Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A DOOR DRIVE, DOOR DRIVE CONTROLLER, DOOR DRIVE, AND SWING DOOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/107716
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a door drive (14) connected to a leaf (18) of a building door (10), in order to provide for a comfortable manual actuation of a building door comprising a door drive. Said method comprises: sensing if the leaf (18) is being moved manually in the closing direction into a closing end range (72) adjoining the closing end position, and pulling the leaf (18) closed in a motor-driven manner by driving the leaf (18) into the closing end position if the leaf (18) is in the closing end range (72).

Inventors:
BEHNKE THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/078596
Publication Date:
July 07, 2016
Filing Date:
December 03, 2015
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HOERMANN KG ANTRIEBSTECHNIK (DE)
International Classes:
E05F15/70; E05F15/611
Foreign References:
DE102005024654A12006-12-07
DE102011078832A12013-01-10
Other References:
See also references of EP 3240936A1
Attorney, Agent or Firm:
KASTEL, Stefan (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zum Betreiben eines an einen Flügel (18) einer Gebäudetür (10) angeschlossenen Türantriebs (14), umfassend:

Erfassen, ob der Flügel (18) manuell in Schließrichtung in einen an die

Schließendstellung angrenzenden Schließendbereich (72) hinein bewegt wird, und motorisches angetriebenes Zuziehen des Flügels (18) durch Antreiben des Flügels (18) in die Schließendstellung, wenn sich der Flügel (18) in dem

Schließendbereich (72) befindet.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

gekennzeichnet durch

Erfassen einer manuellen Betätigung der Gebäudetür (10) und Aktivieren des Manualmodus, in dem der Flügel (18) der Gebäudetür (10) manuell ohne Antrieb durch den Türantrieb (14) zwischen einer Öffnungsendstellung und einer

Schließendstellung bewegbar ist, falls eine manuelle Betätigung der Gebäudetür (10) erfasst wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

gekennzeichnet durch

Überwachen einer Position des Flügels (18) mittels eines Positionsgebers (40), wobei die manuelle Betätigung durch Erfassen einer nicht durch motorischen Antrieb initiierten Positionsänderung erfasst wird.

4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Zuziehschritt wenigstens einen, mehrere oder alle der folgenden Schritte umfasst:

a) motorisches Antreiben des Flügels (18) bis in seinen mechanischen

Anschlag an der Schließendstellung; b) Erfassen eines Überschreitens einer Kraftschwelle bei Anschlag des Flügels (18) in die Schließendstellung;

c) Abschalten des Türantriebs (14) in der Schließendstellung;

d) Speichern der durch den Anschlag in der Schließendstellung definierten Position als Referenzposition und/oder Soll-Schließendstellung.

5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Türantrieb (14) in einem Automatikmodus zum motorischen Antreiben einer Öffnungs- und Schließbewegung des Flügels (18) auf zumindest einem Teil der Bewegungsstrecke mit einer Normalbewegungsgeschwindigkeit angetrieben wird und dass der Zuziehschritt umfasst:

e) Antreiben des Flügels (18) mit einer Schließgeschwindigkeit, die langsamer als die Normalbewegungsgeschwindigkeit ist.

6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Schließendbereich (72)

6.1 weniger als die Hälfte der Bewegungsstrecke zwischen

Öffnungsendstellung und Schließendstellung oder

6.2 weniger als ein Drittel der Bewegungsstrecke beträgt oder

6.3 einem Bereich von der Schließendstellung bis zu einer Position, in der die Schließkante (54) des Flügels (18)

6.3.1 20 mm bis 1 10 mm oder

6.3.2 40 mm bis 60 mm

Abstand (56) von ihrer Lage in der Schließendstellung hat, entspricht oder 6.4. der Bereich von der Schließendstellung bis zu der Reversiergrenze (56) ist, wobei die Reversiergrenze (56) eine Position nahe der Schließendstellung ist, die einen von der Reversiergrenze (56) bis maximal zur Öffnungsendstellung reichenden Normalbetriebsbereich von einem Schließendbereich (72) trennt, wobei im Normalbetriebsbereich im Automatikbetrieb eine Kraftabschaltung und/oder ein anschließender Reversierbetrieb aktiv ist und im Schließendbereich (72) nicht.

