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Title:
METHOD FOR OPERATING A MOBILE RADIO STATION, AND RELAY RADIO STATION AND MOBILE RADIO STATION FOR USE IN THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/157558
Kind Code:
A1
Abstract:
To operate mobile radio stations at the edge of a coverage area, the LTE mobile radio system today has provision for operation via relay stations. LTE will in future also be used for vehicle communication. Even in parked vehicles (30), communication takes place via LTE, e.g. for data services or for telephony. A typical problem in this case arises with the underground garage scenario. The rear/lower part of an underground garage often has no network coverage. This is where the use of a vehicle-based relay radio station (RN) lends itself. However, problems may then arise in respect of excessive loading of the vehicle battery. According to the invention, these problems are solved by virtue of the relay radio station (RN) no longer being operated continually. A sleep/wake cycle is set up for the relay radio station (RN) and for the subscriber terminal stations (UE) connected thereto. This improves the efficiency of the communication particularly with regard to the loads on the vehicle battery.

Inventors:
ALIEIEV ROMAN (DE)
KWOCZEK ANDREAS (DE)
HEHN THORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/051790
Publication Date:
September 21, 2017
Filing Date:
January 27, 2017
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
H04W52/02
Foreign References:
US20080045145A12008-02-21
US20110305294A12011-12-15
US20130064173A12013-03-14
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Mobilfunkstation (UE), wobei die Kommunikation

zwischen Basisstation (20) und Mobilfunkstation (UE) über eine Relaisfunkstation (RN) geleitet wird, wobei die Mobilfunkstation (UE) in einem Energiesparmodus betrieben wird in dem sie zeitweilig in einen Schlafzustand versetzt wird, dadurch

gekennzeichnet, dass die Relaisfunkstation (RN) ebenfalls in einem Energiesparmodus betrieben wird in dem sie zeitweilig in einen Schlafzustand versetzt wird und dass die Schlaf-/Wachzustände von Mobilfunkstation (UE) und Relaisfunkstation (RN) synchronisiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei von der Relaisfunkstation (RN) eine erste, zweite oder dritte Kontrollnachricht zur Mobilfunkstation (UE) gesendet wird, wobei in der ersten Kontrollnachricht der Mobilfunkstation (UE) mitgeteilt wird wie der Schlaf- /Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) bzgl. der Downlink-Übertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation (UE) ist, wobei in der zweiten Kontrollnachricht der

Mobilfunkstation (UE) mitgeteilt wird wie der Schlaf-/Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) bzgl. der Uplink-Übertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation (UE) ist und wobei in der dritten Kontrollnachricht (DS_Config) der Mobilfunkstation (UE) mitgeteilt wird wie der Schlaf-/Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) bezüglich der Aussendung von Synchronisationsinformationen zu der Mobilfunkstation (UE) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die zweite Kontrollnachricht mit der ersten

Kontrollnachricht kombiniert wird und in einer gemeinsamen Kontrollnachricht

(DRxA_Config) gesendet wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Mobilfunkstation (UE) eine

Bestätigungsnachricht zu der Relaisfunkstation (RN) zurücksendet in der der Empfang und die Akzeptanz des in der ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht mitgeteilten Schlaf-/Wachzyklus bestätigt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Bestätigung zu der ersten und zweiten

Kontrollnachricht in einer gemeinsamen Bestätigungsnachricht (DS_Ack) gesendet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei statt der Bestätigungsnachricht eine

negative Bestätigungsnachricht zu der Relaisfunkstation (RN) zurückgesendet wird, mit der der Relaisfunkstation (RN) die Nichtakzeptanz des in der ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht mitgeteilten Schlaf-/Wachzyklus mitgeteilt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei in der negativen Bestätigungsnachricht ein

Gegenvorschlag zur Vereinbarung eines modifizierten Schlaf-/Wachzyklus enthalten ist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Übertragung der Daten das Mobilfunkkommunikationssystem nach dem LTE Standard (Long Term Evolution) eingesetzt wird.

9. Relaisfunkstation zur Verwendung bei dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Relaisfunkstation (RN) einen

Energiesparmodus aufweist.

10. Relaisfunkstation nach Anspruch 9, wobei die Relaisfunkstation (RN)

Kommunikationsmittel aufweist, die vor Einleitung des Energiesparmodus eine erste, zweite oder dritte Kontrollnachricht zu der Mobilfunkstation (UE) senden, wobei in der ersten Kontrollnachricht der Mobilfunkstation (UE) mitgeteilt wird wie der Schlaf- /Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) während des Energiesparmodus bzgl. der Downlink-Ubertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation ist, wobei in der zweiten Kontrollnachricht der Mobilfunkstation (UE) mitgeteilt wird wie der Schlaf-/Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) während des Energiesparmodus bzgl. der Uplink- Übertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation (UE) ist und wobei in der dritten Kontrollnachricht (DS_Config) der Mobilfunkstation (UE) mitgeteilt wird wie der Schlaf- /Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) während des Energiesparmodus bzgl. der Aussendung von Synchronisationsinformationen zu der Mobilfunkstation (UE) ist.

1 1. Relaisfunkstation nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Relaisfunkstation (RN) in einem Kraftfahrzeug (30) eingebaut ist.

12. Mobilfunkstation zur Verwendung bei dem Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mobilfunkstation (UE) einen Energiesparmodus aufweist, wobei die Mobilfunkstation (UE) Kommunikationsmittel aufweist, die nach Empfang einer ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht, in der der

Mobilfunkstation (UE) von einer Relaisfunkstation (RN) mitgeteilt wird wie der Schlaf- /Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) während des Energiesparmodus bezüglich der Downlink-Ubertragungsrichtung, der Uplink-Übertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation (UE) oder bzgl. der Aussendung von Synchronisationsinformationen ist, vor Einleitung des Energiesparmodus eine Bestätigungsnachricht zu der

Relaisfunkstation (RN) zurücksenden in der der Empfang und die Akzeptanz des in der ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht mitgeteilten Schlaf-/Wachzyklus bestätigt wird.

