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Title:
METHOD FOR OPERATING A DISPLAY APPARATUS FOR A MOTOR VEHICLE, AND MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/234403
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a display apparatus for a motor vehicle (10), in particular for an autonomously or semi-autonomously operable motor vehicle (10), which display apparatus has a plurality of display panels, one display panel from the plurality of display panels being selected on the basis of a configuration of the motor vehicle (10) that is adjustable by a driver (20) of the motor vehicle (10). The invention also relates to a motor vehicle (10) having a control device for performing a method of this kind.

Inventors:
WIECZOREK ROMEO (DE)
GÖTTLICHER STEFANIE (DE)
RÖTZER ILKA (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/066469
Publication Date:
December 27, 2018
Filing Date:
June 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SMR PATENTS SARL (LU)
International Classes:
B60N2/02; B60K35/00; B60N2/14; B60N2/90; B60R1/00; H04N21/41
Foreign References:
DE102005020260A12006-04-20
DE102010052409A12012-05-24
EP1918892A12008-05-07
DE112014006597T52017-04-06
DE102007005028A12008-08-07
DE102007005208A12008-07-31
Attorney, Agent or Firm:
WEBER-BRULS, Dorothée (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung für einen Kraftwagen (10),

insbesondere für einen autonom oder teilautonom betreibbaren Kraftwagen (10), welche eine Mehrzahl von Anzeigefiächen umfasst, wobei eine Anzeigefläche aus der Mehrzahl von Anzeigefiächen auf Grundlage einer von einem Fahrer (20) des Kraftwagens (10) einstellbaren Konfiguration des Kraftwagens (10) ausgewählt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Konfiguration bestimmt wird durch eine

Sitzkonfiguration, insbesondere durch die Stellung der Rückenlehne (16) und/oder der Sitzfläche (14) eines Fahrersitzes (12).

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei beim Einstellen einer zurückgelehnten

Sitzkonfiguration eine in einem Dachhimmel (30) des Kraftwagens angeordnete Anzeigefläche ausgewählt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei beim Einstellen einer zurückgelehnten

Sitzkonfiguration ein von einer Frontkamera (26) des Kraftwagens (10) erfasstes Videosignal und/oder ein Headup-Display-Signal und/oder ein von einer

Rückblickkamera (28) erfasstes Videosignal auf der im Dachhimmel (30) angeordneten Anzeigefläche angezeigt wird.

5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei nach Auswählen der

Anzeigefläche überwacht wird, ob ein berührungslos eingegebenes Steuersignal des Fahrers (20) vorliegt und ein auf der ausgewählten Anzeigefiäche angezeigtes Signal in Abhängigkeit von dem berührungslosen Steuersignals ausgewählt wird.

6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Zustand des Fahrers

überwacht und bei der Erstellung eines Steuersignals, insbesondere für die

Anzeigevorrichtung und/oder den Fahrersitz (10), berücksichtigt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei das Steuersignal bestimmt wird durch eine Geste, eine Blickrichtung, eine Kopfposition, eine Körperposition, eine Körperhaltung, eine Pupille, insbesondere die Größe der Pupille, eine Hirnaktivität, einen Puls, eine Temperatur, eine Schweißproduktion und/oder einen Geruch des Fahrers (20) und/oder Sprachbefehle.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Steuersignal eine Warnmeldung,

insbesondere auf der Anzeigevorrichtung, ausgibt und/oder die Konfiguration des Kraftwagens (10), insbesondere des Fahrersitzes, automatisch verändert oder einstellt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei das angezeigte Signal als ein Signal einer Unterhaltungsvorrichtung, einer Internetzugangsvorrichtung und/oder einer Telekommunikationsvorrichtung und/oder ein Hintergrundbild und/oder

Hintergrundvideo ausgewählt wird.

10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Anzeige durch Projektion mittels eines Videoprojektors und/oder durch Anzeige auf einem flexiblen Monitor und/oder einem formangepassten Monitor erfolgt.

11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei bei einem Wechsel der vom Fahrer (20) einstellbaren Konfiguration, insbesondere beim Einnehmen einer aufrechten Sitzposition, die ausgewählte Anzeigefläche deaktiviert wird.

12. Kraftwagen (10) mit einem Fahrersitz (12) und einer Anzeigevorrichtung mit einer

Mehrzahl von Anzeigeflächen und einer Steuereinrichtung, welche zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

13. Kraftwagen nach Anspruch 12, wobei der Dachhimmel (30) des Kraftwagens (10) mit einem Monitor ausgerüstet ist.

14. Kraftwagen nach Anspruch 12 oder 13, mit mindestens einem Sensor zur Erfassung eines Steuersignals, insbesondere in Form einer Kamera.