7. Türantriebssteuerung (42) zum Steuern eines an einen Flügel (18) einer Gebäudetür (10) angeschlossenen Türantriebs (14), wobei die

Türantriebssteuerung (42) dazu ausgebildet ist, den Türantrieb (14) in einem Automatikmodus, in dem der Flügel (18) motorisch angetrieben bewegt wird, und in einem Manualmodus, in dem der Flügel (18) manuell bewegt wird, zu steuern, wobei die Türantriebssteuerung (42)

eine Schließendbereichserfassungseinrichtung (70), die dazu ausgebildet ist, im Manualmodus zu erfassen, ob sich der Flügel (18) beim manuellen Schließen (66) in einen an die Schließendstellung angrenzenden Schließendbereich (72) hinein bewegt, und eine Zuzieheinrichtung (74) umfasst, die dazu ausgebildet ist, den Türantrieb (14) zum motorisch angetriebenen Zuziehen des Flügels (18) durch Antreiben des Flügels (18) in die Schließendstellung anzusteuern, wenn die Schließendbereichserfassungseinrichtung (70) erfasst, dass der Flügel (18) sich manuell in den Schließendbereich (72) hinein bewegt oder sich bei aktivem

Manualmodus in dem Schließendbereich (72) befindet.

8. Türantriebssteuerung (42) nach Anspruch 7,

gekennzeichnet durch

eine Manualbetätigungserfassungseinrichtung (62) zum Erfassen einer manuellen Betätigung der Gebäudetür (10), wobei die Türantriebssteuerung (42) dazu ausgebildet ist, den Manualmodus, in dem der Flügel (18) der Gebäudetür (10) manuell ohne Antrieb durch den Türantrieb (14) zwischen einer

Öffnungsendstellung und einer Schließendstellung bewegbar ist, zu aktivieren, wenn die Manualbetätigungserfassungseinrichtung (62) eine manuelle Betätigung der Gebäudetür (10) erfasst.

9. Türantriebssteuerung (42) nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Manualbetätigungserfassungseinrichtung (62) dazu eingerichtet und ausgebildet ist, eine Position des Flügels (18) mittels eines Positionsgebers (40) zu überwachen und die manuelle Betätigung durch Erfassen einer nicht durch motorischen Antrieb initiierten Positionsänderung zu erfassen.

10. Türantnebssteuerung (42) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Türantriebssteuerung (42) eine Schließbewegungserfassungseinrichtung (68) zum Erfassen, ob der Flügel (18) manuell in Schließrichtung bewegt wird, aufweist, wobei die Zuzieheinrichtung (74) derart ausgebildet ist, dass das

Zuziehen dann durchgeführt wird, wenn die

Schließbewegungserfassungseinrichtung (68) eine manuelle Bewegung in

Schließrichtung erfasst.

1 1 . Türantriebssteuerung (42) nach einem der Ansprüche 7 bis 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Türantriebssteuerung (42) zum Durchführen wenigstens eines, mehrerer oder aller der folgenden Schritte ausgebildet ist:

b1 ) Zuziehen des Flügels (18) durch motorisches Antreiben des Flügels (18) bis in seinen mechanischen Anschlag an der Schließendstellung;

b2) Erfassen eines Überschreitens einer Kraftschwelle bei Anschlag des Flügels (18) in die Schließendstellung;

b3) Abschalten des Türantriebs (14) in der Schließendstellung;

b4) Speichern der durch den Anschlag in der Schließendstellung definierten

Position als Referenzposition und/oder Soll-Schließendstellung.

12. Türantriebssteuerung (42) nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Türantriebssteuerung (42) dazu ausgebildet ist, den Türantrieb (14) in dem Automatikmodus derart zu steuern, dass er den Flügel (18) auf zumindest einem Teil der Bewegungsstrecke mit einer Normalbewegungsgeschwindigkeit antreibt und dass die Zuzieheinrichtung (74) dazu ausgebildet ist, den Türantrieb (14) beim Zuziehen derart anzusteuern, dass er den Flügel (18) mit einer

Schließgeschwindigkeit antreibt, die langsamer als die

Normalbewegungsgeschwindigkeit ist.

13. Türantrieb (14) zum Antreiben einer Gebäudetür (10),

gekennzeichnet durch eine Türantriebssteuerung (42) nach einem der Ansprüche 7 bis 12.

14. Drehflügeltür (12) für ein Gebäude, umfassend eine Zarge (20), einen an der Zarge (20) um eine seitliche Hochachse (24) drehbar angelenkten Drehflügel (16) und einen Türantrieb (14) nach Anspruch 13.

