Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR MONITORING A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/083366
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for monitoring a motor vehicle (1), wherein hail can be detected by the motor vehicle (1), wherein the motor vehicle (1) triggers the execution of one or more predefined actions (A) by the motor vehicle (1) when hail is detected. In the method according to the invention, hail is detected by means of a sensor system (3) of the motor vehicle (1), said sensor system comprising at least one acceleration sensor (301), wherein the occurrence of hail is determined based on acceleration pulses (BI) which are detected by the at least one acceleration sensor (301).

Inventors:
KRAGL DAVID (DE)
LUDWIG STEPHAN (DE)
SCHUSTER BENJAMIN (DE)
SIEBER MARCEL (DE)
HEARN DAVID (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/067619
Publication Date:
April 25, 2024
Filing Date:
June 28, 2023
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60R16/023; B60S1/08; G01W1/14
Foreign References:
DE102020215786A12022-06-15
US20220325571A12022-10-13
US20180272966A12018-09-27
DE102007040055A12009-02-26
DE102007040055A12009-02-26
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche Verfahren zur Überwachung eines Kraftfahrzeugs (1), wobei durch das Kraftfahrzeug (1) Hagel erfasst werden kann, wobei ausgelöst durch das Kraftfahrzeug (1) bei Erfassung von Hagel eine oder mehrere vorgegebene Aktionen (A) durch das Kraftfahrzeug (1) ausgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung von Hagel mittels einer Sensorik (3) des Kraftfahrzeugs (1) durchgeführt wird, welche zumindest einen Beschleunigungssensor (301) umfasst, wobei basierend auf Beschleunigungsimpulsen (BI), die von dem zumindest einen Beschleunigungssensor (301) detektiert werden, das Auftreten von Hagel festgestellt wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (3) einen einzelnen Beschleunigungssensor (301) umfasst. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Beschleunigungssensor (301) im Dach des Kraftfahrzeugs (1) verbaut ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Aktion (A) oder die vorgegebenen Aktionen (A) eine optische und/oder akustische Signalaufzeichnung am Kraftfahrzeug (1) umfassen, welche vorzugsweise die Erfassung von einem oder mehreren Bildern am Kraftfahrzeug (1) mittels einer oder mehrerer Kameras (4, 5) des Kraftfahrzeugs (1) enthält. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Aktion (A) oder die vorgegebenen Aktionen (A) das Aussenden einer Meldung (M) durch das Kraftfahrzeug (1) umfassen, wobei die Meldung (M) derart ausgestaltet ist, dass sie die Ausgabe einer Warnung (W) über eine Benutzerschnittstelle (201) eines dem Kraftfahrzeug (1) zugeordneten Endgeräts (2) auslöst, um einen Benutzer (II) des Endgeräts (2) über den erfassten Hagel zu informieren. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Aktion (A) oder die vorgegebenen Aktionen (A) das Schließen von einem oder mehreren geöffneten Zugängen zum Innenraum und/oder Kofferraum des Kraftfahrzeugs umfassen. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sensorik (3) aus den Beschleunigungsimpulsen (BI), die innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne auftreten, die Stärke und/oder Richtung der Beschleunigung der jeweiligen Beschleunigungsimpulse und/oder die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse (BI) innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne ermittelt werden, wobei das Auftreten von Hagel durch die Sensorik (3) dann festgestellt wird, wenn die Stärke und/oder Richtung der jeweiligen Beschleunigungsimpulse (BI) und/oder die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse (BI) ein vorbestimmtes Kriterium erfüllen. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß dem vorbestimmten Kriterium das Auftreten von Hagel durch die Sensorik (3) dann festgestellt, wenn die Stärken der Beschleunigungen einer Mindestanzahl von Beschleunigungsimpulsen innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne jeweils weniger als ein vorgegebener Beschleunigungs-Schwellwert von dem Mittelwert der Stärken der Beschleunigungen von allen Beschleunigungsimpulsen (BI) innerhalb der vorbe- stimmen Zeitspanne abweichen und/oder wenn die Richtungen der Beschleunigungen einer Mindestanzahl von Beschleunigungsimpulsen (BI) innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne jeweils weniger als ein vorgegebener Winkel-Schwellwert von der vertikalen Richtung nach unten abweichen und/oder wenn die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse (BI) innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne einen vorgegebenen Frequenz-Schwellwert überschreitet. Kraftfahrzeug, wobei durch das Kraftfahrzeug (1) Hagel erfasst werden kann und das Kraftfahrzeug (1) derart ausgestaltet ist, dass ausgelöst durch das Kraftfahrzeug (1) bei Erfassung von Hagel eine oder mehrere vorgegebene Aktionen (A) durch das Kraftfahrzeug (1) ausgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (1) zur Erfassung von Hagel eine Sensorik (3) enthält, welche zumindest einen Beschleunigungssensor (301) umfasst, wobei die Sensorik (3) derart ausgestaltet ist, dass basierend auf Beschleunigungsimpulsen (BI), die von dem zumindest einen Beschleunigungssensor (301) detektiert werden, das Auftreten von Hagel festgestellt wird. Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (1) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 8 eingerichtet ist.
Description:
Verfahren zur Überwachung eines Kraftfahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die Witterungsverhältnisse am Standort eines Kraftfahrzeugs zu erfassen und ggf. Maßnahmen zum Schutz des Kraftfahrzeugs einzuleiten. Beispielsweise offenbart die Druckschrift DE 102007 040 055 A1 ein Kraftfahrzeug mit einem schließbaren Verdeck, wobei bei Erfassung von Regen, Hagel oder einer niedrigen Umgebungstemperatur mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs das geöffnete Verdeck geschlossen wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Überwachung eines Kraftfahrzeugs in Bezug auf das Auftreten von Hagel zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 bzw. das Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 9 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Überwachung eines Kraftfahrzeugs, wobei das Kraftfahrzeug vorzugsweise ein PKW ist, jedoch ggf. auch ein LKW sein kann. Das überwachte Kraftfahrzeug ist vorzugsweise geparkt. Mit dem Kraftfahrzeug kann Hagel erfasst werden, wobei ausgelöst durch das Kraftfahrzeug bei Erfassung von Hagel eine oder mehrere vorgegebene Aktionen durch das Kraftfahrzeug ausgeführt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Erfassung von Hagel mittels einer im Kraftfahrzeug verbauten Sensorik durchgeführt wird, welche zumindest einen Beschleunigungssensor umfasst, wobei basierend auf Beschleunigungsimpulsen, die von dem zumindest einen Beschleunigungssensor detektiert werden, das Auftreten von Hagel festgestellt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht durch die Verwendung eines oder mehrerer

