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Title:
METHOD FOR OPERATING AND/OR MONITORING AN HVAC SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/034358
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating and/or monitoring an HVAC system (10), in which a medium circulating in a primary circuit (26) flows through at least one energy consumer (11, 12, 13), the medium entering with a volume flow (φ) through a supply line (14) into the energy consumer (11, 12, 13) at a supply temperature (Tv) and leaving the energy consumer (11, 12, 13) at a return temperature (TR) via a return line (15), and transferring heat or cooling energy to the energy consumer (11, 12, 13) in an energy flow (E). A considerable improvement in the operating behavior of the system is achieved by empirically determining the dependence of the energy flow (E) and/or the temperature difference (ΔΤ) between supply temperature (Tv) and return temperature (TR) on the volume flow (φ) for the energy consumers (11, 12, 13) in a first step, and by operating and/or monitoring the HVAC system (10) according to the determined dependency or dependencies in a second step.

Inventors:
D SILVA VINO (CH)
NIGHTLINGER MARK (US)
THUILLARD MARC (CH)
AEBERHARD RONALD (CH)
Application Number:
PCT/EP2012/064557
Publication Date:
March 14, 2013
Filing Date:
July 25, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BELIMO HOLDING AG (CH)
D SILVA VINO (CH)
NIGHTLINGER MARK (US)
THUILLARD MARC (CH)
AEBERHARD RONALD (CH)
International Classes:
F24D19/10; G05D23/19; F28F27/00; G01K17/10
Domestic Patent References:
WO1998025086A11998-06-11
Foreign References:
DE2216464A11973-10-11
EP0035085A11981-09-09
US20090090498A12009-04-09
US5347825A1994-09-20
DE3425379A11986-01-16
EP0035085A11981-09-09
DE2216464A11973-10-11
US6352106B12002-03-05
DE3533160A11986-03-20
Attorney, Agent or Firm:
VOGEL, Dany (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben und/oder Überwachen einer HVAC-Anlage ( 1 0), bei welcher wenigstens ein Energieabnehmer ( 1 1 , 1 2, 1 3 ) von einem in einem Primärkreislauf (26) zirkulierenden Medium durchströmt wird, welches mit einem Volumenstrom (φ) durch eine Vorlaufleitung ( 1 4) mit einer Vorlauftemperatur (Tv) in den Energieabnehmer ( 1 1 , 1 2, 1 3 ) eintritt und durch eine Rücklaufleitung ( 1 5) mit einer Rücklauftemperatur (TR) den Energieabnehmer ( 1 1 , 1 2, 1 3) verlässt und dabei in einem Energiefluss (E) Wärmeenergie oder Kälteenergie an den Energieabnehmer ( 1 1 , 1 2, 1 3 ) abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt für den betreffenden Energieabnehmer ( 1 1 , 1 2, 1 3) die Abhängigkeit des Energieflusses (E) und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (φ) empirisch ermittelt wird, und dass in einem zweiten Schritt die HVAC-Anlage ( 1 0) nach Massgabe der ermittelten Abhängigkeit bzw. Abhängigkeiten verändert und/oder betrieben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zur empirischen Ermittlung der Abhängigkeit des Energieflusses (E) und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (φ) bei laufender Anlage über einen ausreichend langen Zeitraum der Volumenstrom (φ) und die Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) zu verschiedenen Zeitpunkten gleichzeitig gemessen und ggf. für jeden dieser Zeitpunkte aus den zugehörigen Messwerten der zugehörige Energiefluss (E) bestimmt und dem jeweiligen Volumenstrom (φ) zugeordnet wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit des Energieflusses (E) vom Volumenstrom (φ) empirisch ermittelt wird, und dass auf der Grundlage der ermittelten Abhängigkeit ein oberer Grenzwert (Emax) des Energieflusses (E) festgelegt wird, der beim Betrieb der HVAC-Anlage ( 1 0) nicht überschritten wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (φ) empirisch ermittelt wird, und dass auf der Grundlage der ermittelten Abhängigkeit ein unterer Grenzwert (ATmin) der Tempe- raturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) festgelegt wird, der beim Betrieb der HVAC-Anlage ( 1 0) nicht unterschritten wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit des Energieflusses (E) und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (φ) bei einer neu errichteten HVAC-Anlage ( 1 0) zu Beginn des Betriebs empirisch ermittelt wird, und dass der weitere Betrieb nach Massgabe der ermittelten Abhängigkeit bzw. Abhängigkeiten erfolgt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit des Energieflusses (E) und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (<p) bei einer neu errichteten HVAC-Anlage ( 1 0) zu Beginn des Betriebs empirisch ermittelt wird, und dass die HVAC-Anlage ( 1 0) beziehungsweise einzelne Komponenten verändert oder ausgetauscht werden, wenn die empirisch ermittelten Abhängigkeiten dies erforderlich machen. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit des Energieflusses (E) und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (φ) in längeren zeitlichen Abständen wiederholt empirisch ermittelt wird, und dass die jeweils erhaltenen Ergebnisse miteinander verglichen werden, um anhand des Vergleichs eine Verschlechterung der Anlage in Funktion oder Wirkung festzustellen.

Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessenen Werte zu Vergleichszwecken, insbesondere mittels eines mathematischen Modells des Energieabnehmers ( 1 1 , 1 2, 1 3 ), skaliert werden oder andere, vergleichbare Messungen zum Vergleich herangezogen werden, wenn sich wichtige Betriebsparameter wie z.B. die Vorlauftemperatur (Tv) in der Zwischenzeit wesentlich geändert haben.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -8, dadurch gekennzeichnet, dass in der HVAC-Anlage ( 1 0) zur Durchführung des Betriebs erste Mittel ( 1 6, 1 7) zur Bestimmung der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) sowie zweite Mittel ( 1 8) zur Bestimmung des Volumenstroms (cp) vorgesehen sind, und dass die ersten und zweiten Mittel ( 1 6, 1 7 bzw. 1 8) zur empirischen Ermittlung der Abhängigkeit des Energieflusses (E) und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (φ) verwendet werden.

Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die empirische Ermittlung der Abhängigkeit des Energieflusses (E) und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) vom Volumenstrom (φ) während des laufenden Betriebs der HVAC-Anlage ( 1 0) erfolgt.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung bzw. Regelung des Volumenstroms (q>) im Primärkreislauf (26) ein Regelventil (19) verwendet wird, und dass aus dem gemessenen Volumenstrom (<p) nach Massgabe der Kennlinien des Regelventils (19) und der Ventilstellung die am Regelventil (19) auftretende Druckdifferenz (Δρ) ermittelt und ggf. zu Regelungsund/oder Überwachungszwecken verwendet wird.

12. HVAC-Anlage (10) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 -9, welche einen Primärkreislauf (26) umfasst, der von einem Energie transportierenden Medium durchströmt wird, sowie wenigstens einen Energieabnehmer (11, 12, 13), welcher über einen Vorlaufleitung (14) und eine Rücklaufleitung (15) an den Primärkreislauf (26) angeschlossen ist, wobei erste Mittel (16, 17) zur Bestimmung der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) am Energieabnehmer (11, 12, 13) sowie zweite Mittel (18) zur Bestimmung des Volumenstroms (<p) durch den Energieabnehmer (11, 12, 13) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass dritte Mittel (21 , 22) mit dem ersten und zweiten Mitteln (16, 17 bzw. 18) verbunden sind, welche dritten Mittel (21, 22) zu verschiedenen Zeitpunkten gleichzeitig von den ersten und zweiten Mitteln (16, 17 bzw.18) abgegebene Messwerte aufnehmen und abspeichern.

13. HVAC-Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Mittel (21 , 22) einen Datenlogger (22) umfassen.

14. HVAC-Anlage nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Mittel (21, 22) zur Berechnung und Zuordnung des Energieflusses (E) aus den bzw. zu den von den ersten und zweiten Mitteln (16, 17 bzw. 18) abgegebenen Messwerten ausgebildet sind.

15. HVAC-Anlage nach einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet, dass die HVAC-Anlage (10) eine Steuerung (21) umfasst, welche über ein Regelventil (19) den Volumenstrom (φ) durch den Energieabnehmer (11, 12, 13) steuert bzw. regelt, und in welche Grenzwerte (Emax, ATmin) für den Energiefluss (E) und/oder die Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur (Tv) und Rücklauftemperatur (TR) eingebbar sind.

16. HVAC-Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (21 ) mit den ersten und zweiten Mitteln (16, 17 bzw.18) verbunden ist.

17. HVAC-Anlage nach einem der Ansprüche 12-16, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Mittel (16, 17) einen ersten Temperatursensor (16) zur Messung der Vorlauftemperatur und einen zweiten Temperatursensor (17) zur Messung der Rücklauftemperatur aufweisen, und dass die zweiten Mittel einen in der Vorlaufleitung (14) oder Rücklaufleitung (15) des Energieabnehmers (11, 12, 13) angeordneten Durchflussmesser (18) umfassen.

18. HVAC-Anlage nach einem der Ansprüche 12-17, dadurch gekennzeichnet, dass der Energieabnehmer (11, 12, 13) einem Wärmetauscher (11) umfasst, über den Energie an einen Sekundärkreis (27) abgegeben wird.

Description:
VERFAHREN UM BETREIBEN UND/ODER ÜBERWACHEN EINER HVAC-ANLAGE

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Klimatechnik. Sie betrifft ein Verfahren zum Betreiben und/oder Überwachen einer HVAC-Anlage gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine HVAC-Anlage zur Durchführung des Verfahrens. Der Begriff HVAC ist eine im angelsächsischen Sprachraum benutzte Abkürzung für Heating, Ventilation und Air Conditioning, mit der üblicherweise das klimatechnische Anwendungsgebiet bezeichnet wird.

STAND DER TECHNIK

In grösseren Gebäuden oder Gebäudekomplexen werden häufig HVAC-Anlagen eingesetzt, bei denen von einer zentralen Energieerzeugungs-Anlage aus Wärme- und/oder Kälteenergie über ein Energieträger-Medium in einem Primärkreislauf zirkulierend bereitgestellt wird, die dann im einzelnen Gebäuden oder Gebäudeteilen, meist über einen lokalen Wärmetauscher, geregelt entnommen und in einen Sekundärkreis übertragen und dort klimatechnisch zur Erwärmung und/oder Kühlung von einzelnen Räumen oder dgl. eingesetzt wird. Das Schema einer solchen Anlage ist beispielsweise in Fig. 3 der Druckschrift US 5,347,825 dargestellt.

