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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A DRIVER ASSISTANCE SYSTEM AND METHOD FOR PROCESSING VEHICLE ENVIRONMENT DATA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/053527
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a driver assistance system (203, 403) of a vehicle (201, 401), comprising the following steps: detecting (501) a vehicle environment, transmitting (503) vehicle environment data corresponding to the detected vehicle environment to a server, and evaluating (505) the transmitted vehicle environment data by means of the server, characterised by transmission (507) of a result corresponding to the evaluated vehicle environment data to the vehicle (201, 401) in order to operate the driver assistance system (203, 403) in accordance with the result. The invention further relates to a method for processing vehicle environment data. The invention further relates to corresponding systems (101, 301) and to a corresponding computer program.

Inventors:
FAUSTEN MICHAEL (DE)
REPPICH ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/066509
Publication Date:
April 18, 2013
Filing Date:
August 24, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
FAUSTEN MICHAEL (DE)
REPPICH ANDREAS (DE)
International Classes:
G08G1/16; G08G1/0967
Domestic Patent References:
WO2009030523A12009-03-12
Foreign References:
DE102009016580A12010-10-07
EP0892381A21999-01-20
EP0921509B12004-04-28
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems (203, 403) eines Fahrzeugs (201 , 401), umfassend die folgenden Schritte:

- Erfassen (501) eines Fahrzeugsumfelds,

- Senden (503) von dem erfassten Fahrzeugumfeld entsprechende Fahrzeugumfelddaten an einen Server,

- Auswerten (505) der gesendeten Fahrzeugumfelddaten mittels des Servers,

gekennzeichnet durch ein

- Senden (507) eines der ausgewerteten Fahrzeugumfelddaten entsprechenden Ergebnis an das Fahrzeug (201 , 401) zum Betreiben des Fahrerassistenzsystems (203, 403) in Abhängigkeit von dem Ergebnis.

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Fahrzeugumfelddaten in Abhängigkeit eines einer Fahrsituation zugeordneten Situationsschwellenwertes an den Server gesendet werden.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Ergebnis ein Steuersignal für eine mittels des Fahrerassistenzsystems (203, 403) steuerbare Fahrzeugkomponente umfasst.

Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Fahrzeugkomponente ein Antrieb, eine Getriebesteuerung, eine Aktuatorik, eine Signalisierungseinrichtung, ein Fahrzeuglenkungssystem, ein Bremssystem, ein Bremsmodulationssystem oder eine Lichtsteuerung ist.

Verfahren zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten, umfassend die folgenden Schritte:

- Empfangen (601) von mehreren Sätzen von Fahrzeugumfelddaten und

- Auswerten (603) der mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten zum Bilden eines Satzes von Referenzstreckendaten. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Auswerten ein Aggregieren der Fahrzeugumfelddaten umfasst.

Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei das Auswerten ein Verknüpfen der Fahrzeugumfelddaten mit weiteren Fahrzeugumfelddaten und/oder ein Mitteln der Fahrzeugumfelddaten umfasst.

Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei das Auswerten ein Zuordnen eines Sensorgewichtungsfaktors zu den Fahrzeugumfelddaten in Abhängigkeit eines einem Sensor eines Fahrerassistenzsystems (203, 403) zugeordneten Sensorqualitätsfaktors umfasst.

Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei das Auswerten ein Zuordnen eines Zeitgewichtungsfaktors zu den Fahrzeugumfelddaten in Abhängigkeit eines den Fahrzeugumfelddaten zugeordneten Zeitattributs umfasst.

System (101) zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems (203, 403) eines Fahrzeugs (201 , 401), umfassend:

- einen Empfänger (103) zum Empfangen von dem Fahrzeug (201 , 401) gesendete Fahrzeugumfelddaten,

- eine Auswerteeinrichtung (105) zum Auswerten der Fahrzeugumfelddaten und

- einen Sender (107) zum Senden eines der Auswertung entsprechenden Ergebnis an das Fahrzeug (201 , 401) zum Betreiben des Fahrerassistenzsystems in Abhängigkeit von dem Ergebnis.

