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Title:
METHOD FOR OPERATING AN EXHAUST GAS SYSTEM OF A VEHICLE, AND CORRESPONDING EXHAUST GAS SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/149717
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating an exhaust gas system that has a metering device through which a reduction means can be added to the exhaust gas for exhaust gas after-treatment. A particle filter is regenerated, wherein an internal combustion engine in the vehicle is operated at idle during the regeneration (26) of the particle filter. To reduce a temperature of the metering device, following the regeneration (26) of the particle filter, the operation of the internal combustion engine at idle (36) is continued. The invention further relates to an exhaust gas system for a vehicle.

Inventors:
MOCHMANN DIRK (DE)
BAIER HORST (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/000947
Publication Date:
October 10, 2013
Filing Date:
March 28, 2013
Export Citation:
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Assignee:
DAIMLER AG (DE)
International Classes:
F02D41/02; F01N9/00; F02D41/16
Domestic Patent References:
WO2011087431A12011-07-21
Foreign References:
FR2905406A32008-03-07
US20030217549A12003-11-27
EP1942263A12008-07-09
DE102004048335A12006-04-13
DE102007056102A12009-05-20
Attorney, Agent or Firm:
DAIMLER AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Betreiben einer eine Dosiereinrichtung (16) zum Einbringen eines Reduktionsmittels für die Abgasnachbehandlung aufweisenden Abgasanlage (10) eines Fahrzeugs, bei welchem ein Partikelfilter regeneriert wird, wobei während des Regenerierens (26) des Partikelfilters eine Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs im Leerlauf betrieben wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

zum Verringern einer Temperatur der Dosiereinrichtung (16) im Anschluss an das Regenerieren (26) des Partikelfilters die Verbrennungskraftmaschine weiterhin im Leerlauf betrieben wird (36).

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenerieren (26) mit einer Drehzahl betrieben wird, welche einer während des Regenerierens (26)

eingestellten Drehzahl zumindest im Wesentlichen entspricht.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenerieren (26) mit einer Drehzahl betrieben wird, welche, insbesondere um in etwa das Zweifache, höher ist als eine während eines Leerlaufs im Stand des Fahrzeugs im Normalbetrieb vorgegebene, insbesondere im Drehzahlbereich von 500 U/min bis 600 U/min liegende, Drehzahl ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenerieren (26) des Partikelfilters im Leerlauf betrieben wird,

bis eine, insbesondere an der Dosiereinrichtung (16) erfasste, Temperatur (T) geringer als ein vorbestimmter Schwellenwert und/oder um einen vorbestimmten

Wert (ΔΤ) abgesenkt ist und/oder

bis eine vorbestimmte Zeitspanne (36) verstrichen ist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

während des Regenerierens (26) des Partikelfilters wenigstens ein Parameter der Verbrennungskraftmaschine eingestellt wird, welcher ein Erhöhen einer

Austrittstemperatur des Abgases an einem Auslass der Verbrennungskraftmaschine bewirkt, wobei der wenigstens eine Parameter im Anschluss an das Regenerieren (26) zurückgesetzt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

während des Regenerierens (26) des Partikelfilters ein Brennstoff in das Abgas eingebracht wird, wobei das Einbringen des Brennstoffs in das Abgas während des im Anschluss an das Regenerieren (26) stattfindenden Betreibens der

Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf unterbunden wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

einem Fahrzeugnutzer ein Regenerationsbetrieb des Partikelfilters kommuniziert wird, wobei auch während des im Anschluss an das Regenerieren (26) des

Partikelfilters stattfindenden Betreibens der Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf dem Fahrzeugnutzer der Regenerationsbetrieb kommuniziert wird.

8. Abgasanlage für ein Fahrzeug, welche eine zum Einbringen eines Reduktionsmittels für die Abgasnachbehandlung in das Abgas ausgebildete Dosiereinrichtung (16) und einen Partikelfilter umfasst, wobei mittels einer Steuerungseinrichtung während eines Regenerierens (26) des Partikelfilters ein Leerlaufbetrieb einer Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs einstellbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Steuerungseinrichtung dazu ausgelegt ist, zum Verringern einer Temperatur der Dosiereinrichtung (16) die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenerieren (26) des Partikelfilters weiterhin im Leerlauf zu betreiben.

