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Title:
METHOD FOR OPERATING A COMBUSTION DEVICE, AND COMBUSTION DEVICE FOR CARRYING OUT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/013136
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a combustion device (10) which comprises at least one combustion chamber (11) with a plurality of burners (B1,..,Bn) which act in parallel and which generate in each case one flame (F1,..,Fn) which extends into the combustion chamber (11), wherein each of the burners (B1,..,Bn) is supplied with a fuel from a fuel supply (16) by means of a fuel distributing system (18), which fuel distributing system (18) comprises actuators (V1,..,Vm) for the manual or controlled regulation of the fuel supply and/or fuel composition of individual burners (B1,..,Bn) and/or groups of burners (B1,..,B3; Bn-2,..,Bn). In the method, a fast optimization or homogenization is obtained in that a function (F) of the flame temperatures of the burners (B1,..,Bn) depending on the positions of the actuators (V1,..,Vm) of the fuel distributing system (18) is provided, which function (F) has been calibrated by means of measurements of the flame temperatures at a plurality of predefined positions of the actuators (V1,..,Vm) of the fuel distributing system (18), and in that, by means of the calibrated function (F), the optimum positions of the actuators (V1,..,Vm) of the fuel distributing system (18) for a predefined distribution of the flame temperatures of the burners (B1,..,Bn) are determined and set.

Inventors:
MOHR WOLFGANG FRANZ DIETRICH (CH)
AUBRY JEROME ANDRE (CH)
STEINBACH CHRISTIAN (CH)
ULIBARRI NICOLAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2008/058939
Publication Date:
January 29, 2009
Filing Date:
July 09, 2008
Export Citation:
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Assignee:
ALSTOM TECHNOLOGY LTD (CH)
MOHR WOLFGANG FRANZ DIETRICH (CH)
AUBRY JEROME ANDRE (CH)
STEINBACH CHRISTIAN (CH)
ULIBARRI NICOLAS (CH)
International Classes:
F02C9/28; F23R3/26
Domestic Patent References:
WO2000052315A22000-09-08
Foreign References:
EP0529900A11993-03-03
US20040011052A12004-01-22
US20070119147A12007-05-31
US5365732A1994-11-22
Attorney, Agent or Firm:
ALSTOM TECHNOLOGY LTD (Brown Boveri Str. 7/664/2, Baden, CH)
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Claims:

PATENTANSPRüCHE

1. Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungsvorrichtung (10), welche wenigstens eine Brennkammer (1 1 ) mit mehreren parallel arbeitenden Brennern (B1 ,..,Bn) umfasst, die jeweils eine in die Brennkammer (1 1 ) hineinreichende Flamme (F1 ,..,Fn) erzeugen, wobei jeder der Brenner (B1 ,..,Bn) über ein Brennstoffverteilsystem (18) aus einer Brennstoffzufuhr (16) mit einem Brennstoff versorgt wird, welches Brennstoffverteilsystem (18) Stellglieder (V1 ,..,Vm) zur manuellen oder gesteuerten Regulierung der Brennstoffzufuhr und/oder Brennstoffzusammensetzung von einzelnen Brennern (B1 ,..,Bn) und/oder Gruppen von Brennern (B1 ,,..,B3; Bn-2,..,Bn) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass zur schnellen Optimierung bzw. Homogenisierung der Verbrennungsvorrichtung (10) eine Funktion (F) der Flammentemperaturen der Brenner (B1 ,..,Bn) in Abhängigkeit von den Positionen der Stellglieder (V1 ,..,Vm) des Brennstoffverteilsystems (18) bereitgestellt wird, welche durch Messungen der Flammentemperaturen bei mehreren vorgegebene Positionen der Stellglieder (V1 ,..,Vm) des Brennstoffverteilsystems (18) kalibriert worden ist, und dass mit Hilfe der kalibrierten Funktion (F) die für eine vorgegebene Verteilung der Flammentemperaturen der Brenner (B1 ,..,Bn) optimalen Positionen der

Stellglieder (V1 ,..,Vm) des Brennstoffverteilsystems (18) ermittelt und eingestellt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsvorrichtung (10) eineMesseinrichtung (M1 ) zur Bestimmung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Temperatur, Druck, Dichte, Durchfluss, Zähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und Zusammensetzung aufweist, und dass die Messwerte der Messeinrichtung (M1 ) als Variable in die Funktion der Flammentemperaturen einbezogen werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsvorrichtung (10) eine Brennstoffregeleinrichtung (15) zur autonomen