Der an den jeweiligen Sekundärkreis abgegebene Energiefluss E (Energie pro Zeiteinheit oder Leistung) ergibt sich nach Massgabe der Gleichung Ε = Ιί · φ · ΑΤ , wobei k eine die spezifische Energie enthaltende Konstante ist, φ den Volumenstrom des Energieträger- Mediums auf der Primärseite des Wärmetauschers bezeichnet, und ΔΤ die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauftemperatur T v und Rücklauftemperatur T R auf der Primärseite des Wärmetauschers angibt. Die Temperaturdifferenz ΔΤ zeigt üblicherweise eine Abhängigkeit vom Volumenstrom φ und sinkt zunehmendem Volumenstrom deutlich ab.

Bei der Regelung des Entnahmeprozesses am jeweiligen Wärmetauscher ist einerseits der Bedarf an Kälte- oder Wärmeenergie im zugehörigen Sekundärkreis zu berücksichtigen. Andererseits spielen Effizienzüberlegungen eine Rolle, d. h. es sollen Betriebsbedingungen vermieden werden, bei denen im Primärkreislauf mit grosser Pumpenleistung Medium umgepumpt wird, während an den jeweiligen Wärmetauschern bei kleinen Temperaturdifferenzen ΔΤ nur noch vergleichsweise wenig Energie entnommen wird, weil der Energiefluss E nicht linear mit den Volumenstrom φ ansteigt, sondern mit steigendem Volumenstrom zunehmend abflacht.

Aus der DE 34 25 379 A1 ist ein Verfahren zur Regelung einer Wärmeübergabestation beschrieben, in der Wärme von einem Primärkreis über einen Wärmetauscher an einen Sekundärkreis übergeben wird, wobei zur Regelung der Vorlauftemperatur im Sekundärkreis ein witterungsabhängiger Sollwert für die Rücklauftemperatur im Primärkreis unter gleichzeitiger Berücksichtigung einer Maximaltemperatur ermittelt und zur Einstellung des durch den Wärmetauscher fliessenden primären Wärmestroms herangezogen wird. Als Führungsgrösse für die Sollwerteinstellung der primären Rücklauftemperatur wird die Temperatur des primären Vorlaufstroms gemessen und zusammen mit dem gemessenen Temperaturwert im primären Rücklaufstrom einem Regler zur Einstellung des Wärmestroms im Primärkreis in Verbindung mit einer Durchflussmessung zugeführt. Die Regelung des Wärmestroms im Primärkreis erfolgt dabei unter Berücksichtigung einer maximal begrenzten Rücklauftemperatur (Prinzip der Rücklauftemperaturbegrenzung).

Die Druckschrift EP 0 035 085 A1 offenbart eine Anlage zum Transport von Wärme mittels eines Fluides mit mindestens einer Wärmequelle, die über Leitungen mit mindestens einem Wärmeverbraucher verbunden ist, einem in die Leitungen eingeschalteten Ventil zum Einstellen der zu transportierenden Wärme, zwei Temperaturfühlern, von denen einer in eine das Fluid zum Wärmeverbraucher zuführende Leitung und einer in eine das Fluid vom Wärmeverbraucher wegführende Leitung eingeschaltet ist, einem in eine dieser Leitungen eingeschalteten Durchflussmesser und einem Gerät, das mit den Temperaturfühlern und dem Durchflussmesser verbunden ist und Mittel aufweist, um aus den gemessenen Temperaturen und Durchflüssen die transportierte Wärme zu bestimmen. Die Besonderheit besteht darin, dass das Gerät mit dem Ventil verbunden ist und Mittel aufweist, um das Ventil derart zu steuern, dass der Wärmefluss von der Wärmequelle zum Wärmeverbraucher unterbrochen wird, wenn der vom Durchflussmesser gemessene Durchfluss auf einen untern Grenzwert sinkt. Hiermit sollen zu grosse Fehler in der Bestimmung der verbrauchten Wärmemenge vermieden werden. Eine empirische Ermittlung der Abhängigkeit des Energieflusses und der Temperaturdifferenz vom Volumenstrom ist nicht offenbart.

Dieses Dokument DE 2 21 6 464 AI beschreibt eine Steuer- und Regeleinrichtung zur optimalen Erfassung der Wärmemengen mit Hilfe von Wärmezählern oder von Wärmemengenmessern nach dem Durchflussprinzip. Der Durchfluss und die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf werden immer so gesteuert dass das Wärmemessgerät sowohl im Durchflussbereich als auch im Temperaturdifferenzbereich messtechnisch und verschleissmässig in seinem Optimalbereich arbeitet.

Die Druckschrift zeigt in Fig. 1 (c) zwar ein Diagramm, dass die Abhängigkeit der Temperaturdifferenz vom Durchfluss angibt, in der Beschreibung dazu (S. 1 0, Zeilen 4-7) heisst es jedoch explizit, dass bei der Aufstellung des Diagramms davon ausgegangen worden ist, dass der k-Wert der Heizkörper von der Temperatur und von der Tempera- turdifferenz unabhängig sei. Dies macht deutlich, dass es sich nicht um ein empirisch ermitteltes Diagramm handelt.

Aus der Druckschrift US 6,352, 1 06 B 1 ist ein selbstausgleichendes modulierendes Regelventil für den Einsatz bei HVAC-Systemen mit einstellbarem Volumenstrom für die Versorgung von mehreren Energieverbrauchern bekannt, das beim jeweiligen Energieverbraucher eingesetzt die maximale Pumpleistung im Primärkreis bei allen Betriebsbedingungen zu verringern hilft. Das Ventil benötigt nur eine sehr geringe Druckdifferenz und arbeitet dennoch effektiv bei allen Verbrauchs- und Flussbedingungen. Wichtiger Bestandteil ist die Vorgabe eines Grenzwertes für eine am Verbraucher gemessene Temperatur bzw. Temperaturdifferenz, bei deren Erreichen der Regelbereich des Ventils neu festgelegt wird.