Description:
Verfahren zum Betreiben eines Türantriebs, Türantriebssteuerung,

Türantrieb und Drehflügeltür

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Türantriebs, der zum Antreiben eines Flügels einer Gebäudetür, insbesondere eines Drehflügels einer Drehflügeltür, ausgebildet ist, eine Türantriebssteuerung zum Durchführen eines derartigen Verfahrens, einen damit versehenen Türantrieb sowie eine mit einem derartigen Türantrieb versehene Drehflügeltür.

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet von Türantrieben für Türen von Bauwerken und Gebäuden.

Drehflügeltürantriebe zum Antreiben von Drehflügeltüren sind beispielsweise aus der WO 2013/107659 A1 , der EP 2 617 929 A2, der DE 10 2012 1 10 914 A1 , der DE 20 2012 100 171 IM , der DE 20 2012 101 390 IM oder der DE 20 2012 101 391 IM bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine manuelle Bedienbarkeit einer mit einem

Türantrieb versehenen Gebäudetür funktionell zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 bzw. eine

Türantriebssteuerung gemäß dem Nebenanspruch gelöst.

Ein damit versehener Türantrieb sowie eine damit versehene Drehflügeltür sind Gegenstände der weiteren Nebenansprüche.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß einem Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines an einen Flügel einer Gebäudetür angeschlossenen Türantriebs, umfassend: Erfassen, ob der Flügel manuell in Schließrichtung in einen an die Schließendstellung angrenzenden Schließendbereich hinein bewegt wird, und motorisches angetriebenes Zuziehen des Flügels durch Antreiben des Flügels in die Schließendstellung, wenn sich der Flügel in dem Schließendbereich befindet.

Vorteilhaft umfasst das Verfahren Erfassen einer manuellen Betätigung der Gebäudetür und Aktivieren des Manualmodus, in dem der Flügel der Gebäudetür manuell ohne Antrieb durch den Türantrieb zwischen einer Öffnungsendstellung und einer Schließendstellung bewegbar ist, falls eine manuelle Betätigung der Gebäudetür erfasst wird.

Bevorzugt umfasst das Verfahren weiter: Überwachen einer Position des Flügels mittels eines Positionsgebers, wobei die manuelle Betätigung durch Erfassen einer nicht durch motorischen Antrieb initiierten Positionsänderung erfasst wird.

Es ist bevorzugt, dass der Zuziehschritt umfasst: motorisches Antreiben des Flügels bis in seinen mechanischen Anschlag an der Schließendstellung.

Es ist bevorzugt, dass der Zuziehschritt umfasst: Erfassen eines Überschreitens einer Kraftschwelle bei Anschlag des Flügels in die Schließendstellung.

Es ist bevorzugt, dass der Zuziehschritt umfasst: Abschalten des Türantriebs in der Schließendstellung.

Es ist bevorzugt, dass der Zuziehschritt umfasst: Speichern der durch den Anschlag in der Schließendstellung definierten Position als Referenzposition und/oder Soll-Schließendstellung.

Es ist bevorzugt, dass der Türantrieb in einem Automatikmodus zum motorischen Antreiben einer Öffnungs- und Schließbewegung des Flügels auf zumindest einem Teil der Bewegungsstrecke mit einer Normalbewegungsgeschwindigkeit angetrieben wird und dass der Zuziehschritt umfasst: Antreiben des Flügels mit einer Schließgeschwindigkeit, die langsamer als die

Normalbewegungsgeschwindigkeit ist. Es ist bevorzugt, dass der Schließendbereich weniger als die Hälfte der

Bewegungsstrecke zwischen Öffnungsendstellung und Schließendstellung beträgt.

Es ist bevorzugt, dass der Schließendbereich weniger als ein Drittel der

Bewegungsstrecke beträgt.

Es ist bevorzugt, dass der Schließendbereich, in dem der Zuziehschritt aktiviert wird, einem Bereich von der Schließendstellung bis zu einer Position entspricht, in der die Schließkante des Drehflügels 20 mm bis 1 10 mm, bevorzugt 40 mm bis 60 mm und am meisten bevorzugt maximal 50 mm Abstand von ihrer Lage in der Schließendstellung hat.

Es ist bevorzugt, dass der Schließendbereich der Bereich von der

Schließendstellung bis zu der Reversiergrenze ist, wobei die Reversiergrenze eine Position nahe der Schließendstellung ist, die einen von der Reversiergrenze bis maximal zur Öffnungsendstellung reichenden Normalbetriebsbereich von einem Schließendbereich trennt, wobei im Normalbetriebsbereich im Automatikbetrieb eine Kraftabschaltung und/oder ein anschließender Reversierbetrieb aktiv ist und im Schließendbereich nicht.

Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung eine Türantriebssteuerung zum Steuern eines an einen Flügel einer Gebäudetür angeschlossenen

Türantriebs, wobei die Türantriebssteuerung dazu ausgebildet ist, den Türantrieb in einem Automatikmodus, in dem der Flügel motorisch angetrieben bewegt wird, und in einem Manualmodus, in dem der Flügel manuell bewegt wird, zu steuern, wobei die Türantriebssteuerung eine Schließendbereichserfassungseinrichtung, die dazu ausgebildet ist, im Manualmodus zu erfassen, ob sich der Flügel beim manuellen Schließen in einen an die Schließendstellung angrenzenden

Schließendbereich hinein bewegt, und eine Zuzieheinrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, den Türantrieb zum motorisch angetriebenen Zuziehen des Flügels durch Antreiben des Flügels in die Schließendstellung anzusteuern, wenn die Schließendbereichserfassungseinrichtung erfasst, dass der Flügel sich manuell in den Schließendbereich hinein bewegt oder sich bei aktivem

Manualmodus in dem Schließendbereich befindet.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Türantriebssteuerung ist gekennzeichnet durch eine Manualbetätigungserfassungseinrichtung zum Erfassen einer manuellen Betätigung der Gebäudetür, wobei die Türantriebssteuerung dazu ausgebildet ist, den Manualmodus, in dem der Flügel der Gebäudetür manuell ohne Antrieb durch den Türantrieb zwischen einer Öffnungsendstellung und einer Schließendstellung bewegbar ist, zu aktivieren, wenn die

Manualbetätigungserfassungseinrichtung eine manuelle Betätigung der

Gebäudetür erfasst.

Es ist bevorzugt, dass die Manualbetätigungserfassungseinrichtung dazu eingerichtet und ausgebildet ist, eine Position des Flügels mittels eines

Positionsgebers zu überwachen und die manuelle Betätigung durch Erfassen einer nicht durch motorischen Antrieb initiierten Positionsänderung zu erfassen.

Es ist bevorzugt, dass die Türantriebssteuerung eine

Schließbewegungserfassungseinrichtung zum Erfassen, ob der Flügel manuell in Schließrichtung bewegt wird, aufweist, wobei die Zuzieheinrichtung derart ausgebildet ist, dass das Zuziehen dann durchgeführt wird, wenn die

Schließbewegungserfassungseinrichtung eine manuelle Bewegung in

Schließrichtung erfasst.

Es ist bevorzugt, dass die Türantriebssteuerung zum Durchführen des folgenden Schritts ausgebildet ist: Zuziehen des Flügels durch motorisches Antreiben des Flügels bis in seinen mechanischen Anschlag an der Schließendstellung.

Es ist bevorzugt, dass die Türantriebssteuerung zum Durchführen des folgenden Schritts ausgebildet ist: Erfassen eines Überschreitens einer Kraftschwelle bei Anschlag des Flügels in die Schließendstellung.

Es ist bevorzugt, dass die Türantriebssteuerung zum Durchführen des folgenden Schritts ausgebildet ist: Abschalten des Türantriebs in der Schließendstellung. Es ist bevorzugt, dass die Türantriebssteuerung zum Durchführen des folgenden Schritts ausgebildet ist: Speichern der durch den Anschlag in der

Schließendstellung definierten Position als Referenzposition und/oder Soll- Schließendstellung.

Es ist bevorzugt, dass die Türantriebssteuerung dazu ausgebildet ist, den

Türantrieb in dem Automatikmodus derart zu steuern, dass er den Flügel auf zumindest einem Teil der Bewegungsstrecke mit einer

Normalbewegungsgeschwindigkeit antreibt und dass die Zuzieheinrichtung dazu ausgebildet ist, den Türantrieb beim Zuziehen derart anzusteuern, dass er den Flügel mit einer Schließgeschwindigkeit antreibt, die langsamer als die

Normalbewegungsgeschwindigkeit ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung einen Türantrieb zum

Antreiben einer Drehflügeltür, umfassend eine Türantriebssteuerung nach einer der zuvor erläuterten Ausgestaltungen.

Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung eine Drehflügeltür, umfassend eine Zarge, einen an der Zarge um eine seitliche Hochachse drehbar angelenkten Drehflügel und einen solchen Türantrieb.