Regelung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Durchfluss, Druck, Temperatur oder Zusammensetzung aufweist, und dass die Funktion (F) in Abhängigkeit von den Regelwerten der Brennstoffregeleinrichtung (15) aufgestellt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass jedem

Brenner (B1 ,..,Bn) im Brennstoffverteilsystem (18) ein Ventil (V1 ,..,Vm) mit einer festen Kennlinie vorgeschaltet ist, und dass zur Ermittlung der Funktion (F) die zu erwartende Flammentemperatur des jeweiligen Brenners (B1 ,..,Bn) als proportional zum Brennstoffzufluss durch das ihm vorgeschaltete Ventil angenommen wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Flammentemperaturen der Flammen (F1 ,..,Fn) der einzelnen Brenner (B1 ,..,Bn) gemessen werden, und dass nach Massgabe der gemessenen Flammentemperaturen die Verbrennungsvorrichtung (10) homogenisiert wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Flammentemperaturen der Flammen (F1 ,..,Fn) der einzelnen Brenner (B1 ,..,Bn) gemessen werden, und dass nach Massgabe der gemessenen Flammentemperaturen die Verbrennungsvorrichtung (10) optimiert wird.

7. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Flammentemperaturen der Flammen (F1 ,..,Fn) der einzelnen Brenner (B1 ,..,Bn) gemessen werden, und dass nach Massgabe der gemessenen Flammentemperaturen die Verbrennungsvorrichtung (10) im Hinblick auf eine fortlaufende Optimierung geregelt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammentemperaturen der Flammen (F1 ,..,Fn) der einzelnen Brenner (B1 ,..,Bn) über eine Messung der Chemilumineszenzintensität bestimmt werden.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Chemilumineszenzintensität in periodischen Zeitabständen durch eine intensitätsunabhängiges Verfahren zur Messung der Flammentemperatur rekalibriert wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als intensitätsunabhängiges Rekalibrierungsverfahren ein Verfahren zur Messung der Flammentemperatur verwendet wird, welches auf einer Durchflusskennlinie der für den Brennstoffdurchfluss verantwortlichen Stellglieder beruht.

1 1. Verbrennungsvorrichtung (10) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, welche Verbrennungsvorrichtung (10) eine Brennkammer (1 1 ) mit mehreren parallel arbeitenden Brennern (B1 ,..,Bn) umfasst, die jeweils eine in die Brennkammer (11 ) hineinreichende Flamme (F1 ,..,Fn) erzeugen, wobei jeder der Brenner (B1 ,..,Bn) über ein Brennstoffverteilsystem (18) an eine Brennstoffzufuhr (16) angeschlossen ist, welches Brennstoffverteilsystem (18) Stellglieder (15; V1 ,..,Vn) zur manuellen oder gesteuerten Regulierung der Brennstoffzufuhr und/oder Brennstoffzusammensetzung von einzelnen Brennern (B1 ,..,Bn) und/oder Gruppen von Brennern (B1 ,,..,B3; Bn-2,..,Bn) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellglieder (15; V1 ,..,Vn) von einer Steuerung (17) nach Massgabe einer Funktion (F) der Flammentemperaturen der Brenner (B1 ,..,Bn) in Abhängigkeit von den Positionen der Stellglieder (15; V1 ,..,Vn) des Brennstoffverteilsystems (18) gesteuert werden.

12. Verbrennungsvorrichtung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Brennstoffverteilsystem (18) eine Brennstoffmesseinrichtung (14) zur Bestimmung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Temperatur, Druck, Dichte, Durchfluss, Zähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und Zusammensetzung und eine Brennstoffregeleinrichtung (15) zur autonomen Regelung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Durchfluss, Druck, Temperatur oder Zusammensetzung aufweist, welche mit der Steuerung (17) verbunden sind.

13. Verbrennungsvorrichtung nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der Brenner (B1 ,..,Bn) als Stellglied ein Ventil (V1 ,..,Vn) zur Einstellung des Brennstoffdurchflusses zum zugehörigen Brenner zugeordnet ist, und dass die Ventile (V1 ,..,Vn) mit der Steuerung (17) verbunden sind.