Description:
VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINER ABGASANLAGE EINES FAHRZEUGS UND

ENTSPRECHENDE ABGASANLAGE

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Abgasanlage, welche eine Dosiereinrichtung aufweist, die zum Einbringen eines Reduktionsmittels für die

Abgasnachbehandlung in das Abgas ausgebildet ist. Ein Partikelfilter der Abgasanlage wird regeneriert, wobei während des Regenerierens des Partikelfilters eine

Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs im Leerlauf betrieben wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Abgasanlage für ein Fahrzeug.

Aus dem Stand der Technik ist eine Standregeneration eines Partikelfilters bekannt. Hierbei wird bei stehendem Fahrzeug die Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs im Leerlauf betrieben. Während des Leerlaufbetriebs wird der Partikelfilter regeneriert, indem sich in dem Partikelfilter befindender Ruß abgebrannt wird. Eine solche Standregeneration wird insbesondere bei Fahrzeugen durchgeführt, bei welchen während des Fahrbetriebs keine Regeneration des Partikelfilters vorgenommen oder die Regeneration nicht vollständig durchgeführt werden konnte.

Die DE 10 2004 048 335 A1 beschreibt ebenfalls eine Regeneration eines Partikelfilters eines Kraftfahrzeugs bei stehendem Fahrzeug, wobei jedoch eine Brennkraftmaschine des Fahrzeugs während des Regenerierens des Partikelfilters ausgeschaltet ist. Dies ist hier möglich, da das Kraftfahrzeug eine Sekundär-Kraftstoffversorgung aufweist, welche an eine Pre-Oxidationseinheit im Abgasstrang angeschlossen ist. Dieser Pre-Oxidations- einheit wird Kraftstoff zugeführt, um in einem stromabwärts der Pre-Oxidationseinheit angeordneten Partikelfilter die für das Abbrennen von Rußpartikeln erforderliche Temperatur einzustellen. Um eine unerwünschte Erwärmung eines stromabwärts des Partikelfilters angeordneten Stickoxid-Speicherkatalysators zu vermeiden, ist zwischen dem Partikelfilter und dem Stickoxid-Speicherkatalysator ein Wärmetauscher angeordnet, über welchen dem Abgas Wärme entzogen werden kann. Eine solche Abgasanlage mit Wärmetauscher und Pre-Oxidationseinheit ist jedoch vergleichsweise aufwändig.

Des Weiteren beschreibt die DE 10 2007 056 102 A1 eine Abgasanlage eines Kraftfahrzeugs, welche einen Partikelfilter und einen dem Partikelfilter nachgeschalteten SCR- Katalysator (SCR = selective catalytic reduction, selektive katalytische Reduktion) umfasst. Im SCR-Katalysator werden in einer selektiven katalytischen Reduktionsreaktion Stickoxide aus dem Abgas mittels Ammoniak zu Stickstoff und Wasser umgesetzt. Um eine Wärmebelastung des SCR-Katalysators nach dem Regenieren des Partikelfilters zu verringern, wird im Anschluss an das Regenerieren ein Frischluftmassenstrom durch den Verbrennungsmotor erhöht, beispielsweise mit Hilfe eines Turboladers.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Abgasanlage der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem bzw. mittels welcher auf besonders einfache Weise die zum Einbringen eines Reduktionsmittels für die Abgasnachbehandlung in das Abgas ausgebildete Dosiereinrichtung vor einer unerwünschten Wärmebelastung geschützt werden kann.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Abgasanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im Anschluss an das Regenerieren des Partikelfilters zum Verringern einer Temperatur der Dosiereinrichtung die Verbrennungskraftmaschine weiterhin im Leerlauf betrieben. Aufgrund dieses verlängerten Nachlaufs der Verbrennungskraftmaschine durchströmt Abgas die Abgasanlage, und mit diesem Abgas wird Wärme auch aus dem Bereich der Dosiereinrichtung abgeführt. Dies dient dem Bauteilschutz der Dosiereinrichtung. Die während des Regenerierens des Partikelfilters zwangsläufig erhöhte Temperatur der Dosiereinrichtung wird nämlich aufgrund des Betreibens der Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf im Anschluss an das

Regenerieren abgesenkt und so die Dosiereinrichtung heruntergekühlt. Dies führt zu einer Verlängerung der Lebensdauer der Dosiereinrichtung.

