-Sollwert P s selbständig einstellen soll. Des Weiteren ist in der Kontrolleinheit 8 der Betrag einer maximal erreichbaren Leistungsänderungsrate der Energieerzeu ¬ gungsanlage 2 hinterlegt.

FIG 1 zeigt ferner schematisch eine Energiehandelsbörse 14. Die zuvor erwähnte Kontrolleinheit 8 ist kommunikativ mit ei ¬ nem Server 16 der Energiehandelsbörse 14 verbunden.

Der Server 16 der Energiehandelsbörse 14 und die Kontrollein ¬ heit 8 sind mit einer Zeitbasis 18, beispielsweise einem über das Internet zugänglichen Zeitserver, verbunden und werden mithilfe der Zeitbasis 18 synchronisiert.

Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass der Betreiber der Energieerzeugungsanlage 2 an der Energiehandelsbörse 14 mit einem Energieabnehmer einen Kaufvertrag geschlossen hat, in welchem vereinbart ist, dass der Betreiber der Energieerzeu ¬ gungsanlage 2 innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls, welches durch einen Anfangszeitpunkt ti und einen Endzeit- punkt t 2 definiert ist, eine vorgegebene Zielenergiemenge liefern soll. Beispielsweise kann vereinbart worden sein, dass von 18:00 Uhr eines vorgegebenen Tags bis 20:00 Uhr des ¬ selben Tag eine Energiemenge von 800 MWh zu liefern ist. Ent- sprechend ist von der Energieerzeugungsanlage 2 innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls die vorgegebene Zielenergiemenge zu erzeugen.

Ferner wird im Folgenden davon ausgegangen, dass der Anlagen- bediener mithilfe des Bediengeräts 12 die Option gewählt hat, dass die Kontrolleinheit 8 den Leistungs-Sollwert P s selbst ¬ ständig einstellen soll.

Mithilfe von FIG 2 und FIG 3 wird veranschaulicht, wie die Energieerzeugungsanlage 2 betrieben wird.

FIG 2 zeigt ein Diagramm, welches exemplarisch den Leistungs- Sollwert P s der Energieerzeugungsanlage 2 als Funktion der Zeit t darstellt. Auf der Abszisse des Diagramms ist dabei die Zeit t mit dem Anfangszeitpunkt ti und dem Endzeitpunkt t 2 des vorgegebenen Zeitintervalls aufgetragen. Auf der Ordi ¬ nate des Diagramms ist der Leistungs-Sollwert P s aufgetragen, wobei der Wert Po auf der Ordinate für den Leistungs-Sollwert P s zum Anfangszeitunkt ti des vorgegebenen Zeitintervalls steht.

FIG 3 zeigt ein Diagramm, welches exemplarisch den Leistungs- Istwert Pi der Energieerzeugungsanlage 2 als Funktion der Zeit t darstellt. Auch in diesem Diagramm ist auf der Abszis- se die Zeit t mit dem Anfangszeitpunkt ti und dem Endzeit ¬ punkt t 2 des vorgegebenen Zeitintervalls aufgetragen. Auf der Ordinate dieses Diagramms ist der Leistungs-Istwert Pi aufge ¬ tragen . Die Kontrolleinheit 8 ruft vom Server 16 der Energiehandels ¬ börse 14 den Anfangszeitpunkt ti des Zeitintervalls, den End ¬ zeitpunkt t 2 des Zeitintervalls sowie die Zielenergiemenge ab . Ferner ermittelt die Kontrolleinheit 8 innerhalb des Zeitin ¬ tervalls anhand der Ausgangssignale der Messeinrichtung 6 zyklisch den jeweils aktuellsten Leistungs-Istwert Pi der Energieerzeugungsanlage 2. Anhand der ermittelten Leistungs- Istwerte Pi ermittelt die Kontrolleinheit 8 zu einem Energie ¬ mengen-Ermittlungszeitpunkt t x die vom Anfangszeitpunkt ti des Zeitintervalls bis zum besagten Energiemengen-Ermitt ¬ lungszeitpunkt t x von der Energieerzeugungsanlage 2 erzeugte Energiemenge.