Description:
Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung für einen Kraftwagen, sowie Kraftwag

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung für einen

Kraftwagen, insbesondere für einen autonom oder teilautonom betreibbaren Kraftwagen, sowie einen Kraftwagen mit einer Steuereinrichtung, welche zum Ausführen eines derartigen

Verfahrens ausgelegt ist.

Die autonome oder teilautonome Steuerung von Kraftwagen findet zunehmend Anwendung, wobei im Grenzfall keinerlei Eingriffe des Fahrers in den Fahrbetrieb mehr notwendig sind. In einem derartigen Kraftwagen ist es nicht mehr zwangsläufig notwendig, dass der Fahrer des Kraftwagens die übliche, nach vorne gerichtete Sitzposition einnimmt. Es ist durchaus vorstellbar, dass im vollautonomen Betrieb eines solchen Kraftwagens der Fahrer beispielsweise seinen Sitz in eine Ruheposition zurücklehnt oder durch Drehung seines Sitzes eine Position einnimmt, in der sein Blick auf die Insassen auf einem Rücksitz des Kraftwagens gerichtet ist, um so eine Sitzgruppe oder dergleichen zu schaffen.

Auch wenn keinerlei direkte Eingriffe des Fahrers in den Fahrbetrieb mehr notwendig sind, ist es dennoch wünschenswert, wenn in einer solchen Situation dem Fahrer bzw. anderen Insassen des Kraftwagens Informationen über den aktuellen Fahrzustand zur Verfügung stehen. Bei einer Sitzposition, bei der der Blick des Fahrers nicht mehr unmittelbar in Fahrtrichtung gerichtet ist, kann zudem das Problem auftreten, dass aufgrund widersprüchlicher Informationen bezüglich der visuellen Wahrnehmung des Fahrers und dessen Gleichgewichtssinn Unwohlsein oder Übelkeit auftritt. Es ist ebenfalls wünschenswert, wenn in einer solchen Situation Abhilfe geschaffen werden kann.

Aus der DE 10 2007 005 208 AI ist ein Verfahren bekannt, bei dem Informationen auf unterschiedlichen Projektionsflächen des Kraftwagens angezeigt werden können. Hierbei kann eine Auswahl aus mehreren möglichen Projektionsflächen getroffen werden, die beispielsweise auf Grundlage der Erkennung einer Blickrichtung des Fahrers erfolgen kann. Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie einen Kraftwagen der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels welchen insbesondere im teilautonomen oder autonomen Betrieb des Kraftwagens die Informationsübermittlung an den Fahrer sowie dessen Fahrkomfort verbessert werden.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst. Bevorzugte Ausführungen sind dabei in den Patentansprüchen 2 bis 11 bzw. 13 und 14 beschrieben.

Bei einem solchen Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere für einen autonom oder teilautonom betreibbaren Kraftwagen, welche eine Mehrzahl von Anzeigeflächen umfasst, wird eine Anzeigefläche aus der Mehrzahl von

Anzeigeflächen auf Grundlage einer von einem Fahrer des Kraftwagens einstellbaren

Konfiguration des Kraftwagens ausgewählt. Dabei handelt es sich vorzugsweise um eine Echtzeitanwendung .

Mit anderen Worten muss bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine aktive Eingabe des Fahrers erfolgen, um die für die jeweilige Konfiguration des Kraftwagens optimale

Anzeigefläche auszuwählen. Damit wird sichergestellt, dass dem Fahrer zu jedem Zeitpunkt notwendige Informationen präsentiert werden können, bzw. dass dem Fahrer eine Anzeige zur Verfügung gestellt wird, die dessen Fahrkomfort optimiert. Indem die Anzeigefläche allein aufgrund der Konfiguration des Kraftwagens ausgewählt wird, können zudem

Anzeigekonfigurationen vermieden werden, die aufgrund einer Fehleingabe des Fahrers zu einer nicht optimalen Anzeige führen würden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Konfiguration des Kraftwagens eine Sitzkonfiguration. Dabei kann es sich insbesondere um eine Konfiguration der Sitzlehne oder um eine Drehung der Sitzrichtung handeln. Dies ermöglicht es, die Anzeigefläche auf besonders einfache Weise auszuwählen, wobei auf Grundlage der Sitzkonfiguration automatisch eine zu erwartende Blickrichtung des Fahrers berücksichtigt wird.

