Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A FUEL INJECTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/233768
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a fuel injector with two coaxially arranged nozzle needles (1, 2) which are guided inside one another and, within a nozzle body (3), define a gas chamber (4) for a gaseous fuel and a liquid fuel chamber (5) for a liquid fuel, in the case of which method the liquid fuel pressure is set above the gas pressure. According to the invention, during an injection interruption, for example in an overrun mode of an internal combustion engine which is supplied with fuel by way of the fuel injector, liquid fuel which has passed into the gas chamber (4) by way of the leakage is expelled from the gas chamber (4) by way of single or multiple pulse-like opening of the outer nozzle needle (1).

Inventors:
GIRLINGER GERHARD (AT)
BLATTERER DIETER (AT)
MITTER ROLAND (AT)
Application Number:
PCT/EP2019/063201
Publication Date:
December 12, 2019
Filing Date:
May 22, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
F02D19/06; F02D17/00; F02D41/30; F02M21/02; F02M43/04; F02M65/00
Foreign References:
DE102014225167A12016-06-09
DE102015218257A12017-03-23
DE102012012450A12012-12-27
DE102016221547A12018-05-03
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffinjektors mit zwei koaxial angeordneten, ineinander geführten Düsennadeln (1, 2), die innerhalb eines Düsenkörpers (3) einen Gasraum (4) für einen gasförmigen Kraftstoff und einen Flüssigkraftstoffraum (5) für einen flüssigen Kraftstoff definieren, bei dem der Flüssigkraftstoffdruck über dem Gas druck eingestellt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass während einer Einspritzunterbrechung, beispielsweise im Schubbetrieb einer Brennkraftmaschine, die durch den Kraftstoffinjektor mit Kraft stoff versorgt wird, flüssiger Kraftstoff, der im Wege der Leckage in den Gasraum (4) gelangt ist, durch einmaliges oder mehrfaches impulsartiges Öffnen der äußeren Dü sennadel (1) aus dem Gasraum (4) ausgetrieben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckdifferenz zwischen dem Flüssigkraftstoff druck und dem Gasdruck von mindestens 10 bar, vorzugsweise mindestens 15 bar, weiterhin vorzugsweise von etwa 20 bar eingestellt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Düsennadeln (1, 2) getrennt voneinander hydraulisch gesteuert werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass zur hydraulischen Steuerung der beiden Düsenna deln (1, 2) der flüssige Kraftstoff verwendet wird, wobei es sich vorzugsweise um Die selkraftstoff handelt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der flüssige Kraftstoff, vorzugsweise Dieselkraftstoff, zum Zünden des gasförmigen Kraftstoffs, vorzugsweise Erdgas, verwendet wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der flüssige Kraftstoff, vorzugsweise Dieselkraftstoff, im Wege einer Piloteinspritzung in einen Brennraum der Brennkraftmaschine einge bracht wird.

Description:
Beschreibung

Titel:

Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffinjektors

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffinjektors mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Der Kraftstoff injektor weist zwei koaxial angeordnete, ineinander geführte Düsennadeln auf, die innerhalb eines Düsenkörpers einen Gasraum für einen gasförmigen Kraftstoff und einen Flüssigkraftstoffraum für ei nen flüssigen Kraftstoff definieren. Bei den beiden Kraftstoffen kann es sich insbeson dere um Erdgas und Dieselkraftstoff handeln. Der Kraftstoff! njektor ist vorzugsweise ein NGDI-Injektor.

Stand der Technik

Beim sogenannten NGDI G, Natural Gas Direct Injection“)- Einspritzverfahren wird Erd gas unter Hochdruck direkt in den Brennraum einer Brennkraftmaschine eingeblasen, mittels einer zuvor abgesetzten Dieselpiloteinspritzung gezündet und diffusiv verbrannt. Dieses Brennverfahren weist gegenüber der konventionellen Dieselverbrennung den Vorteil auf, dass die CO2- Emissionen um bis zu 25 % reduziert werden können. Dar über hinaus können die Kraftstoffkosten gesenkt werden. Das Brennverfahren weist zudem eine dieselähnliche Verbrennungs- und damit Drehmomentencharakteristik auf, so dass die Integration in vorhandene Dieselantriebssysteme möglich ist, und zwar oh ne große Änderungen an den Systemkomponenten vornehmen zu müssen.