Beschleunigungssensoren eine sehr zuverlässige Erfassung von Hagel, so dass entsprechende Aktionen, die an die Erfassung von Hagel gekoppelt sind, auch immer nur dann durch das Kraftfahrzeug ausgeführt werden, wenn tatsächlich Hagel auftritt.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Sensorik einen einzelnen Beschleunigungssensor, wodurch Kosten eingespart werden. In einer weiteren bevorzugten Variante ist der zumindest eine Beschleunigungssensor im Dach des Kraftfahrzeugs verbaut. Durch diesen zentralen Einbauort wird die Erfassung von Hageleinschlägen sehr gut an allen Stellen des Kraftfahrzeugs sichergestellt. Alternativ kann der zumindest eine Beschleunigungssensor auch an einer anderen Stelle im Kraftfahrzeug verbaut sein oder es können mehrere weitere Beschleunigungssensoren vorgesehen sein, die an anderen Stellen als im Dach des Kraftfahrzeugs verbaut sind. Beispielsweise kann ein Beschleunigungssensor auch in der Motorhaube bzw. im Heck des Kraftfahrzeugs integriert sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfassen die vorgegebene Aktion bzw. die vorgegebenen Aktionen eine optische und/oder akustische Signalaufzeichnung am Kraftfahrzeug. Unter einer solchen Signalaufzeichnung ist die Erfassung optischer bzw. akustischer Signale sowie deren Speicherung zu verstehen. Hierdurch kann das Auftreten von Hagel geeignet dokumentiert werden. Vorzugsweise umfasst die Signalaufzeichnung am Kraftfahrzeug die Erfassung von einem oder mehreren Bildern am Kraftfahrzeug mittels einer oder mehrerer Kameras des Kraftfahrzeugs, insbesondere mittels einer oder mehrerer Außenkameras zur Erfassung der Umgebung des Kraftfahrzeugs und/oder mittels einer oder mehrerer Innenkameras zur Erfassung des Innenraums bzw. Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs. In einer besonders bevorzugten Variante wird durch die Kamera oder Kameras ein Video aufgenommen, welches ggf. auch eine Tonaufzeichnung beinhaltet, um die Einschläge der Hagelkörner akustisch aufzunehmen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die vorgegebene Aktion oder die vorgegebenen Aktionen das Aussenden einer Meldung durch das Kraftfahrzeug, wobei die Meldung derart ausgestaltet ist, dass sie die Ausgabe einer Warnung über eine Benutzerschnittstelle eines dem Kraftfahrzeug zugeordneten Endgeräts auslöst, um einen Benutzer des Endgeräts über den erfassten Hagel zu informieren. Mit dieser Variante wird die Möglichkeit geschaffen, dass der Benutzer rechtzeitig über das Auftreten von Hagel informiert wird und ggf. Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Insbesondere kann er sich zu seinem Kraftfahrzeug begeben und dieses zu einer Stelle fahren, an der das Kraftfahrzeug geschützt ist (z.B. ein Parkhaus).

