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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A MARSHALING YARD AND CONTROL DEVICE FOR A MARSHALING YARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/152752
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a particularly efficient method for operating a marshaling yard, wherein the position (p1) of a locomotive (10) on an inbound track (100) of the marshaling yard is determined, the position (p2) of the front end of the unit to be divided (60) facing the hump is determined relative to a unit to be divided (60) that is to be pushed by the locomotive (10) from the inbound track (100) to a hump of the marshaling yard, the distance (d) between the locomotive (10) and the front end of the unit to be divided (60) is determined on the basis of the determined positions (p1, p2), and the determined distance (d) is compared to a reference value for the length of the unit to be divided (60). The invention further relates to a control device for a marshaling yard.

Inventors:
JUNG INGO (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/058365
Publication Date:
November 15, 2012
Filing Date:
May 07, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
JUNG INGO (DE)
International Classes:
B61L17/00; B61L1/18; B61L23/24
Foreign References:
US3641338A1972-02-08
GB1191998A1970-05-13
DD260038A11988-09-14
DE757812C1953-12-21
DE19529919A11996-02-29
DE10220873A12002-11-28
DE3127672A11983-01-27
DE4305514A11994-08-18
DE10123433A12002-08-14
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Rangieranlage,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

- die Position (pl) einer Lokomotive (10) in einem Einfahr¬ gleis (100) der Rangieranlage ermittelt wird,

- bezogen auf eine von der Lokomotive (10) aus dem Einfahr¬ gleis (100) zu einem Ablaufberg der Rangieranlage zu schiebende Zerlegeeinheit (60) die Position (p2) des dem Ablaufberg zugewandten vorderen Endes der Zerlegeeinheit

(60) ermittelt wird,

- aus den ermittelten Positionen (pl, p2) der Abstand (d) zwischen der Lokomotive (10) und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit (60) bestimmt wird und

- der bestimmte Abstand (d) mit einem Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit (60) verglichen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

unter Berücksichtigung des Ergebnisses des Vergleichs ein Steuer-Signal für die Lokomotive (10) erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

mittels des Steuer-Signals die Geschwindigkeit der Lokomotive (10) gesteuert wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

das Steuer-Signal auf einer Anzeigeeinrichtung ausgegeben wird .

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Position (pl) der Lokomotive (10) bezogen auf eine Refe¬ renzposition, insbesondere in Form der Position einer Balise (110), ermittelt wird.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Position (p2) des vorderen Endes der Zerlegeeinheit (60) dadurch ermittelt wird, dass mittels einer Gleisfreilängen- messung der Abstand (d2) zwischen der dem Ablaufberg zugewandten vordersten Achse der Zerlegeeinheit (60) und einem Isolierstoß ermittelt wird.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

zusätzlich der Abstand (11) zwischen der Lokomotive (10) und dem dem Ablaufberg abgewandten hinteren Ende der Zerlegeeinheit (60) ermittelt wird. 8. Steuereinrichtung für eine Rangieranlage, mit

- einer ersten Messeinrichtung (11) zum Ermitteln der Position (pl) einer Lokomotive (10) in einem Einfahrgleis (100) der Rangieranlage,

- einer zweiten Messeinrichtung (120), die bezogen auf eine von der Lokomotive (10) aus dem Einfahrgleis (100) zu ei¬ nem Ablaufberg der Rangieranlage zu schiebende Zerlegeeinheit (60) zum Ermitteln der Position (p2) des dem Ablaufberg zugewandten vorderen Endes der Zerlegeeinheit (60) ausgebildet ist, und

- einer Auswerteeinrichtung (130)

zum Bestimmen des Abstands (d) zwischen der Lokomotive (10) und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit (60) aus den ermittelten Positionen (pl, p2) sowie zum Vergleichen des bestimmten Abstands (d) mit einem Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit (60) .