13. Mobilfunkstation nach Anspruch 12, wobei die Kommunikationsmittel die Bestätigung zu der ersten und zweiten Kontrollnachricht in einer gemeinsamen

Bestätigungsnachricht senden.

14. Mobilfunkstation nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Kommunikationsmittel statt der Bestätigungsnachricht eine negative Bestätigungsnachricht zu der Relaisfunkstation (RN) zurücksenden, mit der der Relaisfunkstation (RN) die Nichtakzeptanz des in der ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht mitgeteilten Schlaf-/Wachzyklus mitgeteilt wird.

15. Mobilfunkstation nach Anspruch 14, die Kommunikationsmittel in der negativen

Bestätigungsnachricht einen Gegenvorschlag zur Vereinbarung eines modifizierten Schlaf-/Wachzyklus zu der Relaisfunkstation senden.

Description:
Verfahren zum Betreiben einer Mobilfunkstation, sowie Relaisfunkstation und

Mobilfunkstation zur Verwendung bei dem Verfahren

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Mobilfunkstation, wobei die

Kommunikation zwischen Basisstation und Mobilfunkstation über eine Relaisfunkstation geleitet wird. Der Vorschlag betrifft weiterhin eine Relaisfunkstation und eine

Mobilfunkstation zur Verwendung bei dem Verfahren.

Hintergrund der Erfindung

Grundlage der Erfindung ist zunächst einmal das Szenario von mit

Funkkommunikationsmodulen ausgestatteten Fahrzeugen, die im öffentlichen

Straßenverkehr direkt miteinander kommunizieren, sei es für ein kooperatives oder autonomes Fahren. Techniken für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug Direktkommunikation wurden bereits entwickelt und werden weiterentwickelt. Als Beispiel werden erwähnt die Fahrzeug- Direktkommunikation über WLAN, hier insbesondere die Variante nach dem WLAN Standard IEEE 802.1 1 p. Bei dieser Technik werden zur Kommunikation zwischen den Fahrzeugen ad hoc WLAN Netze aufgebaut (Kommunikation im Bereich der„Ad Hoc Domain").

Fahrzeugkommunikation ist aber auch im Bereich der Mobilfunknetze möglich. Bei dieser Technik muss allerdings die Basisstation die Nachrichten von Fahrzeug zu Fahrzeug vermitteln. Das ist der Bereich, wo die Kommunikation in der sogenannten„Infrastructure Domain" stattfindet. Für die kommende Mobilfunkgeneration wird auch die

Fahrzeugdirektkommunikation ermöglicht. Bei LTE heißt diese Variante LTE-V, bei der 5G Initiative heißt diese Variante Device-to-Device (D2D).

Typische Kommunikations-Szenarien sind Sicherheitsszenarien, Verkehrseffizienzszenarien und Infotainment. Für den Bereich Sicherheit werden folgende Szenarien genannt:

„Cooperative Forward Collision Warning",„Pre-Crash Sensing/Warning",„Hazardous Location Warning". In diesen Bereichen tauschen die Fahrzeuge untereinander

Informationen wie Position, Richtung und Geschwindigkeit aus, auch Parameter wie Größe und Gewicht. Weitere Informationen die übertragen werden betreffen Absichtsinformationen, wie„Fahrzeug beabsichtigt zu überholen",„Fahrzeug biegt links/rechts" ab, usw. die für das kooperative Fahren interessant sind. Dabei werden oft Sensordaten übermittelt. Falls eine Gefahrensituation vorliegt und der Fahrer nicht reagiert, könnte das Auto automatisch abbremsen, so dass ein Unfall verhindert wird oder zumindest die Folgen bei dem

unvermeidlichen Unfall möglichst gering gehalten werden. In dem Bereich des„Platooning", hierbei handelt es sich um den Bereich des Fahrens in einer Fahrzeugkolonne, ist es geplant z.B. Information über das geplante Bremsverhalten von vorne nach hinten weiterzumelden um Auffahrunfälle zu vermeiden. Im Bereich Verkehrseffizienz werden genannt:„Enhanced Route Guidance and Navigation", „Green-Light Optimal Speed Advisory" und„V2V Merging Assistance".

Im Bereich Infotainment steht der Internet-Zugang im Vordergrund.

Derzeit sind folgende Mobilfunktechnologien für die Fahrzeug zu Fahrzeugkommunikation anwendbar: 3GPP-basiert.es UMTS, HSPA, LTE, und die kommenden 5G Standards. Für die Fahrzeugdirektkommunikation wird erwähnt LTE-V und 5G D2D.

Die LTE Technologie ist in den letzten Jahren eines der wichtigsten Mobilfunk- Kommunikationssysteme geworden. Sie beherrscht verschiedene Szenarien und bietet eine mobile Datenverbindung sowohl für statische als auch für dynamische Umgebungen. Es existieren aber weiterhin Szenarien, mit denen LTE nicht zurechtkommt. Ein prominentes Beispiel aus dem automobilen Bereich ist das Parkhaus-Szenario, wo zu hohe Dämpfungen den Betrieb verhindern. Das Standardisierungsgremium versucht mit dem LTE-M Standard Szenarien mit hoher Dämpfung zu entgegnen. Diese sind aber eher für Kellerräume als Tiefgaragen ausgelegt.