Das Endgerät des Benutzers ist vorzugsweise ein mobiles Endgerät und insbesondere ein Mobiltelefon. Nichtsdestotrotz kann das Endgerät auch ein beliebiges anderes Endgerät mit einer entsprechenden Benutzerschnittstelle sein, wie z.B. ein Laptop, ein Tablet oder ggf. auch ein stationärer Computer. In einer bevorzugten Variante wird die Warnung optisch über ein Display des Endgeräts ausgegeben, d.h. die Benutzerschnittstelle des Endgeräts umfasst ein Display. Alternativ oder zusätzlich kann die Benutzerschnittstelle auch ein akustisches Eingabe- und/oder Ausgabemittel und/oder ein haptisches Eingabe- und/oder Ausgabemittel umfassen.

In einer weiteren bevorzugten Variante sind bei Ausgabe der Warnung über die Benutzerschnittstelle des Endgeräts ferner eine oder mehrere Steueranweisungen durch den Benutzer über die Benutzerschnittstelle des Endgeräts auswählbar, wobei einer jeweiligen auswählbaren Steueranweisung eine Operation des Kraftfahrzeugs zugeordnet ist, wobei ausgelöst durch das Endgerät bei Auswahl einer jeweiligen Steueranweisung durch den Benutzer die Operation, die der jeweiligen ausgewählten Steueranweisung zugeordnet ist, durch das Kraftfahrzeug ausgeführt wird. Auf diese Weise wird dem Benutzer des Endgeräts die entfernte Ansteuerung des Kraftfahrzeugs bei Auftreten von Hagel ermöglicht. Die Auswahl einer Steueranweisung erfolgt vorzugsweise über die Berührung der Steueranweisung an einem Display des Endgeräts oder über die Bedienung separater Tasten am Endgerät.

Eine Operation unterscheidet sich von den obigen vorgegebenen Aktionen dahingehend, dass eine Operation ausgelöst durch den Benutzer des Endgeräts und nicht ausgelöst durch das Kraftfahrzeug ausgeführt wird. Nichtsdestotrotz kann eine Operation auch das weiter unten beschriebene Schließen von Zugängen bzw. die oben beschriebene optische und/oder akustische Signalaufzeichnung umfassen. Ist dies der Fall, sind das oder die vorgegebenen Aktionen, die ausgelöst durch das Kraftfahrzeug ausgeführt werden, andere Aktionen als das Schließen von geöffneten Zugängen bzw. die optischen und/oder akustische Signalaufzeichnung. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die vorgegebene Aktion bzw. die vorgegebenen Aktionen das Schließen von einem oder mehreren geöffneten Zugängen zum Innenraum und/oder Kofferraum des Kraftfahrzeugs. Insbesondere können dabei geöffnete Fenster und/oder geöffnete Einstiegstüren und/oder eine geöffnete Heckklappe und/oder ein geöffneter Kofferraumdeckel und/oder ein geöffnetes Verdeck im Falle von Hagel geschlossen werden. Auf diese Weise werden Hagelschäden im Inneren des Kraftfahrzeugs zuverlässig vermieden.