System (301) zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten, umfassend:

- einen Empfänger (303) zum Empfangen von mehreren Sätzen von Fahrzeugumfelddaten und

- eine Auswerteeinrichtung (305) zum Auswerten der mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten, wobei die Auswerteeinrichtung ferner eingerichtet ist, einen Satz von Referenzstreckendaten basierend auf den ausgewerteten Sätzen von Fahrzeugumfelddaten zu bilden.

12. Computerprogramm, umfassend Programmcode zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems und Verfahren zum Bearbeiten von Fahrzeuqumfelddaten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren und ein System zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten. Die Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogramm.

Stand der Technik

Aus der Patentschrift EP 0 921 509 B1 ist ein Verfahren zum Erzeugen einer geografischen Datenbank bekannt. Hierbei erfassen mehrere Fahrzeuge sensorisch ein entsprechendes Fahrzeugumfeld und senden die sich hieraus ergebenden Daten an eine zentrale Datenbank. Die Datenbank wird dann basierend auf diesen Fahrzeugumfelddaten aktualisiert.

Offenbarung der Erfindung

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann darin gesehen werden, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs bereitzustellen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, ein entsprechendes System zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs bereitzustellen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, ein verbessertes Verfahren und ein System zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten bereitzustellen. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, ein entsprechendes Computerprogramm bereitzustellen. Diese Aufgaben werden mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen

Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.

Nach einem Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsys- tems eines Fahrzeugs bereitgestellt. Hierbei wird ein Fahrzeugumfeld erfasst. Es werden dann basierend auf dem erfassten Fahrzeugumfeld entsprechende Fahrzeugumfelddaten gebildet, welche an einen Server gesendet werden. Der Server wertet die gesendeten Fahrzeugumfelddaten aus. Ein entsprechendes Ergebnis dieser Auswertung wird dann an das Fahrzeug gesendet, um das Fahrerassis- tenzsystem in Abhängigkeit von dem Ergebnis zu betreiben.

Nach einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten bereitgestellt. Es werden mehrere Sätze von Fahrzeugumfelddaten empfangen, wobei die mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten ausgewertet werden, um einen Satz von Referenzdaten, welche auch als Referenzstreckendaten bezeichnet werden können, zu bilden.

Nach einem anderen Aspekt wird ein System zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems bereitgestellt. Das System umfasst einen Empfänger zum Empfan- gen von Fahrzeugumfelddaten. Ferner ist eine Auswerteeinrichtung zum Auswerten der Fahrzeugumfelddaten vorgesehen. Das System umfasst ferner einen Sender zum Senden eines der Auswertung entsprechenden Ergebnisses an das Fahrzeug zum Betreiben des Fahrerassistenzsystems in Abhängigkeit von dem Ergebnis.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein System zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten bereitgestellt. Das System umfasst einen Empfänger zum Empfangen von mehreren Sätzen von Fahrzeugumfelddaten. Ferner ist eine Auswerteeinrichtung vorgesehen, welche die mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten auswerten kann. Die Auswerteeinrichtung ist ferner eingerichtet, einen Satz von Referenzdaten bzw. Referenzstreckendaten basierend auf den ausgewerteten Sätzen von Fahrzeugumfelddaten zu bilden.

Nach noch einem Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, welches Programmcode zur Ausführung des Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems und/oder des Verfahrens zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten umfasst, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird. Die Erfindung umfasst also insbesondere den Gedanken, ein Fahrzeugumfeld mittels eines Fahrerassistenzsystems zu erfassen. Hierfür weist das Fahrerassistenzsystem insbesondere einen oder mehrere Sensoren auf, welche vorzugsweise gleich oder unterschiedlich gebildet sind. Die Sensoren können beispielsweise Radarsensoren oder Ultraschallsensoren sein. Beispielsweise können die Senso- ren auch Videosensoren einer Videokamera sein. Die sich aus dem erfassten

Fahrzeugumfeld ergebenden Fahrzeugumfelddaten werden dann an einen Server gesendet. Bei einem solchen Server handelt es sich vorzugsweise um einen externen Server. Mit extern ist hier insbesondere der Bereich außerhalb des Fahrzeugs gemeint. Das heißt also, dass ein solcher externer Server außerhalb des Fahrzeugs angeordnet ist.