Es besteht also die Situation, dass die Versorgung der Fahrzeuge mit Daten in Bereichen mit schlechter Netzabdeckung, insbesondere in Tiefgaragen, nicht gesichert ist. Zwar wäre es möglich in solchen Bereichen weitere stationäre Basisstationen, zu installieren, dies erfordert jedoch einen hohen Installations- und Wartungsaufwand und auch einen hohen finanziellen Aufwand für die Mobilfunkbetreiber. Selbst wenn das abgestellte Fahrzeug durch Erhöhen der Sendeleistung doch noch eine Verbindung zur Basisstation Aufbauen könnte, also ohne zusätzlich installierte Feststationen in der Tiefgarage, so besteht die Gefahr, dass die Fahrzeugbatterie zu sehr entladen wird. Dann kann entweder das Fahrzeug nicht mehr gestartet werden oder die Reichweite des Fahrzeugs im Fall von Elektromobilität verringert sich, was ebenfalls unerwünscht ist.

Erste Ansätze zur Verbesserung der Netzabdeckung wie auch zur Erhöhung der Bandbreite beruhen auf der Relaisfunktechnik und sind in der 4. Mobilfunkgeneration unter dem

Stichwort 4G LTE Advanced Relay bekannt. Dabei ist es aber vorgesehen eine stationäre Relaisfunkstation zu installieren. Zwar sind die Kosten für die Relaisfunkstation deutlich geringer als bei einer Basisstation, im Sprachgebrauch von LTE eine evolved Node Base (eNodeB), jedoch bleibt noch Installations- und Wartungsaufwand.

Um Mobilfunkstationen besonders effizient zu betreiben gibt es weiterhin noch den Ansatz des Discontinuous Reception (DRX). Hier werden Mobilfunkstationen, im Sprachgebrauch von LTE ein User Equipment (UE), gezielt in Schlafzustände versetzt, in denen weniger Energie verbraucht wird. Regelmäßig werden die Geräte wieder aufgeweckt um die für sie vorgesehenen Daten empfangen zu können und ihnen Gelegenheit zu geben ihre Daten zu senden.

Eine Beschreibung des DRX Betriebsmodes findet sich in einem Thesis Report des

Department of Electronic Systems, Radio Access Technology Section der Aalborg

Universität vom Nov. 20, 2009 mit dem Titel„Discontinuous Reception And Transmission (Drx/Dtx) Strategies in Long Term Evolution (Lte) for Voice-Over-IP (VOIP) Traffic under both Full-Dynamic and Semi-Persistent Packet Scheduling Policies" von Dario Vinella und Michele Polignano.

Die Mobilfunkindustrie hat mit dem„Discovery Signal" eine Lösungen entwickelt um Geräte die sich Schlafzustand befinden aufzuwecken. Diese Lösung ist aber für das

Tiefgaragenszenario nicht einsetzbar. Denn für die Discovery Signal Lösung wird stets davon ausgegangen, dass sich die Small Cell um das Relais herum und damit die dort

angemeldeten UEs im Abdeckungsbereich einer Makrostation befinden. Bei dem

Tiefgaragenszenario ist aber gerade dies nicht gewährleistet und es muss davon

ausgegangen werden, dass sich die UEs nicht im Abdeckungsbereich der Makrozelle befinden.

Erfindung

Eine Lösung für das Parkhaus-Szenario setzt auf dem Relaisfunk-Ansatz auf. Die

Relaisfunk-Technologie ist bekannt.

Schlafzustände für das UE sind bereits bekannt, allerdings geht die Mobilfunkindustrie stets davon aus, dass die Basisstation permanent aktiv ist.

Effizienz ist ein zentrales Thema im Mobilfunk. Standardisierungsgremien wie die 3GPP stecken viel Aufwand in Stromsparmechanismen. Diese zielen jedoch meist auf das User Equipment und die damit verbundene Batterielaufzeit des Terminals. Die Grundidee hinter diesen Mechanismen ist, dass Mobilfunkzelle und UE einen Schlafzyklus und einen

Aufwachzeitpunkt für das UE vereinbaren. Die Mobilfunkzelle bleibt aktiv und wird

Informationen, die für diese Teilnehmerendstation UE relevant sind (z.B. eingehender Anruf) erst senden, wenn der Aufwachzeitpunkt des UEs erreicht ist.

Die Teilnehmerendstation UE wird in dieser Zeit weiterhin Synchronisierungsinformation von der Basisstation lesen, aber keine Paginginformation (also Daten, die den Aufbau einer Telefonverbindung betreffen). Dadurch kann das UE deutlich Strom sparen, aber bleibt weiterhin mobil. Bewegt es sich beispielsweise aus der Zelle heraus, merkt es dies beim Lesen der Synchronisierungsinformation und kann entsprechend aufwachen um Handover- Prozesse und Ähnliches anzustoßen.

Der neue Ansatz geht von dem DRX-Mode aus und überträgt dieses Konzept auf die Relaisfunktechnik. Es sollen die Relaisfunkstation und die darüber verbundenen

Teilnehmerendstationen UEs möglichst effizient betrieben werden. Dies ist Aufgabe der Erfindung.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Mobilfunkstation gemäß Anspruch 1 , eine Relaisfunkstation gemäß Anspruch 9 und eine Mobilfunkstation gemäß Anspruch 12 gelöst.

Die abhängigen Ansprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung entsprechend der nachfolgenden Beschreibung dieser Maßnahmen.

Nach dem neuen Konzept wird neben„Discontinuous Reception" (DRX) auch ein

Betriebsmodus„Discontinuous Synchronization" (DS) und ein Betriebsmodus„Discontinuous Access" (DA) eingeführt. Damit wird auch ein diskontinuierlicher Übertragungsmodus bei einer Relaisfunkstation eingeführt. Dies entspricht einer Erweiterung des bestehenden Mobilfunkstandards LTE insbesondere für die 5. Generation 5G.

Das hier vorgestellte Konzept wird dann wichtig, wenn das Fahrzeug und sein

Mobilkommunikationsequipment als Relais / Mobile Basisstation (Small Cell) dienen sollen. Denn dann ist die Relaisfunkstation im Fahrzeug eingebaut und wenn das Fahrzeug abgestellt ist, würde die Fahrzeugbatterie belastet während des Betriebes des Relais.