Zudem ist dieser Bauteilschutz besonders einfach bereitstellbar, da lediglich die

Verbrennungskraftmaschine eine gewisse Zeit lang weiterhin im Leerlauf betrieben zu werden braucht. Auf aufwändige zusätzliche Einrichtungen zum aktiven Abführen von Wärme aus der Abgasanlage kann so verzichtet werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenieren des Partikelfilters mit einer Drehzahl betrieben, welche einer während des Regenerierens eingestellten Drehzahl zumindest im Wesentlichen entspricht. Besonders einfach kann dies gewährleistet werden, wenn die während des Regenerierens des Partikelfilters eingestellte Drehzahl unverändert im Anschluss an das Regenerieren aufrecht erhalten wird. Es kann jedoch auch die Drehzahl in einem bestimmten Drehzahlbereich gehalten werden, welcher für das Regenerieren vorgegeben wird. Das Beibehalten einer im Wesentlichen unveränderten Drehzahl auch im Anschluss an das eigentliche Regenerieren des Partikelfilters hat den Vorteil, dass ein Fahrzeug- nutzer akustisch keine Änderung des Betriebszustands der Verbrennungskraftmaschine wahrnimmt, wenn die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenieren des Partikelfilters weiterhin im Leerlauf betrieben wird. So kann verhindert werden, dass der Fahrzeugnutzer die Verbrennungskraftmaschine manuell vorzeitig abstellt, wie dies geschehen könnte, wenn der Fahrzeugnutzer der Meinung wäre, das Regenerieren sei abgeschlossen.

Bevorzugt wird die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenerieren mit einer Drehzahl betrieben, welche höher ist als eine während eines Leerlaufs im Stand des Fahrzeugs im Normalbetrieb vorgegebene Drehzahl. Durch Vorgeben einer solchen erhöhten Drehzahl wird nämlich ein besonders hoher Abgasmassenstrom durch die Abgasanlage hindurchgeleitet. Dieser große Abgasmassenstrom ist in der Lage, in besonders kurzer Zeit besonders viel Wärme aus dem Bereich der Dosiereinrichtung abzuführen.

Beispielsweise kann die im Normalbetrieb des Fahrzeugs für den Stand desselben vorgegebene Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine in einem Drehzahlbereich von 500 U/min bis 600 U/min liegen. Bei einer solchen Leerlaufdrehzahl des stehenden Fahrzeugs im Normalbetrieb ist es günstig, während des Regenerierens und im

Anschluss an das Regenieren eine Drehzahl von etwa dem Zweifachen dieser

Leerlaufdrehzahl einzustellen, also beispielsweise von 1200 U/min. Dann kann sowohl der Partikelfilter effizient regeneriert als auch im Anschluss an das Regenerieren die Wärme gut von der Dosiereinrichtung abgeführt werden. Vorteilhaft kann die für das gewünschte Herunterkühlen der Dosiereinrichtung benötigte Zeit auf ein Drittel bis ein Viertel abgesenkt werden, wenn im Anschluss an das Regenerieren die erhöhte Leerlaufdrehzahl eingestellt wird und nicht die für den Normalbetrieb des Fahrzeugs vorgegebene Leerlaufdrehzahl der Verbrennungskraftmaschine.

Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenerieren des Partikelfilters im Leerlauf betrieben wird, bis eine Temperatur geringer ist als ein vorbestimmter Schwellenwert. Eine solche Temperatur kann insbesondere an der Dosiereinrichtung erfasst werden, um besonders gut sicherzustellen, dass eine thermische Belastung der Dosiereinrichtung möglichst gering gehalten wird.

