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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A CRIMPING APPARATUS, AND CRIMPING APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/114648
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a crimping apparatus, and to a crimping apparatus for crimping a fibre strand having at least two driven rollers and a stuffer box. A nip is formed between the rollers and is sealed off at the end faces of the rollers by press plates. According to the invention, the press plates at the start of the process are temporarily actively pressed against the end faces of the rollers by press actuators, and, once a contact position has been reached, are held in place by generation of a clamping force by clamping actuators. Each press plate, in addition to a press actuator, is thus also associated with a clamping actuator for clamping of the press plate, the press actuators and clamping actuators being controllable by at least one control unit.

Inventors:
MÜNSTER UWE (DE)
RUCKER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/076717
Publication Date:
June 11, 2020
Filing Date:
October 02, 2019
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D02G1/12
Foreign References:
DE3621479A11988-01-07
DE19537958C11996-11-14
US3800373A1974-04-02
DE19537958C11996-11-14
DE10243203A12004-04-01
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN, Ditmar (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Kräuselvorrichtung mit zwei angetrie- benen Walzen, durch welche ein Faserstrang durch einen Walzenspalt in eine Stauchkammer gefördert wird und bei welchem der Walzen spalt an den Stirnseiten der Walzen durch Druckplatten abgedichtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten bei einem Pro zessbeginn kurzeitig aktiv an die Stirnseiten der Walzen gedrückt werden und nach Erreichen einer Anlagestellung durch jeweils eine

Klemmkraft gehalten werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Druckplatten mit einer radial wirkenden Klemmkraft derart geklemmt werden, dass die Druckplatte im Betrieb in der Anlagestellung ver bleibt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Druckplatten mit jeweils einem Drehantrieb verbunden ist und ei- ne überlagerte Rotation relativ zu der betreffenden Stirnseite der Wal zen in der Anlagestellung ausführt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, dass jede der Druckplatten mit einer pneumatisch erzeugten Druckkraft axial an die Stirnseiten der Walzen gedrückt werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich net, dass jede der Druckplatten mit einer hydraulisch erzeugten Klemmkraft radial in der Anlagestellung geklemmt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 54, dadurch gekennzeich net, dass einer der Druckaktoren und einer der Klemmaktoren auf ei nen Stützkolben einwirken, der an einer Stirnseite einer der Druckplat ten anliegt.

7. Kräuselvorrichtung zum Kräuseln eines Faserstrangs mit zumindest zwei angetriebenen Walzen (1.1, 1.2), die zwischen sich einen Wal zenspalt (2) bilden, mit einer dem Walzenspalt (2) zugeordneten Stauchkammer (3) und mit zwei zur Abdichtung des Walzenspaltes (2) an den Stirnseiten (10.1, 10.2) der Walzen (1.1, 1.2) anliegenden Druckplatten (4.1, 4.2) , denen jeweils ein Druckaktor (8.1, 8.2) zum Andrücken der Druckplatten (4.1, 4.2) zugeordnet ist, dadurch ge kennzeichnet, dass jeder der Druckplatten (4.1, 4.2) zusätzlich jeweils ein Klemmaktor (9.1, 9.2) zum Klemmen der Druckplatte (4.1, 4.2) zugeordnet ist und dass zumindest ein Steuergerät (11) zur Steuerung der Druckaktoren (8.1, 8.2) und der Klemmaktoren (9.1, 9.2) vorgese hen ist.

8. Kräuselvorrichtung nach Anspmch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (4.1, 4.2) durch eine kurzzeitige Aktivierung der Druckaktoren (8.1 , 8.2) in jeweils eine Anlagestellung an den Stirnsei ten (10.1, 10.2) der Walzen (1.1, 1.2) drückbar sind.

9. Kräuselvorrichtung nach Anspmch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dmckplatten (4.1, 4.2) während eines Betriebes durch eine Akti vierung der Klemmaktoren (9.1, 9.4) in den Anlagestellungen haltbar sind.

10. Kräuselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, dass jeder der Dmckplatten (4.1 , 4.2) zusätzlich jeweils ein Drehantrieb (22.1, 22.2) zugeordnet ist, die mit dem Steuergerät (11) verbunden sind.

11. Kräuselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch ge- kennzeichnet, dass einer der Druckaktoren (8.1, 8.2) axial und einer der Klemmaktoren (9.1, 9.2) radial auf einen Stützkolben (7.1, 7.2) einwirken, der an einer der Druckplatten (4.1, 4.2) anliegt.

12. Kräuselvorrichtung nach Anspmch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkolben (7.1, 7.2) jeweils einen drehbaren Wellenabschnitt

(23.1, 23.2) aufweisen, die drehfest mit den Druckplatten (4.1, 4.2) verbunden sind und die mit den Drehantrieben (22.1,22.2) gekoppelt sind. 13. Kräuselvorrichtung nach Anspmch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Dmckaktor (8.1, 8., 2) mit einer Dmckluftzuführung (13) und der Klemmaktor (9.1, 9.2) mit einer Hydrauhkzuführung (14) verbunden ist. 14. Kräuselvorrichtung nach Anspmch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Dmckaktor (8.1, 8.2) und der Klemmaktor (9.1, 9.2) in einem Ge häuse (12) integriert ausgebildet sind.

Description:
Verfahren zum Betreiben einer Kräuselvorrichtung und Kräuselvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kräuselvorrich tung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Kräuselvorrich- tung zum Kräuseln eines Faserstranges gemäß dem Oberbegriff des An spruchs 6.

Derartige Kräuselvorrichtungen finden insbesondere Anwendungen in der Herstellung von Stapelfasern. Vor dem Schneiden eines Faserstranges er- halten die Fasern des Faserstranges eine Kräuselung. Hierzu werden die Fasern des Faserstranges durch einen Walzenspalt geführt, der zwischen zwei angetriebenen Walzen ausgebildet ist. Dem Walzenspalt folgt eine sogenannte Stauchkammer, in welchem die Fasern des Faserstranges geför dert werden. Um ein seitliches an den Stirnseiten der Walzen aus dem Wal- zenspalt austreten der Fasern zu verhindern, wird der Walzenspalt an den Stirnseiten der Walzen durch jeweils eine Druckplatte abgedichtet. Dabei ist es üblich, die Druckplatten jeweils an die Stirnseiten der Walzen mit einer Anpresskraft zu drücken. Aufgmnd der Relativbewegung zwischen den Walzen und den Druckplatten kommt es zwangsläufig zu Verschleißer- scheinungen sowie zu einem Metallabrieb, der von den Fasern aufgenom men wird und somit unerwünscht ist.

Um einen derartigen Metallabrieb zu vermeiden, ist aus der DE 195 37 958 A eine Kräuselvorrichtung bekannt, bei welcher die Druckplatten mittels eines Druckaktors an die Stirnseiten der Walzen gehalten werden und wo bei ein überlagerter Drehantrieb zu einer Drehung der Druckplatten führt. Trotz dieser Rotation der Druckplatten ist ein Verschleiß durch die mit Druckbelastung an den Stirnseiten der Walzen anliegenden Druckplatten möglich. Zudem sind durch die Relativbewegungen zwischen den Druck- platten und den Stirnseiten der Walzen Wärmeentwicklungen zu beobach ten, die zu einer Temperaturerhöhung der angrenzenden Faserstränge führt. Die Reibung, welche für den Verschleiß und die Erwärmung erforderlich ist, wird auch durch die Rotation der Druckplatten nicht wesentlich verrin gert, da die Geschwindigkeitsvektoren der Druckplatten und der Stirnseiten der Walzen nicht gleichgerichtet sind.