Der Server wertet die gesendeten Fahrzeugumfelddaten aus und sendet anschließend ein der ausgewerteten Fahrzeugumfelddaten entsprechendes Ergebnis zurück an das Fahrzeug. Abhängig von dem Ergebnis wird dann in vorteilhaf- ter Weise das Fahrerassistenzsystem betrieben, insbesondere gesteuert.

Dadurch, dass eine Auswertung von Fahrzeugumfelddaten von einem externen Server durchgeführt wird, kann eine eventuell vorhandene Auswerteeinrichtung des Fahrerassistenzsystems bezüglich seiner Rechenleistung schwächer ausge- legt werden. Ferner stehen zur Auswertung der Fahrzeugumfelddaten auf dem

Server weitere und umfangreichere und insbesondere aktuelle Algorithmen zur Verfügung im Vergleich zu den bei der Herstellung des Fahrerassistenzsystems implementierten Auswertealgorithmen. Eine verbesserte Auswertung der Fahrzeugumfelddaten kann somit in vorteilhafter Weise erreicht werden. Ferner hat ein externer Server in der Regel auch Zugriff auf weitere Datenquellen, beispielsweise hat der Server Zugriff auf Fahrzeugumfelddaten, welche von weite- ren Fahrzeugen gesendet wurden. Diese weiteren Informationen können dann in vorteilhafter Weise bei der Auswertung mitberücksichtigt werden, so dass ein der entsprechenden Situation angepasstes Ergebnis gebildet werden kann, welches dann an das Fahrzeug gesendet wird.

Ferner können aufgrund der Auslagerung der Auswertung auf den Server dem Fahrerassistenzsystem neue Funktionalitäten bereitgestellt werden. So kann beispielsweise ein Fahrerassistenzsystem, welches zunächst ausgelegt ist, bei einer erhöhten Geschwindigkeit in einer Kurve bremsend einzugreifen, nun auch dafür ausgelegt werden, einen Lichtkegel von Scheinwerfern der Krümmung der Kurve entsprechend anzupassen.

Die Erfindung umfasst ferner den Gedanken, mehrere Sätze von Fahrzeugumfelddaten zu empfangen. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die mehreren Sät- ze von unterschiedlichen Fahrzeugen an einen externen Server gesendet wurden. Der Server wertet die mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten aus, um daraus einen Satz von Referenzstreckendaten zu bilden. Diese Referenzstreckendaten können dann vorzugsweise den Fahrzeugen zur Verfügung gestellt bzw. bereitgestellt werden. Beispielsweise kann in vorteilhafter Weise ein Fah- rerassistenzsystem basierend auf dem Satz von Referenzstreckendaten betrieben, insbesondere gesteuert, werden. Das Fahrerassistenzsystem erhält somit als Grundlage für seine Entscheidung, ob es in einen Fahrbetrieb eingreift oder nicht, nicht nur seine eigenen erfassten Sensordaten, sondern auch entsprechende Fahrzeugumfelddaten anderer Fahrzeuge. Diese können insbesondere genauere oder aktuellere Fahrzeugumfelddaten dem Server bereitgestellt haben, so dass der daraus gebildete Satz von Referenzstreckendaten genauer und aktueller ist als der eigene Satz von Fahrzeugumfelddaten. Ein verbesserter Betrieb bzw. Steuerung des Fahrerassistenzsystems kann somit in vorteilhafter Weise ermöglicht werden. Auch ist dadurch eine Fahrzeugsicherheit in vorteilhafter Weise erhöht.