Die Druckschrift WO 98/25086 A1 offenbart eine Regelvorrichtung für ein HVAC- System mit einem Ventil, das auf eine Eingabe aus einem Sensor reagiert, um die Strömung eines Fluids durch das Ventil in Abhängigkeit von Bedingungen in der Messumgebung zu beschränken oder zu ermöglichen. Vorgesehen sind weiterhin einen Ventil- Steuergerät sowie ein Durchflussmesser. Der Durchflussmesser ist im Ventilkörper angeordnet und das Ventil-Steuergerät ist mit einer maximalen Durchflussmenge durch das Ventil programmiert. Der Durchfluss durch das Ventil wird von dem Ventil-Steuergerät auf den programmierten Maximalwert begrenzt.

Aus der Druckschrift DE 35 33 1 60 A1 schliesslich ist eine Steueranordnung für eine an ein Fernheizungssystem angeschlossene Abnehmerzentrale bekannt, wobei an die Abnehmer zentrale eine Messeinrichtung, bestehend aus einem Strömungsmesser, der die Strömung von Fernheizungswasser durch die Abnehmerzentrale misst, Temperaturgeber zum Messen der Vorlauf- und Rücklauftemperatur des Fernheizungswassers und ein In- tegriergerät zum Be rechnen und Integrieren von verbrauchter Wärmeenergie anhand der gemessenen Strömungs- und Temperaturwerte, sowie ein variables, strömungsre- gelndes Ventil zum Regeln der Strömung von Fernheizungswasser durch die Abnehmerzentrale angeschlossen sind. Weiterhin ist eine Strömungs- und/oder Energiebegrenzungseinheit vorgesehen, die ein Abtastglied, das an den Strömungsmesser und/oder das Integriergerät angeschlossen ist, um die Strömung von Fernheizungswasser durch die Abnehmerzentrale und/oder die dem Fernheizungssystem entnommene Energie abzutasten, ein Vergleichsglied, das den Wert der Strömung und/oder der entnommenen Energie mit einem dafür vorbestimmten Höchstwert vergleicht und ein Steuerglied aufweist, das an das Strömungsregelungsventil angeschlossen ist und das, wenn die Strömung und/oder die entnommene Energie den genannten vorbestimmten Höchstwert überschreitet, weil z. B. die Wärmeerzeugungsanlage des Fernheizungssystems den Energiebedarf sämtlicher an das Fernheizungssystem angeschlossener Abnehmer nicht deckt, die Strömung und/oder die Energie mittels Reduzierung der Strömung durch das Strömungsregelungsventil auf den genannten Höchstwert reduziert.

Allen diesen bekannten Lösungen ist gemeinsam, dass die verwendeten Grenzwerte festgelegt werden müssen, ohne dass man die Eigenheiten des jeweiligen Energieabnehmers beziehungsweise Sekundärkreises kennt. Ein weiterer Nachteil ist, dass Veränderungen im System, welche die eingestellten Grenzwerte beeinflussen sollten, nicht erkannt und damit nicht berücksichtigt werden können.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemässes Verfahren anzugeben, welches die Nachteile bekannter Verfahren vermeidet und sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass die Regelung sich adaptiv auf die tatsächlichen Eigenschaften des jeweiligen Energieabnehmers einstellt und auch nach längerem Betrieb eintretende Verän- derungen, insbesondere Verschlechterungen, diese Eigenschaften erkennen und berücksichtigen kann.

Es ist weiterhin eine Aufgabe der Erfindung, eine HVAC-Anlage zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens anzugeben.

Diese und andere Aufgaben werden durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 1 2 gelöst.

Beim erfindungsgemässen Verfahren zum Betreiben und/oder Überwachen einer HVAC- Anlage wird wenigstens ein Energieabnehmer von einem in einem Primärkreislauf zirkulierenden Medium durchströmt, welches mit einem Volumenstrom durch eine Vorlaufleitung mit einer Vorlauftemperatur in den Energieabnehmer eintritt und durch eine Rücklaufleitung mit einer Rücklauftemperatur den Energieabnehmer verlässt und dabei in einem Energiefluss Wärmeenergie oder Kälteenergie an den Energieabnehmer abgibt. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass in einem ersten Schritt für den betreffenden Energieabnehmer die Abhängigkeit des Energieflusses und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom empirisch ermittelt wird, und dass in einem zweiten Schritt die HVAC-Anlage nach Massgabe der ermittelten Abhängigkeit bzw. Abhängigkeiten verändert und/oder betrieben wird. Das im Primärkreislauf zirkulierende Medium kann insbesondere Wasser sein. Der Energieabnehmer kann die abgenommene Energie beispielsweise auf Luft oder Wasser übertragen, um insbesondere Räume zu kühlen oder zu heizen.

Eine Veränderung der HVAC-Anlage kann dann notwendig sein, wenn die empirisch ermittelten Daten ergeben, dass die Anlage nicht richtig dimensioniert ist oder von den vorgegebenen Eigenschaften signifikant abweicht. So kann es beispielsweise notwendig sein, den eingesetzten Wärmetauscher durch einen anders dimensionierten Wärmetauscher zu ersetzen oder andere Änderungen an der Anlage vorzunehmen. Eine Änderung im Betrieb könnte darin bestehen, bestimmte vorgegebene Grenzwerte für Volumenstrom, Energiefluss oder Temperaturen, die für die Regelung wichtig sind, zu verändern.