In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform werden mittels der Sensorik aus den Beschleunigungsimpulsen, die innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne auftreten, die Stärke und/oder Richtung der Beschleunigung der jeweiligen Beschleunigungsimpulse und/oder die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne (d.h. die über die vorbestimmte Zeitspanne gemittelte Frequenz) ermittelt. Dabei wird das Auftreten von Hagel durch die Sensorik dann festgestellt, wenn die Stärke und/oder Richtung der jeweiligen Beschleunigungsimpulse und/oder die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse ein vorbestimmtes Kriterium erfüllen. Man macht sich hierbei die Erkenntnis zunutze, dass die oben genannten Größen sehr gut dazu geeignet sind, Hagel von anderen Niederschlagsarten bzw. anderen Kraftausübungen auf das Kraftfahrzeug zu unterscheiden.

In einer besonders bevorzugten Variante der soeben beschriebenen Ausführungsform wird gemäß dem vorbestimmten Kriterium das Auftreten von Hagel durch die Sensorik dann festgestellt, wenn die Stärken der Beschleunigungen einer Mindestanzahl von Beschleunigungsimpulsen und insbesondere aller Beschleunigungsimpulse innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne jeweils weniger als ein vorgegebener Beschleunigungs- Schwellwert von dem Mittelwert der Stärken der Beschleunigungen von allen Beschleunigungsimpulsen innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne abweichen. Eine zusätzliche o- der alternative Bedingung zur Feststellung von Hagel kann dadurch gegeben sein, dass die Richtungen der Beschleunigungen einer Mindestanzahl von Beschleunigungsimpulsen und insbesondere aller Beschleunigungsimpulsen innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne jeweils weniger als ein vorgegebener Winkel-Schwellwert von der vertikalen Richtung nach unten (d.h. der Richtung der Schwerkraft) abweichen. Eine zusätzliche oder alternative Bedingung zur Feststellung von Hagel kann dadurch gegeben sein, dass die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne einen vorgegebenen Frequenz-Schwellwert überschreitet. Vorzugsweise wird das Auftreten von Hagel nur dann festgestellt, wenn alle drei obigen Bedingungen erfüllt sind. Man macht sich bei dieser Ausführungsform die Erkenntnis zunutze, dass Hagel mit einer Vielzahl von ähnlich starken Beschleunigungsimpulsen in kurzer Zeit mit einer Beschleunigung von oben nach unten einhergeht.

Neben dem oben beschriebenen Verfahren betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, wobei durch das Kraftfahrzeug Hagel erfasst werden kann und das Kraftfahrzeug derart ausgestaltet ist, dass ausgelöst durch das Kraftfahrzeug bei Erfassung von Hagel eine oder mehrere vorgegebene Aktionen durch das Kraftfahrzeug ausgeführt werden. Das Kraftfahrzeug enthält zur Erfassung von Hagel eine Sensorik, welche zumindest einen Beschleunigungssensor umfasst, wobei die Sensorik derart ausgestaltet ist, dass basierend auf Beschleunigungsimpulsen, die von dem zumindest einen Beschleunigungssensor de- tektiert werden, dass Auftreten von Hagel festgestellt wird. Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug zur Durchführung einer oder mehrerer bevorzugter Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Fig. 1 detailliert beschrieben. Diese Figur zeigt in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug, mit dem eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird.

In Fig. 1 ist ein geparktes Kraftfahrzeug 1 schematisch in Draufsicht von oben wiedergegeben, wobei im Folgenden nur Bestandteile des Kraftfahrzeugs erläutert werden, die für die Erfindung wesentlich sind. Darüber hinaus zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung ein Endgerät 2, das eine Benutzerschnittstelle in der Form eines Displays 201 umfasst, wobei das Endgerät von einem Benutzer U bedient wird.