Beim NGDI-Einspritzverfahren erfolgt die Zumessung der beiden Kraftstoffe in der Re gel mittels eines Kraftstoffinjektors, der zwei koaxial angeordnete, ineinander geführte Düsennadeln besitzt. Die äußere Düsennadel steuert die Einspritzung des gasförmigen Kraftstoffs, die innere Düsennadel die Dieselpiloteinspritzung. Aus Sicherheitsgründen wird der Dieseldruck immer etwas höher als der Gasdruck eingestellt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass kein Gas im Wege der Leckage in den Dieselbereich gelangt. Eine geringe Leckage des Dieselkraftstoffs in den Gasbereich ist nicht sicherheitskri tisch und wird daher in der Regel hingenommen. Der sich innerhalb zwei Motorumdre hungen bzw. zwischen zwei Arbeitstakten im Gasbereich ansammelnde Dieselkraftstoff wird einfach mit der nächsten Gaseinblasung mit ausgetragen.

Erfolgt jedoch über einen längeren Zeitraum keine Gaseinblasung, beispielsweise im Schubbetrieb der Brennkraftmaschine, kann sich im Gasbereich eine größere Menge an Dieselkraftstoff ansammeln. Mit der ersten Gaseinblasung nach Beenden des Schubbetriebs gelangt dann eine zu große Dieselmenge auf einmal in den Brennraum, was zu einer schlechten Verbrennung führt. Diese kann sich in einer schlechten Ab gasqualität äußern und zu einer Beschädigung des Kraftstoffinjektors und/oder der Brennkraftmaschine führen.

Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoff injektors anzugeben, bei dem die vorstehend genannten Nachteile möglichst nicht auftreten.

Zur Lösung der Aufgabe wird das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Offenbarung der Erfindung

Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffinjektors mit zwei ko axial angeordneten, ineinander geführten Düsennadeln, die innerhalb eines Düsenkör pers einen Gasraum für einen gasförmigen Kraftstoff und einen Flüssigkraftstoffraum für einen flüssigen Kraftstoff definieren. Bei dem Verfahren wird der Flüssigkraftstoff druck über dem Gasdruck eingestellt, um zu verhindern, dass der gasförmige Kraftstoff in den Flüssigkraftstoffraum gelangt. Erfindungsgemäß wird während einer Einspritzun terbrechung, beispielsweise im Schubbetrieb einer Brennkraftmaschine, die durch den Kraftstoffinjektor mit Kraftstoff versorgt wird, flüssiger Kraftstoff, der im Wege der Le ckage in den Gasraum gelangt ist, durch einmaliges oder mehrfaches impulsartiges Öffnen der äußeren Düsennadel aus dem Gasraum ausgetrieben. Das vorgeschlagene Verfahren verhindert die Ausbildung eines„Dieselsumpfs“ im Gasraum, insbesondere oberhalb eines Dichtsitzes der äußeren Düsennadel, im Schubbetrieb der Brennkraftmaschine. Dadurch ist sichergestellt, dass mit der ersten Gaseinblasung nach Beenden des Schubbetriebs kein Dieselkraftstoff oder allenfalls eine geringe Dieselmenge in den Brennraum miteingebracht wird. Auf diese Weise wird einer Verschlechterung der Verbrennung und der Abgasqualität entgegengewirkt. Ferner können Schäden am Kraftstoffinjektor oder an der Brennkraftmaschine vermie den werden.

Unter einem impulsartigen Öffnen der äußeren Düsennadel wird ein kontrolliertes, kur zes Öffnen verstanden. Die Öffnungsdauer ist gerade so lang gewählt, dass der den Dieselsumpf im Gasraum ausbildende Dieselkraftstoff ausgetrieben bzw. ausge schwemmt wird. Auf diese Weise geht nur wenig gasförmiger Kraftstoff verloren.

Die äußere Düsennadel kann zum Austreiben bzw. Ausschwemmen des Dieselkraft stoffs einmalig oder mehrfach impulsartig bzw. kurz geöffnet werden. Durch mehrfa ches kurzes Öffnen kann auch eine größere Dieselmenge ausgetragen werden, die sich beispielsweise bei längerem Schubbetrieb der Brennkraftmaschine im Gasraum, insbesondere oberhalb des Dichtsitzes der äußeren Düsennadel angesammelt hat.