Fahrzeugumfelddaten im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen insbesondere Informationen über physische Merkmale oder Eigenschaften der Strecke wie beispielsweise eine Kurvenkrümmung, eine Steigung, eine Neigung, eine Anzahl an Fahrspuren, eine Breite der Fahrspuren. Fahrzeugumfelddaten umfassen insbesondere Informationen über physikalische bzw. physische Objekte, welche neben, an oder auf der Strecke angeordnet sind wie beispielsweise Verkehrszeichen, Begrenzungspfosten oder Signalanlagen. Den Fahrzeugumfelddaten wird insbesondere jeweils eine Fahrzeugumfeldposition zugeordnet, welche insbesondere die Information darüber umfasst, an welcher Position sich das phy- sische Merkmal oder die Eigenschaft oder die physischen Objekte befinden. Eine solche Position kann beispielsweise auch in Relation zu einer digitalen Karte eingezeichnet werden.

Da Referenzstreckendaten basierend auf den Fahrzeugumfelddaten gebildet wurden, umfassen die Referenzstreckendaten insbesondere auch die entsprechenden Informationen über physische Merkmale oder Eigenschaften der Strecke und/oder Informationen über physikalische bzw. physische Objekte. Diese Referenzstreckendaten bilden insofern in vorteilhafter Weise eine Referenz, auf welche die Fahrzeuge zurückgreifen können.

Nach einer Ausführungsform werden die Fahrzeugumfelddaten in Abhängigkeit eines einer Fahrsituation zugeordneten Situationsschwellenwertes an den Server gesendet. Ein Situationsschwellenwert im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst insbesondere eine Information über eine bestimmte Situation, in welcher sich das Fahrzeug momentan befindet. Der Situationsschwellenwert beschreibt insofern die entsprechende Fahrzeugsituation. Erst wenn beispielsweise der Situationsschwellenwert einen vorbestimmten Wert übersteigt, werden die Fahrzeugumfelddaten an den Server zwecks Auswertung gesendet. Andernfalls kann vorgesehen sein, dass die Fahrzeugumfelddaten in dem Fahrerassistenzsystem selber ausgewertet und nicht an den Server gesendet werden. Somit kann in vorteilhafter Weise situationsangepasst eine Auswertung der Fahrzeugumfelddaten vorgenommen werden, was einen noch effizienteren Betrieb eines Fahrerassistenzsystems ermöglicht. So wird beispielsweise in vorteilhafter Weise elektrische Energie eingespart, wenn die Fahrzeugumfelddaten nicht an den Server gesen- det werden, sondern lokal im Fahrerassistenzsystem selber ausgewertet werden.

Eine Situation kann beispielsweise wie folgt beschrieben werden. Ein Fahrzeug befindet sich vor einer Kurve. Es befinden sich noch mehrere weitere Fahrzeuge vor dem Fahrzeug. Eine andere Situation kann beispielsweise wie folgt beschrie- ben werden: Das Fahrzeug befindet sich auf einer mehrspurigen Straße, wobei

Begrenzungspfosten fehlen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ab einer gewissen Komplexität der Situation die Fahrzeugumfelddaten an den Server gesendet werden.

Gemäß einer anderen Ausführungsform umfasst das Ergebnis ein Steuersignal für eine mittels des Fahrerassistenzsystems steuerbare Fahrzeugkomponente. Das heißt also insbesondere, dass in einem solchen Fall der externe Server das Fahrerassistenzsystem steuern kann. Dadurch kann beispielsweise in vorteilhafter Weise eine Reaktionszeit des Fahrerassistenzsystems verringert werden im Vergleich zu dem Fall, dass lediglich ein Ergebnis an das Fahrerassistenzsystem gesendet wird, da hier das Fahrerassistenzsystem basierend auf dem Ergebnis noch selbstständig entsprechende Steuersignale für die einzelnen Fahrzeugkomponenten generieren müsste. Eine Fahrzeugkomponente kann beispielsweise ein Antriebssystem, ein Bremssystem, ein Lenkungssystem, ein Federungssystem und/oder ein Lichtsystem umfassen. Die Fahrzeugkomponente kann insbesondere auch eine Getriebesteuerung, eine Aktuatorik, eine Signalisierungs- einrichtung, eine Lichtsteuerung, ein Bremssystem, ein Bremsmodulationssystem oder ein Fahrzeuglenkungssystem sein. Es können auch mehrere Fahrzeugkomponenten vorgesehen sein, welche insbesondere gleich oder unterschiedlich gebildet sein können.