Zur Lösung bei dem Tiefgaragenszenario wird deshalb ein Kommunikationsprotokoll für den Kontrollkanal vorgeschlagen, welches sich wie folgt zusammenfassen lässt:

Senden der Konfigurationsinformation„Discontinuous Reception and Access" (DRxA): Das Relais teilt allen angemeldeten UEs mit, wie lange diese nicht mit Paging-Informationen im Downlink versorgt werden und keinen Zugriff auf den Uplink (Random Access Channel) haben. Diese Betriebsart entspricht einer kombinierten Betriebsart DRX und DA.

Bestätigung des Empfangs der Konfigurationsinformationen DRxA: die UEs teilen dem Relais mit, dass sie die Konfiguration erhalten haben und befolgen werden. Optional kann ein UE auch eine Nichtbestätigung schicken (NACK) und um einen anderen Takt bitten.

Senden der Konfigurationsinformation„Discontinuous Synchronization" (DS): das Relais teilt den UEs mit, in welchem Takt Synchronisierungsinformationen vom Relais gesendet werden.

Bestätigung des Empfangs der Konfigurationsinforma-tionen DS: die UEs teilen dem Relais mit, dass sie die Konfiguration erhalten haben und befolgen werden. Optional kann ein UE auch eine Nichtbestätigung schicken (NACK) und um einen anderen Takt bitten.

Basierend auf diesem Protokoll müssen sich Basisstation und UE nun an folgende

Aufwachreihenfolge halten:

Zum Discontinuous Sync wachen sowohl Relais als auch UE gemeinsam auf.

Zum Discontinuous Reception and Access wachen Relais als auch UE gemeinsam auf. Das Relais sendet dabei„Common Reference Symbols" als auch, wenn anstehend, Daten für die angemeldeten UEs aus. Das Relais lauscht auch auf Mitteilungen über den„Random Access Channel" um eingehende Verbindungen von UEs mitzubekommen.

Die UEs wachen an dieser Stelle auf, aber müssen ggf. nur einen Teil ihrer Funktionalität nutzen:

o Alle UEs müssen auf eingehende Verbindungen lauschen,

o Nur UEs die Daten zu senden haben nutzen den Random Access Channel für ihre Uplink-Übertragungen.

Für die Einrichtung des Energiesparmodus bei der Relaisfunkstation, ist es vorteilhaft, dass sie mit Kommunikationsmitteln ausgestattet ist, die vor Einleitung des Energiesparmodus eine erste Kontrollnachricht zu der Mobilfunkstation (UE) senden, in der der Mobilfunkstation (UE) mitgeteilt wird wie der Schlaf-/Wachzyklus der Relaisfunkstation (RN) während des Energiesparmodus bzgl. der Downlink-Übertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation ist. So können die Schlaf-/Wachzyklen von Relaisfunkstation und Teilnehmerendstation einfach synchronisiert werden.

Diesem Zweck dienen auch die weiteren Maßnahmen eine zweite Kontrollnachricht zu der Mobilfunkstation zu senden, in der der Mobilfunkstation mitgeteilt wird wie der Schlaf- /Wachzyklus der Relaisfunkstation während des Energiesparmodus bzgl. der Uplink- Übertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation ist und eine dritte Kontrollnachricht zu der Mobilfunkstation zu senden, in der der Mobilfunkstation mitgeteilt wird wie der Schlaf- /Wachzyklus der Relaisfunkstation während des Energiesparmodus bzgl. der Aussendung von Synchronisationsinformationen zu der Mobilfunkstation ist.

In vorteilhafter Weise können die erste und zweite Kontrollnachricht zu einer kombinierten Kontrollnachricht zusammengefasst sein, wenn in einem Betriebsmode die gleichzeitige Übertragung von Daten in Uplink- und Downlinkrichtung möglich ist (Vollduplexbetrieb).

Für eine erfindungsgemäße Mobilfunkstation sind die entsprechenden Maßnahmen vorteilhaft. Sehr vorteilhaft ist, dass die Mobilfunkstation Kommunikationsmittel aufweist, die nach Empfang einer ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht, in der der

Mobilfunkstation von einer Relaisfunkstation mitgeteilt wird wie der Schlaf-/Wachzyklus der Relaisfunkstation während des Energiesparmodus bezüglich der Downlink- Übertragungsrichtung, der Uplink-Übertragungsrichtung aus Sicht der Mobilfunkstation oder bzgl. der Aussendung von Synchronisationsinformationen ist, vor Einleitung des

Energiesparmodus eine Bestätigungsnachricht zu der Relaisfunkstation zurücksenden in der der Empfang und die Akzeptanz des in der ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht mitgeteilten Schlaf-/Wachzyklus bestätigt wird. Dies dient auch der Synchronisierung der Schlaf-/Wachzustände von Relaisfunkstation und Mobilfunkstation.

Um den Anforderungen von laufenden Vorgängen, in der Mobilfunkstation gerecht zu werden, ist es vorteilhaft, wenn die Kommunikationsmittel statt der Bestätigungsnachricht eine negative Bestätigungsnachricht zu der Relaisfunkstation zurücksenden, mit der der Relaisfunkstation die Nichtakzeptanz des in der ersten, zweiten oder dritten Kontrollnachricht mitgeteilten Schlaf-/Wachzyklus mitgeteilt wird.

Dazu ist es für einen effizienten Betrieb dann noch von Vorteil, wenn die

Kommunikationsmittel in der negativen Bestätigungsnachricht einen Gegenvorschlag zur Vereinbarung eines modifizierten Schlaf-/Wachzyklus zu der Relaisfunkstation senden. So kann dann ein abweichender, besser geeigneter Schlaf-/Wachrhythmus vereinbart werden.