Description:

BESCHREIBUNG

VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER VERBRENNUNGSVORRICHTUNG SOWIE VERBRENNUNGSVORRICHTUNG ZUR DURCHFüHRUNG DES VERFAHRENS

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Verbrennungstechnik, insbesondere für Gasturbinen. Sie betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungsvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Verbrennungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

STAND DER TECHNIK

In Brennkammern mit mehreren parallel arbeitenden Brennern, wie in Gasturbinen, Kolbenmotoren und Boilern vorkommen, werden zur Maximierung der Lebensdauer und zur Minimierung des Schadstoffausstosses die Flammentemperaturen der einzelnen Brenner abgeglichen, respektive homogenisiert. Diese

Homogenisierung wird üblicherweise konstruktiv durch einen möglichst identischen Aufbau der einzelnen Brennkammern und deren Brennstoffzufuhr erreicht. Dennoch ergeben sich bei der realisierten Anlage durch das Zusammenspiel von topologischen Unterschieden und etlichen toleranzbedingten Abweichungen teilweise Temperaturunterschiede zwischen den Brennern, welche über dem tolerierten Wert liegen.

Diese herstellungsbedingten Unterschiede zwischen den einzelnen Brennern können durch eine einmalige Homogenisierung korrigiert werden. Hierzu werden die Flammentemperaturen der einzelnen Brenner gemessen und durch eine passive Drosselung der Brennstoffzuführungen ausgeglichen (siehe z.B. die WO-A1 - 2005/010437). Als Messmethode zur Flammentemperaturbestimmung stehen zurzeit folgende bekannte Methoden zur Verfügung:

• Die Berechnung der adiabatischen Flammentemperatur anhand von spektroskopischen Messungen (siehe z.B. die US-A-6, 318,891 ).

• Durch indirekte Messung über o die Wandtemperatur des Brenners o dem NOχ-Ausstosses des Brenners o dem CO 2 - bzw. O 2 -Gehalt des Brenngases (Lambda-Sonde). Die Messung der Temperatur über die Chemilumineszenzintensität der Flamme, beispielsweise der Chemilumineszenz der NO x -Moleküle (siehe z.B. die US-A- 5,670,784).

Der Optimierungsprozess scheitert in der Praxis oft an der grossen Anzahl der zu optimierenden, eventuell auch in mehreren Brennkammern untergebrachten Brenner, deren Flammentemperatur gleichzeitig nur sehr langsam bestimmt werden kann. Die oben erwähnten Methoden zur Bestimmung der Flammentemperatur benötigen bis auf die Chemilumineszenzintensitäts-Methode eine typische Messdauer von etwa zehn Sekunden bis zu einer Minute. Diese Zeit muss mit dem Aufwand für eine Homogenisierung eines Mehrbrennersystems verglichen werden. Eine Homogenisierung von N Brennern entspricht bei einer gegenseitigen

Beeinflussung der Brenner einer Optimierung eines Systems mit N Parametern. Der Messaufwand für eine solche Optimierung bewegt sich selbst bei effizienten Methoden in der Grössenordnung von N 2 . Dies führt dazu, dass für einen vollständigen Abgleich einer Anlage mit 50 Brennern mehr als ein Tag benötigt wird.

Die Temperaturbestimmung anhand der Intensität der Chemilumineszenz wurde sehr früh vorgeschlagen. Die von der Optik gesammelte Intensität der Chemilumineszenz I hängt über ein modifiziertes Arrhenius-Gesetz von der Flammentemperatur T ab:

(1 ) /(r) = λ φ o exp| T T °

Hierin bezeichnet φ o die Strahlungsdichte für eine Flamme bei der Temperatur T 0 . Diese Intensität hängt wie der charakteristische Wert T von der

Zusammensetzung des Brennstoffes und dem Druck ab. Die gemessene Intensität I wird allerdings auch durch die Transmissivität und die Apertur der Optik bestimmt, welche in dem Flächenparameter A zusammengefasst sind. Sind alle Parameter bekannt, so kann die Temperaturbestimmung anhand der Intensität der Chemilumineszenz sehr schnell durchgeführt werden. Selbst bei Brennern unter Druck (30bar) und bei Temperaturen von 1200 0 C reicht die Chemilumineszenzintensität aus, um mit einer Frequenz bis zu 10 kHz gemessen zu werden.