Grundsätzlich sind auch andere Kräuselvorrichtungen im Stand der Technik bekannt, bei welchem zwischen den Stirnseiten der Walzen und der Druck platte ein definierter Dichtspalt eingestellt wird. So ist beispielsweise aus der DE 102 43 203 Al eine Kräuselvorrichtung bekannt, bei welcher die Druckplatten über jeweils eine Seitenplatte mit einem vordefmierten Dicht spalt an den Stirnplatten der Walzen angeordnet sind. Der Dichtspalt lässt sich hierbei über ein Fixiermittel einstellen. Derartige voreingestellte Dicht spalte zwischen einer Druckplatte und den Stirnseiten der Walzen besitzen jedoch grundsätzlich den Nachteil, dass einzelne Filamente der Faserstränge in die Dichtspalte gedrückt werden. Insoweit wird zwar ein Verschleiß zwi schen den Druckplatten und den Walzen vermieden, jedoch mit dem Nach teil, dass Fasern aus dem Walzenspalt in die Dichtspalte gedrückt werden.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Kräu selvorrichtung sowie eine gattungsgemäße Kräuselvorrichtung zu schaffen mittels welchem, bzw. welcher die Kräuselung eines Faserstranges in einer solchen Art und Weise erfolgt, dass zwischen den Walzen und den Druck platten möglichst kein Verschleiß auftritt und möglichst keine Dichtspalte entstehen.

Diese Aufgabe wird erfmdungsgemäß durch ein Verfahren zum Betreiben einer Kräuselvorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch eine Kräuselvorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die jeweiligen Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.

Die Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, dass im Betrieb der Kräusel vorrichtung keine Anpresskraft zwischen den Druckplatten und den Stirn seiten der Walzen wirkt. Die Druckplatten werden unmittelbar in einer An lagestellung, in welcher nahezu kein Dichtspalt vorhanden ist, durch eine Klemmung fixiert. Hierzu werden die Druckplatten bei einem Prozessbe ginn kurzzeitig an die Stirnseiten der Walzen gedrückt und nach Erreichen einer Anlagestellung durch eine Klemmkraft gehalten. Die Kräuselvorrich tung weist hierzu pro Druckplatte jeweils einen separaten Klemmaktor zum Klemmen der Druckplatten auf, der gemeinsam mit den Druckaktoren durch zumindest ein Steuergerät steuerbar ist. So lässt sich nach Aktivie rung der Klemmaktoren, die die Druckplatten in ihren jeweiligen Anlage stellungen festsetzen, die Druckaktoren deaktivieren. Im Betrieb entfällt somit das Andrücken der Druckplatten an die Stirnseiten der Walzen.

Die Druckplatten werden hierzu mit einer radial wirkenden Klemmkraft derart geklemmt, dass die Druckplatten im Betrieb in der Anlagestellung verbleiben. Insoweit sind die im Innern des Walzenspaltes durch den Fa serstrang erzeugten Druckkräfte durch die Klemmkräfte an den Druckplat ten aufzunehmen.

Um die Flächen der Druckplatten gleichmäßig zur Abdichtung der Dicht spalte gegenüber den Stirnseiten der Walzen nutzen zu können, ist die Ver fahrensvariante besonders vorteilhaft, bei welcher jede der Druckplatten mit jeweils einem Drehantrieb verbunden ist und eine überlagerte Rotation rela tiv zu der betreffenden Stirnseite der Walzen in der Anlagestellung aus führt. So wird eine Vergleichsmäßigung der Belastung an der Druckplatte erreicht.

Die Kräuselvorrichtung weist hierzu Drehantriebe auf, die mit den Druck platten gekoppelt sind, so dass die Druckplatten relativ zu den Stirnseiten der Walzen rotieren können.