Nach einer Ausführungsform umfasst das Auswerten der mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten ein Aggregieren der Fahrzeugumfelddaten. Ein Aggregieren bedeutet insbesondere, dass die Fahrzeugumfelddaten in Gruppen gruppiert werden, um sie in vorteilhafter Weise übersichtlicher darzustellen und ihre Interpretation zu erleichtern. Ferner wird auch eine entsprechende weitere Auswertung solcher aggregierter Daten erleichtert, so dass hier eine effizientere Auswertung ermöglicht ist.

Gemäß einer Ausführungsform kann das Auswerten ein Verknüpfen der Fahrzeugumfelddaten aus einer Messung mit Fahrzeugumfelddaten aus einer anderen Messung umfassen. Vorzugsweise werden die Fahrzeugumfelddaten hierbei mit entsprechenden Gewichtungsfaktoren versehen. Aus den verknüpften Fahrzeugumfelddaten können dann insbesondere konsolidierte Messwerte ermittelt werden, mittels welchen dann die Referenzdaten gebildet werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das Auswerten ein Mitteln der Fahrzeugumfelddaten. Das heißt also beispielsweise, dass, wenn einem physischen Objekt unterschiedliche Positionen zugeordnet wurden, hier eine Mittelung über die mehreren Positionen durchgeführt wird, so dass dann in dem Satz von Referenzstreckendaten diesem physischen Objekt eine gemittelte Position zugeordnet wird. Vorzugsweise werden die Fahrzeugumfelddaten vor dem Mitteln gewichtet, das heißt insbesondere mit einem Gewichtungsfaktor versehen.

Nach noch einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Auswerten ein Zuordnen eines Sensorgewichtungsfaktors zu den Fahrzeugumfelddaten in

Abhängigkeit eines einem Sensor eines Fahrerassistenzsystems zugeordneten Sensorqualitätsfaktors umfasst. Ein Sensorqualitätsfaktor kann beispielsweise die Information umfassen, welcher Typ bzw. welcher Art der Sensor ist, ob es sich beispielsweise um einen Radar- oder einen Ultraschallsensor handelt, oder welche Reichweite der Sensor hat. Die Fahrzeugumfelddaten umfassen also insbesondere diese vorgenannte Information. Abhängig davon wird also den Fahrzeugumfelddaten ein Sensorgewichtungsfaktor zugeordnet, wobei dann die Auswertung insbesondere auch basierend auf dem Sensorgewichtungsfaktor durchgeführt wird. So kann bei der Auswertung insbesondere berücksichtigt wer- den, ob die Fahrzeugumfelddaten einem Fahrzeugumfeld entsprechen, welches mittels eines langreichweitigen Radarsensors oder mittels eines kurzreichweiti- gen Ultraschallsensors oder mittels eines nachfolgend beschriebenen Sensorsystems erfasst wurde. Eine Auswertung und insofern auch ein Bilden des Satzes von Referenzstreckendaten werden somit erheblich verbessert.

