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Title:
METHOD FOR OPERATING AN ELECTRIC VEHICLE, AND ELECTRIC VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/224975
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating an electric vehicle (10), wherein a distance (A) of the electric vehicle (10) to an object (20) is determined; a required travel path of the electric vehicle (10) is calculated until a target speed of the electric vehicle (10) with an actual recuperation power of the electric vehicle (10) is reached; and the determined distance (A) is compared with the calculated travel path. The invention also relates to an electric vehicle (10) which is configured for carrying out the method according to the invention.

Inventors:
BECKER MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/061318
Publication Date:
November 12, 2020
Filing Date:
April 23, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60L7/10
Foreign References:
US20180345795A12018-12-06
EP2766231B12015-08-19
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs (10), wobei

ein Abstand (A) des Elektrofahrzeugs (10) zu einem Objekt (20) ermittelt wird;

ein erforderlicher Fahrweg des Elektrofahrzeugs (10) bis zum Erreichen einer Zielgeschwindigkeit des Elektrofahrzeugs (10) bei einer aktuellen Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs (10) berechnet wird; und der ermittelte Abstand (A) mit dem berechneten Fahrweg verglichen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei

der erforderliche Fahrweg bis zum Stillstand des Elektrofahrzeugs (10) bei der aktuellen Rekuperationsleistung berechnet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei

der erforderliche Fahrweg bis zum Erreichen einer definierten

Endgeschwindigkeit des Elektrofahrzeugs (10) bei der aktuellen

Rekuperationsleistung berechnet wird.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

der Abstand (A) zu dem Objekt (20) von einem Umfeldsensor detektiert wird.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

der Abstand (A) zu dem Objekt (20) von einem GPS-System berechnet wird.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

der Abstand (A) zu dem Objekt (20) aus vernetzen Informationsquellen berechnet wird.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

wenn der ermittelte Abstand (A) größer als der berechnete Fahrweg ist, die Rekuperationsleistung verringert wird.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

wenn der ermittelte Abstand (A) geringer als der berechnete Fahrweg ist,

die Rekuperationsleistung vergrößert wird.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

wenn der ermittelte Abstand (A) geringer als der berechnete Fahrweg ist,

das Elektrofahrzeug (10) mittels einer zusätzlichen Bremseinrichtung gebremst wird.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

wenn der ermittelte Abstand (A) geringer als der berechnete Fahrweg ist,

eine Warnmeldung an einen Fahrer des Elektrofahrzeugs (10) ausgegeben wird.

11. Elektrofahrzeug (10), welches zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche eingerichtet ist.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs und Elektrofahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs, wobei ein Abstand des Elektrofahrzeugs zu einem Objekt ermittelt wird, ein Fahrweg des Elektrofahrzeugs berechnet wird und der ermittelte Abstand mit dem berechneten Fahrweg verglichen wird. Die Erfindung betrifft auch ein

Elektrofahrzeug, welches zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist.

Stand der Technik

Konventionelle Kraftfahrzeuge weisen einen Antrieb auf, welcher üblicherweise einen Verbrennungsmotor umfasst. Es zeichnet sich jedoch ab, dass in Zukunft vermehrt elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge zum Einsatz kommen werden.

In solchen Elektrofahrzeugen werden aufladbare Batterien zur Speicherung von elektrischer Energie eingesetzt. Zum Antrieb eines solchen Elektrofahrzeugs sind ein elektrischer Traktionsmotor, oder mehrere Traktionsmotoren, vorgesehen, welche mit der in der aufladbaren Batterie gespeicherten elektrischen Energie versorgt werden.

Konventionelle Kraftfahrzeuge ebenso wie Elektrofahrzeuge sind häufig mit vielen Umfeldsensoren ausgestattet. Diese Umfeldsensoren ermitteln Abstände zu umliegenden Objekten und unterstützen so einen Fahrer des Fahrzeugs. Bekannte Umfeldsensoren sind beispielsweise als Radarsensoren,

Ultraschallsensoren, Videokameras, Lidarsensoren oder Lasersensoren ausgebildet. Ferner sind konventionelle Kraftfahrzeuge ebenso wie

Elektrofahrzeuge in der Regel mit GPS-Systemen ausgestattet, welche die aktuelle Position des Fahrzeugs erfassen und Abstände zu bekannten Objekten berechnen können.