In der Praxis ist die Temperaturbestimmung über die Intensität der

Chemilumineszenz untauglich, da die Chemilumineszenz sehr empfindlich von der Zusammensetzung der Luft (Feuchtigkeit), des Brennstoffes, sowie dem Druck in der Brennkammer abhängt. Selbst die Beschränkung auf einzelne Wellenlängenbereiche wie OH * , CH * oder NO * bringt hierbei keinerlei Verbesserung, da die Abhängigkeit von der Brennstoffzusammensetzung bei jedem Radikal auftritt. Zudem leidet eine Intensitätsbestimmung immer an einem

Transmissionsverlust der Optik durch Beschlag, der bei Verbrennungsprozessen schnell einmal eintreten kann.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungsvorrichtung mit einer Mehrzahl von Brennern zu schaffen, welches schnell zu einem Ausgleich der Unterschiede in den einzelnen Brennern und damit schnell zu einem optimierten Betrieb der Vorrichtung führt, sowie eine dazu geeignete Verbrennungsvorrichtung anzugeben.

Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale der Ansprüche 1 und 1 1 gelöst. Die Erfindung geht dabei von einem System mit den folgenden Komponenten aus, wie es in der einzigen Figur wiedergegeben ist:

• Eine Verbrennungsvorrichtung 10 mit einer (oder mehreren) zu regulierenden oder einmalig abzugleichenden Brennkammer(n) 1 1 mit mehreren Brennern B1 ,..,Bn, die über ein Brennstoffverteilsystem 18 mit Brennstoff versorgt werden und entsprechende Flammen F1 ,..,Fn erzeugen.

• Für jeden Brenner B1 ,..,Bn eine Vorrichtung zur direkten oder indirekten Bestimmung seiner Flammentemperatur. In der Figur ist für einen der Brenner (Fn) beispielhaft eine intensitätsunabhängige Temperaturmesseinrichtung 12 und eine auf der Chemilumineszenzintensität basierende

Temperaturmesseinrichtung 13 eingezeichnet.

• Stellglieder wie verstellbare Düsen, Blenden, Drosseln, Ventile, oder Durchflussregler zur manuellen oder gesteuerten Regulierung der Brennstoffzufuhr oder Brennstoffzusammensetzung von einzelnen Brennern oder Gruppen von Brennern, die in der Figur durch die zwischen der Brennstoffzufuhr 16 und den Brennern B1 ,..,Bn angeordneten, für einzelne Brenner oder Brennergruppen

zuständigen Ventile V1 ,..,Vm und die Steuerung 17 symbolisiert werden (die Anzahl der Stellglieder kann dabei von der Anzahl der Brenner verschieden sein).

• Allfällige Messwertaufnehmer wie Sensoren, Geräte und Vorrichtungen zur Bestimmung von Temperatur, Druck, Dichte, Durchfluss, Zähigkeit,

Wärmeleitfähigkeit oder auch Zusammensetzung des Brennstoffes, für die in der Figur beispielhaft die Messeinrichtung M1 und M2 für den Brennstoff eingezeichnet sind. Eine weitere Messeinrichtung M3 in Form einer Lambdasonde ist in einem Abgasauslass 14 der Brennkammer 1 1 angeordnet.

• Allfällige autonome Regeleinheiten wie Durchflussregler, Druckregler, Temperaturregler, oder Regler zur Festlegung der Brennstoffzusammensetzung, die in der Figur beispielhaft mit einer Brennstoffregeleinrichtung 15 dargestellt sind. • Eine vereinfachte Systemanalyse des Leitungssystems der

Brennstoffzufuhr, welche die Abhängigkeit der Brennstoffdurchflüsse als Funktion der Position der Stellglieder und der autonomen Regeleinheiten beschreibt. Die Systemanalyse berücksichtigt zur Verbesserung der Berechnung der Brennstoffdurchflüsse auch die Messwerte von allfälligen Messwertaufnehmern. Diese Systemanalyse kann beispielsweise durch eine Druckverlustrechnung bewerkstelligt sein, bei der der Durchfluss eines Ventils aus der Ventilposition und dem Druckabfall über das Ventil beschrieben wird. Der hierzu benötigte positionsabhängige Widerstandsbeiwert muss als Kennlinie des Ventils bekannt sein.

• Ein Algorithmus zur Minimierung des Schadstoffausstosses oder zur Homogenisierung der Flammentemperaturen.

