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Title:
METHOD FOR OBTAINING GOLD AND SILVER FROM RAW MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/022987
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for obtaining gold and silver from raw materials (1) such as ores, gangue or by-products having a minimum content of 0.2 ppm gold. The raw material (1) is comminuted by grinding in a grinding step (2). In a subsequent suspension creation step (3), a suspension (7) is created by adding an ammonium thiosulfate solution (4), tetraamminecopper sulfate (5) and sulfur (6). In a subsequent sluicing step (8), metals contained in the ground raw material (1) are sluiced out by means of the ammonium thiosulfate solution (4) together with injected air. In a subsequent electrolysis step, the ammonium thiosulfate solution (4) is created by an alkaline electrolysis of the suspension (7). The ammonium thiosulfate solution (4) is returned to the suspension creation step (3) in a return step (12). In a decoppering step (16) following the electrolysis step (11), the copper from the copper-gold-silver cementation (17) created in the electrolysis step (11) is extracted means of an aqueous ammonia solution (18). In a melting step (20), a gold-silver alloy (21) is produced by means of an alkaline-reducing melting of the gold-silver cementation (19) together with sodium carbonate and carbon at 1200 C. In a refining step (22), gold (23) and silver (24) are obtained in a pure state by electrochemical refining of the gold-silver alloy (21).

Inventors:
GOLDSTEIN JACK (RO)
OSANU LIANA ROZICA (RO)
Application Number:
PCT/EP2021/069146
Publication Date:
February 03, 2022
Filing Date:
July 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
CENTURO AG (CH)
International Classes:
C22B3/04; C22B1/00; C22B3/14; C22B3/22; C22B3/46; C22B5/10; C22B11/00; C25C1/20
Domestic Patent References:
WO2004085687A12004-10-07
Foreign References:
US9175411B22015-11-03
US20040151657A12004-08-05
US20170044644A12017-02-16
GB2310424A1997-08-27
US20130283976A12013-10-31
Attorney, Agent or Firm:
HABERMANN INTELLECTUAL PROPERTY PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
PA T E N TA N S P R Ü C H E

1. Verfahren zur Gewinnung von Gold 23 und Silber 24 aus Rohstoffen 1 wie Erze, Gangarten oder Nebenprodukte mit einem Mindestgehalt von 0,2 ppm Gold, wobei der Rohstoff 1 in einem Mahlschritt 2 durch Mahlen zerkleinert wird, wobei nachfolgend in einem Suspensionierungsschritt 3 durch Hinzufügen einer Ammoniumthiosulfatlösung 4, von Tetraamminkupfersulfat 5 und von Schwefel 6 eine Suspension 7 entsteht, wobei darauffolgend in einem Auswaschschritt 8 unter eingesprudelter Luft 9 ein Auswaschen von in dem gemahlenen Rohstoff 1 enthaltenen Metallen mittels der Ammoniumthiosulfatlösung 4 erfolgt, wobei in einem darauffolgenden Elektrolyseschritt 11 die

Ammoniumthiosulfatlösung 4 durch eine alkalische Elektrolyse der Suspension 7 entsteht, wobei die

Ammoniumthiosulfatlösung 4 in einem Rückführschritt 12 dem Suspensionierungsschritt 3 zurückgeführt wird, wobei in einem dem Elektrolyseschritt 11 nachfolgenden

Entkupferungsschritt 16 eine Extraktion des Kupfers aus der in dem Elektrolyseschritt 11 entstandenen Kupfer-Gold-Silber- Zementation 17 mittels einer wässrigen Ammoniaklösung 18 eine Gold-Silber-Zementation 19 entsteht, wobei in einem Aufschmelzschritt 20 durch ein alkalisch-reduzierendes Aufschmelzen der Gold-Silber-Zementation 19 mit Natriumkarbonat und Kohle bei 1200 C eine Gold-Silber- Legierung 21 entsteht, wobei in einem Raffinationsschritt 22 durch elektrochemische Raffination der Gold-Silber- Legierung 21 Gold 23 und Silber in einem Reinzustand gewonnen werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Mahlschritt 2, der Suspensionierungsschritt 3 und der Auswaschschritt 8 zeitgleich in einem gemeinsamen Mahl- und Auswaschvorgang 10 innerhalb einer Mahl orrichtung erfolgen, wobei der Auswaschschritt 8 mittels der in dem Rückführschritt 12 zurückgeführten, in dem Elektrolyseschritt 11 entstandenen Ammoniumthiosulfatlösung 4 und in dem