Bevorzugt wird bei dem vorgeschlagenen Verfahren eine Druckdifferenz zwischen dem Flüssigkraftstoffdruck und dem Gasdruck von mindestens 10 bar, vorzugsweise min destens 15 bar, weiterhin vorzugsweise von etwa 20 bar eingestellt. Die Sicherheit steigt, je größer die Druckdifferenz ist. Beispielsweise kann bei einem Gasdruck von etwa 500 bar der Flüssigkraftstoffdruck auf etwa 520 bar eingestellt werden.

Um im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine die beiden Kraftstoffe zeitlich versetzt einspritzen bzw. einblasen zu können, werden vorzugsweise die beiden Düsennadeln getrennt voneinander gesteuert. Des Weiteren bevorzugt werden die beiden Düsenna deln getrennt voneinander hydraulisch gesteuert. Das heißt, dass den Düsennadeln jeweils ein Steuerraum zugeordnet ist, der mit einem Hydraulikmedium beaufschlagbar ist. An den Düsennadeln liegt somit jeweils ein Steuerdruck an, der eine hydraulische Druckkraft bewirkt, der die Düsennadel in ihrem Dichtsitz hält. Durch Absenken des Steuerdrucks wird die Düsennadel entlastet und öffnet. Das Absenken des Steuer drucks in einem Steuerraum kann mit Hilfe eines Steuerventils bewirkt werden. Vorteilhafterweise wird zur hydraulischen Steuerung der beiden Düsennadeln der flüs sige Kraftstoff verwendet, wobei es sich vorzugsweise um Dieselkraftstoff handelt. Auf diese Weise muss kein weiteres Hydraulikmedium vorgehalten werden, um die Düsen nadeln zu steuern.

Bevorzugt wird zudem der flüssige Kraftstoff zum Zünden des gasförmigen Kraftstoffs verwendet. Dies gilt insbesondere, wenn es sich bei dem gasförmigen Kraftstoff um Erdgas handelt, da der Flammpunkt von Erdgas sehr hoch ist, so dass keine Selbst zündung erfolgt. Ein zum Zünden geeigneter flüssiger Kraftstoff ist insbesondere Die selkraftstoff.

Zum Zünden des gasförmigen Kraftstoffs wird vorzugsweise der flüssige Kraftstoff, vorzugsweise Dieselkraftstoff, im Wege einer Piloteinspritzung in einen Brennraum der Brennkraftmaschine eingebracht. Die zeitlich versetzt eingeblasenen Gasstrahlen tref fen dann im Brennraum auf die Flüssigkraftstoffstrahlen bzw. Zündstrahlen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Figur näher beschrieben. Die Figur zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine Düsenbaugruppe eines Kraftstoffinjek tors, der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnung

Die in der Figur schematisch dargestellte Düsenbaugruppe eines Kraftstoffinjektors umfasst einen Düsenkörper 3, in dem zwei koaxial angeordnete, ineinander geführte Düsennadeln 1, 2 aufgenommen sind. Die äußere Düsennadel 1 ist hierzu als Hohlna del ausgeführt.

Die äußere Düsennadel 1 definiert gemeinsam mit der inneren Düsennadel 2 einen Flüssigkraftstoff raum 5 der mit einem flüssigen Kraftstoff, insbesondere Dieselkraftstoff, beaufschlagbar ist. Darüber hinaus begrenzt die äußere Düsennadel 1 gemeinsam mit dem Düsenkörper 3 einen Gasraum 4, der ein mit einem gasförmigen Kraftstoff, insbe sondere mit Erdgas, beaufschlagbar ist. Der Kraftstoffinjektor ist demnach als Zwei stoffinjektor ausgebildet, mittels dessen zwei unterschiedliche Kraftstoffe getrennt von einander in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine einbringbar sind. Der gasförmige Kraftstoff wird über Einblasöffnungen 6 in den Brennraum eingespritzt bzw. eingeblasen, die im Düsenkörper 3 ausgebildet sind. Oberhalb der Einblasöffnun gen 6 bildet der Düsenkörper 3 einen Dichtsitz 16 für die äußere Düsennadel 1 aus. In Richtung des Dichtsitzes 16 ist die äußere Düsennadel 1 durch die Federkraft einer Feder 13 vorgespannt. Bei geschlossener äußerer Düsennadel 1 kann kein gasförmi ger Kraftstoff aus dem Gasraum 4 in Richtung der Einblasöffnungen 6 nachströmen.