Anstelle des Absenkens der Temperatur auf einen vorbestimmten Schwellenwert kann auch der nach dem Regenerieren des Partikelfilters fortgesetzte Leerlaufbetrieb der Verbrennungskraftmaschine dann beendet werden, wenn die Temperatur um einen vorbestimmten Wert abgesenkt ist. Steuerungstechnisch einfach zu implementieren ist es ebenfalls, wenn zusätzlich oder alternativ die Verbrennungskraftmaschine im Anschluss an das Regenerieren des Partikelfilters im Leerlauf betrieben wird, bis eine vorbestimmte Zeitspanne verstrichen ist. So kann beispielsweise die Verbrennungskraftmaschine über eine Zeitspanne von 3 min bis 10 min hinweg, insbesondere über eine Zeitspanne von 5 min hinweg, nach dem Regenerieren des Partikelfilters weiterhin im Leerlauf betrieben werden.

Während des Regenerierens des Partikelfilters wird bevorzugt wenigstens ein Parameter der Verbrennungskraftmaschine eingestellt, welcher ein Erhöhen einer Austrittstemperatur des Abgases an einem Auslass der Verbrennungskraftmaschine bewirkt. Das Einstellen derartiger Parameter der Verbrennungskraftmaschine wird auch als Thermomanagement bezeichnet, welches unterstützend dafür sorgt, dass beim Regenerieren im Bereich des Partikelfilters eine ausreichend hohe Temperatur vorliegt, um das Abbrennen der Rußpartikel in dem Partikelfilter zu begünstigen. Bevorzugt wird vorliegend der wenigstens eine Parameter, welcher ein Erhöhen der Austrittstemperatur des Abgases bewirkt, im Anschluss an das Regenerieren zurückgesetzt. Das Thermomanagement wird also unterbunden, und es strömt dann ein vergleichsweise kühler Abgasstrom in die Abgasanlage. So kann besonders rasch Wärme aus dem Bereich der Dosiereinrichtung abgeführt werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird während des Regenerierens des Partikelfilters ein Brennstoff in das Abgas eingebracht, wobei das Einbringen des Brennstoffs in das Abgas während des im Anschluss an das Regenerieren statt- findenden Betreibens der Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf unterbunden wird. Das Zudosieren von Brennstoff, insbesondere von Kraftstoff, in das Abgas dient nämlich während des Regenerierens des Partikelfilters dem Einstellen von zum Abbrennen der Rußpartikel erforderlichen, hohen Temperaturen. Diese hohen Temperaturen werden nach dem Regenerieren nicht mehr benötigt, sondern sie würden im Gegenteil das gewünschte Abkühlen der Dosiereinrichtung behindern.

Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn einem Fahrzeugnutzer ein Regenerationsbetrieb des Partikelfilters kommuniziert wird, wobei dieser Regenerationsbetrieb dem Fahrzeugnutzer auch während des im Anschluss an das Regenerieren des Partikelfilters stattfindenden Betreibens der Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf kommuniziert wird. Dem Fahrzeugnutzer wird also suggeriert, das Regenerieren des Partikelfilters dauere noch an; tatsächlich ist jedoch das Regenerieren des Partikelfilters bereits abgeschlossen, und die (bevorzugt erhöhte) Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine wird lediglich zum Kühlen der Dosiereinrichtung weiterhin aufrecht erhalten. Es kann so zuverlässig vermieden werden, dass der Fahrzeugnutzer die Verbrennungskraftmaschine außer Betrieb nimmt, bevor die Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf für das gewünschte Herunterkühlen der Dosiereinrichtung gesorgt hat.

Ein solches Kommunizieren, insbesondere Anzeigen des Regenerationsbetriebs auf einem Display, ist insbesondere bei Fahrzeugen vorteilhaft, bei welchen ein Batterietrennschalter vorgesehen ist. Ein solcher Batterietrennschalter ist beispielsweise bei Nutzfahrzeugen vorgesehen, welche zum Transportieren von Gefahrgut ausgebildet sind. Der Batterietrennschalter sorgt nämlich bei derartigen Fahrzeugen dafür, dass nach dem Abstellen der Verbrennungskraftmaschine innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne auch sämtliche Steuergeräte des Fahrzeugs außer Betrieb genommen werden. Wird jedoch ein Steuerbefehle an die Verbrennungskraftmaschine ausgebendes Steuergerät außer Betrieb genommen, so kann die Verbrennungskraftmaschine nicht mehr im

Leerlauf betrieben und so die aktive Kühlung der Dosiereinrichtung erreicht werden.