Suspensionierungsschritt 3 hinzugegebenen Schwefel 6 und Tetraamminkupfersulfat 5 unter eingesprudelter Luft 9 innerhalb der Mahlvorrichtung erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mahl- und Auswaschvorgang 10 kontinuierlich durchgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Mahlvorrichtung eine zylindrische Kugelmühle mit einem Durchmesser-zu-Länge-Verhältnis von 2:1 verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Elektrolysevorgang entstehende und mittels des Rückführschritts 12 in die Mahlvorrichtung für den Mahl- und Auswaschvorgang 10 zurückgeführte Ammoniumthiosulfatlösung 410 g/1 bis 20 g/1

(NH4 ) 2S2O3, 5 ppm bis 10 ppm Au, 1 ppm bis 100 ppm Ag und 0,3 g/1 bis 0,4 g/1 NH4OH enthält und in dem

Suspensionierungsschritt 3 mit Tetraamminkupfersulfat 5 auf 0,1 g/1 bis 0,3 g/1 Cu und mit elementarem Schwefel 6 auf 0,2 g/1 bis 1,0 g/1 S korrigiert wird und wobei der Mahl- und Auswaschvorgang 10 bei einem Feststoff-Flüssigkeits- Verhältnis von 1:1 bis 1:1,5 unter eingesprudelter Luft 9 während einer Zeitdauer von 3 Stunden bis 4 Stunden bei einer Temperatur von 15 °C bis 25 °C erfolgt. 5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolysevorgang bei einer Stromdichte von 200 A/m2 bis 250 A/m2, bei einer Temperatur von 5 °C bis 40 °C während einer Zeitdauer von 2 Stunden bis

5 Stunden erfolgt.

6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Elektrolysevorgang entstehende und mittels des Rückführschritts 12 in die Mahlvorrichtung für den Mahl- und Auswaschvorgang 10 zurückgeführte Ammoniumthiosulfatlösung 410 g/1 bis 17 g/1

(NH4 ) 2S2O3, 0,1 ppm bis 0,15 ppm Cu, 5 ppm bis 10 ppm Au,

1 ppm bis 100 ppm Ag und 0,3 g/1 bis 0,4 g/1 NH4OH enthält und in dem Suspensionierungsschritt 3 mit Tetraamminkupfersulfat 5 auf 0,2 g/1 bis 0,3 g/1 Cu korrigiert wird.

7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Mahl- und Auswaschvorgang 10 oxidierte Ammoniumthiosulfatlösung 4 durch Hinzugabe von elementarem Schwefel 6 in die Mahlvorrichtung von 0,2 g/1 bis 1,0 g/1 S regeneriert wird.

8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Entkupferungsschritt 16 das Kupfer aus der Kupfer-Gold-Silber-Zementation 17 mittels wässriger Ammoniaklösung 18 von 20 % NH3 bei einem Feststoff- Flüssigkeits-Verhältnis von 1:5 bis 1:10 während einer Zeitdauer von 3 Stunden bis 5 Stunden unter Entstehung von Tetraamminkupfersulfat 5 herausgelöst wird. 9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Entkupferungsschritt 16 entstandene Tetraamminkupfersulfat 5 dem Mahl- und Auswaschvorgang 10 zurückgeführt wird.

10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Suspension 7 vor dem Elektrolyseschritt 11 in einem ersten Filtrierungsschritt 14 filtriert wird, wodurch die Ammoniumthiosulfatlösung 4 von einem Rückstand des Rohstoffes 1 separiert wird, wobei der Rückstand des Rohstoffes 1 mittels Wasser gespült wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem ersten Filtrierungsschritt 14 separierte Ammoniumthiosulfatlösung 4 dem Mahl- und Auswaschvorgang 10 zurückgeführt wird.