9. Steuereinrichtung nach Anspruch 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Auswerteeinrichtung (130) unter Berücksichtigung des Ergebnisses des Vergleichs zum Erzeugen eines Steuer-Signals für die Lokomotive (10) ausgebildet ist. 10. Steuereinrichtung nach Anspruch 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass mittels des Steuer-Signals die Geschwindigkeit der Lokomotive (10) gesteuert wird.

11. Steuereinrichtung nach Anspruch 9 oder 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steuereinrichtung zum Ausgeben des Steuer-Signals auf einer Anzeigeeinrichtung ausgebildet ist.

12. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die erste Messeinrichtung (11) zum auf eine Referenzposition, insbesondere in Form der Position einer Balise (110), bezoge- nen Ermitteln der Position der Lokomotive (10) ausgebildet ist .

13. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die zweite Messeinrichtung (120) derart ausgebildet ist, dass die Position (p2) des vorderen Endes der Zerlegeeinheit (60) dadurch ermittelt wird, dass mittels einer Gleisfreilängen- messung der Abstand (d2) zwischen der dem Ablaufberg zuge- wandten vordersten Achse der Zerlegeeinheit (60) und einem Isolierstoß ermittelt wird.

14. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steuereinrichtung zusätzlich zum Ermitteln des Abstands (11) zwischen der Lokomotive (10) und dem dem Ablaufberg abgewandten hinteren Ende der Zerlegeeinheit (60) ausgebildet ist .

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Betreiben einer Rangieranlage sowie Steuereinrichtung für eine Rangieranlage

In automatisierten Rangieranlagen werden Zerlegeeinheiten in Form ankommender Güterzüge üblicherweise in einem Einfahrgleis einer Einfahrgruppe gemäß einer Zerlegeliste entkuppelt beziehungsweise für die Entkupplung vorbereitet und anschlie- ßend von einer Lokomotive über einen Ablaufberg abgedrückt. Durch eine entsprechende Ablaufsteuerung wird es hierdurch ermöglicht, in den sich an den Ablaufberg anschließenden Richtungsgleisen aus den einzelnen ablaufenden Wagen beziehungsweise Wagengruppen, die auch als Abläufe bezeichnet wer- den, neue Züge zusammenzustellen.

Im Sinne eines zügigen Transports der Wagen beziehungsweise der beförderten Güter ist eine möglichst kurze Verweildauer der Wagen in einem Rangierbahnhof wünschenswert und damit verbunden eine möglichst große Leistungsfähigkeit der Anlage. Andererseits sind die Möglichkeiten zur weiteren Leistungsop ¬ timierung in modernen automatischen Rangieranlagen dadurch begrenzt, dass Unfälle oder Beschädigungen der rangierten Wagen oder ihrer Ladung, beispielsweise durch unzulässig starke Auflaufstöße der Wagen untereinander, auch unter ungünstigen betrieblichen Bedingungen zuverlässig zu vermeiden sind.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Rangieranlage anzugeben, das ohne Beeinträchtigung der Rangierqualität eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Anlage ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Rangieranlage, wobei die Position einer Lokomotive in einem Einfahrgleis der Rangieranlage ermittelt wird, bezogen auf eine von der Lokomotive aus dem Einfahr ¬ gleis zu einem Ablaufberg der Rangieranlage zu schiebende Zerlegeeinheit die Position des dem Ablaufberg zugewandten vorderen Endes der Zerlegeeinheit ermittelt wird, aus den er ¬ mittelten Positionen der Abstand zwischen der Lokomotive und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit bestimmt wird und der bestimmte Abstand mit einem Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit verglichen wird.

Es sei darauf hingewiesen, dass der erste sowie der zweite Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. die Ermittlung der Position der Lokomotive beziehungsweise des vorderen En ¬ des der Zerlegeeinheit, auch in umgekehrter Reihenfolge oder auch gleichzeitig durchgeführt werden können.

Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die grundlegende Erkenntnis zugrunde, dass im Bereich des Einfahrgleises eine Kenntnis von „Lücken" zwischen der Lokomotive und dem vorde- ren, dem Ablaufberg zugewandten Ende der von der Lokomotive aus dem Einfahrgleis zum Ablaufberg der Rangieranlage zu schiebenden Zerlegeeinheit eine Verbesserung des Betriebsab ¬ laufs und damit verbunden der Leistungsfähigkeit der Rangier ¬ anlage ermöglicht. Entsprechende Lücken können üblicherweise einerseits im Rahmen des Entkuppeins der Zerlegeeinheiten entstehen; andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass es erst beim Anrückvorgang, d.h. während die Zerlegeeinheit von der Lokomotive aus dem Einfahrgleis in Richtung des Ablauf ¬ berges geschoben wird, zu einer (zeitweiligen) Lückenbildung kommt. Ursache hierfür sind insbesondere Stöße zwischen den einzelnen Wagen beziehungsweise Wagengruppen der Zerlegeeinheit sowie unterschiedliche Laufeigenschaften der Wagen be ¬ ziehungsweise Wagengruppen. Eine Bestimmung dahingehend, ob entsprechende Lücken vorhan ¬ den sind oder nicht und wie groß diese in Summe gegebenen ¬ falls sind, erfolgt erfindungsgemäß dadurch, dass der Abstand zwischen der Lokomotive und dem vorderen Ende der Zerlegeein- heit ermittelt und anschließend mit einem Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit verglichen wird. Vorzugsweise entspricht der ermittelte Abstand zwischen der Lokomotive und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit hierbei für den Fall, dass es innerhalb der Zerlegeeinheit keine Lücken gibt und die Lokomotive vollständig an das hintere Ende der Zerlege ¬ einheit herangerückt ist, innerhalb von Messtoleranzen dem Referenzwert. Dabei können in Abhängigkeit von der jeweiligen konkreten Realisierung, d.h. insbesondere der Art und Weise, in der die Position der Lokomotive sowie die Position des vorderen Endes der Zerlegeeinheit ermittelt werden, gegebe ¬ nenfalls Korrekturen, etwa zur Berücksichtigung von Pufferüberhängen, Anwendung finden.

Als Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit kann bei- spielsweise eine von einem Dispositionssystem der Rangieranlage bereitgestellte beziehungsweise vorgemeldete Zuglänge verwendet werden. Alternativ hierzu ist es grundsätzlich jedoch auch denkbar, dass die Länge der Zerlegeeinheit bei ¬ spielsweise bei Einfahrt der noch gekuppelten Zerlegeeinheit in das Einfahrgleis gemessen und der entsprechende Messwert nachfolgend als Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit verwendet wird.

Die durch das erfindungsgemäße Verfahren gewonnene Kenntnis über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Lücken kann einerseits für eine Optimierung des Zusammenschiebens der Zerlegeeinheit verwendet werden, wodurch vorteilhafterweise Auflaufstöße zwischen den einzelnen Wagen oder Wagengruppen der Zerlegeeinheit vermieden beziehungsweise redu- ziert werden können. Andererseits ist für den Fall, dass der Vergleich ergibt, dass keine Lücken (mehr) vorhanden sind, eine erhöhte Anrückgeschwindigkeit der Lokomotive und damit der Zerlegeeinheit an den Ablaufberg möglich.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann bereits bei Annäherung der Lokomotive an die Zerlegeeinheit oder auch während des Anrückens der Lokomotive sowie der Zerlegeeinheit an den Ab ¬ laufberg durchgeführt werden. Vorzugsweise wird das erfin- dungsgemäße Verfahren hierbei kontinuierlich beziehungsweise zyklisch durchgeführt, um auch eine Erkennung von Änderungen des Abstandes zwischen der Lokomotive und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit zu ermöglichen. Hierdurch kann einerseits festgestellt werden, dass sich zunächst gegebenenfalls vor- handene Lücken innerhalb der Zerlegeeinheit im Rahmen des weiteren Verlaufs geschlossen haben. Darüber hinaus ist hierdurch jedoch auch der Fall erkennbar, dass ausgehend von einem lückenfreien beziehungsweise lückenlosen Zustand im Rahmen der weiteren Rangiertätigkeit Lücken innerhalb der Zerle- geeinheit beziehungsweise zwischen der Zerlegeeinheit und der Lokomotive entstehen.