Die erfindungsgemäße Abgasanlage für ein Fahrzeug umfasst eine Dosiereinrichtung, welche zum Einbringen eines Reduktionsmittels für die Abgasnachbehandlung in das Abgas ausgebildet ist. Des Weiteren sind ein Partikelfilter und eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, mittels welcher während eines Regenerierens des Partikelfilters ein Leerlaufbetrieb einer Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs einstellbar ist. Hierbei ist die Steuerungseinrichtung dazu ausgelegt, zum Verringern einer Temperatur der Dosiereinrichtung die Verbrennungskraftmaschine auch im Anschluss an das Regenerieren des Partikelfilters weiterhin im Leerlauf zu betreiben. So lässt sich auf einfache Weise ein Schutz der Dosiereinrichtung vor einer unerwünscht lang

andauernden Wärmebelastung realisieren.

Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für die erfindungsgemäße Abgasanlage und umgekehrt.

Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den

Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Abgasnachbehandlungseinheit einer Abgasanlage für ein

Nutzfahrzeug, welche eine Dosiereinheit für eine Harnstofflösung aufweist;

Fig. 2 den Temperaturverlauf im Bereich einer Düse der Dosiereinheit bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Standregeneration des Partikelfilters ohne Motornachlauf; und

Fig. 3 den Temperaturverlauf bei einem verlängerten Nachlauf des

Verbrennungsmotors des Fahrzeugs im Anschluss an die

Standregeneration.

Fig. 1 zeigt von einer Abgasanlage eines Nutzfahrzeugs lediglich grob schematisch eine Abgasnachbehandlungseinheit 10 in einer Draufsicht. Die Abgasnachbehandlungseinheit 10 ist vorliegend annähernd quaderförmige ausgebildet und erstreckt sich in Richtung der Zeichnungsebene. In der Abgasnachbehandlungseinheit 10 sind bevorzugt mehrere katalytisch und/oder filtertechnisch wirksame Abgasnachbehandlungsbauteile angeordnet sind, was hier nicht gesondert dargestellt ist. In jedem Fall ist in der Abgasnachbehandlungseinheit 10 wenigstens einthermisch regenerierbarer Partikelfilter angeordnet. Dieser ist vorliegend in einem Bereich 14 der Abgasnachbehandlungseinheit 10 angeordnet und erstreckt sich vorzugsweise parallel zu der sich in die Zeichnungsebene erstreckende Längsausdehnung der Abgasnachbehandlungseinheit 10. Über einen Einlass 12 strömt beim Betreiben einer (nicht gezeigten) Verbrennungskraftmaschine des Nutzfahrzeugs das Abgas in die Abgasnachbehandlungseinheit 10 ein.

Des Weiteren ist eine an der Abgasnachbehandlungseinheit 10 befestigte Dosiereinheit 16 vorgesehen, über welche ein Reduktionsmittel in das Abgas eingebracht werden kann. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit wird nachfolgend davon ausgegangen, dass es sich dabei um eine Dosiereinheit zur Dosierung von flüssiger Harnstofflösung handelt. In diesem Fall ist in der Abgasnachbehandlungseinheit 10 zusätzlich zum Partikelfilter ein SCR-Katalysator als weiteres Abgasnachbehandlungsbauteil angeordnet. Aus dem Harnstoff der Harnstofflösung wird im heißen Abgas durch Thermolyse und/oder

Hydrolyse Ammoniak freigesetzt, welcher wiederum als Reduktionsmittel für eine selektive katalytische Reduktion von im Abgas enthaltenen Stickoxiden am SCR- Katalysator dient.