12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Suspension 7 nach dem Elektrolyseschritt 11 in einem zweiten Filtrierungsschritt 15 filtriert wird, wodurch die Ammoniumthiosulfatlösung 4 von der Kupfer-Gold-Silber-Zementation 17 separiert wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem zweiten Filtrierungsschritt 15 separierte Ammoniumthiosulfatlösung 4 dem Mahl- und Auswaschvorgang 10 zurückgeführt wird.

14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass reines Gold 23 und reines Silber 24 aus einem Rohstoff 1 mit einem Gehalt von 0,2 ppm bis 0,5 ppm Gold und 50 ppm bis 60 ppm Silber, mit einem Rohstoff-Metall-Wirkungsgrad von 60 % bis 70 % für Gold und 80 % bis 90 % für Silber gewonnen wird, aus einem Rohstoff 1 mit dem Gehalt von 0,5 ppm bis 1,0 ppm Gold und 20 ppm bis 30 ppm Silber mit einem Rohstoff-Metall-Wirkungsgrad von 80 % bis 85 % für Gold und 80 % bis 90 % für Silber und aus einem Rohstoff 1 mit einem Gehalt von 2 ppm bis 100 ppm Gold und 30 ppm bis 40 ppm Silber mit einem Rohstoff-Metall- Wirkungsgrad von 90 % bis 97 % für Gold und 90 % bis 92 % für Silber, jeweils nach dem Entkupferungsschritt 16 und nach dem Aufschmelzschritt 20 und in dem Raffinationsschritt 22 der Metalle gewonnen werden.

Description:
Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber aus Rohstoffen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber aus Rohstoffen wie Erze, Gangarten oder Nebenprodukte mit einem Mindestgehalt von 0,2 ppm Gold, wobei der Rohstoff in einem Mahlschritt durch Mahlen zerkleinert wird, wobei nachfolgend in einem Suspensionierungsschritt durch Hinzufügen von einer Ammoniumthiosulfatlösung, von Tetraamminkupfersulfat und von Schwefel eine Suspension entsteht, wobei darauffolgend in einem Auswaschschritt unter eingesprudelter Luft ein Auswaschen von in dem gemahlenen Rohstoff enthaltenen Metallen mittels der Ammoniumthiosulfatlösung erfolgt, wobei in einem darauffolgenden Elektrolyseschritt die

Ammoniumthiosulfatlösung durch eine alkalische Elektrolyse der Suspension entsteht, wobei die Ammoniumthiosulfatlösung in einem Rückführschritt dem Suspensionierungsschritt zurückgeführt wird, wobei in einem dem Elektrolyseschritt nachfolgenden Entkupferungsschritt eine Extraktion des Kupfers aus der in dem Elektrolyseschritt entstandenen Kupfer-Gold-Silber-Zementation mittels einer wässrigen Ammoniaklösung eine Gold-Silber-Zementation entsteht, wobei in einem Aufschmelzschritt durch ein alkalisch-reduzierendes Aufschmelzen der Gold-Silber-Zementation mit Natriumkarbonat und Kohle bei 1200 °C eine Gold-Silber-Legierung entsteht, wobei in einem Raffinationsschritt durch elektrochemische Raffination der Gold-Silber-Legierung Gold und Silber in einem Reinzustand gewonnen werden. Bisher bekannt sind Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber, bei denen die Erze, die Gangarten und die Pyritkonzentrate zunächst gemahlen und anschließend in Thiosulfatlösungen, durch Oxidation mit Sauerstoff in Gegenwart von Kupfer oder Nickel aufgelöst werden. Die Extraktion des Goldes und des Silbers aus der Lösung erfolgt anschließend durch Adsorption auf Aktivkohle, durch Absorption auf Ionenaustauschern oder durch elektrochemische Verfahren .