Eine Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zur empirischen Ermittlung der Abhängigkeit des Energieflusses und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom bei laufender Anlage über einen ausreichend langen Zeitraum der Volumenstrom und die Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur zu verschiedenen Zeitpunkten gleichzeitig gemessen und ggf. für jeden dieser Zeitpunkte aus den zugehörigen Messwerten der zugehörige Energiefluss bestimmt und dem jeweiligen Volumenstrom zugeordnet wird. Die verschiedenen Messpunkte ergeben dann ein Diagramm mit einer kurvenartigen Punkteverteilung, aus dem die verschiedenen regelungstechnischen und anlagentechnischen Schlussfolgerungen gezogen werden können.

Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Abhängigkeit des Energieflusses vom Volumenstrom empirisch ermittelt wird, und dass auf der Grundlage der ermittelten Abhängigkeit ein oberer Grenzwert des Energieflusses festgelegt wird, der beim Betrieb der HVAC-Anlage nicht überschritten wird. Hierdurch ergeben sich ähnliche Vorteile, wie in der eingangs genannten DE 35 33 1 60 A1 beschrieben, mit dem Unterschied, dass der Grenzwert dem jeweiligen Abnehmer adaptiv angepasst werden kann und das Gesamtsystem nicht nur beim Neuaufbau, sondern auch nach längerem Betrieb unter optimalen Bedingungen betrieben werden kann.

In einer alternativen Ausgestaltung wird die Abhängigkeit der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom empirisch er- mittelt wird, und auf der Grundlage der ermittelten Abhängigkeit ein unterer Grenzwert der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur festgelegt, der beim Betrieb der HVAC-Anlage nicht unterschritten wird.

Eine weitere Ausgestaltung des Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit des Energieflusses und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom bei einer neu errichteten HVAC-Anlage zu Beginn des Betriebs empirisch ermittelt wird, und dass der weitere Betrieb nach Massgabe der ermittelten Abhängigkeit bzw. Abhängigkeiten erfolgt.

Eine weitere Ausgestaltung des Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abhängigkeit des Energieflusses und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom bei einer neu errichteten HVAC-Anlage zu Beginn des Betriebs empirisch ermittelt wird, und dass die HVAC-Anlage beziehungsweise einzelne Komponenten verändert oder ausgetauscht werden, wenn die empirisch ermittelten Abhängigkeiten dies erforderlich machen.

Gemäss einer anderen Ausgestaltung wird die Abhängigkeit des Energieflusses und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom in längeren zeitlichen Abständen wiederholt empirisch ermittelt, wobei die jeweils erhaltenen Ergebnisse miteinander verglichen werden, um anhand des Vergleichs eine Verschlechterung der Anlage in Funktion oder Wirkung festzustellen.

Hierbei kann es notwendig sein, dass die gemessenen Werte zu Vergleichszwecken, insbesondere mittels eines mathematischen Modells des Energieabnehmers, skaliert werden oder andere, vergleichbare Messungen zum Vergleich herangezogen werden, wenn sich wichtige Betriebsparameter wie z.B. die Vorlauftemperatur in der Zwischenzeit wesentlich geändert haben.

Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass in der HVAC-Anlage zur Durchführung des Betriebs erste Mittel zur Bestimmung der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur sowie zweite Mittel zur Bestimmung des Volumenstroms vorgesehen sind, und dass die ersten und zweiten Mittel zur empirischen Ermittlung der Abhängigkeit des Energieflusses und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom verwendet werden. Hierdurch ist es möglich, bereits vorhandene Messeinrichtungen zu benutzen und auf den Einbau von speziellen zusätzlichen Messeinrichtungen zu verzichten.

Vorzugsweise erfolgt die empirische Ermittlung der Abhängigkeit des Energieflusses und/oder der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur vom Volumenstrom während des laufenden Betriebs der HVAC-Anlage. Auf diese Weise kann die Anlage ohne Störung des laufenden Betriebs überwacht werden.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn zur Steuerung bzw. Regelung des Volumenstroms im Primärkreislauf ein Regelventil verwendet wird, und wenn aus dem gemessenen Volumenstrom nach Massgabe der Kennlinien des Regelventils und der Ventilstellung die am Regelventil auftretende Druckdifferenz ermittelt und ggf. zu Regelungs- und/oder Überwachungszwecken verwendet wird.

Die erfindungsgemässe HVAC-Anlage zur Durchführung des Verfahrens umfasst einen Primärkreislauf, der von einem Energie transportierenden Medium durchströmt wird, sowie wenigstens einen Energieabnehmer, welcher über einen Vorlaufleitung und eine Rücklaufleitung an den Primärkreislauf angeschlossen ist, wobei erste Mittel zur Bestimmung der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur am Energieabnehmer sowie zweite Mittel zur Bestimmung des Volumenstroms durch den Energieabnehmer vorgesehen sind. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass dritte Mittel mit dem ersten und zweiten Mitteln verbunden sind, welche dritten Mittel zu verschiedenen Zeitpunkten gleichzeitig von den ersten und zweiten Mitteln abgegebene Messwerte aufnehmen und abspeichern.