Zeichnungen

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 die Problematik in dem Mobilfunk bei dem Tiefgaragenszenario;

Fig. 2 ein Blockdiagramm für die Fahrzeugelektronik eines Kraftfahrzeuges;

Fig. 3 den Schlaf-/Wachzyklus bei den Betriebsmodi DRxA und DS; Fig. 4 das Kommunikationsprotokoll für den Kontrollkanal mit dem die Relaisfunkstation den Wechsel zu den Betriebsmodi DRxA und DS einleitet; und

Fig. 5 die Formate der Kontrollnachrichten mit denen die Betriebsmodi DRxA und DS eingeleitet werden, sowie die Formate der zugehörigen Kontrollnachrichten, mit denen die Einleitung des Betriebsmodus von den sie betreffenden Endgeräten bestätigt werden.

Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung

Die vorliegende Beschreibung veranschaulicht die Prinzipien der erfindungsgemäßen Offenbarung. Es versteht sich somit, dass Fachleute in der Lage sein werden, verschiedene Anordnungen zu konzipieren, die zwar hier nicht explizit beschrieben werden, die aber Prinzipien der erfindungsgemäßen Offenbarung verkörpern und in ihrem Umfang ebenfalls geschützt sein sollen.

Fig. 1 zeigt die Problematik des Tiefgaragenszenarios bei der Mobilkommunikation. Es sind zwei Fahrzeuge gezeigt, die mit der Bezugszahl 30 versehen sind. Die Fahrzeuge sind jeweils mit einer On-Board Unit 1 10 ausgestattet, die als Sende- und Empfangseinheit für die Mobilkommunikation dient. Alle Nachrichten von den Fahrzeugen (Uplink) und zu den Fahrzeugen (Downlink) werden entweder über eine Basisstation 20 geleitet, die eine Mobilfunkzelle bedient oder im Fall von Fahrzeugdirektkommunikation (Sidelink) unmittelbar zwischen den Fahrzeugen 30 ausgetauscht. Befinden sich die Fahrzeuge innerhalb dieser Mobilfunkzelle, sind sie bei der Basisstation 20 angemeldet bzw. eingebucht. Verlassen sie die Mobilfunkzelle, werden sie an die benachbarte Zelle übergeben (Handover) und dementsprechend an der Basisstation 20 abgemeldet bzw. ausgebucht. Die Basisstation 20 stellt auch einen Zugang zum Internet 10 zur Verfügung, so dass die Fahrzeuge 30 bzw. alle anderen Mobilfunk-Teilnehmer in der Mobilfunkzelle mit Internetdaten versorgt sind.

Diese Techniken sind standardisiert und es wird diesbezüglich auf die entsprechenden Spezifikationen von Mobilfunkstandards hingewiesen. Als ein modernes Beispiel eines Mobilfunkstandards wird auf die 3GPP Initiative und den LTE-Standard (Long Term

Evolution) Bezug genommen. Viele der zugehörigen ETSI Spezifikationen liegen z.Z. in der Version 13 vor. Als Beispiel wird genannt: ETSI TS 136 213 V13.0.0 (2016-05); Evolved Universal Terrestrial Radio Access (E-UTRA); Physical layer procedures (3GPP TS 36.213 version 13.0.0 Release 13).

Das Problematische an dem bei der Erfindung betrachteten Tiefgaragenszenario ist nun, dass die Netzabdeckung in einer Tiefgarage oft nicht gegeben ist. Die Funkwellen durchdringen bekanntlich Betonwände nur schlecht, so dass ein Mobilfunkteilnehmer, der sich im hinteren Teil oder unteren Teil einer Tiefgarage aufhält, kein Mobilfunksignal empfangen kann. Fig. 1 zeigt nun ein Fahrzeug 30 das im unteren Teil der Tiefgarage geparkt ist. Die On-Board Unit 1 10 dieses Fahrzeuges ist als User Equipment UE

konfiguriert. Dieses Fahrzeug hat keine Verbindung zur Basisstation 20 wegen der schlechten Netzabdeckung im hinteren/unteren Teil der Tiefgarage.

Im vorderen Bereich der Tiefgarage, Nähe der Ausfahrt oder Einfahrt oder auch in der Nähe von Licht- oder Versorgungsschächten ist die Netzabdeckung oft besser. Dort ist ebenfalls ein Fahrzeug 30 abgestellt. Die On-Board Unit 1 10 dieses Fahrzeuges ist als

Relaisfunkstation (Relay Node) RN konfiguriert. Damit dient dieses Fahrzeug 30 dazu die Mobilfunkversorgung im hinteren/unteren Teil der Tiefgarage sicherzustellen. Einerseits hält die Relaisfunkstation die Funkverbindung zur Basisstation 20 aufrecht. Andererseits sind die anderen Fahrzeuge im hinteren/unteren Teil der Tiefgarage bei der Relaisfunkstation RN angemeldet. Für diese leitet die Relaisfunkstation deren Nachrichten an die Basisstation 20 weiter. Umgekehrt werden in Downlink-Übertragungsrichtung die Nachrichten, die von der Basisstation 20 zu den Teilnehmern UE gesendet werden, von der Relaisfunkstation RN empfangen und an die Teilnehmer UE weitergeleitet. So können auch diejenigen Fahrzeuge mit Mobilkommunikation versorgt werden, die keine direkte Funkverbindung zu der

Basisstation 20 aufbauen können.

Die Auswahl, welches Fahrzeug als Relaisfunkstation RN konfiguriert wird, geschieht nach bestimmten Kriterien. Dieses Fahrzeug sollte noch Verbindung zur Basisstation 20 haben und eben gleichzeitig in der Tiefgarage stehen. Dafür kann z.B. vom

Fahrzeugnavigationssystem die Information stammen, dass sich das Fahrzeug in der Tiefgarage aufhält. Sollte das Fahrzeug die Tiefgarage verlassen, wird ein anderes Fahrzeug als Relaisfunkstation konfiguriert. Auch kann die Funktion als Relaisfunkstation zu arbeiten zeitbeschränkt sein um die Belastung der Batterie dieses Fahrzeugs gering zu halten.