Dabei wird der Rohstoff zunächst auf eine Partikelgröße von 100 pm gemahlen und mit einer bei der Elektrolyse entstehenden in einem vertikalen Reaktor mit Rührgerät unter Lufteinsprudlung bei einer Temperatur von 15 °C bis 25 °C gerührt. Die Dauer des Vorgangs beträgt in etwa 4 Stunden.

Die Suspension wird anschießend filtriert und der Rückstand mit Wasser gespült. Das Filtrat wird der Elektrolyse zugeführt. Die in der Elektrolysevorrichtung angesammelte Kupfer-Gold-Silber-Zementation wird mittels eine wässrigen Ammoniaklösung behandelt. Nach dem Filtrieren wird eine Zementation mit den Gehalten von 3 % bis 3,5 % Gold, 50 % bis 60 % Silber und 5 % Kupfer erhalten.

Bekannte Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber benötigen einen relativ hohen Gold-Gehalt innerhalb der Rohstoffe. Dabei kann bei einem Gold-Gehalt von mindestens 17 ppm ein Rohstoff-Metall-Wirkungsgrad von 90,7 % Gold erreicht werden. Bei einem Gold-Gehalt innerhalb des Rohstoffes von 0,7 ppm und einem Silber-Gehalt von 10,5 ppm innerhalb des Rohstoffes ist lediglich ein Rohstoff-Metall- Wirkungsgrad von 70 % für Gold und 86 % für Silber erzielbar. Die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren weisen einige Nachteile auf. Der Rohstoff, das Erz oder die Gangart werden in einem ersten Schritt auf die Feinheit von 100 gm in einer mit Luftreinigungssystemen ausgestatteten Trockenmahl orrichtung zerkleinert und nachträglich in einer Ammoniumthiosulfatlösung in Reaktoren mit Rührgeräten ausgewaschen. Derartige Luftreinigungssysteme und Trockenmahlvorrichtungen weisen einen sehr hohen Energieverbrauch auf, wodurch hohe Betriebskosten entstehen.

Bei derartigen Verfahren ist die Anzahl der zulässigen und möglichen Rückführungen der Ammoniumthiosulfatlösungen infolge des durch Oxidation entstehenden Ammoniumsulfit eingeschränkt und liegt bei einer fünf- bis zehnfachen Wiederverwendung. Zur Reinigung und zur Wiederaufbereitung der ermüdeten und oxidierten Ammoniumthiosulfatlösungen sind zusätzliche Anlagen notwendig. Dadurch werden die Anlagensysteme für derartige Verfahren sehr kostenaufwändig.

Außerdem sind die bekannten Verfahren nicht dazu geeignet, Gold aus den Rohstoffen, wie Erze oder Gangarten mit Goldgehalten von kleiner 0,5 ppm zu gewinnen.

Innerhalb der beschriebenen Verfahren entstehen Nebenprodukte, wie nickelhaltige Abwässer oder flüchtige Stäube, die nicht in den Verfahrenskreislauf zurückgeführt werden können und somit als umweltbelastende Abfallprodukte entsorgt werden müssen. Neben des hohen Grads an Umweltbelastung ist die Entsorgung derartiger Abfallprodukte sehr kostenaufwändig. Insgesamt sind die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber sehr energieintensiv und damit mit hohen Betriebskosten verbunden.

Als Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird es angesehen, ein Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber zur Verfügung zu stellen, das vergleichsweise ressourcenschonend und kostensparend betrieben werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Mahlschritt, der Suspensionierungsschritt und der Auswaschschritt zeitgleich in einem gemeinsamen Mahl- und Auswaschvorgang innerhalb einer Mahlvorrichtung erfolgen, wobei der Auswaschschritt mittels der in dem Rückführschritt zurückgeführten, in dem Elektrolyseschritt entstandenen Ammoniumthiosulfatlösung und in dem Suspensionierungsschritt hinzugegebenen Schwefel und Tetraamminkupfersulfat unter eingesprudelter Luft innerhalb der Mahlvorrichtung erfolgt.