Bisher ergibt sich das Problem, dass beim manuellen Betätigen von Türen für Gebäude und Bauwerke, insbesondere Drehflügeltüren, welche mit elektrischen Antrieben ausgestattet sind, mit Erreichen der Türposition„ZU" die Tür aufgrund mechanischen Spiels des Antriebssystems und/oder des Gegendrucks der Türdichtungen nicht abdichtend im Türrahmen positioniert wird.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird mit Hilfe eines Positionsgebers eine manuelle Türbewegung in Richtung„TÜR ZU" erfasst. Wenn sich der angetriebene Türflügel kurz vor der Endlage„TÜR ZU" befindet - insbesondere wenn eine Reversiergrenze des motorisch angetriebenen Systems erreicht wird -, schaltet sich das Antriebssystem ein und verführt die Tür sanft - d.h. beispielsweise mit geringerer Geschwindigkeit - in die natürliche Endlage der Zarge.

Besonders bevorzugt referenziert sich im Anschluss an diesen Prozess die Türantriebssteuerung, wodurch eine Berücksichtigung des mechanischen

Schlupfes oder mechanischen Spiels des Antriebssystems korrigiert wird.

Mit besonders bevorzugten Ausgestaltungen lassen sich insbesondere einer, mehrere oder alle der folgenden Vorteile erreichen:

a) Verhindern von Zugluft,

b) korrektes Einrasten eines Türschnappers in ein Schließblech an der Zarge, c) Reduzierung des Kraftaufwandes bei manuellem Zudrücken der Tür, d) Erhöhung der Positioniergenauigkeit des Antriebes durch Korrektur des System-Schlupfes.

Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 eine Innenansicht einer automatisch antreibbaren Gebäudetür am

Beispiel einer Drehflügeltür mit Türantrieb;

Fig. 2 einen Horizontalschnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1 in der

Schließendlage„TÜR ZU";

Fig. 3 schematische Blockdarstellung des Aufbaus des Türantriebes;

Fig. 4 eine Ansicht wie in Fig. 2 bei geöffneter Tür, wobei eine manuelle

Schließbewegung eingeleitet wird;

Fig. 5 eine Ansicht vergleichbar von Fig. 4 beim manuellen Schließen der

Tür, wobei sich die Tür in einem Schließendbereich kurz vor Erreichen der Schließendlage befindet; Fig. 6 ein schematisches Blockschaltbild einer Türantriebssteuerung des in Fig. 3 dargestellten Türantriebs.

In Fig. 1 ist eine auf Wunsch automatisch antreibbare Gebäudetür 10 in Form einer Drehflügeltür 12 mit Türantrieb 14 gezeigt.

Die Gebäudetür 10 hat einen hier als Drehflügel 16 ausgebildeten Flügel 18 und eine Zarge 20.

Der Drehflügel 16 ist mittels Türscharnieren oder Türbändern 22 um eine seitliche Hochachse 24 drehend schwenkbar an der Zarge 20 angelenkt. Der Flügel 18 ist, wie dies bei Zimmertüren oder sonstigen Gebäudetüren gut bekannt ist, mit einer Türklinke 26 zum manuellen Betätigen eines nicht näher dargestellten

Türschlosses ausgestattet. Durch Drücken der Türklinke 26 lässt sich ein (nicht dargestellter) Türschnäpper aus seiner Schließlage an einem (nicht dargestellten) Schließblech der Zarge 20 herausziehen, um so den Flügel 18 manuell öffnen zu können.

Zur wahlweisen automatischen Betätigung ist der Türantrieb 14 vorgesehen, der ein Türantriebsgehäuse 28 und einen motorisch antreibbaren Türantriebsarm 30 aufweist. Es sind verschiedene Montagearten möglich. Beispielsweise könnte das Türantriebsgehäuse 28 auf dem Flügel 18 montiert werden, wobei das freie Ende des Türantriebsarms 30 ortsfest im Bereich der Zarge 20 angeschlossen wird. Dargestellt ist als Beispiel eine Montageart, wo das Türantriebsgehäuse 28 ortsfest im Bereich der Zarge 20 befestigt ist, und ein freies Ende des

Türantriebsarms 30 an dem Flügel 18 angeschlossen ist.

Auch sind unterschiedliche Möglichkeiten eines Anschlusses des Türantriebsarms 30 denkbar. In dem dargestellten Beispiel ist eine Gleitschiene 32 vorgesehen, an oder in der ein freies Ende des Türantriebsarms 30 bei Bewegung des

Türantriebsarms 30 gleiten kann. Eine andere, hier nicht näher dargestellte Antriebsart ist ein sogenanntes Knickarmgestänge, wobei der Türantriebsarm 30 ein erstes Stangenelement bildet, das gelenkig an ein zweites Stangenelement angeschlossen ist, welches wiederum mit seinem anderen Ende angeschlossen wird.