Die besagten Umfeldsensoren kommen in verschiedenartigen

Assistenzsystemen von Fahrzeugen zur Anwendung. Derartige Assistenzsysteme sind beispielsweise ACC (Abstands-Tempomat), AEB (Notbremsassistent), BSD (Blind Spot Detektion) sowie Einparkhhilfe.

Elektrofahrzeuge können während der Fahrt elektrisch bremsen. Bei einem solchen Bremsvorgang wird kinetische Energie in elektrische Energie umgewandelt und in die Batterie des Elektrofahrzeugs eingespeist. Ein solcher Vorgang wird als Rekuperation bezeichnet. Diese Art des Bremsens wird in den meisten Elektrofahrzeugen über ein Fahrpedal realisiert. Wenn der Fahrer das Fahrpedal anhebt kommt es zum elektrischen Bremsen und die Batterie des Elektrofahrzeugs wird durch Rekuperation geladen.

Ein solcher Bremsvorgang wird teilweise, aber nicht zwingend, bis zum Stillstand des Elektrofahrzeugs durchgeführt. Ein großer Teil einer Fahrstrecke kann somit ausschließlich mit dem Fahrpedal durchgeführt werden. Diese Art des Fahrens wird auch als "One Pedal Driving" bezeichnet.

Bei einem solchen Bremsvorgang mit Rekuperation ist es für den Fahrer des Elektrofahrzeugs nicht immer klar, wie lang ein erforderlicher Fahrweg bis zum Stillstand des Elektrofahrzeugs bei der aktuellen Rekuperationsleistung noch ist. Teilweise ist es überraschend, dass der erforderliche Fahrweg bis zum Stillstand deutlich länger ist, als vom Fahrer vermutet.

Wenn der Fahrer des Elektrofahrzeugs bemerkt, dass der erforderliche Fahrweg bis zum Stillstand bei der aktuellen Rekuperationsleistung zu lang ist, so muss zusätzlich mittels eines Bremspedals mit einer Reibbremse gebremst werden.

Dies führt zu einem Komfortverlust für den Fahrer und zu einer Verschwendung von kinetischer Energie des Elektrofahrzeugs. Wenn der Fahrer des

Elektrofahrzeugs bemerkt, dass der erforderliche Fahrweg bis zum Stillstand bei der aktuellen Rekuperationsleistung zu kurz ist, so muss wieder beschleunigt werden. Dies ist ebenfalls energetisch nicht sinnvoll und führt durch unnötige Verzögerungen und Beschleunigung ebenfalls zu einem Komfortverlust.

Offenbarung der Erfindung

Es wird ein Verfahren zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs vorgeschlagen. Das Fahrzeug wird dabei auf einer Fahrbahn mit einer aktuellen Geschwindigkeit bewegt und mit einer aktuellen Rekuperationsleistung gebremst. Gemäß dem Verfahren wird ein Abstand des Elektrofahrzeugs zu einem stehenden oder bewegten Objekt ermittelt. Bei dem Objekt kann es sich um ein bewegtes Objekt, wie beispielsweise ein auf der Fahrbahn langsam fahrendes Fahrzeug, handeln.

Bei dem Objekt kann es sich um ein bewegliches, aber stehendes Objekt, wie beispielsweise ein auf der Fahrbahn parkendes Fahrzeug, handeln. Bei dem Objekt kann es sich auch um ein unbewegliches Objekt, wie beispielsweise eine Ampel, eine Kreuzung, eine Absperrung für eine Baustelle, eine Kurve oder einen Kreisverkehr, handeln.

Ferner wird ein erforderlicher Fahrweg des Elektrofahrzeugs bis zum Erreichen einer Zielgeschwindigkeit des Elektrofahrzeugs bei der aktuellen

Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs berechnet. Die aktuelle

Geschwindigkeit ist dabei größer als die Zielgeschwindigkeit. Ausgehend von der aktuellen Geschwindigkeit kann eine Geschwindigkeitsdifferenz bis zu der Zielgeschwindigkeit berechnet werden. Daraus kann unter Berücksichtigung der aktuellen Rekuperationsleistung der erforderliche Fahrweg bis zum Erreichen der Zielgeschwindigkeit berechnet werden. Der erforderliche Fahrweg gibt also an, wie weit das Elektrofahrzeug bei der aktuellen Rekuperationsleistung noch fährt, bis die Zielgeschwindigkeit erreicht ist.