Der flüssige Kraftstoff wird über Einspritzöffnungen 7 in den Brennraum eingespritzt, die vorliegend ebenfalls im Düsenkörper 3 ausgebildet sind. Ein Dichtsitz 17 für die in nere Düsennadel 2 wird durch die äußere Düsennadel 1 ausgebildet. In Richtung des Dichtsitzes 17 ist die innere Düsennadel 2 analog der äußeren Düsennadel 1 durch die Federkraft einer Feder 12 vorgespannt. Bei geschlossener innerer Düsennadel 2 kann kein flüssiger Kraftstoff aus dem Flüssigkraftstoffraum 5 in Richtung der Einspritzöff nungen 7 nachströmen.

Der Zulauf von flüssigem Kraftstoff in den Flüssigkraftstoffraum 5 erfolgt über einen Zu laufkanal 18, der vorliegend als Schrägbohrung in der äußeren Düsennadel 1 ausge bildet ist. Somit befindet sich oberhalb einer durch den Düsenkörper 3 ausgebildeten Führung 14 für die äußere Düsennadel 1 ein weiterer Flüssigkraftstoffraum 5. Um eine Leckage des gasförmigen Kraftstoffs über die Führung 14 in den Flüssigkraftstoff raum 5 zu verhindern, ist der Flüssigkraftstoffdruck höher als der Gasdruck eingestellt. Dies verhindert jedoch nicht, dass im Wege der Leckage flüssiger Kraftstoff über die Führung 14 in den Gasraum 4 gelangt. Im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine wird der in den Gasraum 4 gelangende flüssige Kraftstoff mit der nächsten Gaseinblasung einfach ausgetragen. Erfolgt jedoch über einen längeren Zeitraum keine Gaseinbla sung, beispielsweise im Schubbetrieb der Brennkraftmaschine, kann sich im Bereich einer Düsenspitze 15 oberhalb des Dichtsitzes 16 eine so große Menge an Flüssig kraftstoff ansammeln, dass der mit der nächsten regulären Einspritzung in den Brenn raum eingebrachte gasförmige Kraftstoff schlecht verbrennt. Ferner kann bzw. können der Kraftstoffinjektor und/oder die Brennkraftmaschine Schaden nehmen.

Wird jedoch der Kraftstoffinjektor gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren betrie ben, wird während einer Schubphase der Brennkraftmaschine die äußere Düsenna del 1 einmalig oder mehrfach impulsartig geöffnet, so dass die sich im Gasraum 4 im Bereich der Düsenspitze 15 angesammelte Flüssigkraftstoffmenge ausgeschwemmt wird. Das heißt, dass mit der nächsten regulären Gaseinblasung nach Beenden der Schubphase kein oder nur noch wenig Flüssigkraftstoff miteingebracht wird, so dass eine optimale Verbrennung des gasförmigen Kraftstoffs erreicht wird.

Zum Öffnen der äußeren Düsennadel 1 wird der Steuerdruck in einem Steuerraum 9 abgesenkt, der eine auf die Düsennadel 1 hydraulische Schließkraft bewirkt. Die Dü sennadel 1 wird somit entlastet und vermag entgegen der Federkraft der Feder 13 zu öffnen. Der Steuerraum 9 wird radial außen von einer Dichthülse 11 begrenzt, in der das brennraumferne Ende der äußeren Düsennadel 1 hubbeweglich aufgenommen ist.

Radial innen wird der Steuerraum 9 von einer Dichthülse 10 begrenzt, die einen Steu erraum 8 umschließt, der der inneren Düsennadel 2 zugeordnet ist. Wird der Steuer druck im Steuerraum 8 gesenkt, wird die innere Düsennadel 2 entlastet und öffnet.