Diese vorgenannten Montagearten sind bei Türantrieben 14 für Drehflügeltüren 12 gut bekannt und werden hier nicht näher erläutert.

Fig. 2 zeigt die Gebäudetür 10 im Horizontalschnitt, wobei sich der Flügel 18 in seiner Schließendlage„TÜR ZU" befindet. Die Gebäudetür 10 ist vollständig geschlossen. Der Flügel 18 liegt an (nicht dargestellten) Türdichtungen an, wodurch das Durchtreten von Zugluft durch die Gebäudetür 10 vermieden wird. In dieser Schließendlage wird der Flügel 18 durch den an dem Schließblech der Zarge 20 angreifenden Türschnäpper gehalten.

Fig. 3 zeigt schematisch den inneren Aufbau eines Ausführungsbeispiels des Türantriebs 14.

Der Türantrieb 14 weist einen Elektromotor 34 auf, der über ein

Türantriebsgetriebe 36 an den Türantriebsarm 30 derart getrieblich angekoppelt ist, dass eine Drehung einer Motorwelle 38 des Elektromotors 34 eine Bewegung des Türantriebsarms 30 erzeugt und umgekehrt eine Bewegung des

Türantriebsarms 30 eine Drehung der Motorwelle 38 des Elektromotors 34 ergibt.

An die Motorwelle 38 ist ein Positionsgeber 40 angeschlossen.

Das Türantriebsgetriebe 36 ist formschlüssig, d.h. im Wesentlichen schlupffrei bzw. mit geringem Restschlupf versehen, so dass an der Motorwelle 38 durch den Positionsgeber 40 eine Position des an den Türantriebsarm 30 angeschlossenen Flügels 18 erfassbar ist.

Weiter weist der Türantrieb 14 eine Türantriebssteuerung 42 zum Steuern des Betriebs des Türantriebes 14 auf.

An die Türantriebssteuerung 42 ist ein durch eine Antenne 44 symbolisierter Funkempfänger angeschlossen, der ein bidirektionaler Funksendeempfänger sein kann, und Signale von einer in Fig. 1 dargestellten mobilen Fernbedienung 46, insbesondere Funkfernbedienung, empfangen kann.

Weiter ist an die Türantriebssteuerung 42 ein stationärer Signalgeber 48 (oder eine stationäre Fernbedienung) anschließbar. Der Signalgeber 48 kann, wie angedeutet, drahtgebunden oder ebenfalls über eine Funkstrecke mit der

Türantriebssteuerung 42 verbunden sein. Der Signalgeber 48 ist beispielsweise mittels Tasten von einer Person zur Betätigung des Türantriebs 14 betätigbar.

Die Türantriebssteuerung 42 weist weiter eine Benutzerschnittstelle 50,

beispielsweise mit Tastatur oder Wählschaltern oder Schiebeschaltern auf, mittels der ein Benutzer Einstellungen an der Türantriebssteuerung 42 vornehmen kann.

Weiter weist der Türantrieb 14 eine Beleuchtung 52 auf, die auch als optisches Signal für einen Benutzer eingesetzt werden kann.

Die Türantriebssteuerung 42 ist an dem Positionsgeber 40 angeschlossen, um Positionen des angeschlossenen Türflügels 18 sowie Positionsänderungen zu erfassen.

Weiter ist die Türantriebssteuerung 42 an den Elektromotor 34 angeschlossen, um den Elektromotor zum automatischen Antreiben des Flügels 18 anzusteuern.

Weiter ist die Türantriebssteuerung 42 dazu ausgebildet, den Kraftbedarf des Elektromotors 34 zu erfassen. Beispielsweise wird hierzu die Leistungsaufnahme, die Drehzahl und/oder die Spannung bzw. der Strom der Elektromotors 34 erfasst, um hieraus Rückschlüsse auf die aktuelle aufzuwendende Kraft zu erhalten.

Die Türantriebssteuerung kann beispielsweise in einem Automatikmodus betrieben werden, um den Flügel 18 motorisch zwischen seiner Schließendlage und einer Öffnungsstellung zu bewegen.