Anschließend wird der ermittelte Abstand zu dem Objekt mit dem berechneten erforderlichen Fahrweg bis zum Erreichen der Zielgeschwindigkeit verglichen. In Abhängigkeit von einem Ergebnis dieses Vergleichs, also davon, ob der ermittelte Abstand größer, gleich oder geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, wird dann eine Aktion ausgelöst.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der erforderliche Fahrweg bis zum Stillstand des Elektrofahrzeugs bei der aktuellen

Rekuperationsleistung berechnet. Der Stillstand des Elektrofahrzeugs bedeutet eine Geschwindigkeit von Null, welche der Zielgeschwindigkeit des

Elektrofahrzeugs entspricht. Der erforderliche Fahrweg bis zum Stillstand wird berechnet, wenn ein Anhalten des Elektrofahrzeugs notwendig erscheint. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Objekt, zu dem der Abstand des

Elektrofahrzeugs ermittelt wird, eine rote Ampel, ein Stauende, ein auf der Fahrbahn parkendes Fahrzeug oder eine Absperrung für eine Baustelle ist. Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der erforderliche Fahrweg bis zum Erreichen einer definierten Endgeschwindigkeit des Elektrofahrzeugs bei der aktuellen Rekuperationsleistung berechnet. Die definierte Endgeschwindigkeit entspricht dabei der Zielgeschwindigkeit des Elektrofahrzeugs. Der erforderliche Fahrweg bis zum Erreichen der definierten Endgeschwindigkeit wird berechnet, wenn eine Verringerung der

Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs, aber kein Anhalten, notwendig erscheint.

Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Objekt, zu dem der Abstand des Elektrofahrzeugs ermittelt wird, eine Kreuzung, ein Kreisverkehr, eine

Geschwindigkeitsbegrenzung, eine enge Kurve, oder ein langsam fahrendes Fahrzeug ist.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Abstand zu dem Objekt von einem Umfeldsensor des Elektrofahrzeugs detektiert. Der besagte Umfeldsensor ist beispielsweise als Radarsensor, als Ultraschallsensor, als Videokamera, als Lidarsensor oder als Lasersensor ausgebildet. Mindestens ein derartiger Umfeldsensor ist in dem Elektrofahrzeug vorhanden und kommt in einem Assistenzsystem des Elektrofahrzeugs zur Anwendung. Derartige

Umfeldsensoren eignen sich insbesondere zur Erkennung von beweglichen Objekten, wie beispielsweise auf der Fahrbahn parkende Fahrzeuge, sowie für temporäre unbewegliche Objekte, wie beispielsweise Absperrungen für

Baustellen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Abstand zu dem Objekt von einem GPS-System berechnet, mit dem das

Elektrofahrzeug ausgestattet ist. Das GPS-System erfasst dabei die aktuelle Position des Elektrofahrzeugs und berechnet daraus den Abstand zu dem bekannten Objekt. Ein derartiges GPS-System eignet sich insbesondere zur Erkennung von dauerhaft unbeweglichen Objekten, wie beispielsweise

Kreuzungen, Kurven oder Kreisverkehren.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Abstand zu dem Objekt aus vernetzten Informationsquellen berechnet. Dabei kann das Elektrofahrzeug direkt, oder über einen Cloud-Service mit den Objekten vernetzt sein. Beispielsweise handelt es sich dabei um kurzzeitig unbewegliche oder bewegliche Objekte, wie Tagesbaustellen, vernetzt fahrende oder stehende Fahrzeuge jeglicher Art, vernetzte Ampeln inklusive Zustandsinformationen, beispielsweise ein aktueller Zustand und wie lange ein Rotphase oder

Grünphase noch andauert. Denkbar ist auch, dass in der Abstandsermittlung der Fahrwunsch des erkannten Objektes berücksichtigt wird. Beispiel 1: ein langsam fahrendes Objekt biegt gleich ab. Abbiegewunsch wird übertragen über Blinker, und/oder Navigation. In diesem Fall muss die Rekuperationsleistung nicht erhöht werden. Beispiel 2: ein stehendes Objekt mit Anfahrwunsch, welcher vernetzt übertragen wird. Beispielsweise fährt ein autonom fahrendes Fahrzeug unmittelbar an einer gleich grün werdenden Ampel los. In diesem Fall muss die Rekuperationsleistung nicht erhöht werden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die

Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs verringert, wenn der ermittelte Abstand des Elektrofahrzeugs zu dem Objekt größer als der berechnete erforderliche Fahrweg des Elektrofahrzeugs bis zum Erreichen der

Zielgeschwindigkeit bei der aktuellen Rekuperationsleistung ist. Durch die automatische Verringerung der Rekuperationsleistung wird erreicht, dass das Elektrofahrzeug erst bei Ankunft an dem Objekt die Zielgeschwindigkeit erreicht, und nicht schon vorher. Dadurch wird ein erneutes Beschleunigen des

Elektrofahrzeugs vermieden, wodurch Energie gespart und der Fahrkomfort erhöht werden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die

Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs vergrößert, wenn der ermittelte Abstand des Elektrofahrzeugs zu dem Objekt geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg des Elektrofahrzeugs bis zum Erreichen der

Zielgeschwindigkeit bei der aktuellen Rekuperationsleistung ist. Durch die automatische Vergrößerung der Rekuperationsleistung wird erreicht, dass das Elektrofahrzeug schon bei Ankunft an dem Objekt die Zielgeschwindigkeit erreicht, und nicht erst später. Dadurch wird ein Bremsvorgang des

Elektrofahrzeugs mit einer zusätzlichen Bremseinrichtung, die beispielsweise als Reibbremse ausgebildet ist, vermieden, wodurch Energie gespart und der Fahrkomfort erhöht werden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das Elektrofahrzeug zusätzlich mittels einer zusätzlichen Bremseinrichtung gebremst, wenn der ermittelte Abstand des Elektrofahrzeugs zu dem Objekt geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg des Elektrofahrzeugs bis zum Erreichen der Zielgeschwindigkeit bei der aktuellen Rekuperationsleistung ist. Die zusätzliche Bremseinrichtung ist beispielsweise in Form einer Reibbremse ausgebildet.

Diese zusätzliche Bremsung mit der zusätzlichen Bremseinrichtung wird insbesondere dann durchgeführt, wenn eine durch Rekuperation erreichbare Verzögerung des Elektrofahrzeugs nicht ausreicht, um die Zielgeschwindigkeit rechtzeitig zu erreichen. Durch die zusätzliche Bremsung mit der zusätzlichen Bremseinrichtung wird das Elektrofahrzeug stärker verzögert. Dadurch kann unter anderem eine Kollision mit einem stehenden oder auch einem bewegten Objekt verhindert werden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine Warnmeldung an einen Fahrer des Elektrofahrzeugs ausgegeben, wenn der ermittelte Abstand des Elektrofahrzeugs zu dem Objekt geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg des Elektrofahrzeugs bis zum Erreichen der Zielgeschwindigkeit bei der aktuellen Rekuperationsleistung ist. Die

Warnmeldung kann beispielsweise akustisch in Form eines Signaltons, optisch in Form einer Signalleuchte oder haptisch durch eine Vibration eines Lenkrads des Elektrofahrzeugs ausgegeben werden.

Durch die Warnmeldung wird der Fahrer darauf hingewiesen, dass eine durch Rekuperation erreichbare Verzögerung des Elektrofahrzeugs nicht ausreicht, um die Zielgeschwindigkeit rechtzeitig zu erreichen. In diesem Fall kann der Fahrer beispielsweise zusätzlich mit einer zusätzlichen Bremseinrichtung des

Elektrofahrzeugs bremsen oder durch eine entsprechende Lenkbewegung ein Ausweichmanöver durchführen. Dadurch kann unter anderem eine Kollision mit einem stehenden oder auch einem bewegten Objekt verhindert werden.

Es wird auch ein Elektrofahrzeug vorgeschlagen, welches zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist. Das Elektrofahrzeug umfasst dazu Mittel zur Ermittlung eines Abstands des Elektrofahrzeugs zu einem Objekt und Mittel zur Berechnung eines erforderlichen Fahrwegs des Elektrofahrzeugs bis zum Erreichen einer Zielgeschwindigkeit des Elektrofahrzeugs bei einer aktuellen Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs. Ferner umfasst das Elektrofahrzeug Mittel zum Vergleich des ermittelten Abstands mit dem berechneten erforderlichen Fahrweg. Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs gestattet, insbesondere beim "One Pedal Driving" eine erforderliche Verzögerung des Elektrofahrzeugs derart durchzuführen, dass während der Verzögerung kinetische Energie annähernd vollständig durch Rekuperation in elektrische Energie umgewandelt wird. Somit wird einerseits eine Verschwendung von Energie des Elektrofahrzeugs vermieden, wodurch die Reichweite des