Das Kraftfahrzeug 1 umfasst eine Sensorik 3 mit einem Beschleunigungssensor 301. Diese Sensorik und der darin integrierte Beschleunigungssensor sind in Fig. 1 schematisch durch ein Quadrat mit horizontaler Schraffur angedeutet. Die Sensorik 3 ist im Dach des Kraftfahrzeugs integriert und ermöglicht eine sehr zuverlässige Erkennung von Hagel basierend auf entsprechenden Beschleunigungsimpulsen BI, die von dem Beschleunigungssensor 301 erfasst werden. Diese Beschleunigungsimpulse werden mittels eines (nicht gezeigten) Prozessors der Sensorik ausgewertet, um hierüber das Auftreten von Hagel festzustellen. Der Prozessor muss dabei nicht notwendigerweise im Dach des Kraftfahrzeugs verbaut sein, sondern kann ggf. auch an einer anderen Stelle im Kraftfahrzeug vorgesehen sein. Ebenso ist die Position der Sensorik bzw. des Beschleunigungssensors im Dach lediglich beispielhaft. Insbesondere kann der Beschleunigungssensor auch an einem anderen Ort im Kraftfahrzeug, wie z.B. in der Motorhaube, angeordnet sein. Ferner können ggf. mehrere Beschleunigungssensoren an unterschiedlichen Positionen im Kraftfahrzeug für die Detektion von Beschleunigungsimpulsen verbaut sein.

In der hier beschriebenen Ausführungsform werden mittels der Sensorik 3 aus den Beschleunigungsimpulsen BI, die innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne durch den Beschleunigungssensor 301 detektiert werden, die Stärke und Richtung der Beschleunigung der jeweiligen Beschleunigungsimpulse und die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne bestimmt, wobei das Auftreten von Hagel dann festgestellt wird, wenn die Stärke und Richtung der jeweiligen Beschleunigungsimpulse und die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse ein vorbestimmtes Kriterium erfüllen.

In der hier beschriebenen Ausführungsform ist das Kriterium derart definiert, dass das Auftreten von Hagel durch die Sensorik dann festgestellt wird, wenn die Stärken der Beschleunigungen aller Beschleunigungsimpulse innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne jeweils weniger als ein vorgegebener Beschleunigungs-Schwellenwert von dem Mittelwert der Stärken der Beschleunigungen von allen Beschleunigungsimpulsen innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne abweichen und wenn die Richtungen der Beschleunigungen aller Beschleunigungsimpulse innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne jeweils weniger als ein vorgegebener Winkel-Schwellwert von der vertikalen Richtung nach unten (d.h. der Richtung der Schwerkraft) abweichen und wenn die mittlere Frequenz des Auftretens der Beschleunigungsimpulse einen vorgegebenen Frequenz-Schwellwert überschreitet. Nur wenn alle drei der obigen Bedingungen erfüllt sind, wird in der hier beschriebenen Ausführungsform Hagel festgestellt. Man macht sich hierbei die Erkenntnis zunutze, dass eine große Anzahl von Beschleunigungsimpulsen in kurzer Zeit mit ähnlichen Stärken und Beschleunigungen von oben nach unten ein klarer Hinweis auf Hagel sind. Nichtsdestotrotz kann das Kriterium zur Detektion von Hagel ggf. auch anders ausgestaltet sein oder auch andere bzw. weitere Bedingungen umfassen, z.B. eine Mindeststärke der Beschleunigungsimpulse, die in der vorbestimmten Zeitspanne auftreten. Gemäß Fig. 1 umfasst das Kraftfahrzeug 1 ferner vier Außenkameras, die mit Bezugszeichen 4 bezeichnet sind und schematisch durch weiße Quadrate angedeutet sind. Eine Außenkamera befindet sich mittig in der Front des Kraftfahrzeugs, eine Außenkamera ist im rechten Außenspiegel des Kraftfahrzeugs verbaut, eine andere Außenkamera ist im linken Außenspiegel des Kraftfahrzeugs verbaut und eine weitere Außenkamera ist mittig im Heck des Kraftfahrzeugs angeordnet. In an sich bekannter Weise kann mit den Außenkameras eine 360°-Rundumsicht um das Kraftfahrzeug erfasst werden. Neben den Außenkameras 4 enthält das Kraftfahrzeug 1 eine in der Innenverkleidung des Dachs integrierte Innenkamera 5, die schematisch als ein Quadrat mit vertikaler Schraffur angedeutet ist. Mit dieser Kamera kann der Innenraum des Kraftfahrzeugs aufgenommen werden. Die Anzahl und Positionen der Außen- und Innenkameras sind lediglich beispielhaft und können auch anders gewählt werden.