Nach einer anderen Ausführungsform kann zur Erfassung des Fahrzeugsumfelds ein Sensorsystem vorgesehen sein, welches ein Fahrzeugumfeld sensorisch erfassen und insbesondere entsprechende Sensordaten bilden kann. Ein solches Sensorsystem kann beispielsweise einen Videosensor, insbesondere einen Ste- reo-Video-Sensor, umfassen. Ein Sensorsystem kann vorzugsweise eine SD-

Kamera umfassen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Sensorsystem eine 360°-Kamera, auf englisch auch„Surround camera" genannt, umfassen kann. Das Sensorsystem kann beispielsweise auch einen Lidar- und/oder einen Radar- und/oder einen Ultraschallsensor umfassen. Vorzugsweise umfasst das Sensorsystem einen Time-of-flight (TOF)-Sensor. Ein solcher Sensor kann insbesondere für eine Distanzmessung mittels eines Lauf- zeitverfahrens verwendet werden. Insbesondere kann das Umfeldsensorsystem auch einen Fotomischdetektor (PMD)-Sensor umfassen. Auf Englisch wird ein solcher Fotomischdetektor-Sensor auch„photonic mixing device'-Sensor genannt. Das das Sensorsystem insbesondere ein Fahrzeugumfeld sensorisch er- fasst, kann es beispielsweise auch als ein Umfeldsensorsystem bezeichnet werden.

In einer weiteren Ausführungsform kann das Auswerten ein Verknüpfen der einem Sensorgewichtungsfaktor zugeordneten Fahrzeugumfelddaten mit einem anderen Sensorgewichtungsfaktor zugeordneten anderen Fahrzeugumfelddaten umfassen. Das heißt also insbesondere, dass Fahrzeugumfelddaten, welche mittels eines Sensors gebildet wurden, mit den anderen Fahrzeugumfelddaten, welche mittels des anderen Sensors gebildet wurden, verknüpft werden.

In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Auswerten ein Zuordnen eines Zeitgewichtungsfaktors zu den Fahrzeugumfelddaten in Abhängigkeit eines den Fahrzeugumfelddaten zugeordneten Zeitattributs umfasst. Ein Zeitattribut im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst insbesondere die Information, wann die Fahrzeugumfelddaten gebildet wurden bzw. wann das Fahrzeugumfeld sensorisch erfasst wurde. Bei der Auswertung kann dann vorgesehen sein, dass die zeitlich jüngeren Fahrzeugumfelddaten stärker berücksichtigt werden als die zeitlich älteren Fahrzeugumfelddaten. Ein entsprechend gebildeter Satz von Referenzstreckendaten ist somit in vorteilhafter Weise aktuell.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das System zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems und das System zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten als ein gemeinsames System gebildet sind. Das heißt also insbesondere, dass die entsprechende Auswerteeinrichtung, der Sender und der Empfänger beide Funktionalitäten der jeweiligen Systeme bereitstellen.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen

Fig. 1 ein System zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems, Fig. 2 ein Fahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem und das System aus Fig. 1 ,

Fig. 3 ein System zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten,

Fig. 4 mehrere Fahrzeuge mit jeweils einem Fahrerassistenzsystem und das System aus Fig. 3,

Fig. 5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs und

Fig. 6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten.

Im Folgenden werden für gleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet.

Fig. 1 zeigt ein System 101 zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems (nicht gezeigt) eines Fahrzeugs (nicht gezeigt). Das System 101 umfasst einen Empfänger 103 zum Empfangen von Fahrzeugumfelddaten. Das System 101 umfasst ferner eine Auswerteeinrichtung 105, welche die empfangenen Fahrzeugumfelddaten auswerten kann. Ferner ist ein Sender 107 vorgesehen, welcher ein der Auswertung entsprechendes Ergebnis an ein Fahrzeug senden kann, um das Fahrerassistenzsystem in Abhängigkeit von dem Ergebnis zu betreiben.