Vorzugsweise umfassen die dritten Mittel einen Datenlogger, der die einander zugeordneten Messwerte aufnimmt und für die weitere Verwendung abspeichert.

Die dritten Mittel sind dabei zur Berechnung und Zuordnung des Energieflusses aus den bzw. zu den von den ersten und zweiten Mitteln abgegebenen Messwerten ausgebildet.

Eine Ausgestaltung der HVAC-Anlage nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die HVAC-Anlage eine Steuerung umfasst, welche über ein Regelventil den Volumenstrom durch den Energieabnehmer steuert bzw. regelt, und in welche Grenzwerte für den Energiefluss und/oder die Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur eingebbar sind.

Vorzugsweise ist die Steuerung mit den ersten und zweiten Mitteln verbunden.

Eine andere Ausgestaltung der HVAC-Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Mittel einen ersten Temperatursensor zur Messung der Vorlauftemperatur und einen zweiten Temperatursensor zur Messung der Rücklauftemperatur aufweisen, und dass die zweiten Mittel einen in der Vorlaufleitung oder Rücklaufleitung des Energieabnehmers angeordneten Durchflussmesser umfassen. Gemäss einer weiteren Ausgestaltung der HVAC-Anlage umfasst der Energieabnehmer einem Wärmetauscher, über den Energie an einen Sekundärkreis abgegeben wird.

KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN

Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 in einem Ausschnitt ein vereinfachtes Schema einer HVAC-Anlage gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 2 die über etwa einen Tag gemessenen Verläufe des Volumenstromes φ und der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur in einer realen HVAC-Anlage;

Fig. 3 aus den Verläufen in Fig. 2 im Sinne der Erfindung ermittelten Wertepaa

Ε ί (φ,) und AT j icpi), die jeweils einen charakteristischen Kurvenverlauf ergeben;

Fig. 4 einen aus der Darstellung der Fig. 3 abstrahierten Kurvenverlauf Ε(φ) mit einem eingetragenen Grenzwert E max ; und

Fig. 5 schematische Darstellung eines über eine längere Betriebsdauer durch Degradation der Anlage verursachte Veränderung des Kurvenverlauf

E(q>).

WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

In Fig. 1 ist in einem Ausschnitt ein vereinfachtes Schema einer HVAC-Anlage gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben. Die HVAC-Anlage 1 0 der Fig. 1 umfasst wenigstens einen Energieabnehmer in Form eines Wasser/Luft- Wärmetauschers 1 1 , der auf der Sekundärseite von Luft durchströmt wird, die in einem Luftkanal 1 2 von einem Ventilator oder Gebläse 1 3 herangeführt wird. Auf der Primärseite ist der Wärmetauscher beziehungsweise Wärmeübertrager 1 1 über eine Vorlaufleitung 14 und eine Rücklaufleitung 1 5 mit einem Primärkreislauf 26 verbunden, über den aus einer nicht dargestellten zentralen Wärme- oder Kältequelle ein Energie transportierendes Medium, insbesondere Wasser, dem Wärmetauscher 1 1 Wärme- oder Kälteenergie zuführt. Das Medium tritt über die Vorlaufleitung 1 4 mit einer Vorlauftemperatur T v in den Wärmetauscher 1 1 ein und mit einer Rücklauftemperatur T R über die Rücklaufleitung 1 5 wieder aus dem Wärmetauscher 1 1 aus.

Zur Bestimmung der Durchflussrate des durch den Wärmetauscher 1 1 strömenden Mediums ist in der Vorlaufleitung 14 ein Durchflussmesser 1 8 üblicher Bauart angeordnet. Es versteht sich von selbst, dass der Durchflussmesser auch alternativ in der Rücklaufleitung 1 5 angeordnet sein kann. Zur Regelung bzw. Steuerung der Durchflussrate ist in der Rücklaufleitung 1 5 ein Regelventil 1 9 üblicher Bauart angeordnet, dass über einen ansteuerbaren Antrieb 20 verstellt werden kann.

Zur Messung der Vorlauftemperatur T v ist in der Vorlaufleitung ein Temperatursensor 1 6 vorgesehen. Die Vorlauftemperatur T v kann aber auch an anderer Stelle im Primärkreislauf gemessen werden, da diese Temperatur für den Primärkreis insgesamt und alle Energieabnehmer üblicherweise gleich ist. Die Rücklauftemperatur T R wird mittels eines weiteren Temperatursensors 1 7 gemessen, der an der Rücklaufleitung 1 5 angeordnet ist.

Im Betrieb tritt das Medium mit der Vorlauftemperatur T v über die Vorlaufleitung in den Wärmetauscher 1 1 ein, gibt dort Wärme- oder Kälteenergie an die durch den Luftkammer 1 2 strömenden Luft ab und tritt mit einer von der Vorlauftemperatur T v abweichen- den Rücklauftemperatur T R wieder aus. Der auf den sekundärseitigen Luftstrom übertragene Energiefluss E ergibt sich nach der eingangs genannten Formel aus dem primärseiti- gen Volumenstrom φ und der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur T v und Rücklauftemperatur T R . Interessiert nur die Höhe des Energieflusses, gegen die Gleichung der Absolutwert der Temperaturdifferenz ΔΤ ein.