Der Einsatz einer Relaisfunkstation RN ist im bestehenden LTE Standard spezifiziert. Im Hinblick auf die Offenbarung der Erfindung wird ausdrücklich auf die Spezifikation ETSI TS 136 216 V13.0.0 (2016-01 ); Universal Mobile Telecommunications System (UMTS); LTE; Evolved Universal Terrestrial Radio Access (E-UTRA); Physical layer for relaying Operation (3GPP TS 36.216 version 13.0.0 Release 13) Bezug genommen.

Erfindungsgemäß wird die Relaisfunkstation nicht durchgängig betrieben sondern sporadisch, d.h. es wird ein Schlaf-/Wachzyklus für das Relais RN definiert. Wenn das Relais im Wachzustand ist, werden die Daten von den angemeldeten Teilnehmern in Uplink- Richtung zu der Basisstation übertragen. Es werden ebenfalls die Nachrichten von der Basisstation zu den Teilnehmern in Downlink-Richtung übertragen. Viele Funktionen einer LTE Basisstation eNodeB erfüllt auch die Relaisfunkstation RN. Das ist wegen des hohen Stromverbrauchs dann problematisch, wenn die Relaisstation wie hier betrachtet im abgestellten Fahrzeug untergebracht ist. Durch den sporadischen Betrieb mit Schlaf- /Wachzyklus kann dieses Problem gelöst werden.

Fig. 2 zeigt den typischen Aufbau einer Kfz-Elektronik eines modernen Kraftfahrzeuges. Mit der Bezugszahl 151 ist ein Motorsteuergerät bezeichnet. Die Bezugszahl 152 entspricht einem ESP-Steuergerät und die Bezugszahl 153 bezeichnet ein ABS-Steuergerät. Weitere Steuergeräte wie Getriebesteuergerät, Airbagsteuergerät usw. können im Kraftfahrzeug vorhanden sein. Die Vernetzung solcher Steuergeräte geschieht typischerweise mit dem CAN-Bussystem (Controller Area Network) 104 welches als ISO Norm standardisiert ist, ISO 1 1898. Da die verschiedensten Sensoren im Kraftfahrzeug installiert werden und diese nicht mehr nur an einzelne Steuergeräte angeschlossen werden, werden solche Sensordaten ebenfalls über das Bussystem 104 zu den einzelnen Steuergeräten übertragen. Beispiele von Sensoren im Kraftfahrzeug sind Raddrehzahlsensoren, Lenkwinkelsensoren,

Beschleunigungssensoren, Drehratensensoren, Reifendrucksensoren, Abstandssensoren usw. Die verschiedenen Sensoren mit dem das Fahrzeug ausgestattet ist, sind in der Figur 5 mit der Bezugszahl 161 , 162, 163 bezeichnet.

Das moderne Kraftfahrzeug kann aber noch weitere Komponenten aufweisen wie

Videokameras, z.B. als Rückfahrkamera oder als Fahrerüberwachungskamera als auch ein Radargerät für die Realisierung eines Radartempomaten oder zur Realisierung eines Abstandswarnungs- oder Kollisionswarnungsgerätes.

Im Kraftfahrzeug befinden sich dann auch noch weitere elektronische Vorrichtungen. Diese sind mehr im Bereich der Fahrgastzelle angeordnet und werden oft auch von dem Fahrer bedient. Beispiele sind eine Benutzerschnittstellenvor-richtung mit dem der Fahrer Fahrmodi und anwählen kann, aber auch klassische Komponenten bedienen kann. Darunter fallen Gangwahl sowie auch Blinker-Steuerung, Scheibenwischersteu-erung, Lichtsteuerung, usw. Diese Benutzerschnittstellenan-ordnung ist mit der Bezugszahl 130 versehen. Die

Benutzerschnittstellenanordnung 130 ist oft auch mit einem Dreh/Druckschalter ausgestattet, über den der Fahrer die verschiedenen Menüs anwählen kann die auf einem Display im Cockpit angezeigt werden. Andererseits fällt auch ein berührungsempfindliches Display in diese Kategorie. Selbst die Spracheingabe für die Bedienungsunterstützung fällt in diesen Bereich.

Davon unterschieden wird oft ein Navigationssystem 120, welches ebenfalls im Bereich des Cockpits verbaut wird. Die Route, welche auf einer Karte angezeigt wird, kann natürlich ebenfalls auf dem Display im Cockpit dargestellt werden. Weitere Komponenten, wie eine Freisprecheinrichtung können vorhanden sein, sind aber nicht näher dargestellt. Die

Bezugszahl 1 10 bezeichnet noch eine On-Board Unit. Diese On-Bord Unit 1 10 entspricht einem Kommunikationsmodul über das das Fahrzeug mobile Daten empfangen und senden kann. Typischerweise handelt es sich hier um ein Mobilfunk-Kommunikationsmodul, z. B. nach dem LTE-Standard.

Die Geräte des Fahrgastraumes sind ebenfalls untereinander vernetzt über ein Bussystem, das mit der Bezugszahl 102 bezeichnet wird. Es kann sich z. B. um das Highspeed CAN- Bussystem nach ISO 1 1898-2 Standard handeln, hier allerdings in der Variante für

Datenübertragung mit höherer Datenrate zwischen Infotainment-Geräten. Zu dem Zweck, das fahrzeugrelevante Sensordaten über die Kommunikationsschnittstelle 1 10 zu einem anderen Fahrzeug oder zu einem Zentralrechner übertragen werden sollen, ist das Gateway 140 vorgesehen. Dieses ist mit beiden verschiedenen Bussystemen 102 und 104 verbunden. Das Gateway ist dazu ausgelegt die Daten, die es über den CAN-Bus 104 empfängt so umzusetzen, dass sie in das Übertragungsformat des Highspeed-CAN-Busses 102 umgesetzt werden, so dass sie in den dort spezifizierten Paketen verteilt werden können. Für die Weiterleitung dieser Daten nach extern, also zu einem anderen Kraftfahrzeug oder zu einem Zentralrechner ist die On-Board-Unit 1 10 mit der Kommunikationsschnittstelle 1 10 dazu ausgerüstet, diese Datenpakete zu empfangen und wiederum in das

Übertragungsformat des entsprechend eingesetzten Mobilfunkstandards umzusetzen.