Fig. 2 zeigt ein Fahrzeug 201 mit einem Fahrerassistenzsystem 203. Mittels des Fahrerassistenzsystems 203 wird ein Fahrzeugumfeld sensorisch erfasst. Hierfür können beispielsweise Radar-, Ultraschall- und/oder Videosensoren vorgesehen sein. Die daraus entsprechend gebildeten Fahrzeugumfelddaten werden an das System 101 gesendet. Dieses Senden ist mittels eines gewellten Pfeils mit dem Bezugszeichen 205 symbolisch dargestellt.

Das System 101 wertet mittels seiner Auswerteeinrichtung 105 die gesendeten Fahrzeugumfelddaten aus. Ein Ergebnis wird mittels des Senders 107 an das Fahrerassistenzsystem 203 gesendet. Dieses Senden ist hier in Fig. 2 mit einem gewellten Pfeil mit dem Bezugszeichen 207 symbolisch dargestellt. Zum Senden der Fahrzeugumfelddaten und zum Empfangen des Ergebnisses umfasst das Fahrzeug 201 insbesondere einen hier nicht gezeigten Sender respektive Empfänger.

Dadurch also, dass in vorteilhafter Weise eine Auswertung der Fahrzeugumfeld- daten extern von dem Fahrerassistenzsystem 203 durchgeführt wird, können hierfür weiterentwickelte Algorithmen zur Auswertung verwendet werden, was dann in vorteilhafter Weise dem Fahrerassistenzsystem neue Funktionalitäten hinzufügen kann, die dieses bei seiner Herstellung noch nicht hatte. Fig. 3 zeigt ein System 301 zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten. Das System 301 umfasst einen Empfänger 303 zum Empfangen von mehreren Sätzen von Fahrzeugumfelddaten. Das System 301 umfasst ferner eine Auswerteeinrichtung 305 zum Auswerten der mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten, wobei die Auswerteeinrichtung 305 ferner eingerichtet ist, einen Satz von Refe- renzstreckendaten basierend auf den ausgewerteten Sätzen von Fahrzeugumfelddaten zu bilden.

Fig. 4 zeigt mehrere Fahrzeuge 401 mit jeweils einem Fahrerassistenzsystem 403. Mittels einer entsprechenden hier nicht gezeigten Sensorik wie beispiels- weise Video-, Radar, und/oder Ultraschallsensoren des Fahrerassistenzsystems

403 wird das Fahrzeugumfeld sensorisch erfasst und entsprechende Fahrzeugumfelddaten an das System 301 gesendet. Dieses Senden ist hier mittels gewellter Pfeile mit dem Bezugszeichen 405 symbolisch dargestellt. Die Auswerteeinrichtung 305 des Systems 301 wertet die mehreren Sätze von Fahrzeugumfeld- daten aus und bildet basierend darauf einen Satz von Referenzstreckendaten.

Diese Referenzstreckendaten können dann insbesondere den Fahrzeugen 401 zur Verfügung gestellt werden, um insbesondere in Abhängigkeit davon das jeweilige Fahrerassistenzsystem 403 zu betreiben, insbesondere zu steuern. Auch hier können für eine Kommunikation zwischen den Fahrzeugen 401 und dem System 301 entsprechende Empfänger und Sender, die hier der Übersicht halber nicht gezeigt sind, in den Fahrzeugen 401 vorgesehen sein.

Fig. 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs. In einem Schritt 501 wird ein Fahrzeugum- feld erfasst. In einem Schritt 503 werden dem erfassten Fahrzeugumfeld entsprechende Fahrzeugumfelddaten an einen Server gesendet. Gemäß einem Schritt 505 werden die gesendeten Fahrzeugumfelddaten mittels des Servers ausgewertet. In einem Schritt 507 wird ein Ergebnis, welches der ausgewerteten Fahrzeugumfelddaten entspricht, an das Fahrzeug gesendet, um das Fahrerassistenzsystem des Fahrzeugs in Abhängigkeit von dem Ergebnis zu betreiben.