Um die Druckplatten in die jeweiligen Anlagestellungen zu führen, ist die Verfahrensvariante bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Druckplatten mit einer pneumatisch erzeugten Druckkraft axial an die Stirnseiten der Walzen gedrückt werden. Es sind keine hohen Kräfte erforderlich, da die im Betrieb auftretenden Druckkräfte im Walzenspalt allein durch die an den Druckplat ten wirkenden Klemmkräfte abgefangen werden. Die Druckkraft dient nur zur Einstellung der spaltfreien Druckplattenposition vor Prozessbeginn.

Um relativ hohe Klemmkräfte erzeugen zu können, werden die Druckplat ten bevorzugt mit einer hydraulisch erzeugten Klemmkraft radial in der An lagestellung gehalten. Somit ist sichergestellt, dass die Druckplatten in ih ren Anlagestellungen während des Betriebes der Kräuselvorrichtung verhar ren. Die sich möglicherweise im Betrieb ausbildenden Dichtspalte sind aus schließlich von dem Material der Bauteile und deren E-Modul abhängig. Diese dürfen im Extremfall nur wenige Mikrometer betragen.

Das Einstellen der Druckplatten und die Fixierung der Druckplatten lässt sich bevorzugt durch einen Stützkolben realisieren, der an einer Stirnseite einer der Druckplatten anliegt. Die Kräfte zum Einstellen der Druckplatten und zum Klemmen der Druckplatten können somit vorteilhaft durch den Druckaktor und den Klemmaktor unmittelbar an dem Stützkolben erzeugt werden.

Um trotz der Klemmung eine Rotation der Druckplatten zu ermöglichen, ist die Weiterbildung der Kräuselvorrichtung bevorzugt ausgeführt, bei wel- eher die Stützkolben jeweils einen drehbaren Wellenabschnitt aufweisen, die drehfest mit den Druckplatten verbunden sind und die mit den Drehan trieben gekoppelt sind. So können die Stützkolben beispielweise durch eine Lagerung mit den Wellabschnitten verbunden sein, die eine Übertragung der Druckkräfte ermöglicht.

Insoweit ist die erfindungsgemäße Kräuselvorrichtung in der Weiterbildung besonders vorteilhaft, bei welcher einer der Druckaktoren axial und einer der Klemmaktoren radial auf einen Stützkolben einwirken, der an einer Druckplatte anliegt. Somit lassen sich der Druckaktor und der Klemmaktor vorteilhaft in eine Baueinheit integrieren, die mit einem Stützkolben den Druckplatten zugeordnet ist.

Der Druckaktor weist hierbei vorteilhaft eine Druckluftzuführung und der Klemmaktor eine Hydraulikzuführung auf.

Besonders kompakt ist die Variante, bei welcher der Druckaktor und der Klemmaktor in einem Gehäuse integriert ausgebildet sind. Somit lässt sich die Baueinheit auch vorteilhaft in der rauen Umgebung einer Faserstraße betreiben.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Kräuselvorrichtung und die erfindungsgemäße Kräuselvorrichtung bieten somit den besonderen Vorteil, dass die Faserstränge mit hoher Gleichmäßigkeit auch im Randbe reich des Walzenspaltes kräuselbar und führbar sind.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Kräuselvorrichtung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä ßen Kräuselvorrichtung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher er läutert. Es stellen dar:

Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kräuselvorrichtung

Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 Fig. 3 schematisch eine Ausschnittdarstellung eines weiteren Ausfüh- rungsbeispiels der erfmdungsgemäßen Kräuselvorrichtung

Fig.4 schematisch eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiel einer erfmdungsgemäßen Kräuselvorrichtung

Fig. 5 schematisch eine Ausschnittdarstellung eines weiteren Ausfüh rungsbeispiel der erfmdungsgemäßen Kräuselvorrichtung