Insgesamt ergibt sich hierdurch somit dahingehend eine Erhö ¬ hung der Leistungsfähigkeit der Rangieranlage, dass die für den Anrückvorgang der Zerlegeeinheit aus dem Einfahrgleis in das Berggleis beziehungsweise an den Ablaufberg erforderliche Zeit reduziert werden kann. Vorteilhafterweise geschieht dies bei gleichbleibender oder gegebenenfalls sogar verbesserter Rangierqualität dahingehend, dass durch Berücksichtigung von Lücken innerhalb der Zerlegeeinheit beziehungsweise zwischen der Zerlegeeinheit und der Lokomotive Auflaufstöße vermieden beziehungsweise hinsichtlich ihrer Stärke und/oder Anzahl reduziert werden können. Des Weiteren weist das erfindungsgemäße Verfahren auch den Vorteil auf, dass zu seiner Realisierung vergleichsweise we ¬ nige Messeinrichtungen im Bereich des Einfahrgleises erforderlich sind. Ursache hierfür ist, dass der Vergleich des Ab- Standes zwischen der Lokomotive und dem vorderen Ende der

Zerlegeeinheit mit dem Referenzwert für die Länge der Zerle ¬ geeinheit eine generelle Aussage dazu ermöglicht, ob es zwi ¬ schen den einzelnen Wagen beziehungsweise Wagengruppen der Zerlegeeinheit beziehungsweise zwischen der Zerlegeeinheit und der Lokomotive Lücken gibt oder nicht.

Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren derart wei ¬ tergebildet sein, dass unter Berücksichtigung des Ergebnisses des Vergleichs ein Steuer-Signal für die Lokomotive erzeugt wird. Mittels des Steuer-Signals ist es hierbei vorteilhaft ¬ erweise möglich, basierend auf dem Ergebnis des Vergleichs des Abstandes zwischen der Lokomotive und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit mit dem Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit mittelbar oder unmittelbar auf das Fahrverhal- ten der Lokomotive einzuwirken.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird hierbei mittels des Steuer-Signals die Geschwindigkeit der Lokomotive gesteuert. Hierdurch kann insbesondere für den Fall automatisch gesteuerter Lokomotiven mittels des Steuer-Signals eine unmittelba ¬ re Beeinflussung der Geschwindigkeit der Lokomotive erfolgen. Dabei kann die Geschwindigkeit der Lokomotive beispielsweise für den Fall erhöht werden, dass der Vergleich des bestimmten Abstands mit dem Referenzwert für die Länge der Zerlegeein ¬ heit ergibt, dass weder zwischen der Lokomotive und der Zer ¬ legeeinheit noch innerhalb der Zerlegeeinheit Lücken vorhan ¬ den sind. Zusätzlich oder alternativ zu der zuvor genannten bevorzugten Weiterbildung kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteil ¬ hafterweise auch derart ausgeführt sein, dass das Steuer- Signal auf einer Anzeigeeinrichtung ausgegeben wird. Dies ist insbesondere für solche Fälle vorteilhaft, in denen die Loko ¬ motive ganz oder teilweise durch Rangierpersonal gesteuert wird. Durch das Ausgeben des Steuer-Signals auf der Anzeige ¬ einrichtung kann beispielsweise eine Information über das Ergebnis des Vergleichs des bestimmten Abstands mit dem Refe- renzwert für die Länge der Zerlegeeinheit ausgegeben werden. Zusätzlich oder alternativ hierzu besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, eine Empfehlung im Hinblick auf eine Erhö ¬ hung beziehungsweise Erniedrigung der Geschwindigkeit der Lo ¬ komotive anzuzeigen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Anzeigeeinrichtung in oder an der Lokomotive angeordnet sein kann. In diesem Fall ist somit mittels des Steuer-Signals beziehungsweise dessen Ausgabe eine Informationsübermittlung an einen auf der Loko- motive angeordneten Rangierführer möglich. Alternativ hierzu ist es jedoch auch denkbar, dass die Lokomotive mittels einer außerhalb der Lokomotive angeordneten Fernbedienung gesteuert wird und die Anzeigeeinrichtung als Bestandteil der Fernbe ¬ dienung beziehungsweise als ergänzende Komponente zu dieser ausgebildet ist.

Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Ermittlung der Position der Lokomotive grundsätzlich auf beliebige, für sich bekannte Art und Weise erfolgen.

Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren derart wei ¬ tergebildet, dass die Position der Lokomotive bezogen auf ei ¬ ne Referenzposition, insbesondere in Form der Position einer Balise, ermittelt wird. Dies bietet den Vorteil, dass durch eine Bestimmung der Position der Lokomotive relativ zu einer Referenzposition auf vergleichsweise einfache Art und Weise eine exakte Positionsermittlung ermöglicht wird, wobei insbe ¬ sondere die Notwendigkeit einer absoluten Positionsbestimmung vermieden wird. So ist es beispielsweise denkbar, dass die Position der Lokomotive dadurch ermittelt wird, dass mittels einer Gleisfreilängenmessung der Abstand zwischen der Lokomotive und einem Isolierstoß beziehungsweise einer entsprechen ¬ de Messeinrichtung im Gleis ermittelt wird. Dabei dient somit die bekannt Position eines Isolierstoßes als Referenzpositi ¬ on .

Als besonders vorteilhaft wird die Verwendung der Position einer Balise als Referenzposition angesehen, da entsprechende Balisen häufig bereits im Bereich der Einfahrgleise von Ran ¬ gieranlagen angeordnet sind. Da die Position der Balise im Gleis bekannt und unveränderlich ist, kann sie als Referenzposition für die Bestimmung der Position der Lokomotive verwendet werden. So liefern Lokomotiven üblicherweise kontinu- ierlich Wegzählerstände, die beispielsweise mittels Wegim ¬ pulsgebern erfasst werden können, aus denen unter Berücksichtigung des Zählerstandes bei Befahrung der Balise sowie der bekannten Position der Balise die Position der Lokomotive im Einfahrgleis bestimmt werden kann.

Auch in Bezug auf die Ermittlung der Position des vorderen Endes der Zerlegeeinheit sind im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens unterschiedliche Ausführungsformen realisierbar. So könnte die Ermittlung dieser Position in Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten beispielsweise radarbasiert erfolgen .

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet, dass die Position des vorderen Endes der Zerlegeeinheit dadurch ermittelt wird, dass mittels einer Gleisfreilängenmessung der Abstand zwischen der dem Ablaufberg zugewandten vordersten Achse der Zerlegeeinheit und einem Isolierstoß ermittelt wird. Dies ist vorteilhaft, da hierdurch auf vergleichsweise einfache, für sich bekannte Art und Weise eine Ermittlung der Position des vorderen Endes der Zerlegeeinheit möglich ist. Vorzugsweise wird der Isolierstoß beziehungsweise die zugehö ¬ rige Messeinrichtung hierbei im jeweiligen Einfahrgleis vor der ersten Zusammenführungsweiche einer Einfahrgruppe mit mehreren Einfahrgleisen vorgesehen. Verfahren zur Gleisfreilängemessung sind beispielsweise aus den deutschen Patentanmeldungen DE 31 27 672 AI, DE 43 05 514 AI sowie DE 101 23 433 AI bekannt.

Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass zusätzlich der Abstand zwischen der Lokomotive und dem dem Ablaufberg abgewandten hinteren Ende der Zerlegeeinheit ermittelt wird. Dabei kann eine entspre- chende Abstandsermittlung beispielsweise mittels einer an der Lokomotive angeordneten Sensoreinrichtung nach für sich bekannten Verfahren vorgenommen werden. Durch eine zusätzliche Ermittlung des Abstands zwischen der Lokomotive und dem dem Ablaufberg abgewandten hinteren Ende der Zerlegeeinheit ist es vorteilhafterweise möglich, eine Aussage darüber zu erhal ¬ ten, in wieweit mögliche Lücken die Zerlegeeinheit selbst oder aber den Bereich zwischen der Lokomotive und der Zerlegeeinheit betreffen. Hierdurch wird es beispielsweise ermög ¬ licht, bereits bei Annäherung der Lokomotive an die Zerlege- einheit eine zuverlässige Information darüber zu erhalten, ob die Zerlegeeinheit selbst Lücken enthält oder nicht.

Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Steuereinrichtung für eine Rangieranlage. Bezüglich der Steuereinrichtung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Steuereinrichtung für eine Rangieranlage anzugeben, die ohne Beeinträchtigung der Rangierqualität eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Anlage ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Steuer ¬ einrichtung für eine Rangieranlage, mit einer ersten Messeinrichtung zum Ermitteln der Position einer Lokomotive in einem Einfahrgleis der Rangieranlage, einer zweiten Messeinrich ¬ tung, die bezogen auf eine von der Lokomotive aus dem Einfahrgleis zu einem Ablaufberg der Rangieranlage zu schiebende Zerlegeeinheit zum Ermitteln der Position des dem Ablaufberg zugewandten vorderen Endes der Zerlegeeinheit ausgebildet ist, und einer Auswerteeinrichtung zum Bestimmen des Abstands zwischen der Lokomotive und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit aus den ermittelten Positionen sowie zum Vergleichen des bestimmten Abstands mit einem Referenzwert für die Länge der Zerlegeeinheit .

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung entsprechen denjenigen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass bezüglich auf die entsprechenden vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Gleiches gilt hinsichtlich der im Folgenden ge- nannten bevorzugten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen

Steuereinrichtung in Bezug auf die entsprechenden bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass auch diesbezüglich auf die jeweiligen vorstehenden Erläuterungen verwiesen wird.

Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Steuereinrichtung der ¬ art ausgestaltet sein, dass die Auswerteeinrichtung unter Berücksichtigung des Ergebnisses des Vergleichs zum Erzeugen eines Steuer-Signals für die Lokomotive ausgebildet ist. Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die erfindungsgemäße Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass mittels des Steuer-Signals die Geschwindigkeit der Lokomotive gesteuert wird.

Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Steuereinrichtung auch derart ausgeführt sein, dass die Steuereinrichtung zum Ausge ¬ ben des Steuer-Signals auf einer Anzeigeeinrichtung ausgebil ¬ det ist.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung ist die erste Messeinrichtung zum auf eine Referenzposition, insbesondere in Form der Position einer Balise, bezogenen Ermitteln der Posi- tion der Lokomotive ausgebildet.

Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Steuereinrichtung auch derart weitergebildet sein, dass die zweite Messeinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Position des vorderen Endes der Zerlegeeinheit dadurch ermittelt wird, dass mittels einer Gleisfreilängenmessung der Abstand zwischen der dem Ablaufberg zugewandten vordersten Achse der Zerlegeeinheit und einem Isolierstoß ermittelt wird. Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Steuereinrichtung zusätzlich zum Ermitteln des Abstands zwischen der Lokomotive und dem dem Ab ¬ laufberg abgewandten hinteren Ende der Zerlegeeinheit ausgebildet .

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei ¬ spiels näher erläutert. Hierzu zeigt die Figur zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine schematische Skizze mit einem Ausführungsbeispiel der er ¬ findungsgemäßen Steuereinrichtung .