Fig. 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten. In einem Schritt 601 werden mehrere Sätze von Fahrzeugumfelddaten empfangen. Die mehreren Sätze von Fahrzeugumfelddaten werden in einem Schritt 603 ausgewertet, um einen Satz von Referenzstreckendaten zu bilden. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Auswerten ein Aggregieren der Fahrzeugumfelddaten umfasst. Vorzugsweise kann das Auswerten auch ein Mitteln der Fahrzeugumfelddaten umfassen.

Zusammenfassend umfasst also die Erfindung insbesondere den Gedanken, Sensoren, insbesondere Umfeldsensoren, eines Fahrerassistenzsystems über eine Datenverbindung an einen externen Server anzuschließen. Somit kann in vorteilhafter Weise in bestimmten Situationen die Umfeldsensorik eine Anfrage an den externen Server stellen. Mit dieser Anfrage werden geeignete Objekt- und Situationsdaten, also insbesondere die Fahrzeugumfelddaten, an den externen Server übermittelt. Der externe Server kann dann vorzugsweise die Daten mit aktuellen Algorithmen auswerten und/oder mit Datenbankinformationen abgleichen. Das Ergebnis wird dann an die Umfeldsensoren bzw. die Umfeldsensorik zurückübermittelt, um insbesondere entsprechend das Fahrerassistenzsystem zu betreiben, insbesondere zu steuern.

Dies weist insbesondere zwei wesentliche Vorteile auf:

Zum einen stehen die an den externen Server übermittelten Daten als Datenbasis zur Weiterentwicklung und Validierung von Funktionen und Algorithmen zur Verfügung.

Zum anderen profitiert insbesondere der Fahrzeughalter von der Sensorik und Fahrerassistenzsystemfunktionen im Fahrzeug, die über die Lebensdauer weiterentwickelt und aktualisiert werden, sowie von den Situationsdaten, also insbesondere Fahrzeugumfelddaten anderer Nutzer und/oder Fahrzeuge, die er dann für seine Fahrerassistenzsystem-Funktionen nutzen kann. Nach einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass algorithmische Updates und/oder Daten-Updates nach erfolgreicher Validierung im Server an den Sensor, welcher insbesondere ein Steuergerät zur Steuerung einer Fahrzeugkomponente umfasst, übertragen werden, um insbesondere eine entsprechende Software im Fahrerassistenzsystem in vorteilhafter Weise zu aktualisieren.

In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Kommunikation zwischen einem Fahrerassistenzsystem und einem System zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems und/oder einem System zum Bearbeiten von Fahrzeugumfelddaten mittels mobiler Datenübertragungsverfahren wie beispielsweise Long Term Evolution (LTE) oder insbesondere auch zukünftige mobile Datenübertragungsverfahren, insbesondere Datenübertragungsverfahren, welche auf das LTE-Verfahren aufbauen, durchgeführt wird. Vorzugsweise erfolgt die Datenübertragung verschlüsselt.

In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass, wenn festgestellt wird, dass die Auswertung nicht erfolgreich war, die Fahrzeugumfelddaten einer zweiten Datenbasis für Entwicklungszwecke hinzugefügt wird und/oder gegebenenfalls insbesondere eine Fehlermeldung an den Sensor übertragen wird. Wird im Rahmen der Weiterentwicklung der betreffenden Fahrerassistenzsystem- Funktion eine Lösung gefunden, wird der Datensatz mit der Lösung in die entsprechende Wissensdatenbank des Servers übertragen und gegebenenfalls eine Aktualisierung der Auswertealgorithmik vorgenommen.

Eine Datenübertragung kann vorzugsweise beispielsweise durch eine Schnittstelle zu einem Mobilfunkendgerät im Fahrzeug erfolgen, beispielsweise ein Handy mit einem geeigneten Programm, insbesondere einer geeigneten App. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zusätzlich oder anstelle die im Fahrzeug verbaute Sensorarchitektur, also insbesondere das Sensorsystem des Fahrerassistenzsystems, einen eigenen Mobilfunk-Device bekommt, gegebenenfalls insbesondere mit einer eigenen SIM-Karte.