Wesentlich für die Erfindung ist die vereinfachte Systemanalyse, bei der zur schnellen Optimierung bzw. Homogenisierung der Verbrennungsvorrichtung eine Funktion der Flammentemperaturen der Brenner in Abhängigkeit von den Positionen der Stellglieder des Brennstoffverteilsystems bereitgestellt wird, welche

durch Messungen der Flammentemperaturen bei mehreren vorgegebene Positionen der Stellglieder des Brennstoffverteilsystems kalibriert worden ist, und durch die mit Hilfe der kalibrierten Funktion die für eine vorgegebene Verteilung der Flammentemperaturen der Brenner optimalen Positionen der Stellglieder des Brennstoffverteilsystems ermittelt und eingestellt werden.

Eine Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsvorrichtung eine Messeinrichtung zur Bestimmung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Temperatur, Druck, Dichte, Durchfluss, Zähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und Zusammensetzung aufweist, und dass die Messwerte der Messeinrichtung als Variable in die Funktion der Flammentemperaturen einbezogen werden.

Eine Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Verbrennungsvorrichtung eine Brennstoffregeleinrichtung zur autonomen

Regelung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Durchfluss, Druck, Temperatur oder Zusammensetzung aufweist, und dass die Funktion in Abhängigkeit von den Regelwerten der Brennstoffregeleinrichtung aufgestellt wird.

Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass jedem Brenner im Brennstoffverteilsystem ein Ventil mit einer festen Kennlinie vorgeschaltet ist, und dass zur Ermittlung der Funktion die zu erwartende Flammentemperatur des jeweiligen Brenners als proportional zum Brennstoffzufluss durch das ihm vorgeschaltete Ventil angenommen wird.

Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Flammentemperaturen der Flammen der einzelnen Brenner gemessen werden, und dass nach Massgabe der gemessenen Flammentemperaturen die Verbrennungsvorrichtung homogenisiert wird.

Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst die Flammentemperaturen der Flammen der

einzelnen Brenner gemessen werden, und dass nach Massgabe der gemessenen Flammentemperaturen die Verbrennungsvorrichtung optimiert wird.

Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Flammentemperaturen der Flammen der einzelnen Brenner gemessen werden, und dass nach Massgabe der gemessenen Flammentemperaturen die Verbrennungsvorrichtung im Hinblick auf eine fortlaufende Optimierung geregelt wird.

Insbesondere können dabei die Flammentemperaturen der Flammen der einzelnen Brenner über eine Messung der Chemilumineszenzintensität bestimmt werden.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Messung der Chemilumineszenzintensität in periodischen Zeitabständen durch eine intensitätsunabhängiges Verfahren zur Messung der Flammentemperatur rekalibriert wird, wobei als intensitätsunabhängiges Rekalibrierungsverfahren ein Verfahren zur Messung der Flammentemperatur verwendet wird, welches auf einer Durchflusskennlinie der für den Brennstoffdurchfluss verantwortlichen Stellglieder beruht.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemässen Verbrennungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Brennstoffverteilsystem eine Brennstoffmesseinrichtung zur Bestimmung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Temperatur, Druck, Dichte, Durchfluss, Zähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und Zusammensetzung und eine Brennstoffregeleinrichtung zur autonomen Regelung der Eigenschaften des Brennstoffes wie Durchfluss, Druck, Temperatur oder Zusammensetzung aufweist, welche mit der Steuerung verbunden sind.

Insbesondere ist jedem der Brenner als Stellglied ein Ventil zur Einstellung des Brennstoffdurchflusses zum zugehörigen Brenner zugeordnet, wobei die Ventile mit der Steuerung verbunden sind.

KURZE ERLäUTERUNG DER FIGUREN

Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Die einzige Figur zeigt ein stark vereinfachtes Anlagenschema einer Verbrennungseinrichtung gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

WEGE ZUR AUSFüHRUNG DER ERFINDUNG

Da Flammentemperaturen sehr empfindlich auf kleinste Abweichungen der Brennstoff- und Luftdurchflüsse reagieren, genügen selbst aufwendige Rechnungen nicht, um die Flammentemperatur eines einzelnen Brenners genügend genau vorher berechnen zu können. Die Abweichungen können durch eine zusätzliche Messung der Flammentemperatur bestimmt und korrigiert werden. Da derartige Messungen jedoch viel Zeit beanspruchen, dauert eine vollständige Optimierung einer Anlage mit mehreren Brennern oftmals zu lang, um wirtschaftlich zu sein.