Es ist weiter bevorzugt, wenn beim Einstellen einer zurückgelehnten Sitzkonfiguration - also einer Ruhe oder Entspannungsposition - eine in einem Dachhimmel des Kraftwagens angeordnete Anzeigefläche ausgewählt wird. Gerade im Dachhimmel steht eine große, anderweitig ungenutzte Fläche zur Verfügung, die für die Anzeige der gewünschten

Informationen gewählt werden kann. So kann sich der Fahrer während des autonomen Betriebs des Kraftwagens entspannen und dennoch alle notwendigen Informationen erhalten. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn beim Einstellen einer zurückgelehnten Sitzkonfiguration ein von einer Frontkamera des Kraftwagens erfasstes Videosignal und/oder ein Headup-Display- Signal und/oder ein von einer Rückblickkamera erfasstes Videosignal auf der im Dachhimmel angeordneten Anzeigefläche angezeigt wird. So erhält der Fahrer einerseits alle gewünschten Informationen über den Fahrzustand des Kraftwagens und dessen Umgebung, wobei diese andererseits auch in einer Weise präsentiert werden, die Konflikte zwischen der visuellen Wahrnehmung des Fahrzeuginsassen bzw. des Fahrers und dessen Gleichgewichts- bzw.

Bewegungssinn vermeiden. Hierdurch kann zuverlässig das Auftreten von Reiseübelkeit oder dergleichen vermieden werden.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nach Auswählen der Anzeigefläche überwacht, ob ein berührungsloses Steuersignal des Fahrers vorliegt und ein auf der ausgewählten Anzeigefläche angezeigtes Signal in Abhängigkeit des berührungslosen Steuersignals ausgewählt. Hierdurch kann vorteilhafterweise die Anzeige frei nach den

Wünschen des Fahrers konfiguriert werden.

Es ist dabei bevorzugt, wenn das berührungslose Steuersignal eine Geste und/oder eine

Blickrichtung und/oder eine Kopfposition und/oder eine Körperposition des Fahrers umfasst. Die Auswahl der gewünschten Anzeige bzw. des gewünschten Anzeigesignals kann somit besonders einfach und unter hohem Komfort für den Fahrer erfolgen. Unter Gesten sollen hierbei nicht nur Gesten der Extremitäten bzw. Hände des Fahrers verstanden werden, sondern dies kann Mimik einschließen. Es ist dabei durchaus möglich, dass beispielsweise auch durch kurzfristiges Schließen der Augen ein Steuersignal abgegeben wird, auf das dann entsprechend reagiert wird.

Es ist ferner bevorzugt, wenn das angezeigte Signal ein Signal einer Unterhaltungsvorrichtung, einer Internetzugangsvorrichtung, einer Telekommunikationsvorrichtung und/oder ein

Hintergrundbild und/oder ein Hintergrundvideo ist. Dies ermöglicht eine freie Konfiguration der Anzeige, sodass diese jederzeit an die Wünsche und Vorlieben des Fahrers angepasst werden kann.

Zudem wird der Zustand des Fahrers erfindungsgemäß erfasst, was durch mindestens einen Sensor erfolgen kann, der auch ein aktiv vom Fahrer eingegebenes berührungsloses Steuersignal erfassen kann. Der Fahrerzustand, wie Müdigkeit oder gar der Gesundheitszustand, kann dabei durch eine Geste, eine Blickrichtung, eine Kopfposition, eine Körperposition, eine

Körperhaltung, eine Pupille, insbesondere die Größe der Pupille, eine Hirnaktivität, einen Puls, eine Temperatur, eine Schweißproduktion und/oder einen Geruch des Fahrers bestimmt werden. Das Steuersignal dient dann vorzugsweise dem Ausgeben einer Warnmeldung, insbesondere auf der Anzeigevorrichtung, und/oder dem Einstellen der Konfiguration des Kraftwagens, insbesondere des Fahrersitzes. Wird z.B. anhand der Körperhaltung erfasst, dass der Fahrer müde ist, kann automatisch von der aufrichten Sitzkonfiguration in die zurückgelehnte

Sitzkonfiguration gewechselt werden.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Anzeige durch Projektion mittels eines Videoprojektors und/oder durch Anzeige auf einem flexiblen Monitor und/oder einem formangepassten Monitor. Insbesondere im Fall der Anzeige auf dem

Dachhimmel ermöglicht dies die nahtlose Integration der Anzeigefläche in das Innendesign des Kraftwagens, sodass die Anzeigefiäche insbesondere im inaktiven Zustand nicht als solche erkennbar ist und keine ästhetische Störwirkung entfaltet.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird bei einem Wechsel der vom Fahrer einstellbaren Konfiguration, insbesondere beim Einnehmen einer aufrechten

Sitzposition, die ausgewählte Anzeigefläche deaktiviert. Damit wird sichergestellt, dass die Anzeige nicht unnötig betrieben wird, wenn sie sich außerhalb der Blickrichtung des Fahrers befindet.