Ferner ermittelt die Kontrolleinheit 8 in Abhängigkeit der vom Anfangszeitpunkt ti des Zeitintervalls bis zum Energie ¬ mengen-Ermittlungszeitpunkt t x erzeugten Energiemenge, in Ab- hängigkeit des aktuellsten Leistungs-Istwerts Pi in Abhängig ¬ keit der maximal erreichbaren Leistungsänderungsrate der Energieerzeugungsanlage 2 sowie in Abhängigkeit der Zielener ¬ giemenge einen Leistungs-Referenzwert P R , dessen Betrag so bemessen ist, dass, wenn der Leistungs-Sollwert P s zum Ener- giemengen-Ermittlungszeitpunkt t x auf den Leistungs-Referenz- wert P R eingestellt wird, die Energiemenge, die von der Ener ¬ gieerzeugungsanlage 2 vom Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt t x bis zum Endzeitpunkt t 2 des Zeitintervalls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergiemenge und der vom An- fangszeitpunkt ti des Zeitintervalls bis zum Energiemengen- Ermittlungszeitpunkt t x erzeugten Energiemenge ist.

Der Leistungs-Sollwert P s wird von der Kontrolleinheit 8 zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt t x auf den ermittelten Leistungs-Referenzwert P R eingestellt.

Ist der Leistungs-Sollwert P s bei Beginn des Zeitintervalls beispielsweise höher als er sein müsste, damit - bei konstant auf dem Leistungs-Sollwert P s bleibendem Leistungs-Istwert Pi - die von der Energieerzeugungsanlage 2 vom Anfangszeitpunkt ti bis zum Endzeitpunkt t 2 des Zeitintervalls erzeugte Ener ¬ giemenge gleich der Zielenergiemenge ist, so wird der Leis ¬ tungs-Sollwert P s von der Kontrolleinheit 8 zum Energiemen- gen-Ermittlungszeitpunkt t x auf einen niedrigeren Wert einge ¬ stellt (vgl. FIG 2) . Da der Leistungs-Istwert Pi der Energie ¬ erzeugungsanlage 2 auf den eingestellten Leistungs-Sollwert P s geregelt wird, verringert sich der Leistungs-Istwert Pi ab dem Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt t x , bis der Leistungs- Istwert Pi den eingestellten Leistungs-Sollwert P s erreicht hat (vgl . FIG 3) .

Ist umgekehrt der Leistungs-Sollwert P s bei Beginn des Zeit- Intervalls beispielsweise niedriger als er sein müsste, damit - bei konstant auf dem Leistungs-Sollwert P s bleibendem Leis ¬ tungs-Istwert Pi - die von der Energieerzeugungsanlage 2 vom Anfangszeitpunkt ti bis zum Endzeitpunkt t 2 des Zeitinter ¬ valls erzeugte Energiemenge gleich der Zielenergiemenge ist, so wird der Leistungs-Sollwert P s von der Kontrolleinheit 8 zum Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt t x auf einen höheren Wert eingestellt.

Eine derartige Ermittlung eines solchen Leistungs-Referenz- wertes P R wird innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls wie ¬ derholt, insbesondere zyklisch, durchgeführt. Dabei wird von der Kontrolleinheit 8 wiederholt jeweils zu einem Energiemen ¬ gen-Ermittlungszeitpunkt t x , der innerhalb des Zeitintervalls liegt, eine Energiemenge ermittelt, die von der Energieerzeu- gungsanlage 2 vom Anfangszeitpunkt ti des Zeitintervalls bis zum jeweiligen Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt t x erzeugt worden ist. Von der Kontrolleinheit 8 wird innerhalb des Zeitintervalls wiederholt in Abhängigkeit der aktuellsten er ¬ mittelten Energiemenge ein Leistungs-Referenzwert P R ermit- telt, dessen Betrag so bemessen ist, dass, wenn der Leis ¬ tungs-Sollwert P s zum aktuellsten Energiemengen-Ermittlungs ¬ zeitpunkt t x auf den aktuellsten Leistungs-Referenzwert P R eingestellt wird, die Energiemenge, die von der Energieerzeu ¬ gungsanlage 2 vom aktuellsten Energiemengen-Ermittlungszeit- punkt t x bis zum Endzeitpunkt t 2 des Zeitintervalls erzeugt wird, gleich der Differenz aus der Zielenergiemenge und der vom Anfangszeitpunkt ti des Zeitintervalls bis zum aktuells- ten Energiemengen-Ermittlungszeitpunkt t x erzeugten Energie ¬ menge ist.

Der Leistungs-Sollwert P s der Energieerzeugungsanlage 2 wird von der Kontrolleinheit 8 auf den aktuellsten ermittelten Leistungs-Referenzwert P R eingestellt.

Durch eine solche Betriebsweise der Energieerzeugungsanlage 2 wird erreicht, dass zum Endzeitpunkt t 2 des vorgegebenen Zeitintervalls die von der Energieerzeugungsanlage 2 inner ¬ halb des Zeitintervalls erzeugte Energiemenge gleich der Zielenergiemenge ist.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch das offenbarte Beispiel einge ¬ schränkt und andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.