Fig. 3 zeigt ein Beispiel eines Schlaf-Wachzyklusses für eine Relaisfunkstation RN. Am Anfang von Fig. 3 wird das Relais im Betriebsmodus DRxA betrieben. Dies ist eine erste Wachphase, die im Beispiel für eine Sekunde andauert. Es folgt eine Schlafphase von 10 s Dauer, die durch kurze Wachphasen, in denen das Relais im Betriebsmodus DS betrieben wird, unterbrochen wird. Gezeigt sind 4 aufeinanderfolgende Wachphasen im Betriebsmodus DS, die also jeweils im Abstand von 2 s aufeinander folgen. Die Dauer des Betriebes im DS Modus beträgt nur wenige ms, als Beispiel wird 10 ms genannt. Fig. 3 zeigt noch einen zweiten Zyklus und den Anfang des dritten Zyklusses.

Im Betriebsmodus DRxA findet sowohl der Datenverkehr in Uplink-Übertragungsrichtung wie auch in Downlink-Übertragungsrichtung statt. Für die Downlink-Übertragungsrichtung wird der physikalische Kanal Physical Downlink Shared CHannel PDSCH von LTE benutzt. Für die Datenübertragungen in Uplink-Übertragungsrichtung wird der physikalische Kanal Physical Uplink Shared CHannel PUSCH von LTE benutzt.

Die Konfiguration der Relaisfunkstation und der Teilnehmer-Endstation geschieht allerdings mit Hilfe von Kontrollnachrichten. Diese Kontrollnachrichten werden über entsprechende Kontrollkanäle übertragen. Für die Downlink-Übertragungsrichtung wird der physikalische Kontrollkanal Relay Physical Downlink Control CHannel R-PDCCH von LTE benutzt. Für die Uplink-Übertragungsrichtung wird der physikalische Kontrollkanal Physical Uplink Control CHannel PUCCH von LTE benutzt.

Welche Kontrollnachrichten zur Konfiguration von Relaisfunkstation RN und Teilnehmer- Endstation UE über die Kontrollkanäle ausgetauscht werden, zeigt die Fig. 4. Gezeigt ist, dass das Relais RN zunächst eine DRxA_Config Kontrollnachricht über den Kontrollkanal R- PDCCH zur Teilnehmer-Endstation UE sendet. Damit wird die Teilnehmer-Endstation UE in Kenntnis gesetzt, dass die Relaisfunkstation RN es beabsichtigt in den Schlafzustand zu wechseln. In der Kontrollnachricht wird auch angegeben, wie lange der angekündigte Schlafzustand andauern wird, also für das in Fig. 3 gezeigte Beispiel 10s. Die Endstation bestätigt den Eingang der Kontrollnachricht DRxA_Config, indem sie selbst über den Uplink- Kontrollkanal PUCCH die Kontrollnachricht DRxA_Ack zurück zur Relaisfunkstation sendet. Beide Geräte Relaisfunkstation RN und Teilnehmer-Endstation UE wechseln danach in den Schlafzustand. Dabei wird ein Timer gestartet, der auf den in der Kontrollnachricht DRxA- Config mitgeteilten Wert programmiert wird. Der Timer zählt dann rückwärts und weckt die Station nach Ablauf des Timers wieder auf. Dieser Timer kann in einem Ausführungsbeispiel durch Software realisiert werden, die von einem Prozessor in der Station abgearbeitet wird. Alternativ, kann der Timer durch Hardware realisiert werden. In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel beträgt die Schlafphase für den DRxA Betriebsmodus 10s. Nach Ablauf von 10s werden Relaisfunkstation und Teilnehmer-Endstation UE wieder aufgeweckt. Sie bleiben dann in dem Beispiel von Fig. 3 für die Dauer von 1 s aktiv um Datenübertragungen durchzuführen. In dieser Phase wird die Relaisfunkstation RN auch die für die

Kanalschätzung erforderlichen„Common Reference Symbols" ausstrahlen. Diese werden über den LTE Kanal PDSCH an bestimmten Positionen von Ressourcenblöcke im

Übertragungsrahmen übertragen. Anschließend würde erneut eine Kontrollnachricht DRxA- Config von der Relaisfunkstation RN zur Teilnehmer-Endstation UE versandt werden um die nächste Schlafphase einzuleiten. Diese Lösung ist sehr flexibel weil jede Schlafphase neu eingeleitet wird, so dass die Dauer der Schlafphase jeweils frei programmierbar ist.

Ebenso ist in der Fig. 4 dargestellt, dass die Relaisfunkstation RN eine Kontrollnachricht DS_Config zu der Teilnehmerendstation UE sendet. Im Beispiel wird diese Kontrollnachricht noch im Wachzustand zu der Teilnehmerendstation UE gesendet, ebenfalls über den Kontrollkanal R-PDCCH. In der Kontrollnachricht DS_Config wird auch angegeben, wie lange der angekündigte Schlafzustand in Bezug auf den DS Betriebsmode andauern wird, also für das in Fig. 4 gezeigte Beispiel 2s. Die Relaisfunkstation RN wartet dann noch den Eingang der Kontrollnachricht DS_Ack ab, den die Teilnehmerendstation UE zurücksendet. Wenn das erfolgt ist, wird wiederum ein Timer gestartet, der auf den in der Kontrollnachricht DS_Config mitgeteilten Wert programmiert wird. Der Timer zählt dann rückwärts und weckt die Station nach Ablauf des Timers wieder auf. Im Wachzustand des Betriebsmodes DS sendet das Relais Synchronisationsinformationen. Im LTE Standard ist festgelegt welche Synchronisationsinformationen die Basisstation aussenden soll. Diese

Synchronisierungsinformationen werden ebenfalls von der Relaisfunkstation RN gesendet und zwar mit Hilfe der im Standard vorgesehenen Broadcast-Übertragungsart. Dafür kann der Downlink-Kanal R-PDCCH benutzt werden.