Dadurch, dass das Mahlen der Rohstoffe innerhalb der Mahlvorrichtung durch das Hinzufügen der Ammoniumthiosulfatlösung in einem Nassmahlverfahren stattfindet, können flüchtige Stäube, die bei einem Trockenmahlverfahren entstehen und als umweltbelastende Abfallprodukte entsorgt werden müssten, vorteilhaft vermieden werden. Somit kann ein besonders umweltschonendes Verfahren bereitgestellt werden.

Dadurch, dass der Mahlschritt, der Auswaschschritt und der Suspensionierungsschritt zeitgleich in einem gemeinsamen Mahl- und Auswaschvorgang innerhalb einer Mahlvorrichtung erfolgen, ist ein Transport des gemahlenen Rohstoffes in ein Zwischenlager und der Transport von dem Zwischenlager in den zusätzlichen Edelstahlreaktor mit Rührgerät nicht notwendig. Dadurch können diese zeit- und kostenintensiven Transport- und Zwischenlagerungsschritte besonders vorteilhaft vermieden werden. Außerdem kann der Edelstahlreaktor als zusätzliche Anlagenkomponente eingespart werden.

Dadurch, dass der Mahl-, der Suspensionierungs- und der Auswaschschritt erfindungsgemäß in einem gemeinsamen Mahl- und Auswaschvorgang stattfinden, kann der Mahl- und Auswaschvorgang kontinuierlich erfolgen. Eine diskontinuierliche, batchweise Beschickung des typischerweise notwendigen Edelstahlreaktors und die zeit- und kostenintensiven Transporte und die Zwischenlagerung des gemahlenen Rohstoffes können vorteilhafterweise eingespart werden.

Für den gemeinsamen Mahl- und Auswaschvorgang wird erfindungsgemäß als Mahlvorrichtung eine zylindrische Kugelmühle mit einem Durchmesser-zu-Länge-Verhältnis von 2:1 verwendet .

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die in dem Elektrolysevorgang entstehende und mittels des Rückführschritts in die Mahlvorrichtung für den Mahl- und Auswaschvorgang zurückgeführte Ammoniumthiosulfatlösung 10 g/1 bis 20 g/1 (NH4)2S2O3, 5 ppm bis 10 ppm Au, 1 ppm bis 100 ppm Ag und 0,3 g/1 bis 0,4 g/1 NH 4 OH enthält und in dem Suspensionierungsschritt mit Tetraamminkupfersulfat auf 0,1 g/1 bis 0,3 g/1 Cu und mit elementarem Schwefel auf 0,2 g/1 bis 1,0 g/1 S korrigiert wird und wobei der Mahl- und Auswaschvorgang bei einem Feststoff-Flüssigkeits-Verhältnis von 1:1 bis 1:1,5 unter eingesprudelter Luft während einer Zeitdauer von 3 Stunden bis 4 Stunden bei einer Temperatur von 15 °C bis 25 °C erfolgt.

Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass der Elektrolysevorgang bei einer Stromdichte von 200 A/m 2 bis 250 A/m 2 , bei einer Temperatur von 5 °C bis 40 °C während einer Zeitdauer von 2 Stunden bis 5 Stunden erfolgt .

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die in dem Elektrolysevorgang entstehende und mittels des Rückführschritts in die Mahlvorrichtung für den Mahl- und Auswaschvorgang zurückgeführte Ammoniumthiosulfatlösung 10 g/1 bis 17 g/1 (NH4)2S2C>3, 0,1 ppm bis 0,15 ppm Cu, 5 ppm bis 10 ppm Au, 1 ppm bis 100 ppm Ag und 0,3 g/1 bis 0,4 g/1 NH 4 OH enthält und in dem Suspensionierungsschritt mit Tetraamminkupfersulfat auf 0,2 g/1 bis 0,3 g/1 Cu korrigiert wird.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die in dem Mahl- und Auswaschvorgang oxidierte Ammoniumthiosulfatlösung durch Hinzugabe von elementarem Schwefel in die Mahlvorrichtung von 0,2 g/1 bis 1,0 g/1 S regeneriert wird. Die Hinzugabe des elementaren Schwefels in dem Mahl- und Auswaschvorgang erfolgt vorteilhafterweise ebenfalls kontinuierlich.

Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass durch den Entkupferungsschritt das Kupfer aus der Kupfer-Gold-Silber-Zementation mittels wässriger Ammoniaklösung von 20 % NH3 bei einem Feststoff-Flüssigkeits- Verhältnis von 1:5 bis 1:10 während einer Zeitdauer von 3 Stunden bis 5 Stunden unter Entstehung von Tetraamminkupfersulfat herausgelöst wird.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das in dem Entkupferungsschritt entstandene Tetraamminkupfersulfat dem Mahl- und Auswaschvorgang zurückgeführt wird. Durch die Rückführung des

Tetraamminkupfersulfats kann das das Verfahren zur Gewinnung von Gold- und Silber aus Rohstoffen besonders ressourceneffizient durchgeführt werden.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Suspension vor dem Elektrolyseschritt in einem ersten Filtrierungsschritt filtriert wird, wodurch die Ammoniumthiosulfatlösung von einem Rückstand des Rohstoffes separiert wird, wobei der Rückstand des Rohstoffes mittels Wasser gespült wird. Der Spülvorgang mit Wasser kann besonders umweltschonend durchgeführt werden. Das durch die Filtrierung erhaltene Filtrat kann in dem sich anschließenden Elektrolyseschritt besonders gut zugeführt und weiterverarbeitet werden.

Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass die in dem ersten Filtrierungsschritt separierte Ammoniumthiosulfatlösung dem Mahl- und Auswaschvorgang zurückgeführt wird. Durch die Rückführung der

Ammoniumthiosulfatlösung kann das das Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber aus Rohstoffen besonders ressourceneffizient durchgeführt werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Suspension nach dem Elektrolyseschritt in einem zweiten Filtrierungsschritt filtriert wird, wodurch die Ammoniumthiosulfatlösung von der Kupfer-Gold-Silber- Zementation separiert wird. Durch die Filtrierung der Suspension kann die Zementierung besonders gut dem anschließenden Entkupferungsschritt zugeführt und weiterbehandelt werden.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die in dem zweiten Filtrierungsschritt separierte Ammoniumthiosulfatlösung dem Mahl- und Auswaschvorgang zurückgeführt wird. Durch die Rückführung der Ammoniumthiosulfatlösung kann das das Verfahren zur Gewinnung von Gold- und Silber aus Rohstoffen besonders ressourceneffizient durchgeführt werden.

Durch die erfindungsgemäße Auslegung des Verfahrens ist es vorteilhafterweise möglich, dass reines Gold und reines Silber aus einem Rohstoff mit einem Gehalt von 0,2 ppm bis 0,5 ppm Gold und 50 ppm bis 60 ppm Silber, mit einem Rohstoff-Metall-Wirkungsgrad von 60 % bis 70 % für Gold und 80 % bis 90 % für Silber gewonnen wird, aus einem Rohstoff mit dem Gehalt von 0,5 ppm bis 1,0 ppm Gold und 20 ppm bis 30 ppm Silber mit einem Rohstoff-Metall-Wirkungsgrad von 80 % bis 85 % für Gold und 80 % bis 90 % für Silber und aus einem Rohstoff mit einem Gehalt von 2 ppm bis 100 ppm Gold und 30 ppm bis 40 ppm Silber mit einem Rohstoff-Metall- Wirkungsgrad von 90 % bis 97 % für Gold und 90 % bis 92 % für Silber, jeweils nach dem Entkupferungsschritt und nach dem Aufschmelzschritt und in dem Raffinationsschritt der Metalle gewonnen werden. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens näher erläutert und in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gewinnung von Gold und Silber aus Rohstoffen in Form eines Flussdiagramms.