Wird anhand der Beschleunigungsimpulse BI des Beschleunigungssensors 301 festgestellt, dass Hagel am Kraftfahrzeug auftritt, werden unmittelbar durch das Kraftfahrzeug 1 vorgegebene Aktionen ausgelöst, welche in Fig. 1 lediglich allgemein mit Bezugszeichen A bezeichnet sind. In der hier beschriebenen Ausführungsform wird bei der Erfassung bzw. Erkennung von Hagel als eine Aktion eine Meldung M durch eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs ausgesendet, was durch einen Pfeil angedeutet ist. Über eine an sich bekannte Kommunikationsinfrastruktur gelangt die Meldung M an ein Backend, das das Versenden einer weiteren Meldung hin zu den Endgerät 2 veranlasst. Die weitere Meldung, die über eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle am Endgerät 2 empfangen wird, führt dazu, dass eine Warnung W auf dem Display 201 des Endgeräts 2 ausgegeben wird. Mit dieser Warnung wird der Benutzer U über das Auftreten von Hagel an seinem Kraftfahrzeug informiert. Der Benutzer kann dann entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Insbesondere kann er sich zu seinem Kraftfahrzeug begeben und dieses vor dem Hagel in Sicherheit bringen, wodurch Hagelschäden vermieden werden können.

Als weitere Aktion A wird in der hier beschriebenen Ausführungsform bei der Erfassung von Hagel eine Videoaufzeichnung mittels der vier Außenkameras 4 und der Innenkamera 5 begonnen, wobei mit der Videoaufzeichnung über (nicht gezeigte) Mikrofone auch gleichzeitig Ton erfasst wird. Die Videoaufzeichnung wird in einem entsprechenden Speicher im Kraftfahrzeug gespeichert bzw. kann ggf. auch an einen entfernten Speicherort außerhalb des Kraftfahrzeugs hochgeladen werden. Die Videoaufzeichnung dient zur Dokumentation, dass tastsächlich Hagel am Kraftfahrzeug aufgetreten ist. Der Benutzer des Kraftfahrzeugs hat somit einen Nachweis gegenüber seiner Versicherung, dass etwaige Schäden am Kraftfahrzeug durch Hagel verursacht sind.

Als weitere Aktion A wird in der hier beschriebenen Ausführungsform das Schließen von geöffneten Zugängen zum Innenraum und zum Kofferraum des Kraftfahrzeugs bei Erfassung von Hagel durch das Kraftfahrzeug ausgelöst, sofern entsprechende Zugänge geöffnet sind. Insbesondere werden geöffnete Fenster bzw. ein geöffneter Kofferraumdeckel oder eine geöffnete Heckklappe bzw. geöffnete Einstiegstüren automatisch durch das Kraftfahrzeug geschlossen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Hagelkörner nicht in das Innere des Kraftfahrzeugs dringen und dort Schaden verursachen können.

In einer abgewandelten Ausführungsform werden dem Benutzer U auf dem Display 201 neben der Warnung W Steueranweisungen angezeigt, die dieser auswählen kann, um hierdurch vorgegebene Operationen am Kraftfahrzeug auszulösen. Mit anderen Worten wird bei Auswahl der entsprechenden Steueranweisung eine Meldung von dem Endgerät 2 ausgesendet, die in einem Backend das Aussenden einer weiteren Meldung an das Kraftfahrzeug auslöst, wobei die weitere Meldung im Kraftfahrzeug zur Ausführung der entsprechenden Operation führt. Eine Operation unterscheidet sich von den oben beschriebenen Aktionen A dahingehend, dass sie durch den Benutzer U und nicht automatisch durch das Kraftfahrzeug 1 bei Erkennung von Hagel ausgelöst wird.

Die im Vorangegangenen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung weisen eine Reihe von Vorteilen auf. Insbesondere wird sehr zuverlässig die Detektion von Hagel am Kraftfahrzeug über eine Sensorik mit einem Beschleunigungssensor ermöglicht. Darüber hinaus werden geeignete Maßnahmen bereitgestellt, mit denen Hagelschäden entgegengewirkt wird bzw. das Auftreten von Hagel dokumentiert wird. Bezugszeichenliste

1 Kraftfahrzeug

2 Endgerät

201 Benutzerschnittstelle (Display)

3 Sensorik zur Erfassung von Hagel

301 Beschleunigungssensor

4 Außenkameras

5 Innenkamera

M Meldung

BI Beschleunigungsimpulse

A Aktionen

U Benutzer

W Warnung