Die Erfindung betrifft ferner einen Kraftwagen mit einer Anzeigevorrichtung mit einer Mehrzahl von Anzeigeflächen und einer Steuereinrichtung, welche zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert, in denen die

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftwagens zeigt, welcher zur

Durchführung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist, wobei sich der Fahrersitz in einer normalen Fahrposition befindet;

Fig. 2 eine schematische Ansicht des Kraftwagens gemäß Fig. 1 zeigt, bei dem der Fahrersitz in eine Ruheposition verstellt ist;

Fig. 3 A) - D) eine schematische Darstellung möglicher berührungsunabhängiger

Steuereingaben für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt; und Fig. 4 ein schematisches Flussdiagramm für ein Ausführungsbeispiel eines

erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt.

Ein im Ganzen mit 10 bezeichneter Kraftwagen umfasst einen Fahrersitz 12 mit einer Sitzfläche 14 und einer Rücklehne 16. Die Rücklehne 16 ist in ihrer Neigung gegenüber der Sitzfläche 14 verstellbar. Der Sitz 12 kann dabei auch insgesamt beispielsweise gedreht werden, um im autonomen Betrieb des Kraftwagens 10 zu ermöglichen, dass sich der Fahrer den rückwärtigen Insassen des Kraftwagens 10 zuwendet. In der in Fig. 1 gezeigten aufrechten Sitzposition richtet sich ein Kopf 18 des Fahrers 20 auf eine Windschutzscheibe 22 des Kraftwagens 10, sodass der Fahrer das Verkehrsgeschehen wahrnehmen kann. Weitere Informationen, wie beispielsweise Geschwindigkeit des Kraftwagens 10, eine Kartenanzeige oder dergleichen können auf einem Armaturenbrett 24 oder durch Projektion auf ein Headup-Display auf der Windschutzscheibe 22 angezeigt werden. Der Kraftwagen 10 umfasst ferner eine Frontsichtkamera 26, die das vor dem Kraftwagen liegende Verkehrsgeschehen erfassen kann, sowie eine nach innen gerichtete Kamera 28, mit der beispielsweise berührungsfreie Eingaben des Fahrers 20 erfasst werden können.

Verstellt der Fahrer 20 im autonomen Betrieb des Kraftwagens 10 oder auch im Stillstand des Kraftwagens 10 die Rückenlehne 16 des Fahrersitzes 12 in die in Fig. 2 gezeigte zurückgelehnte Ruheposition, so wird dies von entsprechenden Sensoren im Fahrersitz 12 erfasst. Um dem Fahrer 20 auch in dieser Position einen Blick auf das frontseitige Verkehrsgeschehen zu ermöglichen, wird nun ein Signal der Frontbildkamera 26 auf einem Dachhimmel 30 des Kraftwagens 10 angezeigt. Dies kann mittels eines Videoprojektors erfolgen, alternativ kann der Dachhimmel 30 auch teilweise oder vollflächig als flexibler oder formangepasster Monitor ausgebildet sein.

Hierdurch wird ermöglicht, dass auch in der in Fig. 2 dargestellten Ruheposition das

Verkehrsgeschehen für den Fahrer 20 einsehbar ist, sodass dessen Aufmerksamkeit nicht beeinträchtigt wird und gegebenenfalls Reiseübelkeit aufgrund einer Diskrepanz zwischen seiner visuellen Wahrnehmung und seiner Geschwindigkeits- und Beschleunigungswahrnehmung vermieden wird.

Zusätzlich zum Signal der Frontbildkamera 26 können auf dem Dachhimmel 30 auch weitere Informationen, wie beispielsweise das Bild eines Headup-Displays oder auch Signale zusätzlicher Kameras, wie beispielsweise einer Rückblickkamera angezeigt werden. Sollte der Fahrer 20 diese Anzeige nicht wünschen, so ist es möglich, dass er durch berührungslose Eingaben, die beispielsweise durch die Kamera 28 erfasst werden können, den Anzeigemodus, bzw. das angezeigte Signal auf dem Dachhimmel 30 ändern kann.