In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gewinnung von Gold und Silber aus Rohstoffen 1 wie Erze, Gangarten oder Nebenprodukte in Form eines Flussdiagramms dargestellt. Der Rohstoff 1 wird in einem Mahlschritt 2 durch Mahlen zerkleinert, wobei nachfolgend in einem Suspensionierungsschritt 3 durch Hinzufügen von einer Ammoniumthiosulfatlösung 4, von Tetraamminkupfersulfat 5 und von Schwefel 6 eine Suspension 7 entsteht. In einem darauffolgenden Auswaschschritt 8 werden unter eingesprudelter Luft 9 die in dem gemahlenen Rohstoff 1 enthaltenen Metalle mittels der Ammoniumthiosulfatlösung 4 ausgewaschen. Der Mahlschritt 2, der

Suspensionierungsschritt 3 und der Auswaschschritt 8 erfolgen zeitgleich in einem gemeinsamen Mahl- und Auswaschvorgang 10 innerhalb einer Mahlvorrichtung. Die in einem Elektrolyseschritt 11 durch eine alkalische Elektrolyse der Suspension 7 entstehende Ammoniumthiosulfatlösung 4 wird in einem Rückführschritt 12 über den Suspensionierungsschritt 3 dem Mahlschritt 2 zurückgeführt. Optional kann die Ammoniumthiosulfatlösung 4 in einem

Zwischenspeicherschritt 13 beispielsweise in einem Zwischenspeicherbehälter zwischengespeichert werden, sodass eine für den Mahl- und Auswaschvorgang 10 notwendige Menge der Ammoniumthiosulfatlösung 4 vorgehalten werden kann und dem Mahl- und Auswaschvorgang 10 kontinuierlich zugeführt werden kann. In einem dem Elektrolyseschritt 11 vorgelagerten ersten Filtrierungsschritt 14 wird die Suspension 7 filtriert, wodurch die Ammoniumthiosulfatlösung 4 von einem Rückstand des Rohstoffes separiert wird und der Rückstand des Rohstoffes mittels Wasser gespült wird. Die in dem ersten Filtrierungsschritt 14 separierte Ammoniumthiosulfatlösung 4 wird dem Mahl- und Auswaschvorgang 10 zurückgeführt. In einem dem Elektrolyseschritt 11 nachgelagerten zweiten Filtrierungsschritt 15 wird die Suspension 7 filtriert, wodurch die Ammoniumthiosulfatlösung 4 von einem Rückstand des Rohstoffes separiert wird und der Rückstand des Rohstoffes mittels Wasser gespült wird. Die in dem zweiten Filtrierungsschritt 14 separierte Ammoniumthiosulfatlösung 4 wird dem Mahl- und Auswaschvorgang 10 zurückgeführt. In einem dem zweiten Filtrierungsschritt 15 folgenden Entkupferungsschritt 16 wird durch eine Extraktion des Kupfers aus der in dem Elektrolyseschritt 11 entstandenen Kupfer-Gold-Silber-Zementation 17 mittels einer wässrigen Ammoniaklösung 18 eine Gold-Silber-Zementation 19 entsteht. Durch ein alkalisch-reduzierendes Aufschmelzen der Gold- Silber-Zementation 19 in einem Aufschmelzschritt 20 mit Natriumkarbonat und Kohle bei 1200 °C entsteht eine Gold- Silber-Legierung 21. In einem Raffinationsschritt 22 wird durch elektrochemische Raffination der Gold-Silber- Legierung 21 reines Gold 23 und reines Silber 24 gewonnen. B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E

1 Rohstoff

2 Mahlschritt

3 Suspensionierungsschritt

4 Ammoniumthiosulfatlösung

5 Tetraamminkupfersulfat

6 Schwefel

7 Suspension

8 Auswaschschritt

9 eingesprudelter Luft

10 Mahl- und Auswaschvorgang

11 Elektrolyseschritt

12 Rückführschritt

13 Zwischenspeicherschritt

14 Erster Filtrierungsschritt

15 Zweiter Filtrierungsschritt

16 Entkupferungsschritt

17 Kupfer-Gold-Silber-Zementation

18 Wässrige Ammoniaklösung

19 Gold-Silber-Zementation

20 Aufschmelzschritt

21 Gold-Silber-Legierung

22 Raffinationsschritt

23 Reines Gold

24 Reines Silber