In der Figur ist eine Lokomotive 10 in Form einer Rangierlo ¬ komotive erkennbar. Die Lokomotive 10 befindet sich zusammen mit Güterwagen 20 und 30 sowie einer Wagengruppe bestehend aus zwei gekuppelten Güterwagen 40 und 50 auf einem Einfahr- gleis 100 einer Rangieranlage. Die Güterwagen 20, 30, 40 und 50 bilden zusammen eine Zerlegeeinheit 60, die von der Loko ¬ motive 10 aus dem Einfahrgleis 100 in einer durch einen Pfeil angedeuteten Rangierrichtung R zu einem Ablaufberg der Rangieranlage zu schieben ist. Ziel ist es hierbei, mittels der Rangieranlage beziehungsweise der Ablaufanlage derselben die Güterwagen 20, 30, 40, 50 der Zerlegeeinheit 60 zu neuen Zü ¬ gen zusammenzustellen.

In der Figur ist zwischen der Lokomotive 10 und dem Güterwa- gen 20 eine Lücke 11 erkennbar. Des Weiteren gibt es auch innerhalb der Zerlegeeinheit 60 Lücken 12 und 13. Um entspre ¬ chende Lücken 11, 12, 13 im Rahmen des Annäherns der Lokomo ¬ tive 10 an die Zerlegeeinheit 60 sowie im Rahmen des Anrü- ckens der Lokomotive 10 sowie der Zerlegeeinheit 60 an den Ablaufberg insbesondere bei der Geschwindigkeitssteuerung der Lokomotive 10 berücksichtigen und Auflaufstöße zwischen den Güterwagen 20, 30, 40 und 50 der Zerlegeeinheit 60 vermeiden zu können, erfolgt im Rahmen des beschriebenen Verfahrens eine Bestimmung des Abstandes d zwischen der Lokomotive 10 und dem dem Ablaufberg zugewandten vorderen Ende der Zerlegeeinheit 60, d.h. dem in Rangierrichtung R vorderen Ende des Güterwagens 50. In Rahmen des beschriebenen Ausführungsbeispiels wird hierzu die Position der Lokomotive 10 in dem Einfahrgleis 100 der Rangieranlage bezogen auf eine Referenzposition in Form der Position einer Balise 110 ermittelt. Dies geschieht dadurch, dass seitens der Lokomotive 10 ein Überfahren der Balise 110 detektiert wird und ausgehend von dieser bekannten Referenzposition mittels eines Wegzählers, d.h. beispielsweise eines Tachometers, der jeweilige Abstand dl zur Balise 110 und da ¬ mit die jeweilige Position pl der Lokomotive 10 im Einfahr- gleis 100 ermittelt wird. Vorzugsweise liefert die Lokomotive 10 hierbei kontinuierlich oder zyklisch Wegzählerstände, aus denen unter Berücksichtigung des Zählerstands bei Überfahrung der Balise 110 die Position pl der Lokomotive 10 im Einfahrgleis 100 ermittelt werden kann.

Die von einer fahrzeugseitigen ersten Messeinrichtung 11, die entsprechend den vorstehenden Erläuterungen beispielsweise einen Wegzähler beziehungsweise Wegimpulsgeber umfassen kann, derart ermittelte Position pl der Lokomotive 10 wird von der ersten Messeinrichtung 11 an eine fahrzeugseitige Übertra ¬ gungseinrichtung 12 übermittelt und von dieser unter Verwendung einer Fahrzeugantenne 13 funkbasiert über eine drahtlose Kommunikationsverbindung 140 an eine Auswerteeinrichtung 130 einer Steuereinrichtung der Rangieranlage übertragen.