Ein solcher Automatikbetrieb kann beispielsweise durch einen Impulsfolgebetrieb eingeleitet werden. Hierzu kann eine Person, die beispielsweise ein automatisches Öffnen des Flügels 18 wünscht, wahlweise die mobile Fernbedienung 46 betätigen oder den stationären Signalgeber 48 betätigen. Dies erkennt die

Türantriebssteuerung 42 als Wunsch, den Flügel 18 automatisch zu öffnen oder - falls die Tür, wie in Fig. 4 dargestellt, bereits geöffnet ist - automatisch zu schließen.

Während einer motorisch angetriebenen Bewegung des Flügels 18 überwacht die Türantriebssteuerung 42 im Automatikmodus den Kraftbedarf des Elektromotors 34. Erhöht sich die durch den Elektromotor aufzuwendende Kraft über einen Schwellwert hinaus, so kann darauf geschlossen werden, dass der Flügel 18 gegen ein Hindernis oder eine Person fährt. Der Türantrieb 14 stoppt dann die entsprechende Bewegung und reversiert diese, um den Flügel 18 zumindest ein Stück zurückzufahren. Diese entsprechende Abschaltfunktion bzw.

Reversierfunktion funktioniert bei einer automatischen Schließbewegung bis kurz vor der in Fig. 2 dargestellten Schließendlage. Es lässt sich über die

Bedienerschnittstelle 50 eine sogenannte Reversiergrenze einstellen, welche in Fig. 5 angedeutet ist. Beispielsweise funktioniert die Kraftabschaltung bzw.

Reversierfunktion auf dem gesamten Schließweg, bis sich die Schließkante 54 des Flügels 18 noch um einen vorbestimmten einstellbaren Abstand 56 - die Reversiergrenze - von ihrer Lage in der Schließendstellung befindet. Der Abstand ist z.B. etwas geringer als 50 mm.

Man kann bei entsprechend geringem Abstand 56 davon ausgehen, dass eine Erhöhung der Kraft bei Überfahren des Abstandes 56 durch den Anschlag des Flügels 18 an der Zarge 20 bzw. an den Türdichtungen bewirkt wird.

Der Abstand 56 der Reversiergrenze ist vorzugsweise derart zu wählen, dass keine Körperteile oder sonstige Gegenstände zwischen sich schließendem Flügel 18 und Zarge 20 eingeklemmt werden können.

Neben dem zuvor erläuterten Automatikmodus ist der Türantrieb 14 aber auch dazu eingerichtet, dass der daran angeschlossene Flügel 18 manuell betätigbar ist. In Fig. 6 ist eine schematische Blockdarstellung eines möglichen Ausführungsbeispiels der Türantriebssteuerung 42 mittels Funktionsblöcken dargestellt. Die entsprechenden durch die Funktionsblöcke angedeuteten

Einrichtungen lassen sich beispielsweise durch entsprechende Programmierung einer zentralen Prozessoreinheit der Türantriebssteuerung 42 realisieren.

Die Türantriebssteuerung 42 weist eine Automatikmodussteuerung 58 zur

Steuerung des Türantriebs im Automatikmodus auf. Die

Automatikmodussteuerung 58 lässt sich beispielsweise durch die Fernbedienung 46 oder den Signalgeber 58 aktivieren, wie dies durch einen

Automatikmodussteuerungsbefehl 60 angedeutet ist. Die

Automatikmodussteuerung 58 führt den oben erläuterten Automatikmodus des Türantriebs 14 aus, wie er im Übrigen gut bei Türantrieben bekannt ist.

Die Türantriebssteuerung 42 weist weiter eine

Manualbetätigungserfassungseinrichtung 62 zum Erfassen einer manuellen Betätigung der Gebäudetür 10 auf.

Die Manualbetätigungserfassungseinrichtung 62 überwacht beispielsweise den Positionsgeber 40 und erkennt eine manuelle Betätigung bei Änderung der Position des Flügels, ohne dass der Elektromotor 34 durch die

Türantriebssteuerung 42 entsprechend angesteuert worden wäre.

Wird eine manuelle Betätigung erkannt, wird z.B. eine Manualmodussteuerung 64 aktiviert. Vorzugsweise ist die Türantriebssteuerung 42 standardmäßig im

Manualmodus, außer dass durch eine Bedienperson über Signalgeber 48 oder Fernbedienung ein Automatikmodus aktiviert wird. Nach Durchführung der automatischen Bewegung kehrt dann die Türantriebssteuerung 42 in den

Manualmodus zurück, in dem die Manualmodussteuerung 64 aktiv ist.