Zur Regelung der Energieübertragung an den Energieabnehmer ist eine Steuerung 21 vorgesehen, welcher die Messwerte aus den Temperatursensoren 1 6 und 1 7 und dem Durchflussmesser 1 8 zugeführt werden. Von der Steuerung 21 wird dann über den Antrieb 20 das Regelventil 1 9 entsprechend der vorgesehenen Regelcharakteristik gesteuert. Fig. 2 zeigt die in Abhängigkeit von der Uhrzeit über etwa einen Tag gemessenen Verläufe des Volumenstromes φ und der Temperaturdifferenz ΔΤ zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur in einer realen HVAC-Anlage im Kühlungsbetrieb. Deutlich zu erkennen ist dort die Nachtabsenkung zwischen Mitternacht (ca. 1 2:00:00 Uhr) und dem frühen Morgen (ca. 7:00:00 Uhr), wo der Volumenstrom φ praktisch verschwindet und die Temperaturdifferenz ΔΤ sehr gering ist, und die hohen Werte ab Mittag (ca.1 3:00:00 Uhr).

Werden bei einem solchen Betrieb mit sich veränderndem Volumenstrom <p und sich verändernder Temperaturdifferenz ΔΤ zu vielen verschiedenen Zeitpunkten t, die zugehörigen Wertepaare φ, und ΔΤ; aufgenommen und in einem Diagramm ΔΤ|(φ,) aufgetragen, ergibt sich eine Punkteverteilung, wie sie für die rautenförmigen Punkte in Fig. 3 wiedergegeben ist. Der Volumenstrom ist in Fig. 3 in Gallonen pro Minute (GPM; 1 GPM entspricht 3,785 L/min) angegeben, die Temperaturdifferenz in Grad Fahrenheit (°F). Aus den Wertepaaren und ΔΤ, kann dann auch der zugehörige Energiefluss E j berechnet werden. Die entsprechende Punkteverteilung Ε^φ,) mit den quadratischen Punkten ist ebenfalls im Diagramm der Fig. 3 eingetragen.

Aus den beiden Punkteverteilungen ΔΤ^ψ;) und Ej(c j) ergeben sich charakteristische Kurven für den Energieabnehmer (Wärmetauscher 1 1 plus Sekundärkreislauf), die für den Betrieb der Anlage und die Bewertung und Überwachung der Anlage ausgewertet werden können. Eine solche charakteristische E(cp)-Kurve mit dem Kurvenverlauf V1 ist in Fig. 4 einzeln als gepunktete Linie wiedergegeben. In ihr spiegelt sich die Punkteverteilung E,(cpi) aus Fig. 3 wieder. Anhand der Kurve kann nun adaptiv ein maximaler Energieflusswert E max ausgewählt und vorgegeben werden, der dem jeweiligen Energieabnehmer optimal angepasst ist, und der bei der Regelung des zu dieser Kurve gehörigen Energieabnehmers nicht überschritten werden soll. Ein solcher maximaler Energieflusswert E max ergibt sich gemäss Fig. 3 beispielsweise aus der Stelle (oberer gepunkteter Kreis in Fig. 3 ), an welcher die Punkteverteilung Ε^ψ ; ) einen Bereich B erreicht, der als„Zone der Energieverschwendung" bezeichnet werden kann. Der untere gepunktete Kreis in Fig. 3 markiert den entsprechenden Eintritt der Punkteverteilung ΔΤ^ψ ί ) in diese Zone (auch hierzu kann eine zu Fig. 4 vergleichbare Kurve erstellt werden) , so dass als Grenzwert auch eine minimale Temperaturdifferenz AT mln herangezogen werden kann.

Im vorliegenden Fall werden für die Ermittlung der charakteristischen Punkteverteilungen bzw. Kurven ΔΤ^ψ ί ) und Ε^φ ί ) die für die Regelung ohnehin vorhandenen Messwertaufnehmer 1 6- 1 8 eingesetzt. Es ist im Rahmen der Erfindung aber auch denkbar, für diese Ermittlung eingeständige Messwertaufnehmer vorzusehen, so dass diese Ermittlung unabhängig von der übrigen Steuerung/Regelung erfolgen kann. Im Beispiel der Fig. 1 , in dem keine eigenständigen Messwertaufnehmer vorhanden sind, ist innerhalb der Steuerung 21 ein Datenlogger 22 ausgebildet, der durch spezielle Programmierung eines in der Steuerung 21 eingesetzten Mikroprozessors verwirklicht werden kann, aber auch als eigenständige elektronische Einheit vorhanden sein kann. Der Datenlogger 22 nimmt die Messpunkte q>i und AT, zu vorgegebenen Zeitpunkten ti paarweise auf und legt sie in einer Speichereinheit ab. Hinzugefügt wird dann der entsprechende berechnete Energieflusswert E,. Die sich ergebenden Punkteverteilungen ΔΤ,ίφ ; ) und Ε ί (φ;) können dann beispielsweise auf einer Ausgabeeinheit 24 dargestellt werden und stehen somit für den Betreiber der Anlage als Information über den jeweiligen Zustand und die charakteristischen Eigenschaften der Anlage zur Verfügung. Aufgrund der ausgegebenen Information können über eine Eingabeeinheit 23 geeignete Grenzwerte in die Steuerung 21 eingegeben werden. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, die adaptive Festlegung der Grenzwerte nach einem vorgegeben Algorithmus in der Steuerung 21 selbst automatisch ablaufen zu lassen.