In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfmdungsgemä- ßen Kräuselvorrichtung in mehreren Ansichten schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel in eine Vorderansicht und in Fig. 2 ist eine Seitenansicht gezeigt. Hierbei sind nur die für die Erfindung wesentlichen Bauteile einer Kräuselvorrichtung dargestellt. Die Kräuselvorrichtung weist zwei angetriebene Walzen 1.1 und 1.2 auf, die in einem hier nicht dargestellten Maschinengestell angeordnet sind und durch zumindest einem Motor (hier ebenfalls nicht dargestellt) angetrieben sind. Die Walzen 1.1 und 1.2 bilden zwischen sich einen Walzenspalt 2. Wie in der Fig. 2 dargestellt ist, ist den Walzen 1.1 und 1.2 auf einer Aus lassseite des Walzenspaltes 2 eine Stauchkammer 3 zugeordnet. Die Stauchkammer 3 wird zu beiden Stirnseiten der Walzen 1.1 und 1.2 durch jeweils eine Seitenplatte 4.1 und 4.2 begrenzt. Zwischen den Seitenplatten 4.1 und 4.2 ist eine Bodenplatte 3.1 und eine Oberplatte 3.2 angeordnet, die zwischen sich den Kammereinlass der Stauchkammer 3 parallel zum Wal- zenspalt bilden. Die Bodenplatte 3.1 und die Oberplatte 3.2 sind unmittelbar dem Umfang der Walzen 1.1 und 1.2 auf der Einlaufseite der Stauchkam- mer 3 zugeordnet.

Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 1 hervorgeht, weisen die Sei tenplatten 4.1 und 4.2 im Bereich des Walzenspaltes 2 jeweils eine Druck platte 5.1 und 5.2 auf. Die Druckplatte 5.1 ist in der Seitenplatte 4.1 einge lassen und axial beweglich ausgeführt. Dementsprechend ist die Druckplat te 5.2 in der Seitenplatte 4.2 eingebettet. Die Seitenplatten 4.1 und 4.2 wei sen hierzu jeweils eine Eindrehung 6.1 und 6.2 auf. Zur axialen Verstellung der Druckplatten 5.1 und 5.2 ist jeder der Dmckplatte 5.1 und 5.2 jeweils ein Stützkolben 7.1 und 7.2 zugeordnet. Die Stützkolben 7.1 und7.2 durch dringen dabei die Seitenplatten 4.1 und 4.2 und liegen stirnseitig an den Druckplatten 5.1 und 5.2 an.

An einem auskragenden Ende des Stützkolbens 7.1 wirkt ein Druckaktor 8.1 und ein Klemmaktor 9.1. Der Druckaktor 8.1 und der Klemmaktor 9.1 sind mit einem Steuergerät 11 verbunden.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Walzenspaltes wirkt an dem freien auskragenden Ende des Stützkolbens 7.2 ein zweiter Druckaktor 8.2 und ein zweiter Klemmaktor 9.2. Der Druckaktor 8.2 und der Klemmaktor 9.2 sind ebenfalls mit einem Steuergerät 11 gekoppelt.

Die Druckaktoren 8.1 und 8.2 sowie die Klemmaktoren 9.1 und 9.2 sind in Fig. 1 nur schematisch dargestellt. Für die Druckaktoren 8.1 und 8.2 können elektrisch, pneumatisch oder hydraulische Druckaktoren verwendet werden, die eine axial wirkende Andrückkraft auf die Stützkolben 7.1 und 7.2 er zeugen. Dementsprechend könnten die Klemmaktoren 9.1 und 9.2 durch elektrische, pneumatische oder hydraulische Klemmelemente gebildet sein, die eine radial wirkende Klemmkraft am Umfang der Stützkolben 7.1 und 7.2 erzeugen.