Elektrofahrzeugs erhöht wird. Andererseits wird auch der Fahrkomfort für den Fahrer erhöht. Zur Bestimmung des Abstands des Elektrofahrzeugs zu dem Objekt können vorteilhaft Mittel wie Umfeldsensoren oder GPS-Systeme verwendet werden, die in modernen Fahrzeugen vorhanden sind. Zusätzliche Mittel zur Bestimmung des Abstands des Elektrofahrzeugs zu dem Objekt sind somit nicht erforderlich. Neben dem Fahrkomfort wird auch die Sicherheit durch das erfindungsgemäße Verfahren signifikant erhöht. Durch den Vergleich des ermittelten Abstands zu dem Objekt mit dem berechneten erforderlichen

Fahrweg bis zum Erreichen der Zielgeschwindigkeit kann dem Fahrer frühzeitig eine drohende Kollision angezeigt werden, wodurch die Reaktionszeit des Fahrers zum Verhindern der Kollision vorteilhaft reduziert wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 ein erstes Beispiel einer Fahrsituation zur Ausführung des Verfahrens zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs und

Figur 2 ein zweites Beispiel einer Fahrsituation zur Ausführung des

Verfahrens zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs.

Ausführungsformen der Erfindung In der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung werden gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente in Einzelfällen verzichtet wird. Die Figuren stellen den Gegenstand der Erfindung nur schematisch dar.

Figur 1 zeigt ein erstes Beispiel einer Fahrsituation zur Ausführung des

Verfahrens zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs 10. Das Elektrofahrzeug 10 fährt auf einer Fahrbahn 30 mit einer aktuellen Geschwindigkeit in eine Fahrtrichtung F. Auf der Fahrbahn 30 befindet sich ein Objekt 20, welches vorliegend ein parkendes Fahrzeug ist. Ein Umfahren des Objekts 20 ist wegen eines hier nicht dargestellten Gegenverkehrs, welcher entgegen der Fahrtrichtung F fährt, nicht möglich. Es ist daher erforderlich, dass das Elektrofahrzeug 10 vor dem Objekt 20 zum Stillstand kommt.

Das Elektrofahrzeug 10 verfügt über mindestens einen Umfeldsensor, welcher beispielsweise als Radarsensor, als Ultraschallsensor, als Videokamera, als Lidarsensor oder als Lasersensor ausgebildet ist. Ein Abstand A des

Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 wird ermittelt. Dabei wird der Abstand A von dem Umfeldsensor detektiert.

Das Elektrofahrzeug 10 wird mit einer aktuellen Rekuperationsleistung gebremst, wodurch die Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs 10 verringert wird.

Ausgehend von der aktuellen Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs 10 wird ein erforderlicher Fahrweg des Elektrofahrzeugs 10 bis zum Stillstand des

Elektrofahrzeugs 10 bei der aktuellen Rekuperationsleistung des

Elektrofahrzeugs 10 berechnet. Der erforderliche Fahrweg gibt an, wie weit das Elektrofahrzeug 10 bei der aktuellen Rekuperationsleistung noch bis zum

Stillstand fährt.

Dann wird der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 mit dem berechneten erforderlichen Fahrweg des Elektrofahrzeugs 10 bis zum Stillstand verglichen. In Abhängigkeit von dem Ergebnis dieses Vergleichs, also davon, ob der ermittelte Abstand A größer, gleich oder geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, wird dann eine Aktion ausgelöst. Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 gleich dem berechneten erforderlichen Fahrweg ist, so wird die aktuelle

Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs 10 beibehalten. Das Elektrofahrzeug 10 wird dann bei Ankunft an dem Objekt 20 zum Stillstand kommen.

Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 größer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, so wird beispielsweise die

Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs 10 verringert. Die

Rekuperationsleistung wird dabei insbesondere derart verringert, dass das Elektrofahrzeug 10 erst bei Ankunft an dem Objekt 20 zum Stillstand kommt, und nicht schon vorher.

Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, so wird beispielsweise die Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs 10 vergrößert. Die

Rekuperationsleistung wird dabei insbesondere derart vergrößert, dass das Elektrofahrzeug 10 schon bei Ankunft an dem Objekt 20 zum Stillstand kommt, und nicht erst später.

Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, so können, alternativ oder zusätzlich, andere Aktionen ausgelöst werden. Beispielsweise kann das

Elektrofahrzeug 10 zusätzlich mittels einer zusätzlichen Bremseinrichtung, die in Form einer Reibbremse ausgebildet ist, gebremst werden. Beispielsweise kann auch eine optische, akustische oder haptische Warnmeldung an den Fahrer des Elektrofahrzeugs 10 ausgegeben werden.

Figur 2 zeigt ein zweites Beispiel einer Fahrsituation zur Ausführung des

Verfahrens zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs 10. Das Elektrofahrzeug 10 fährt auf einer Fahrbahn 30 mit einer aktuellen Geschwindigkeit in eine Fahrtrichtung F. Das Elektrofahrzeug 10 nähert sich einem Objekt 20, welches vorliegend ein Kreisverkehr ist. Der Fahrer des Elektrofahrzeugs 10 möchte in den Kreisverkehr einfahren. Dabei ist es erforderlich, dass das Elektrofahrzeug 10 vor dem Objekt 20 eine definierte Endgeschwindigkeit erreicht, welche geringer als die aktuelle Geschwindigkeit, aber größer als Null ist. Das Elektrofahrzeug 10 verfügt über ein GPS-System, welches mit aktuellem Kartenmaterial ausgestattet ist. Insbesondere ist das Objekt 20, also der

Kreisverkehr, in dem Kartenmaterial verzeichnet. Das GPS-System erfasst die aktuelle Position des Elektrofahrzeugs 10 und berechnet daraus einen Abstand A zu dem Objekt 20.

Das Elektrofahrzeug 10 wird mit einer aktuellen Rekuperationsleistung gebremst, wodurch die Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs 10 verringert wird.

Ausgehend von der aktuellen Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs 10 wird ein erforderlicher Fahrweg des Elektrofahrzeugs 10 bis zum Erreichen der definierten Endgeschwindigkeit des Elektrofahrzeugs 10 bei der aktuellen Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs 10 berechnet. Der erforderliche Fahrweg gibt an, wie weit das Elektrofahrzeug 10 bei der aktuellen

Rekuperationsleistung noch bis zum Erreichen der definierten

Endgeschwindigkeit fährt.

Dann wird der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 mit dem berechneten erforderlichen Fahrweg des Elektrofahrzeugs 10 bis zum Erreichen der definierten Endgeschwindigkeit verglichen. In Abhängigkeit von dem Ergebnis dieses Vergleichs, also davon, ob der ermittelte Abstand A größer, gleich oder geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, wird dann eine Aktion ausgelöst.

Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 gleich dem berechneten erforderlichen Fahrweg ist, so wird die aktuelle

Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs 10 beibehalten. Das Elektrofahrzeug 10 wird dann bei Ankunft an dem Objekt 20 die definierte Endgeschwindigkeit erreichen.

Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 größer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, so wird beispielsweise die

Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs 10 verringert. Die

Rekuperationsleistung wird dabei aktuellen Geschwindigkeit derart verringert, dass das Elektrofahrzeug 10 erst bei Ankunft an dem Objekt 20 die definierte Endgeschwindigkeit erreicht, und nicht schon vorher. Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, so wird beispielsweise die Rekuperationsleistung des Elektrofahrzeugs 10 vergrößert. Die

Rekuperationsleistung wird dabei aktuellen Geschwindigkeit derart vergrößert, dass das Elektrofahrzeug 10 schon bei Ankunft an dem Objekt 20 die definierte

Endgeschwindigkeit erreicht, und nicht erst später.

Wenn der ermittelte Abstand A des Elektrofahrzeugs 10 zu dem Objekt 20 geringer als der berechnete erforderliche Fahrweg ist, so können, alternativ oder zusätzlich, andere Aktionen ausgelöst werden. Beispielsweise kann das

Elektrofahrzeug 10 zusätzlich mittels einer zusätzlichen Bremseinrichtung, die in Form einer Reibbremse ausgebildet ist, gebremst werden. Beispielsweise kann auch eine optische, akustische oder haptische Warnmeldung an den Fahrer des Elektrofahrzeugs 10 ausgegeben werden.

Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.