Beim thermischen Regenerieren des Partikelfilters ist die Dosiereinheit 16 einer vergleichsweise hohen Temperaturbelastung ausgesetzt. Dies ist besonders gut anhand einer in Fig. 2 gezeigten Kurve 18 veranschaulicht, welche die Temperatur T an einer Düse der Dosiereinheit 16 angibt, über welche die wässrige Harnstoff lösung in das Abgas eingebracht wird. Die Temperatur T ist in Fig. 2 auf einer Ordinate 20 aufgetragen, und die Zeit t auf einer Abszisse 22.

Zu einem ersten Zeitpunkt 24 beginnt eine Phase des Regenerierens 26 des Partikelfilters. Hierbei findet das Regenerieren 26 bei stehendem Fahrzeug statt, es wird also eine so genannte Standregeneration vorgenommen. Diese Standregeneration wird auch als High-Idle-Regeneration bezeichnet, also als Regeneration bei hoher Leerlaufdrehzahl. Es wird nämlich während des Regenerierens 26 des Partikelfilters eine gegenüber der normalen Drehzahl im Leerlauf ohne Partikelfilterregeneration erhöhte Leerlaufdrehzahl des Verbrennungsmotors eingestellt, während das Fahrzeug steht. Ein Gaspedal des Fahrzeugs ist während der High-Idle-Regeneration inaktiv.

Durch unter dem Begriff Thermomanagement zusammenfassbare innermotorische Maßnahmen wird während des Regenerierens 26 die Temperatur des Abgases am Austritt der Verbrennungskraftmaschine erhöht. Zudem wird stromabwärts der

Verbrennungskraftmaschine Kraftstoff in das Abgas eindosiert. Dies führt zu einer starken Anhebung der Temperatur des Abgases, sodass Rußpartikel, welche sich im Partikelfilter angesammelt haben, abgebrannt werden. Das entsprechende Ansteigen der Temperatur T im Bereich der Dosiereinheit 16 während des Regenerierens 26 ist durch einen

Abschnitt 28 der Kurve 18 in Fig. 2 veranschaulicht. Dem Fahrzeugnutzer wird hierbei auf einem Display angezeigt, dass die High-idle-Regeneration aktiv ist.

Mit Ende der Regeneration 26, also ab einem zweiten Zeitpunkt 30 wird bei einer üblichen Vorgehensweise die Verbrennungskraftmaschine abgestellt, was auch automatisiert erfolgen kann. Die Temperatur T im Bereich der Düse der Dosiereinheit 16 sinkt daher wieder allmählich ab, wie dies aus einem Abschnitt 32 der Kurve 18 in Fig. 2 ersichtlich ist. Jedoch dauert dieses Absinken der Temperatur auf einen für die Dosiereinheit 16 möglichst unschädlichen Wert vergleichsweise lange.

Vorliegend wird erfindungsgemäß, wie dies aus einer Kurve 34 in Fig. 3 ersichtlich ist, im Anschluss an das Regenerieren 26, also über den Zeitpunkt 30 hinaus, die

Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs weiterhin im Leerlaufbetrieb, insbesondere mit der erhöhten Leerlaufdrehzahl betrieben, welche auch schon während des

Regenerierens 26 eingestellt wurde. Der Abschnitt 28 der Kurve 34 in Fig. 3 entspricht daher zwar dem Abschnitt 28 der Kurve 18 in Fig. 2, jedoch sorgt bei dem anhand der Fig. 3 veranschaulichten erfindungsgemäßen Verfahren der während einer Zeitspanne 36 vorgenommene Nachlauf der Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs für ein rasches Abführen von Wärme von der Dosiereinheit 16. Der Leerlaufbetrieb und insbesondere die erhöhte Leerlaufdrehzahl der Verbrennungskraftmaschine wird also ohne Eingriff des Fahrzeugnutzers beibehalten, nachdem mittels eines Steuergeräts erkannt wurde, dass zum Zeitpunkt 30 das Regenerieren des Partikelfilters abgeschlossen ist.