Zur Inbetriebnahme der in Fig. 1 und 2 dargestellten Kräuselvorrichtung werden die Druckplatten 5.1 und 5.2 zunächst durch Aktivierung der Druckaktoren 8.1 und 8.2 durch das Steuergerät 11 synchron axial verscho ben und mit einer Andrückkraft an die Stirnseiten 10.1 und 10.2 der Walzen 1.1 und 1.2 geführt. Sobald die Druckplatten 5.1 und 5.2 jeweils Anlage stellung erreicht haben, wird über das Steuergerät 11 die Klemmaktoren 9.1 und 9.2 aktiviert, so dass die Stützkolben 7.1 und 7.2 in ihrer momentanen Position durch jeweils eine Klemmkraft am Umfang fixiert werden. Somit sind die Druckplatten 5.1 und 5.2 durch Klemmung in ihrer Anlagestellung an den Stirnseiten 10.1 und 10.2 der Walzen 1.1 und 1.2 gehalten. Die Druckaktoren 8.1 und 8.2 werden deaktiviert, so dass keine Anpresskräfte wirken, und die Druckplatten 5.1 und 5.2 in ihrer Anlagestellung ohne An- presskraft verharren. Im Betrieb werden nun Faserstränge den Walzen 1.1 und 1.2 zugeführt. Die Faserstränge werden durch die Walzen 1.1 und 1.2 in den Walzenspalt 2 gezogen und in die angrenzende Stauchkammer 3 ge führt. Dabei entstehen hohe Betriebsdrücke innerhalb des Walzenspaltes, die gegen die Druckplatten 5.1 und 5.2 wirken. Insoweit werden diese Druckkräfte von den Klemmkräften an den Stützkolben 7.1 und 7.2 abge fangen. Hierbei entstehen keine Dichtspalte.

Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Kräuselvorrichtung können die Druckaktoren 8.1 und 8.2 sowie die Klemmaktoren 9.1 und 9.2 auch vor teilhaft durch separate Steuergeräte gesteuert werden, die in Fig. 1 gestri chelt dargestellt und mit dem Bezugszeichen 11.1 und 11.2 gekennzeichnet sind. Somit lässt sich die Einstellung der Druckplatten 5.1 und 5.2 und das Klemmen der Druckplatten 5.1 und 5.2 an beiden Stirnseiten der Walzen 1.1 und 1.2 unabhängig voneinander ausführen. Ebenso ist die Anbindung der Klemmaktoren 9.1 und 9.2 und der Druckak toren 8.1 und 8.2 an die Stützkolben 7.1 und 7.2 beispielhaft. So könnten je nach Ausführung der Druckaktoren und Klemmaktoren auch diese unmit telbar direkt auf die Druckplatten einwirken und beispielsweise teilweise in den Seitenplatten integriert sein.

In der Praxis hat sich jedoch bewährt, den Druckaktor und den Klemmaktor zu einer Baueinheit zu integrieren, um eine möglichst kompakte Bauweise an der Kräuselvorrichtung zu erhalten. Hierzu ist in Fig. 3 schematisch eine Querschnittsansicht eines möglichen Ausführungsbeispiels der Kräuselvor richtung in einem Ausschnitt dargestellt. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Aus führungsbeispiel sind der Druckaktor 8.1 und der Klemmaktor 9.1 in einem Gehäuse 12 integriert. In dem Gehäuse 12 ist ein Stützkolben 7.1 in einer Gehäusebohrung 20 geführt. Die Gehäusebohmng 20 ist an einem Ende verschlossen und mit einem am Gehäuse 12 ausgebildeten Druckluftzufuhr anschluss 13 verbunden. Unterhalb des Stützkolbens 7.1 ist innerhalb der Gehäusebohrung 20 eine Fuftkammer 15 ausgebildet. Im Innern ist zwi schen dem Stützkolben 7.1 und dem Gehäuse 12 eine Rückholfeder 18 ein gespannt.

Am Umfang des Stützkolbens 7.1 ist innerhalb des Gehäuses 12 eine Klemmbuchse 17 in einer Aussparung 21 der Gehäusebohrung 20 zwischen zwei Dichtungen 19 gehalten. Die Dichtungen 19 begrenzen die Ausspa rung 21 und wirken zwischen dem Gehäuse 12 und dem Stützkolben 7.1. Am Umfang der Klemmbuchse 17 ist eine Druckkammer 16 ausgebildet, die mit einem Hydraulikzuführanschluss 14 im Gehäuse 12 kommuniziert.