Die Kommunikation zwischen eNB und Relaisfunkstation RN kann über eine proprietäre Tunnellösung erfolgen oder so wie üblich zwischen Basisstation eNB und

Teilnehmerendstation UE. Die Relaisfunkstation RN wird Nachrichten, die an die bei ihr angemeldeten Teilnehmerendstationen UE gerichtet sind empfangen und dann an die Teilnehmerendstationen UE weiterleiten. Alternativ kann die Relaisfunkstation RN auch eine Kontrollnachricht DRxA_Config zur Basisstation eNodeB senden, so dass dann die

Basisstation ebenfalls mit dem Schlaf-/Wachzyklus der Relaisstation RN synchronisiert wird.

Fig. 5 zeigt noch das Format der Kontrollnachrichten DRxA_Config, DRxA_ACK, DS_Config und DS_ACK. Jede Nachricht beginnt mit einem Kopfteil 41 in dem der Nachrichtentyp bezeichnet ist. Bei der Kontrollnachricht DRxA_Config folgt ein Datenfeld 42 in dem die Schlafzeit SZ(R) bis zum nächsten Aufwachen mit der Möglichkeit hinsichtlich des Empfangs von Daten über den Downlink eingetragen wird. Danach folgt noch ein Datenfeld 43 in dem die Schlafzeit SZ(A) bis zum nächsten Aufwachen mit der Möglichkeit hinsichtlich des Sendens von Daten in Uplink-Übertragungsrichtung eingetragen wird. Beide Werte sind gleich groß, da Senden und Empfangen von Daten im Vollduplex-Mode bei LTE gleichzeitig möglich ist und die beiden Zustände DRX und DA kombiniert wurden zu dem DRxA

Betriebsmodus. Im Beispiel von Fig. 3 beträgt der Wert 10s. Das Format der

Kontrollnachricht DS-Config zur Konfiguration des Betriebsmodus DS ist in Fig. 5 an zweiter Stelle gezeigt. Im Kopfteil 41 ist der Eintrag für diese Nachrichtentyp gezeigt. In dem

Datenfeld 44 wird die Schlafzeit SZ(S) eingetragen. Im Beispiel von Fig. 3 beträgt der Wert 2s. Darunter sind in Fig. 5 noch die Formate der Kontrollnachrichten DRxA_ACK und DS_ACK gezeigt. Im Kopfteil 41 findet sich wieder der Eintrag für den Nachrichtentyp. Im folgenden Datenfeld 45 wird eingetragen ob die Konfiguration wie angefordert vorgenommen wird oder nicht. Dafür reicht praktisch ein 1 -Bitfeld in das ein ACK- oder NACK-Bit Platz hat. Wurde eine negative Bestätigung NACK eingetragen, so folgt noch ein weiteres Datenfeld 46 bzw. 47 in das eine vorgeschlagene abweichende Schlafzeit PSZ(RxA) bzw. PSZ(S) eingetragen wird. Damit kann also das Endgerät z.B. eine kürzere Schlafzeit anfordern etwa um einen im Gerät laufenden Datendienst besser zu versorgen. Als Beispiel wird ein laufendes Software- Update oder ein Karten-Update für das Navigationssystem genannt. Es sollte verstanden werden, dass das vorgeschlagene Verfahren und die zugehörigen Vorrichtungen in verschiedenen Formen von Hardware, Software, Firmware,

Spezialprozessoren oder einer Kombination davon implementiert werden können.

Spezialprozessoren können anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs), Reduced Instruction Set Computer (RISC) und / oder Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) umfassen. Vorzugsweise wird das vorgeschlagene Verfahren und die Vorrichtung als eine Kombination von Hardware und Software implementiert. Die Software wird vorzugsweise als ein Anwendungsprogramm auf einer Programmspeichervorrichtung installiert. Typischerweise handelt es sich um eine Maschine auf Basis einer

Computerplattform die Hardware aufweist, wie beispielsweise eine oder mehrere

Zentraleinheiten (CPU), einen Direktzugriffsspeicher (RAM) und eine oder mehrere Eingabe/Ausgabe (I/O) Schnittstelle(n). Auf der Computerplattform wird typischerweise außerdem ein Betriebssystem installiert. Die verschiedenen Prozesse und Funktionen, die hier beschrieben wurden, können Teil des Anwendungsprogramms sein, oder ein Teil der über das Betriebssystem ausgeführt wird.

Die Offenbarung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Es gibt Raum für verschiedene Anpassungen und Modifikationen, die der Fachmann aufgrund seines Fachwissens als auch zu der Offenbarung zugehörend in Betracht ziehen würde.

Bezugszeichenliste

Internet

Basisstation

Fahrzeug

Kopfteil mit Nachrichtentyp

1. Datenfeld für Schlafzeit

2. Datenfeld für Schlafzeit

3. Datenfeld für Schlafzeit

4. Datenfeld für Bestätigung

5. Datenfeld für vorgeschlagene Schlafzeit

6. Datenfeld für vorgeschlagene Schlafzeit

Blockdiagramm Fahrzeug-Elektronik

Highspeed CAN-Bus

CAN-Bus

On-Board Unit

Navigationssystem

Benutzerschnittstellenanordnung

Gateway

Motor-Steuergerät

ESP-Steuergerät

ABS-Steuergerät

Sensor 1

Sensor 2

Sensor 3