Beispielsweise kann alternativ zum Signal der Frontbildkamera 26 ein Signal eines

Unterhaltungssystems, ein Signal eines Telekommunikationssystems, wie beispielsweise E-Mail oder SMS oder eine Bedienoberfläche für ein Telefonsystem oder dergleichen angezeigt werden. Sollte der Fahrer keine ablenkenden oder informationsüberladenen Anzeigen auf dem

Dachhimmel 30 wünschen, so kann auch ein Hintergrundbild oder ein Hintergrundvideo, wie beispielsweise das Bild eines Sternenhimmels, angezeigt werden. Es ist ferner möglich, dass der Fahrer 20 durch berührungslose Eingaben die Anzeige eines weiteren Anzeigegeräts, wie beispielsweise eines Monitors im Armaturenbrett 24, auf den Dachhimmel 30 verschiebt.

Beispiele für mögliche berührungslose Eingaben sind in Fig. 3 zusammengefasst. Beispielsweise können, wie in Fig. 3A gezeigt, durch die Kamera 28 Gesten der Extremitäten des Fahrers 20 erfasst werden. Auch eine Erfassung seiner gesamten Körperhaltung oder seiner Irisstellung und/oder Blickrichtung ist möglich. Dabei kann auch erfasst werden, ob die Augen des Fahrers 20 geöffnet oder geschlossen sind, was ebenfalls als Steuersignal für die Anzeige auf dem Dachhimmel 30 verwendet werden kann.

Fig. 3B veranschaulicht, wie durch Augenbewegungen oder Handbewegungen des Fahrers 20 unterschiedliche Anzeigemodi auf der Projektions fläche, hier dem Dachhimmel 30, ausgewählt werden können. In Fig. 3C und 3D ist veranschaulicht, wie die Anzeige einer weiteren

Anzeigefläche durch eine Gestensteuerung auf die Anzeige im Dachhimmel 30 übertragen werden kann. Dies kann durch einfaches virtuelles„Verschieben" der Anzeige mittels einer entsprechenden Geste erfolgen.

In Fig. 4 ist ein Steuerschema für ein Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens dargestellt. In einem Verfahrensschritt S10 werden hierbei zunächst Signale der Frontsichtkamera 26 erfasst. Gleichzeitig werden in einem Verfahrensschritt S12 Headup-Display-Informationen generiert und in einem weiteren Verfahrensschritt S14 die Signale einer inneren Rückblickkamera erfasst. Zusätzlich werden in einem Verfahrensschritt S16 Informationen über die Sitzposition erfasst. Im Schritt S18 werden die erfassten Signale der Frontsichtkamera, der Rückblickkamera und das generierte Signal für das Headup-Display zusammengefasst, wobei in Abhängigkeit von der erfassten Sitzposition die Anzeigefläche umgestellt wird. Verlagert der Fahrer 20 seinen Sitz in die in Fig. 2 dargestellte Ruheposition, so wird im Schritt S20 der Dachhimmel 30 als

Anzeigefläche ausgewählt. Verlagert der Fahrer 20 die Sitzposition zurück in die in Fig. 1 dargestellte aufrechte Position, so wird im Schritt S22 die Anzeige auf dem Dachhimmel 30 wieder deaktiviert.

In einem weiteren Schritt S24 erfolgt die bereits beschriebene Erfassung zusätzlicher

berührungsfreier Eingaben des Fahrers 20, wie sie in Fig. 3 zusammengefasst ist. Je nach Art der berührungsfreien Eingabe des Fahrers 20 wird dann in einem weiteren Schritt S26 die Anzeige auf ein Unterhaltungssystem umgestellt, in einem Schritt S28 ein Hintergrundbild, wie ein Sternenhimmel, angezeigt oder in einem Schritt S30 die Anzeige eines weiteren Bildschirms auf den Dachhimmel 30 verschoben. Selbstverständlich können in zusätzlichen Verfahrensschritten, die nicht im Detail dargestellt sind, auch weitere Anzeigemodi gewählt werden, wie dies bereits beschrieben wurde.

Insgesamt kann so der Anzeigemodus des Kraftwagens 10 mit einem Minimum aktiver Eingaben immer an die aktuelle Konfiguration des Kraftwagens 10 und die Bedürfnisse des Fahrers 20 angepasst werden.

Die in der voranstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Bezugszeichenliste

10 Kraftwagen

12 Fahrersitz

14 Sitzfläche

16 Rückenlehne

18 Kopf

0 Fahrer

22 Windschutzscheibe

24 Armaturenbrett

26 Frontsichtkamera

28 Kamera

30 Dachhimmel

S10-S30 Verfahrensschritte