In einem weiteren Verfahrensschritt wird nun die Position p2 des dem Ablaufberg zugewandten vorderen Endes der Zerlegeeinheit 60 ermittelt. Dies kann beispielsweise derart geschehen, dass mittels einer Gleisfreilängenmessung der Abstand zwi- sehen der dem Ablaufberg zugewandten vorderen Achse der Zerlegeeinheit 60 und einem Isolierstoß beziehungsweise einer zweiten Messeinrichtung 120 ermittelt wird. Die Ermittlung dieses Abstandes d2 ermöglicht es unter Berücksichtigung der bekannten Position des Isolierstoßes beziehungsweise der zweiten Messeinrichtung 120, die Position p2 des vorderen Endes der Zerlegeeinheit 60 mit vergleichsweise geringem Auf ¬ wand präzise zu ermitteln. Das entsprechende Messergebnis wird von der zweiten Messeinrichtung 120 über eine drahtge- bundene Kommunikationsverbindung 150 ebenfalls an die Auswerteeinrichtung 130 übermittelt.

Die Auswerteeinrichtung 130 bestimmt aus den empfangenen Positionen pl und p2 den Abstand d zwischen der Lokomotive 10 und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit 60. Durch einen Vergleich des bestimmten Abstands d mit einem beispielsweise ei ¬ ner Vormeldung eines Dispositionssystems entnommenen Refe ¬ renzwert ist es der Auswerteeinrichtung 130 hierbei möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es zwischen der Lokomoti- ve 10 und dem vorderen Ende der Zerlegeeinheit 60 Lücken gibt oder nicht. Sofern zusätzlich eine Messung des Abstands 11 zwischen der Lokomotive 10 und dem hinteren Ende der Zerlege ¬ einheit 60, d.h. dem der Lokomotive 10 zugewandten Ende des Wagens 20, vorgenommen wird, ist darüber hinaus eine Aussage dazu möglich, wie groß die Lücke beziehungsweise die Lücken innerhalb der Zerlegeeinheit 60 selbst ist beziehungsweise sind .

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass bei der Er- mittlung der Positionen und Abstände im Rahmen des beschriebenen Verfahrens in Abhängigkeit von dem jeweils angewandten Messverfahren Korrekturen vorgenommen werden können. Im Hinblick auf die Position pl der Lokomotive 10 gilt dies bei ¬ spielsweise in Bezug auf die Position, an der eine fahrzeug- seitige Detektionseinrichtung zum Detektieren der Balise 110 an der Lokomotive 10 angeordnet ist, oder auch in Bezug auf einen bekannten Abstand einer Vorderkante der Puffer der Lokomotive von der ersten Achse derselben, d.h. in Bezug auf den so genannten Überhang. Gleiches gilt entsprechend auch bezüglich der Ermittlung der Position p2 des dem Ablaufberg zugewandten vorderen Endes der Zerlegeeinheit 60.

Gemäß den vorstehenden Ausführungen ermöglicht das beschrie- bene Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens so ¬ wie der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung, die neben der Auswerteeinrichtung 130 insbesondere die erste Messeinrichtung 11 sowie die zweite Messeinrichtung 120 umfasst, vor ¬ teilhafterweise eine Optimierung des Betriebs der Rangieran- läge. So ist einerseits mit Kenntnis über Lücken 12, 13 in ¬ nerhalb der Zerlegeeinheit 60 beziehungsweise mit dem Wissen, dass gerade keine entsprechenden Lücken vorhanden sind, eine erhöhte Anrückgeschwindigkeit der Lokomotive 10 sowie der Zerlegeeinheit 60 an den Ablaufberg möglich. Darüber hinaus kann auch das Zusammenschieben der Zerlegeeinheit 60 unter gleichzeitiger Vermeidung von AuflaufStößen zwischen den Güterwagen 20, 30, 40, 50 der Zerlegeeinheit 60 optimiert wer ¬ den. Im Ergebnis wird somit durch ein beschleunigtes Rangie ¬ ren im Bereich des Einfahrgleises 100 eine Erhöhung der Leis- tungsfähigkeit der Rangieranlage ermöglicht, wobei vorteil ¬ hafterweise gleichzeitig eine Beeinträchtigung der Rangier ¬ qualität - etwa in Form einer Erhöhung der Anzahl oder der Stärke von AuflaufStößen - vermieden wird.