Hier setzt die Erfindung ein, da sie diesen Einstellprozess durch zwei Strategien wesentlich beschleunigt:

Die erste Strategie verkürzt die Bestimmung der Flammentemperatur auf unter eine Sekunde und die zweite Strategie verkürzt den Optimierungsprozess auf eine Bestimmung von wenigen Parametern zur Berechnung der Flammentemperatur, deren Anzahl proportional zur Anzahl der Brenner ist. Durch die Kombination dieser beiden Strategien wird der Homogenisierungsprozesses so schnell, dass der Abgleich der Flammentemperaturen nicht nur periodisch sondern sogar konstant geregelt erfolgen kann.

Die neue Idee zur Beschleunigung der Flammentemperaturbestimmung ist eine permanent rekalibrierte Chemilumineszenzintensitätsmessung. Bei dieser werden die Vorteile von zwei etablierten Messmethoden kombiniert. Die Nachteile der Intensitätsmessmethode können durch eine Kombination mit einer intensitätsunabhängigen Temperaturmessung abgefangen werden, mit welcher die Intensitätsmessung regelmässig, z.B. im Zehn-Minuten-Takt, rekalibriert wird.

Aus praktischen Gründen wird zwischen Oszillationen der Intensität von turbulenten Flammen und kurzzeitigen Flammentemperaturschwankungen unterschieden. Als Oszillationen gelten Veränderungen der Intensität der

Chemilumineszenz, welche schneller als eine bestimmte Grenzfrequenz (bei der Gasturbine etwa 8 Hz) stattfinden. Während langsamere Veränderungen als Veränderung der Flammentemperaturen interpretiert werden. Die Grenzfrequenz wird dabei durch die Zeitverzögerung über die Regelstrecke zwischen dem Stellglied der Brennstoffzufuhr und der Flamme bestimmt. Frequenzen mit Perioden unter dieser Zeitverzögerung werden als Oszillation interpretiert.

Die neue Idee zur Beschleunigung der Optimierung besteht darin, das System durch eine vollständige Analyse auf eine analytische Funktion F der Art

(2) T = F(s,x, y)

zurückzuführen. Hierin bezeichnet T einen N-dimensionalen Vektor, der die Flammentemperaturen der einzelnen Brenner enthält. Der M-dimensionale Vektor s enthält die Positionen der Stellglieder. Idealerweise gibt es für jeden Brenner nur ein Stellglied, wodurch N gleich M ist. In der Praxis wird jedoch meist M>N gewählt. Der K-dimensionale Vektor x beinhaltet die Messwerte der allfälligen Messwertaufnehmer sowie die Regelwerte der allfälligen autonomen Regeleinheiten. Da diese Messgrössen möglicherweise gar nicht erhoben werden, kann die Dimension K somit auch 0 sein. Weiterhin enthält die Systemanalyse L geschätzte Abweichungen, welche im L-dimensionalen Vektor y

zusammengetragen sind. Dies können beispielsweise die Abweichungen der Druckdifferenzen sein, welche den Durchfluss beeinflussen. Diese unbekannten Abweichungen führen dazu, dass die Funktion F im Falle von N=M nicht direkt nach s aufgelöst werden kann. Das System muss deshalb zuerst kalibriert werden. Die Kalibrierung wird dadurch erreicht, dass das System bei n verschiedenen Einstellungen s' geprüft wird. Hierbei wird unter s' wieder der M- dimensionale Vektor aller M Stellglieder verstanden. Für jeden Stellvektor muss nun der sich ergebene Temperaturvektor T' zusammen mit den Messwerten der Messwertaufnehmer und der Regelwerte der autonomen Regeleinheiten x' bestimmt werden. Mit den Messresultaten können die Abweichungen y dann durch einen gewichteten χ 2 -Anpassungstest ermittelt werden. Hierzu wird die Grosse

(3) J 2 (y) = ∑(F (s ι , x ι , y) -TfV 7 - 1 (F (s ι , x\ y) -T) ι=l

durch eine Variation von y minimiert. Dabei steht V τ für die N x N-dimensionale Gewichtungsmatrix, welche sich aus der statistischen Präzision der Temperaturmessung ergibt. Die Minimierung kann schnell durchgeführt werden, da F eine analytische Funktion ist, deren Ableitung sich berechnen lässt. Hierdurch kann vermittels einer iterativen numerischen Methode und einer hinreichend grossen Anzahl von Messungen n*N>L ein optimales y mιn gefunden werden. Mit bekanntem y mιn ist das System kalibriert.