Der Stützkolben 7.1 weist ein auskragendes Ende auf, das an einer Stirnflä che der Druckplatte 5.1 anliegt. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Druckaktor

8.1 über den Druckluftzufuhranschluss 13 aktiviert. Hierzu wird eine Druckluft in die Luftkammer 15 geführt, die den Stützkolben 7.1 gegen die Druckplatte 5.1 drückt, so dass die Druckplatte 5.1 in einer Anlagestellung an den Stirnseiten 10.1 und 10.2 der Walzen 1.1 und 1.2 geführt wird.

Der Klemmaktor 9.1 wird über den Hydraulikzufuhranschluss 14 aktiviert. Hierzu wird eine Hydraulikflüssigkeit unter hohem Druck in die Druck kammer 16 geleitet, die über die Klemmbuchse 17 zu einer Klemmung des Stützkolbens 7.1 führt. Sobald der Stützkolben 7.1 durch den Klemmaktor

9.1 geklemmt ist, wird der Druckaktor 8.1 deaktiviert, in dem der Luftzu fuhranschluss 13 drucklos gemacht wird. Nun ist die Druckplatte 5.1 in der Seitenplatten 4.1 betriebsbereit.

In der Fig. 3 ist lediglich eine der Druckplatten 4.1 dargestellt. Vorzugswei se sind die der Druckplatte 4.2 zugeordneten Druckaktoren 8.2 und Klem maktoren 9.2 identisch zu dem gezeigten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ausgeführt. Hierbei ist eine synchrone oder asynchrone Steuerung der Druckaktoren 8.1 und 8.2 und Klemmaktoren 9.1 und 9.2 möglich.

In der Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kräuselvorrichtung in einer Vorderansicht schematisch dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist im Wesentlichen identisch zu dem Aus führungsbeispiel nach Fig. 1 und 2, so dass nachfolgend nur die Unter schiede erläutert werden, um Wiederholungen zu vermeiden und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird.

Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind den an den Stirn seiten der Walten 1.1 und 1.2 anliegenden Druckplatten 5.1 und 5.2 separa- te Drehantriebe 22.1 und 22.2 zugeordnet. Die Drehantriebe 22.1 und 22.2 sind mit einer Steuereinrichtung 11 verbunden. Die Steuereinrichtung ist auch mit den Druckaktoren 8.1 und 8.2 sowie mit den Klemmaktoren 9.1 und 9.2 verbunden, um die Druckplatten 5.1 und 5.2 bei Prozessbeginn in eine jeweilige Anlagestellung zu führen und zu fixieren. Sobald die Druck platten 5.1 und 5.2 in der Anlagenstellung fixiert sind, wird über das Steu ergerät 11 die Drehantriebe 22.1 und 22.2 aktiviert, um die Druckplatten 5.1 und 5.2 relativ zu den Stirnseiten 10.1 und 10.2 der Walzen 1.1 und 1.2 zu rotieren.

Um die Druckplatten 5.1 und 5.2 zur Drehbewegung anzutreiben, sind die Stützkolben 7.1 und 7.2, die mit den Druckaktoren 8.1 und 8.2 und den Klemmaktoren 9.1 und 9.2 Zusammenwirken, zweiteilig ausgeführt. So weist jeder der Stützkolben 7.1 und 7.2 an dem zu den Druckplatten 5.1 und 5.2 gewandten Ende einen Wellenabschnitt 23.1 und 23.2 auf, der drehbar an den Stützkolben 7.1 und 7.2 gehalten ist. Insoweit wirken die Drehan triebe 22.1 und 22.2 auf die Wellenabschnitte 23.1 und 23.2 der Stützkolben 7.1 und 7.2 ein. Die Wellenabschnitte 23.1 und 23.2 sind mit der jeweiligen Druckplatte 5.1 und 5.2 drehfest verbunden, die vorzugsweise formschlüs sig ausgeführt ist.

Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel besitzt somit den besonderen Vorteil, dass sich die Lage der Druckplatten 5.1 und 5.2 relativ zu den Stirnseiten 10.1 und 10.2 der Walzen 1.1 und 1.2 relativ verändert. Damit wird eine Vergleichmäßigung der Belastung der Druckplatten 5.1 und 5.2 erreicht. Die Drehantriebe 22.1 und 22.2 können durch elektrische, hydrau lische oder pneumatische Mittel ausgeführt sein.

In der Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfmdungsgemäße Kräuselvorrichtung schematisch in einer Ausschnittdarstellung gezeigt. Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel ist identisch zu dem in Fig. 3 ge zeigten Ausführungsbeispiel, so dass zunächst Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird und ansonsten nur die Unterschiede erläutert werden. Die Bauteile gleicher Funktion haben selbstverständlich identische Bezugszeichen erhalten.

Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Druckaktoren und Klemmaktoren jeweils zu einer Baueinheit integriert. Hierbei wirkt die Baueinheit auf einen Stützkoblen 7.1, der in ein Gehäuse 12 geführt ist. An dem auskragenden Ende des Stützkolbens 7.1 ist ein Wellenabschnitt 23.1 ausgebildet, der über eine Lagerung 27 an dem Stützkolben 7.1 gehalten ist. Die Lagemng 27 zwischen dem Wellenabschnitt 23.1 und dem Stützkolben 7.1 ist derart ausgebildet, dass eine axiale Kraft ungehindert auf den Wel lenabschnitt 23.1 übertragen wird. Der Wellenabschnitt 23.1 mit seinem freien Ende formschlüssig und drehfest mit der Druckplatte 5.1 gekoppelt.

Um den Wellenabschnitt 23.1 und damit die Druckplatte 5.1 zu rotieren, ist ein Schneckengetriebe 24 vorgesehen, das über eine Schneckenwelle 25 mit einer Verzahnung an dem Wellenabschnitt 23.1 verbunden ist. Die Schne ckenwelle 25 wird durch einen Antrieb 26 rotierend angetrieben. Der An trieb 26 ist hier nur schematisch dargestellt und könnte beispielsweise durch elektrische, pneumatische oder hydraulische Mittel ausgeführt sein. So lässt sich beispielsweise bereits ein Antrieb des Wellenabschnittes 23.1 derart hydraulisch realisieren, in dem die Schneckenwelle 25 über einen Hydrau likaktor oszillierend angetrieben wird. Die Verbindung zwischen dem Wel lenabschnitt 23.1 und dem Schneckengetriebe 24 weist dabei einen Freilauf auf, so dass die Drehbewegung der Schneckenwelle 25 nur in eine Dreh richtung auf den Wellenabschnitt 23.1 übertragen wird. Die Funktion ist hierbei identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbei spiel nach Fig. 4. Sobald die Druckplatte 5.1 durch den Druckaktor und Klemmaktor in seiner Anlagestellung an den Stirnseiten 10.1 und 10.2 der Walzen 1.1 und 1.2 positioniert und fixiert ist, wird der Antrieb 26 durch das hier nicht dargestellte Steuergerät aktiviert. Insoweit führt die Druck platte 5.1 eine Relativbewegung zu den Walzen 1.1 und 1.2 aus.

Die erfindungsgemäße Kräuselvorrichtung wird vorzugsweise in einer An lage zur Stapelfaserproduktion verwendet, mittels welcher aufgrund der Vorzüge der Dichtheit der Dichtspalte ohne Reibverschleiß sehr hochwerti ge Stapelfaser herstellbar sind.