Die Manualmodussteuerung 64 schaltet den Elektromotor 34 derart stromlos, dass sich die Motorwelle 38 ohne erhöhten Widerstand durch Kraftaufwendung an dem Türantriebsarm 30 passiv drehen lässt. Dadurch kann ein Benutzer den Flügel 18 manuell öffnen, beispielsweise bis zu der in Fig. 4 dargestellten Öffnungslage. Weiter kann der Benutzer den Flügel 18 aus der in Fig. 4 dargestellten

Öffnungslage manuell schließen, wie dies durch den Pfeil in Fig. 4 angedeutet ist.

Die Manualmodussteuerung 64 weist eine

Schließbewegungserfassungseinrichtung 68 auf, die an einen Positionsgeber 40 angeschlossen ist und anhand einer Bewegung des Positionsgebers 40 das manuelle Schließen 66 des Flügels 18 erkennt.

Weiter weist die Manualmodussteuerung 64 eine

Schließendbereichserfassungseinrichtung 70 zum Erfassen, ob der Flügel 18 beim manuellen Schließen in einen Schließendbereich 72 nahe der Schließendstellung eintritt, auf. Der Schließendbereich 72 entspricht beispielsweise dem Abstand 56, der durch die Reversiergrenze eingestellt ist.

Weiter weist die Manualmodussteuerung 64 eine Zuzieheinrichtung 74 zum automatischen Zuziehen des Flügels 18 in seine Schließendlage auf.

Die Zuzieheinrichtung 74 ist mit der Schließendbereichserfassungseinrichtung 70 verbunden und derart ausgebildet, dass sie dann, wenn erfasst wird, dass sich der Flügel 18 beim manuellen Schließen 66 in den Schließendbereich 72 hinein bewegt oder sich bei aktivem Manualmodus nicht in der Schließendlage, aber innerhalb des Schließendbereichs 72 befindet, den Elektromotor 34 derart ansteuert, dass er den Flügel mit einer geringen Bewegungsgeschwindigkeit, die beispielsweise langsamer als eine Normalbewegungsgeschwindigkeit in dem Normalbewegungsbereich außerhalb der Reversiergrenze ist, in die

Schließendlage zieht.

Der Flügel 18 wird durch die Zuzieheinrichtung 74 - ähnlich wie im

Automatikmodus - motorisch in seinen Anschlag gegen die Zarge 20 gefahren; dann wird der Elektromotor 34 abgeschaltet und die erreichte, durch den Anschlag definierte Schließendlage wird als neuer Referenzwert für eine Soll- Schließendlage in der Türantriebssteuerung 42 abgespeichert. Aufgrund dieses Referenzwertes ist die Schließendlage und somit ein Punkt der Bewegungsstrecke des Flügels 18 auch im manuellen Modus stets gut bekannt, so dass die Türantriebssteuerung aufgrund der Signale des Positionsgebers 40 unter Verwendung des Referenzwertes stets zuverlässig die Türposition bestimmen kann, auch wenn das Türantriebsgetriebe 36 oder die Anschlüsse des Türantriebsarms 30 noch Schlupf aufweisen sollten.

Somit lässt sich ein Spiel oder Schlupf innerhalb des durch den Motor und das Türantriebsgetriebe 36 einschließlich des Anschlusses zu dem angetriebenen Türelement korrigieren.

Durch die Zuzieheinrichtung 74 wird auch im manuellen Betrieb stets ein sicheres und komfortables Schließen der Gebäudetür 10 erreicht.

Bezugszeichenliste:

10 Gebäudetür

12 Drehflügeltür

14 Türantrieb

16 Drehflügel

18 Flügel

20 Zarge

22 Türband

24 Hochachse

26 Türklinke

28 Türantriebsgehäuse

30 Türantriebsarm

32 Gleitschiene

34 Elektromotor

36 Türantriebsgetriebe

38 Motorwelle

40 Positionsgeber

42 Türantriebssteuerung

44 Antenne

46 Fernbedienung

48 stationärer Signalgeber

50 Bedienerschnittstelle

52 Beleuchtung

54 Schließkante

56 Abstand (Reversiergrenze)

58 Automatikmodussteuerung

60 Automatikmodussteuerungsbefehl

62 Manualbetätigungserfassungseinrichtung

64 Manualmodussteuerung

66 manuelles Schließen

68 Schließbewegungserfassungseinrichtung

70 Schließendbereichserfassungseinrichtung

72 Schließendbereich

74 Zuzieheinrichtung