Mit dem kalibrierten System kann für beliebige Regelwerte x die optimale Positionen s min (x) der Stellglieder für die gewünschten Temperaturen T h bestimmt werden. Hierzu wird durch einen χ 2 -Anpassungstest die Grosse

(4) z 2 (y) = ∑(F(s,x, y imn ) -T h ) τ V τ - 1 (F(s,x, y^ ) -T h )

durch eine Variation von s minimiert. Der sich numerisch ergebende Wert * mn (^,r A ) liefert dann die gesuchten Positionen.

Zusammengefasst wird die zu bewältigende Messaufgabe auf n*N>L Kalibrierungsmessungen reduziert. Die eigentliche Optimierung ergibt sich dann ohne weitere Messungen durch ein rein numerisches Verfahren.

Nachfolgend soll dieses Verfahren an einem vereinfachten Beispiel erläutert werden:

Es soll ein vereinfachtes System ohne allfällige Sensoren oder autonome Regeleinheiten mit K=O untersucht werden. Das System soll aus N Brennern B1 ,..,Bn bestehen. Jedem Brenner B1 ,..,Bn ist in seiner Brennstoffzufuhr ein Ventil V1 ,..,V3; Vn-2,..,Vn mit einer festen Kennlinie ζ(s) vorgelagert. .

Der Brennstoff soll hierbei über einen Druckregulierer auf den Druck pi reduziert werden, von wo aus der Brennstoff durch ein Verteilersystem den Ventilen V1 ,..,V3; Vn-2,..,Vn zugeführt wird. Die Druckabfälle in diesem Verteiler werden vernachlässigt. Ebenso werden die Druckunterschiede in der gemeinsamen Brennkammer 1 1 mit Druck p 2 vernachlässigt, sodass die Druckabfälle p r p 2 für alle Brenner der Brennkammer identisch sind. Hieraus ergibt sich für baugleiche Ventile mit dem Rohrquerschnitt A der Durchfluss q zu

Vereinfachend wird jetzt angenommen, dass die zu erwartende Flammentemperatur proportional zu diesem Brennstoffzufluss ist, respektive, dass höhere Terme vernachlässigt werden können:

Hierin summiert a den Brennwert des Brennstoffes, dessen spezifische Wärme, die spezifische Wärme der Zuluft, sowie die Luftzahl der Verbrennung. Gleichung

(7) ist die gesuchte Systemfunktion F für y=0 mit der Dimension N. Als Abweichungen werden die unbekannten Transmissivitäten der optischen Sensoren eingesetzt.

Aus Gleichung (1) ergibt sich die Flammentemperatur des k-ten Brenners (Bk) anhand seiner Intensität l k der Chemilumineszenz zu: Wird als gemessene Temperatur

(9) T k =T° + τ\n(I k )

verwendet, so kann der letzte Term rechts in Gleichung (8) der Systemfunktion F von Gleichung (7) zugeschlagen werden:

(10) T k =T r + a-(q(s k )-q(s r )) + τ-y k =F k (s k ) mit y k =ln(A k φ°)

Die zu lösende Kalibrierungsfunktion für F' ergibt sich nun als Summe über die verschiedenen Messungen i, und Summe über jeden Brenner k der Intensitäten l k ', welche bei den Stellwerten s k ' bestimmt wurden:

(11) ∑∑(y N+ , + y N+2 -qis[) + ι=l k=\

wobei y N+ i die folgenden Terme, welche nicht linear voneinander unabhängig sind, zusammenfasst

(12) v - T' - a - φ') - T°

T und V N+2 die beiden Unbekannten a und τ , welche nur zusammen optimiert werden können, beschreibt:

Bei der Kalibrierungsgleichung (1 1 ) handelt es sich um einen linearen (L=N+2)-dimensionalen χ 2 -Anpassungstest, welcher mit bekannten linearen algebraischen Methoden nach den Kalibrierungswerten y mm aufgelöst werden kann.