Das vorstehend beschriebene Thermomanagement zum Erhöhen der Austrittstemperatur des Abgases, welches die Verbrennungskraftmaschine verlässt, wird jedoch während dieser Zeitspanne 36 unterbunden. Ebenso wird während der Zeitspanne 36 kein

Kraftstoff mehr in das Abgas zudosiert. Dies führt dazu, dass ein vergleichsweise großer Abgasmassenstrom mit geringer Eintrittstemperatur über den Einlass 12 in die

Abgasnachbehandlungseinheit 10 eintritt.

Dieser hohe Abgasmassenstrom führt zu einem gezielten und effizienten Herunterkühlen der Dosiereinheit 16. Entsprechend verläuft ein zweiter Abschnitt 38 der Kurve 34 in Fig. 3 deutlich unterhalb des zu Referenzzwecken ebenfalls in Fig. 3 eingezeichneten Abschnitts 32. Nach Ablauf einer vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne wird der Kühlungsnachlauf der Verbrennungskraftmaschine beendet und die Verbrennungskraftmaschine abgestellt oder wieder mit einer normalerweise vorgesehenen niedrigeren Leerlaufdrehzahl betrieben werden, was bevorzugt automatisiert erfolgt. Vorliegend wird der Kühlungsnachlauf des Verbrennungsmotors in einem Zeitpunkt 40 beendet und die Verbrennungskraftmaschine abgestellt, in welchem an der Düse der Dosiereinheit 16 eine für den gewünschten Bauteilschutz tolerierbare Temperatur vorliegt, beispielsweise eine Temperatur von 130 °C. Es kann jedoch auch der im Anschluss an die High-Idle- Regeneration des Partikelfilters stattfindende Kühlungsnachlauf der Verbrennungskraftmaschine dann beendet werden, wenn die Temperatur T um einen vorbestimmten Wert ΔΤ abgesenkt ist, oder wenn eine anderweitig bestimmte Zeitspanne 36 verstrichen ist. Beispielsweise kann die Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf mit erhöhter Drehzahl über die Zeitspanne 36 einer Dauer von 5 Minuten bis 8 Minuten hinweg betrieben werden.

Während des Betreibens der Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf mit erhöhter Drehzahl kann nämlich bereits innerhalb einer Zeitspanne 36 von beispielsweise 5 Minuten eine Absenkung der Temperatur T um etwa 40 °C erreicht werden.

Sowohl während des Regenerierens 26 als auch während der Zeitspanne 36 wird dem Fahrzeugnutzer angezeigt, dass die High-Idle-Regeneration aktiv ist. Beispielsweise kann hierfür auf einer Anzeige eine Gesamtlaufzeit und/oder eine verbleibende Laufzeit der Standregeneration angegeben werden. Bevorzugt ist in diesen angezeigten Laufzeiten der Standregeneration die Zeitspanne 36 mit hineingerechnet, auch wenn das eigentliche Regenerieren 26 zum Zeitpunkt, 30 bereits abgeschlossen ist. So wird nämlich dem Fahrzeugnutzer suggeriert, während der Zeitspanne 36 dauere das Regenerieren 26 des Partikelfilters noch an.

Zudem bemerkt der Fahrzeugnutzer keinen Unterschied in der Drehzahl der

Verbrennungskraftmaschine während des Regenerierens 26 und während der Zeitspanne 36. Er wird also nicht versucht sein, die Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs vor dem Ende des Kühlungsnachlaufs desselben, also vor dem Zeitpunkt 40, außer Betrieb zu nehmen.

Dies ist insbesondere bei einem zum Gefahrguttransport ausgebildeten Nutzfahrzeug sinnvoll, da hier nach dem Abstellen der Verbrennungskraftmaschine ein

Batterietrennschalter dafür sorgt, dass sämtliche Steuergeräte des Fahrzeugs außer Betrieb genommen werden. Vorliegend sorgt jedoch das Motorsteuergerät während der Zeitspanne 36 für das Betreiben der Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf mit weiterhin gegenüber dem Leerlauf im Normalbetrieb erhöhter Drehzahl von

beispielsweise 1200 U/min. Dem würde ein Außer-Betrieb-Nehmen des

Motorsteuergeräts aufgrund der Betätigung des Batterietrennschalters zuwiderlaufen.