Neben der adaptiven Festlegung der Grenzwerte AT min und/oder E max kann die empirische Ermittlung der charakteristischen Messpunkteverteilungen bzw. Kurven zur Überwachung der Anlage herangezogen werden: Verschlechtern sich beispielsweise über einen längeren Betriebszeitraum (z. B. durch Verkalkung, Verrosten o.ä. ) die Übertragungseigenschaften des Wärmetauschers 1 1 , nimmt bei gleichbleibendem Volumenstrom φ der Energiefluss E ab. Wird dann zu einem viel späteren Zeitpunkt (z. B. nach Monaten oder Jahren) eine Messung/Bestimmung der Punkteverteilung Ε^ψ;) wiederholt, ergibt sich für die daraus resultierenden Kurvenverläufe das in Fig. 5 dargestellte Bild. Die zu einem späteren Zeitpunkt ermittelte Kurve hat einen Kurvenverlauf V2, der vom ursprünglichen Kurvenverlauf V1 deutlich abweicht, indem für einen bestimmten Wert φ 1 des Volumenstroms ein um ΔΕ verringerter Energiefluss E resultiert. Aus einer solchen Veränderung kann auf eine Degradation der Anlage geschlossen werden, die dann im Rahmen einer Wartung/Reparatur gezielt behoben werden kann. Für eine fortlaufende Überwachung ist eine regelmässige Ermittlung der charakteristischen Punkteverteilungen zweckmässig.

Ein direkter Vergleich zweier derartiger Kurvenverläufe V1 und V2 ist jedoch nur möglich, wenn sich die anderen wichtigen Betriebsparameter wie die Vorlauftemperatur T v und der (Luft-)Durchsatz im Sekundärkreis des Wärmetauschers 1 1 in der Zwischenzeit nicht oder nur unwesentlich ändern. Ändern sich diese Grössen dagegen deutlich, müssen die gemessenen Werte zu Vergleichszwecken entweder, insbesondere mittels eines mathematischen Modells des Wärmetauschers 1 1 , entsprechend skaliert werden, oder es müssen andere (vergleichbare) Messergebnisse, die bei ähnlichen Betriebsparametern erzielt worden sind, zum Vergleich herangezogen werden.

Die Messung des Volumenstroms φ mittels des Durchflussmessers 1 8 kann mit Vorteil auch dazu herangezogen werden, um den am Regelventil 1 9 entstehenden Druckabfall (Druckdifferenz Δρ zwischen Ventileingang und Ventilausgang) zu bestimmen und für die Regelung bzw. Überwachung der Anlage nutzbar zu machen. Es entsteht so ein„virtueller Drucksensor", der direkt wirkende Druckmessmittel überflüssig macht. Zur Auswertung wird der Zusammenhang zwischen Volumenstrom φ und Druckdifferenz Δρ herangezogen, der sich mit der Gleichung für die Ventilkennlinie φ = Κ ν [ ρ beschreiben lässt, wobei K v den von der Ventilstellung (Ventilhub) abhängigen Durchflusskoeffizienten bezeichnet. Indem bei bekannter und in der Steuerung 21 hinterlegter Kennlinienschar für das Regelventil 1 9 die Stellung des Regelventils 1 9 zusammen mit dem gemessenen Volumenstrom φ an die Steuerung 21 übermittelt wird, kann dort die zugehörige Druckdifferenz Δρ bestimmt bzw. bei Kenntnis des einen Druckwertes der andere Druckwert der Druckdifferenz ermittelt und weiterverwendet werden. Es versteht sich von selbst, dass ein solcher„virtueller Drucksensor" auch mit anderen Ventilen und in anderem Zusammenhang verwirklicht werden kann. Mit der vorgeschlagenen empirischen Bestimmung der charakteristischen Kurven bzw. Eigenschaften der Anlage ergeben sich folgende Vorteile:

• Wird eine erhebliche Unterfunktion des Wärmetauschers festgestellt, kann eine Sicherheitsschaltung vorgesehen werden,

• Gezielte Grenzwerte für ΔΤ bzw. E führen zu Einsparungen beim Energieverbrauch der Pumpen und einer Reduktion der Kühlleistung in der Zentrale

• Die Rekommissionierung der Anlage wird erleichtert

• Die Effektivität der Wärmetauscher kann leicht überprüft werden

• Die Anlage kann kontinuierlich angepasst und verbessert werden

• Entwicklungen und Verbesserungen der Anlage können dokumentiert werden

• Die Funktion der Wärmetauscher kann mit den Herstellerdaten verglichen werden

• Durch die ermittelten Daten kann ein Problem schnell erkannt und behoben werden. Aus den Daten kann auch ein notwendiger Austausch des Wärmetauschers abgeleitet werden

• Es ist eine leichte Diagnose möglich für: a. Fluidstrom in der falschen Richtung b. Nicht-funktionierende Sensoren c. Behinderungen der Strömung d. Niedriges ΔΤ

Bezugszeichenliste

1 0 HVAC-Anlage

1 1 Wärmetauscher (Wärmeübertrager)

1 2 Luftkanal

1 3 Ventilator

1 4 Vorlaufleitung

1 5 Rücklaufleitung

1 6 Temperatursensor (Vorlauftemperatur)

1 7 Temperatursensor (Rücklauftemperatur)

1 8 Durchflussmesser

1 9 Regelventil

20 Antrieb

21 Steuerung

22 Datenlogger

23 Eingabeeinheit

24 Ausgabeeinheit

25 Speichereinheit

26 Primärkreislauf

27 Sekundärkreis

E Energiefluss

ΔΤ Temperaturdifferenz

φ Volumenstrom

V1 ,V2 Kurvenverlauf