Sobald das System kalibriert ist, respektive die y k mm bekannt sind, können die Ventilpositionen bestimmt werden. Hierzu muss die Homogenisierungsbedingung identischer Flammentemperaturen T h im N-dimensionalen χ 2 -Anpassungstest für s definiert werden:

Mit Gleichung (12) und (13) folgt:

Dieser x ,2 -Anpassungstest hat die Lösung:

Dies sind die zu wählenden Durchflusswerte für die Ventile V1 ,..,V3,..,Vm- 2,..,Vm, welche die Flammentemperaturen der Brenner B1 ,..,Bn bestmöglich auf die Temperatur T h homogenisieren. Aus der bekannten Kennlinie des Ventils (Gleichung (6)) kann schlussendlich der gesuchte Stellwert Sk berechnet werden.

Es sei darauf hingewiesen, dass bei diesem Beispiel tatsächlich die zu erwartende Lösung herauskommt. Gemäss den getroffenen Annahmen ergeben sich die Flammentemperaturen direkt aus dem Durchfluss der Ventile V1 ,..,V3,..,Vm- 2,..,Vm. Eine gegenseitige Abhängigkeit oder Korrelation zwischen den Brennern B1 ,..,Bn fehlt, weshalb die obige Lösung auch für jeden Brenner separat von der Systemfunktion (7) abgeleitet werden kann. Die Kalibrierung dieses einfachen Systems entspricht deshalb eher einer Eichung der Intensitätsmessung anhand der Ventilstellungen, die ja die Flammentemperatur eines einzelnen Brenners eindeutig bestimmt.

Im Allgemeinen ist dies nicht der Fall, da die Brenner untereinander über den Luftstrom oder das Brennstoffverteilsystem miteinander korreliert sind. Dennoch kann auch bei korrelierten Brennern die Kalibrierung der Flammentemperatur über die Variation der Regeleinheiten durchgeführt werden. Als Resultat dieses vereinfachten Beispiels ergibt sich die Grundlage für die Idee eines intensitätsunabhängigen Rekalibrierungsverfahrens auf der Grundlage der Durchflusskennlinie der Stellglieder, welches es erlaubt, die Intensitätsmessung der Chemilumineszenz durch eine generische Ventilkennlinie zu kalibrieren. Weiterhin kann diese Idee mit der Optimierung zusammengefasst werden zu einer Flammenhomogenisierung, welche bei bekannten Kennlinien der Stellglieder durch reine Intensitätsmessungen der Chemilumineszenz durchgeführt werden. Diese Vereinfachung ist ersichtlich aus der Gleichung (1 1 ).

Insgesamt werden die folgenden Lösungen für ein Mehrfachbrennersystem vorgeschlagen:

1. Eine schnelle Flammentemperaturbestimmung basierend auf einer Berechnung der Temperatur anhand der schnell zu messenden Chemilumineszenzintensität und einer periodischen Rekalibrierung mit einem intensitätsunabhängigen Verfahren.

2. Eine beschleunigte Flammenhomogenisierung basierend auf einer Systemanalyse und einem hieraus abgeleiteten, numerischen Optimierungsverfahren. 3. Die Kombination der schnellen Flammentemperaturmessung mit dem beschleunigten Optimierungsverfahren zur Harmonisierung von Systemen mit mehreren Brennern.

4. Die Kombination der schnellen Flammentemperaturmessung mit dem beschleunigten Optimierungsverfahren zur Regelung von Systemen mit mehreren Brennern.

5. Ein intensitätsunabhängiges Rekalibrierungsverfahren basierend auf der Durchflusskennlinie der Stellglieder.

6. Ein Verfahren zur Flammenhomogenisierung von Systemen mit mehreren Brennern anhand der Intensitätsmessung der Chemilumineszenz, basierend auf den Durchflusskennlinien der

Stellglieder.

BEZUGSZEICHENLISTE

10 Verbrennungsvorrichtung

1 1 Brennkammer

12 Temperaturmesseinrichtung (intensitätsunabhängig)

13 Temperaturmesseinrichtung (Chemilumineszenzintensität) 14 Abgasauslass

15 Brennstoffregeleinrichtung (autonom)

16 Brennstoffzufuhr

17 Steuerung

18 Brennstoffverteilsystem

V1 ,..,Vm Stellglied (zur Durchflussregelung)

B1 ,..,Bn Brenner F1 ,..,Fn Flamme

M1....M3 Messeinrichtung